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Die Erfindung betrifft ein Material,
insbesondere eine flächige
Unterlage, vorzugsweise für
Trinkgläser.
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Materialien der eingangs genannten
Art sind aus der Praxis bekannt und werden insbesondere in der Gastronomie
eingesetzt. Dort dienen sie dazu, überlaufende Flüssigkeit
aufzunehmen und zu verhindern, daß sich die überlaufende Flüssigkeit
auf der Abstellfläche
der Trinkgläser
ausbreitet. Die bekannten Unterlagen weisen jedoch den Nachteil
auf, daß sie
nur geringe Mengen an Flüssigkeit
aufnehmen können,
weshalb das Auftreten von Feuchtigkeitsresten auf den Abstellflächen nicht
sicher vermieden werden kann. Dies ist nicht nur unansehnlich, sondern
kann auch zur Beeinträchtigung
empfindlicher Oberflächen
oder zu einer Verschmutzung der Kleidung führen, die versehentlich mit
den Flüssigkeitsresten
in Kontakt kommt. Da die Unterlagen hauptsächlich in Gaststätten, Bars
und Restaurants verwendet werden, ist es gängige Praxis, die Unterlagen
als Werbe- oder Kommunikationsmedium zu verwenden. Die Tauglichkeit
der bekannten Unterlagen wird jedoch durch das Aufnehmen von überlaufender
Flüssigkeit
merklich beeinträchtigt.
Einerseits leidet der ästhetische
Eindruck durch die Aufnahme insbesondere farbintensiver Flüssigkeiten
und andererseits weichen die bekannten Unterlagen häufig auf,
so daß sie
auseinanderfallen oder ein auf der Unterlage vorgesehener Aufdruck
zerstört
wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, die beim Stand der Technik auftretenden Probleme zu vermeiden.
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Die vorgenannte Aufgabe ist durch
ein Material, insbesondere eine flächige Unterlage, vorzugsweise
für Trinkgläser, aus
einem Faservlies, mit einer ersten Schicht und einer benachbarten
zweiten Schicht gelöst,
wobei die erste Schicht an der Oberseite des Faservlieses vorgesehen
ist und wobei die erste Schicht eine geringere Porosität und eine
höhere
Steifigkeit als die zweite Schicht aufweist. Verfahrensgemäß ist vorgesehen,
daß die
erste Schicht auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur
des Faservlieses erhitzt wird und daß die erste Schicht nach und/oder
während
des Erhitzens zumindest bereichsweise bedruckt wird.
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Das erfindungsgemäße Material weist gegenüber dem
Stand der Technik eine Reihe von Vorteilen auf. Zunächst einmal
ist es so, daß das
erfindungsgemäße Material
aufgrund der Porosität
des insbesondere synthetischen Faservlieses eine hohe Saugfähigkeit
und ein hohes Wasseraufnahmevermögen
aufweist, welches das von Papier- oder Pappunterlagen bei weitem übersteigt.
Durch die Verwendung des Materials als Unterlage für Trinkgläser ist
es daher möglich,
das Auftreten von Feuchtigkeitsresten auf den Abstellflächen zu
vermeiden und deren Oberflächen
gegenüber
der Einwirkung von Feuchtigkeit zu schützen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
des erfindungsgemäßen Materials
besteht darin, daß die
daraus bestehende Unterlage auch nach der Flüssigkeitsaufnahme formstabil
und abriebfest bleibt. Dies ermöglicht
es auch, feucht gewordene Unterlagen mehrfach zu verwenden, ohne
daß dies zu
einem Qualitätsverlust
führt.
Dabei kann die von dem Material aufgenommene Flüssigkeit durch leichten Druck
ausgepresst werden, so daß die
Unterlage direkt nach dem Auspressen erneut zu verwenden ist. Des
weiteren ist es auch möglich,
das Material vor dem erneuten Verwenden einem Waschvorgang zu unterziehen,
um beispielsweise klebrige oder geruchsintensive Flüssigkeiten
aus der Unterlage zu entfernen, bevor diese erneut verwendet wird.
In diesem Zusammenhang ist festgestellt worden, daß sich der
Waschvorgang bis zu 25mal ohne Qualitätsverlust wiederholen und daß sich das
Material anschließend
leicht trocknen läßt, was
die Eignung des Materials als Unterlage zur mehrfachen Verwendung
erhöht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Material
ist entscheidend, daß zumindest
die erste Schicht eine gegenüber
der benachbarten zweiten Schicht verringerten Porosität aufweist.
