DE19960429A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Tempertaur eines Fluids - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Tempertaur eines FluidsInfo
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- G01F1/6986—Feedback or rebalancing circuits, e.g. self heated constant temperature flowmeters with pulsed heating, e.g. dynamic methods
Abstract
Eine Vorrichtung zur Messung der Temperatur eines Fluids mit einem Messfühler (4), der durch eine Stromquelle (11) mit einem Messstrom beaufschlagt wird, soll derart verbessert werden, dass die Temperaturmessung ohne nennenswerte Eigenerwärmung des Messfühlers (4) durchgeführt werden kann. Außerdem soll ein Messverfahren zur Durchführung der Temperaturmessung angegeben werden. DOLLAR A Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, den Messfühler (4) mit Messstromimpulsen zu beaufschlagen, das am Messfühler (4) abfallende, durch die Messstromimpulse erzeugte Spannungsmaximum und Strommaximum zu erfassen und den Quotienten aus Spannungsmaximum und Strommaximum zu bilden. Der Quotient ist dabei ein Maß für die Fluidtemperatur.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Messung der
Temperatur eines Fluids mit einem Messfühler, der durch eine Stromquelle mit
einem Messstrom beaufschlagt wird.
Eine Vorrichtung zur kombinierten Messung der Strömungsgeschwindigkeit und
der Temperatur eines Gases ist beispielhaft aus der US 3,645,133 bekannt. Zur
Messung der Strömungsgeschwindigkeit befindet sich ein in einem Gaskanal auf
eine Arbeitstemperatur aufgeheizter Heizdraht, der mit einer Messbrücke
verbunden ist, wobei sich aus der Brückenverstimmung ein der
Strömungsgeschwindigkeit des Gases proportionaler Messwert ergibt. Zur
Kompensation des Temperatureinflusses der Strömungsgeschwindigkeits
messung ist ein Messfühler vorhanden, der ebenfalls stromdurchflossen ist und
die Stromversorgungseinheit der Messbrücke beeinflusst. Durch die Kompen
sation des Temperatureinflusses stellt sich eine konstante Übertemperatur am
Heizdraht gegenüber der Gastemperatur ein. Die bekannte Vorrichtung wird
bevorzugt in Atemsystemen eingesetzt, um das von einem Patienten eingeatmete
beziehungsweise ausgeatmete Gasvolumen oder auch das Atemminutenvolumen
zu messen.
Bei der Temperaturmessung führt jedoch der durch den Messfühler fließende
Strom zu einer Eigenerwärmung, so dass nicht die eigentliche Gastemperatur,
sondern ein Messwert bestimmt wird, der in komplexer Weise neben der
Gastemperatur auch die Eigenerwärmung des Messfühlers und die momentane
Strömungsgeschwindigkeit des Gases beinhaltet. Geht man von einem
üblicherweise fließenden Messstrom von etwa 10 bis 15 Milliampère aus, dann
würde eine Reduktion des Stromes die Eigenerwärmung zwar erheblich
reduzieren, gleichzeitig sinkt dann aber auch die Messspannung stark ab und
würde sich größenordnungsmäßig nur noch um etwa 20 Mikrovolt je Grad Kelvin
Temperaturdifferenz ändern. Die Weiterverarbeitung derart geringer
Messspannungen erfordert einen sehr großen Schaltungsaufwand, insbesondere
dann, wenn längere Zuleitungen und Kontaktverbindungen zwischen den
Messfühlern und der Auswerteeinheit benötigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein
Messverfahren anzugeben, um eine Temperaturmessung innerhalb eines
Fluidkanals ohne nennenswerte Eigenerwärmung des Messfühlers durchführen zu
können.
Die Lösung der Aufgabe für die Vorrichtung erfolgt mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1.
Die Lösung der Aufgabe für das Messverfahren erfolgt mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 2.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die dem Messfühler
zugeführte Leistung durch Wahl einer kurzen Einschaltzeit des Messstroms stark
erniedrigt werden kann, ohne dass die Amplitude des Messstroms reduziert
werden muss. So bewirkt eine Einschaltzeit von beispielsweise 50 Mikrosekunden
innerhalb einer Periodendauer von 5 Millisekunden eine Verringerung der
zugeführten Leistung auf einen Wert von etwa 1 : 100. Dadurch kann die
Auswertung mit Messströmen und Messspannungen durchgeführt werden, die mit
vertretbarem Schaltungsaufwand verarbeitet werden können, ohne dass es zu
einer nennenswerten Eigenerwärmung des Messfühlers kommt.
