DE2018760A1 - Thermoplastische Massen - Google Patents
Thermoplastische MassenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine thermoplastische Masse aus
Bitumen und einem darin gelösten thermoplastischen Kunststoff.
Bekanntlich werden bituminöse Massen in großem Umfang technisch
eingesetzt; so z.B. als Bindemittel im Straßenbau, als Tränkmittel
und Deckmasse für Dachpappe, als Heißkleber, als Heißanstrichmittel
und als Rohrbeschichtungsmittel.
Den bituminösen Massen (Bitumen, Teeren und Pechen) sind natürliche
Grenzen gesetzt. Beispielsweise beträgt bei Destillationsbitumen nach DIN 1995 der plastische Temperaturbereich,
bestimmt aus der Differenz zwischen Brechpunkt (nach Fraass) und Erweichungspunkt (Ring und Kugel), maximal etwa 700C. Der
Brechpunkt ist nur bei sehr weichen Bitumina befriedigend (B 300: -20°C), bei zäheren Sorten (B 15: +30C) liegt er oberhalb O0C.
Daher kommt man mit den vorhandenen Bitumen-Typen gemäß DIN
1995 nicht mehr aus; in warmen Sommern wird ein beträchtlicher
Teil der Straßenbeläge zerstört. Man verwendet nämlich, um Winterschäden an den durch Tausalze unterkühlten Straßendecken
zu vermeiden, weiche Bitumen mit tiefen Brechpunkten, die sich
im Sommer, irreversibel verformen können.
Bei Hochvakuumbitumen erreicht der Erweichungspunkt zwar 130
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9 Zeichnungen
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bis 140 C, ihr Brechpunkt liegt aber wait oberhalb OC. Diese
Typen haben auch eine sehr geringe Duktilität, was ihre Anwendbarkeit einschränkt.
Geblasene Bitumen haben plastische Temperaturbereiche von maximal 120 bis 130°C. Der Brechpunkt der hochwärmestandfesten
Typen (B 115/15) liegt mit -1O°C günstig, genügt aber vielen Ansprüchen noch nicht. Auch ist die Duktilität gering, und di<Witterungsbeständigkeit
ist für den Außeneinsatz wegen der Versprödung nicht ausreichend.
Die Verarbeitung von Bitumen erfordert bestimmte Viskositäten, wie sie z.B. für Asphalt-Tragschichten in B 300, B 200, B 80
und B 65 vorliegen< für Straßendecken in B 300 bis B 45, und
in Gußasphalt zwischen B 65 und B 15. ähnliche produktionsbedingte
Viskositätsanforderungen bestehen auch an Massen für Dachpappen, für die Isolation von Stahlröhren, das Verkleben
von Papier, den Verguß von Kabeln, für bituminöse Bautenschutzmassen,
für die Herstellung von Fußbodenbelagstoffen
und viele andere Anwendungen. Mit geringer Viskosität sind nun zwangsläufig bei Bitumen niedrige Erweichungspunkte und starkes
Fließvermögen innerhalb des Gebrauchsbereiches verbunden. Es gilt daher, bei Einhaltung der Viskositätsanforderungen den
Erweichungspunkt zu erhöhen und das unerwünschte Fließen bei den Gebrauchsbedingungen zu vermeiden.
Die Haftfähigkeit der Bitumen gegenüber berührenden oder eingebetteten
Stoffen ist nicht immer ausreichend. Die Beständigkeit der bituminösen Massen gegenüber Chemikalien wie Lösungsund
Oxydationsmitteln ist nicht immer befriedigend. Auch bei Dauerwärmeeinwirkung oberhalb der Erweichungstemperaturen,
z.B. beim Transport, werden bituminöse Massen erheblich verändert bzw. geschädigt.
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Es ist daher dringend erwünscht, bitumenartige, thermoplastische Massen zu entwickeln, die einen erhöhten Erweichungsbereich und verringerten kalten Fluß, dabei aber einen erniedrigten
Sprödbruchbereich aufweisen, d.h. einen erweiterten plastischen Temperaturbereich besitzen.
Hierbei soll die Viskositätserhöhung durch Zusätze bei Verarbeitung
und Transport möglichst gering sein: gleichzeitig werden gute Witterungsbeständigkeit, gleichbleibende Eigenschaften
bei langdauernder Temperatureinwirkung bei Transport und Aufbereitung und gute Haftung zu berührenden Flächen oder ein- *
gebetteten Stoffen gefordert. Die Anforderungen an die Härte sind unterschiedlich. Für einige Anwendungen sucht man hohe
Erweichungspunkte, verbunden mit relativ geringer Härte (großer Eindrucktiefe nach DIN 1995), für andere - z.B. den Straßenbau - einen großen plastischen Temperaturbereich, verbunden
mit möglichst geringer Eindringtiefe. Die zu entwickelnden Massen sollen bei den Gebrauchstemperaturen keine Ausschwitzerscheinungen
und möglichst keine Oberflächenklebrigkeit zeigen. Einige Anwender, z.B. Hersteller von Röhren, bevorzugen auch die Verarbeitung vom Bitumen-Granulat aus.
Etwa zuzusetzende Komponenten sollen großtechnisch preiswert
herstellbar sein und sich leicht einarbeiten lassen, im Bedarf sfalle durch Einsatz von Pulvern, Krümeln, handlichen
Stücken oder Batchen. Sie sollen in geringen Mengen gute Wirkung erzielen. Produktionsbedingte Schwankungen von Bitumen
oder Zusätzen sollten möglichst geringen Einfluß auf die Einmischbarkeit und auf die Qualität des Fertigproduktes haben.
Es ist bereits vorgeschlagen worden. Kautschuk- oder Gummimassen zuzusetzen.
Reifengummi-Regenerate sind wenig brauchbar, da die vulkanisierte Masse lediglich 'eingebettet, wird und sich nicht in dem
erhitzten Bitumen löstj.Qgg ^/^ / "j 51 7
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Naturkautschuk-Pulver löst sich zwar,.erhöht den Erweichungspunkt
und erniedrigt die Ver sprÖdungsteinperatur, jedoch sind Hitzebeständigkeit und Lichtbeständigkeit nicht ausreichend.
Auch muß der Kautschuk etwa 40 % Füllstoffe enthalten, um in
Pulverform zu bleiben. Auch ist die Löslichkeit begrenzt, so daß man nur 3 bis 5 % Kautschuk zufügt.
Ähnlich wird Synthesekautschuk, dessen Löslichkeit etwas besser
ist, bei Dauertemperaturen, wie sie beim Transport flüssiger Bitumen von der Raffinerie zum Verbraucher oder im Straßenbau
vorkommen, abgebaut, womit die modifizierende Wirkung
sinkt.
Der Einbau von Kautschuk-Latex stößt auf die gleichen Grenzen der Verwendbarkeit; hinzu kommt die Schwierigkeit des Einmischens,
denn beim Einbringen der Emulsion in das über 15O°C erhitzte Bitumen verdampft das Wasser schlagartig und bewirkt
störendes Schäumen der bituminösen Masse sowie Einschluß von Blasen in das Mischgut. Unkontrolliertes Gelieren des Kautschuks
beeinträchtigt die Homogenität der Mischungen; die Abkühlung des Mischgutes durch das verdampfende Wasser erreicht
5 bis 1O°C.
Polychloroprenkautschuk - als Latex zugesetzt - ist relativ
alterungsbeständig, erreicht aber nicht die erforderliche Stabilität für z.B. den Straßentransport, der bei etwa 200°c
eine Woche und länger dauern kann.
Styrolbutadienkautschuklatex ist thermisch noch unbeständiger; auch seine Anwendung ist auf etwa 3 bis 5 % Festkautschuk, bezogen
auf das bituminöse Bindemittel, begrenzt.
Nitrilkautschuk löst sich schlechter als die genannten Kautschuke
und altert schneller.
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Die unbefriedigenden Verhältnisse werden hier dargestellt an verschiedenen Kautschuk-Typen (Bitumen, Teere, Asphalte, Peche
1966, Heft 9)y Zusatz je 3 % Feststoff. Die Werte in Klammern
wurden nach Alterung (ASTM D 1754; 5 Stunden - 163°C) gemessen.
80 ohne Zusätze | Penetration 25 0C vor (nach) Alterung |
(55) | Erweichungs punkt vor (nach) Alterung |
(51) | Duktilität 4 0C vor (nach) Alterung |
(3) | |
B | 6 Polychloropren (aus Latex) |
88 | (70) | 45 | (52) | 19 | (55) |
3 ? | £ Naturkautschuk pulver |
75 | (57) | 51 | (54) | 55 | ( 9) |
5 5 | 6 Naturkautschuk (aus Latex) |
61 | (33) | 55 | (52) | 10 | (13) |
3 ? | £ Naturkautschuk | 90 | (65) | 60 | (47) | 25 | (17) |
3 °, | 6 Polyäthylen- Vinylacetat |
81 | (38) | 50 | (60) | 40 | ( 8) |
35 | 6 Butylkautschuk | 92 | (85) | 55 | (43) | 28 | (17) |
3 ? | £ Nitri!kautschuk | 98 | (50) | 51 | (50) | 19 | (20) |
3 5 | 72 | 50 | 14 | ||||
Man hat aber auch den Zusatz thermoplastischer Stoffe vorgeschlagen.
