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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Aufsatz für ein Presswerkzeug, insbesondere
für Sanitärinstallationen,
mit einem Druckstück,
dass durch einen Kolben eines Presswerkzeuges bewegbar ist, und
zwei relativ zueinander bewegbaren Schneidbacken, durch die ein
Profil zum Ablängen
durchführbar ist.
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Aus
der
DE 199 26 481 ist
ein hydraulisches Arbeitsgerät
bekannt, das einen Halterungskopf zur Aufnahme von Werkzeugen besitzt.
In den Halterungskopf kann ein Schneidgerät oder eine Stanze zur entsprechenden
Bearbeitung eines Profils montiert werden. Bei diesem Arbeitsgerät besteht
der Nachteil, das für
jeden Arbeitsgang ein eigenes Werkzeug an dem Halterungskopf montiert
werden muss. So ist es gerade im Bereich von Sanitärinstallationen üblich, dass
Profile auf die gewünschte
Länge geschnitten
werden müssen
und dann mit Ausstanzungen für
die Durchführung
von Gewindestiften versehen werden. Für jeden Arbeitsgang des Schneidens,
Stanzens und des Ablängens
von Gewindestiften muss daher ein gesondertes Werkzeug an dem Halterungskopf
montiert werden. Dies ist einerseits bei der Montage aufwändig und
andererseits müssen verschiedene
Werkzeuge bereit gehalten werden.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Aufsatz für ein Presswerkzeug
zu schaffen, der einfach aufgebaut ist und verschiedene Arbeitsgänge ausführen kann.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Aufsatz mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein
Stempel mit einer bewegbaren Schneidbacke verbunden, der zum Stanzen
durch eine Matrize durchführbar
ist. Dadurch kann mit dem Aufsatz nicht nur ein Ablängen von
Profilen über
die Schneidbacken erfolgen, sondern gleichzeitig oder anschließend kann
zusätzlich ein
Stanzvorgang, beispielsweise zum Einbringen eines Langloches erfolgen,
damit mit ein- und derselben Bewegung des Druckstückes beide
Arbeitsgänge
ausgeführt
werden. Hierfür
ist kein Wechsel des Aufsatzes erforderlich und der Benutzer des
Aufsatzes muss auch nicht für
jeden Arbeitsgang ein gesondertes Werkzeug bereithalten. Der Aufsatz
kann dabei bei einem handelsüblichen
Presswerkzeug eingesetzt werden, wobei ein solches Presswerkzeug zur
Ausrüstung
eines Monteurs für
den Installationsbereich gehört,
sodass dieser außer
dem Aufsatz kein gesondertes Presswerkzeug anschaffen muss.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wirkt
das Druckstück
zur Erhöhung
der Kraft auf die bewegbare Schneidbacke auf einen Hebel einer Exzenterscheibe,
sodass der Verfahrweg der Schneidbacke verglichen mit dem Verfahrweg
des Druckstückes
geringer wird, dafür
die Schneidkraft durch die Schneidbacke erhöht wird. Es ist auch möglich, andere
mechanische Kraftübertragungsmittel
einzusetzen.
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Für einen
einfachen Aufbau des Aufsatzes ist die Matrize an einem Gehäuse ausgebildet,
vorzugsweise in Form einer Aussparung an zwei benachbarten Gehäuseteilen.
Ferner kann an dem Gehäuse
eine Aufnahme für
eine stationäre
Schneidbacke vorgesehen sein, die dann durch die Gehäuseteile
fixiert wird.
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Der
erfindungsgemäße Aufsatz
ist besonders gut für
die Bearbeitung von offenen Profilen geeignet, insbesondere C-förmige Profile
die in einen entsprechenden Spalt der Schneidbacken durchführbar sind,
wobei dann der Bereich innerhalb des C-förmigen
Profils durch einen Kern verstärkt
wird.
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Wenn
das Presswerkzeug nur in eine Vorschubrichtung wirkt, bei dem das
Druckstück
in das Gehäuse
eingefahren wird, ist die bewegbare Schneidbacke vorzugsweise gegen
die Vorschubrichtung des Druckstückes
vorgespannt, um eine Bewegung in die Ausgangsposition sicherzustellen. Vorzugsweise
ist auch die Exzenterscheibe in eine Richtung entgegen der Vorschubrichtung
des Druckstückes
vorgespannt.
