DE19963537C2 - Modulationsverfahren zur großwinkligen Ausrichtung von Polarisationsebenen in Lichtstrahlen im Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich und Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung - Google Patents
Modulationsverfahren zur großwinkligen Ausrichtung von Polarisationsebenen in Lichtstrahlen im Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich und Vorrichtung zur VerfahrensdurchführungInfo
- Publication number
- DE19963537C2 DE19963537C2 DE1999163537 DE19963537A DE19963537C2 DE 19963537 C2 DE19963537 C2 DE 19963537C2 DE 1999163537 DE1999163537 DE 1999163537 DE 19963537 A DE19963537 A DE 19963537A DE 19963537 C2 DE19963537 C2 DE 19963537C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- angle
- membrane
- light beams
- modulation
- magnetic field
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02F—OPTICAL DEVICES OR ARRANGEMENTS FOR THE CONTROL OF LIGHT BY MODIFICATION OF THE OPTICAL PROPERTIES OF THE MEDIA OF THE ELEMENTS INVOLVED THEREIN; NON-LINEAR OPTICS; FREQUENCY-CHANGING OF LIGHT; OPTICAL LOGIC ELEMENTS; OPTICAL ANALOGUE/DIGITAL CONVERTERS
- G02F1/00—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics
- G02F1/01—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics for the control of the intensity, phase, polarisation or colour
- G02F1/09—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics for the control of the intensity, phase, polarisation or colour based on magneto-optical elements, e.g. exhibiting Faraday effect
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Nonlinear Science (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Analysing Materials By The Use Of Radiation (AREA)
- Optical Modulation, Optical Deflection, Nonlinear Optics, Optical Demodulation, Optical Logic Elements (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Modulationsverfahren zur zeitbezogenen,
variablen Ausrichtung unter einem großwinkligen relativen Einschlusswinkel
ϕ von Polarisationsebenen linear- oder elliptisch polarisierter Lichtstrahlen im
Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich in Bezug auf eine
Zielfläche durch veränderbare magnetische und optische Einwirkung auf die
Lichtstrahlen in einer Modulationsstrecke und auf eine Vorrichtung zur
Verfahrensdurchführung.
Die Mikroskopie und Spektroskopie von magnetischen Domänen oder
Strukturen magneto-optisch aktiver Proben gewinnen zunehmend an Bedeu
tung in der grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung, z. B. in der
Entwicklung von Speichermedien für schnelle Computer ebenso wie in der
Untersuchung nichtmagnetischer Substanzen, die intrinsischen Linear-
Dichroismus zeigen, wie z. B. Langmuir Blodget Filme oder Polymere unter
Spannung. Von wachsender Bedeutung ist dabei die im Vakuumbereich
durchzuführende Anwendung von Synchrotronstrahlung im Vakuum-Ultra
violetten-(VUV) und Röntgen-Spektralbereich, die große Vorteile gegenüber
der klassischen Nutzung sichtbarer Strahlung besitzt. Aufgrund beispielsweise
der kleineren Wellenlänge der Synchrotronstrahlung steigt das räumliche
Auflösungsvermögen bis in den nm-Bereich- eine notwendige Voraussetzung
zur Charakterisierung und Entwicklung neuartiger Nanostrukturen. Zur
Charakterisierung magneto-optisch aktiver Systeme werden der "Magnetische-
Circular-Dichroismus" (MCD) und in zunehmendem Maße der "Magnetische-
Linear-Dichroismus" (MLD) ausgenutzt. Diese Effekte basieren auf der
magnetfeld- und orientierungs-abhängigen Wechselwirkung zwischen der zu
untersuchenden Probe und der einfallenden zirkular bzw. linear- oder elliptisch
(mit zwei Vorzugsebenen) polarisierten Strahlung. Damit können magnetische
Phänomene durch einfache Intensitätsmessungen untersucht werden, da die
Intensität des transmittierten oder reflektierten Lichtes oder der emittierten
Photoelektronen von der Magnetisierung der Probe und der Polarisation des
einfallenden Lichtes abhängt. Der Dichroismus kann somit zur mikrosko
pischen und spektroskopischen Abbildung magnetischer Domänen ausgenutzt
werden. Diese magneto-optischen Effekte sind elementspezifisch und fallen im
VUV- und Röntgenspektralbereich um Größenordnungen stärker aus als im
sichtbaren Spektralbereich. Das räumliche Auflösungsvermögen liegt zur Zeit
bei 30 nm.
Nachdem die MCD-Mikroskopie sich in den letzten Jahren erfolgreich
entwickelt hat, gibt es nunmehr auch für die MLD-Mikroskopie erfolgver
sprechende Ansätze. Die Ausnutzung des MLD-Effektes gestattet auch die
Abbildung von antiferromagnetischen Domänen und erweitert damit die
Möglichkeiten, die durch den MCD-Effekt gegeben sind. Diese Tatsache ist
z. B. von Interesse für die Untersuchung magnetischer Übergitter bei oszillie
renden Zwischenschichtkopplungen in magnetischen Schichtsystemen.
Die Mikroskopie unter Ausnutzung des MLD-Effektes ermöglicht die Dar
stellung der magnetischen Strukturen durch die Bestimmung des Differenz
bildes (Differenz der Ausfallsintensitäten, wenn die Einfallsintensitäten gleich
waren) aus zwei Bildern, die mit paralleler bzw. senkrechter Orientierung
zwischen Probenmagnetisierung und Polarisationsebene der verwendeten
Strahlung aufgenommen worden sind. In der Regel werden zur Bildaufnahme
die Proben "abgerastert" und von jedem Probenort innerhalb kurzer Zeit (≦ 1 sec)
das Differenzbild aufgenommen (vergleiche "X-Ray Microscopy and
Spectromicroscopy", J. Thieme et al., Springer-Verlag Berlin-Heidelberg 1998).