Das erfindungsgemäße Messverfahren besteht darin, den Messfühler mit
Messstromimpulsen zu beaufschlagen, die am Messfühler abfallende, durch die
Messstromimpulse erzeugte Messspannung UM und den zugehörigen Mess
strom IM zu erfassen und den Quotienten aus Messspannung UM und Mess
strom IM zu bilden. Der Quotient gibt den ohmschen Widerstand des Messfühlers
an und ist ein Maß für die Fluidtemperatur. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, die
Messspannung und den Messstrom synchron am Ende des Messstrom-Impulses
abzutasten, wenn Einschwingvorgänge abgeschlossen sind. Alternativ kann als
Spannung das Spannungsmaximum UM und als Messstrom das Messstrom-
Maximum IM mit Spitzenspannungs- bzw. Spitzenstromdetektoren bestimmt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Figur gezeigt und im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung,
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der am Messfühler
abfallenden Messspannung und den Messstrom in
Abhängigkeit von der Impulsspannung,
Fig. 3 schematisch die Eigenerwärmung des Messfühlers
in Abhängigkeit vom Quadrat des Messstroms und
dem Verhältnis von Einschaltzeit zu Periodendauer.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Messvorrichtung 1, mit der die Strömungsge
schwindigkeit in Kombination mit der Gastemperatur gemessen wird. In einem von
einem Gas durchströmten Kanal 2 sind ein Heizdraht 3 für die Messung der
Strömungsgeschwindigkeit und ein Messfühler 4 für die Temperaturmessung
angeordnet. Der Heizdraht 3 wird dabei durch eine Steuerschaltung 8 auf eine
konstante Übertemperatur gegenüber der Gastemperatur aufgeheizt. Die
Durchströmungsrichtung des Kanals 2 ist beispielhaft durch einen Pfeil 5
veranschaulicht. Der Heizdraht 3 und der Messfühler 4 bestehen aus dünnen
Platindrähten, die an Stützdrähten 6, 7 innerhalb des Kanals 2 befestigt sind. Die
Steuerschaltung 8 enthält eine in der Fig. 1 nicht dargestellte Regelschaltung, mit
der der ohmsche Widerstand des Heizdrahtes 3 auf einem vorgegebenen Wert
gehalten wird. Bei einer Gasdurchströmung des Kanals 2 kühlt sich der Heizdraht
3 ab, so dass durch die Steuerschaltung 8 der durch den Heizdraht 3 fließende
Strom erhöht wird. Die Änderung des Heizstroms ist ein Maß für die
Strömungsgeschwindigkeit des Gases. Da mit der Steuerschaltung 8 der
Heizdraht 3 auf einer konstanten Übertemperatur gegenüber der Gastemperatur
geregelt wird, muss zusätzlich mit dem Messfühler 4 die Gastemperatur erfasst
werden. Der Messfühler 4 ist über einen Vorschaltwiderstand 9 und einen Schalter
10 mit einer Stromquelle 11 verbunden. Der Schalter 10, der aus drei
Kontaktzungen 12, 13, 14 besteht, wird von einer Impulsspannungsquelle 15 mit
Steuerimpulsen Us derart angesteuert, dass die Kontaktzungen 12, 13, 14 für
kurze Zeitintervalle te geschlossen und danach wieder geöffnet werden. Dadurch
entstehen Strom- und Spannungsimpulse an dem Meßfühler 4, die mit den
Verstärkern 16, 17 erfasst werden. Der Verstärker 16 misst dabei den
Spannungsabfall über dem Vorschaltwiderstand 9 und damit eine dem Strom
proportionale Größe, während der Verstärker 17 den Spannungsabfall am
Messfühler 4 auswertet. Die Ausgangssignale der Verstärker 16, 17 gelangen
über die Kontaktzungen 13, 14 zu einem Spannungs-Detektor 18 und einem
Strom-Detektor 19. Mit den Detektoren 18, 19 werden bei geschlossenen
Kontaktzungen 12, 13, 14 die am Messfühler 4 abfallende Messspannung UM und
der Messstrom IM bestimmt. Die Detektoren 18, 19 erhalten von einer
Auswerteeinheit 21 Synchronimpulse, um die Messspannung UM und den
Messstrom IM zum gleichen Zeitpunkt zu erfassen. Der Zeitpunkt wird dabei so
gewählt, dass er am Ende des Steuerimpulses liegt, wenn Einschwingvorgänge
abgeschlossen sind. In einem den Detektoren 18, 19 nachgeschalteten
Schaltkreis 20, der Teil der Auswerteeinheit 21 ist, wird der Quotient aus UM und
IM gebildet, welcher den ohmschen Widerstand des Messfühlers 4 und damit die
Temperatur des Gases angibt. Dieses Temperatur-Messsignal wird über eine
Leitung 22 an die Steuerschaltung 8 weitergegeben, damit die für die Regelung
auf die konstante Übertemperatur erforderliche Gastemperatur in der
Steuerschaltung 8 berücksichtigt werden kann.
