DE19962556A1 - Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen Feststellbremse eines FahrzeugsInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs mit einem manuell verstellbaren Bedienungselement, dessen Stellung in ein Steuersignal für die Erzeugung einer Bremskraft umwandelbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Erkennung der Betätigungszustände Zuspannen und Lösen der Feststellbremse für jeden der beiden Betätigungszustände Zuspannen und Lösen jeweils wenigstens zwei in eine Bewegungsrichtung mechanisch entkoppelte, redundante elektrische Schaltmittel vorgesehen sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Betätigung einer
elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs nach der Gattung
des Anspruchs 1.
Eine Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen
Festellbremse eines Fahrzeugs geht beispielsweise aus der
nicht vorveröffentlichten DE 198 31 072.2 hervor. Bei dieser
Vorrichtung wird die Auslenkung eines drehbar gelagerten
Griffs aus der Ruhelage in ein Steuersignal für die Erzeugung
einer Bremskraft umgewandelt.
Bei einer derartigen Vorrichtung sind die Betätigungszustände
Zuspannen und Lösen der Feststellbremse nicht mechanisch
entkoppelt. Die Schaltzustände Zuspannen und Lösen der
Feststellbremse sind vielmehr überlagert. Hierdurch können
hinsichtlich der Zuordnung des Fahrerwunsches Probleme
entstehen. Probleme treten insbesondere bei einem Ausfall oder
Teilausfall der die Stellung des Bedienelementes erfassenden
Sensoren auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Betätigung
einer elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs der
eingangs beschriebenen Art dahingehend weiterzubilden, dass
eine eindeutige Fahrerwunscherkennung jederzeit - das heisst
auch bei Auftreten eines Einfachfehlers, z. B. bei Auftreten
eines Kurzschlusses, einer Leistungsunterbrechung oder eines
Kontaktfehlers möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Betätigung einer
elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass zur Erkennung
der Betätigungszustände Lösen und Zuspannen der
Feststellbremse jeweils für jeden der beiden
Betätigungszustände Lösen und Zuspannen wenigstens zwei in
eine Bewegungsrichtung mechanisch entkoppelte, redundante
elektrische Schaltmittel vorgesehen sind, ist eine
eineindeutige Fahrerwunscherkennung selbst bei Auftreten eines
Einfachfehlers möglich.
Von besonderem Vorteil ist es dabei auch, dass durch
derartige, klein bauende Schaltmittel auch an sich bekannte
Betätigungselemente für Fahrzeugfeststellbremsen leicht
ersetzt werden können.
So kann beispielsweise bei Fußfeststellbremsen, welche mit
einem Fußpedal zugespannt und durch ein schubladenartiges, am
Armaturenbrett angeordnetes Griffelement gelöst werden, dieses
Griffelement mit Schaltmitteln versehen werden und neben einer
Zugbeanspruchung auch auf eine Druckbeanspruchung ausgelegt
werden, so dass beispielsweise ein Zuspannen der
Feststellbremse bei dieser Ausführungsform durch Hineindrücken
des Griffelements und ein Lösen der Feststellbremse durch
Ziehen des Griffelements definiert und realisiert werden. Das
Fußpedal zum Zuspannen der Feststellbremse kann in diesem
Falle entfallen.
Rein prinzipiell genügen jeweils wenigstens zwei in einer
Bewegungsrichtung mechanisch entkoppelte, redundante
elektrische Schaltmittel zur Feststellung des Fahrerwunsches
Zuspannen oder Lösen der Feststellbremse. Eine vorteilhafte
Ausführungsform sieht vor, daß für die Realisierung der
eineindeutigen Betätigungszustände Zuspannen und Lösen jeweils
drei Schaltmittel vorgesehen sind.
Vorzugsweise sind die drei Schaltmittel matrixförmig
angeordnet und es wird deren Schaltstellung sequentiell
abgefragt. Diese Ausführungsform ermöglicht bei einer
geringstmöglichen Anzahl von zu einem Steuergerät führenden
Leitungen bei einem Kontaktfehler, bei einer
Leitungsunterbrechung oder bei einem Kurzschluss in einer
Leitung eine eindeutige Erkennung des Fahrerwunsches.