Um Proben mittels MLD-Effekt mikroskopisch untersuchen zu können, ist es
erforderlich, die Ausrichtungen zwischen Probenmagnetisierung und Polarisa
tionsebene des einfallenden Lichts unter relativ großen Winkeln ändern zu
können. Insbesondere bei Proben mit intrinsischem Linear-Dichroismus oder
solche mit fester innerer Struktur ist es zu deren MLD-Untersuchung not
wendig, die beiden orthogonalen Orientierungen zwischen Probenmagnetisie
rung und Polarisationsebene realisieren zu können. Dies geschieht entweder
durch Vermessung der zu untersuchenden Probe mit Lichtstrahlen, die
zueinander unterschiedliche, in der Regel senkrechte Polarisationsebenen
aufweisen oder bei Verwendung einer festen Polarisationsebene durch zwei
zueinander um die Lichtachse, in der Regel um 90° mechanisch gedrehten
Probenpositionen (vergleiche "New Magnetic Linear Dichroism in Total
Photoelectron Yield for Magnetic Domain Imaging" von F. U. Hillebrecht et al.,
Physical Review Letters Vol. 75 (1995), No. 11, pp. 2224-2227 oder "X-Ray
Magnetic Dichroism of Antiferromagnet Fe2O3: The Orientation of Magnetic
Moments Observed by Fe 2p X-Ray Absorption Spectroscopy" von P. Kuiper at
al., Physical Review Letters, Vol. 70, No. 10 (1993), pp. 1549-1552). Eine
mechanische Probendrehung, wie sie beispielsweise auch bei der Raster
mikroskopie erfolgt, erzeugt jedoch einen lokalen Versatz zwischen Probenort
und abtastendem Lichtstrahl, der deutlich größer als die räumliche Auflösung
eines einzelnen Mikroskopiebildes ist, was zu einer Reduzierung der räum
lichen Auflösung des Differenzbildes führt.
Für die oben zuerst genannte, aus dem Stand der Technik bekannte
Möglichkeit, die Polarisationsebene, insbesondere auch von linear oder
elliptisch polarisiertem Licht, anstelle der Probe drehen zu können, sollen im
Folgenden Ansätze zur Überwindung des in diesem Zusammenhang auftre
tenden Problems skizziert werden, die aber aus verschiedenen Gründen nicht
zur Lösung geführt haben.
Beispielsweise in dem Fachbuch "Gratings, Mirrors and Slits" von W. B.
Peatman et al., Gordon and Brench Science Publishers, The Netherlands,
1997, werden Undulatoren und Wiggler zur Erzeugung von Synchrotron
strahlung hoher Intensität im VUV- und Röntgenbereich beschrieben. Hierbei
handelt es sich um periodische Anordnungen von Magneten in gegenüber
liegenden Reihen, die durch Ablenkung der Elektronen auf schlangenförmige
Bahnen zur Abstrahlung elektromagnetischer Strahlung von hoher Brillanz und
definierter Polarisation führen. Durch entsprechende laterale Verschiebung der
Magnetreihen kann unter anderem linear polarisiertes Licht mit horizontaler
oder vertikaler Ausrichtung der Polarisationsebene erzeugt werden. Die Ver
schiebung der Magnetreihen ermöglicht zwar eine Drehung der Polarisations
ebene des abgestrahlten Lichtes, doch kann die Intensität der einfallenden
Strahlung nicht konstant gehalten werden. Das bedeutet, dass bei einem
Einsatz derartig ausgerichteter Strahlung zur Erzeugung von Differenzbildern
diese nicht die Magnetstruktur der zu untersuchenden Probe widerspiegeln.
Außerdem benötigt die Verschiebung der Magnetreihen einige Minuten und ist
damit sehr träge, was zum einen zu einer nicht tolerierbaren Messzeit
verlängerung führt. Zum anderen ist ein Undulator als hochspezialisierter
Messaufbau extrem teuer und im Allgemeinen auch nicht ohne Weiteres
verfügbar.
In dem Aufsatz "First Results Of The Circularly Polarised Undulator Beamline
At BESSY II" von M. R. Weiss et al. (Proceedings SRI 99 - Synchrotron
Radiation Instrumentation -, Oktober 1999, Stanfort, USA), von dem die
Erfindung als Stand der Technik ausgeht, wird ein anderes zeitbezogenes
Modulationsverfahren zur kontinuierlichen, großwinkligen Drehung der Polari
sationsebene mittels der Undulatoren beschrieben. Hierbei werden zwei
Undulatoren als magnetische Modulationselemente nacheinander als Modula
tionsstrecke installiert, die durch veränderbare magnetische Einwirkung die
Lichtstrahlen erzeugen und dabei die Ausrichtung ihrer Polarisationsebene
beeinflussen. Dazu erzeugt der erste Undulator linear (oder elliptisch)
polarisiertes Licht im Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich mit
horizontaler Polarisationsebene, der zweite Licht mit vertikaler Ausrichtung
(oder der entsprechend gewünschten Ausrichtung unter einem großwinkligen
relativen Einschlusswinkel) der Polarisationsebenen. Beide Lichtstrahlen sind
räumlich getrennt und durchlaufen einen einfachen Chopper in Form einer
drehbaren Lochblende, bevor sie auf einen Probenort als Zielfläche treffen.
Der Chopper wirkt als Modulationselement veränderbar optisch auf die beiden
Lichtstrahlen ein und moduliert die Ausrichtung der Polarisationsebenen in
einem Zeitraster. Dieses sehr neue, aber an sich bekannte Modulations
verfahren basiert jedoch auf einer extrem teuren Anordnung, die Kosten
betragen pro Undulator ca. 1 Mio. DM. Außerdem müssen die beiden parallelen
Lichtstrahlen im Rahmen der gewünschten Auflösung von ca. 30 nm am Ort
der Probe zeitlich und energetisch stabil zur Deckung gebracht werden, was
derzeit nicht möglich ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Drehung der Polarisationsebene eröffnet die
Ausnutzung des Faraday-Effektes. Tritt linear polarisiertes Licht durch einen
magnetisierten Film, so kann die Polarisationsebene eine Drehung erfahren.
