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Zweirädriges Tandem In den le-tzten Jahren hat die Fahrradindustrie
durch die Einführung des sogenannten Klappfahrrades einen erheblichen Aufschwung
erfahren. Bekanntlich wurde das Klappfahrrad entwickelt, um im Kofferraum eines
Personenwagens mitgeführt zu werden. Bei einem Klappfahrrad, das in einsatzbereitem
Zustand, d.h. aufgeklappt, die Form und Betriebs funktion eines herkömmlichen Fahrrades
besitzt, ist ein das Vorderrad tragender vorderer Teil über eine um eine im wesentlichen
vertikale Achse schwenkbare und feststellbare Schwenkvorrichtung mit einem das Hinterrad
und den gesamten Tretantrieb tragenden hinteren Rahmenteil verbunden. Zum Zusammenklappen
wird der vordere Rahmenteil nach Lösen der Schwenkvorrichtung um die Schwenkachse
zurückgeklappt, wobei das Vorderrad hinter die eine Pedale zu liegen kommt.
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Auf diese Weise wird die Gesamtlänge des Fahrrads, die in betriebsbereitem
Zustand größer als die Breite des Kofferraums üblicher Personenkraftwagen ist, so
weit reduziert, daß das Fahrrad in üblichen Kofferräumen Aufnahme finden kann.
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Die Erfindung geht von der Erkenrl tnis aus, daß ein Klapprad in zusammengeklapptem
Zustand eine solche Bauhöhe hat, daß nur ein Rad im Kofferraum eines Personenkraftwagens,
insbeesondere eines kleineren Personenkraftwagens Plabg lindet.
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Des Kloppfahrand, das speziell zum Benutzen an vom Standplatz entfernten
Stellen, z.B. zum Zwecke des Ausgleichssportes, vorgesehen ist, wird jedoch gerade
nu @ Grund dieses speziellen Gebrauchszwecks bevorzugt bei gemeinsames Ausflügen
mehrerer Personen benutzt, die sich vom Großstadtlärm erhohlen wollen. Der Anreiz
zur Benutzung eines Klapprades ist dagegen für eine Einzelpersor. wesentlich geringer.
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Auf Grund der oben genannten Raumverhältnisse ist t l-er-eit.
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eine aus zwei Personen bestehende Personengruppe gezwungen, das zweite
Rad entweder auf einem zusätzlichen Dachgepäckträger mitzuführen, wobei allerdings
die Schwierigkeit der Befestigung des Hades besteht, oder den Zielort mit mehreren
Kraftfahrzeugen zu erreichen.
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Die Erfindung schafft hier Abhilfe, indem sie ei rie von untergebracht
reren Personen benutzbare Tandemkonstruktion zur Verfügung stellt, die in zusammengeklapptem
Zustand im Kofferraum selbst kleinerer Personenkraftwagen benutzbaren erden kann.
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Bei der Lösung dieser Aufyabe ist es nicht damit getan, dos bereits
bei einfachen, jeweils von einer Person obenfall Fahrrädern bekannte Klappprinzip
auf für sich drei bekannte Tandemausführungen zu übertragen. Bei bekannter Tandemausführungen
sind nämlich hintereinaiider Kettenradanordnungen vorgesehen, von denen das vordere
und das mittlere Kettenrad jeweils zu einer Tretradanordnung gehören und das um
mehr als den Radius des Hinterrades von der Achse
des mittleren
Kettenrades entfernte hintere Kettenrad das Naben-Antriebskettenmad bildet. Bei
dieser für Tandemaus führungen bisher für notwendig gehaltenen Hintereinanderanordnung
der drei Kettenräder ist der Abstand zwischen dem vorderen Kettenrad und der Rückseite
des Hinterreales so groß, daß selbst bei Anbringung einer Schwenkvorrichtung, z.B.
am hinteren Ende des sogenannten Unterrohrs, die Größe des Tandems nicht so weit
reduziert werden könnte, daß es in üblichen Kofferräumen von Personenkraftwagen
Auinahme fände Die Erfindung ist auf der Erkenntnis aufgebaut, daß ein Tandem nur
dann als Klapprad auf die erforderlichen geringeb Abmessungen zusammengeklappt werden
kann, wenn die für d Hinterradantrieb erforderlichen Bauteile in Richtung der Radlangsachse
zusammengerückt werden.
