DE19961851A1 - Pulsationsfreie Radialkolbenpumpe insbesondere für geregelte Bremssysteme - Google Patents
Pulsationsfreie Radialkolbenpumpe insbesondere für geregelte BremssystemeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe (6) für geregelte Bremssysteme. Um Pulsationen im Fördervolumenstrom dieser Pumpe (6) zu verhindern wird vorgeschlagen, daß die mindestens drei Kolben (9) der Pumpe mit einem speziellen Kolbenhubprofil derart drehwinkelabhängig gesteuert werden, daß der Summenwert der Ansaugvolumenströme aller Kolben nur von der Rotationsgeschwindigkeit des Pumpantriebs, nicht aber von der momentanen Phasenlage des Pumpenantriebs abhängt. Insbesondere resultiert daraus bei konstanter Pumpenantriebsgeschwindigkeit ein im Rahmen der erzielbaren Fertigungsgenauigkeiten exakt konstanter, pulsationsfreier Fördervolumenstrom der Pumpe.
Description
Bei geregelten Bremssystemen erfährt das Problem der Ge
räuschbekämpfung in den letzten Jahren wachsende Bedeutung.
Dies resultiert u. a. auch daher, daß derartige Systeme auch
dann wirksam werden, wenn wie beispielsweise bei ESP die
Bremsen eines Fahrzeugs selbsttätig betätigt werden, ohne
daß der Fahrer diesen Vorgang durch Bedienen des Bremspe
dals ausgelöst hätte. Das Anlaufen einer Geräusche verursa
chenden Pumpe ohne für den Fahrer erkennbaren Grund kann
diesen beunruhigen und von einer konzentrierten Bedienung
seines Fahrzeugs ablenken und unter Umständen gar zu Pa
nikreaktionen führen.
Als Maßnahme zur Bekämpfung von Pumpengeräuschen ist be
kannt geworden, die Anzahl der Pumpenkolben von ein oder
zwei Kolben auf fünf und mehr Kolben zu erhöhen. Auf diese
Weise wird bei gleicher Pumpleistung die Höhe der Druck
schwankungen vermindert und gleichzeitig die Frequenz der
Pumpenschwankungen erhöht, was zu einer Verstetigung des
dann schwächeren Geräusches führt. Eine derartige Pumpe ist
in der DE-OS 24 36 627 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung geht daher aus von einer Kolben
pumpe der sich aus dem Oberbegriff des Hauptanspruchs erge
benden Gattung. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ge
räuschbekämpfung durch andere Mittel als eine möglichst ho
he Anzahl von Pumpenkolben zu erreichen. Die Erfindung löst
die gestellte Aufgabe durch die sich aus dem kennzeichnen
den Teil des Hauptanspruchs ergebende Merkmalskombination.
Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, ein Kolbenbe
wegungsprofil anzugeben, das bei geeignet phasenversetzter
Anwendung auf die einzelnen Kolben der Pumpe einen Summen
wert der Ansaugvolumenströme aller Kolben ergibt, der nur
von der Rotationsgeschwindigkeit des Pumpenantriebs, nicht
aber von der momentanen Phasenlage des Pumpenantriebs ab
hängt. Insbesondere resultiert daraus bei konstanter Pum
penantriebsgeschwindigkeit ein im Rahmen der erzielbaren
Fertigungsgenauigkeiten exakt konstanter, pulsationsfreier
Fördervolumenstrom der Pumpe.
Somit löst die Erfindung die gestellte Aufgabe vollständig,
während die im Stand der Technik beschriebenen Maßnahmen
nur eine graduelle Verbesserung erreichen können, da trotz
größerer Kolbenzahl ein bestenfalls annähernd gleichblei
benden Summenwert erzielt werden kann.
Das erfindungsgemäße Prinzip ist nicht nur hinsichtlich des
Fördervolumenstroms, sondern auch hinsichtlich des Ansaug
volumenstroms anwendbar. Will man also auch den Ansaugvolu
menstrom pulsationsfrei halten, so empfiehlt sich in Wei
terbildung der Erfindung die Merkmalskombination nach An
spruch 2. Ein konstanter Ansaugvolumenstrom zusammen mit
einem konstanten Fördervolumenstrom bei konstanter An
triebsgeschwindigkeit hat zur Folge, daß das innerhalb der
Pumpe befindliche Fluid stets dasselbe zeitlich konstante
Volumen einnimmt, obwohl die einzelnen Kolbenvolumina sich
ständig ändern, selbst wenn die Pumpe mit nicht konstanter
Antriebsgeschwindigkeit betrieben wird. Somit hat eine er
findungsgemäße Pumpe die vorteilhafte Eigenschaft, daß in
allen, insbesondere auch in nicht stationären Betriebsbe
dingungen der Ansaugvolumenstrom gleich dem Fördervolumen
strom ist.
