DE20119112U1

DE20119112U1 - Toleranzausgleichsanordnung

Info

Publication number: DE20119112U1
Application number: DE20119112U
Authority: DE
Original assignee: Boellhoff GmbH
Current assignee: Boellhoff GmbH
Priority date: 2001-11-23
Filing date: 2001-11-23
Publication date: 2002-02-28
Anticipated expiration: 2011-11-24

Description

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Toleranzausgleichsanordnung zum Ausgleich fertigungs- und/oder montagebedingter Toleranzen im Abstand zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine Toleranzausgleichsanordnung dieser Gattung ist aus der EP 0 533 513 Al bekannt. Sie besteht aus einer Schraube, einer als Blindnietmutter ausgebildeten Mutter, einer Ausgleichsbuchse und einer Gegenmutter. Die Ausgleichsbuchse ist mit einem Innen- und Außengewinde versehen, so dass einerseits die Ausgleichsbuchse in die Mutter und andererseits die Schraube in die Ausgleichsbuchse einschraubbar ist. Zum Toleranzausgleich wird die Ausgleichsbuchse mittels eines Werkzeuges manuell aus der Mutter herausgedreht, bis sie sich an das erste Bauteil anlegt, worauf dann die Ausgleichsbuchse mit der Gegenmutter gesichert wird und damit die beiden Bauteile verspannt werden.

Im Hinblick auf diesen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Toleranzausgleichsanordnung der angegebenen Gattung so weiter zu bilden, dass sie konstruktiv vereinfacht und ihre Teilezahl verringert wird.

Diese Aufgabe wird bei einer Toleranzausgleichsanordnung der angegebenen Gattung dadurch gelöst, dass die Mutter zusätzlich zu dem Innengewinde der zweiten Gangrichtung ein Innengewinde der ersten Gangrichtung hat, das mit dem Außengewinde der Schraube zum Verspannen der beiden Bauteile verschraubbar ist.

Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass die Toleranzausgleichsanordnung im Gegensatz zu dem oben diskutierten Stand der Technik keine Gegenmutter benötigt. Die Toleranzausgleichsanordnung besteht daher lediglich aus der Schraube, der Mutter und der Ausgleichsbuchse, wobei allenfalls eine Beilagscheibe zum Abstützen des Kopfes der Schraube vorgesehen werden kann. Die erfindungsgemäß ausgebildete Toleranzausgleichsanordnung zeichnet sich daher durch eine minimale Teilezahl und große konstruktive Einfachheit aus.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Außengewinde der Ausgleichsbuchse mit einem Reibwiderstand versehen werden, der die Ausgleichsbuch-

se im vormontierten Zustand in der Mutter sichert, ohne eine Verstellung der Ausgleichsbuchse zwecks Toleranzausgleich zu behindern.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.

Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Toleranzausgleichsanordnung bei der Montage; Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht nach erfolgter Montage. Die in den Fign. 1 und 2 dargestellte Toleranzausgleichsanordnung dient zum Verspannen eines ersten Bauteils 2 und eines zweiten Bauteils 4 und gleichzeitigen Toleranzausgleich im Abstand A zwischen den beiden vormontierten Bauteilen 2 und 4. Der Abstand A zwischen den beiden Bauteilen 2 und 4 unterliegt Schwankungen aufgrund fertigungsbedingter Bauteiltoleranzen und/oder montagebedingter Toleranzen in der Vor- bzw. Endmontage, welche durch die zu beschreibende Toleranzausgleichsanordnung ausgeglichen werden.

Die Toleranzausgleichsanordnung besteht aus einer Schraube 6, einer Mutter 8 und einer Ausgleichsbuchse 10. Zusätzlich kann eine Beilagscheibe 11 für die Schraube 6 vorgesehen werden.

Die Schraube 6 ist eine übliche Schraube, z. B. eine genormte Schraube (DIN 933), mit einem Kopf 12 und einem rechtsgängigen Außengewinde 14.