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Ausech@@d von einem zweirädrigen Tandem mit zwei über Ket-Ler; auf
die terradnabe wirkenden Tretantrieben, die jeteils zwei Tretkurbeln mit Pedalen,
eine Tretkurbelwelle und ein Kettenrad aufweisen, wird daher zur Lcsung der oben
genannten Aufgabe erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Tretkurbelwelle des hinteren
Tretantriebs in der Hinterradnabe koaxial und frei drehbar gelagert ist, wobei das
zugehörige Kettenrad neben und unabhängig von dem Nabenkettenrad angeordnet ist.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Konstruktion des Hinterradantriebs bzw. durch
die neuartige Lagerung des hinteren Tretantriebs wird die gesamte Baulänge des Antriebsaggregats
für das Tandem auf die Länge des Kettenentriebs üblicher Ein-Personen-Fahrräder
reduziert. Demgemäß kann auch die Gesamtlänge des erfindungsgemäßen Tandems im wesentlichen
derjenigen üblicher Ein-Personen-Fahrräder angepaßt werden. Auf Grund dieser Konstruktion
entfallen die Hindernisse, die bei bisher bekannten Tandemausführungen der Verwendung
von Klappvorrichtungen entgegenstanden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Tandem in an
sich @ekannter Weise alr Klapprad ausgebildet ist, wobei ein das Verder@ad t@agender
vorderer Rahmenteil über eine um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbare
und feststellbate Schwenkvorrichtung mit einem das Hinterrad und beide Tretantmiebe
t@ageoden hinteren Rahmehteit verbunden ist.
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Als bevorzugl-Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß auf
der zum vorderen, etwa in der Rahmenmitte angeordneten Tretantrich gehörigen Tretkunbelwelle
zwei kettenräder nebeneinander angebracht sind, von denen das außengelegene über
eine Kette mit dem Kettenrad ds hinteren Tretantriebs und das innengelegene Kettenrdad
über eine Hauptantriebskette mit dem Naben-Kettenrad verbunden ist, wobei die beiden
miteinander verbundenen Kettenräder der beiden Tretantriebe gleiche Durchmesser
llabell. Bei dieser Ausführung ist eine untere Grenze des Abstandes zwischen den
beiden das vordere und das hintere Ende dr gesamten Hinterradantriebs bildenden
Tretantriebs an die für alle Tandemausführungen geltende Bedingung gebunden, daß
die beiden Pedalpaare von zwei Personen ohne gegenseitige Behinderung betätigt werden
können.
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Der Abstand zwischen den Tretkurbelwellen ist daher - wie üblich -
mindestens so groß gewählt, daß sich die beiden Pedai-Betriebskurven nicht schneiden
bzw. kreuzen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hinterradnabe
in bekannter Weise mit einer Freilaufeinrichtung versehen ist. In alternativer Ausführung
kann eine Freilaufeinrichtung im Bereich des Lagers des vorderen Tretantriebs vorgesehen
und zwischen den beiden nebeneinander angeordneten Kettenrädern wirksam sein.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform des neuen Tandems;
Fig. 2 eine Teilansicht auf den vorderen Tretantrieb des Tandems nach Fig. 1; und
Fig. 3 einen Axialschnitt durch das Hinterrad und den hinteren Tretantrieb.
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In Fig. 1 ist schematisch eine bevorzugte Ausführungsform des neuen
Tandems dargestellt. Der Antrieb des Tandems erfolgt wie üblich über das Hinterrad
1 bzw. die zugehörige Radnabe 2.
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Der hintere Tretantrieb H ist - ebenfalls schematisch - in Fig. 3
dargestellt. Er besteht aus einem Kettenrad 3, Pedalen 4, die über Pedalachsen an
Tretkurbeln 5 angreifen, und einer die beiden Tretkurbeln verbindenden Tretkurbelwelle
6.
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Die Tretkurbelwelle 6 ist in der Hinterradnabe 2 koaxial und frei
drehbar gelagert.