Vorzugsweise sind die erste und die zweite Schicht dabei derart
zueinander angeordnet, daß eine
Außenseite
des Faservlieses eine gegenüber
der zweiten Schicht verringerten Porosität aufweist. Bei dem als Unterlage
verwendeten, erfindungsgemäßen Material
ist es so, daß Flüssigkeiten, die
die erste Schicht benetzen, durch diese hindurchfließen und
im wesentlichen von der zweiten Schicht aufgenommen und gespeichert
werden, so daß die erste
Schicht weniger fleckenempfindlich ist und weniger Flüssigkeit
aufnimmt. Die unterschiedlichen Porositäten führen letztlich dazu, daß die Außenseite der
ersten Schicht auch dann "trocken" wirkt, wenn eine
beachtliche Menge an Flüssigkeit aufgenommen
worden ist. Dieses verleiht der Unterlage ebenso, wie die höhere Steifigkeit
der ersten Schicht, die auch beim Zusammenknüllen der Unterlage weder brüchig noch
faltig wird, haptisch und optisch eine hohe Qualität. Ein weiterer
entscheidender Vorteil der ersten Schicht liegt darin, daß sich das
Material aufgrund der hier verringerten Porosität einfacher und mit einer höheren Qualität bedrucken
läßt. Auf diese
Weise können
selbst fotorealistische, hochauflösende Motive auf der Unterlage
vorgesehen sein, so daß sich
das Material, beispielsweise in Form einer Unterlage, in besonderer
Weise für
Werbe- und Kommunikationszwecke eignet. In diesem Zusammenhang kann
es so sein, daß die
Porosität
der ersten Schicht des erfindungsgemäßen Materials an die gewünschte Auflösung der
Bedruckung angepaßt
ist, also eine geringe Porosität
gewählt
wird, wenn eine hohe Auflösung
gewünscht
ist.
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Das erfindungsgemäße Material ist nicht nur als
Unterlage für
Trinkgläser
bzw. als Getränkeuntersetzer,
sondern auch für
andere Anwendungen zu verwenden. Das Material bietet ganz allgemein
Vorteile bei der Verwendung als Unterlage, die sich insbesondere
durch die verringerte Porosität
und die erhöhte
Steifigkeit der ersten Schicht gegenüber der zweiten Schicht ergibt.
Dabei sorgt die zweite Schicht für
eine ausreichende Flexibilität
der Unterlage, so daß sowohl
die Abstellfläche
als auch der auf der Unterlage abgestellte Gegenstand vor Beschädigungen wie
Verkratzen geschützt
sind. Durch Vergrößerung der
Materialstärke
der zweiten Schicht können
auch Gegenstände
mit spitzen oder filigran gearbeiteten Vorsprüngen beschädigungsfrei auf der in diesem Falle
sehr weich ausgebildeten Unterlage abgestellt werden. Gleichzeitig
wird durch die erste Schicht aber eine ausreichende Stabilität der Unterlage,
für eine
einfache Handhabung derselben sichergestellt. Ein zusätzlicher
Vorteil ergibt sich dabei durch die Abriebfestigkeit der ersten
Schicht, durch die es weder zu Verunreinigungen durch Abrieb im
Bereich der Unterlage noch zu einem haptischen oder optischen Qualitätsverlust
durch eine mehrmalige Benutzung des Material als Unterlage. Aufgrund
der Abriebfestigkeit und dem über
die erste und zweite Schicht einzustellenden Verhältnis zwischen
Stabilität
und Flexibilität
des Materials eignet sich dieses auch zur Verwendung als Mousepad,
also als Unterlage für
Computermäuse.
Die vorgenannten Vorteile des erfindungsgemäßen Materials sind auch hinsichtlich
der Verwendung der Unterlage als Tischdecke zweckmäßig. Dabei
ist es so, daß hierbei
insbesondere auch das hohe Wasseraufnahmevermögen des Materials in der zweiten
Schicht, wobei die erste Schicht für einen "trockenen" und haptisch sowie optisch hochwertigen
Eindruck sorgt, sowie die Möglichkeit,
die erste Schicht mit nahezu beliebigen Motiven bedrucken zu können, eine
wesentliche Rolle spielt.