Die Mutter 8 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Blindnietmutter mit einem Stauchbereich 16, der bei einem Setzvorgang eine Wulst bildet und dadurch die Mutter 8 mit dem zweiten Bauteil 4 fest verbindet. Da ein derartiger Setzvorgang bekannt ist, wird er nicht weiter beschrieben. Die Mutter 8 hat einen ersten Gewindeabschnitt 17 mit einem linksgängigen Innengewinde 18 und einen axial dazu versetzten zweiten Gewindeabschnitt 19 mit einem rechtsgängigen Innengewinde 20, das passend zu dem rechtsgängigen Außengewinde 14 der Schraube 6 ausgebildet ist.

Die Ausgleichsbuchse 10 hat einen Buchsenkörper mit einem an einem Ende vorgesehenen flanschartigen Kopf 22, einer durchgehenden glatten Bohrung 24 und einem linksgängigen Außengewinde 26, das passend zu dem linksgängigen Innen- :·*. :*·· .··. .··. .: .: .··. .: .: .··. : : .: 23.11.01-Ra

gewinde 18 der Mutter 8 ausgebildet ist. Wie in der Zeichnung angedeutet, ist das Außengewinde 26 der Ausgleichsbuchse 10 mit einem Reibwiderstand 28 versehen, der beispielsweise von einer örtlichen Beschichtung aus Kunststoff oder dergleichen gebildet wird. Der Reibwiderstand 28 sichert die Ausgleichsbuchse 10 vor der Montage in der Mutter 8, ohne jedoch eine Verstellung der Ausgleichsbuchse 8 zwecks Toleranzausgleich zu behindern, wie im folgenden noch genauer erläutert wird. Die Funktionsweise der Toleranzausgleichsanordnung ist wie folgt: Zunächst wird die Mutter 8 mit dem zweiten Bauteil 4 durch den Stauchbereich 16 fest verbunden, und dann wird die Ausgleichsbuchse 10 in die Mutter 8

&iacgr;&ogr; eingeschraubt. Der Reibwiderstand 28 sorgt hierbei für eine Sicherung der Ausgleichsbuchse 10 in der Mutter 8, so dass das zweite Bauteil 4, die daran befestigte Mutter 8 und die in der Mutter 8 sitzende Ausgleichsbuchse 10 als Baueinheit gehandhabt werden können.

Wenn die Bauteile 2 und 4 im Abstand A vormontiert sind, kann die Ausgleichsbuchse 10 zum Toleranzausgleich aus der Mutter 8 heraus geschraubt werden. Zu diesem Zweck ist der flanschartige Kopf 22 der Ausgleichsbuchse 10 mit Antriebsmitteln, z. B. in Form eines Sechskant, versehen, um die Ausgleichsbuchse 10 mittels eines Schlüsselwerkzeuges, z. B. eines Maulschlüssels, zu drehen und hierbei aufgrund der linksgängigen Gewindepaarung 18, 26 entgegen der Einsteckrichtung aus der Mutter 8 heraus zu schrauben. Sobald sich die Ausgleichsbuchse 10 mit ihrem flanschartigen Kopf 22 an die Unterseite des ersten Bauteils 2 angelegt hat, ist der Toleranzausgleich erreicht.

Die Schraube 6 kann nun durch Löcher der Bauteile 2 und 4 bzw. die durchgehende Bohrung 24 der Ausgleichsbuchse 10 hindurch gesteckt werden, um die Außengewinde 14 mit dem Innengewinde 20 der Mutter 8 in Gewindeeingriff zu bringen. Die Schraube 6 könnte natürlich auch bereits vor der zum Toleranzausgleich dienenden Verstellung, der Ausgleichsbuchse 10 durch die Bauteile 2,4 hindurch gesteckt werden. Die letztere Möglichkeit ist in Fig. 1 dargestellt.

Nach der Anlage des Kopfes 12 der Schraube 6 an der Beilagscheibe 11 wird die Schraube 6 mit dem erforderlichen Anziehdrehmoment angezogen, um die Bau-

teile 2, 4 im Abstand A miteinander zu verspannen. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.