Polyvinylchlorid muß mit der Masse längere Zeit er hitzt werden, wobei Zersetzung auftreten muß. Die Verbesserung der Mischung ist aber gering, und die Löslichkeit ist auf
etwa 5 % begrenzt. Bei höheren Konzentrationen ist die Mi- .
schung nicht mehr homogen. Auah Polyäthylen ergibt bis zu etwa
5 % homogene Mischungen, darüber hinaus kristallisiert beim
Erkalten der Kunststoff wieder aus und zeigt sich als mikroskopische Inhomogenität. In der Auslegeschrifrt 1 301 141 wird
behauptet, daß man Polyolefine wie Polyäthylen mit Bitumen in
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beliebigen Mengenverhältnissen mischen kann. Dem steht entgegen die DT-OS 1 469 971, worin es heißt, es sei eine bemerkenswerte
Tatsache, daß zwar verschiedene plastische Materialien, Öle und andere Weichmacher mechanisch mit Polyäthylen
gemischt werden können, jedoch nur'dampfgekrackte Petroleumharze
wirklich löslich seien. Um die Löslichkeit zu verbessern, wird der Zusatz von einem Polymergemisch aus Polyäthylen und Vinylacetat empfohlen. Laut Auslegeschrift 1 3Ol 141
reicht aber die Alterungsbeständigkeit dieser Massen noch nicht aus. Auch die Kältebeständigkeit wird als nicht ausrei- ■
chend bezeichnet.
Copolymere aus Äthylen und Acrylestern sind zu zäh und lösen
sich zu wenig. Sie werden daher ausschließlich als SOprozentige
bituminöse Batche angeboten. Der Batch hat einen hohen plastischen Temperaturbereich, gute Standfestigkeit, und
seine Dauertemperaturbeständigkeit übertrifft die der meisten als Bitumenzusätze bekannten Kautschuk- und Kunststoffprodukte.
Das Produkt macht aber trotz der Anbatchung immer noch Verarbeitungsschwierigkeiten infolge der extrem hohen Schmelzviskos
it ät, die Verarbeitungstemperaturen bis zu 22O°C oder im Gießverfahren maximal bis zu 25O°C erfordern kann (Kunststoffe
5,9 (1969) , 111-113) . Die Herstellung des Copolymeren aus mehreren Komponenten ist offensichtlich technisch aufwendig.
Außerdem erscheint der 50prozentige Batch noch nicht vollständig homogen, was sich in Ausschwitzen des Bitumens
an die Oberfläche und in merklicher Klebrigkeit der Fertigungserzeugnisse äußert. Diese Mängel sollen gemäß Auslegeschrift
1 301 141 durch homogenisierende Zusätze von Polyisobutylen oder Butadien-Mischpolymerisatön behoben werden.
Polyisobutylen führt zu nicht standfesten Mischungen; sie neigen zum kalten Fluß. Typen mit relativ geringem Molekulargewicht
lassen sich leicht einarbeiten, erhöhen aber nicht den Erweichungspunkt^ sondern wirken eher weichmacberartig.
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Typen mit hohem Molekulargewicht wirken zwar besser, lassen
sich aber Suflerst schwierig einarbeiten. Bei Temperaturen oberhalb 16OPC tritt Entmischung ein.
Auch ataktisches Polypropylen ist bereits Bitumen zugesetzt
worden. Das Polymere löst sich aber in heißem Bitumen, vor allem bei geringen Zusatzmengen, schlecht. Bei hohen Temperaturen
rahmt es auf, beim Erkalten wird die Masse griesig inhomogen. Außerdem gibt ein ataktisches Polypropylen mit
RSV 0,7 und 67 % Ätherextrakt einem Primärbitumen B 200 vor
allem bei geringen Konzentrationen - nur mäßige Verbesserung, wie dies - ohne Rücksicht auf die Homogenität - in
der Tabelle aufgeführt ist:
Konzentration at. PP (*)
Brech-' Penetra-1 Duktili-
- purikt tion
tat
(1/lOmm) (cm)
Plastischer Temperaturbereich (grd)
44 45
-18 | ' 160 | 100 | 57 |
-19 | 95 | 40 | ' 63 |
-19 | 80 | 25 | 64 |
Auch die Dauerwärmebeständigkeit solcher Mischungen ist begrenzt,
so daß sie für den Straßentransport nicht geeignet sind; eine polymerenreiche Phase rahmt nämlich auf; außerdem
baut das Polymere thermisch ab. -
Daher gilt bisher, daß ein Stoff, der sich gut in Bitumen
einarbeiten läßt, nur geringe Verbesserungen bringt, während gute Verbesserungen nur von solchen Stoffen stammen, die
sich schwer einarbeiten lassen.
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Zwar werden in der französischen Patentschrift 1 527 402 Mischungen
aus Bitumen, Mineralöl und Polybuten beschrieben? hierbei handelt es sich - wie man einem Vergleich mit der
Ix)
Firmendruckschrift OPPANOL B ' entnehmen kann - zweifellos um Polyisobutylen. In der niederländischen Auslegeschrift 67-15 512 werden zwar Asphaltmischungen mit 5 bis 95 % Polybuten- (1) behandelt; es wird aber nicht erkannt, daß gerade Mischungen, die weniger als 5 % Polybuten-(1) enthalten, besonders wertvoll sind. Vielmehr mußte man, da sich die Lehre der Schrift ausdrücklich auf die genannten Bereiche beschränkt, annehmen, daß die Randbereiche nicht brauchbar sind. -
Firmendruckschrift OPPANOL B ' entnehmen kann - zweifellos um Polyisobutylen. In der niederländischen Auslegeschrift 67-15 512 werden zwar Asphaltmischungen mit 5 bis 95 % Polybuten- (1) behandelt; es wird aber nicht erkannt, daß gerade Mischungen, die weniger als 5 % Polybuten-(1) enthalten, besonders wertvoll sind. Vielmehr mußte man, da sich die Lehre der Schrift ausdrücklich auf die genannten Bereiche beschränkt, annehmen, daß die Randbereiche nicht brauchbar sind. -
Es besteht also noch immer· Bedarf an Bitumenmassen, die einerseits
die geforderten, wesentlich verbesserten Eigenschaften besitzen, andererseits aber technisch und wirtschaftlich problemfrei
zu erhalten sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgfemäß gelöst durch eine Zusammensetzung
aus mehr als 95 Gewichtsprozent Bitumen und weniger
als 5 Gewichtsprozent Polybuten-(1).
Als Bitumen gelten die dunkelbraunen bis schwarzen, zäh-klebrigen bis sprödharten, schmelzbaren Kohlenwasserstoffgemische,
die bei der Aufbereitung von Erdölen gewonnen werden, oder die in Naturasphalt, wie z.B. in Trinidad, als löslicher,
schmelzbarer Anteil vorkommen. Die Erweichungspunkte dieser
Massen liegen zwischen +25 bis +1800C (DIN 1995, Ring und Kugel) , die Brechpunkte zwischen -25 C bis oberhalb Raumtemperatur
(DIN 1995, Methode Fraass), und die Eindringtiefe zwischen 400 und 2/10 mm (DIN 1995). Auch Mischungen aus Bitumen
y ' OPPANOL B - Druckschrift der Firma Badische Anilin- &
Soda-Fabrik AG (1967), Seiten 39 bis 40 109 844/1517
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mit ölen, z.B. Teerölen in sogenanntem Verschnittbitumen, werden durch die beschriebenen Zusätze verbessert.
Unter Polybuten-(1) werden Polymerisate des Buten-(1) oder Copolymerisate
des Buten-(1) mit anderen Monomeren, vor allem mit anderen Olefinen mit 2 bis 20 C-Atomen, verstanden, wie sie in
flüssiger Phase mit oder ohne Anwesenheit inerter Lösungsmittel oder in Gasphase katalytisch hergestellt werden, vor allem
nach dem Niederdruckverfahren. Dazu gehören wachsartig-klebrige
und hornähnliche feste Stoffe mit Molekulargewichten zwischen
40 000 und 4 Millionen mit unterschiedlicher Kristallinität,
welche sich in Rohdichten zwischen 0,85 und 0,93 und in Ätherextrakten zwischen 0 und 90 % auswirkt. Der kristalline Anteil
kann in den Modifikationen I, I , II und III vorliegen. Für
den Zusatz eignen sich nicht nur die reinen Polymerisate, sondern auch Mischungen mit anderen Polymeren wie Polyolefinen
oder Kautschuken, mit bituminösen oder öligen Stoffen sowie
durch Polymerisation in öligen oder bituminösen Produkten gewonnene
Mischungen.
