DE20023600U1 - Venenverweilkanüle - Google Patents
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Abstract
Infusionsvorrichtung
bestehend aus einer Venenverweilkanüle mit einem Katheterhalter
(3), einem Kunststoffkatheter (8) und einem Stahlkanülenhalter (2),
wobei in einem zentral in das Gehäuse des Katheterhalters (3)
durchsetzenden Kanal (12) ein selbsttragender hülsenförmiger Ventilkörper (5)
aus einem elastomeren Kunststoff dichtend eingesetzt ist, der an
seinem patientenseitigen Ende eine Endkappe (16a) aufweist, die,
von ihrem Scheitelpunkt ausgehend, seitlich geschlitzt ist, wobei Wandstärke, Shore-Härte und
axiale Länge
der Schlitze so aufeinander abgestimmt sind, daß eine Infusions-lösung unter
Wirkung der Schwerkraft das Ventil passieren kann, daß aber ein
Rückfluß von Patientenblut
nicht möglich
ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Infusionsvorrichtung, wie sie üblicherweise in der Medizintechnik verwendet wird, um einem Patienten Lösungen oder Blutersatzmittel per Infusion zuzuführen. Infusionsvorrichtungen der hier in Betracht kommenden Art bestehen aus einer Venenverweilkanüle, d. h. einem Katheterhalter mit einem Katheter aus flexiblem Kunststoff wie PTFE und einem an dem Katheterhalter angeordneten Stahlkanülenhalter mit Stahlkanüle, wobei die Stahlkanüle axial durch die Venenverweilkanüle bzw. durch den Katheterhalter und die Kunststoffkanüle hindurchführt, so daß ihre Spitze an dem entfernten Ende der Kunststoffkanüle hervorsteht. Der Stahlkanülenhalter ist mit einer Luer-Lock-Verbindung, einer Art Schraubdeckel, an dem der Stahlkanüle gegenüberliegenden axialen Ende abgeschlossen. Die Luer-Lock-Verbindung kann entfernt werden, um eine Infusionsleitung an dem Stahlkanülenhalter anzuschließen. Eine derart vorbereitete Infusionsvorrichtung wird in eine Vene eingestochen und möglichst weit in die so punktierte Vene vorgeschoben. Der Katheterhalter wird sodann mittels flexibler Laschen auf der Haut des Patentienten befestigt und der Stahlkanülenhalter kann anschließend zusammen mit der Stahlkanüle vollständig aus der Venenverweilkanüle zurückgezogen werden. In der Vene verbleibt lediglich die mit dem außerhalb des Körpers fixierten Katheterhalter verbundenen Kunststoffkanüle. Statt an dem Stahlkanülenhalter kann nun die Infusionsleitung direkt an den Katheterhalter angeschlossen werden.
- Wenn die Stahlkanüle abgezogen wird, besteht eine freie Verbindung zwischen der Körpervene und dem Inneren der Verweilkanüle bzw. dem Inneren des Kanals, der das Gehäuse des Katheterhalters durchsetzt. Bis zum Anschluß einer Infusionsleitung an den Katheterhalter kann daher Blut austreten. Das gleiche gilt natürlich beim Wechseln der Infusionsleitung.
- Dieser Blutaustritt muß aus Gründen des Patientenschutzes sowie auch aus Gründen des Schutzes des Betreuungspersonals, beispielsweise der Krankenpfleger, der Krankenschwestern und Ärzte verhindert werden. Direkte Blutkontakte sind im Hinblick auf eine mögliche Infektion (HIV, Hepatitis) unbedingt zu vermeiden.
- Es ist bereits bekannt, zur Vermeidung dieser Gefahren in dem Kanal, der das Gehäuse des Kathetenhalters durchsetzt, ein Rückschlagventil vorzusehen. Die bekannten Rückschlagventile sind jedoch aus vielen Einzelteilen aufgebaut, entsprechend schwierig zu montieren und auch entsprechend störungsanfällig (
DE 38 09 127 ,DE 41 37 019 und US-5,156,596). - Die DE-U-296 13 796 offenbart eine Venenverweilkanüle mit einem Ventilkörper in Form einer hülsenförmigen Kappe, die einen sich kegelförmig verjüngenden kerbenförmigen Einschnitt besitzt. Bei entsprechend großen Druckunterschieden zwischen der Infusionsflüssigkeit auf der einen Seite und den Venendruck des Patienten soll dieses Ventil schließen und ein Rückfluß von Blut in den Infusionsbehälter verhindern. Ein tröpfchenweises Austreten von Blut bei abgenommenen Infusionsbehälter kann dieser Ventilkörper jedoch nicht verhindern.
- Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Infusionsvorrichtung und insbesondere eine Venenverweilkanüle zu schaffen, die einen einfachen Aufbau hat und damit kostengünstig hergestellt werden kann. Trotz der Einfachheit des Aufbaus soll die Venenverweilkanüle die Gefahr eines unbeabsichtigten Austritts von Patientenblut zuverlässig verhindern.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Besonders bevorzugte Ausbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Venenverweilkanüle sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise beschrieben. Darin zeigen:
-
1 die Schnittansicht einer Infusionsvorrichtung nach dem Stand der Technik; -
2A die Schnittansicht durch das Gehäuse eines Katheterhalters gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung; -
2B und2C Modifikationen des Ventilkörpers gemäß der2A ; -
3A die Schnittansicht durch eine weitere Modifikation des Ventilkörpers gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; -
3B den Ventilkörper gemäß der3A mit einer zum Austritt der Infusionslösung geöffneten Klappe; - In
1 ist eine Infusionsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik schematisch dargestellt. Die Infusionsvorrichtung besteht aus einem Katheterhalter3 , an dessen rechtem Ende ein Kunststoffkatheter8 , vorzugsweise aus flexiblem Kunststoff wie PTFE, mittels einer in dem Katheterhalter angeordneten Fixierhülse7 befestigt ist. An dem anderen axialen Ende des Katheterhalters3 ist ein Stahlkanülenhalter2 mit einer Stahlkanüle6 angeordnet, die den Katheterhalter3 und den Kunststoffkatheter8 axial vollständig durchdringt und aus der axial gegenüberliegenden Seite des Kunststoffkatheters8 hervorsteht. Der Stahlkanülenhalter2 ist an der der Stahlkanüle6 axial gegenüberliegenden Seite durch eine Luer-Lock-Verbindung10 abgeschlossen. In dem Stahlkanülenhalter2 ist ein Porex-Filter1 vorgesehen. Außerdem besitzt der Stahlkanülen-halter2 eine nach oben ragende Angriffsplatte2a , an der der Verwender der Infusionsvorrichtung z. B. mit dem Daumen angreifen kann, um eine Blutbahn mit der Infusionsvorrichtung zu punktieren und dieselbe in die punktierte Blutbahn vorzuschieben. Der Katheterhalter ist mit einem seitlich angeordneten Zuspritzstutzen11 ausgestattet, der im nichtbenutzten Zustand durch eine Kappe4 verschlossen ist. - Außerdem sind als weitere Bestandteile des Stahlkanülenhalters
3 in dessen Unterseite seitlich hervorstehende Klappen3a vorgesehen, die nach der Punktion flach auf der Haut des Patienten aufliegen und z. B. mit Pflaster an der Haut befestigt werden können. Die Stahlkanüle mit dem sie umgebenden Kunststoffkatheter ist im unbenutzten Zustand der Infusionsvorrichtung durch eine Kappe9 geschützt. - Mit
5 ist ein Ventilkörper bezeichnet, der eine Ventilfunktion für den radial angeordneten Zuspritzstutzen11 übernimmt. -
2 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der Ventilkörper5 patientenseitig mit einer Kappe verschlossen ist, die kegel- oder kugelförmig ausgebildet sein kann. Die Kappe ist, ausgehend von ihrem Scheitelpunkt, seitlich geschlitzt, wobei die Schlitze etwa radial verlaufen. Die derart geschlitzten Kappen ermöglichen den Durchtritt von Infusionsflüssigkeit unter einem relativ geringen Differenzdruck, wogegen ein umgekehrter Durchfluß der Kappen, d. h. von Patientenblut, in der Figur von rechts nach links, nicht möglich ist, bzw. einen wesentlich höheren Differenzdruck erfordert, der in der Praxis nicht vorliegt. Selbstverständlich müssen die Wandstärken des Materials, seine Shore-Härte und die Anordnung der Schlitze so gewählt werden, daß der gewünschte Effekt auch eintritt. Wie der in4B gezeigte Ventilkörper zeigt, können die Wandstärken im Bereich der Kappe auch reduziert sein. Die4C zeigt nochmals den in der4A im eingebauten Zustand dargestellten Ventilkörper. Die Kappe dieses Ventilkörpers ist kegelig oder aber nach Art eines Dachkantprismas keilförmig zulaufend. Der in der2 gezeigte Ventilkörper vorzugsweise im Spritzgußverfahren aus Silikon hergestellt. - In der
3 ist eine Modifikation des im Zusammenhang mit der2 erläuterten Ventilkörpers5 gezeigt. Der in3 dargestellte Ventilkörper hat eine relativ hohe Wandstärke und eine Endkappe, die nach Art eines Dachkantprismas in einem Scheitel zusammenläuft, die für den Durchtritt der Stahlkanüle geschlitzt ist. Dieser Schlitz stellt kein Ventil im Sinne der Erfindung dar, d. h. er dient nach entfernter Stahlkanüle nicht mehr dem Durchtritt von Infusionsflüssigkeit, sondern schließt unter relativ hohem Schließdruck hermetisch ab. Der Durchtritt der Infusionsflüssigkeit erfolgt durch in die Endkappe eingestanzte Fensteröffnungen17 , die durch Klappen18 verschlossen sind. Vorzugsweise sind die Klappen18 mit verringerter Wandstärke ausgeführt, so daß sie sich leicht öffnen können, wie dies schematisch in5B dargestellt ist. - Nach dem Entfernen der Stahlkanüle wird sich also der zentrale Schlitz