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Die Vorteile, die das Material bietet,
sind ebenfalls geeignet, um beispielsweise verbesserte Verpackungsmaterialien,
CD-Hüllen,
Dekorationsmaterialien, Auslegewaren und Teppiche zur Verfügung zu
stellen. Alternativ können
aus dem Material auch Bekleidungsstücke, Textilaufnäher und
Taschen wie beispielsweise Handytaschen hergestellt werden. Dabei
ist es von besonderer Bedeutung, daß neben den physikalischen
Eigenschaften des Materials der hohe Qualitätseindruck des Faservlieses
im Zusammenhang mit einem Aufdruck, der in einer sehr hohen Auflösung aufgebracht
werden kann, eine deutliche Verbesserung gegenüber den aus dem Stand der Technik
bekannten, für
die vorgenannten Anwendungsfälle
verwendeten Materialien darstellt.
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Besonders vorteilhaft ist es im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Material,
wenn eine dritte Schicht auf der der ersten Schicht entgegengesetzten.
Seite des Faservlieses vorgesehen ist, wobei diese dritte Schicht
ebenfalls eine geringere Porosität
als die zweite Schicht aufweist. Dabei kann es insbesondere so sein,
daß die
erste Schicht und die dritte Schicht eine identische Porosität aufweisen.
Dadurch wird erreicht, daß die
von dem erfindungsgemäßen Materialaufgenommene
Feuchtigkeit im Kernbereich des Faservlieses – also der zweiten, inneren
Schicht – gespeichert
wird. Im übrigen kann
es so sein, daß die
erste Schicht und die Schicht, bei denen man insbesondere bei einer
flächigen
Ausgestaltung des Faservlieses auch von der Oberseite und der Unterseite
sprechen kann, zumindest bereichsweise bedruckt sind, so daß die Oberseite
und die Unterseite im wesentlichen identisch sind. Dies vereinfacht
die Handhabung des erfindungsgemäßen Materials,
insbesondere bei Verwendung als Unterlage, da nicht mehr zwischen
Oberseite und Unterseite unterschieden werden muß und der Aufdruck, bei dem
es sich um eine Werbebotschaft handeln kann, immer im Blickfeld
des Betrachters ist.
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Vorteilhafte Eigenschaften des erfindungsgemäßen Materials
ergeben sich insbesondere dann, wenn die erste und/oder die dritte
Schicht außenseitig
durch Erhitzen und/oder Walzen geglättet und gegenüber der
zweiten Schicht komprimiert ist. Zudem ist das Material insbesondere
dann für
Werbe- und Kommunikations zwecke besonders geeignet, wenn die erste
und/oder die dritte Schicht bzw. die Oberseite und/oder die Unterseite
im wesentlichen vollflächig
bedruckt sind/ist. Je ansprechender die Bedruckung ist, desto einfacher
ist es die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das beispielsweise als
Unterlage verwendete Material zu lenken und die Werbe- oder Kommunikationsbotschaft
zu vermitteln.
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Um einen unproblematischen Einzug
in eine Druckmaschine sicherzustellen und einen hohen optischen
und haptischen Qualitätseindruck
zu erreichen, kann zusätzlich
vorgesehen sein, daß der Reibwert
der ersten und/oder der dritten Schicht bzw. der Oberseite und/oder
der Unterseite gegenüber wenigstens
einer weiteren Schicht bzw. Seite verringert ist.
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Je nach entsprechender Materialbeschaffenheit
der einzelnen Schichten des Materials kann deren gewichtsspezifisches
Wasseraufnahmevermögen
zwischen 300 % und 800 % bezogen auf das eigene Flächengewicht
liegen, so daß auch
größere Mengen
Feuchtigkeit problemlos aufgesaugt werden können. Hinsichtlich der Haltbarkeit
und der Formstabilität
ist es von Vorteil, wenn das Faservlies verfestigt ist. Dabei können insbesondere
vernadelte Faservliese (Nadelvliese) zweckmäßig sein. Es versteht sich
in diesem Zusammenhang jedoch, daß grundsätzlich auch andere Vliesarten
verwendet werden können.