Dies ist ein bekannter Effekt im sichtbaren Spektralbereich. Der Betrag der
Faradaydrehung hängt ab von dem verwendeten Material, der Lichtenergie
bzw. der Wellenlänge des Lichtes und der Komponente der Magnetisierung
des Films, die parallel zur Lichtrichtung liegt. Eine maximale Faradaydrehung
kann derzeit in einem schmalbandigen Energiebereich nahe einer Resonanz
energie des verwendeten Materials beobachtet werden. Die Richtung der
Faradaydrehung hängt von der Orientierung von Magnetisierung und Licht
richtung (parallel/antiparallel) ab. Im VUV und Röntgenbereich ist vor kurzem
dieser Effekt von Wissenschaftlern im Rahmen von Grundlagenforschungen
auch beobachtet worden (vergleiche unten). Allerdings ist es bisher nicht
gelungen, großwinklige Drehungen der Polarisationsebene zu erreichen, wie
sie für die Mikroskopie unter Ausnutzung des Linear-Dichroismus notwendig
sind. Bisher wurde nur über Faradaydrehungen von 5° und maximal 15°
(vergleiche unten) berichtet. Im Vergleich zu diesen erreichten Drehungen wird
damit auch genauer definiert, welche Winkel bei der Erfindung von der
Bezeichnung "großwinklig" erfasst werden sollen, nämlich solche weit oberhalb
der bekannten Drehwinkel. Über die Möglichkeit einer kontinuierlichen
Einstellung des Faraday-Drehwinkels ist bei den genannten Arbeiten ebenfalls
nicht berichtet worden. Ein Zusammenhang zwischen den genannten Grund
lagenerkenntnissen und einer möglichen Realisierbarkeit in Polarisations
verfahren wurde bislang nicht hergestellt.
In dem Aufsatz "Soff x-ray Faraday rotation at Fe L2,3 edges" von J. B. Kortright
et al. (Physical Review B, Volume 51, Number 15, 15.04.1995-I, pp. 10240-
10243) berichten die Autoren zum einen von der erreichten Faradaydrehung
der Polarisationsebene linear polarisierter Röntgenstrahlung nach Trans
mission unter feststehendem Lichteinfallswinkel einer eisenhaltigen Probe mit
einer Eisen-Gesamtdicke von 80 nm, die zu einer relativ kleinen
Faradaydrehung von maximal 4.8° bei einer bestimmten Photonenenergie an
der Fe 2p Absorptionskante, d. h. im Röntgenbereich führt. Bei dem zur
Messung dieses Faraday-Drehwinkels verwendeten Messgeräts handelt es
sich um einen Multilayerspiegel, der auf der klassischen Linear-Polarisa
tionsmessung nach Rabinovitch basiert. Die in diesem Zusammenhang
gebrauchte Terminologie "tuneable polariser" bezieht sich darauf, dass der
Multilayerspiegel für verschiedene Wellenlängen der verwendeten Röntgen
strahlung eingesetzt werden kann. Aus der ermittelten Faradaydrehung kann
dann die Faraday-Konstante des Materials (Faradaydrehung pro Schichtdicke)
bestimmt werden. Diese berechnen die Autoren zu k = 4.8°/80 nm =
6 × 104 deg/mm, um zu zeigen, dass dieser Wert um einen Faktor 20 größer
ist als im sichtbaren Spektralbereich. Unter der Annahme linearen Verhaltens
von k könnte man prinzipiell aus diesem k-Wert eine Probenstärke in einer
Höhe von ca. 800 nm für die Fe-Schicht bestimmen, die zu den gewünschten
großwinkeligen Faradaydrehungen führen könnte. Eine Schicht solcher Dicke
ist jedoch nicht mehr ausreichend transparent im VUV- und Röntgen-
Spektralbereich.
In dem Artikel "Optics for element-resolved soff X-ray magneto-optical studies"
von J. B. Kortright et al. (Journal of Magnetism and Magnetic Materials 191
(1999) pp. 79-89) geben die Autoren einen Überblick über die Möglichkeiten
der Polarisationsanalyse und Mikroskopie im Röntgenspektralbereich und
berichten von neuen Messungen der Faradaydrehung. Dabei wird Röntgenlicht
unter einem festen Einfallswinkel von 30° durch eine 32 nm dicke Fe-Schicht
geschickt, was zu einer maximalen Faradaydrehung von 15° bei einer
bestimmten Energie im Bereich der Fe 2p-Absorptionskante führt. Hierbei
handelt es sich jedoch wiederum um einen einzelnen relativ kleinen Dreh
winkel, der unter einem festen Einfallswinkel der Strahlung erreicht wird und
keine kontinuierliche Drehung der Polarisationsebene von linear oder elliptisch
polarisierter Lichtstrahlen zur Erzeugung von großwinkligen Einschlusswinkeln
erlaubt.
Vor dem allgemeinen Hintergrund des gewürdigten Standes der Technik und
ausgehend im Speziellen von dem weiter oben erläuterten bekannten
Verfahren zur Modulation von Polarisationsebenen in Lichtstrahlen im Vaku
um-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich zu deren großwinkliger Aus
richtung soll es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung sein, ein
Modulationsverfahrens anzugeben, mit dem zum einen die großwinkligen
Einschlusswinkel zwischen zwei Polarisationsebenen in Bezug auf eine
Zieloberfläche beliebig unter Erzielung einer zeitlich hohen Intensitätsstabilität
und örtlichen Auflösung kontinuierlich einstellbar sind. Zum anderen sollte das
Verfahren einfach sein sowohl in seinen Voraussetzungen, seinem Ablauf und
in seiner Handhabbarkeit als auch in seiner apparativen Umsetzung
insbesondere im Hinblick auf den Kostenaspekt.
