DE19960330A1 - Koaxialventil mit elektrischem Stellantrieb - Google Patents
Koaxialventil mit elektrischem StellantriebInfo
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Abstract
Es wird ein Koaxialventil zum Absperren eines flüssigen oder gasförmigen Mediums beschrieben, mit einem Eintritt (E) und einem Austritt (A) für das abzusperrende Medium aufweisenden Ventilgehäuse (11), einer in dem Ventilgehäuse (11) in Axialrichtung zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung und in abdichtender Beziehung zu dem Ventilgehäuse (11) längsverschieblich gelagerten Ventilhülse (12), welche bei geöffnetem Ventil in Längsrichtung von dem abzusperrenden Medium durchströmt wird, und einem an einem Ende der Ventilhülse (12) koaxial zu dieser angeordneten Verschlußkörper (13), an welchem die Ventilhülse (11) in Schließstellung abdichtend anliegt und von dem die Ventilhülse (12) bei Offenstellung unter Freigabe eines Ventilöffnungsquerschnitts (V) beabstandet ist, und mit einem Stellantrieb zum Öffnen und Schließen des Ventils. Der Stellantrieb ist durch einen elektrischen Stellmotor (21) mit einem linear beweglichen Stellglied (22) und ein zwischen den Stellmotor (21) und die Ventilhülse (12) gekoppeltes Übertragungsteil (30) zur Übertragung der Linearbewegung des Stellgliedes (22) auf die Ventilhülse (12) gebildet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Koaxialventil zum Regeln und Absperren eines flüs
sigen oder gasförmigen Mediums.
An Ventile, welche zum Regeln und Absperren eines flüssigen oder gasförmi
gen Mediums unter extremen Bedingungen, wie chemischer Aggressivität,
sehr hohen oder sehr tiefen Temperaturen oder unter sehr hohen Drücken
dienen, werden besondere Anforderungen gestellt. Ein Anwendungsbereich
von Ventilen, welche dem Absperren eines flüssigen oder gasförmigen Medi
ums unter extremen Bedienungen dienen, sind Antriebe in der Luft- und
Raumfahrt. Hier sind die Ventile einerseits extremen Temperaturen und ex
tremen Temperaturänderungen ausgesetzt. Bei Ventilen für flüssige und gas
förmige Raketentreibstoffe kommen weitere Aufwendungen, wie große Mas
senströme, hohe Drücke und kurze Schaltzeiten (Öffnen, Schließen, Position)
hinzu.
Zur Verwendung insbesondere in der Luft- und Raumfahrt wird ein Koaxial
ventil zum Absperren eines flüssigen oder gasförmigen Mediums verwendet,
das einen Eintritt und einen Austritt für das abzusperrende Medium aufwei
sendes Ventilgehäuse, eine in dem Ventilgehäuse in Axialrichtung zwischen
einer Offenstellung und einer Schließstellung und in abdichtender Beziehung
zu dem Ventilgehäuse längsverschieblich gelagerte Ventilhülse, welche bei
geöffnetem Ventil in Längsrichtung von dem abzusperrenden Medium durch
strömt wird, und einen an einem Ende der Ventilhülse koaxial zu dieser ange
ordneten Verschlußkörper, an welchem die Ventilhülse in Schließstellung ab
dichtend anliegt und von dem die Ventilhülse bei Offenstellung unter Freigabe
eines Ventilöffnungsquerschnitts beabstandet ist, und einen Stellantrieb zum
Öffnen und Schließen des Ventils enthält. Bisherige Ventile dieser Art hatten
einen pneumatisch arbeitenden Stellantrieb. Ein pneumatisches System, wie
es der Stellantrieb eines Ventils ist, hat den Nachteil einer hohen Komplexi
tät, der Gefahr von Leckagen und ist insbesondere im Bereich der Luft- und
Raumfahrt problematisch im Hinblick auf die geforderte hohe Zuverlässigkeit.
Eine mögliche Leckage wird separat in einer Sammelleitung abgeführt.