Dabei wird eine hohe Umweltverträglichkeit und
eine unproblematische Entsorgung sicher gestellt, wenn das Faservlies
aus Polyesterfasern hergestellt ist. Solche Faservliese sind energiesparender
zu produzieren und tragen damit insbesondere im Vergleich zu Einweg-Unterlagen
oder Einweg-Verpackungsmaterial aus Zellulose (Pappe) zur Ressourcenschonung
bei. Außerdem
ist Polyester im Lebensmittelbereich problemlos einsetzbar.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung
des Materials setzt sich das Faservlies aus Träger- und Bindefasern zusammen,
wobei der Anteil der Bindefasern größer als 20 % ist und vorzugsweise
zwischen 60 % und 80 % liegt. In diesem Zusammenhang bietet es sich
an, daß die
Bindefasern als Bikomponentenfasern ausgebildet sind, da sich diese günstig auf
die Formstabilität
und die Waschbarkeit des Materials auswirken. Die Bikomponentenfasern sollten
dabei einen höheren
Schmelzpunkt als die Trägerfasern
aufweisen, um das Vliesmaterial in einfacher Weise vernadeln zu
können.
Des weiteren kann es sich bei den Bikomponenten fasern um Hohlfasern
handeln, um das Flüssigkeitsaufnahmevolumen
zu verbessern.
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Wenngleich das Material bei flächiger Ausführung nahezu
jede beliebige Dicke größer etwa
0,1 mm aufweisen kann, bietet es sich für die vorgenannten Anwendungen
an, wenn die Dicke des Faservlieses zwischen 0,1 mm und 10 mm liegt.
Damit sind beispielsweise Unterlagen zu erzielen, die beispielsweise
zur Verwendung als sogenanntes Klapperdeckchen, das das Klappern
von Kaffeetassen auf dem Untersetzer verhindern soll, Bierdeckel
oder Barserviette geeignet sind. Dabei führt die erste Schicht und/oder
die dritte dazu, daß die
Unterlage auch bei einer sehr geringen Dicke eine hinreichende Steifigkeit
aufweist.
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Um die Unterlage auch im Außenbereich
einsetzen zu können,
ohne daß diese
von einem Windstoß weggeweht
wird, kann das Flächengewicht
der Unterlage bis zu 500 g/m² betragen.
Für die
Verwendung in geschlossenen Räumen
bietet es sich jedoch an, wenn die Unterlage ein Flächengewicht
zwischen 200 g/m² und
300 g/m² aufweist.
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Grundsätzlich ist es bei dem erfindungsgemäßen Material
auch möglich,
daß das
Faservlies aus Recyclingfasern besteht oder diese neben weiteren
Fasern jedenfalls aufweist, wodurch die ohnehin geringen Stückkosten
des Materials weiter gesenkt und die Ökobilanz weiter verbessert
werden kann.
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Bei einem Verfahren zur Herstellung
eines Materials, insbesondere Unterlage, vorzugsweise für Trinkgläser, ist
vorgesehen, daß die
Oberfläche
eines synthetischen Faservlieses zunächst auf eine Temperatur oberhalb
der Erweichungstemperatur erwärmt
und anschließend
zumindest bereichsweise bedruckt wird. Dabei kann die Temperatur,
auf die das Faservlies erwärmt
wird, je nach Zusammensetzung und Beschaffenheit des Faservlieses
sowie der gewünschten
Eigenschaften des Faservlieses einen Wert zwischen 130°C und 250°C, vorzugsweise
zwischen 180°C
und 200°C
aufweisen. Für
bestimmte Anwendungen des erfindungsgemäßen Materials, wie etwa die
Verwendung als Werbe- oder Kommunikationsmittel, kann es von Vorteil
sein, wenn die erste und/oder die dritte Schicht bzw. die Oberseite und/oder
die Unterseite vollflächig
bedruckt sind/ist.
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Materialien mit einer ersten, einer
zweiten und einer dritten Schicht können besonders kostengünstig hergestellt
werden, wenn die Oberseite und die Unterseite zumindest im wesentlichen
zeitgleich erhitzt werden. Besonders einfach und kostengünstig ist
es, wenn das Erhitzen des Faservlieses zwischen wenigstens zwei
Walzen erfolgt, die in entgegengesetzter Richtung drehen, wobei
wenigstens eine der beiden Walzen beheizt ist. Es versteht sich
in diesem Zusammenhang, daß jede
Außenseite
des Faservlieses, die auf eine Temperatur über der Erweichungstemperatur
erwärmt
werden soll, an wenigstens einer beheizten Walze vorbeigeführt wird.