Als Lösung hierfür ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren deshalb
vorgesehen, dass die Ausrichtung ausschließlich durch Ausnutzung des
Faraday-Effektes erreicht wird, indem die Lichtstrahlen auf der Modulations
strecke durch eine dünne Membran aus einem den Faraday-Effekt zeigenden
magneto-optischen Membranmaterial geleitet werden, die mit einem in der
Stärke kontinuierlich von Null bis in die materialabhängige Sättigung und in der
Orientierung veränderlichen Magnetfeld Bo . . . BS magnetisierbar und deren
Einfallswinkel θ unterhalb des rechten Winkels zur Ausbreitungsrichtung der
Lichtstrahlen verdrehbar ist, und der großwinklige relative Einschlusswinkel ϕ
für zwei Polarisationsebenen der Lichtstrahlen kontinuierlich modulierbar ist
durch
- A) ausgehend von einem Einfallswinkel θ an der Membran veränderbares Einstellen einer Magnetfeldstärke B1 zu einer ersten Ausrichtung einer gewählten Polarisationsebene unter einem Drehwinkel ϕ1 und daran zeitlich anschließend durch veränderbares Einstellen einer Magnetfeld stärke B2 zu einer zweiten Ausrichtung dieser Polarisationsebene unter einem den ersten Drehwinkel ϕ1 zu dem relativen Einschlusswinkel ϕ ergänzenden Drehwinkel ϕ2,
und in Abhängigkeit von der zu erreichenden Größe des relativen Einschluss
winkels ϕ zusätzlich durch
- A) weiteres Drehen der Membran zur Verringerung des Einfallswinkels θ.
Ziel des erfindungsgemäßen Modulationsverfahrens ist die hochgenaue, zeit
liche Ausrichtung der Polarisationsebene unter einem relativen Einschluss
winkel ϕ auf einer Zielfläche, in der Regel einer zu untersuchenden Probe. Das
linear oder elliptisch polarisierte Licht erfährt bei der Transmission durch die
den Faraday-Effekt im VUV- und Röntgenbereich zeigende Membran eine
Drehung seiner Polarisationsebene. Die beiden Orientierungen zwischen der
Polarisationsebene des Abtaststrahls und der Vorzugsrichtung der feststehen
den Probe können somit durch die Drehung der Polarisationsebene des
Lichtes erzielt werden. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile für die Mikros
kopie und Spektroskopie unter Ausnutzung des MLD-Effektes bestehen neben
einem einfachen Verfahrensablauf also insbesondere darin, dass durch die
Drehung der Polarisationsebene die mikroskopischen Informationen an exakt
derselben Stelle der Probe bei während der Messung konstanter Lichtintensität
aufgenommen werden können. Ein Versatz des Messpunktes durch eine
mechanische Drehung der Probe oder durch einen Strahlenversatz wird somit
vermieden und eine höhere räumliche Auflösung der Messungen erreicht. Die
Mikroskopie unter Ausnutzung des MLD-Effektes benötigt linear polarisierte
Synchrotronstrahlung, die in weitaus größerem Maße angeboten wird als
zirkular polarisierte Strahlung. Die Erfindung ermöglicht also eine Erweiterung
des Anwendungsbereiches der Mikroskopie und Spektroskopie zur Erzielung
von material-spezifischen Informationen unter Ausnutzung des MLD-Effektes
vom sichtbaren in den VUV und Röntgen-Spektralbereich.
Bei der Faradaydrehung erfährt das linear oder elliptisch polarisierte Licht auf
der Modulationsstrecke durch eine geeignete magneto-optische Einwirkung in
der Membran eine Drehung der Polarisationsebene um die Faradayschen
Drehwinkel ϕ1 und ϕ2. Deren Beträge werden in erster Linie festgelegt durch
die beiden an der Membran zeitlich nacheinander eingestellten Magnet
feldstärken B1 und B2 und zusätzlich auch durch den Einfallswinkel θ zwischen
der einfallenden Lichtstrahlen und der Membran aufgrund der allgemeinen
Beziehung
ϕ1/2 = B1/2 k d cotan (θ). (1)
Das veränderbare Magnetfeld liegt innerhalb der Membran mit der Dicke d.
Diese besteht aus einem den Faradayeffekt zeigenden Material mit der
Faradaykonstante k. Der Faraday-Drehwinkel ϕ1/2 kann aufgrund der ange
legten Magnetfeldstärke B1/2 nur so lange kontinuierlich vergrößert werden, bis
das Membranmaterial in den magnetischen Sättigungsbereich gelangt
(B ≧ Bsat). Danach kann ein weiteres kontinuierliches Anwachsen des Faraday-
Drehwinkels nur durch eine Vergrößerung der "magneto-optisch effektiven"
Dicke d* (d* = d cotan (θ)) durch eine Verringerung des Einfallswinkels θ
erreicht werden. Hierbei werden sowohl die Durchtrittslänge für die Licht
strahlen durch die Membran als auch die parallel zur Lichtrichtung verlaufende
Magnetfeldkomponente und damit die Faradaydrehung vergrößert. Inwieweit
eine zusätzliche Veränderung des Einfallswinkel erforderlich ist, hängt dabei
von der angestrebten Größe des einzustellenden Einschlusswinkels ϕ ab und
ist im Einzelnen vom gewählten Membranmaterial und deren Dicke d sowie
vom Energiebereich der Lichtstrahlen abhängig und entsprechend anzu
passen. Somit kann bei dem erfindungsgemäßen Modulationsverfahren durch
die einfache Wahl von zwei anliegenden Magnetfeldstärken in Abhängigkeit
von der Einstellung des Einfallswinkels als Kombination der effektbedingenden
Parameter jede gewünschte Ausrichtung von zwei Polarisationsebenen der
Lichtstrahlen erreicht werden.