Die Feststellbremswirkung wird vorteilhafterweise im
Betriebszustand Zuspannen bei nicht stillstehendem Fahrzeug
zunächst durch Aufbau eines vorgebbaren Zuspanngradienten
mittels der Feststell- oder Betriebsbremse einschließlich an
sich bekannter stabilisierender Bremsregelsysteme (dynamisch
stabiles Abbremsen) und bei einem Stillstand des Fahrzeugs
durch ein Zuspannen der Feststellbremse mit höherem
Zuspanngradienten (statische Abbremsung; Halten des Fahrzeugs)
erzielt.
Die Feststellbremse umfaßt des weiteren vorteilhafterweise
eine Steuereinrichtung, welche Signale über die
Schaltstellungen der Schaltmittel zusammen mit weiteren das
Fahrzeug und/oder den Betriebszustand des Fahrzeugs und/oder
den Fahrzustand charakterisierenden Signalen verarbeitet und
in Steuersignale für die Erzeugung einer Bremskraft umwandelt.
Die Datenübertragung der Fahrzeugsignale und/oder das Fahrzeug
und/oder der Betriebszustand des Fahrzeugs und/oder der
Fahrzustand charakterisierenden Signale erfolgt vorzugsweise
über einen CAN-Bus.
Die Datenübertragung vom Bedienelement zu der Steuereinrichtung
erfolgt über wenigstens eine Leitung, die nicht Teil des CAN-
Datenbusses ist.
Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die
Datenübertragung vom Bedienungselement zu der
Steuereinrichtung über Leitungen erfolgt, wobei ein Teil der
Leitungen unabhängig vom CAN-Datenbus und der andere Teil der
Leitungen Teil des CAN-Datenbus ist.
Als Schaltmittel werden sehr vorteilhaft als
Silikonschaltmatten ausgeführte Taster verwendet, die einen
kleinen Bauraum und eine lange Lebensdauer aufweisen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen
Darstellung einiger Ausführungsbeispiele der Erfindung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine elektrische Feststellbremse eines
Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Betätigung der elektrischen Feststellbremse;
Fig. 2 einen elektrischen Schaltplan einer elektrischen
Festellbremse mit einem von der Erfindung Gebrauch
machenden Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Betätigung der elektrischen Feststellbremse;
Fig. 3 schematisch das Schaltbild eines anderen
Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Betätigung
einer elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs gemäß
der Erfindung;
Fig. 4 eine Fehlertabelle zu der in Fig. 3 dargestellten
Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen
Feststellbremse.
Eine elektrische Feststellbremse, auch als Parkbremse
bezeichnet, eines Fahrzeugs, schematisch dargestellt in Fig.
1, umfaßt ein Bedienelement 10 mit einem beispielsweise durch
Ziehen und Drücken entgegen der Rückstellkraft von Federn 11,
12 betätigbaren Griffelement 17, das in seiner Ausgangslage
durch die Federn 11, 12 in einer mit N bezeichneten
Ruheposition steht. Das Griffelement 17 kann beispielsweise
als Schiebeelement ähnlich einer Schublade ausgebildet und im
Armaturenbrett angordnet sein. Es kann in diesem Falle einen
Lösegriff einer an sich bekannten Fußfeststellbremse, der
ebenfalls im Armaturenbrett angeordnet ist, ersetzen. Durch
Drücken oder Ziehen an dem Griffelement 17 des Bedienelements
10 werden Taster 14, 15 betätigt, die ein Zuspannen oder Lösen
der Feststellbremse signalisieren und deren Ausgangssignale
einer Steuereinheit 20 zugeführt werden. In Fig. 1 ist der
Übersichtlichkeit halber jeweils nur ein Taster dargestellt.
Es sind wenigstens zwei vorgesehen. Die Steuereinheit 20
steuert unabhängig von diesen Signalen Aktoren 30 zur
Betätigung der Feststell- oder Parkbremse an. Wie in Fig. 1
dargestellt ist, kann die Steuereinheit (ECU-Electronic
Control Unit) der Feststell- oder Parkbremse durch eine
weitere Batterie 22 (Batterie Backup) vom Bordnetz unabhängig
gespeist werden.
Der Steuereinheit 20 werden durch einen an sich bekannten CAN-
Bus 50 weitere das Fahrzeug und/oder den Fahrzustand und/oder
dem Betriebszustand des Fahrzeugs chrakterisierende Größen,
wie die Raddrehzahl, das Motoristmoment, die Getriebestellung,
die Stellung der Motorhaube, eine Baureihencodierung oder die
Schlüsselstellung des Zündschlüssels zugeführt. Ferner kann
ein Signal für eine eventuelle externe Ansteuerung verarbeitet
werden. Die Datenübertragung vom Bedienelement 10 zum
Steuergerät 20 erfolgt über Leitungen.
Die Steuereinheit 20 gibt das Fahrzeug und/oder den
Fahrzustand und/oder den Betriebszustand des Fahrzeugs
chrakterisierende Größen an den CAN-Bus 50 aus, diese können
beispielsweise der Neigungswinkel, der Belagverschleiss,
Diganosesignale der Feststellbremse, ein Signal zur
Ansteuerung des Bremslichts und ein Signal zur Ansteuerung
einer Funktionslampe und eines Warntons sein. Eine Betätigung
der Feststellbremse kann in einem Anzeigeinstrument 60
angezeigt werden.
Die Bedienfunktion des Lösegriffs des Bedienelements 10 ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Teilfunktion Zuspannen und
Lösen der Feststellbremse abhängig von den Fahrzuständen
statisch oder dynamisch, teilweise oder vollständig
automatisierbar erfolgt. Ausgehend von dem neutralen Zustand N
erfolgt eine Betätigung der Feststellbremse über die redundant
ausgeführten wenigstens zwei Taster 14, 15, von denen in Fig. 1
jeweils nur einer dargestellt ist. Zur Realisierung einer
eineindeutigen Fahrerwunscherkennung erfolgt die Betätigung
der Feststellbremse über die jeweils wenigstens zwei in einer
Bewegungsrichtung mechanisch entkoppelten Taster 14, 15, wobei
sowohl für das Lösen als auch für das Zuspannen jeweils zwei
Taster vorgesehen sind, so daß beim Ausfall eines Tasters
immer noch eine Erkennung des Fahrerwunsches möglich ist.
Ein in Fig. 2 dargestelltes Ausführungsbeispiel einer
elektrischen Feststellbremse umfaßt neben dem Steuergerät 20,
Aktuatoren in Form von Motoren 31, 32. Die Übertragung der das
Fahrzeug und/oder den Fahrzustand und/oder den Betriebszustand
des Fahrzeugs charakterisierenden Daten erfolgt wie oben
beschrieben über einen CAN-Bus. Das Steuergerät 20 wird von
einer Fahrzeugbatterie 25 und von einer eventuell vorhandenen
zweiten redundanten Batterie 26 gespeist.
Das Bedienelement 100 umfaßt jeweils drei Schalter 102, 104,
106 für das Lösen der Feststellbremse und weitere drei
Schalter 103, 105, 107 für das Zuspannen, die so geschaltet
sind, dass bei Ausfall eines Schalters oder einer
Leitungsunterbrechung oder bei Kurzschluss jederzeit eine
eineindeutige Fahrerwunscherkennung möglich ist, das heisst
erkennbar ist, ob der Fahrer ein Lösen oder ein Zuspannen der
Bremse beabsichtigt.
In Fig. 3 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
vorgesehen, bei der das Bedienelement 130 sechs Schalter, drei
Schalter 132, 134, 136 zum Lösen der Bremse und drei Schalter
133, 135, 137 zum Zuspannen der Bremse umfaßt. Die zu diesen
Schaltern führenden Leitungen werden von dem Steuergerät 20
mit jeweils zeitversetzten Pulsen, beispielsweise
Rechteckpulsen beaufschlagt. Der Schaltzustand in den sechs
Schaltleitungen wird sequentiell abgefragt und der
Steuereinheit 20 zugeführt. Mit 7.1, 7.2, 7.3 sowie 8.1, 8.2,
8.3 sind Steckverbindungen bezeichnet. Wie insbesondere in
Fig. 1 dargestellt ist, sind die von dem Bedienelement 10 zu
der Steuereinheit 20 führenden Leitungen von dem CAN-Datenbus
50 unabhängig. Darüber hinaus kann aber auch vorgesehen sein,
dass ein Teil der CAN-Leitungen Teil des CAN-Datenbusses sind.
Der andere Teil muss auch in diesem Falle vom CAN-Datenbus
unabhängig sein, um beispielsweise bei einem Fehler des
Datenbusses eine Signalübertragung jederzeit noch zu
ermöglichen.
Fig. 4 zeigt eine Fehlertabelle der in Fig. 3 dargestellten
Schaltung. Wie Fig. 4 entnommen werden kann, sind Fehler wie
zum Beispiel ein Lösen einer Steckverbindung durch Abziehen
eines Steckers, eine Unterbrechung einer Steckverbindung oder
ein Kurzschluß zwischen den Steckverbindungen 7.1, 7.2, 7.3,
8.1, 8.2, 8.3 durch die matrixartige redundante Anordnung der
sechs Schalter erkennbar. Der Fahrerwunsch ist in diesem Fall
immer noch übertragbar. Die Schalter 132, 133, 134, 135, 136,
137 werden vorteilhafterweise als Taster in Form von
Silikonschaltmatten ausgeführt, welche einen kompakten Aufbau
des Bedienelements 130 ermöglichen. Das Bedienelement 130 kann
auf diese Weise einen an sich bekannten Lösegriff einer
Fußfeststellbremse, der am Armaturenbrett angeordnet ist,
ersetzen. Der Lösegriff ist vom Fahrer mit einer Hand
komfortabel und ergonomisch einfach bedienbar. Ein
Fußfeststellpedal wie es aus an sich bekannten
Fußfeststellbremsen bekannt ist kann dabei entfallen.
Die Funktion der Feststellbremse ist folgende:
Durch das Steuergerät 20 wird bei einem nicht stillstehenden Fahrzeug (V < 0 Km/h) eine dynamische Abbremsung durch Aufbau eines geeigneten Zuspanngradienten oder Ansteuern der Betriebsbremse zur Erzeugung eines Zuspanngradienten erzielt, wohingegen bei einem stillstehenden Fahrzeug (V = 0 Km/h) eine statische Abbremsung durch Zuspannen der Feststellbremse mit höherem Zuspanngradienten erfolgt.
Durch das Steuergerät 20 wird bei einem nicht stillstehenden Fahrzeug (V < 0 Km/h) eine dynamische Abbremsung durch Aufbau eines geeigneten Zuspanngradienten oder Ansteuern der Betriebsbremse zur Erzeugung eines Zuspanngradienten erzielt, wohingegen bei einem stillstehenden Fahrzeug (V = 0 Km/h) eine statische Abbremsung durch Zuspannen der Feststellbremse mit höherem Zuspanngradienten erfolgt.
Zur eindeutigen Zustandserkennung wird das
Geschwindigkeitssignal im Übergangsbereich der auflösbaren
Raddrehzahl auf V = 0 Km/h extrapoliert.
Der Übergang zwischen einem nicht stillstehenden und einem
stillstehenden Fahrzeug erfolgt fliessend, so dass keine Lücke
entsteht.