Entscheidend bei dieser Wärmebehandlung
des Faservlieses ist die Zeit, in der die beheizte Walze oder die
beheizten Walzen mit dein Faservlies in Kontakt kommen. Ist die
Kontaktzeit zu kurz gewählt,
wird das Faservlies nicht auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur
aufgeheizt, während
das Faservlies auch im Inneren erweichen oder aushärten kann,
wenn die Kontaktzeit zu lang gewählt
ist. Die Kontaktzeit ist neben der Geschwindigkeit, mit der das
Faservlies an der beheizten Walze oder den beheizten Walzen vorbeigeführt wird,
auch von der Größe der Walzen
abhängig.
Grundsätzlich
sollte die Geschwindigkeit des Faservlieses jedoch wenigstens 0,5
m/min betragen. Dabei ist jeder Wert größer als 0,5 m/min denkbar, ohne
daß es
einer ausdrücklichen
Erwähnung
bedarf. Um ein zu starkes Aufheizen oder eine zu lange Erwärmung des
Materials zu verhindern, kann es jedoch zweckmäßig sein, wenn die Geschwindigkeit
einen Wert von 10 m/min nicht überschritten
wird. Bei ersten Untersuchungen wurden besonders günstige Eigenschaften
des Materials bei Geschwindigkeit zwischen 1 m/min und 3 m/min erzielt.
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Als besonders günstig hat es sich herausgestellt,
wenn das Faservlies nach dem Erhitzen oder während des Erhitzens geglättet und
ggf. plastisch komprimiert wird. Dabei ist es besonders kostengünstig und
einfach, wenn das Glätten
und das ggf. gleichzeitige Komprimieren des Faservlieses zwischen
den gleichen Walzen erfolgt wie das Erhitzen. Dadurch kann ein Verfahrensschritt
bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Materials eingespart werden.
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Durch das Erhitzen des Faservlieses
auf eine Temperatur, die oberhalb der Erweichungstemperatur liegt,
erweichen die Fasern des Faservlieses zumindest in einem oberseitigen
und/oder unterseitigen Bereich des Faservlieses oder werden dort
sogar angeschmolzen. Diese thermische Behandlung einer oder auch
zweier Seiten des Faservlieses hat zur Folge, daß sich die Porosität der thermisch
be handelten Seite verringert, während
sich die Steifigkeit durch die thermische Behandlung erhöht. Letztlich führt die
thermische Behandlung der Oberfläche
dazu, daß das
Faservlies im Bereich der Oberfläche(n) verdichtet
wird. Im übrigen
wird durch die thermische Behandlung die Außenseite geglättet, so
daß der Reibwert
der thermisch behandelten Außenseite nach
der thermischen Behandlung geringer ist als zuvor. Dieser Effekt
kann durch ein anschließendes Plätten des
Faservlieses noch verstärkt
werden.
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Bei einer deutlichen räumlichen
und zeitlichen Trennung zwischen der Wärmebehandlung und dem Bedrucken
des Faservlieses kann verfahrensgemäß vorgesehen sein, daß vor dem
Druckvorgang wenigstens ein Klebestreifen auf wenigstens eine Seite
des Faservlieses aufgebracht wird, um das Einziehen des Faservlieses
in die Druckmaschine zu erleichtern.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung. Dabei zeigt
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Materials
und
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2 schematisch
die gleichzeitige Durchführung
einer thermischen Behandlung und einer Plättung des Faservlieses während der
Herstellung des erfindungsgemäßen Materials.