Als Druckmittel (Steuerfluid) wird Helium verwendet, welches primär als
Sperrgas zwischen der heißen und der kalten Strömung (Turbinentreib
gas/Treibstoff) in den Turbopumpen verwendet und dabei - infolge von
Leckageverlusten - verbraucht wird. So kann es vorkommen, daß gegen Mis
sionsende kein Helium mehr zur Ventilbetätigung zur Verfügung steht. Nach
teilig ist weiterhin der konstruktrive, gewichts- und kostenmäßige Aufwand
für das Helium-Leitungs- und Regelsystem, mit dem jedes Treibstoffventil
verbunden sein muß. Solche Systeme sind auch problematisch hinsichtlich
ihrer Zuverlässigkeit. Da als Druckmedium ein kompressibles Gas verwendet
wird, ist der Schaltvorgang des Ventiles zeitlich und kinematisch nur sehr
grob zu beeinflussen. Es gibt nur eine Auf- und eine Zu-Stellung jeweils gegen
Anschlag, definierte Zwischenstellungen sind praktisch nicht möglich.
Aus der EP-OS 0 257 906 sind unterschiedliche Ausführungen von Sitzventi
len bekannt, bei welchen der axial bewegbare Sitzkörper von einem Elektro
motor über eine Spindel/Mutter-Anordnung angetrieben wird. Der Schwer
punkt liegt hier auf einer möglichst platzsparenden Bauweise des Ventilge
häuses, was dadurch erreicht wird, daß der Rotor des Elektromotors weitge
hend den Strömungskanalquerschnitt ausnützt und selbst vom Fördermedium
durchströmt wird. Auf diese Weise entspricht der Außendurchmesser des
Ventilgehäuses etwa dem Außendurchmesser der angrenzenden Rohrleitun
gen. Eine solche Anordnung hat jedoch erhebliche Nachteile. Die unmittelbar
in der Strömung liegenden Einbauten (Lager, Rotor, Getriebe) stören den
Strömungsverlauf stark, so daß mit großen Druckverlusten zu rechnen ist. Je
nach physikalischer Beschaffenheit des strömenden Mediums wirken auf den
sich drehenden Rotor große Reibungsmomente, so daß die Antriebsleistung
unnötig erhöht wird. Aggressive strömende Medien können Lager, Rotor und
Getriebe chemisch/physikalisch angreifen und somit deren Lebensdauer er
heblich verkürzen. Demzufolge eignet sich eine solche Ventilbauweise nur für
nicht-aggressive Medien mit niedriger Viskosität bei relativ kleinem Durch
satz.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Regelventil, insbe
sondere für kryogene und aggressive Raketentreibstoffe zu schaffen, welches
besonders strömungsgünstig, relativ einfach und kompakt aufgebaut ist und
der Antrieb nicht im Fördermedium sitzt. Des weiteren soll der Antrieb weit
gehend thermisch entkoppelt angebracht sein und nur minimale Energie ver
brauchen.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Koaxialventil ge
löst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstands sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Durch die Erfindung wird ein Koaxialventil zum Regeln und Absperren eines
flüssigen oder gasförmigen Mediums geschaffen. Das Ventilgehäuse hat ei
nen Eintritt und einen Austritt für das abzusperrende Medium. Eine in dem
Ventilgehäuse in Axialrichtung zwischen einer Offenstellung und einer
Schließstellung und in abdichtender Beziehung zu dem Ventilgehäuse längs
verschieblich gelagerte Ventilhülse, welche bei geöffnetem Ventil in Längs
richtung von dem abzusperrenden Medium durchströmt wird, und einen an
einem Ende der Ventilhülse koaxial zu dieser angeordneten Verschlußkörper,
an welchem die Ventilhülse in Schließstellung abdichtend anliegt und von
dem die Ventilhülse bei Offenstellung unter Freigabe eines Ventilöffnungs
querschnitts beabstandet ist, und einen Stellantrieb zum Öffnen und Schlie
ßen des Ventils enthält. Dabei ist der Stellantrieb durch einen elektrischen
Stellmotor mit einem linear beweglichen Stellglied und ein zwischen den
Stellmotor und die Ventilhülse gekoppeltes Übertragungsteil zur Übertragung
der Linearbewegung des Stellgliedes auf die Ventilhülse gebildet. Das Über
tragungsventil ist als Kipphebel ausgebildet, das eine Kraft und Wegüberset
zung ermöglicht und Fluchtungsfehler zwischen Ventilachse und Antriebsach
se vermeidet.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Koaxialventils ist seine hohe Zuverlässig