Fig. 2 zeigt beispielhaft den zeitlichen Verlauf der Steuerimpulse Us(t) der
Impulsspannungsquelle 15, obere Kurve, sowie Spannungs- und Stromverlauf
U(t) und I(t) am Messelement 4, mittlere und untere Kurve. Die Einschaltzeit te
beträgt beispielhaft 50 Mikrosekunden bei
einer Periodendauer tp von 5 Millisekunden. Innerhalb der Einschaltzeit te steigen
Spannung und Strom auf die Maximalwerte UM und IM an. Die Strom-Amplitude
beträgt im vorliegenden Fall 20 Milliampère. Der Einfluss des Impulsbetriebes auf
die Eigenerwärmung des Messfühlers 4 ist in der Fig. 3 veranschaulicht. Auf der
Ordinate ist die Eigenerwärmung als Differenz T - T0, bezogen auf eine
Bezugstemperatur T0, aufgetragen, während auf der Abszisse das Quadrat des
durch den Messfühler 4 fließenden Stroms I(t) mit dem Verhältnis von
Einschaltzeit te zu Periodendauer tp, te/tp, angegeben ist. In der Fig. 3 sind
einzelne, nicht dargestellte Messpunkte zu einer Ausweichsgeraden verbunden
worden. Im Idealfall stellt sich eine lineare Beziehung zwischen der
Eigenerwärmung des Messfühlers 4 und dem Quadrat des Messstromes I2(t), das
heißt der zugeführten Leistung, ein.
Die Auswirkungen des Strom-Impuls-Betriebs auf die Eigenerwärmung sollen
anhand von zwei Zahlenbeispielen erläutert werden.
Ein Messstrom I(t) von 20 Milliampère, der ständig durch den Messfühler 4 fließt,
mit te/tp gleich 1, führt zu einer Eigenerwärmung von ca. 9,8 Grad Celsius;
Parameter (A). Durch Takten des Messstromes mit einem Verhältnis te/tp gleich
1 : 10, reduziert sich die Eigenerwärmung bei gleicher Stromamplitude auf 1,5 Grad
Celsius, Parameter (B). Aus der Fig. 3 lassen sich, bei gegebener
Eigenerwärmung T - T0, geeignete Ströme I(t) und Taktverhältnisse te/tp
entnehmen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Messung der Temperatur eines Fluids über den ohmschen
Widerstand eines Messfühlers (4), der durch eine Stromquelle (11) mit einem
Messstrom beaufschlagt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stromquelle (11) zur Erzeugung von
Messstromimpulsen ausgebildet ist, dass ein mit dem Messfühler (4)
verbundener Spannungs-Detektor (18) zur Ermittlung einer am Messfühler (4)
abfallenden Messspannung UM, eine Erfassungseinrichtung (19) für den zur
Spannung UM gehörenden Messstrom IM sowie ein Schaltkreis (20) zur
Bildung des Quotienten aus der Messspannung UM und dem Messstrom IM
vorgesehen sind, wobei der Quotient UM/IM den ohmschen Widerstand angibt.
2. Verfahren zur Messung der Temperatur eines Fluids über den ohmschen
Widerstand eines Messfühlers (4), der durch eine Stromquelle (11) mit einem
Messstrom beaufschlagt wird,
gekennzeichnet durch die Schritte,
den Messfühler (4) mit Messstromimpulsen zu beaufschlagen,
die am Messfühler (4) abfallende, durch die Messstromimpulse erzeugte
Messspannung UM und den zugehörigen Messtrom IM zu erfassen,
den Quotienten aus Messspannung UM und Messstrom IM
zu bilden, wobei der Quotient UM/IM den ohmschen Widerstand des
Messfühlers (4) angibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, als Spannung das
Messspannungs-Maximum UM und als Messstrom das Messstrom-
Maximum IM zu nehmen
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, die Amplitude des
Messtroms auf Werte zwischen 5 Milliampère und 20 Milliampère einzustellen.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, das Verhältnis
von Impulsdauer te zu Periodendauer tp des Messstroms auf Werte zwischen
1 : 10 und 1 : 100 einzustellen.
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