DE2014628A1 - Verfahren zur Streckung und gleich zeitigen Färbung menschlicher Haare - Google Patents
Verfahren zur Streckung und gleich zeitigen Färbung menschlicher HaareInfo
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Description
WELLA . ■ Darmstadt, 2J. März I97O
Aktiengesellschaft
Verfahren zur Streckung und gleichzeitigen Färbung
menschlicher Haare .
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Strekkung
naturkrauser menschlicher Haare mit Alkalihydroxyden, -das
gleichzeitig eine Färbung der Haare mit Oxydationsfarb- .
stoffen ermöglicht.
Zur Streckung von krausen menschlichen Haaren verwendet man im allgemeinen Alkalihydroxyde oder bestimmte reduzierende
Schwefelverbindungen, die entweder zur-Gruppe der anorganischen
Sulfite bzw. Bisulfite oder zu der der organischen Thioglykolate
gehören. Diese Substanzen sind imstande, das Keratin des
menschlichen Haares in seiner Struktur zu erweichen und eine
dauerhafte Verformung herbeizuführen.
Die Streckung des Haares mit Hilfe von Alkalihydroxyden erfolgt fj
gewöhnlich in der Weise, daß man die meist cremeförmigen Prä- , parate Strähne für Strähne auf das Haar aufträgt und dort
etwa 10 - 60 Minuten lang einwirken läßt. Während der Einwirkungszeit wird das Haar von Zeit zu Zeit mit dem Kamm oder
den Fingern glattgestrichen. Abschließend spült man die Creme
dann gründlich mit Wasser aus dem Haar aus.
109842/1796
Führt man die Haarstreckung mit Sulfiten bzw. Bisulfiten
oder Thioglykolaten durch, so ist es erforderlich, nach deren Einwirkung und anschließender Spülung noch eine
Fixierung mit Hilfe von Oxydationsmitteln vorzunehmen, um die gespaltenen Brückenbindungen im Haarkeratin wieder zu
schließen und eine dauerhafte Streckung zu erreichen.
Häufig ist es aber der Fall, daß nicht nur eine Streckung des Haares, sondern außerdem eine Farbveränderung, beispielsweise
bei ergrautem Haar, gewünscht wird. Hierbei wäre es notwendig, im Anschluß an die Streckbehandlung eine gesonderte
Färbebehandlung durchzuführen.
Die Färbung menschlicher Haare erfolgt heutzutage vorzugsweise mit Färbemitteln auf der Grundlage von Oxydationsfarbsteffen.
Derartige Mittel enthalten bekanntlich Kombinationen von aromatischen Aminen und deren Derivaten mit sogenannten Nuancierfarbstoffen
(Modifiern), welche zur Erzielung bestimmter Farbnuancen notwendig sind. Sie sind beispielsweise von Sagarin
in dem Buch "Cosmetics, Science and Technology" (1957)* Seiten
496 und 515 beschrieben. Die in Betracht kommenden Oxydationsfarbstoffe sind außerdem im Colour Index, 2. Auflage, Band 2,
1956, unter den Nummern 76" 000 bis 76 650 aufgeführt.
Zur Haarfärbung werden die gewöhnlich mit Ammoniak alkalisch eingestellten Färbemittel vor Gebrauch mit einem Oxydationsmittel,
beispielsweise wäßriger Wasserstoffperoxydlösung, vermischt und das Gemisch auf das Haar aufgebracht. Nach etwa
20 - 40 Minuten Einwirkungszeit ist das Haar entsprechend gefärbt
und kann sodann gespült und getrocknet werden.
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20 U 6
Es wurde nun gefunden, daß man gemäß dem beanspruchten
Verfahren eine Streckung und Färbung krauser Haare in
einer einzigen Behandlung erreichen kann. Zu diesem Zwecke '
werden Alkalihydroxyde und Oxydationsfarbstoffe enthaltende
Mittel kurz vor Gebrauch mit einem Oxydationsmittel vermischt
und das Gemisch auf das Haar aufgetragen. Während der
Einwirkungszeit, die etwa 15 - 50 Minuten beträgt, wird das
Haar von Zeit zu Zeit durch Kämmen geglättet. Je nach Konzentration der Wirkstoffe und der Struktur des Haares kann die
Einwirkungszeit unterschiedlich sein, wobei mitunter auch eine
kürzere oder längere Einwirkung als angegeben von Vorteil sein
kann. Die Behandlung wird abgeschlossen, wenn das gewünschte i Streckungs- und Färbeergebnis erreicht ist.
Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise die Streckung des
Haares durch die gleichzeitige Färbung nicht beeinträchtigt wird. Demgegenüber ist eine gleichzeitige Streckung und Färbung
bei Verwendung von Sulfiten bzw. Bisulfiten oder Thioglykolaten
als streckende Wirkstoffe nicht möglich, da diese Reduktions-'mittel
bei der folgenden Oxydation oxydiert werden und somit
ihre keratinerweichende Wirksamkeit verlieren.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die verfahrensgemäß
verwendeten Mittel in verdickter Form auf das Haar gelangen, |
beispielsweise als Creme, Gelee oder viskose Flüssigkeit, weil dadurch der Streckungsvorgang unterstützt und ein Ablaufen vom
Haar vermieden wird*
Als Alkalihydroxyde kommen die für die Haarstreckung bekannten
Hydroxyde des Natriums, Kaliums oder Lithiums in Betracht.
Ihre Konzentration an freiem Alkalihydroxyd in den Mitteln soll
vorzugsweise zwischen 2 und 2 Gew % betragen. Zur Färbung dienen
die bekannten und zitierten Kombinationen von Oxydations- und
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Nuancierfarbstoffen. Die Alkalihydroxyde und Farbstoffe enthaltenden Mittel weisen pH-Werte von etwa 12 - 15,8
auf.
Als Oxydationsmittel sind hauptsächlich Wasserstoffperoxyd, Percarbamid, Melaminperoxyd oder Perborax geeignet; ferner
aber auch solche wie beispielsweise Percarbonat oder Natriumpyrophosphatperhydrat.
Die verfahrensgemäß zur Anwendung gelangenden Mittel können selbstverständlich übliche und bekannte Zusätze wie Quellstoffe,
Emuisatoren, Verdicker, Stabilisatoren, Antioxydantien wie Ascorbinsäure oder Natriumsulfit, Parfümöle und andere enthalten.
Die angegebenen Prozentzahlen stellen Gewichtsprozente dar.
Die folgenden Befepiele sollen den Anmeldungsgegenstand näher
erläutern ohne ihn darauf zu beschränken.
Ein cremeförmiges Mittel (mit 2,5 % an freiem NaOH) der Zusammensetzung
4.1 g Natriumhydroxyd
2.2 g p-Toluylendiaminsulfat
1,1 g Resorcin
1,1 g Resorcin
14,4 g Cetylstearylalkohol
1,6 β riatriumlaurylsuH'at oi
0,2 g Ascorbinsäure
ZkjJLJi Wasser
100,0 {?.
100,0 {?.
v.Ir^ J"5].'Z v-: ι; η .-·, 1^. i)t [' ml ' iner 18 $lgen Wassernfcoi f-
H;^: -M " ' '··]""·-.'IVj nperoxyd) vormisclil und auf
1 ■; ^. 6 ύ : / 1 /P
graues naturkraues Haar aufgetragen. Nach 55 Minuten EInvjirkungszeit,
während der in Zeitabständen glattgekämmt wird, wird gut mit Wasser ausgespült und getrocknet. Das
trockene Haar ist gestreckt und mittelbraun gefärbt.
Ein gelförmiges Mittel (mit 2,9 # an freiem NaOH) der Zusammensetzung
-
4,03 g Natriumhydroxyd ■
3,00 g p-Phenylendiamin
0,30 g 8-Oxychinolin
3*50 g CarboxyvinylpoLymerisat (Carbopol 934)
0,20 g Ascorbinsäure ' \ '
0,20 g Parfümöl
88,77 g Wasser
100,00 g
88,77 g Wasser
100,00 g
wird kurz vor Gebrauch mit 2 g Perborax vermischt und auf krauses ergrautes Haar aufgebracht. Nach
20 Minuten Einwirkung, während der mehrmals glattgekämmt wird, wird gut mit Wasser ausgespült und getrocknet. Das gestreckte
trockene Haar ist schwarz gefärbt.
Eine Creme (mit 2,3 % an freiem NaOH)- der Zusammensetzung 3,03 g Natriumhydroxyd
1,00 g p-Phenylendiamin
1,00 g Resorcin
7,20 g Cetylstearylalkohol
0,80 g Natriumlaurylsulfat
0,20 g Natriumsulfit
0,50 g ParfUmöl
Rest Wasser auf
100,00 g
100,00 g
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ι υ η 6 2
mischt man kurz vor Gebrauch mit 5 g Percarbamid, trägt
diese Mischung auf gekraustes graues Haar auf und läßt 40 Minuten lang, unter mehrmaligem Kämmen, einwirken. Nach
Spülung mit Wasser sowie Trocknung ist das gestreckte Haar braun gefärbt.
Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn man den Anteil von 3# 03 g Natriumhydroxyd durch 4,25 g Kaliumhydroxyd bzw.
1,82 g Lithiumhydroxyd ersetzt. Diese Anteile ergeben 3,2 %
freies Kaliumhydroxyd bzw. 1,38 % freies Lithiumhydroxyd.
Ein gelförmiges Mittel (mit 2 % freiem NaOH) der Zusammensetzung
3,00 g Natriumhydroxyd
3*00 g p-Phenylendiamin
0,20 g Natriumsulfit
3*00 g p-Phenylendiamin
0,20 g Natriumsulfit
3*50 g Carboxyvinylpolymerisat (Carbopol 934)
90 3 30 K Wasser
100,00 g
100,00 g
wird kurz vor Gebrauch mit 5 ml 18 #iger Wasserstoffperoxydlösung
vermischt und das Gemisch auf graues naturgekraustes
Haar aufgetragen. Nach 30 Minuten Einwirkungszeit, während der mehrmals glattgekämmt wird, wird das Haar gut mit Wasser gespült
und getrocknet. Das Haar ist gestreckt und braunrot gefärbt
.
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Claims (1)
1. Verfahren zur Streckung und gleichzeitigen Färbung
krauser menschlicher Haare,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Alkalihydroxyde sowie Oxydationsfarbstoffe enthaltende
Mittel kurz vor Gebrauch mit Oxydationsmitteln vermischt, das Gemisch auf das Haar aufträgt und nach
einer hinreichenden Einwirkungszeit, während der das Haar mehrmals durch Kämmen geglättet wird, ausspült und
trocknet. ^
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Alkalihydroxyde Natrium-, Kalium- oder Lithiumhydroxyd
zur Erweichung des Haarkeratins verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Oxydationsmittel insbesondere Wasssrstoffperoxyd,
Percarbamid,Melaminperoxyd oder Perborax verwendet werden.
1 7<JK
'" BAD ORIGINAL
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19702014628 DE2014628A1 (de) | 1970-03-26 | 1970-03-26 | Verfahren zur Streckung und gleich zeitigen Färbung menschlicher Haare |
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Family Applications (1)
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GB (1) | GB1281662A (de) |
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2201071A1 (de) * | 1972-10-02 | 1974-04-26 | Procter & Gamble | |
US7118736B2 (en) | 2001-02-22 | 2006-10-10 | L'oreal | Hair relaxer compositions comprising at least one hydroxide compound and at least one activating agent, and methods of using the same |
US7195755B2 (en) | 2001-08-20 | 2007-03-27 | L'oreal S.A. | Compositions comprising at least one hydroxide compound and at least one reducing agent, and methods for relaxing hair |
WO2015096936A1 (de) * | 2013-12-23 | 2015-07-02 | Henkel Ag & Co. Kgaa | Verfahren zur umformung und färbung keratinhaltiger fasern |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR3058054B1 (fr) * | 2016-11-02 | 2019-09-13 | L'oreal | Procede de deformation permanente des cheveux mettant en oeuvre une diamine et un hydroxyde alcalin ou alcalino-terreux |
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- 1970-03-26 DE DE19702014628 patent/DE2014628A1/de active Pending
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1971
- 1971-03-08 ZA ZA711490A patent/ZA711490B/xx unknown
- 1971-04-19 GB GB25388/71A patent/GB1281662A/en not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1281662A (en) | 1972-07-12 |
ZA711490B (en) | 1971-11-24 |
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