Wenn auch bei der beschriebenen Ausfuhrungsform die Gewindepaarung 14, 20 als rechtsgängig und die Gewindepaarung 18, 26 als linksgängig beschrieben wurden, versteht es sich jedoch, dass die Gangrichtungen dieser Gewindepaarungen auch umkehrt oder gleichgerichtet sein können.

Ferner muss die Mutter 8 nicht notwendigerweise als Blindnietmutter ausgebildet werden. Vielmehr kann die Mutter auch in anderer Weise an dem zweiten Bauteil 4 festgelegt werden. So kann die Mutter als Schweißmutter, die mit dem zweiten Bauteil 4 verschweißt wird, oder auch einstückig mit dem zweiten Bauteil 4 ausgebildet werden. Andere bekannte Mutternarten sind ebenfalls möglich.

Claims

1. Toleranzausgleichsanordnung zum Ausgleich fertigungs- und/oder montagebedingter Toleranzen im Abstand (A) zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil (2, 4), mit
einer Schraube (6) mit einem Außengewinde (14) einer ersten Gangrichtung, die durch die beiden Bauteile (2, 4) hindurch steckbar und mit ihrem Kopf (12) an dem ersten Bauteil (2) abstützbar ist,
einer Mutter (8) mit einem Innengewinde (18) einer entgegengesetzten zweiten Gangrichtung, die mit dem zweiten Bauteil (4) fest verbunden ist, und
einer Ausgleichsbuchse (10), die eine durchgehende Bohrung (24) und ein Außengewinde (26) der zweiten Gangrichtung passend zum Innengewinde (18) der Mutter (8) hat,
wobei die Ausgleichsbuchse (10), nachdem sie in die Mutter (8) eingesetzt wurde, manuell entgegen der Einsteckrichtung der Schraube (6) aus der Mutter (8) herausschraubbar ist, um zum Toleranzausgleich in Anlage mit dem ersten Bauteil (2) verstellt zu werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mutter (8) zusätzlich zu dem Innengewinde (18) der zweiten Gangrichtung ein Innengewinde (20) der ersten Gangrichtung hat, das mit dem Außengewinde (14) der Schraube (6) zum Verspannen der beiden Bauteile (2, 4) verschraubbar ist.

2. Toleranzausgleichsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Innengewinde (20) der ersten Gangrichtung axial versetzt zu dem Innengewinde (18) der zweiten Gangrichtung am freien Ende der Mutter (8) angeordnet ist.

3. Toleranzausgleichsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Außengewinde (26) der Ausgleichsbuchse (10) mit einem Reibwiderstand (28) versehen ist, der die Ausgleichsbuchse (10) im vormontierten Zustand in der Mutter (8) sichert, ohne eine Verstellung der Ausgleichsbuchse (10) zwecks Toleranzausgleich zu behindern.

4. Toleranzausgleichsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibwiderstand (28) aus einer örtlichen Beschichtung des Außengewindes (26) der Ausgleichsbuchse (10) besteht.

5. Toleranzausgleichsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die durchgehende Bohrung (24) der Ausgleichsbuchse (10) glatt ausgebildet ist.

6. Toleranzausgleichsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsbuchse (10) im fertig montierten Zustand mittels eines flanschartigen Kopfes (22) an dem ersten Bauteil (2) anliegt.

7. Toleranzausgleichsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der flanschartige Kopf (22) der Ausgleichsbuchse (10) mit Antriebsmitteln zum manuellen Verstellen der Ausgleichsbuchse (10) versehen ist.

8. Toleranzausgleichsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mutter (8) als Blindnietmutter, Schweißmutter oder als integraler Bestandteil des zweiten Bauteiles (4) ausgebildet ist.

9. Toleranzausgleichsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (12) der Schraube (6) über eine Beilagscheibe (11) an dem ersten Bauteil (2) abgestützt ist.