Bevorzugt besitzt das Bitumen Erweichungspunkte zwischen 25°C
und 900C (DIN 1995, R.u.k.) und Eindringtiefen zwischen
und 10 /10 mm. Es kann sich dabei sowohl um Primärbitumen als auch um geblasene Bitumen handeln. Der Blaseffekt kann auch
während des Einmischvorganges oder nach dem Zusatz des Polybutene erfolgen. Besonders gute Effekte erzielt man mit Primärbitumen
mit Erweichungspunkten zwisdhen 25 und 70°C und Eindringtiefen zwischen 350 und 15/10 mm.
Das Polybuten-(1) ist bevorzugt ein Polymeres mit Molekulargewichten zwischen 50000 und 4 Millionen, mit Rohdichten zwischen
0,85 und 0,92 und Ätherextrakteh zwischen 0,5 und 85 %. Die
günstigsten Mischungen lassen sich erzielen mit Molekularge-
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wichten zwischen 80 000 und 3 Millionen, Rohdichten zwischen
0,88 und 0,91 und Ätherextrakten zwischen 20 und 80 %. Die
höchste Wirkung in der Erweiterung des plastischen Temperaturbereiches erzielen Produkte mit Molekulargewichten zwischen
150 000 und 2,5 Millionen und Ätherextrakten zwischen. 2,5 und 60" %.
In allen noch zu beschreibenden Fällen kann das Polybuten
auch aus verschiedenen Polymer-Spezifikationen bestehen, die gleichzeitig oder auch zu verschiedenen Zeitpunkten zugesetzt
werden. Beispielsweise kann der Lösevorgang beschleunigt und die Homogenität noch verbessert werden, wenn anstelle von 4%
eines hochmolekularen, isotaktischen Polybutene nur 2 % des genannten Polybutene und 2,5 % eines höher ataktischen Typs
zugemischt werden.
Auch der an sich bekannte Zusatz anderer Kunststoffe wie Polyäthylen, iso-ataktisches Polypropylen, Polyvinylchlorid,
Polyäthylen-Acrylsäureester oder der Zusatz von Kautschuken
wie Styrol-Butadien-Kautschuk, Naturkautschuk, Polychloropren
oder Äthylen-Propylen-Kautschuk ist möglich und schränkt die Verwendung von Polybuten-(1) nicht ein. Das gilt auch für
alle bekannten Zusatzmittel wie Fluxöle, Naturasphalt, Teeröle, Teerpeche, Kolophonium, Leinöl, Epoxide usw.
Überraschenderweise mischt sich Polybuten-(1) in einem sehr weiten Bereich von Kristallinität und Molekulargewicht leicht
in bituminösen Massen - unter 5 % zugesetzt. Weder werden Inhomogenitäten noch Entmischungserscheinungen festgestellt.
Die Herkunft des Bitumens innerhalb eines Typs nach DIN 1995 und damit der Gehalt an aliphatischen, naphtenischen und
aromatischen Bestandteilen hat nur geringen Einfluß auf die Löslichkeit des Polybuten-CD. Die verwendeten Polybutene haben
die folgenden Eigenschaften»
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Ätherextrakt-Bereich (%) | RSV | 0,3 | J·'3 | 2,0 | 2,5 | 3,7 | ! | ■ | 4,0 | 6,0 | j | 1,3 | 3,5 |
O - 10 | 0,7 | 1,0 | 2,3 | 5,4 | 1,7 | ||||||||
10 - 20 | 3,6 | 1,0 1,2 | |||||||||||
20-30 | χ·3 | 4,0 | |||||||||||
3Ο - 40 | 3,5 | ||||||||||||
40 - 5Ο | Ο,8 | 0,9 | 1.4 | ||||||||||
50 - 60 | 0,6 | 1,4 | 1,5 | ||||||||||
60-70 | 0,6 | 0,0 | 0,9 | ||||||||||
7Ο - 8Ο | 1,4 | ||||||||||||
8Ο - 9Ο |
Der Zusairanenhang zwischen RSV-Wert und Molekulargewicht wird in
folgender Tabelle gezeigt:
RSV
0.1 0,2 0,3 O.4
0,5 0,6 0,7 0,8 O,9 1,O 1,2
1.4 1.6 1,8 2.O
2,2 2,4
14 000
35 000
61 000
90 000 122 000 156 000 192 000 230 000 269 000
310 000 394 000 482 000 574 000 669 000
766 000 866 000 968 000
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RSV
2,6 2,8 3,0 3,2 3,4 3,6 3,8 4,0 4,2 4,4 4,6 4,8 5,0
5,5 6,0 7,0 8,0
1 070 000 1 176 000 1 282 000 1 390 000 1 499 000 1 609 000
1 719 000 1 830 000
1 943 000
2 055 000 2 169 000 2 282 000 2 396 000
2 683 000
2 971 000
3 550 000
4 130 000
Die verwendeten Bitumen-Typen sind:
Primärbitumen: B 300, B 200, B 80, B 65, B 45, B 25,
B
Hochvakuumbitumen: HVB 85/95; HVB 95/105? HVB 130/140
geblasene Bitumen:. 75/30; 85/40} 105/15; 115Λ5; 135/10
Verschnittsbitumen: VB 100; VB 500
Bevorzugt verwendete Mischungsverhältnisse:
Polybuten | Bitumen |
1 | 99 |
'3 , ■—■ | ; 97 |
4,8 | 95,2 |
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Man stellt die erfindungsgemäßen Massen her, indem man
zweckmäßig die,Zusätze in Pulverform einarbeitet. Bei schnell
löslichen Typen können auch Klumpen von 200 bis 400 g Gewicht,
bei nur geringer Erhöhung der Mischzeiten, homogen eingearbeitet werden.
Diese Stücke lassen sich aber nicht.gut handhaben und praktisch nicht dosieren. Hingegen ist die Dosierung von Stücken
bis zu etwa 100 g noch möglich und gelingt leichter unterhalb
20, bevorzugt unterhalb 10 g, besser noch als Granulat. Der
erhöhte Aufwand zur Herstellung des stückigen oder pulverförmigen
Materials wird an der Mischanlage dadurch gerechtfertigt,
daßdie Mischzeiten kurz gehalten und Arbeitskräfte eingespart werden können. Pulver und Granulat lassen sich am einfachsten
automatisch dosieren.
Eine Schwierigkeit bei der Einmischung des Polybuten-(1) in
Bitumen besteht darin, daß das Polybuten-(1) in der Regel klebrige Oberflächen hat, so daß es beim Transport zusammenklebt
und beim Einmischen nur schlecht gehandhabt werden kann. Besonders an Mischanlagen für ι den Straßenbau wird dadurch das
Einarbeiten stark erschwert.
Die Einarbeitung wird dann erheblich erleichtert, wenn das
Polybuten in stückiger, Krümel- oder Pulverform vorliegt. Dieses Ziel kann erreicht werden, indem man das Polybuten-(1)
während oder nach der Herstellung in Mengenverhältnissen von etwa 80/20 bis etwa 40/60.Teilen Polybuten-(1)/Bitumen
mit Bitumen im Schmelzzustand mischt und beim Erkalten in
geeigneter V/eise in stückige Form überführt; z.B. ähnlich der
Herstellung von Kunststoffgranulaten.
Menge und Art des Bitumenzusatzes müssen je nach Art des
Polybutene so ausgewählt worden, daß das Ziel - nicht klebendes Polybuten-Konzentrat zur Einmischung in das Bitumen erreicht
wird.
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O.Z. 2462 17.4.1970
Beispielsweise werden hier als klebfreie Konzentrate benannt t
Polybuten- (1.) | RSV | ätherlöslich | Bitumen | Teile | Typ | Teile |
0,6 | 65 | 5O | B 25 | 50 | ||
. 0,6 | 65 | 4O | B 45 | 6O | ||
0,9 | 52 | 5O | B 8O | 50 | ||
0,9 | 52 | 80 | HVB 95/105 | 20 | ||
2,0 | 30 | 8O | B 45 | 20 | ||
2,8 | 60 | 5O | B 200 | 50 | ||
3,5 | 70 | 75 | B 15 | 25 | ||
4,0 | 30 | SO | B 25 | 20 |
Die Forderung nach Stücken, Granulaten oder Pulvern ist natürlich dort am dringlichsten, wo die Lösezeiten am längsten
sind. Während sich 4,5 % eines Polybuten-(1) mit 60 % ätherlöslichem Anteil und einem Molekulargewicht entsprechend RSV =0,6 noch in ziegelsteingroßen Klumpen in einer
Asphaltmischanlage unter den üblichen Bedingungen in etwa 40 Sekunden homogen verteilen, sollte man ein Polybuten-(1)
mit 52 % Äther lös liehen» und RSV = 2 auf eine Teilchengröße
von etwa 3 cm Durchmesser und ein solches vom RSV = 4 auf Pulverform einstellen. Hierbei wird das feinverteilte Pulver
während Transport und Lagerung so stark aufgeschlossen, daß es beim Verarbeiten im Pertiger leicht homogen
wird.