Bei der Einstellung der beiden Magnetfeldstärken B1 und B2 ist der zu
erreichende relative Einschlusswinkel ϕ der relevante Parameter. Zu dessen
Umsetzung sind prinzipiell alle sinnvollen Einstellungskombinationen nach dem
Superpositionsprinzip möglich. Nach einer Fortführung des erfindungsge
mäßen Modulationsverfahrens ist es aber besonders vorteilhaft, wenn die
beiden Magnetfeldstärken B1 und B2 unterhalb der magnetischen Sättigung
betragsmäßig identisch sind oder oberhalb davon mit beliebigen Beträgen
liegen, aber entgegengesetzte Vorzeichen aufweisen. Durch die Gleichheit der
Beträge unterhalb der Sättigung oder deren beliebige Lage oberhalb der
Sättigung wird eine Übereinstimmung der Intensitäten der Lichtstrahlen in den
beiden ausgewählten Orientierungen der Polarisationsebenen bewirkt.
Insbesondere bei Vergleichsmessungen, die auf Differenzbildung von Einzel
messungen beruhen, entfallen dadurch zusätzliche Kompensationsschritte,
sodass der Messablauf wesentlich vereinfacht und trotzdem in seinen erziel
baren Messergebnissen verbessert wird. Durch die entgegengesetzte
Orientierung der Magnetfeldstärken, die durch eine einfache Umpolung des
angelegten Magnetfeldes bewirkt werden kann, addieren sich die jeweils
erzeugten Drehwinkel ϕ1, und ϕ2 vollständig zu dem relativen Einschluss
winkel ϕ, da die Faradaydrehungen im und entgegen dem Uhrzeigersinn
jeweils von der ungedrehten Grundorientierung der ausgewählten Polarisa
tionsebene aus erfolgen.
Die Erreichung der kontinuierlichen, hochgenauen Positionierung von zwei
Polarisationsebenen unter einem großwinkligen relativen Einschlusswinkel ϕ
mit dem erfindungsgemäßen Polarisationsverfahren dient insbesondere, wie
bereits erwähnt, dem Ziel, Proben mit intrinsischem Linear-Dichroismus oder
solche mit fester innerer magnetischer Struktur unter Ausnutzung des Linear-
Dichroismus in Mikroskopie oder Spektroskopie im VUV- und Röntgenbereich
untersuchen zu können. Derartige Materialien weisen oft eine stark achsen
orientierte Strukturierung ihrer charakteristischen Eigenschaften auf. Um diese
erfassen zu können, ist es deshalb nach einer nächsten Erfindungsfortführung
vorteilhaft, wenn als relativer Einschlusswinkel ϕ ein rechter Winkel für eine
orthogonale Ausrichtung der Polarisationsebenen eingestellt wird. Die erste
Einstellung ist dann beispielsweise parallel zu einer Hauptachse, beispiels
weise bezüglich einer Probenmagnetisierung, des zu untersuchenden
Materials zu wählen, die zweite Einstellung erfolgt dann im rechten Winkel
dazu. Die effektive Dicke d* der Membran kann durch Veränderung des
Einfallswinkels θ dann gemäß Formel (1) so gewählt sein, dass der maximale
notwendige Drehwinkel ϕ1 erreicht wird, wenn ein Magnetfeld der Stärke B1
anliegt. Der zweite einzustellende Drehwinkel ϕ2 muss die Bedingung |ϕ1 -
ϕ2| = ϕ = 90° erfüllen und wird durch geeignete Wahl des angelegten Magnet
feldes B2 eingestellt. Für B1 = B2 weisen die Lichtstrahlen darüber hinaus bei
beiden Einstellungen gleiche Lichtintensitäten auf und Differenzmessungen
sind besonders einfach und zuverlässig durchführbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach durchzuführen und apparate
technisch umzusetzen. Bei einer bevorzugten Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Modulationsverfahren mit einem auf der Modulations
strecke angeordneten Modulationselement kann insbesondere vorteilhaft
vorgesehen sein, dass das Modulationselement die für das Verfahren
notwendige dünne Membran enthält, die aus einem den Faraday-Effekt zei
genden magneto-optischen Membranmaterial besteht, einen die Membran
umgebenden regelbaren Elektromagneten zur variablen Erzeugung eines
Magnetfeldes in der Membran aufweist und zur Variation des Einfallswinkels θ
zwischen Lichtstrahlen und Membran drehbar gelagert ist. Die Einstellung der
beiden Faraday-Drehwinkel ϕ1 und ϕ2 durch die Erzeugung entsprechender
Magnetfelder B1 und B2 durch eine geeignete Spulenbestromung ist eine
technisch einfach zu realisierende Möglichkeit der Polarisationsmodulation. Die
drehbare Lagerung der Membran im Modulationselement bewirkt deren
einfache und kontrolliert regelbare Drehmöglichkeit zur Variation des Einfalls
winkels θ, um die effektive Dicke d* der Membran verändern und einstellen zu
können. Dadurch ergeben sich die Vorteile, dass die Membran als
Transmissionselement zum einen die notwendige Dicke aufweist, um zum
gewünschten Faraday-Drehwinkel zu führen. Sie ist aber auch nicht dicker als
unbedingt notwendig, sodass die Absorption der transmittierten Strahlung so
klein wie möglich gehalten werden kann.
Der konstruktiven Ausgestaltung des drehbaren Modulationselements mit
Elektrospulen und Membran sind keine Grenzen gesetzt. Hier kann eine
Anpassung jeweils an den individuellen Anwendungsfall erfolgen. Ein
besonders elegante und trotzdem einfach Konstruktion ergibt sich jedoch,
wenn nach einer Erfindungsfortführung der Elektromagnet mit einem dreh
baren, u-förmigen Eisenkern versehen ist, der zwischen seinen Polen die
dünne Membran und auf seiner Jochseite eine Spulenwicklung aufweist. Durch
die konstruktive Maßnahme wird der Eisenkern zum stabilen und vielseitigen
Traggerüst des Modulationselements, was dessen besonders kostengünstige
Herstellung ermöglicht. Aufwendige Zusatzapparaturen und -mechanismen
entfallen. Um in diesem Zusammenhang Wiederholungen zu vermeiden, wird
an dieser Stelle bezüglich weiterer konstruktiver Details auf den speziellen
Beschreibungsteil verwiesen.
Prinzipielle Diagramme zur weiteren Veranschaulichung des erfindungs
gemäßen Modulationsverfahrens und eine bevorzugte Ausbildungsform einer
Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung werden nachfolgend anhand der
schematischen Figuren näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm für gemessene Faradaydrehungen,
Fig. 2 ein Diagramm für die gemessene Abhängigkeit der Faraday
drehung vom Einfallswinkel und
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Modulationsvorrichtung.
Zur näheren Erläuterung des Diagramms in Fig. 1 soll zunächst ein
Ausführungsbeispiel für die Auslegung einer geeigneten Membran als Trans
missionselement in Zusammenhang mit der Fig. 3 beschrieben werden.
Dieses Ausführungsbeispiel beschreibt Messergebnisse, die an einer Membran
MF, bestehend aus einer 277 nm dicken magneto-optisch aktiven Kobalt-
Schicht (Co), aufgedampft auf einer 100 nm dicken Si3N4-Schicht, erzielt
worden sind. Die Ausrichtung der Polarisationsebene PP wurde mit einem
Reflexionsmultilayer nach dem Rabinovitch-Prinzip ermittelt. Linear oder
elliptisch polarisierte Synchrotronstrahlung LPB mit horizontaler Orientierung
der Polarisationsebene (relativer Einschlusswinkel ϕ = 0°) fällt unter einem
Einfallswinkel θ = 37° auf die magneto-optisch aktive Membran MF eines
Modulationselements ME.
Das Diagramm gemäß Fig. 1 zeigt eine Messung der Ausrichtung der
Polarisationsebene aufgrund der Faradaydrehung für Kobalt (Co) als Mem
branmaterial. Dazu wird ein Polarisationsanalysator um den Azimutwinkel
α gedreht. Die Photonenergie beträgt 774 eV an der Co 2p3/2-Absorptionskante
(vgl. kleines Diagramm). Die normierte Winkelverteilung des einfallenden,
ungedrehten Lichtstrahls (Kurve mit Dreiecken) als eine Funktion des
Azimutswinkels α zeigt maximale Intensitäten bei α = 0° und α = 180° bezüg
lich einer horizontalen Polarisationsebene PP. Nach Einschieben eines Kobalt-
Films unter einem Einfallswinkel θ = 40° ist eine symmetrische Drehung der
Polarisationsebene PP um Drehwinkel ϕ1, ϕ2 = ±45° zu verzeichnen, die von
der Orientierung des angelegten, im Ausführungsbeispiel gesättigten Magnet
feldes BS (Kurven mit vollen Kreisen für Parallelität der magnetischen
Momente und leeren Kreisen für Antiparallelität) abhängig ist. Dadurch können
große relative Einschlusswinkel ϕ, im gewählten Beispiel im Falle der magne
tischen Sättigung ein orthogonaler Einschlusswinkel ϕ, einfach, hochgenau
und reproduzierbar erzeugt werden.
Gemäß Gleichung (1) - vergleiche allgemeiner Beschreibungsteil - kann durch
Variation des Einfallswinkels θ durch eine Drehung der Membran MF die
Drehung der Polarisationsebene zwischen ϕ = 0° bei θ = 0° und ϕ = 90° bei
θ = 20° eingestellt werden. Die Faradaykonstante k beträgt für diese Probe für
den Fall der magnetischen Sättigung k = 12 deg/100 nm. In dem Diagramm
gemäß Fig. 2 ist die Abhängigkeit des relativen Einschlusswinkels ϕ aufgrund
der Faradaydrehung vom Einfallswinkel θ in das Membranmaterial dargestellt.
Die Messergebnisse wurden mit Licht der Photonenergie an der Co 2p3/2-
Absorptionskante erzielt, an der die Faradaydrehung maximal ist. Bei einem
Lichteinfall unter der Normalen (θ = 90°) verläuft das Magnetfeld senkrecht zur
Ausbreitungsrichtung der Lichtstrahlen und es tritt gemäß Gleichung (1) keine
Faradaydrehung auf. Bei einer Verringerung des Einfallswinkels θ ist eine
Vergrößerung der Faradaydrehung zu verzeichnen, da die effektive Schicht
dicke d* für den transmittierenden Lichtstrahl größer wird. Im kleinen Dia
gramm in Fig. 2 ist die Abhängigkeit des Drehwinkels von der Magnet
feldstärke für den o. g. Co-Film dargestellt. Die Drehung zeigt eine
Hystereseschleife. Die gesättigte Magnetfeldstärke (B < BS) liegt bei ca. 50 Oe.
Für eine Fe-Membran konnten bei 710 eV Photonenenergie Drehungen im
Bereich -60° ≦ ϕ ≦ 60° erzielt werden. Weitere Membranen, beispielsweise
bestehend aus Ni, den seltenen Erden oder Kombinationen dieser Substan
zen, sind technisch realisierbar und erweitern den energetischen Anwendungs
bereich.
In der Fig. 3 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur
Verfahrensdurchführung dargestellt. Auf einer Modulationsstrecke MD, entlang
der linear polarisierte Strahlung LPB in der die Orientierung ihrer Polarisations
ebene PP kontinuierlich modulierbar ist, befindet sich ein Modulationselement
ME (Polarisationsmodulator). Dieses weist einen u-förmigen Eisenkern FC auf,
zwischen dessen Polen POL eine Membran MF (Magnetfolie) angeordnet ist.
Um den Jochbereich CA ist eine Spulenwicklung C eines Elektromagneten EM
gewickelt, mit deren Hilfe Magnetfelder unterschiedlicher Stärke B und Orien
tierung +B, -B in der Membran MF generierbar sind. Das Modulationselement
ME ist drehbar gelagert und unter einem Einfallswinkel θ zu den einfallenden
Lichtstrahlen LPB ausgerichtet. Die durch die magnetisierte Membran MF
transmittierenden Lichtstrahlen LPB erfahren je nach herrschendem Magnet
feld B und eingestelltem Einfallswinkel θ großwinklige Faradaydrehungen
ϕ1, ϕ2 der Polarisationsebene PP in oder entgegen dem Uhrzeigersinn. Durch
entsprechende Wahl der Parameter können beliebige großwinklige relative
Einschlusswinkel ϕ kontinuierlich eingestellt werden. Im gewählten Ausfüh
rungsbeispiel ist eine rechtwinklige Orientierung zur Strukturanalyse einer
Probe P mit einer Magnetisierungsrichtung M dargestellt.
B Magnetfeldstärke (B0
. . .BS
, +/-B, B1
, B2
)
C Spulenwicklung von EM
CA Jochbereich von FC
d konstruktive Schichtdicke von MF
d* effektive Schichtdicke von MF
EM Elektromagnet
FC Eisenkern von EM
k Faradaykonstante von MF
LPB linear polarisierte Lichtstrahlen
M Magnetisierungsrichtung von P
MD Modulationsstrecke
ME Modulationselement
MF Membran
P Probe
PP Polarisationsebene von LPB
POL Pol von FC
θ Einfallswinkel von LPB in MF
ϕ relativer Einschlusswinkel zwischen zwei PP
ϕ1
C Spulenwicklung von EM
CA Jochbereich von FC
d konstruktive Schichtdicke von MF
d* effektive Schichtdicke von MF
EM Elektromagnet
FC Eisenkern von EM
k Faradaykonstante von MF
LPB linear polarisierte Lichtstrahlen
M Magnetisierungsrichtung von P
MD Modulationsstrecke
ME Modulationselement
MF Membran
P Probe
PP Polarisationsebene von LPB
POL Pol von FC
θ Einfallswinkel von LPB in MF
ϕ relativer Einschlusswinkel zwischen zwei PP
ϕ1
, ϕ2
Drehwinkel von PP als Anteile von ϕ
Claims (5)
1. Modulationsverfahren zur zeitbezogenen, variablen Ausrichtung unter einem
großwinkligen relativen Einschlusswinkel ϕ von Polarisationsebenen (PP)
linear- oder elliptisch polarisierter Lichtstrahlen (LPB) im Vakuum-Ultravio
letten- und Röntgen-Spektralbereich in Bezug auf eine Zielfläche (P) durch
veränderbare magnetische und optische Einwirkung auf die Lichtstrahlen in
einer Modulationsstrecke (MD),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausrichtung ausschließlich durch Ausnutzung des Faraday-Effektes
erreicht wird, indem die Lichtstrahlen (LPB) auf der Modulationsstrecke (MD)
durch eine dünne Membran (MF) aus einem den Faraday-Effekt zeigenden
magneto-optischen Membranmaterial (k) geleitet werden, die mit einem in der
Stärke kontinuierlich von Null bis in die materialabhängige Sättigung und in der
Orientierung veränderlichen Magnetfeld (Bo . . . BS) magnetisierbar und deren
Einfallswinkel θ unterhalb des rechten Winkels zur Ausbreitungsrichtung der
Lichtstrahlen (LPB) verdrehbar ist, und der großwinklige relative Einschluss
winkel ϕ für zwei Polarisationsebenen (PP) der Lichtstrahlen (LPB) kontinuier
lich modulierbar ist durch
- A) ausgehend von einem Einfallswinkel θ an der Membran (MF) veränder bares Einstellen einer Magnetfeldstärke B1 zu einer ersten Ausrichtung einer gewählten Polarisationsebene (PP) unter einem Drehwinkel ϕ1 und daran zeitlich anschließend durch veränderbares Einstellen einer Magnet feldstärke B2 zu einer zweiten Ausrichtung dieser Polarisationsebene (PP) unter einem den ersten Drehwinkel ϕ1 zu dem relativen Einschlusswinkel ϕ ergänzenden Drehwinkel ϕ2,
- A) weiteres Drehen der Membran (MF) zur Verringerung des Einfallswinkels θ.
2. Modulationsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Magnetfeldstärken B1 und B2 unterhalb der magnetischen Sättigung
(BS) betragsmäßig identisch sind oder oberhalb davon mit beliebigen Beträgen
liegen, aber entgegengesetzte Vorzeichen (+B, -B) aufweisen.
3. Modulationsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
als relativer Einschlusswinkel ϕ ein rechter Winkel für eine orthogonale Aus
richtung der Polarisationsebenen (PP) eingestellt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Modulationsverfahrens nach einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 3 mit einem auf der Modulationsstrecke (MD)
angeordneten Modulationselement (ME),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Modulationselement (ME) die dünne
Membran (MF) enthält, die aus einem den Faraday-Effekt zeigenden magneto-
optischen Membranmaterial (k) besteht, einen die Membran (MF) umgebenden
regelbaren Elektromagneten (EM) zur variablen Erzeugung eines Magnetfeldes
(B0 . . . BS) in der Membran (MF) aufweist und zur Variation des Einfallswinkels
θ zwischen Lichtstrahlen (LPB) und Membran (MF) drehbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Elektromagnet (EM) mit einem drehbaren, u-förmigen Eisenkern (FC)
versehen ist, der zwischen seinen Polen (POL) die dünne Membran (MF) und
auf seiner Jochseite (CA) eine Spulenwicklung (C) aufweist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999163537 DE19963537C2 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Modulationsverfahren zur großwinkligen Ausrichtung von Polarisationsebenen in Lichtstrahlen im Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich und Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung |
PCT/DE2000/004628 WO2001052270A1 (de) | 1999-12-20 | 2000-12-20 | Modulationsverfahren zur grosswinkligen ausrichtung von polarisationsebenen in lichtstrahlen im vakuum-ultravioletten- und röntgen-spektralbereich und vorrichtung zur verfahrensdurchführung |
AU35333/01A AU3533301A (en) | 1999-12-20 | 2000-12-20 | Modulation method for the large-angle orientation of polarization planes in light beams within the vacuum ultraviolet and x-ray spectral region and device for carrying out said method |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999163537 DE19963537C2 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Modulationsverfahren zur großwinkligen Ausrichtung von Polarisationsebenen in Lichtstrahlen im Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich und Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19963537A1 DE19963537A1 (de) | 2001-07-05 |
DE19963537C2 true DE19963537C2 (de) | 2003-12-24 |
Family
ID=7934844
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999163537 Expired - Fee Related DE19963537C2 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Modulationsverfahren zur großwinkligen Ausrichtung von Polarisationsebenen in Lichtstrahlen im Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich und Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU3533301A (de) |
DE (1) | DE19963537C2 (de) |
WO (1) | WO2001052270A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6413515B1 (en) | 1996-03-12 | 2002-07-02 | Ovogenix Immunpharma Gmbh | Avian, vitelline antibodies directed against HIV antigens |
EA011117B1 (ru) * | 2006-03-28 | 2008-12-30 | Сергей Владимирович ПЛЕТНЕВ | Способ гидромагнитотерапии (варианты) и устройство для осуществления способа |
-
1999
- 1999-12-20 DE DE1999163537 patent/DE19963537C2/de not_active Expired - Fee Related
-
2000
- 2000-12-20 WO PCT/DE2000/004628 patent/WO2001052270A1/de active Application Filing
- 2000-12-20 AU AU35333/01A patent/AU3533301A/en not_active Abandoned
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Journal of Magnetism and Magnetic Materials 191 (1999) 79-89 * |
Phys. Rev. B 51(1995) 10240-10243 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2001052270A1 (de) | 2001-07-19 |
AU3533301A (en) | 2001-07-24 |
DE19963537A1 (de) | 2001-07-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3423958C2 (de) | ||
EP2552310B1 (de) | Verfahren zur bildgebung mittels magnetischer kleinstpartikel sowie vorrichtung hierfür | |
DE102020202097B3 (de) | MPI-Bildgebungsvorrichtung, Verfahren zur Erzeugung eines Magnetfelds mit einem Gradienten und einer feldfreien Linie mittels einer MPI-Bildgebungsvorrichtung | |
DE3333755A1 (de) | Magneteinrichtung einer anlage der kernspin-tomographie mit einer abschirmvorrichtung | |
DE102008049365A1 (de) | Maskeninspektionsmikroskop mit variabler Beleuchtungseinstellung | |
EP3563143B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur hyperpolarisierung einer materialprobe | |
DE102019216041A1 (de) | Hybrid-Bildgebungsvorrichtung, Verfahren zur Auslegung einer Magnetanordnung, Verfahren zur kombinierten Aufnahme von MPI und/oder CT-Daten und/oder MRI-Daten | |
EP2044455B1 (de) | Vorrichtung zur beaufschlagung einer probe mit einem magnetfeld | |
DE3809173A1 (de) | Vorrichtung zur untersuchung eines koerpers mit hilfe der kernmagnetischen resonanz | |
DE19963537C2 (de) | Modulationsverfahren zur großwinkligen Ausrichtung von Polarisationsebenen in Lichtstrahlen im Vakuum-Ultravioletten- und Röntgen-Spektralbereich und Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung | |
DE102015016021A1 (de) | Verfahren und Anordnung zur Bestimmung von statischen elektrischen und/oder statischen magnetischen Feldern und der Topologie von Bauteilen mittels einer auf Quanteneffekten beruhenden Sensortechnologie | |
DE102011086328A1 (de) | Spiegel zum Einsatz zur Führung von Beleuchtungs- und Abbildungslicht in der EUV-Projektionslithografie | |
EP0572465B1 (de) | Mehrschichtensystem für magnetoresistive sensoren und verfahren zu dessen herstellung | |
DE1226328B (de) | Vorrichtung zur gleichzeitigen Messung von optischer Drehung und Zirkular-Dichroismus | |
DE102016014192A1 (de) | Vorrichtung zur Bewegung von magnetischen Partikeln in einem Raum mittels magnetischer Kräfte | |
DE4027049C2 (de) | Verfahren zum flächenhaften Überprüfen von Strompfaden in einem elektronischen oder elektrischen Bauteil | |
DE102022109027B4 (de) | Verfahren zum Kartieren der Oberfläche eines Makromoleküls | |
DE102022213860A1 (de) | Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von polarisierten Atomen, Molekülen und deren Ionen | |
Fischer et al. | Magnetic imaging with soft X-ray microscopies | |
DE2045219A1 (de) | Ferromagnetische Dunnschichten aus Europiumoxyd mit starker, bei relativ hohen Curietemperaturen auftretender magneto optischer Faraday Rotation | |
DE1806729A1 (de) | Vorrichtung zur Umwandlung linear Polarisierter Strahlung mit einer beliebigen Polarisationsebene in linear polarisierte Strahlung,deren Polarisationsebene sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit dreht | |
DE10339404B4 (de) | Anordnung zur Analyse der Elektronenspin-Polarisation in parallel abbildenden Elektronenmikroskopen | |
WO2002003402A1 (de) | Anordnung zur ausrichtung der magnetisierungsrichtung magnetischer schichten | |
EP1212657A1 (de) | Magnetooptisches schaltelement mit einem faraday-rotator | |
DE102020122176A1 (de) | Magnetfeldvorrichtung und Mikroskop |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HELMHOLTZ-ZENTRUM BERLIN FUER MATERIALIEN UND , DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |