Verbindung zwischen Profilen eines Fahrzeugaufbaus mit
einem gekrümmten Verbindungsbereich
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Die Erfindung betrifft eine Verbindung zwischen Profilen eines Fahrzeugaufbaus, insbesondere einer Dachspitze mit seitlichen Rahmenprofilen eines Verdeckaufbaus für ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem faltbaren Verdeck, nach der im Oberbegriff des Anspruches 1 näher definierten Art.
Fahrzeugaufbauten setzen sich aus einer Vielzahl von Profilen und Karosseriehäuten zusammen, welche vor allem im Hinblick auf eine Gewichtsreduzierung zunehmend in Leichtmetallbauweise, insbesondere mit Aluminiumlegierungen, ausgeführt sind. Dabei bilden in der Praxis verschieden geformte Strangpreßprofile, die durch Gußknoten an hochbeanspruchten Stellen verbunden werden, eine Art Gitter zur Aufnahme der daran auftretenden Belastung.
Bei der Gestaltung des Fahrzeugaufbaus sind neben der Forderung nach möglichst wenigen, einfach zu montierenden Einzelbauteilen und einem geringen Gewicht bei gleichzeitig hinreichend stabiler Auslegung zur Aufnahme der auftretenden Kräfte auch Formvorgaben hinsichtlich der Außenkontur des Fahrzeugaufbaus zu erfüllen. Die Formvorgaben ergeben sich aus den angestrebten Luftwiderstandswerten des Fahrzeugs, welche mitentscheidend für den Kraftstoffverbrauch und die Einhai-
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tung niedriger Abgasemissionswerte sind, aber auch aus gebrauchstechnischen und ästhetischen Gesichtspunkten.
Besondere Bedeutung kommt dabei der Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der Übergangsradien zwischen den einzelnen Einheiten des Fahrzeugaufbaus zu, welche jedoch nachteiligerweise bei der Verbindung zweier Profilteile stark eingeschränkt ist. Da bei Strangpreßprofilen ein großer Mindestbiegeradius eingehalten werden muß, um eine Rißbildung und eine unerwünschte Querschnittsveränderung des Biegeteiles in der Biegezone zu verhindern, ist eine Krümmung des Verbindungsbereiches mit einem Biegewinkel von z. B. 135° oder kleiner nur zu verwirklichen, wenn zusätzliche die Krümmung bildende Verbindungsteile, wie z. B. separate Gußteile, verwendet werden.
Die Zuhilfenahme eines separaten Verbindungsbauteiles wird auch in der japanischen Gebrauchsmuster-Offenlegungsschrift JP 3-72091 vorgeschlagen, welche einen Verbindungsaufbau beschreibt, bei dem mehrere, einen Rahmen einer Karosserie ausbildende Rahmenglieder miteinander verbunden werden, indem die Rahmenglieder durch im Aluminiumdruckgußverfahren hergestellte Verbindungsglieder verbunden sind und die Verbindungsstelle zwischen den Verbindungsgliedern und wenigstens einem Rahmenglied durch ein Befestigungsmittel realisiert wird.
Ein solches separates Verbindungsglied ist jedoch nicht nur unerwünscht voluminös und aufwendig, sondern bedingt zudem die Verwendung zusätzlicher Befestigungs-
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mittel, wie z. B. Schrauben oder Nieten, welche die Herstellung bzw. Montage erheblich verteuern.
Eine bezüglich der Formgebung sehr sensible Einheit eines Fahrzeugaufbaus stellt ein Verdeckaufbau für ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem faltbaren Verdeck dar. Bei einem solchen Verdeckaufbau handelt es sich im wesentlichen um ein klappbares Gestänge, welches zur Versteifung des Fahrzeugs und zur Aufnahme einer Faltverdeck-Dachhaut dient. Das Gestänge bildet im Zusammenwirken mit der Faltverdeck-Dachhaut die Außenkontur des Verdeckaufbaus, an den in der Regel hohe gestalterische Anforderungen gestellt werden.