Eine Kolbenpumpe nach dem Stand der Technik entnimmt dage
gen dem angeschlossenen Hydrauliksystem beim Ansaugen ein
Fluidvolumen und stößt ein entsprechendes Volumen zeitver
setzt ab. Eine solche Pumpe erzeugt daher selbst im Bereit
schafts-Betriebsmodus von ESP, während dem Eingang und
Ausgang der Pumpe über Ventile miteinander verbunden werden
und die Pumpe in einem geschlossenen hydraulischen Kreis
fördert, Pulsationen. Die erfindungsgemäße Pumpe kann dage
gen konstruktionsbedingt überhaupt keine Pulsationen erzeu
gen, außer solchen, die durch Ungleichförmigkeiten in der
Bewegung des Pumpenantriebs verursacht werden. Diese kommen
aber bedingt durch die vergleichsweise hohe Rotationsträg
heit des üblicherweise zum Antrieb verwendeten Elektromo
tors praktisch nicht vor.
Einen besonders einfachen Aufbau der erfindungsgemäßen Pum
pe erhält man durch Anwendung der Merkmalskombination nach
Anspruch 3. Danach werden die Pumpen zyklisch nacheinander
durch ein einzelnes Getriebe angesteuert, das das erfin
dungsgemäße Kolbenhubprofil in der jeweiligen Phasenlage
für alle Kolben der Pumpe erzeugt, wobei die Pumpenkolben
im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene liegen und vor
zugsweise sternförmig angeordnet werden.
Eine bevorzugte Form der Ausführung des Kolbenhubgetriebes
ist eine rotierende Kurvenscheibe, wobei sich die korrekte
Phasenlage der einzelnen Kolbenhübe durch die sternförmige
Anordnung der Kolben in gleichen Winkelabständen ergibt.
Mehrere erfindungsgemäße Kolbenpumpen können gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 5 zu einer Pumpeneinheit zusammen
gefaßt werden, die von einem gemeinsamen rotatorischen An
trieb bedient werden. Dabei ist es besonders günstig, die
Kolben aller Pumpen in eine Ebene zu packen und den rotato
rischen Antrieb über ein gemeinsames Getriebe auf alle Pum
penkolben wirken zu lassen. So ist beispielsweise die für
hydraulische Bremssysteme erforderliche Trennung in zwei
getrennte Bremskreise realisierbar, indem zwei erfindungs
gemäße Pumpen mit je drei Kolben gemeinsam angetrieben wer
den. Dabei sind die insgesamt 6 Pumpenkolben derart ge
schaltet, daß sie in Drehrichtung der Pumpe abwechselnd ei
nem der beiden Pumpenkreise fest zugeordnet sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 die Fördervolumina einzelner Kolben über dem Dreh
winkel einer Pumpe mit drei Kolben, wobei die je
weiligen Fördervolumina der einzelnen Kolben unter
einander dargestellt sind,
Fig. 2 einen geeigneten Kolbenhub in Abhängigkeit von dem
Drehwinkel zur Erzeugung der Fördervolumina nach
Fig. 1,
Fig. 3
bis 6 verschiedene Konturen von Kurvenscheiben zum Her
beiführen der in Fig. 1 gezeigten Fördervolumina,
Fig. 7 den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Kolbenpumpe mit drei Kolben und
Fig. 8 den Aufbau einer Anordnung aus zwei erfindungsgemä
ßen Kolbenpumpen mit je drei Kolben, bei dem die
insgesamt 6 Kolben in einer Ebene angeordnet sind.
Die Erfindung ist eine Weiterbildung der an sich bekannten
Kolbenpumpe und löst die Aufgabe, die Volumenstrompulsatio
nen solcher Kolbenpumpen zu eliminieren. Während in der
Fachliteratur als Maßnahme zur Minderung der Pulsationen
vorgeschlagen wird, die Anzahl der Kolben zu erhöhen, kön
nen die Pulsationen durch Anwendung der Erfindung bereits
bei Pumpen mit nur drei oder vier Kolben vollständig ver
mieden werden.