Die Lösegeschwindigkeit ist von verschiedenen Parametern wie folgt abhängig: ;
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Lösegeschwindigkeit | höher | |
qeringer | höher | |
Temperatur | tiefer „. | höher |
Rührgeschwindigkeit | geringer | tiefer E-Punkt |
Bitumen-Typ | hoher E-Punkt | klein |
Polybuten-Teilchengröße | groß | hoch |
Polybuten-Ätherextrakt | ' . ■■ ■ gering | gering |
Polybuten-RSV | hoch | gering . - - |
Polybuten-Könzentrat ion | höher |
Die ersten vier Zeilen sind einleuchtend. Kristallinität und
Molekulargewicht stehen in komplizierter, zum Teil additiver
Wechselwirkung. Werte dafür lassen sich nicht pauschal angeben, sondern müssen in Abhängigkeit von den anderen Parametern
einzeln bestimmt werden. Zweckmäßig ist es, für das ausgewählte Material die Temperatur und Rührgeschwindigkeit mit den anderen
technischen Daten abzustimmen. Um ein Beispiel für das
komplexe Verhalten zu geben, sind in Abbildung 1 in Abhängigkeit von Ätherextrakt und RSV "Kurven gleicher Lösezeiten" angegeben (Minuten). Die Werte wurden ermittelt an 4,5prozentigen
Lösungen von Polybuten-(1) f in .Teilchen von etwa 0,1 g
Gewicht bei 165°C in Bitumen 200. Die Kurven geben die Zeiten
an, nach denen Inhomogenitäten nicht mehr zu erkennen sind.
Die Typen mit den geringen Lösezeiten *= 2 rain lösen sich innerhalb
von Sekunden, sobald sie ihre Schmelztemperatur überschritten
haben.
Die leicht löslichen Typen ergeben die größten Änderungen im Brechpunkt. Die größten Änderungen in Erweichungspunkt, Penetration
und Duktilität verursachen hingegen die Typen mit den längsten Lösezeiten. Das kommt aber den Anwendungsgebieten
entgegen, denn z.B. im Straßenbau, wo die Mischzeiten kurz
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sind, ist der Brechpunkt entscheidend wichtig, den Erweichungspunkt
kann man aber durch die Wahl des Bitumens einstellen. Für die Anwendung als Folie ist hingegen der hohe
Erweichungspunkt wichtig, man hat aber mehr Zeit, die Mischung
herzustellen»
Außer der überraschend einfachen Herstellbarkeit zeigt sich,
daE der plastische Temperaturbereich, dah. die Spanne zwischen
Erweichungs- und Brechpunkt der Mischungen, sich nicht
gemäß dem Verhältnis der Komponenten verbessert, sondern beträchtlich
oberhalb der additiven Werte liegt.
Abbildung 2 zeigt die Zunahme der Erweichungspunkte handelsüblicher
Bitumen bei Zusatz eines Polybuten-(1) mit 52 % Ätherextrakt und RSV 0,9«, Sie ist besonders hoch bei weichen
Bitumen und beträgt dort 3°C je % Zusatz»
Abbildung 3 zeigt die Verbesserung der Brechpunkte, die bei allen Bitumen etwa 0,5 % für dieses Polybuten beträgt. Infolge
dieser Verbesserungen wird der plastische Temperaturbereich (Abbildung 4) besonders dort angehoben, wo es besonders
notwendig ist: bei den weichen Bitumen. Man erreicht so schon bei den weichsten Primärbitumen B 300 und B 200 plastische
Temperaturbereiche, die so groß sind wie die der härtesten Primärbitumen B 25 und B 15 - aber verbunden mit noch
verbesserten Kälteeigenschaften. Die gestrichelten Linien geben an, wie sich die Werte nach den eingesetzten Mengenverhältnissen
rechnerisch verbessern würden, wenn man von den Eigenschaften des hier verwendeten Polybutens ausgeht:
Erweichungspunkt 100°C, Brechpunkt -30°C. Die gemessenen Verbesserungen sind 4 bis 5mal besser.
Abbildung 5 gibt die Penetration der gleichen Mischungen wieder*
Daraus ergibt sich, daß schon bei geringen Zusatzmengen
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die Eindringtiefe nach DIN 1993 kräftig abnimmt, das Bitumen
also gegenüber verformenden Kräften oder Fließvorgängen steifer wird. Die Abnahme in der Penetration ist überall etwa
gleich, wenn sie auf die Werte des reinen Bitumen bezogen bzw. logarithmisch aufgetragen wird.
Aus verbesserten Erweichungspunkten resultiert in Verbindung
mit der Penetration eine Verbesserung des Penetrationsindex,
siehe Abbildung 6. Besonders die Bitumen B 300 und B 200 werden dabei so verbessert, daß sie schon der Charakteristik der
geblasenen Bitumen (+ 2) nahekommen.
Ein schwerwiegender Einwand gegen den Einsatz von Polymeren
in Bitumen ist die erhöhte Verarbeitungsviskosität bzw. Verarbeitungstemperatur
» Viele Zusätze erhöhen die Viskosität
von Bitumen so stark, daß die üblichen Verarbeitungs- oder
Temperaturbedingungen merklich variiert werden müssen. Durch
höhere Temperaturen bei Transport oder Verarbeitung werden aber sowohl Bitumen als auch Polymerzusatz geschädigt.
So wird durch Zusatz von 3,75 % Ä'thylen-Acrylsäureester-Copolymerisat
(das sind 7,5 % des im Handel befindlichen bituminösen Batches) die Viskosität von B 200 bei 150°C von
100 cSt auf 1000-cSt-- also um'den Paktor 10 - erhöht (Abbildung
7 - gestrichelte Linie)|, und auch in der französischen
Patentschrift 1 527 402 wird das dort als Polybuten
bezeichnete mutmaßliche Polyisobutylen ausdrücklich zum Zweck
der Viskositätserhöhung zugesetzt.
überraschenderweise wurde gefunden, daß die Viskosität von
Bitumen bei Zusatz von Polybuten-(D' kaum verändert wird,
so daß bei der Verarbeitung koine Maßnahmen wie Temperaturerhöhung
oder dergleichen getroffen werden müssen.. Die Viskon ItHtszunähme ist in einem breiten Band nur gering abhängig von·. Kristallinität und Molekulargewicht. Erst durch
10 9844/1517 .
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starke Zunahme von Molekulargewicht und KristallinitSt kann
ein merklicher Anstieg in der Viskosität -verursacht verdien«
Abbildung 7 zeigt Viskositäten von Mischungen bei 1500C Die
zugrunde liegenden Rohstoffe sind handelsübliche Bitumen und
ein Polybuten- (Ϊ) mit 52 % Ätheresutrakt und RSV O99„ Die gepunktet©
Linie zeigt das entsprechend© Verhalten bei Erhöhung
der Kristallinit&t (Ktherextratfc « 28 %), und starker Erhöhung
des Molekulargewichtes (RSV 3,8) „ Die Viskositätsänderung
ist aber auch hier gering*.
Überraschend ist auch das Verhalten der neuem Mischungen bei
der Wärmealterung,,· Man hätte hier erwarten müssen,·, daß die be·
kannte starke Veränderung des Bitumens nicht durch einem geringen
Zusatz eines Kunststoffes "aufgehalten werden kann. Das trifft jedoch auffallenderweise beim Polybuten-(1) nicht au,
das Polybuten Übt auch in geringen Mengen schon eine Art
Schutzwirkuurvg auf das Bituraeft aus, so daß die Eigenschaften
der Mischungen bei Dauerwärmeeinwirkung erstaunlich konstant
bleiben. Um diesen Effekt zu bbweisem„ kann man die Mischungen
bei der für ein Bitumen unter Luftzutritt extrem hohen Dauertemperatur von 200 C in einem Wärmeschrank in offenen
Schalen 72 Stunde« lang lagern.. Die Ausgangs·- und Endwerte
von Bitumen und Mischungen sind in der Tabelle, der Verlauf ist in Abbildungen 8 rad 9 wiedergegeben.