keit auch unter Extrembedingungen. Ein weiterer Vorteil ist es, daß eine Ventilhülse
druckausgeglichen ist und dadurch kleine Stellkräfte benötigt. Ein
weiterer Vorteil ist es, daß sein Flowshape mit Dichtsitz leicht anpaßbar und
austauschbar ist. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Koaxialventils
ist es, daß es zwischen Offenstellung und Schließstellung stufenlos und mit
hoher Genauigkeit eingestellt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist es, daß
seine Stellzeit zwischen Offenstellung und Schließstellung bzw. von einer vor
gegebenen Stellung auf eine andere vorgegebene Stellung frei wählbar ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Koaxialventils ist es, daß es auf
einfache Weise elektrisch steuerbar ist. Ein anderer Vorteil ist es, daß keine
Leckageprobleme wie bei einem pneumatisch gesteuerten Ventil auftreten
können. Schließlich ist es ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Koaxialventils, daß es auf einfache Weise elektrisch in unterschiedlichen Um
gebungen zu Implementieren ist Keine Schrauben können in den Medium
raum fallen, das Koaxialventil ist gut mit Gas spülbar. Die Gefahr des Einfrie
rens bei einem Betrieb mit kryogenen Medien kann damit verhindert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
daß das Stellglied des Stellmotors kolinear zur Verschiebungsrichtung der
Ventilhülse beweglich ist.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, daß
das Übertragungsteil einen sich transversal zur Verschiebungsrichtung der
Ventilhülse erstreckenden Stellhebel enthält, welcher sowohl mit dem Stell
glied des Stellmotors als auch mit der Ventilhülse gekoppelt ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform
ist es vorgesehen, daß der Stellhebel in Form eines Kipphebels vorgesehen
ist, welcher an einem Ende in einem Antriebslager verschiebbar und gelenkig
mit dem Stellglied des Stellmotors gekoppelt ist, am anderen Ende in einem
Festlager gelenkig und verschiebbar mit den Ventilgehäuse gekoppelt ist und
in einem mittleren Bereich über ein Stelllager gelenkig mit der Ventilhülse
gekoppelt ist.
Die Entkopplung des elektrischen Antriebs von radialen Druck- und
Schrumpfkräften ist gewährleistet, des weiteren werden Zwangskräfte durch
Fluchtungsfehler zwischen Ventilachse und Antriebsachse vermieden.
Gemäß einer Ausführungsform hiervon ist es vorgesehen, daß das Stelllager
durch einen an der Außenseite der Ventilhülse vorgesehenen Stellzapfen und
eine an dem Stellhebel vorgesehene und den Stellzapfen aufnehmende La
gerbohrung gebildet ist. Die Einleitung der Kraft erfolgt dabei großflächig in
die dünnwandige Schiebehülse, der Fertigungsaufwand ist wegen einfacher
Form und reduzierter Teilezahl geringer.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist es vorgesehen, daß das Stell
lager durch eine an der Außenseite der Ventilhülse vorgesehene Kugelfläche
und eine an dem Stellhebel ausgebildete und die Kugelfläche aufnehmende
Pfannenfläche gebildet ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, daß
der Stellhebel im Bereich des Stellbares in einer die Ventilhülse umgebenden
Weise ausgebildet ist, wobei in dem Stellhebel beiderseits der Ventilhülse
jeweils einen Stellzapfen aufnehmende Lagerbohrungen vorgesehen sind.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung enthält das Antriebslager eine
an dem einen Ende des Stellhebels vorgesehene Lagerkugel und eine am
Stellglied des Stellmotors vorgesehene Lagerpfanne.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält das Festlager eine an dem
anderen Ende des Stellhebels vorgesehene Lagerkugel und eine im Ventilge
häuse vorgesehene Lagerpfanne. Zusätzlich kann das Festlager Federelemen
te enthalten. Das Lager kann z. B. über Blattfedern, die zwischen Gehäuse und
Pfanne befestigt sind in eine Richtung vorgespannt werden. Diese Federn er
möglichen ein gedämpftes Anlaufen der Endstellung, einen temperaturkom
pensierenden Längenausgleich und damit Erhaltung der Schließkraft, und ei
ne Unterstützung der Öffnungsbewegung durch die gespeicherte Energie.