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1 zeigt
die schematische Darstellung eines Materials 1, insbesondere
einer Unterlage, vorzugsweise für
Trinkgläser,
aus einem synthetischen Faservlies mit einer ersten Schicht 2 an
der Oberseite des Faservlieses, einer zweiten Schicht 3 im
Kernbereich des Faservlieses und einer dritten Schicht 4 an
der Unterseite des Faservlieses. Dabei ist es so, daß die erste
Schicht 2 und die dritte Schicht 4 im Vergleich
zur zweiten Schicht 3 eine geringere Porosität und eine
höhere
Steifigkeit aufweisen. Wird das Faservlies von außen befeuchtet,
dringt die Feuchtigkeit zunächst
durch die erste Schicht 2 und/oder die dritte Schicht 4 in
die zweite Schicht 3 ein und wird dort gespeichert. Dabei
nimmt das dargestellte Material 1 bis zu dem 8-fachen ihres
eigenen Gewichts an Wasser auf, wobei das Flächengewicht der dargestellten
Unterlage etwa 250 g/m² beträgt. Eine
Aufnahme von 2 Liter Flüssigkeit
auf einen Quadratmeter der Unterlage ist also möglich. Die Schichten 2, 3, 4 können jeweils
bis ein Drittel der Dicke des Materials 1 ausmachen. Bevorzugt
ist es aber, wenn die mittlere bzw. innere Schicht 3 wenigstens
60 %, vorzugsweise mehr als 80 % der Gesamtdicke ausmacht. Die Dicke
der äußeren Schichten
kann variieren und hängt
von der nachfolgend zu beschreibenden Wärmebehandlung ab. Über die
Stärke
der einzelnen Schichten 2, 3, 4 können verschiedene
Eigenschaften des Materials 1 erzeugt werden. Bei einer großen Dicke
der mittleren Schicht 3 verfügt die Auflage 1 über ein
großes
Flüssigkeitsaufnahmevolumen.
Durch Vergrößerung der äußeren Schichten 2, 4 wird
die Festigkeit der Auflage 1 und auch die Bedruckbarkeit
verbessert. Die Festigkeit kann aber auch durch die nachfolgend
zu beschreibende Wärmebehandlung
beeinflußt
werden.
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Nicht im einzelnen dargestellt ist,
daß das Material 1 eine
Dicke von etwa 2 mm aufweist und aus einem Nadelvlies besteht. Das
Nadelvlies, welches aus Polyesterfasern besteht, weist etwa 70 % Bindefasern
auf, wobei es sich um Bikomponentenfasern handelt. Ebenfalls nicht
im einzelnen dargestellt ist, daß die Außenseiten der ersten Schicht 2 und
der dritten Schicht 4 vollflächig bedruckt sind.
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In 2 ist
ein Teilschritt eines Verfahrens zur Herstellung des Materials 1 dargestellt,
wobei die erste Schicht 2 und die dritte Schicht 4 auf
eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur erwärmt und
gleichzeitig geglättet
werden. Nicht im einzelnen dargestellt ist, daß sich dem Erhitzen und Plätten des
Faservlieses ein Bedruckvorgang anschließt, wobei sowohl die Oberseite
als auch die Unterseite bedruckt werden können. Bei dem in 2 dargestellten Verfahrensschritt
ist es so, daß das
Faservlies von links nach rechts mit einer Geschwindigkeit v von
etwa 1,5 m/min in einen durch die Walzen 5, 6 gebildeten
Spalt eingezogen werden. Dabei weist die Walze 5 eine Temperatur
T1 und die Walze 6 eine Temperatur T2 auf, die größer sind
als die Erweichungstemperatur des Faservlieses. Die Temperaturen
T 1 und T2 sind bei dem dargestellten Verfahrensbeispiel identisch
und betragen etwa 200°C,
so daß die
beiden Schichten 2, 4 etwa gleiche Eigenschaften
aufweisen. Es versteht sich in diesem Zusammenhang, daß die Temperaturen
T 1 und T2 grundsätzlich
auch unterschiedlich sein können.
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Wie 2 zu
entnehmen ist, weisen die Walzen 5, 6 einen Abstand
auf, der geringer ist als die Dicke des eingezogenen Faservlieses,
so daß das
Faservlies durch das dargestellte Walzenpaar 5, 6 gleichzeitig
erhitzt und geglättet
wird.
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Durch das Erwärmen des Faservlieses erweichen
die Fasern, so daß die
Porosität
in den Schichten 2, 4 verringert und die Steifigkeit
erhöht sind.
Das Plätten
und Wärmebehandeln
des Faservlieses hat aber auch zur Folge, daß die Schichten 2, 4 einen
verringerten Reibwert im Vergleich zu einer weiteren Seite bzw.
den Schichten 2, 4 vor der thermischen Behandlung
und dem Plätten
des Faservlieses aufweisen.