19 der Kappe16a hermetisch schließen. Die hohe Schließkraft dieses Durchlasses ist insoweit vorteilhaft, als die Infusionsvorrichtung oftmals über längere Zeiträume hinweg mit eingeführter Stahlkanüle gelagert werden muß. Die lange Lagerzeit führt leicht zu Materialermüdungen, d. h. Verringerung der Elastizität und damit der Rückstellkraft des Ventils. Bei dieser Ausführungsform kann jedoch mit so hohen Rückstellkräften gearbeitet werden, daß in jedem Fall ein zuverlässiges Verschließen des Schlitzes19 erfolgt. - Der Durchtritt der Infusionsflüssigkeit von rechts nach links in der
3 ist durch Pfeile angedeutet und erfolgt durch die sich leicht patientenseitig öffnenden Klappen18 . Umgekehrt preßt zurückströmendes Patientenblut die Klappen18 fest in die Fensteröffnungen17 und verschließen diese, so daß ein Durchtritt von Blut durch das Ventil zuverlässig verhindert wird. - Selbstverständlich muß auch bei dieser Ausführungsform durch eine Abstimmung von Wandstärke, Ausbildung und Shore-Härte des Materials die gewünschte Ventilfunktion optimiert werden.
- Es ist offensichtlich, daß statt des in
3 dargestellten Dachkantprismas die Kappe16a des Ventilkörpers5 auch in Form einer Halbkugel oder kegelförmig ausgebildet sein kann. Wie bei den anderen Ausführungsformen kann auch der Ventilkörper dieser Ausführungsform im Spritzgußverfahren aus Silikon hergestellt werden. Die Fensteröffnungen17 sowie die verringerte Wandstärke der Klappen18 wird vorzugsweise anschließend durch Stanzen und Schneiden bzw. Fräsen erzeugt. - Zusammengefaßt bietet die Erfindung eine verblüffend einfache Lösung für ein Rückschlagventil, das trotz langer Lagerzeit mit eingeführter Stahlkanüle, d. h. im geöffneten Zustand, einwandfrei funktioniert.
Claims (7)
- Infusionsvorrichtung bestehend aus einer Venenverweilkanüle mit einem Katheterhalter (
3 ), einem Kunststoffkatheter (8 ) und einem Stahlkanülenhalter (2 ), wobei in einem zentral in das Gehäuse des Katheterhalters (3 ) durchsetzenden Kanal (12 ) ein selbsttragender hülsenförmiger Ventilkörper (5 ) aus einem elastomeren Kunststoff dichtend eingesetzt ist, der an seinem patientenseitigen Ende eine Endkappe (16a ) aufweist, die, von ihrem Scheitelpunkt ausgehend, seitlich geschlitzt ist, wobei Wandstärke, Shore-Härte und axiale Länge der Schlitze so aufeinander abgestimmt sind, daß eine Infusions-lösung unter Wirkung der Schwerkraft das Ventil passieren kann, daß aber ein Rückfluß von Patientenblut nicht möglich ist. - Infusionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (
5 ) in seinem zylindrischen Bereich (15 ) als Ventil für einen radial angeordneten Zuspritzstutzen (11 ) dient. - Infusionsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (
16a ) kugel- oder kegelförmig ist und die Schlitze, ausgehend von ihrem Scheitelpunkt, im wesentlichen radial angeordnet sind. - Infusionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Endkappe (
16a ) Fensteröffnungen (17 ) teilweise freigestanzt sind, die durch sich in Richtung des Patienten öffnende Klappen (18 ) verschlossen sind, wobei die Fensterform, die Wandstärke der Klappen (18 ) und die Shore-Härte des Kappenmaterials so aufeinander abgestimmt sind, daß eine Infusionslösung unter Wirkung der Schwerkraft die Fensteröffnungen passieren kann, daß aber ein Rückfluß von Patientenblut zuverlässig verhindert wird. - Infusionsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Endkappe (
16a ) neben den Fenstern (17 ) nur einen zentralen Schlitz (19 ) aufweist, der dem Durchtritt der Stahlkanüle (6 ) dient und der nach dem Entfernen der Stahlkanüle (6 ) wieder schließt und keine weitere Ventilfunktion übernimmt. - Infusionsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (
5 ) aus Silikon besteht. - Infusionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper ein Spritzgußteil ist.
Priority Applications (1)
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-
2000
- 2000-10-13 DE DE20023600U patent/DE20023600U1/de not_active Expired - Lifetime
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