Die Lösung der Aufgabe besteht in der Vorgabe einer geeig
neteren Bewegungsform als die üblicherweise verwendeten
rein sinusförmigen Kolbenhübe.
Zur Bestimmung der entsprechenden, Pulsationen vermeidenden
Kolbenbewegung für eine 3-Kolben-Pumpe wird gemäß Fig. 7
von einem rotatorischen Antrieb ausgegangen, der die drei
Kolben (9) mit dem gleichen, aber jeweils um 120 Grad pha
senversetzten Bewegungsprofil antreibt. Pro 360 Grad Umdre
hung des Antriebs soll ein Kolben (9) einmal ansaugen und
einmal fördern. Dies entspricht einem steigenden und einem
fallenden Abschnitt des Kolbenbewegungsprofils in Fig. 2.
Bei konstanter Winkelgeschwindigkeit des Pumpenantriebs ist
der Fördervolumenstrom proportional zur Anstieg, der An
saugvolumenstrom proportional zum Abfall des Bewegungspro
fils. Vorgeschlagen wird der in Fig. 1 dargestellte Verlauf
der drei Profilsteigungen. Summieren der drei aufsteigend
schraffierten Fördervolumenströme ergibt den konstanten Ge
samt-Fördervolumenstrom und Summieren der drei abfallend
schraffierten Ansaugvolumenströme den ebenso konstanten An
saugvolumenstrom. Dabei wechseln sich jeweils 60 Grad- Pha
sen, in denen nur einer der drei Kolben fördert, ab mit 60 Grad-
Phasen in denen zwei Kolben ihre zeitlich veränderli
chen Volumenströme zu dem in der Summe konstanten Gesamtvo
lumenstrom beitragen. Das gleiche gilt für die Ansaugvolu
menströme. Da Eingangs- und Ausgangsvolumenstrom gleich und
proportional zur Antriebsgeschwindigkeit sind, ist die Vo
lumenbilanz der erfindungsgemäßen Pumpe ausgeglichen in dem
Sinne, daß sich zu jedem Zeitpunkt dieselbe Flüssigkeits
menge innerhalb der Pumpe befindet. Insbesondere kann daher
im Gegensatz zur bekannten ESP-Pumpe bei eingangsseitiger
Druckbeaufschlagung keine unerwünschte Volumenaufnahme
stattfinden. Die waagerechten Kurvenabschnitte, in denen
der betreffende Kolben alleine fördert sind durch die An
forderung eines konstanten Gesamtvolumenstroms festgelegt.
Dagegen können die Abschnitte, in denen sich je zwei Teil
volumenströme summieren noch variiert werden. Beispielswei
se könnten die geschwungenen Kurven durch ansteigende bzw.
abfallende Geraden ersetzt werden. Dies hätte jedoch den
Nachteil, daß der Volumenstrom plötzlich einsetzt wodurch
die Pumpenventile Geräusche abgeben. Daher wird die in Fig. 1
dargestellte Kurvenform bevorzugt. Die für die vorgegebe
nen Fördervolumenströme erforderlichen Kolbenbewegungen er
geben sich durch Integration über die Zeit. Fig. 2 zeigt
exemplarisch den Kolbenweg über dem Antriebswinkel für den
in Fig. 1 ganz oben dargestellten Volumenstromverlauf. Die
waagerechten Abschnitte der Kurve in Fig. 1 ergeben Ab
schnitte konstanter Steigung in Fig. 2. Die Wege der ande
ren beiden Kolben ergeben die gleiche, jedoch phasenver
setzte Kurve.
Es bleibt die Aufgabe, die Drehbewegung einer Pumpenan
triebswelle in die oben ermittelte Kolbenbewegung zu wan
deln. Dies kann durch einen Nocken geschehen, der eine auf
einen Grundkreis abgewickelte Kontur gemäß der in Fig. 2
gezeigten Kurve besitzt. Fig. 3 bis 6 zeigen vier ver
schiedene Grundkreise und die zugehörigen Nockenkonturen.