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Die Drehmomentübertragung zur Radnabe 2 erfolgt in üblicher Weise
über ein Nabenkettenrad 7, das mit dem Kettenrad 3 des hinteren Tretantriebs H in
keiner unmittelbaren Drehmoment-übertragenden Verbindung steht.
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Die Kraftübertragung von den Pedalen 4 des hinteren Tretantriebs erfolgt
über die Tretkurbeln auf das fest auf der Tretkurbelwelle 6 angebrachte Kettenrad
3 und von diesem über eine Kette 8 auf das äußere Kettenrad 11 einer aus zwei nebeneinander
angeordneten Kettenrädern 11 und 12 bestehen den Kettenradanordnung eines vorderen
Tretantriebs V. Das Kettenrad 11 sitzt fest auf einer Tretkurbelwelle 13, an deren
äußeren Enden jeweils eine Tretkurbel 14 des vorderen Tretantriebs V angebracht
ist. Sie ist in einem etwa in der Mitte des Rahmens 9 angeordneten Lagergehäuse
15 frei drehbar gelagert. Die Ausbildung des vorderen Tretantriebs (Fig. 2) entspricht
mit Ausnahme der Anordnung des zweiten Kettenrads 12 derjenigen üblicher 1?ahrrad-etkurbelantriebe
Von
der zum vorderen Tretantrieb V gehörigen Tretkurbelweile aus wird die Antriebskrnft
über das innengelegene Ketten rad 12 und eine aum Nabenkettenrad 7 führende Hauptontriebskette
10 auf die Nabe 2 bzw. das Hinterrad 1 übertragen Um ghleiche Tretgeschwindigkeiten
am vorderen Tretantrich V und am binteren Tretantrieb H zu gewährleisten, sind die
Durchmesser der beiden über die Kette 8 lermschlüssig 1.
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vergindung stebenden Kettenräder @ und 11 gleichgewählt.
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Die bei Fahrrädern übliche Untersetzung vom Antriebskettenrad, in
diesem Fall 12, zum Nabenkettenrad 7 wird durch entsprechend Bemessung der über
die Hauptantriebskette 10 vrbandenen Kettenräder erreicht. Da die beiden auf dü-r
hinteren Tretkurbelwelle nebeneinander angeordneten Kettennäder 3 und 7, wie bereits
oben erwähnt, in keiner unmittelbaren Drehmoment-übertragendel Verbindung stehen,
ist das Durch messerverhältnis dieser beiden Ketiennäder für die Funktior des Tandems
ohne Bedeutung.
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Die Freilaufeinrichtung kann entweder in der Hinterradnabe 2 oder
(gegebenenfalls zusätzlich) in dem die Tsebkurbelwelle 13 aufnehmenden Lagergehäuse
15 untergebracht sein. In dem zuletzt genannten Fall ist der Freilauf zwischen der
vorderen Tretkurbelwelle und dem Abtriebskettenrad 12 wirksam.
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An der dem Kettentrieb gegenüberliegenden Seite des Tandems ist, wie
schematisch in Fig. 1 gezeigt ist, eine feststellbare Schwenkvorrichtung 16 vorgesehen,
die ein Umklappen des das Vorderrad 17 tragenden vorderen Rahmenteils um eine im
wesentlichen vertikale Achse erlaubt.
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Da der Abstand zwischen den beiden Tretkurbelwellen 6 und 13 nicht
bzw. nicht wesexltlich größer als der Abstand zwischen der Nabe und dem einzigen
Tretkurbelantrieb üblicher Fahrräder ist, ist auch die Längenabmessung des seuch
Tandems micht größer als diejenige bei Ein-Parconen-Fahr@ndlern. Der binter
Sattel
J8 ist dabei geringfügig hinter der Hinterradachse angeordnet, wodurch jedoch der
Gesamtschwerpunkt bei Benutzung des Tandems durch zwei Personen keinesfalls hinter
die Hinterradachse verlegt wird.
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Das neue Tandem kann auch ohne weiteres von nur einer Person benutzt
werden, da die durch die Hinterradnabe 2 geführte Tretkurbelwelle 6 in der Nabe
frei drehbar gelagert ist.