Forderungen nach kleineren Radien bei bestimmten Verbindungsbereichen zwischen Profilen kann auch hier nicht oder nur hinreichend mit erheblichem Aufwand nachgekommen werden. Als besonders problematisch hat sich bei Verdeckaufbauten in der Praxis der Anbindungsbereich von seitlichen Rahmenprofilen zu einem diese verbindenden Dachspitzenteil erwiesen. So sind hier der Verwirklichung einer steilen Seitenfront mit starken Krümmungsradien zum Dach hin technisch enge Grenzen gesetzt.
In dem deutschen Gebrauchsmuster DE 296 07 114 wird beispielsweise ein Cabriolet-Fahrzeug beschrieben, dessen eine faltbare Verdeck-Dachhaut tragendes Verdeckgestell mit symmetrisch zur Fahr&zgr;euglängsachse angeordneten Seitenrahmenteilen versehen ist, die jeweils einenends über eine Hauptsäule und eine Hauptführungsstange schwenkbeweglich an einem hinteren Hauptlager
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der Fahrzeugkarosserie abgestützt und anderenends über ein in Schließstellung am oberen Querholm eines Windschutzscheibenrahmens anlegbares Dachspitzenteil verbunden sind. Das Verdeckgestell ist als ein Leichtbautragwerk ausgebildet, bei dem sowohl die Spriegel als auch das Dachspitzenteil als Strangpreßprofilteile ausgebildet sind. v
Die Gestaltung des Verbindungsbereiches zwischen dem Dachspitzenteil und den Seitenrahmenteilen ist bei dieser bekannten Ausführung problematisch, da die verwendeten Strangpreßprofile einen großen Mindestbiegeradius erfordern. Eine stärkere Krümmung des Verbindungsbereiches ist nur durch eine aufwendige Konstruktion mit zusätzlichen, gebogten Verbindungsteilen möglich.
Auch in der DE 200 05 180 wird ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem Dachspitzenteil beschrieben, welches nur eine eingeschränkte Formgebung im Verbindungsbereich zu den angrenzenden seitlichen Rahmenteilen zuläßt. Das Dachspitzenteil ist hier mit mehreren Strangpreßprofilteilen ausgebildet, welche zusammen mit den seitlichen vorderen Rahmenteilen des Verdeckaufbaus in eine Vorrichtung eingelegt und dort über eine Verschweißung verbunden werden. Die Schweißverbindungen, von denen pro Fahrzeugseite zumindest zwei in dem Verbindungsbereich zwischen dem Dachspitzenteil und dem angrenzenden Rahmenteil vorgesehen sind, ermöglichen einen sehr leichten Aufbau.
Die verwendeten Strangpreßprofile sind jedoch auch bei dieser bekannten Konstruktion technisch bedingt
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jeweils nur mit einer sehr geringen Biegung versehen. Kleinere Biegungswinkel, welche z. B. die Fortführung einer A-Säulenkontur bis in den Dachbereich ermöglichen, sind auch hier nur durch Zusatzelemente, wie z. B. eine entsprechende Krümmung aufweisende separate Gußteile, zu erreichen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbindung zwisehen Profilen eines Fahrzeugaufbaus, insbesondere einer Dachspitze mit seitlichen Rahmenprofilen eines Verdeckaufbaus für ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem faltbaren Verdeck, zu schaffen, bei der technische Einschränkungen bei der Gestaltung des gekrümmten Verbindungsbereiches zwischen den zu verbindenden Bauteilen deutlich reduziert werden.
Diese Aufgabe wird mit einer Verbindung nach der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist bei einer Verbindung zwischen Profilen eines Fahrzeugaufbaus mit einem gekrümmten Verbindungsbereich vorgesehen, daß wenigstens eines der Profile zumindest eine Materialfahne zur Ausbildung der Verbindung zwischen den Profilen aufweist.
Das Vorsehen einer Materialfahne nach der Erfindung, welche eine laschenartige Verlängerung bzw. angeformte Anschlußfläche beliebiger Formgebung sein kann, ermöglicht die Gestaltung des Übergangsbereiches zwischen Profilen mit einer nahezu beliebigen Krümmung, ohne daß hierzu zusätzliche kostenintensive und die
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Montage erschwerende Verbindungselemente vonnöten sind. Da der Biegeradius der wenigstens einen Materialfahne im wesentlichen nur durch die Blechdicke beschränkt ist, kann durch ein einfaches Abbiegen der Materialfahne ein wesentlich kleinerer Krümmungswinkel im Übergangsbereich von einer Seitenfläche eines Profiles zu einer wenigstens annähernd senkrecht hierzu angeordneten Seitenfläche eines anderen Profiles verwirklicht werden.
Eine sehr einfache, schnell herzustellende und kostengünstige Verbindungsart zwischen einer erfindungsgemäßen Materialfahne eines Profiles und einem weiteren Profil stellt eine Schweißverbindung dar.
Anstelle der bevorzugten Schweißverbindungen können aber auch andere, für den jeweiligen Anwendungsfall geeignete Verbindungsarten sowie Verbindungspaarungen vorgesehen sein.
Besonders vorteilhaft ist eine erfindungsgemäße Verbindung, wenn die zu verbindenden Profile ein Dachspitzenteil und seitliche Rahmenprofile eines Verdeckaufbaus für ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem faltbaren Verdeck darstellen, wobei das Dachspitzenteil mit einem vorderen Bereich der seitlichen Rahmenprofile unter Ausbildung eines gekrümmten Verbindungsbereichs fest verbunden ist.
Mit einer erfindungsgemäßen Verbindung kann ein Übergang von einem Seitenbereich des Verdeckaufbaus, dessen Form unter anderem durch eine &Agr;-Säule vorgegeben
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wird, zu dem Dachhautbereich mit Ausbildung einer markanten Kontur in geschlossenem Zustand des Verdeckaufbaus realisiert werden. Dabei kann der Verbindungsbereich des Dachspitzenteiles zu den seitlichen Rahmenprofilen bis annähernd knickartig gekrümmt sein, womit hinsichtlich des Konturverlaufes vom Verdeckaufbau zum übrigen Fahrzeugaufbau neue Möglichkeiten eröffnet werden.
Die wenigstens eine Materialfahne, welche sowohl an dem Dachspitzenteil als auch an den Rahmenprofilen oder an beiden zu verbindenden Profilbauteilen vorgesehen sein kann, ist gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung über das vordere Ende des jeweilig seitliehen Rahmenprofils hinaus in Richtung eines Windschutzscheibenrahmens fortgeführt, womit ein vollständiger Anschluß des Verdeckaufbaus an einen A-Säulenbeschnitt in geschlossenem Zustand des Verdecks möglich ist.
Durch eine Fortsetzung der Materialfahne in Fahrzeugheckrichtung kann eine beliebige Fortführung der Krümmungskontur im Bereich der sogenannten Dachkante des geschlossenen Verdecks in Fahrzeugheckrichtung erzielt werden.
Die erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Konturverläufe des Verdeckaufbaus und damit des Konturverlaufs zum übrigen Fahrzeugaufbau hin erlauben zudem vorteilhafterweise auch eine Vereinfachung der Dichtungsgestaltung im Bereich des Abschlusses des Verdeckaufbaus an dem Windschutzscheibenrahmen.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Mehrere Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Verbindung bei einem Verdeckaufbau für ein Cabriolet-Fahrzeug sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte perspektivische Halbansicht eines Gestänges eines Verdeckaufbaus mit einer erfindungsgemäßen Verbindung zwischen dessen Dachspitzenteil und seitlich angrenzenden Rahmenprofilen;
Fig. 2 eine vereinfachte perspektivische Detailansicht einer erfindungsgemäßen Verbindung eines Dachspitzenteiles eines Verdeckaufbaus mit einem seitlich angrenzenden, eine Materialfahne zur Ausbildung der Verbindung aufweisenden Rahmenprofil;
Fig. 3
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einen vereinfachten, ausschnittsweisen Querschnitt durch ein Dachspitzenteil und ein daran zu befestigendes seitliches Rahmenprofil, welches eine Materialfahne zur Ausbildung der Verbindung mit dem Dachspitzenteil aufweist;
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Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines mit einem angrenzenden Rahmenprofil zu verbindenden Dachspitzenteiles, welches Materialfahnen zur Anbindung an das seitliche
Rahmenprofil aufweist;
Fig. 5 ausschnittsweise einen Querschnitt durch
eine erfindungsgemäße Verbindung des Dach-Spitzenteiles gemäß Fig. 4 mit dem seitli
chen Rahmenprofil; und
Fig. 6 eine vereinfachte dreidimensionale Vorderansicht des Verbindungsbereiches zwischen dem Dachspitzenteil und dem seitlichen
Rahmenprofil gemäß Fig. 4 und Fig. 5.
