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Die
Erfindung betrifft eine Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit. Bei
einer derartigen Druckeinheit sind vier jeweils einen Form- und
einen Übertragungszylinder
enthaltende Druckwerke an einem Satellitenzylinder angeordnet.
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Im
Fachbuch Teschner, Helmut: Offsetdrucktechnik, 10. Auflage, 70736
Fellbach: Fachschriften-Verlag, 1997, Seite 10/32 sind in 10 zwei Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheiten gezeigt, die in
stehender Bauweise übereinander
angeordnet sind. Eine Bahn wird zunächst in der unteren Druckeinheit
einseitig 4-farbig bedruckt und anschließend der oberen Druckeinheit
zugeführt,
wo die Bahn im Widerdruck ebenfalls 4-seitig bedruckt wird. Die
Zu- und Abführung
der Bahn zum bzw. vom Satellitenzylinder erfolgt derart, dass die
Bahn den jeweiligen am Zulauf bzw. Ablauf platzierten, sich in der
Druckabstellung befindenden Übertragungszylinder
teilweise umschlingt. Dies hat den Nachteil, dass für einen
dynamischen Plattenwechsel der Übertragungszylinder nicht
stillgesetzt werden kann. Bei den vier Druckwerken eines Neun-Zylinder-Satellitendruckwerks
stehen üblicherweise
bei jedem Druckwerk der Form- und der Übertragungszylinder über Stirnräder in mechanischer
Antriebsverbindung, so dass bei den beiderseits des Bahnzu- und
-ablaufs angeordneten Druckwerken kein dynamischer Plattenwechsel
möglich
ist.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit
zu schaffen, bei der für einen
dynamischen Plattenwechsel bei einem abzuschaltenden Druckwerk auch
der Übertragungszylinder
stillsetzbar ist.
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Die
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Druckeinheit erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen der unabhängigen Schutzansprüche gelöst.
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Dank
der vorgeschlagenen Anordnung der Übertragungszylinder der Druckeinheit
sind ggf. unter Beibehaltung einer Satellitenwascheinrichtung Leitwalzen
platzierbar, die einen die Abstellung der Übertragungszylinder bei laufender
Bahn ermöglichenden
Bahnlauf realisieren.
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Weitere
Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in
Verbindung mit der Beschreibung.
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Die
Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Die einzige Figur zeigt schematisch zwei übereinander angeordnete Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheiten.
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1 zeigt eine Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1 mit
einer darunter angeordneten weiteren Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 2.
Jede Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1, 2 enthält 4 Druckwerke 3 bis 10 mit
jeweils einem (ersten bis achten) Formzylinder 11.3 bis 11.10 und
einem (ersten bis achten) Übertragungszylinder 12.3 bis 12.10. Bei
dieser Bezeichnung gibt die Ziffer nach dem Punkt jeweils die Positionsziffer
des zugehörigen Druckwerks
an. Jede Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1, 2 besitzt
einen Satellitenzylinder 13, 14, mit dem die zugehörigen Druckwerke 3 bis 6 bzw. 7 bis 10 zusammenarbeiten
und Druckstellen bilden.
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Der
erste (12.3) und zweite (12.4), zweite (12.4)
und dritte (12.5) sowie dritte (12.5) und vierte (12.6) Übertragungszylinder
sind jeweils mit geringem Abstand zueinander am Satellitenzylinder 13 angeordnet.
Dadurch wird ein großer
freier Umfangsbereich des Satellitenzylinders 13 zwischen
dem ersten und vierten Übertragungszylinder 12.3, 12.6 geschaffen.
In diesem Bereich wird eine Bahn 15 zur Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1 zu-
und abgeführt.
Dabei wird die zugeführte
Bahn 15 über
eine Leitwalze 16 und die abgeführte Bahn 15 über eine Leitwalze 17 geführt. Die
Leitwalze 16 ist so platziert, dass die Bahn den nächstgelegenen
ersten Übertragungszylinder 12.3,
in dessen Bereich sie geführt wird,
nicht berührt,
wenn sich dieser in der Druckabstellung befindet. Die Druckabstellung
des ersten Übertragungszylinders 12.3 ist
gestrichelt eingezeichnet. Die Leitwalze 17 ist so platziert,
dass sie die aus der Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1 abzuführende Bahn 15 von
dem sich in der Druckabstellung befindenden vierten Übertragungszylinder 12.6, dessen
Bereich die Bahn als letztes passiert, fernhält (dass also dieser Übertragungszylinder 12.6 nicht berührt wird).
An den ersten und zweiten Übertragungszylinder 12.3, 12.4 sowie
den dritten und vierten Übertragungszylinder 12.5, 12.6 ist
jeweils eine Gummituchwascheinrichtung 19, 20 anstellbar.
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Der
weiteren Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 2 wird die
Bahn 15 im Bereich zwischen dem fünften und achten Übertragungszylinder 12.7, 12.10 zugeführt. In
diesem Bereich sind zwei Leitwalzen 21, 22 angordnet.
Dabei ist die Leitwalze 21 so platziert, dass die Bahn 15 den
nächstliegenden Übertragungszylinder 12.7,
dessen Bereich sie als erstes passiert, in seiner Druckabstellung
nicht berührt.
Die Leitwalze 22 ist so platziert, dass die aus der Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 2 abzuführende Bahn 15 vom
nächstgelegenen Übertragungszylinder 12.10,
dessen Bereich als letztes passiert wird, derart ferngehalten wird,
dass dieser Übertragungszylinder 12.10 in
seiner Druckabstellung nicht berührt wird.
An den fünften
und sechsten Übertragungszylinder 12.7, 12.8 ist
eine Gummituchwascheinrichtung 23 und an den siebenten
und achten Übertragungszylinder 12.9 und 12.10 eine
Gummituchwascheinrichtung 24 anstellbar. Die Druckabstellungen des
fünften
und achten Übertragungszylinders 12.7, 12.10 sind
jeweils gestrichelt eingezeichnet.
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Der
sechste und siebente Übertragungszylinder 12.8, 12.9 sind
derart zueinander beabstandet, dass zwischen ihnen eine Satellitenwascheinrichtung 27 Platz
findet. Andererseits bietet der Abstand zwischen dem sechsten und
siebenten Übertragungszylinder 12.8, 12.9 unter
Entfall der Satellitenwascheinrichtung 27 Zugang für eine Handreinigung
des Satellitenzylinders 14.
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Die
Bahn 15 wird zunächst
etwa vertikal der weiteren Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 2 zugeführt. Sie
wird über
die Leitwalze 21 auf den Satellitenzylinder 14 geführt und
passiert nacheinander die Druckstellen, die der an den Satellitenzylinder 14 angestellte
fünfte,
sechste, siebente und achte Übertragungszylinder 12.7, 12.8, 12.9, 12.10 im
an den Satellitenzylinder 14 angestellten Zustand (Druckanstellung)
mit diesem bildet. Dabei wird die Bahn 15 einseitig 4-farbig
bedruckt. Danach wird die Bahn 15 über die Leitwalze 22 aus
der weiteren Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 2 abgeführt und
etwa vertikal der Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1 zugeführt. Dabei
wird sie zunächst über die
Leitwalze 16 und anschließend auf dem Satellitenzylinder 13 aufliegend
geführt,
wobei sie nacheinander die Druckstellen passiert, die der erste,
zweite, dritte und vierte Übertragungszylinder 12.3, 12.4, 12.5 und 12.6 im
an den Satellitenzylinder 13 angestellten Zustand (Druckanstellung)
mit diesem bildet. Dabei wird die Bahn im Widerdruck auf der Gegenseite
4-farbig bedruckt. Anschließend
wird die Bahn 15 von der Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1 abgeführt, wobei
sie über
die Leitwalze 17 geleitet wird.
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Bei
den Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheiten 1, 2 ist
an jedem Druckwerk 3 bis 10 ein dynamischer Plattenwechsel
möglich,
das heißt
ein Druckplattenwechsel, bei dem hierfür ein Druckwerk, beispielsweise
das Druckwerk 6, abgeschaltet und angehalten wird, während die
weiteren Druckwerke, beispielsweise die Druckwerke 3 bis 5 der
Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1, weiterhin die Bahn 15 bedrucken.
Dabei ist an dem Druckwerk, bei dem der Druckplattenwechsel vorgenommen
wird, sowohl der Formzylinder 11.3 bis 11.10 als
auch der Übertragungszylinder 12.3 bis 12.10 stillsetzbar.
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Zum
Waschen des Satellitenzylinders 13 der Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit 1 ist
an diesen die Satellitenwascheinrichtung 18 anstellbar.
Der Satellitenzylinder 14 ist mittels der Satellitenwascheinrichtung 27 waschbar.
Die Übertragungszylinder 12.3 bis 12.10 sind
mittels der zugehörigen
Gummituchwascheinrichtungen 19, 20, 23, 24 waschbar.
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Die
Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheiten 1, 2 des
Ausführungsbeispiels
arbeiten nach dem Offsetdruckverfahren. Stellvertretend für die Druckwerke 3 bis 10 sind
lediglich am Druckwerk 4 ein Farbwerk 25 und ein
Feuchtwerk 26 beziffert. Die Druckeinheiten 1, 2 können auch
nach einem anderen Druckverfahren, beispielsweise dem indirekten Tiefdruckverfahren,
arbeiten. In diesem Falle ist dann an dem Formzylinder 11.3 bis 11.10 ein
Tiefdruckfarbwerk 25.1 angeordnet (in der Zeichnung in
Klammern angegeben) und das Feuchtwerk 26 entfällt.
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- 1
- Neun-Zylinder-Satellitendruckeinheit
- 2
- weitere
Neun-Zylinder Satellitendruckeinheit
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
- Druckwerk
- 6
- Druckwerk
- 7
- Druckwerk
- 8
- Druckwerk
- 9
- Druckwerk
- 10
- Druckwerk
- 11.3
- Formzylinder
- 11.4
- Formzylinder
- 11.5
- Formzylinder
- 11.6
- Formzylinder
- 11.7
- Formzylinder
- 11.8
- Formzylinder
- 11.9
- Formzylinder
- 11.10
- Formzylinder
- 12.3
- Übertragungszylinder
- 12.4
- Übertragungszylinder
- 12.5
- Übertragungszylinder
- 12.6
- Übertragungszylinder
- 12.6
- Übertragungszylinder
- 12.7
- Übertragungszylinder
- 12.8
- Übertragungszylinder
- 12.9
- Übertragungszylinder
- 12.10
- Übertragungszylinder
- 13
- Satellitenzylinder
- 14
- Satellitenzylinder
- 15
- Bahn
- 16
- Leitwalze
- 17
- Leitwalze
- 18
- Satellitenwascheinrichtung
- 19
- Gummituchwascheinrichtung
- 20
- Gummituchwascheinrichtung
- 21
- Leitwalze
- 22
- Leitwalze
- 23
- Gummituchwascheinrichtung
- 24
- Gummituchwascheinrichtung
- 25
- Farbwerk
- 25.1
- Tiefdruckfarbwerk
- 26
- Feuchtwerk
- 27
- Satellitenwascheinrichtung