Neben der oben beschriebenen Funktionsleuchte, welche eine
Rückmeldung des Systemzustands ermöglicht, kann eine
Rückmeldung haptisch oder akustisch erfolgen. Bei einer
dynamischen Abbremsung erfolgt bei dem Fahrerwunsch Zuspannen
zusätzlich zur optischen Anzeige durch die Funktionsleuchte
ein akustischer Warnton.
Eine automatische Funktion der Vorrichtung kann dadurch
vorgesehen sein, dass bei einem Stillstand des Fahrzeugs und
dann, wenn der Fahrer das Fahrzeug verlässt, ein automatisches
Zuspannen erfolgt.
Darüber hinaus können die oben bereits erwähnten
Neigungswinkelsignale zu einem automatischen Zuspannen der
Feststellbremse herangezogen werden. In diesem Falle wird ein
Wegrollen des Fahrzeugs am Berg verhindert.
Ferner kann die Vorrichtung gekoppelt sein mit einem
elektromechanisch schaltbaren Getriebe. In diesem Falle
erfolgt ein Zuspannen, wenn der Wählhebel des Getriebes in
eine Parkstellung gestellt wird. Ein automatisches Lösen
erfolgt bei Verlassen des Wählhebels aus der Parkstellung.
Eine Rückrollverhinderungsfunktion kann dadurch realisiert
werden, dass beim Anfahren am Berg, abhängig vom
Neigungswinkelsignal und von der Motormomentenschnittstelle
ein automatisches Zuspannen und Lösen der Feststellbremse
erfolgt.
Ausserdem lässt sich auch eine Abschleppschutzfunktionen in
Verbindung mit einer elektronischen Wegfahrsperre durch
selbsttätiges Zuspannen der Feststellbremse realisieren.
Zur Realisierung einer teil- oder vollautomatischen Funktion
der Vorrichtung ist vorgesehen, dass sie mit einer
fremdkraftbetätigten Betriebsbremse so gekoppelt ist, dass bei
"Zuspannen" bei einer eingeschalteten Zündschlüsselposition
und einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs V < 0 km/h bei
gleichzeitiger Anzeige der Betätigung eine Ansteuerung der
Betriebsbremse erfolgt, mit der das Fahrzeug, wenn
erforderlich, mit Hilfe aller an sich bekannter
stabilisierender Bremsregelsysteme abgebremst wird und eine
unterlagerte Ansteuerung "Zuspannen" der Parkbremse bei
Erreichen eines Geschwindigkeitswerts V = 0 km/h oder nach
einer zu definierenden Zeit erfolgt.
Eine derartige Systemverknüpfung ist dadurch gekennzeichnet,
dass in einem vorgebbaren Zeitintervall durch Erkennung der
Zustände "Fahrer verlässt das Fahrzeug", "Störung
Betriebsbremse" und "Motor aus" eine unmittelbare Funktion
"Zuspannen" bei gleichzeitiger Anzeige an der
Betätigungseinrichtung selbst erfolgt.
Darüber hinaus kann zur Realisierung einer teil- oder
vollautomatischen Funktion der Vorrichtung vorgesehen sein,
dass sie mit einer direkten oder indirekten, über Hilfsgrössen
bestimmten Motormomentenschnittstelle und einem
Neigungswinkelsignal so gekoppelt ist, dass die Funktion
"Lösen" beim Anfahren aus einem Zustand, bei der der
Zündschlüssel in einer Schaltstellung ist und die
Geschwindigkeit V = 0 km/h ist, zusätzlich zu einem
mechanischen Taster "Lösen" auch durch ein Betätigen eines
Pedalwertgebers (z. B. Betätigen eines E-Gas) möglich ist,
wobei die Rückmeldung durch die Deaktivierung einer
Funktionsleuchte geschieht (vergleiche Fig. 1).
Eine solche Funktion dient insbesondere zur Realisierung einer
Anfahrhilfe am Berg.
Ferner ist die Funktion "Lösen" in einem Zustand, bei der der
Zündschlüssel in einer Schaltstellung ist und die
Geschwindigkeit größer als 0 km/h ist, zusätzlich zu einem
mechanischen Taster "Lösen" auch eine Betätigung des
Pedalwertgebers (z. B. E-Gas) möglich. Ein solches Lösen tritt
beispielsweise ein, wenn der Fahrer eine Notbremssituation, in
der er die Feststellbremse zur Durchführung einer Notbremsung
verwendet hat, beenden will.
In beiden Fällen muss der Taster nicht betätigt werden,
sondern es erfolgt ein Lösen der Feststellbremse durch
Betätigen des Pedalwertgebers, beispielsweise durch Betätigen
eines E-Gaspedals.
Darüber hinaus ist eine Kombination mit einer Einparkhilfe
denkbar, wobei bei Erfassung eines Hindernisses mittels an
sich bekannter Sensoren eine Ansteuerung der Betriebsbremse
erfolgt und die Feststellbremse daraufhin nach einer
bestimmten vorgebbaren Zeit aktiviert wird, wenn der Fahrer
das Fahrzeug verlässt oder den Motor abschaltet.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen
Feststellbremse eines Fahrzeugs mit einem manuell
verstellbaren Bedienungselement (10), dessen Stellung in ein
Steuersignal für die Erzeugung einer Bremskraft umwandelbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erkennung der
Betätigungszustände Zuspannen und Lösen der Feststellbremse
für jeden der beiden Betätigungszustände Zuspannen und Lösen
jeweils wenigstens zwei in eine Bewegungsrichtung mechanisch
entkoppelte, redundante elektrische Schaltmittel (14, 15;
102, 103, 104, 105, 106, 107; 132, 133, 134, 135, 136, 137)
vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Betätigungszustände Zuspannen und Lösen jeweils drei
Schaltmittel (102, 104, 106, 103, 105, 107; 132, 134, 136,
133, 135, 137) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweils drei Schaltmittel (132, 134, 136, 133, 135, 137)
matrixförmig angeordnet sind und deren Schaltstellung
sequentiell abfragbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Feststellbremswirkung in dem
Betätigungszustand "Zuspannen" bei nicht stillstehendem
Fahrzeug zunächst durch Aufbau eines vorgebbaren
Zuspanngradienten mittels der Feststell- und/oder der
Betriebsbremse einschließlich stabilisierender
Bremsregelsysteme (dynamisch stabiles Abbremsen) erfolgt und
bei stillstehendem Fahrzeug daraufhin ein Zuspannen der
Feststellbremse mit höherem Zuspanngradienten (statisches
Abbremsen; Halten des Fahrzeugs).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (20) vorgesehen
ist, welche Signale über die Schaltstellung der Schaltmittel
(14, 15; 102, 103, 104, 105, 106, 107; 132, 133, 134, 135,
136, 137) zusammen mit weiteren, das Fahrzeug und/oder den
Betriebszustand des Fahrzeugs und/oder den Fahrzustand
chrakterisierende Größen verarbeitet und in ein Steuersignal
für die Erzeugung einer Bremskraft umwandelt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Datenübertragung der Signale über einen CAN-Bus (50)
erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Datenübertragung vom
Bedienungselement (10) zu der Steuereinrichtung (20) über
wenigstens eine vom CAN-Datenbus unabhängige Leitung
erfolgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Datenübertragung vom
Bedienungselement (10) zu der Steuereinrichtung (20) über
Leitungen erfolgt, deren einer Teil unabhängig vom CAN-
Datenbus (50) und deren anderer Teil Teil des CAN-
Datenbusses (50) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schaltmittel (14, 15; 102, 103,
104, 105, 106, 107; 132, 133, 134, 135, 136, 137) als
Silikonschaltmatten ausgeführte Taster sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162556 DE19962556A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162556 DE19962556A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19962556A1 true DE19962556A1 (de) | 2001-07-19 |
Family
ID=7934193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999162556 Withdrawn DE19962556A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Vorrichtung zur Betätigung einer elektrischen Feststellbremse eines Fahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19962556A1 (de) |
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