Die Fig. 1 zeigt in einer vereinfachten Darstellung ein Gestänge eines Verdeckaufbaus 1 eines nicht näher dargestellten Cabriolet-Fahrzeuges, wobei zur Verdeutlichung der wesentlichen Einzelteile dieser Tragwerkskonstruktion eine diese überspannende, flexible und faltbare Dachhaut nicht weiter dargestellt ist.
Der Verdeckaufbau 1 umfaßt symmetrisch zu einer Fahrzeuglängsachse angeordnete, in ihrer Längserstrekkung mehrteilig ausgeführte seitliche Rahmenprofile 2, die jeweils einenends über eine Hauptsäule 3 und eine Hauptführungsstange 4 schwenkbeweglich an einem karos-0 seriefesten hinteren Hauptlager 5 abgestützt sind. Zwischen den seitlichen Rahmenprofilen 2, von denen in der Halbdarstellung der Fig. 1 nur das in Fahrzeugvor-
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wärtsrichtung betrachtet auf der linken Fahrzeugseite angeordnete Rahmenprofil dargestellt ist, erstreckt sich ein Dachspitzenteil 6, das mit vorderen Bereichen 2A der jeweilig angrenzenden seitlichen Rahmenprofile 2 fest verbunden ist und in Schließstellung des Verdecks an einem in der Fig. 1 nicht weiter dargestellten oberen Querholm eines Windschutzscheibenrahmens anliegt.
Die in den Fig. 1 bis Fig. 6 gezeigten seitlichen Rahmenprofile 2 können eine beliebige Querschnittsform aufweisen und beispielsweise als Hohlprofile wie bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführung ausgebildet sein.
Das Dachspitzenteil 6 ist bei den in den Fig. 1 bis Fig. 6 gezeigten Ausführungen als ein sich über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckender Querträger ausgebildet, der wenigstens in einem bezogen auf die Fahrzeuglängsachse mittleren Bereich als ein streckgebogenes Aluminium-Strangpreßprofil ausgeführt ist. Das Dachspitzenteil 6, das insgesamt eine geringe Durchbiegung aufweist, ist mit Stegen 7 und Hohlräumen 8 auf an sich bekannte Weise so ausgebildet, daß es einerseits den Festigkeitsanforderungen entspricht und andererseits Aufnahmekammern für Einbauten und Funktionselemente des Verdecks bietet, welche beispielsweise ein zentraler Betätigungsgriff zum Ver- und Entriegeln des Verdecks an einem Windschutzscheibenrahmen sowie Halteeinrichtungen z. B. in Form eines Keders für eine den Verdeckaufbau 1 und das Dachspitzenteil 6 außenseitig übergreifende textile Verdeckhaut und eine Innenpolsterung sein können. Eine solche Aufnahme für die flexible Verdeckhaut ist auch ein in Fig. 1 ersichtliches, sich
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am heckseitigen Ende des Dachspitzenteiles 6 über die Fahrzeugbreite erstreckendes Profil 9.
Das Dachspitzenteil kann abweichend von der gezeigten Ausführung auch mehrteilig ausgebildet sein, wie es beispielsweise in der DE 200 05 180 beschrieben ist.
Wie insbesondere in den Fig. 2 bis Fig. 6 ersichtlich ist, ist an dem Dachspitzenteil 6 oder an den seitlich angrenzenden Rahmenprofilen 2 zumindest eine Materialfahne 10 ausgebildet, welche zur Ausbildung der Verbindung zwischen dem Dachspitzenteil 6 und den seitlich angrenzenden Rahmenprofilen 2 dient.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführung ist die Materialfahne 10 an dem seitlichen Rahmenprofil 2 mittels eines Stanz-Biegeumform-Verfahrens ausgeformt. Mit ihrer Krümmung bildet die Materialfahne 10 im wesentlichen einen Verbindungsbereich 11 zwischen dem Dachspitzenteil 6 und dem jeweils angrenzenden seitlichen Rahmenprofil 2, wobei die Verbindung der Materialfahne 10 mit dem Dachspitzenteil 6 vorzugsweise mittels Schweißen erfolgt, so daß die dem anzubindenden Dachspitzenteil 6 zugewandte Kante der Materialfahne 10 eine Stoßkante zur Ausbildung einer Schweißnaht 12 darstellt. Gegebenenfalls kann es ausreichend sein, wenn sich die Schweißnaht nur über einen Teil der Stoßkante erstreckt.
Die Krümmung des Verbindungsbereiches 11 kann je nach Biegung der Materialfahne 10 so stark sein, daß
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ein Krümmungswinkel &agr; von deutlich weniger als 135° realisiert ist, womit eine markante Konturlinie des Verdeckaufbaus 1 ausgebildet werden kann. Die Materialfahne 10 kann sich weit in Richtung eines Fahrzeughecks erstrecken und eine an den jeweiligen Dachbereich angepaßte Kante mit verschiedenen Rücksetzungen 13 haben. Die Konturlinie des Übergangsbereiches 11 kann damit über die gesamte Länge des Verdeckaufbaus 1 ohne nennenswerte konstruktive Einschränkungen frei gewählt werden.
Um zu zeigen, wie deutlich kleiner der Krümmungswinkel &agr; des Verbindungsbereiches 11 gegenüber herkömmlichen Gestaltungen des Übergangsbereiches zwischen zwei Profilteilen gewählt werden kann, ist mit einer strichlierten Linie 14 und einem zugehörigen Biegewinkel &agr;1 eine Übergangskontur gezeigt, wie sie bei bekannten Verbindungen möglich ist.
In der Fig. 3 ist die Materialfahne 10 des Rahmenprofils 2 in ihrem Zustand vor der Festlegung an dem Dachspitzenteil 6 gezeigt, wobei mit strichlierter Linie der Zustand der Materialfahne 10 nach dem Streckbiegen der Längsprofile 2 dargestellt ist, bevor sie anschließend zur Erzeugung der Konturlinie des Verbindungsbereiches 11 einem Stanz-Biegeumform-Prozeß unterzogen wird. Durch die Stanz-Biegeumformung der angeformten Materialfahne 10 wird in diesem, den Übergang vom seitlichen Rahmenprofil 2 zu dem Dachspitzenteil 6 kennzeichnenden Bereich eine starke Krümmung erzeugt, wie sie von einer geschlossenen Fahrzeugversion oder einem A-Säulenbereich vorgegeben wird.
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Die Fig. 4 zeigt eine AusführungsVariante, bei der die die äußere Kontur des Verbindungsbereiches 11 bildende Materialfahne 10 an dem Dachspitzenteil 6 ausgebildet ist. Zusätzlich weist das hier in seinem Zustand vor der Festlegung an den seitlichen Rahmenprofilen 2 gezeigte Dachspitzenteil 6 eine zweite Materialfahne 15 auf, welche im wesentlichen parallel zu der die äußere Kontur des Verbindungsbereiches 11 bildenden Materialfahne 10 angeordnet ist und eine fahrzeuginnere Kontur mitbildet, welche gegebenenfalls von einem Fahrzeuginnenhimmel überspannt ist.
Die zweite Materialfahne 15 kann wie auch die Materialfahne 10 als Stanz-Biegeteil vorgesehen sein, welches als eine Art Anschlußblech aus dem Profilquerschnitt des Dachspitzenteils 6 hervortritt.
Die Materialfahnen 10 und 15 können auch an unterschiedlichen Profilen ausgebildet sein. So kann z. B. die die äußere Kontur bildende Materialfahne 10 Bestandteil des seitlichen Rahmenprofiles 2 und die innere Materialfahne 15 Bestandteil des Dachspitzenteiles 6 sein. Auch kann anstelle der inneren Materialfahne gegebenenfalls ein separates Verbindungsblech vorgesehen sein, welches entsprechend angeschweißt wird.
Zur Herstellung der Verbindung werden die Bauteile in eine geeignete Vorrichtung gelegt und dort miteinander verbunden. Bei der gezeigten Ausführung erfolgt dies mittels eines Schweißprozesses, da dies ein einfaches und kostengünstiges Verbindungsverfahren dar-
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stellt. Es entsteht so eine vordere zusammenhängende Verdeckaufbaueinheit.
Zur Versteifung des Verbindungsbereiches 11 ist bei den in den Fig. 4 bis Fig. 6 gezeigten Ausführungen zwischen den Material fahnen 10 und 15 jeweils wenigstens ein Verstärkungsteil 16 vorgesehen, welches bei der gezeigten Ausführung ein zweidimensionales (2D-) Stanzteil ist.
Wie die Fig. 5 zeigt, muß die Anbindung der Materialfahnen 10 und 15 des Dachspitzenteiles 6 mit dem seitlichen Rahmenprofil 2 nicht so erfolgen, daß sich eine absatzlose Außen- und Innenkontur im Verbindungsbereich 11 zwischen den zu verbindenden Bauteilen ergibt. So kann ein Versatz 17 vorgesehen sein, welcher sich über die gesamte Profillänge oder aber nur einen Teil der Profillänge erstrecken kann. In Fig. 5 ist eine Ausführung gezeigt, bei der die Materialfahnenanbindung an das seitliche Rahmenprofil in einem vorderen Bereich bündig und in einem hinteren Bereich mit zunehmendem Versatz 17 ausgeführt ist. Wenn ein Versatz 17 vorgesehen ist, kann dies durch eine ein- oder zweilagige, gegebenenfalls gepolsterte Verdeckhaut problemlos kaschiert werden.
Die Fig. 6 zeigt, daß bei der hier dargestellten Ausführung der die Außenkontur bildenden Materialfahne 10 sich diese mit einem vorderen Bereich 1OA in Richtung eines Windschutzscheibenrahmens über die seitlichen Rahmenprofile 2 hinaus erstreckt, wobei mit einem entsprechenden Beschnitt der Materialfahne 10 in ihrem
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vorderen Bereich 1OA ein vollständiger Anschluß des Verdeckaufbaus 1 an einen beliebig gestalteten A-Säulenabschluß und Windschutzscheibenrahmen hergestellt werden kann.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die Anwendung bei einem Übergang von einem Dachspitzenteil zu seitlichen Rahmenprofilen eines Verdeckaufbaus beschränkt ist, da vergleichbare Gestaltungssituationen auch an anderen Bereichen des Fahrzeugaufbaüs auftreten können, wo es gilt, zwei Profile miteinander unter Ausbildung eines stark gekrümmten Verbindungsbereiches zu verbinden.
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Bezugszeichen |
Fahrzeugaufbau, Verdeckaufbau |
1 |
seitliches Rahmenprofil |
2 |
vorderer Bereich des seitlichen Rahmenprofils |
2A |
Profil des seitlichen Rahmenprofils |
2B |
Hauptsäule |
3 |
Haupt führungs s tange |
4 |
Hauptlager |
5 |
Dachspitzenteil |
6 |
Steg |
7 |
Hohlraum |
8 |
Profil des Dachspitzenteils |
9 |
Materialfahne |
10 |
vorderer Bereich der Materialfahne |
1OA |
Verbindungsbereich |
11 |
Schweißnaht |
12 |
Rücksetzung |
13 |
Konturlinie |
14 |
weitere Materialfahne |
15 |
Vers tärkungs tei1 |
16 |
Versatz |
17 |
Krümmungswinkel