Es kann bevorzugt vorgesehen werden, daß die Ventilhülse des Koaxialventils
druckausgeglichen in dem Koaxialventil gelagert ist. Durch diese Druckaus
geglichenheit des Ventils hat der Druck des Mediums keinen direkten Einfluß
auf die hydraulische Kraft der Ventilhülse.
Es kann außerdem eine Kapselung des Ventils bzw. des Antriebs vorgesehen
werden. Dadurch wird ein Explosionsschutz bei gasförmigen Medien erreicht,
Dichtungsleckagen können kontrolliert aus dem Ventil abgeführt werden und
das Ventil ist auch geeignet für aggressive Medien wie beispielsweise MMH
und N2O4 (lagerfähige Treibstoffe).
Schließlich kann, insbesondere zum Ausgleich von Werkstoffschrumpfungen
und Toleranzen, vorgesehen sein, daß das Festlager des Koaxialventils Fe
derelemente beinhaltet.
Das erfindungsgemäße Ventil weist den Vorteil auf, daß es "skalierbar" ist,
d. h., daß das Ventil ohne Prinzipänderungen in allen Größen herstellbar ist.
Mit Vorteil dient das erfindungsgemäße Koaxialventil für Temperaturen des
abzusperrenden Mediums von 3 K (für flüssiges Helium) bis 350 K.
Weiterhin dient das erfindungsgemäße Koaxialventil mit Vorteil für Drücke
des Mediums von bis zu 290 bar.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Koaxialventils ist
das Regeln und Absperren von flüssigen oder gasförmigen Medien, insbeson
dere von kryogenen, d. h. tiefgekühlten Medien für den Antrieb von Luft- und
Raumfahrzeugen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Koaxialventils anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht durch ein Koaxialventil zum Absperren
und Regeln eines flüssigen oder gasförmigen Mediums gemäß ei
nem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 2 eine Querschnittsansicht durch ein Koaxialventil zum Absperren
und Regeln eines flüssigen oder gasförmigen Mediums gemäß ei
nem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 und 2 zeigen zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Koa
xialventils. Das Koaxialventil enthält einen insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichneten Hydraulikteil, einen insgesamt mit dem Bezugszeichen 20
bezeichneten Elektrolinearantrieb und einen insgesamt mit dem Bezugszei
chen 30 bezeichneten Übertragungsteil.
In dem Hydraulikteil 10 ist in einem Ventilgehäuse 11 eine Ventilhülse 12 an
geordnet, welche in Axialrichtung zwischen einer Offenstellung und einer
Schließstellung längsverschieblich und in abdichtender Beziehung zu dem
Ventilgehäuse 11 angeordnet ist. Die Längsverschieblichkeit und abdichtende
Anordnung der Ventilhülse 12 gegenüber dem Ventilgehäuse 11 ist herge
stellt durch an der Außenseite der Ventilhülse 12 vorgesehene Lagerflächen
14, 15 und in dem Ventilgehäuse 11 vorgesehene Gleitschublager 16, 17. An
einem Ende der Ventilhülse 12 ist koaxial zu dieser ein Verschlußkörper 13
angeordnet, welcher an seiner der Ventilhülse 12 zugewandten Seite kontu
riert, z. B. kegelförmig ausgebildet ist und eine mit dem Ende der Ventilhülse
12 in abdichtender Weise zusammenwirkende Ventilsitzfläche 13a aufweist.