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Um
die Funktionalität
des Aufsatzes zu erweitern, können
in den Schneidbacken zylindrische Öffnungen zum Ablängen von
Gewindestiften ausgebildet sein. Denn bei der Montage von Gestellen
werden Profile abgelängt
und dann mit Öffnungen
versehen, wobei es erforderlich sein kann, Gewindestifte in bestimmter
Länge für die Montage
vorzusehen. Dies kann dann in einfacher Weise durch den erfindungsgemäßen Aufsatz
erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die bewegbare Schneidbacke zwischen zwei im Wesentlichen
plattenförmigen
Gehäuseteilen gehalten,
wobei die beiden Schneidbacken durch die Gehäuseteile aneinander fixiert
sind. Bei einem Schneidvorgang wird durch die Gehäuseteile
dann vermieden, dass die Schneidbacken sich auseinanderbewegen können.
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Vorzugsweise
ist an der Exzenterscheibe eine Achse zur Verbindung mit einem außerhalb
des Gehäuses
angeordneten Hebel vorgesehen. Sollte das Presswerkzeug einmal ausfallen,
kann der Benutzer an die Achse einen Hebel anschließen, um den
Aufsatz auch manuell bedienen zu können.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Aufsatzes;
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2 eine
perspektivische Ansicht des Aufsatzes der 1 ohne ein
Gehäuseteil;
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3 eine
perspektivische Ansicht des Aufsatzes der 1 ohne Gehäuseteil
mit eingefahrenem Druckstück;
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4 eine
perspektivische Ansicht des Aufsatzes der 1 beim Abschneiden
eines Profils;
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5 eine
perspektivische Ansicht des Aufsatzes der 1 beim Stanzen
eines Profils;
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6 eine
perspektivische Ansicht des Aufsatzes der 1 beim Ablängen eines
Gewindestiftes, und
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7 eine
Explosionsdarstellung des Aufsatzes der 1.
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Ein
Aufsatz umfasst zwei plattenförmige
Gehäuseteile 1 und 2 die
aus Metall, wie Stahl oder Aluminium, gefräst oder gegossen sind und über Schrauben 7 an
mehreren Stellen aneinandergehalten sind. An einer Seite des Gehäuses ist
ein Maschinenkopf 4 eines Presswerkzeuges montierbar, der über mechanische
Mittel an dem Gehäuse
festlegbar ist. In diesem Bereich sind Seitenplatten 3 mit
der Pressmaschine lösbar
verbunden.
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Zwischen
den Gehäuseteilen 1 und 2 ist
eine bewegbare Schneidbacke 9 und ein Stempel 5 geführt, die
als eine Einheit linear verschiebbar sind. Hierfür ist eine Exzenterscheibe 8 vorgesehen,
die über
das Druckstück 10 bewegbar
ist. Das Druckstück 10 wirkt
mit einer Druckfläche
auf einen Hebel 22, der die Exzenterscheibe 8 um
eine Achse dreht, wobei eine Führungsfläche 28 an
einer Fläche
der Schneidbacke 9 anliegt. Durch eine Drehung der Exzenterscheibe 8 wird
die Schneidbacke 9 daher axial verschoben, wobei die Bewegung
des Druckstückes 10 in
axiale Richtung größer ist
als die der Schneidbacke 9, wodurch eine höhere Kraft
zum Schneiden erreichbar ist.
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Die
Schneidbacke 9 ist über
Druckfedern 11 in eine Richtung entgegen der Vorschubrichtung
des Druckstückes 10 vorgespannt,
wobei die Federn 11 an dem Gehäuseteil 1 abgestützt sind.
Ferner ist an der Exzenterscheibe 8 eine Feder 15 montiert,
um die Exzenterscheibe 8 ebenfalls entgegen der Vorschubrichtung
des Druckstückes 10 vorzuspannen.
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Das
Druckstück 10 ist
mit einem nach oben gerichteten Absatz 16 versehen, der
in der Ausgangsstellung an einem Anschlag 33 in dem Gehäuseteil 1 anliegt.
Dadurch ist das Druckstück 10 unverlierbar
zwischen den Gehäuseteilen 1 und 2 aufgenommen.
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In 2 ist
der Aufsatz in der Ausgangsposition dargestellt, in der das Druckstück 10 noch
nicht von einem Pressmaschinenkolben 17 bewegt wird. Die
Schneidbacke 9 liegt an der Führungsfläche 28 der Exzenterscheibe 8 an
aufgrund der Druckkraft der Federn 11.
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In 3 ist
das Druckstück 10 in
die Gehäuseteile 1 und 2 hineinbewegt.