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Eigenschaft | B O(h) |
200 72 (h) |
B 200 + 4, 0(h) |
5% Polybuten-(D 72 (h) |
Erweichungs punkt 0C |
4O | 67 | 48 | 54 |
Brechpunkt °C | -17 | -8 | -10,5 | -15 |
Penetration 25°C 4°C |
170 18 |
32 5 |
110 14 |
54 ■ . ■ 7 |
Duktilität 25°C 40C |
100 80 |
5 0,5 |
" .- 60 22 |
32 ■ 6 |
Hier ändern sich die Werte des reinen Bitumens rapide, der Erweichungspunkt steigt um 27 grd, der Brechpunkt um 9 grd. Die
Penetration fällt auf 1/5 des Ausgangswertes, die Duktilität
sinkt bei 4°C auf 1/160 des Ausgangswertes. Viel besser verhält sich das gleiche Bitumen/ wenn ihm nur 4,5 % Polybuten-(1)
zugesetzt wurde (hierbei sind Mittelwerte aus zwei Produkten, die je 4,5 % Polybuten mit RSV = 0,9 bzw. 3,5 und Ätherextrakt
= 52 bzw. 75 % enthalten, eingesetzt). Der Erweichungspunkt
steigt dabei nur um 6 grd, der Brechpunkt nur um 3,5 grd. Die
Penetration verändert sich nur um die Hälfte, desgleichen die Duktilität bei 25°C, und bei 4°C hat die Duktilität noch 1/4
des Ausgangswertes. Das sind überraschende und in keiner Weise
vorherzusehende Ergebnisse, denen höchste technische Bedeutung zukommt.
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Auch die Witterungsbeständigkeit wird durch den Zusatz von Polybuten-(1) verbessert. Bei Primärbitumen ohne Zusatz nimmt
die Beständigkeit - geprüft in Xenotestgerät der Firma Heraeus, Hanau - mit steigender Härte von Stufe zu Stufe ab. B 300 und
B 200 sind gut, B 65 und B 45 mittel, und B 15 ist mäßig witterungsbeständig
- ähnlich geblasenen Bitumen. Setzt man nun beispielsweise einem B 80 4,5 % Polybuten zu, so wird dessen
Witterungsbeständigkeit auf das Niveau von B 300 verbessert, der Erweichungspunkt entspricht aber B 65. Man erreicht dadurch
ein in der Witterungsbeständigkeit um drei Stufen besseres Bitumen, womit sich dessen Anwendungsbereich außerordentlich
erweitert.
Mit der Zusammensetzung des Polybuten-(1) ändörn sich die
Eigenschaften der Mischungen, allerdings innerhalb des beanspruchten Bereiches nennenswert nur bei extremen Verschiebungen
in Molekulargewicht (RSV) oder Ätherextrakt. Die Tabelle gibt die Größenordnung der Änderungen an, sie bezieht sich auf
4,5 % Zusatz.
Eigenschaft | Eigenschaft mit abnehmendem Ätherextrakt Tendenz ! pro 10 % Ätherextrakt |
ca.0,l°C | sänderung mit zunehmender RSV Tendenz pro 1 RSV |
ca.0,2°C |
Erweichungs punkt |
steigend | ca.0,05°C | steigend | ca.0,l°C |
Brechpunkt | steigend | mal 0,97 | steigend | mal 0,98 |
Penetration | fallend | mal 0,98 | fallend | mal 0,99 |
Duktilität | fallend | fallend |
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Beispielsweise ist im Fall eines isotaktischen, hochmolekularen
Polybuten-(1) gegenüber einem weitgehend ataktischen, niedermolekularen Typ der Erweichungspunkt um etwa 2°C und der
Brechpunkt um etwa 1°C höher, die Penetration um den Faktor 1,4 und die Duktilität um den Faktor 1,2 geringer.
Die Löslichkeit der Bitumen-Polybuten-Mischungen in typischen
Lösungsmitteln ist ähnlich den reinen Bitumen. Wenn auf gute
Löslichkeit Wert gelegt wird, soll der Ätherextrakt des Polybutene hoch sein.
Die Chemikalienbeständigkeit, besonders gegenüber Oxydationsmitteln,
wird graduell verbessert. Da - analog zur Witterungsbeständigkeit - auch die Oxidationsbeständigkeit der Bitumen
mit steigender Härte und besonders durch Blasen merklich abnimmt, kann man auch hier die Beständigkeit um einige Stufen
verbessern.
In der Haftung werden die Bitumen durch den Zusatz von Polybuten-
(1) leicht verbessert. Da die Haftung in den meisten
Fällen der Bitumenanwendung vom Eindringvermögen der heißen
Bitumen in Oberflächenstrukturen abhängt, ist sie indirekt
ein Viskositätsproblem, und die nur gering ansteigende Viskosität
wirkt sich gegenüber anderen Polymerzusätzen sehr günstig
aus. ■
Infolge der ausgezeichneten und überraschenden Eigenschaften
eignen sich die erfindungsgemäßen Massen vor allem für die
nachstehend beschriebenen Einsatzzwecke:
Straßenbau, Bitumenpappen, Heißkleber, Papiere und Heißan-
etrichmittel.
Für den Straßenbau kann die Mischung mit Polybuten-(1), da
dieee thermisch stabiler als das zugrunde liegende Bitumen
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ist, erforderlichenfalls bereits bei der Herstellung des Bitumen
in der Raffinerie erfolgen. Entweder entstehen dadurch Typen
mit besseren Gesarateigenschaften, oder der Polybuten-Zusatz
dient dazu* die vorgeschriebene Spezifikation zu erreichen. Auch die Herstellung höher konzentrierter Typen, dia als Batch
dienen und vor desn Gebrauch der Endraischung zugesetzt werden,
ist möglich.
Der Zusatz "kann auch im Vorratsbehälter an der Mischanlage erfolgen.
Infolge der günstigen Löslichkeit, ist der Aufwand an RUhreinrichtungen minimal und In der Regel als Rührer oder Umwälzpumpe
ohnehin vorhanden.
Zweckmäßig ist auch die Zugabe an der Asphalt-Mischeinrichtung.
Bei Mischanlagen für Asphalt-Peinbeton wird die Mischung
schon bei Zugabe \n etwa faustgroßen Klumpen innerhalb der dort üblichen Mischzeiten von nur 30 bis 60 Sekunden homogen,
bei Zugabe feinerer Teilchen könnte die Mischzeit prinzipiell hoch verringert werden. Bei Zugabe des schwer löslichen, überwiegend
kristallinen, "hochmolekularen Materials wird das Polybuten ä«ecB eile hohen Scherkräfte während des Mischvorganges
gut verteilt, die vollständig® Lösung erfolgt aber erst in den ersten Minuten des zwangsweise erforderlichen Transports«, Die
für Asphalt-Peinbeton üblichen Transport-Temperaturen von etwa
180°C stellen für die Mischung keine kritische thermische Belastung dar.
Die bessere WäOnealterung der Bitumenmischungen mit Polybuten
macht diese Mischungen ganz besonders geeignet, die thermischen
Bedingungen an Gußasphalt zu bestehen. Bei der Verarbeitung von
Gußasphalt wird die bituminöse Masse meist stundenlang bei Temperaturen von IBO bis 24O°C gehalten. Diese Temperaturen halten
die üblichen Polymer zusfitzo nicht aus. Polybuten-(1) wird hingegen
nicht merklich geschfirKcft und übt einen günstigen Einfluß
auf die Stabilität des Bitumens aus.
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Besonders bei Gußasphalt ist der Zusatz von Polybuten-(1)
günstig, weil hier oft Bitumen-Typen mit hohen Erweichungspunkten wie B 45, B 25 und B 15 eingesetzt werden, die im
Brechpunkt relativ hoch sind. Durch den Zusatz von 2 bis weniger als 5 % Polybuten-(1) zum Bindemittel kann ein weicheres Bitumen eingesetzt werden. Dessen günstiger Brechpunkt
wird noch verbessert, der Erweichungspunkt wird auf die gewünschte Höhe durch den Zusatz eingestellt, die Penetration
stellt sich ebenfalls auf den gewünschten Typ ein.
Für Asphaltmastix muß die Masse zum Verarbeiten homogen und
dünnflüssig bei Temperaturen von 160 bis 200 C sein* Der dünnflüssige
Zustand läßt sich infolge der nur geringen Viskositätszunahme
bei Zusatz von Polybuten besonders gut erreichen, so daß auch bei Asphaltmastix der plastische Temperaturbereich
durch Polymerzusatz erweitert werden kann, was durchaus nicht
bei allen Polymerzusätzen der Fall ist (vergleiche Abbildung 7). ..■.■.■."." - ■"■ ■■.; : :
Für Bitumenpappen werden Rohfilzpappen, Glasvliese oder -gewebe
oder Jutegewebe mit Bitumen B 200, B 80 oder B 65 getränkt, als Deckmassen werden praktisch alle geblasenen Bitumen verwendet. Die Fertigprodukte werden mit verschiedenen
Mineralien bestreut.