Der Verschlußkörper 13 ist von einem Strömungsraum 13b umgeben, über
welchen das abzusperrende flüssige oder gasförmige Medium den Verschluß
körper 13 bei geöffnetem Ventil umströmen kann. Ventilhülse 12 und Ver
schlußkörper 13 sind koaxial in einem Strömungsweg angeordnet, welcher
von einem Eintritt E zu einem Austritt A des Koaxialventils führt. Bei Schließ
stellung des Koaxialventils liegt die Ventilhülse 12 an der Ventilsitzfläche 13a
des Verschlußkörpers 13 an, wie in Fig. 1 gezeigt, in Offenstellung des Ven
tils ist die Ventilhülse 12 unter Freigabe eines Ventilöffnungsquerschnitts V
von dem Verschlußkörper 13 beabstandet, wie in Fig. 2 gezeigt.
Der durch den Elektrolinearantrieb 20 gebildete Stellantrieb des Koaxialven
tils enthält einen Stellmotor 21, welcher mittels einer Motorhalterung 28 am
Ventilgehäuse 11 anmontiert ist. Der Stellmotor 21 enthält ein linear beweg
liches Stellglied 22, wobei eine Kugelrollspindel bzw. Planetenrollenspindel
23 vorgesehen ist, welche die Drehbewegung des Stellmotors 21 in die Hin-
und Herbewegung des Stellgliedes 22 umwandelt. Das Stellglied 22 des
Stellmotors 21 ist kolinear zur Verschiebungsrichtung der Ventilhülse 12 in
dem Ventilgehäuse 11 beweglich.
Das Übertragungsteil 30 dient zur Übertragung der Linearbewegung des
Stellgliedes 22 auf die Ventilhülse 12 und enthält einen Stellhebel 31, wel
cher sich transversal zur Verschiebungsrichtung der Ventilhülse 12 erstreckt
und der sowohl mit dem Stellglied 22 des Stellmotors 21 als auch mit der
Ventilhülse 12 gekoppelt ist. Der Stellhebel 31 ist in Form eines Kipphebels
ausgebildet. An seinem einen Ende ist der Stellhebel 31 in einem Antriebsla
ger, das insgesamt mit dem Bezugszeichen 39 versehen ist, gelenkig und ver
schiebbar mit dem Stellglied 22 des Stellmotors 21 gekoppelt, am anderen
Ende ist der Stellhebel 31 in einem Festlager, das nicht dargestellte Fe
derelemente beinhaltet und das insgesamt mit dem Bezugszeichen 32 verse
hen ist, gelenkig mit dem Ventilgehäuse 11 gekoppelt, und in einem mittleren
Bereich ist der Stellhebel 31 über ein Stelllager, das insgesamt mit dem Be
zugszeichen 38 versehen ist, gelenkig mit der Ventilhülse 12 gekoppelt. Der
Stellhebel 31 vollzieht beim Öffnen und Schließen des Koaxialventils durch
lineare Bewegung des Stellgliedes 22 des Stellmotors 21 eine Schwenkbe
wegung um das Festlager 32 zwischen zwei Extrempositionen, welche beide
in Fig. 1 dargestellt sind, wobei die eine Position dem vollständig geöffneten
Zustand des Koaxialventils und die andere Position der in Fig. 1 dargestellten
Lage der Ventilhülse 12 in vollständig geschlossener Position entspricht. In
Fig. 2 ist die geöffnete Position des Ventils dargestellt.