Dadurch ist die Exzenterscheibe 8 gedreht und die Führungsfläche 28 liegt mit
einem Bereich mit größerem Radius
an der Schneidbacke 9 an, wodurch diese in Vorschubrichtung
in das Gehäuseteil 1 hineingedrückt ist.
Hierbei wird der Stempel 5 durch seitliche Stege 29,
die an dem Gehäuseteil 1 angeformt
sind, geführt.
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In 4 ist
der Aufsatz gezeigt, wenn ein Profil 12 auf Länge zugeschnitten
wird. Das Profil 12 wird in einen Spalt 18 an
den Schneidbacken 6 und 9 eingefügt und dann
wird das Druckstück 10 über das Presswerkzeug
eingedrückt,
wodurch sich die Schneidbacke 9 nach vorne bewegt und das
Profil 12 abschert.
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Nach
dem Ablängen
des Profils 12 ist es meist erforderlich, dass Langlöcher in
das Profil 12 ausgestanzt werden. Hierfür wird das Profil 12 in
eine quadratische Aufnahme 19 in den Gehäuseteilen 1 und 2 eingesteckt.
Anschließend
wird das Druckstück 10 wieder
in die Gehäuseteile 1 und 2 hineingedrückt, wodurch
auch der Stempel 5 nach vorne bewegt wird und eine Wand
des Profils 12 durchdringt. Dabei ist das Profil 12 an
einer Wand 30 der Gehäuseteile 1 und 2 abgestützt. In
dem Gehäuseteil 1 ist ferner
eine Aufnahme 31 zum Sammeln und Entleeren der ausgestanzten
Metallstücke
vorgesehen.
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Ferner
kann mit dem erfindungsgemäßen Aufsatz
auch ein Gewindestift 13 auf die gewünschte Länge abgeschnitten werden. Hierfür wird ein
Gewindestift 13 in eine Öffnung 20 an den Schneidbacken 6 und 9 eingesteckt
und durch Bewegen des Druckstückes 10 erfolgt
ein Abscheren, wie dies auch beim Ablängen des Profils 13 erfolgt.
Die verschiedenen Öffnungen 20 haben
einen unterschiedlichen Durchmesser, damit Gewindestifte 13 mit
entsprechenden Durchmessern abgelängt werden können.
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In 7 ist
der erfindungsgemäße Aufsatz
in Explosionsansicht gezeigt. Eine stationäre Schneidbacke 6 ist
in einer Aufnahme 26 in dem Gehäuseteil 2 fixiert.
Benachbart zu der stationären
Schneidbacke 6 ist die bewegliche Schneidbacke 9 angeordnet, die über die
Gehäuseteile 1 und 2 aneinandergehalten
sind und auch beim Schneiden nicht auseinandergedrückt werden
können.
In der Ausgangsstellung mit ausgefahrenem Druckstück 10 fluchtet
die Spalte 18 an den beiden Schneidbacken 6 und 9,
sodass ein Profil 12 durchführbar ist.
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An
der Exzenterscheibe 8 ist eine Achse 21 vorgesehen,
die durch eine Öffnung 23 an
dem Gehäuse 2 durchgeführt ist.
An der Achse 21, die als Sechskant ausgebildet ist, kann
ein Hebel montiert werden, um die Exzenterscheibe 8 auch
ohne Presswerkzeug betätigen
zu können.
Es können
für die
Anbringung des Hebels auch andere mechanische Kopplungselemente
statt dem Sechskant vorgesehen sein.
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Ferner
ist ein Kopplungselement 14 vorgesehen, das die bewegliche
Schneidbacke 9 mit der Exzenterscheibe 8 verbindet.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise können in
den Schneidbacken 6 und 9 noch andere Öffnungen
zum Abscheren von Gegenständen
vorhanden sein. Auch die Form des Spaltes 18 kann je nach
Profil variieren. An der Schneidbacke 9 können statt
einem Stempel 5 zum Einstanzen eines Langloches auch weitere
Stempel vorgesehen sein, die dann auch andere Formen in ein Profil
einbringen können.
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An
dem Aufsatz können
ferner Montagefüße vorgesehen
sein, damit dann die Einheit aus Presswerkzeug und Aufsatz am Boden
abgestellt werden kann. Gerade beim Schneiden von langen Profilen erleichtert
dies die Handhabung erheblich, da dann die Profile einfacher in
den Aufsatz eingefädelt
werden können.
Zum Einfädeln
können
ferner auch entsprechende Führungen
an dem Aufsatz angeordnet sein.