Verwendet man statt des Primärbitumens ein solches, das mit
Polybuten-(1) verstärkt ist, so", erhält man bei gleich eingestellter
Härte einen tieferen Brechpunkt. Normalerweise können
dazu 2 bis weniger als 5 % eines Polybuten-(1) mit RSV =
0,5 bis 2 und 0 bis 70 % Ätherextrakt verwendet werden. Bei
-höheren Anforderungen ist es zweckmäßig, den ätherlösliehen
Anteil zu verringern und/oder die Kettenlänge zu vergrößern.
Auch der Zusatz verschiedener Typen gleichzeitig ist vorteilhaft, z.B. 2% Polybuten mit 0 bis 10 % Ätherextrakt und RSV =
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3 bis 5 und 2,5 % Polybuten mit Ätherextrakt = 40 bis 70 %
und RSV 0,5 bis 1,5.
Das geblasene Bitumen kann in seinen temperaturabhängigen Eigenschaften weitgehend durch den Zusatz von Polybuten-(1) ersetzt werden und hat dann viel bessere Witterungseigenschaften.
Dadurch ist es möglich, Bitumenpappen herzustellen, die ohne mineralische Beschichtung der Witterung ausgesetzt werden können.
Für Heißkleber eignet sich der Zusatz von Polybuten, bevorzugt zwischen RSV =0,5 bis 2 und 20 bis 70 % Ätherextrakt.
Sie eignen sich dann als "schwimmende Kleber" zwischen den verschiedenen
Werkstoffen und Kunststoffen, z.B. zwischen Metallen und Polyolefinen oder duromeren Kunststoffen und Polyolefinen.
Sie können daher verwendet wer dien, um Stahlröhren mit Folien
aus Polyäthylen (hart oder weich) oder isotaktischem Polybuten- (1) in der an sich bekannten Weise zu beschichten oder
Röhren aus Glasfaser-Polyester mit dem erforderlichen Liner aus den genannten Polyolefinen auszukleiden.
In derselben Weise können Behälter mit Folien oder Platten aus Polyäthylen, Polypropylen oder Polybuten-(1) ausgekleidet werden.
Diese Kunststoffe lassen sich mit den Üblichen Klebern nicht verkleben. Um Stahl damit z.B. gegen Abrieb zu schützen
(beispielsweise für Rutschen, Bunker und selbstleerende Bahnwaggons)
, muß man ungewöhnliche Kunstgriffe anwenden und in der Regel die Kunststoff platten^ durchbohren. Örtlich festgeschraubt''oder
-geklemmt, hat dor Abrieb an der Verbindungsstelle einen Angriffspunkt, an idem der Verschleiß ansetzt. Die
aufzubringenden Kunststoffplatten können - mit der Verbindungs-
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schicht beschichtet - angeliefert werden und werden dann durch
Aufsintern der Verbundplatte oder durch Verkleben mit Heißbitumen mit der Unterlage verbunden. ' * .
Als Heißkleber bewähren sich die Mischungen auch zum Anbringen
von Straßenmarkierungen aus Kunststoff, vorzugsweise auf bituminösen Fahrbahndecken. Da der Kleber eine gute Haftung zum Asphalt
und zu Polyäthylen, einen großen plastischen Temperaturbereich und dabei gute Schub-Festigkeit haben muß, ist hier
ebenfalls eine Mischung aus Bitumen und Polybuten-(1) zweckmäßig. Die geforderten Bedingungen sind etwa von Primärbitumen
B 200 bis,B 45 oder geblasene Bitumen B 70/30 - beide mit 3 bis
4,5 % Polybuten-(1)-Zusatz - zu erreichen.
Papiere werden als getränkte Papiere in der Kabelindustrie mit
weichen Bitumen, als einseitig belegte Papiere mit sehr harten
griffesten Bitumen, als kaschierte Papiere mit geblasenen Bitumen
und als im Stoff geleimte Papiere mit Bitumenemulsionen verwendet .
In der Kabelindustrie können die Bitumen geschmeidig gehalten
werden durch den Zusatz von Polybuten- (1) mit hohem Ä'therextrakt
von etwa 40 bis 80 %. Die Kettenlänge ist hier weniger entscheidend und kann zwischen 0,4 und 7,0 liegen. Einseitig
belegte Papiere sind nur wegen der geringen Dichte der Bitumenschichten noch geschmeidig. Höhere Geschmeidigkeit läßt sich
erzielen, wenn der zu erzielende Erweichungspunkt durch ein etwas weicheres Bitumen mit Zusatz von 1 bis 4,5 % Polybuten-
-(1) eingestellt wird. Zweekmäßiig sollte der ätherlös liehe Anteil
daher 60 % nicht Übersteigen, da die Papiere bei höherer
Gebrauchstemperatur sonst klebrig werden. Die Kettenlänge kann zwischen RSV = 0,4 und 4,0 liegen.
Die Kaechierung von Papieren ist besonders dann kritisch, wenn
infolge Einlage von Jutegewebem oder In Verbindung mit Krepp-
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papier die Bituraenschicht - die normalerweise bei 40 bis 50
2 2
g/m liegt - auf Werte von 150 g/m und mehr ansteigt? bei
dieser Schichtdicke müssen besondere geblasene Bitumen oder gar Spezialmischungen aus Bitumen mit Fettpechen oder fetten
ölen eingesetzt werden, um den Anforderungen in Kälte und Wärme
zu genügen, ohne beim Gebrauch oder beim Aufwickeln zu
brechen.
Die erfindungsgemäßen Mischungen sind geschmeidiger als die
bisher eingesetzten Bitumen und haben dennoch einen größeren
plastischen Temperaturbereich. Zweckmäßig werden 3 bis weniger als 5 % von Typen mit 40 bis 70 % Ätherextrakt und RSV =
0,5 bis 3,5 eingesetzt.
Heißanstrichmittel,, bevorzugt auf Basis von Primärbitumen, werden zweckmäßig mit 1 bis weniger als 5 % Polybuten versetzt.
Das bringt den Vorteil, daß diese Anstriche im Standvermögen bei Wärmeeinwirkung den geblasenen Bitumen näherkommen,
deren Empfindlichkeit gegenüber der Witterung aber nicht
teilen. Deswegen eignen sich die beschriebenen Mischungen zur AuSesiarafendung und/oder dort,'wo infolge Steilheit der gestrichenen
Flächen das Bitumen abfließen könnte.
Für Beschichtungen von Transport- und Lagerbehältern sind solche Bitumenmischungen ebenfalls geeignet, besonders dort, wo
ein hoher plastischer Temperaturbereich mit guter chemischer Beständigkeit verbunden sein maß. Es besteht ein Interesse,,
Chemikalien, die von der Produktion her noch heiß sind, auch heiß abzufüllen. Das halten Bitumen* die ausreichend kältebeständig
sind, nicht immer aus. Der geforderte plastische Temperaturbereich
läßt sich aber durch Polybuten-(1) verbessern.
Für die Beschichtung von Röhren können Bitumen hoher Erweichungspunkte,
besonders B 45 bis 15, Ilochvakuumbitumen B 85/95
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bad
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: " 17.4.1970
bis 95AO5 und geblasene Bitumen B 75/30 bis etwa 115A5 verwendet
werden, denen 2 bis 4,8 % Polybuten der RSV 0,4 bis 5
mit Ktherextrakten zwischen 0 und 70 % zugesetzt werden. Die
Mischung von hochmolekularem, isotaktischem Polybuten mit
ataktischem Polybuten kann hier zusätzliche Vorteile bringen. Auch die Vermischung in Bitumen, die zusätzliche Polymeranteile
enthalten, kann vorteilhaft sein, wenn diese Polymerzusätze
den Anforderungen entsprechen*
Bei der Beschichtung von Röhren sind die Gegebenheiten dieser
Industrie zu berücksichtigen, die verhältnismäßig geringe Bitumenmengen lange Zelte auf Temperaturen von etwa 200 C hält. Die
Beschichtungen müssen dann bei Montage und Transport schlagende Beanspruchungen und tiefe Temperaturen aushalten können
und möglichst witterungsbeständig sein. Zum Verlegen müssen sie mit einfachen Mitteln an den Sahweißstellen und an Schadensstellen nachisoliert werden können. Im verlegten Zustand muß
die Isolationsschicht noch widerstandsfähig sein gegen das Durchdrücken harter Gegenstände wie Steine usw.