Das die Verbindung zum Stellglied 22 des Stellmotors 21 herstellende An
triebslager 39 enthält eine an dem einen Ende des. Stellhebels 31 vorgesehe
ne Lagerkugel 36 und eine an dem Stellglied 22 des Stellmotors 21 vorgese
hene Lagerpfanne 26. Das die Verbindung zu dem Ventilgehäuse 11 herstellende
Festlager 32 enthält eine an dem anderen Ende des Stellhebels 31 vor
gesehene Lagerkugel 33 und eine im Ventilgehäuse 11 vorgesehene Lager
pfanne 34.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das die Verbindung
des mittleren Bereichs des Stellhebels 31 mit der Ventilhülse 12 herstellende
Stelllager 38 durch einen an der Außenseite der Ventilhülse 12 vorgesehenen
Stellzapfen 18a und eine an dem Stellhebel 31 vorgesehene und den
Stellzapfen 18a aufnehmende Lagerbohrung 38a gebildet. Im Bereich des
Stellbares 38 ist der Stellhebel 31 in einer die Ventilhülse 12 umgebenden
Weise ausgebildet, wobei in dem Stellhebel 31 beiderseits der Ventilhülse 12
jeweils einen auf jeder Seite der Ventilhülse 12 befindlichen Stellzapfen 18a
aufnehmende Lagerbohrungen 38a vorgesehen sind.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das den mittleren Be
reich des Stellhebels 31 mit der Ventilhülse 12 verbindende Stelllager 38
durch eine an der Außenseite der Ventilhülse 12 vorgesehen Kugelfläche 18b
und eine an dem Stellhebel 31 ausgebildete und die Kugelfläche 18b auf
nehmende Pfannenfläche 38b gebildet. Wiederum ist der Stellhebel 31 im
Bereich des Stelllagers 38 in einer die Ventilhülse 12 umgebenden Weise
ausgebildet, wobei in dem die Ventilhülse 12 umgebende Bereich des Stell
hebels 31 die an der Außenseite der Ventilhülse 12 vorgesehene Kugelfläche
18b aufnehmende Pfannenfläche 38b ausgebildet ist.
Das beschriebene Koaxialventil ist insbesondere von Vorteil zum Absperren
von gasförmigen oder flüssigen Medien bei Temperaturen von 20 K bis 350 K
und bei Drücken bis zu 290 bar und ist insbesondere von Vorteil zum Absper
ren von flüssigen oder gasförmigen Medien für den Antrieb von Luft- und
Raumfahrtzeugen.
10
Hydraulikteil
11
Ventilgehäuse
12
Ventilhülse
13
Verschlußkörper
13
a Ventilsitzfläche
13
b Strömungsraum
14
Lagerfläche
15
Lagerfläche
16
Gleitschublager
17
Gleitschublager
18
a Stellzapfen
18
b Kugelfläche
20
Elektrolinearantrieb
21
Stellmotor
22
Stellglied
23
Kugelrollspindel
26
Lagerpfanne
28
Motorhalterung
30
Übertragungsteil
31
Stellhebel
32
Festlager
33
Lagerkugel
34
Lagerpfanne
36
Lagerkugel
38
Stelllager
38
a Lagerbohrung
38
b Pfannenfläche
39
Antriebslager
E Eintritt
A Austritt
V Ventilöffnungsquerschnitt
E Eintritt
A Austritt
V Ventilöffnungsquerschnitt
Claims (15)
1. Koaxialventil zum Regeln und Absperren eines flüssigen oder gasför
migen Mediums, mit einem einen Eintritt (E) und einen Austritt (A) für das ab
zusperrende Medium aufweisenden Ventilgehäuse (11), einer in dem Ventil
gehäuse (11) in Axialrichtung zwischen einer Offenstellung und einer Schließ
stellung und in abdichtender Beziehung zu dem Ventilgehäuse (11) längsver
schieblich gelagerten Ventilhülse (12), welche bei geöffnetem Ventil in Längs
richtung von dem abzusperrenden Medium durchströmt wird, und einem an
einem Ende der Ventilhülse (12) koaxial zu dieser angeordneten Verschluß
körper (13), an welchem die Ventilhülse (11) in Schließstellung abdichtend
anliegt und von dem die Ventilhülse (12) bei Offenstellung unter Freigabe ei
nes Ventilöffnungsquerschnitts (V) beabstandet ist, und mit einem Stellan
trieb zum Öffnen und Schließen des Ventils, wobei der Stellantrieb durch ei
nen elektrischen Stellmotor (21) mit einem linear beweglichen Stellglied (22)
und ein zwischen den Stellmotor (21) und die Ventilhülse (12) gekoppeltes
Übertragungsteil (30) zur Übertragung der Linearbewegung des Stellgliedes
(22) auf die Ventilhülse (12) gebildet ist.
2. Koaxialventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stellglied (22) des Stellmotors (21) kolinear zur Verschiebungsrichtung der
Ventilhülse (12) beweglich ist.
3. Koaxialventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Übertragungsteil (30) einen sich transversal zur Verschiebungsrichtung
der Ventilhülse (12) erstreckenden Stellhebel (31) enthält, welcher sowohl
mit dem Stellglied (22) des Stellmotors (21) als auch mit der Ventilhülse (12)
gekoppelt ist.
4. Koaxialventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stell
hebel (31) in Form eines Kipphebels vorgesehen ist, welcher an einem Ende
in einem Antriebslager (39) gelenkig mit dem Stellglied (22) des Stellmotors
(21) gekoppelt ist, am anderen Ende in einem Festlager (32) gelenkig mit
dem Ventilgehäuse (11) gekoppelt ist und in einem mittleren Bereich über ein
Stelllager (38) gelenkig mit der Ventilhülse (12) gekoppelt ist.
5. Koaxialventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellla
ger (38) durch einen an der Außenseite der Ventilhülse (12) vorgesehenen
Stellzapfen (18a) und eine an dem Stellhebel (31) vorgesehene und den
Stellzapfen (18a) aufnehmende Lagerbohrung (38a) gebildet ist.
6. Koaxialventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellla
ger (38) durch eine an der Außenseite der Ventilhülse (12) vorgesehene Ku
gelfläche (18b) und eine an dem Stellhebel (31) ausgebildete und die Kugel
fläche (18b) aufnehmende Pfannenfläche (38b) gebildet ist.
7. Koaxialventil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stellhebel (31) im Bereich des Stelllagers (38) in einer die Ventilhülse (12)
umgebenden Weise ausgebildet ist, wobei in dem Stellhebel (31) beiderseits
der Ventilhülse (12) jeweils einen Lagerzapfen (18a) aufnehmende Lagerboh
rungen (38a) vorgesehen sind bzw. in dem die Ventilhülse (12) umgebenden
Bereich des Stellhebels (31) die an der Außenseite der Ventilhülse (12) vor
gesehene Kugelfläche (18b) aufnehmende Pfannenfläche (38b) ausgebildet
ist.
8. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Antriebslager (39) eine an dem einen Ende des Stellhebels
(31) vorgesehene Lagerkugel (36) und eine am Stellglied (22) des Stellmotors
(21) vorgesehene Lagerpfanne (26) enthält.
9. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Festlager (32) eine an dem anderen Ende des Stellhebels
(31) vorgesehene Lagerkugel (33) und eine im Ventilgehäuse (11) vorgesehe
ne Lagerpfanne (34) enthält.
10. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Koaxialventil für Temperaturen des abzusperrenden Medi
ums von 3 K bis 350 K vorgesehen ist.
11. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Koaxialventil für Drücke des abzusperrenden Mediums von
bis zu 290 bar vorgesehen ist.
12. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Koaxialventil zum Absperren von flüssigen oder gasförmi
gen Medien in Luft- und Raumfahrzeugen vorgesehen ist.
13. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventilhülse (12) druckausgeglichen in dem Koaxialventil
gelagert ist.
14. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Koaxialventil eine Kapselung aufweist.
15. Koaxialventil nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Festlager (32) Federelemente beinhaltet.
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Owner name: EADS SPACE TRANSPORTATION GMBH, 28199 BREMEN, DE |
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