Fig. 7 zeigt eine mögliche Bauform der erfindungsgemäßen
Pumpe. Die Form des Antriebsnockens ergibt sich durch ra
diale Streckung des Grundkreises mit der in Fig. 2 darge
stellten erfindungsgemäßen Kolbenhub-Funktion. Um den ent
sprechenden Hub dann auch tatsächlich zu erzielen muß der
Nocken wie angedeutet an Berührpunkten (8) abgetastet wer
den, die auf den Mittellinien der Kolben liegen. Bei der
technisch praktikableren Abtastung durch ein stumpfes Ende
des Kolbens wandert der Berührpunkt senkrecht zur Kolbenach
se. Daher muß in diesem Falle einen entsprechend modifi
zierte Nockenkontur zum Einsatz kommen. Die Berechnung
liegt im Bereich des Könnens eines Durchschnittsfachmanns
und wird deswegen im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
nicht durchgeführt.
Fig. 8 zeigt, wie sechs vom gleichen Getriebe betätigte
Kolben (14) so gruppiert werden können, daß zwei voneinan
der getrennte, pulsationsfreie Pumpenkreise entstehen.
Auch in einer Pumpe mit vier Kolben können diese analog zu
dem oben gesagten so angetrieben werden, daß keine Pulsa
tionen entstehen - das ist sogar einfacher zu erreichen als
mit drei Kolben. Da aber wie gezeigt drei Kolben bereits
genügen, um alle Pulsationen vollständig zu eliminieren
wird das Ergebnis dieser Berechnungen hier nicht gezeigt.
Zum technischen Vorteil der Erfindung läßt sich sagen:
Die Kolbenpumpe als kostengünstigste Pumpenbauform hatte
bisher den Nachteil der Volumenstrom-Pulsationen mit den
damit verbundenen Problemen wie z. B. der Geräuschentwick
lung. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung mit einfa
chen Mitteln behoben.
Eine speziell konstruiertes Bewegungsprofil ersetzt die
bisher in Kolbenpumpen übliche rein sinusförmigen Kolbenbe
wegung. Diese Bewegung wird allen Kolben einer Pumpe pha
senversetzt aufgeprägt. Zur Erzielung pulsationsfreier An
saug- und Fördervolumenströme sind mindestens drei Kolben
notwendig.
Claims (8)
1. Kolbenpumpe (6) mit rotatorischem Antrieb (4, 7) und
drei beziehungsweise vier Kolben (7, 14) gleicher Geo
metrie, die alle mit dem gleichen um jeweils 120 be
ziehungsweise 90 Grad zum nächsten Kolben phasenver
setzten Bewegungsprofil zyklisch angesteuert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegungsprofil (Fig. 1
bis Fig. 6) derart gestaltet ist, daß der Summenwert
der Fördervolumenströme aller Kolben prinzipiell nur
von der Rotationsgeschwindigkeit des Pumpenantriebs,
nicht aber von der momentanen Phasenlage des Pumpenan
triebs abhängt.
2. Kolbenpumpe (6) mit rotatorischem Antrieb und drei be
ziehungsweise vier Kolben (9) gleicher Geometrie, die
alle mit dem gleichen um jeweils 120 beziehungsweise
90 Grad zum nächsten Kolben phasenversetzten Bewe
gungsprofil zyklisch angesteuert werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bewegungsprofil derart gestaltet
ist, daß der Summenwert der Ansaugvolumenströme aller
Kolben prinzipiell nur von der Rotationsgeschwindig
keit des Pumpenantriebs, nicht aber von der momentanen
Phasenlage des Pumpenantriebs abhängt.
3. Kolbenpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kolben (9, 14) in einer Ebene stern
förmig radial zur Achse des Antriebs angeordnet sind.
4. Kolbenpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der rotatorische Antrieb die drei beziehungsweise
vier Kolben der Pumpe über eine Kurvenscheibe (7, 12)
antreibt.
5. Kolbenpumpen nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß rotatorischen Antrieb
(4, 7) mehr als eine Pumpe antreibt.
6. Kolbenpumpen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der rotatorische Antrieb die mehr als eine Pumpe
über eine gemeinsam genutzte Kurvenscheibe antreibt.
7. Kolbenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem geregelten
Bremssystem eingesetzt ist.
8. Radialkolbenpumpe mit mehr als zwei Kolben, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels eines Exzenters (5, 7, 12)
der Kolbenhub (Fig. 2) derart drehwinkelabhängig ge
steuert wird, daß die Summe der Fördervolumenströme
aller Kolben einen annähernd gleichbleibenden Summen
wert ergibt.
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DE1999161851 DE19961851A1 (de) | 1999-12-22 | 1999-12-22 | Pulsationsfreie Radialkolbenpumpe insbesondere für geregelte Bremssysteme |
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