Diese Forderungen werden - wie aus der Beschreibung der Eigenschaften
hervorgeht - durch den Zusatz von Polybuten-(1) begünstigt. :
Bitumen B 200 wird mit Polybuten-(1) - RSV = 0,9; 52 % Ätherextrakt
- in Stückchen von ca. 0,1 g Gewicht in einem dickwandigen
Becherglas ("Chlorierungötopf") innerhalb von ca. lO min
auf 170°C erhitzt. Die Masse wird mit einem FlügelrÜhrer weitere 5 Minuten gerührt. Die Gesamtmenge der Mischungen beträgt
jeweils 400 g, die Konzentration an Polybuten-(1) 0,5; 1; 2; 3» 4| und 4,8 %. Die Eigenschaftswerte der Mischungen nach
DIN 1995 eind in Abbildung 2 bis 6 wiedergegeben.
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Unter den Bedingungen von Beispiel 1 werden mit B 300, B 80, B 65, B 45, B 25 und B 15 Mischungen mit 1? 2? 3 und 4,8 %
Polybuten hergestellt. Bei B 25 und B 15 wird die Temperatür
auf 180°C erhöht. Die Eigenschaftswerte sind im Bild 2 bis 6 wiedergegeben.
Um die zur homogenen Auflösung erforderliche Zeit und Temperatur festzustellen, werden die Versuche aus den Beispielen 1 und
2 wiederholt und mit anderen Bitumen ergänzt. Dabei wird von Hand mit dem Thermometer gerührt, um die Schmelze ständig beobachten
zu können. Die Versuchsmengen betragen je 100 g. Das Bitumen wird in einem emaillierten Stahlbehälter innerhalb von
5 bis 10 min auf die in der Tabelle angegebene Temperatur erhitzt»
Das Polybuten wird in Stückchen von etwa 0,1 g (Typ 952 ^) bzw. 0,5 g (Typ 665 ^***) in einer Portion zugegeben
und von Hand gerührt. Die zur homogenen Auflösung innerhalb von 2 bis 5 Minuten erforderlichen Temperaturen sind als Bereiche
angegeben; die Menge liegt in allen Fällen zwischen 1 und 4,8 %.
Bitumen-Typ | Polybuten-Typ 1 |
Temperatur |
B 300 bis B 15 B 75/30; 105/15; 115/15 B 135/10 HVB 85/95;, 95/105 HVB 130/140 |
952^ I 952 952 665 665· |
160 170 180 160 180. |
Typ 952 bedeutet RSV = O,9; Ätherextrakt = 52 %
Typ 665 bedeutet RSV = o,fi; Ktherextrakt ·= 65 %
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Um die Abhängigkeit der Lösegeschwindiglceit vom Molekulargewicht
und vom Ätherextrakt zu ermitteln, werden mit der Versuchsanordnung
von Beispiel 3, aber konstant bei 16O°C, Löseversuche
mit je 95 g B 200 und 5 g Polybuten-(I) etwa 30 verschiedener
Typen durchgeführt. Die Ergebnisse sind als "Kurven gleicher Lösezeiten1* in Abbildung 1 wiedergegeben.
Je 95 g Bitumen B 300 werden in der Versuchsordnung von Beispiel
3 auf 180°C erhitzt, je 5 g Polybuten-(1) der in der folgenden
Tabelle angegebenen Zusammensetzung zugegeben und bis
zur Homogenität gerührt. Die Werte der Mischungen nach DZN 1995
sind in der Tabelle wiedergegeben.
B 300 | Polybuten iaotaktiech |
Polybuten) Typ 665 |
Erwei chungs punkt (°c) |
Brech punkt (°C ) |
Penetra tion ( 1AOnIm) |
95 95 95 |
1
2 |
4,5 3,5 2,5 |
35 48 50 |
-18 -20 -10 |
260 150 130 |
Beispiel 6 |
In der Versuchsordnung von Beispiel 3 werden verschiedene Kunststoff- oder Kautschuk-Produkte pnter den in der folgenden Tabel-Ie
angegebenen Zeit-, Temperatur- und Mengenbedingungen zugegeben. Zu der Mischung werden bei 170°C die angegebenen Mengen
und Typen Polybuten-(1) gegeben und 10 min lang gerührt. Die Eigenschaften sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
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Bit Typ |
u m e n' Menge (g) |
Z Art |
u s a t ζ Menge (g) |
Temp. | Rühr zeit (min) |
Polybuten Typ Menge (g) |
2 | Erwei chungs punkt (0C) |
Brech punkt |
1 Pene tra tion (lAOnan) |
B 200 | 93 | PE weich | 5 | 190 | 15 | isotakt. | 4,5 | 54 (39) |
-18 (-17) |
80 (160) |
B 300 | 91 | PP ataktisch | 4,5 | 180 | 30 | 952 | 5 | 53 (34) |
-21 (-18) |
1.10 (260) |
! 3 90 | 75 | 2 Äthylen-Acryl- ester+Bitumen |
i) * 20 |
200 | 40 | 665 | 4 | 100 (46) |
-22 (-12) |
15 (90) |
B BO | 91 | NK-Pulver X3 | 180 | 20 | 952 | 4 | 64 | -14 | 40 | |
B 200 ι |
92 | SBR-Kautschuk (als Latex) |
4 | 100 -170 |
30 | 3570 | 66 | -16 | 45 |
Handslsname: LUCOBIT
Handelsnames PULVATEX, enthält 40 % Füllstoff
In Klammern sind unter den Eigenschaftsangaben die
Werte der Ausgangsbituraen angegeben. -
Werte der Ausgangsbituraen angegeben. -
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Eine 4,5prozentige Mischung von Polybuten-(1) wird auf folgendem
Wege hergestellt: 2,5 kg Polybuten-(1), Typ 3570 (RSV 3,5? 70 % Ätherextrakt), werden in einem 5-1-Kneter (Hersteller ι Meili, Typ 5 LNS) mit 2,5 kg B 80 bei 1800C Knetertemperatur
innerhalb von 20 min (Kneter und Bitumen vorgeheizt) homogenisiert*
4,5 kg dieser Masse werden in einem Bitumenkocher zu etwa 45 kg Bitumen B 80 gegeben und bei etwa 1800C in ca.
10 min homogen verrührt. Diese Massen haben einen Erweichungspunkt
von 63°C# einen Brechpunkt von -14°C und eine Penetration
von 35 ÄO mm.
In einer kontinuierlichen Mischanlage werden je 10 t Asphaltfeinbeton
aus je 630 kg Bindemittel und je 9370 kg Mineralmasse hergestellt. Die Mischtemperaturen liegen bei etwa 200°C,
die Mischzeiten betragen 40 see beim Zusatz reinen Bitumens, 80 see bei Zusatz von Bitumen und Polybuten. Polybuten mit RSV =
0,9 und 52 % Ätherextrakt wird in faustgroßen Klumpen zugegeben und verteilt sich innerhalb der Mischzeiten homogen. Die drei
10-t-Chargen werden wie im StraBenbau üblich an die Baustelle
transportiert und verweilen bis zum Einbau bis zu 5 Stunden bei Über'1600C,
Der Einbau erfolgt mit einem Fertiger Typ "Vögele, Super 150",
zwischen den einzelnen Mischungen wird im Einbau kein Unterschied festgestellt. Bei der Verfestigung mit der Walze zeigt
sich desto schneller eine gute Verdichtung, je mehr Polybuten zugesetzt wird. Beim Einbau werden Proben gezogen, die die folgenden
Werte ergeben:
109 8U/1517
O.Z. 2462 17.4.1970
Polybuten-Menge (%) im Bindemittel
Erweichungspunkt (R. u.k. 0G)
Marshallprüfung
Stabilität (kg)_
Fließwert (1/lOmm)
0 3 4,5
50 55 59
610 670 710
38 i 52
In einer kontinuierlichen Mischanlage werden je 1 t Gußasphalt
hergestellt, wie in der Tabelle angegeben und in einer Probefläche verlegt. Die Mischtemperaturen liegen bei etwa 22O°C.
Die Mischung wird zunächst wie üblich in 40 see hergestellt,
danach wird das isotaktische Polybuten als Pulver und das ataktische Polybuten in faustgroßen Stücken zugegeben und nochmals
60 see gemischt. Der Einbau erfolgt nach etwa 3 Stunden Transport und Lagerung. Das Ausgangsbitumen ist B 45.
Bitumen
(kg)
isotaktisch
(kg)
Polybuten
Typ 3570 (kg)
Erweichungs punkt
Verformung (mm) bei
Würfeln, bei 1000 kp
(R.u.k. G) Belastung
Prismen, bei kp/cm2 Belastung
72,5 71,5
1 1.5
1,5 2
2,7 2,2 1,9
4,1 3,6 2,9
109844/1517
- 33 - ρ.ζ. 2462
17.4.1970
Dachpappen werden a) mit Primärbiturnen und geblasenen Bitumen»
b) und c) mit verschiedenen Primärbitumen unter Zusatz von Polybuten-
(IJ hergestellt. Streifen 0,333-kg-Rohfilzpappe von 50 cm
Länge und 10 cm Breite werden in 2000C heißem Imprägnierbitumen
getränkt und zwischen zwei im Wärmeschrank vorgeheizten Walzen abgequetscht. Die so gewonnenen Rohfilzpappen werden in das
ebenfalls 200°C heifle Deckmassenbitumen getaucht und wie oben
abgequetscht. Zusammensetzung und Eigenschaften sind in der Tabelle angegeben. Das ataktische Polybuten hat RSV = 3,5 und 70%
Xtherextrakt. Die Deckmassen enthalten zusätzlich je 1 kg Schiefermehl.
Die Muster werden geprüft nach DIN 52 123. Die Kältebeständigkeit
wird mit der Biegeplatte 25 geprüft. Abweichend von der Norm werden die Temperaturen nach oben bzw. unten so variiert,
daß Abfließen bzw. Bruch eintrat. Die Witterungsbeständigkeit
wird im Xenotestgerät 450 der Firma Heraeus, Hanau, geprüft.
Sie entspricht den eingesetzten Deckmaesen.
schlecht *» geblasenes Bitumen
gufc β Primärbitumen
109844/1617
O CD OO
O.Z. 2462 17.4.1970
Imprägnierbitumen Bitumen Polybuten I isο- ι atakt. : takt. Typ (g) (g) ! (g) |
2000 | - | 95 | 1 Bitumei Typ |
3eckmas (g) |
ise Polyl iso- takt. (g) |
3Ut en atakt. (g) |
Wärmebe- ständigk. ( °C) |
ι | Kältete st ändigk. ( °c ) |
Witterungsbe ständigkeit |
B 200 | 1900 | 40 | 55 | B 75/30 | 2000 | _ | MM | 73 | -14 | schlecht | |
I B 300 | 1900 | B 25 | 1900 | - | 95 | 72 | '- 8 | gut | |||
j B 300 | B 26 | 1900 | 40 | 55 | - 7 | gut |
O. Z. 2462
17.4.1970
ι
Ein eandgestrahltes Stahlrohr von ca. 200 mm Außendurchmesser wird im Wärmeschrank auf 80°C vorgewärmt. Eine Mischung
aus 95,5 Teilen Bitumen B 65 und 4,5 Teilen Polybuten (RSV =
4,0? 35 % Ätherextrakt) wird bei 130°C mit einem Handbesen
in einer etwa 1,5 mm dicken Schicht auf das Rohr aufgetragen. Unmittelbar danach wird ein Folienstreifen von 12 cm Breite
und 0,7 mm Dicke unter leichtem Zug auf die Bitumenschicht
so aufgewickelt, daß die Folie etwa 3 cm überlappt. Die tiberlappungsstelle
wird zusätzlich mit der Bitumenmischung eingestrichen.
Das bewickelte Rohr wird danach noch 30 min lang bei 100°C so gelagert, daa die beschichteten Stellen nicht aufliegen.
Lufttrockene Ziegelsteine ("Klinker") werden mit etwa 1 mm
dicken Schichten verschiedener Zusammensetzung angestrichen und nach Erkalten je 2 Stunden von 5 zu 5°C steigenden Temperaturen
ausgesetzt. In der Tabelle 1st außer der Zusammensetzung die Temperatur angegeben, bei der die erste deutliche
Verformung beobachtet wird.
Bitumen | Teile | 100 | Polybuten-(1) | - | 2 | ataktisch | ■ | - | - | Teile | Fließbeginn |
Typ | • | loo | isotakt. | — | Typ , | - | 3570 | ||||
loo | Teile | 2 | 3570 | 952 | _ | ( 0C ) | |||||
B 300 | loo . | ■ ■» - - | 2 | 665 | 35 | ||||||
B 200 | 95 | _ | — | — | 40 | ||||||
B 80 | 96 | 3 | 45 | ||||||||
B 45 | 95 | 4 | 55 | ||||||||
B 300 | 98 | 3 | 50 | ||||||||
B 2OO | 95 | — | 50 | ||||||||
B 80 | 97 | 5 | 60 | ||||||||
B 45 | 3 | 60 ■ ■ . | |||||||||
B 45 | 65 | ||||||||||
B 25 | 75 |
109844/1517
Claims (12)
- Patentansprüchel\ Thermoplastische Masse aus Bitumen und einem darin gelösten thermoplastischen Kunststoff,gekennzeichnet durch eineZusammensetzung aus mehr als 95 Gewichtsprozent Bitumen und weniger als 5 Gewichtsprozent Polybuten-(1).
- 2. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch einBitumen mit einem Erweichungspunkt zwischen 25 und 90°C mit einer Eindringtiefe zwischen 350 und 10 /10 mm.
- 3. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet' durch ein Polybuten-(1) sowie dessen Mischpolymere mit anderen Olefinen mit einer Rohdichte zwischen 0,85 und 0,92, einem ätherextrahierbaren Anteil zwischen O und 85 % und einem Molekulargewicht zwischen 50 000 und 4 000 000.
- 4. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Bitumenanteil der thermoplastischen Masse andere Kunststoffe, Kautschuke und/oder organische Zusatzmittel in an sich bekannter Weise enthält.
- 5. Thermoplastische Masse nachiPatentanspruch 1 bis 4 zur Verwendung als Straßenbau-Bindemittel,gekennzeichnet durch einenGehalt an 0,5 bis weniger als 5 Gewichtsprozent Polybuten-(1)1088U/1617-- 37 i O.Z. 246217.4.1970mit einer Rohdichte von 0,86 bis 0,92, einem ätherlöslichen Anteil von O bis 80 % und einem Molekulargewicht zwischen 80 000 bis 4 000 000.
- 6. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1 bis 4 zur Verwendung für Bitumenpappen,gekennzeichnet durch einenGehalt an 2 bis weniger als 5 Gewichtsprozent eines Polybuten- -(1) mit einem ätherextrahierbaren Anteil von 0 bis 70 % und einem Molekulargewicht von 100 000 bis 3 000 000.
- 7. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1 bis 4 zur Verwendung als Heißkleber,g e k e η η ze i c h η e t durch einenGehalt an 1 bis weniger als 5 Gewichtsprozent eines Polybuten- -(1) mit einem Molekulargewicht von 100 000 bis 2 000 000 und 10 bis 70 % ätherlöslichem Anteil.
- 8. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1 bis 4 zum Tränken, Belegen, Kaschieren oder: Leimen von Papieren, , g e k e η η zeichnet durch einenGehalt an 1 bis weniger als 5 Gewichtsprozent eines Polybuten- -(1) mit einem Molekulargewicht Von 80 000 bis 2 500 000 und 20 bis 70 %ätherlöslichem Anteil,
- 9. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1 bis 4 zur Verwendung als Heißanstrichmittel,gekennzeichnet dureh einenGehalt an 1 bis weniger als 5 Gewichtsprozent Polybuten-(1) mit einem Molekulargewicht zwischen 100 000 und 200O 000 und 0- 38 - O.Z. 246217.4.1970bis 75 % ätherlöslichem Anteil.
- 10. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1 bis 4 zur Beschichtung von Röhren, *gekennzeichnet durch einenGehalt an 2 bis weniger als 5 Gewichtsprozent Polybuten-(1) mit einem Molekulargewicht zwischen 100 000 und 3 000 000 und 0 bis 80 % ätherlöslichem Anteil.
- 11. Thermoplastische Masse nach Patentanspruch 1 bis 4 zur Beschichtung von Transport- und Lagerbehältern, gekennzeichnet durch einenGehalt an 1 bis weniger als 5 Gewichtsprozent Polybuten-(1) mit Molekulargewichten zwischen 1 000 000 und 3 000 000 und 0 bis 80 % ätherlösliebem Anteil.
- 12. Verfahren zur Herstellung der thermoplastxschen Masse nach Patentanspruch 1 bis 11,dadurch gekennzeichnet,daß man das Polybuten-(1) in Form eines Konzentrates aus 4O bis 80 Gewichtsteilen Polybuten-(1) und 60 bis 20 Gewichtsteilen Bitumen einsetzt.109844/1517
Priority Applications (4)
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DE19702018760 DE2018760C3 (de) | 1970-04-18 | Thermoplastische Massen | |
JP12318770A JPS4931525B1 (de) | 1970-04-18 | 1970-12-30 | |
FR7112429A FR2089370A5 (de) | 1970-04-18 | 1971-04-08 | |
GB2718271A GB1340001A (en) | 1970-04-18 | 1971-04-19 | Thermoplastic compositions |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2018760A1 true DE2018760A1 (de) | 1971-10-28 |
DE2018760B2 DE2018760B2 (de) | 1974-08-08 |
DE2018760C3 DE2018760C3 (de) | 1976-02-26 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1340001A (en) | 1973-12-05 |
JPS4931525B1 (de) | 1974-08-22 |
FR2089370A5 (de) | 1972-01-07 |
DE2018760B2 (de) | 1974-08-08 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |