DE19962950C1 - Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Überrollschutzsystem für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Es wird ein Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Kabrioletts, mit einer einem Fahrzeugsitz zugeordneten Kopfstütze und einem zumindest annähernd translatorisch aus einer abgesenkten Ruhelage nach oben in eine Stützlage verlagerbaren Überrollkörper beschrieben, wobei die Kopfstütze dabei eine nach unten offene Ausnehmung aufweisen soll. Der Überrollkörper ist dabei zumindest in einer Nichtgebrauchsstellung und bei einem Überschlagsfall mit seinem oberen Abschnitt in der Ausnehmung der Kopfstütze aufgenommen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Überrollschutzsystem für Kraftfahr
zeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Insbesondere bei offenen Kraftfahrzeugen wie Kabrioletts, Ge
ländewagen u. ä. fehlt bei einem Unfall mit Überschlag die
schützende und abstützende Dachstruktur der geschlossenen Fahr
zeuge. Deshalb sollen Überschlagsschutzeinrichtungen helfen,
die Insassen offener Kraftfahrzeuge bei Überschlägen vor Ver
letzungen zu bewahren.
Bei einigen aus der Praxis bekannten offenen Fahrzeugen dient
der Frontscheibenrahmen und ein fester Bügel, der hinter den
(Rück)Sitzen über das Fahrzeug gespannt ist, als Überroll
schutz. Da ein solcher fester Überrollbügel den optischen Ge
samteindruck eines Fahrzeuges stören kann, gibt es für klassi
sche Kabrioletts ohne diesen festen Überrollbügel versenkbare
Bügel im Fond des Fahrzeuges. Dieser Überrollbügel wird im
Überschlagsfall selbsttätig um eine Achse aus der Ruhestellung
in seine Wirkstellung verschwenkt.
Ein anderes Überrollschutzsystem wird in der DE 39 27 265 C2
beschrieben. Dabei handelt es sich um ein Überrollschutzsystem,
bei dem ein Überrollbügel durch ein im Überschlagsfall ausgelö
stes Signal mittels elastischer Vorspannmittel in seine ausge
stellte Endposition verstellbar ist und die Bewegung des Über
rollbügels im wesentlichen in einer Ebene erfolgt, die senk
recht zur Fahrzeuglängsachse verläuft. An diesem Überrollbügel
ist dabei mindestens ein als, Kopfstütze dienendes Polster vor
gesehen. Mittels eines zusätzlichen Antriebes kann der Über
rollbügel auch in die ausgestellte oder abgesenkte Endposition
verstellt werden, wodurch die Höhe der Kopfstütze entsprechend
auf den jeweiligen auf den zugehörigen Sitzen sich befindenden
Insassen eingestellt werden kann.
Ein Überrollschutzsystem, bei dem jedem Fahrzeugsitz ein mit
einer Kopfstütze kombinierter Überrollbügel zugeordnet ist,
wobei der Überrollbügel hinter dem zugehörigen Sitz am Fahr
zeugboden abgestützt und in Führungen seiner Schenkel höhenver
stellbar ist und der U-förmige Rahmen zur Festlegung des da
durch höhenverschiebbaren Kopfstützenpolsters dient, wird in
dem deutschen Patent DE 38 22 461 C2 beschrieben.
Bei diesen bekannten Überrollschutzsystemen hat es sich als
nachteilig erwiesen, daß beim Verstellen der Kopfstütze immer
der gesamte Überrollbügel mitbewegt werden muß und das Vor
spannmittel jeweils mitgespannt beziehungsweise entspannt wer
den muß. Das bedeutet, daß das Spannmittel aus sehr hochwerti
gen und damit auch kostenintensiven Materialien ausgebildet
sein muß. Ferner ist durch das Verstellen des gesamten Über
rollbügels zum Einstellen der Kopfstütze ein sehr aufwendiger
Antriebsmechanismus notwendig.
Die DE 39 22 509 C2 offenbart einen Überrollbügel, der die In
nenraumbreite des Fahrzeuges überspannt, und dessen Schenkel in
fahrzeugfesten Führungsrohren verschiebbar sind. Dabei ist der
Überrollbügel hinter Sitzlehnen des Fahrzeuges angeordnet. Eine
solche Konstruktion hat sich deshalb als nachteilig erwiesen,
da der Überrollbügel eigens im Fahrzeug untergebracht und ge
genüber diesem abgestützt werden muß. Weiterhin erfordert ein
solcher Überrollbügel einen nicht unbeträchtlichen gesonderten
Bauraum im Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges.
Aus der EP 0 407 741 A1 und der EP 0 439 565 B1 ist es weiter
hin bekannt, am Überrollbügel in seinem obersten Abschnitt eine
zusätzliche Polsterung anzubringen, die als Kopfstütze dient.
Aber auch diese Überrollbügel weisen den Nachteil auf, daß zum
Einstellen der Kopfstütze auf die jeweiligen Insassen immer der
gesamte Überrollbügel mitbewegt werden muß und dadurch, wie
oben schon beschrieben, kostenintensive Materialien sowie ein
aufwendiger Antriebsmechanismus notwendig werden.
Weiterhin sind Überrollschutzsysteme aus der DE 39 30 171 C2
und der EP 0 456 646 B1 bekannt. Hierbei ist der Überrollbügel
in der Rückenlehne angeordnet und verläuft in Ruhestellung mit
seiner oberen äußeren Kontur bündig zu der angrenzenden Kontur
der Kopfstütze. In beiden Fällen wird bei einem Überschlag der
Überrollschutzkörper über die tragende Struktur der Rückenlehne
gegenüber dem Fahrzeugaufbau abgestützt. Einerseits spart dies
Bauraum, da nicht nur die Kopfstütze, sondern auch der Über
rollbügel durch Integration in die Sitzlehne nicht eigens im
Fahrzeug untergebracht und gegenüber diesem abgestützt werden
müssen. Andererseits ist aber für den Sitz selbst an den Ver
stell-Schienen, in den Verstellgelenken und ##motoren sowie an
der Tragstruktur ein beträchtlicher Aufwand erforderlich.
Ein weiteres Überrollschutzsystem für einen Personenkraftwagen
ist aus der EP 0 850 808 B1 bekannt. Dabei ist ein Überrollbü
gel mit einer einem Fahrzeugsitz zugeordneten Kopfstütze ausge
bildet und zumindest annähernd translatorisch aus einer abge
senkten Ruhelage nach oben in eine Stützlage verlagerbar. Der
Überrollbügel ist dabei in Ruhelage mit seinem oberen Abschnitt
in die Kopfstütze des Fahrzeugsitzes integriert. Die Kopfstütze
weist weiterhin eine Aufnehmung auf, in der in Ruhestellung der
Überrollbügel mit seinem oberen Abschnitt aufgenommen ist. Soll
nun der Überrollbügel in seine maximal mögliche Abstützhöhe
ausfahren, so klappt ein Teil der Kopfstütze nach Art eines
Deckels auf, und durch diese Öffnung kann im Überschlagsfall
der Überrollbügel ausfahren.
Hierbei hat es sich jedoch als problematisch erwiesen, daß die
Kopfstütze in ihrer ursprünglichen Position verbleibt und es
dadurch möglich ist, daß sich auf den entsprechenden Sitzen
befindliche Personen durch den frei stehenden Überrollbügel im
Kopfaufprallbereich gefährdet werden. Auch durch eine sich auf
dem Überrollbügel befindliche dünne Polsterung sind die Insas
sen nur unzureichend vor einem Anprallen an den Überrollbügel
geschützt.
Auch können bei einem Unfall unter Umständen Insassen auf den
ausgefahrenen Überrollbügel der gegenüberliegenden Fahrzeugsei
te aufprallen und sich dabei Verletzungen zuziehen.
Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, ein Überrollschutzsystem der ein
gangs genannten Art bereitzustellen, das im Überschlagsfall die
Insassen noch besser schützt und dennoch wenig kostenintensiv
ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem weist die Kopf
stütze eine nach unten offene Ausnehmung auf und wird im Über
schlagsfall auf eine maximale Abstützhöhe gebracht. Dadurch,
daß sich nun die Kopfstütze mit dem Überrollkörper in die
Stützlage bewegt, ist der Überrollkörper zu jedem Zeitpunkt von
der Kopfstütze umgeben. Daraus ergibt sich ein größtmöglicher
Schutz gegen Anschlagen von Körperteilen der Fahrzeuginsassen
an die Tragstruktur des Überrollkörpers, so daß insbesondere
Verletzungen bei einem Kopfanprall vermieden oder erheblich
vermindert werden können. Besonders vorteilhaft ist das erfin
dungsgemäße Überrollschutzsystem beispielsweise bei einem Se
kundäraufprall mit bereits ausgefahrenem Überrollkörper oder in
einer Situation, bei der der Überrollkörper ausfährt während
sich der Kopf mindestens eines der Insassen oberhalb des Über
rollkörpers befindet.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist in der Ausnehmung der Kopfstütze eine tragende Struktur
integriert. Dabei kann die tragende Struktur entweder in die
Kopfstütze eingebracht werden oder die Kopfstütze kann auch
einfach an diese tragende Struktur angeflanscht werden.
Die Form der Struktur ist dabei derart, daß die Struktur eine
dem Überrollkörper entsprechende Form aufweist. Handelt es sich
also bei dem Überrollkörper beispielsweise um einen U-förmigen
Bügel, so weist die tragende Struktur eine dem Bügel entspre
chede Form auf.
Diese Struktur wird jedenfalls durch den ausfahrenden Überroll
körper im Überschlagsfall auf maximale Abstützhöhe gebracht,
wobei sie die Kopfstütze mitnimmt und diese formschlüssig in
dieser Position fixiert.
Vorzugsweise erfolgt das formschlüssige Fixieren derart, daß
sich der Überrollkörper in gewisser Weise verformt und sich
dadurch an die Form der Tragstruktur anpaßt.
Diese tragende Struktur der Kopfstütze dient somit als das nach
außen hin eigentlich abstützende Teil, welches selbst aber wie
derum durch den Überrollkörper abgestützt wird.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den weiteren Patentansprüchen und den nachfolgend anhand
der Zeichnung im Prinzip beschriebenen bevorzugten Ausführungs
beispielen.
Es zeigt hierbei:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Überrollschutzsystems in einer
abgelegten Position, d. h. einer Nichtgebrauchsstel
lung;
Fig. 2 den oberen Abschnitt des Überrollschutzsystems aus Fig.
1 in einer vergrößerten Darstellung, wobei die Dar
stellung des Sitzpolsters aus Übersichtlichkeitsgrün
den weggelassen wurde;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Überrollschutzsystems aus Fig. 1
in einer Kopfstützenbenutzungsstellung;
Fig. 4 den oberen Abschnitt des Überrollschutzsystems aus Fig.
3 in einer vergrößerten Darstellung;
Fig. 5 eine Seitenansicht des Überrollschutzsystems aus Fig. 1
in einer Überschlagsfallposition; und
Fig. 6 den oberen Abschnitt des Überrollschutzsystems aus Fig.
5 in einer vergrößerten Darstellung.
In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Überrollschutzsystem 1
für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Kabrioletts, in einer
seitlichen Schnittansicht gezeigt. Dieses Überrollschutzsystem
ist jeweils einem Fahrzeugsitz zugeordnet. In Fig. 2 ist der im
vorliegenden Fall besonders interessierende obere Abschnitt des
Überrollschutzsystems 1 in vergrößerter Darstellung ohne ein in
Fig. 1 ersichtliches Sitzpolster 7 abgebildet.
Als Überrollkörper 5 dient gemäß der gezeigten bevorzugten Aus
führungsform ein Überrollbügel, der im wesentlichen eine U-Form
aufweist. Dieser Überrollbügel 5 ist in einer Kassette 6 ge
führt und abgestützt, die ihrerseits wiederum selbst an dem
Fahrzeugaufbau, wie dem Fahrzeugrohbau bzw. einer Karosse
rierückwand, beispielsweise durch Verschrauben befestigt und
abgestützt ist. Zur Stabilisierung dieser Konstruktion des
Überrollschutzsystems 1 sind Verstärkungsbleche 10 vorgesehen,
welche z. B. in Fig. 1 ersichtlich sind.
Gemäß diesem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Überrollbü
gel 5 also nicht an der Struktur einer Rückenlehne eines Fahr
zeugsitzes, wie beispielsweise einer hinteren Rohbauwand 8 oder
einer vorderen Rohbauwand 9 des Fahrzeugsitzes, befestigt und
abgestützt. Es wäre dennoch durchaus denkbar daß der Überroll
bügel 5 in einer anderen Ausführungsform der Erfindung über die
Struktur der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes abgestützt ist.
Dies würde zwar zu einer etwas aufwendigeren Konstruktion füh
ren, jedoch auch Bauraum im Fahrzeug einsparen.
Am oberen Ende der Rückenlehne ist eine dem jeweiligen Fahr
zeugsitz zugeordnete Kopfstütze 2 vorgesehen. Diese Kopfstütze
2 kann über dem Fachmann bekannte und üblicherweise verwendete
Vorrichtungen in ihrer Höhe auf den jeweiligen Insassen einge
stellt werden. Dies erfolgt, wie aus Fig. 3 und Fig. 4 ersicht
lich ist, unabhängig vom Überrollbügel 5. So kann gemäß dem
gezeigten Ausführungsbeispiel die Kopfstütze zum Einstellen auf
den jeweiligen Insassen einfach durch Herausziehen bzw. Hinein
drücken an den jeweiligen Insassen angepaßt werden, wobei die
Kopfstütze entlang eines oder mehrerer Führungsstäbe 11 geführt
wird. Festgestellt wird die Kopfstütze 2 durch Sperrklinken,
die in die Führungsstäbe 11 der Kopfstütze 2 einrasten.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen das erfindungsgemäße Überrollschutzsy
stem 1 bei dem sich die Kopfstütze 2 in einer abgelegten Posi
tion befindet, also in einer sogenannten Nichtgebrauchsstel
lung. Auch der Überrollbügel 5 befindet sich in dieser Abbil
dung in seiner Ruhelage.
Wie aus Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich ist, weist die Kopfstütze
2 eine nach unten offene Ausnehmung 4 auf. Gemäß der gezeigten
bevorzugten Ausführung ist in der Ausnehmung 4 weiterhin eine
tragende Struktur 3 integriert, die hier als eine Schale aus
hochfestem Material, vorzugsweise Stahlblech o. ä., ausgebildet
ist.
In Fig. 3 und Fig. 4 ist wiederum eine Seitenansicht des erfin
dungsgemäßen Überrollschutzsystems 1 dargestellt, wobei das
Sitzpolster 7 ebenfalls nicht dargestellt ist. Dabei zeigt Fig.
4 einen vergrößerten Ausschnitt des oberen, hier besonders in
teressierenden Bereiches des Überrollschutzsystemes 1 aus Fig.
3.
In diesen Figuren ist nun das Überrollschutzsystem 1 in einer
Kopfstützenbenutzungsstellung gezeigt. Das heißt, die Kopfstüt
ze 2 ist in eine auf die Größe des sich auf dem Fahrzeugsitz
befindlichen Insassen angepaßte Position ausgefahren. Wie den
Figuren zu entnehmen ist, wurde die Kopfstütze 2 über einen
entsprechenden Antrieb, vorliegend durch Herausziehen von Hand
oder durch ein bekanntes Antriebskonzept angetrieben, nach oben
bewegt. Der Überrollbügel 5 wird bei einer solchen Kopfstützen
bewegung nicht mitbewegt und befindet sich weiterhin in seiner
abgesenkten Ruheposition. Dies bedeutet, daß der Überrollbügel
5 beim Verstellen der Kopfstütze 2 nicht immer vollständig in
der Ausnehmung 4 enthalten sein muß. Letzteres ist gemäß der
gezeigten Ausführungsform nur der Fall, wenn die Kopfstütze 2
vollständig abgesenkt ist und sich in ihrer Nichtgebrauchsstel
lung befindet, wie dies in Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich ist.
Wie nun in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellt ist, wobei Fig. 6 wie
derum einen vergrößerten Ausschnitt des oberen Bereichs von
Fig. 5 zeigt, wird der Überrollbügel 5 in einem Crash- oder
Überschlagsfall aus einer abgesenkten Ruhelage zumindest annä
hernd translatorisch nach oben in eine Stützlage verlagert.
Dies erfolgt üblicherweise derart, daß der Überrollbügel 5 über
Federn nach oben bewegt wird, indem ein elektromechanisches
Stellglied bestromt wird, das die Feder frei gibt. In der Ab
stützposition wird der Überrollbügel 5 dann selbsttätig mittels
dem Fachmann geläufiger Mittel verriegelt, wie hier im vorlie
genden Fall über Sperrklinken.
Diese Verlagerung des Überrollbügels 5 wird vorzugsweise über
einen Sensor gesteuert. Da ein Überschlag in jede Richtung mög
lich ist, muß die Überschlagserkennung auch für alle Richtungen
wirksam sein.
Die verschiedenen Sensoren nehmen die dafür notwendigen Größen
auf, aus denen ein Steuergerät einen unmittelbar bevorstehenden
Fahrzeugaufprall bzw. einen möglichen Überschlag berechnet.
Dabei kann eine Sensorik derart ausgebildet sein, daß für das
Erkennen der Gefahr des Überschlags und für das Auslösen des
Überschlagschutzsystems zwei Kriterien verwendet werden.
Für das erste Auslösekriterium erfaßt je ein Sensor in Fahrzeu
glängs- und Fahrzeugquerrichtung die Beschleunigungswerte. Ein
Mikrocomputer vergleicht die resultierende Beschleunigung mit
einer vorprogrammierten Auslöseschwelle. Wird diese Schwelle
überschritten, wird das System aktiviert.
Für die zweite Auslösebedingung wertet ein Neigungsschalter die
Fahrzeugneigung aus. Sobald auch hier ein Grenzwert überschrit
ten wird, wird das System aktiviert.
Diese beiden Auslösekriterien stehen dabei unabhängig nebenein
ander.
Das Ausfahren des Überrollbügels 5 erfolgt vorzugsweise durch
geeignete Antriebselemente, wie beispielsweise vorgespannte
Federn. Es können jedoch auch Motoren oder auch gaserzeugende,
chemische Reaktionen hierfür verwendet werden.
Wie schon oben erwähnt wurde, ist gemäß der gezeigten Ausfüh
rung in der Ausnehmung 4 der Kopfstütze 2 eine tragende Struk
tur 3 in Form einer Schale integriert. Diese tragende Struktur
3 wird durch den ausfahrenden Überrollbügel 5 in einem Crash-
bzw. Überschlagsfall auf eine maximale Abstützhöhe gebracht,
wie dies in Fig. 5 und Fig. 6 zu erkennen ist. Dabei nimmt der
Überrollbügel die Kopfstütze 2 mit und fixiert diese form
schlüssig in dieser Position. Dadurch wird vermieden, daß die
Kopfstütze 2 bei einem Überschlagsfall sich von dem Überroll
schutzsystem 1 ablösen kann.
Die tragende Struktur 3 der Kopfstütze 2 dient somit als ei
gentlich ableitendes Teil, das wiederum durch den Überrollbügel
5 gestützt wird.
Gemäß der gezeigten Ausführungsform ist das Überrollschutzsy
stem 1 für Kraftfahrzeuge reversibel. Dies bedeutet, daß bevor
zugterweise nur Bauteile eingesetzt werden, die bei einem Aus
lösen des Überrollbügels 5 auch wieder zurückgestellt werden
können. Dies hat den Vorteil, daß bei einer Fehlfunktion des
Systems keine Teile des Überrollschutzsystems 1 ausgetauscht
oder wieder montiert werden müssen, sondern der Überrollbügel 5
einfach wieder eingefahren werden kann.
Als besonders vorteilhaft hat es sich bei dem erfindungsgemäßen
Überrollschutzsystem 1 gezeigt, daß die Kopfstütze 2 bei einem
Überschlagsfall durch den ausfahrenden Überrollkörper 5 auf
die maximale Abstützhöhe gebracht wird. Dabei ist der Überroll
körper 5 zu jedem Zeitpunkt von der Kopfstütze umgeben, und die
Kopfstütze 2 wird nach Auslösen des Überrollkörpers 5 immer in
die maximal ausfahrbare Position gebracht. Dadurch ergibt sich
ein optimaler Schutz gegen Anschlagen von Körperteilen der
Fahrzeuginsassen an die Struktur des Überrollkörpers 5.
Wie der Fig. 5 zu entnehmen ist, ist das Sitzpolster 7 im obe
ren Bereich zumindest so hoch ausgebildet, daß es mit der unte
ren Kante der Kopfstütze 2 abschließt, wenn sich der Überroll
bügel 5 in seiner Abstützposition befindet. Dies hat sich des
halb als besonders vorteilhaft erwiesen, da so das Verletzungs
risiko, insbesondere bei einem Sekundäraufprall mit bereits
ausgefahrenem Überrollkörper 5, weiter vermindert werden kann.
Um ein Ablösen der Kopfstütze 2 während eines Überschlages des
Fahrzeuges zu vermeiden, hat es sich als günstig erwiesen, wenn
die Kopfstütze 2 zumindest während des Überschlags am Überroll
körper fixiert ist. Dies kann gemäß der gezeigten Ausführungs
form, wie sie oben schon beschrieben wurde, über die in der
Ausnehmung 4 der Kopfstütze 2 vorgesehene tragende Struktur 3
erfolgen.
Bevorzugterweise ist das erfindungsgemäße Überrollschutzsystem
1 einem rückwärtigen Fahrzeugsitz zugeordnet. So ist es denk
bar, daß im vorderen Bereich des Kraftfahrzeuges der Front
scheibenrahmen und im hinteren Bereich das erfindungsgemäße
Überrollschutzsystem 1 bei einem Überschlagsfall als die Insas
sen schützende Überschlagseinrichtung dienen. Der Erfindungsge
danke könnte jedoch auch zusätzlich oder ausschließlich an ei
nem vorderen Sitz des Kraftfahrzeuges realisiert werden.
Daneben ist es auch denkbar, daß das erfindungsgemäße Überroll
schutzsystem jedem Fahrzeugsitz zugeordnet ist, wobei über eine
Sensorik erkannt wird, auf welchen Sitzen sich Insassen befin
den, so daß bei einem Crash- bzw. Überschlagsfall nur die den
besetzten Sitzen zugeordneten Überrollschutzsysteme ausgelöst
werden.
Claims (9)
1. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere für
Kabrioletts, mit einer einem Fahrzeugsitz zugeordneten Kopf
stütze und einem zumindest annähernd translatorisch aus einer
abgesenkten Ruhelage nach oben in eine Stützlage verlagerbaren
Überrollkörper, wobei die Kopfstütze eine nach unten offene
Ausnehmung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überrollkörper (5) zumindest in einer Nichtgebrauchs
stellung und bei einem Überschlagsfall mit seinem oberen Ab
schnitt in der Ausnehmung (4) der Kopfstütze (2) aufgenommen
ist.
2. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ausnehmung (4) der Kopfstütze (2) eine tragende
Struktur (3) zur Aufnahme des Überrollkörpers (5) integriert
ist.
3. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es reversibel ist.
4. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfstütze (2) zumindest im Überschlagsfall am Über
rollkörper (5) fixiert ist.
5. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es einem rückwärtigen Fahrzeugsitz zugeordnet ist.
6. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überrollkörper (5) an einem Abschnitt des Fahrzeugroh
baus abgestützt ist.
7. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überrollkörper (5) an einer Struktur einer Rückenlehne
(8, 9) abgestützt ist.
8. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überrollkörper (5) als wenigstens annähernd U-förmiger
Überrollbügel ausgebildet ist.
9. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überrollkörper (5) in einer Kassette (6) gelagert ist.
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