DE19960242C1 - Verfahren und Anordnung zur Kompensation von Signalechos bei der Duplex-Datenübertragung bei der diskreten Multitonmodulation - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Kompensation von Signalechos bei der Duplex-Datenübertragung bei der diskreten MultitonmodulationInfo
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Abstract
In dem Verfahren werden während einer Initialisierungsphase einer Datenübertragung mit diskreter Multitonmodulation im Frequenzbereich ein erster Fehler eines ersten Referenzkanals aus der Differenz zwischen Sende- und Empfangswert eines Signals dieses Kanals bestimmt und zur Korrektur der restlichen Frequenzkanäle verwendet. Die Korrektur des ersten Referenzkanals erfolgt über den Fehler eines zweiten Referenzkanals.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
und eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens. Ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 ist aus der EP 0 933 897 A2 bekannt.
Eine Übertragung mit diskreter Multi
tonmodulation ist bekannt und braucht daher an dieser Stelle
nicht weiter beschrieben zu werden. Die Erfindung wird bevor
zugt in Datenkommunikationssystemen angewendet.
Bei der Duplex-Datenübertragung über eine Zweidrahtleitung,
d. h. bei gleichzeitiger Übertragung in beide Richtungen
(upstream und downstream), treten an den jeweiligen Empfän
gereingängen sowohl das von der Gegenstation herrührende
Nutzsignal als auch vom eigenen Sender resultierende Echos
auf. Ein Echo ist das unerwünschte Entweichen eines Sendesi
gnals in den Empfänger derselben Station, das der gewollten
Übertragung überlagert ist und damit stört. Diese Echos haben
ihren Grund in erster Linie in fehlangepassten Impedanzen der
Hybridverbinder. Während bei Übertragungsverfahren mit ge
trennter Frequenzlage die störenden Echos durch selektive
Filter unterdrückt werden können, sind bei Übertragungsver
fahren mit gleicher Frequenzlage spezielle Einrichtungen zur
Echokompensation erforderlich.
Das Kompensieren oder Löschen von Echos kann entweder im
Zeitbereich oder im Frequenzbereich erfolgen. Bei der Echo-
Löschung im Zeitbereich werden die Echo-Parameter durch Abta
sten des Echo-Kanal-Durchgangs abgeleitet, und die Echo-Emu
lation involviert eine komplexe Zeitbereich-Konvolution. Bei
der Echo-Löschung im Frequenzbereich werden die Echo-Parame
ter durch Abtasten des Spektrums des Echokanals gewonnen.
Eine Echo-Emulation und ein adaptiver update-Vorgang können
dann im Frequenzbereich stattfinden, wozu der Schätzwert des
Spektrums des Echokanals benutzt wird. Die diskrete Multiton
modulation (DMT) ist eine Form der Multiträger-Modulation,
die mit digitaler Signalverarbeitung belegt ist, worin ein
IFFT/FFT-Paar als Modulation/Demodulation-Vektoren benutzt
werden. Es bedeuten FFT "Fast Fourier Transform" und IFFT
"Inverse Fast Fourier Transform". Die bekannte Einrichtung
ist auf die asymmetrische Datenübertragung anwendbar. Durch
Kombinieren einer zyklischen Konvolution mit einer linearen
Konvolution ergibt sich, daß die zyklische Konvolution im
Frequenzbereich mit einer Blockmultiplikation schneller aus
führbar ist, wobei die kurze lineare Konvolution im Zeitbe
reich vorgenommen wird. Dies ist beispielsweise in US 5 317 596 A
beschrieben. Da die auftretenden Echos sehr stark von der
analogen Beschaltung und den Parametern der verwendeten Lei
tung abhängen, ist im allgemeinen eine adaptive Einstellung
des Echokompensators erforderlich.
Bei rahmensynchroner Übertragung, wobei die zeitliche Lage
der Sende- und Empfangs-FFT-Rahmen exakt übereinstimmen, läßt
sich der größte Anteil des Echos mit Hilfe eines Frequenzbe
reichs-Kompensators kompensieren, wie dies beispielsweise aus
der US 5 317 596 A bekannt ist. Mit diesem bekannten Kompen
sator lassen sich prinzipiell nur die periodischen Anteile
der Echos jeder Frequenz kompensieren. Bei Systemen, deren
Einschwingvorgang sich über die Länge des "Zyclic Prefix"
hinaus erstreckt, tritt zusätzlich ein aperiodischer Echoan
teil auf, der mit der bekannten Vorrichtung nicht kompensier
bar ist. Daher wird zusätzlich ein Zeitbereichs-Echokompensa
tor verwendet, der die Abtastwerte des Sendesignals verarbei
tet und die daraus resultierenden Abtastwerte von den Ab
tastwerten des Empfangssignals subtrahiert. Da die Ab
tastwerte mit der Abtastfrequenz des Sende- bzw. Empfangs
signals verarbeitet werden müssen, ist die hierfür erforder
liche Rechenkapazität sehr groß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Kompensa
tion des aperiodischen Echoanteils mit einer geringeren Re
chenkapazität als beim Stand der Technik zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach
Anspruch 1 und durch die Anordnung nach Anspruchs 12 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Patentansprüche.
Während der Initialisierungsphase, d. h. wenn kein Gegensei
tensignal (Far-End-Signal) vorliegt, wird im Frequenzbereich,
also hinter der Fouriertransformation, der Fehler eines be
liebigen ersten Referenzkanals, im folgenden als "erster Feh
ler" bezeichnet, direkt aus der Differenz zwischen Sende- und
Empfangssignal dieses Kanals bestimmt. Dieser erste Fehler
wird zur Korrektur der anderen Frequenzkanäle verwendet, wo
bei vorzugsweise der erste Fehler zur Korrektur eines jewei
ligen Kanals mit einem kanalspezifischen Koeffizienten ge
wichtet wird. Der erste Referenzkanal wird dann vorzugsweise
mit einem Fehler eines zweiten beliebigen Referenzkanals kor
rigiert. Dieser "zweite Fehler" wird aus der Differenz zwi
schen Sende- und Empfangssignal des zweiten Referenzkanals in
der Initialisierungsphase bestimmt und vorzugsweise ebenfalls
mit einem kanalspezifischen Koeffizienten gewichtet. Im Über
tragungsfall muß das Gegenseitensignal berücksichtigt wer
den. Die verwendeten Koeffizienten lassen sich iterativ be
stimmen, beispielsweise nach dem Mean-Square-Error-Verfahren.
Wegen der Signalverarbeitung im Frequenzbereich ist die er
forderliche Rechenkapazität vergleichsweise gering. Anhand
der folgenden Zahlen wird das deutlich: Bei einem ADSL-Über
tragungssystem beträgt die Abtastfrequenz des Empfängers etwa
2,2 MHz (Zykluszeit = 0,45 Mikrosekunden), und die Länge eines
FFT-Rahmens ist etwa 250 Mikrosekunden.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die prinzipielle Darstellung eines Duplex-
Übertragungssystems mit Echokompensation;
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer
Sende/Empfangsstation der Fig. 1;
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild für die erfindungsgemäße
Kompensatoranordnung während der Einlaufphase; und
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild für die erfindungsgemäße
Kompensatoranordnung während der Übertragungsphase.
Fig. 1 zeigt die prinzipielle Anordnung eines derartigen Du
plex-Übertragungssystems mit Echokompensation mit einer er
sten Station bestehend aus einem Sender 1, einem Echokompen
sator 2, einem Empfänger 3 und einem Hybridverbinder 4, die
wechselseitig über eine Leitung 5 mit einer zweiten Station
verbunden ist, die sich entsprechend aus einem Sender 6, ei
nem Echokompensator 7, einem Empfänger 8 und einem Hybrid 9
zusammensetzt.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer
Sende/Empfangsstation der Fig. 1 bestehend aus einem Sende
teil 1 und einem Empfangsteil 3. Eine derartige DMT-Station
weist einen Seriell/Parallel-Wandler 10 auf, der die zu über
tragenden Daten D in einen parallelen zu Blöcken zusammenge
faßten Bitstrom wandelt. Nachfolgend ist ein Kodierer 11 an
geordnet, der einer bestimmten Anzahl von Bits in einem Block
eine komplexe Zahl zuordnet. Durch diese komplexe Zahl wird
eine Trägerfrequenz fi = i/T mit i = 1, 2, . . . N/2 der diskreten
Multitonmodulation definiert. Durch eine inverse Fourier-
Transformation 12 werden die durch Signalvektoren dargestell
ten Trägerfrequenzen fi in den Zeitbereich transformiert und
stellen dort unmittelbar N Abtastwerte eines zu sendenden
DMT-Signals dar. Nach einem Parallel/Seriell-Wandler 13 ge
langt das Signal über den Hybrid 4 auf die Leitung 5.
Ein ankommendes DMT-Signal gelangt über den Hybrid 4 in den
Empfangsteil 3 der Station. Ein Seriell/Parallel-Wandler 14
empfängt digitale Abtastwerte eines mit DMT erzeugten Signals
und bildet daraus Blöcke, wobei ein Block eine Vielzahl von N
parallelen Signalen aufweist. Eine Fourier-Transformation 15
erzeugt daraus einen Vielzahl von Trägerfrequenzen fi, die
einem frequenzabhängigen Entzerrer 16 zugeführt werden. Ein
Addierer 17 kompensiert mittels des von dem Kompensator 2 er
zeugten Echokompensationssignal das Echo. Ein nachfolgender
Entscheider 18 entscheidet, welcher Signalzustand im Signal
zustandsraum der mit QAM (Quadratur-Amplituden-Modulation)
modulierten Trägerfrequenzen einem zugeführten Signalvektor
entspricht. Ein Dekodierer 19 dekodiert aus dem zugeführten
wertdiskreten Signalvektor die enthaltenen Signale, die nach
einem Parallel-Seriell-Wandler 20 als Daten D ausgegeben wer
den.
Fig. 3 zeigt das Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Echo
kompensation im Empfänger der Fig. 2. Bei der Erfindung läßt
sich während der Initialisierungsphase (Phase ohne Far-End-
Signal) der Fehler des Referenzkanals Ref1, in der Fig. 2
beispielsweise der oberste Kanal, unmittelbar aus der Diffe
renz zwischen Sende- und Empfangswert bestimmen. Im Folgenden
wird dieser Fehler als erster Fehler bezeichnet. Doppelstri
che symbolisieren jeweils komplexe Signale. Mit C_Ref1 und
C_Ref2 wird das Sendesignal des ersten und zweiten Referenz
kanal Ref1 und Ref2 bezeichnet. Die Wichtung des ersten Feh
lers erfolgt mit Koeffizienten Ko_2 bis Ko_N. Die Addition
des gewichteten ersten Fehlers zu den Signalen der anderen
DMT-Kanäle erfolgt an den (+) markierten Stellen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung läßt sich das Echo
des ersten Referenzkanals Ref1 ebenfalls kompensieren. Hierzu
wird der Fehler eines zweiten Referenzkanals Ref2, im folgen
den als zweiter Fehler bezeichnet, auf das Signal des ersten
Referenzkanals Ref1 addiert. Der zweite Fehler ergibt sich
dabei als Differenz zwischen dem Sendesignal C_Ref2 und dem
Empfangssignal eines zweiten Referenzkanals Ref2 während der
Initialisierungsphase.
Fig. 4 zeigt die Situation während der Übertragungsphase. Da
hier ein Gegenseiten-Signal (Far-End-Signal) vorhanden ist,
muß dieses zusätzlich abgezogen werden. Dazu wird zuerst die
Differenz der Empfangssignale des ersten Referenzkanals Ref1
nach dem Entzerrer 16 und nach dem Entscheider 18 gebildet.
wird das Sendesignal C_Ref1 des ersten Referenzkanals Ref1
abgezogen, so daß sich der erste Fehler ergibt. Der wird nun
mit geeigneten Gewichts-Koeffizienten zu den jeweiligen DMT-
Kanälen addiert. Der zweite Fehler zur Korrektur des ersten
Referenzkanals Ref1 wird analog gewonnen. Es wird die Diffe
renz der Empfangssignale eines zweiten Referenzkanals Ref2
nach des Entzerrer 16 und nach dem Entscheider 16 gebildet.
Davon wird das Sendesignal C_Ref2 des zweiten Referenzkanals
abgezogen und es ergibt sich der zweite Fehler im Übertra
gungsbetrieb. Dieser wird unter geeigneter Wichtung mit einem
Koeffizienten K_1 an einer mit (+) markierten Stelle auf das
Signal des ersten Referenzkanals addiert.
Die Berechnung der Koeffizienten für die Bewertung des Feh
lers kann iterativ oder in geschlossener Form erfolgen. Ein
Beispiel eines derartigen Verfahrens zur Berechnung der
Koeffizienten ist das Mean-Square-Error-Verfahren.
Claims (12)
1. Verfahren zur Kompensation von Echos bei der diskreten
Multitonmodulation DMT, wobei die Kompensation im Frequenz
bereich vorgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß während der
Initialisierungsphase, in der kein Gegenseitensignal
vorliegt, ein erster Fehler eines als Referenzkanal (Ref1)
definierten Frequenzkanals unmittelbar aus der Differenz
zwischen Sende- und Empfangswert des ersten Referenzkanals
(Ref1) abgeleitet wird, und dieser erste Fehler zur Korrektur
der anderen DMT-Frequenzkanäle verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Fehler zu den Signalen der anderen DMT-Fre
quenzkanäle addiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der zu einem jeweiligen anderen Frequenzkanal zu
addierende Fehler mit Koeffizienten (Ko_2, . . ., Ko_N) gewichtet
wird, wobei die Koeffizienten (Ko_2, . . ., Ko_N) kanalspezifisch
sind.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Übertra
gungsphase das Gegenseitensignal berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß zur Ermittlung des Fehlers des ersten Referenzka
nals (Ref1) zuerst eine erste Differenz zwischen dem Emp
fangssignal des Referenzkanals (Ref1) nach der Transformation
in den Frequenzbereich und dem Empfangssignal dieses Kanals
nach dem Entscheider (18) gebildet wird und nachfolgend eine
zweite Differenz aus der ersten Differenz und dem Sendesignal
(C_Ref1) des ersten Referenzkanals (Ref1) gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Initiali
sierungphase der erste Referenzkanal (Ref1) durch einen zwei
ten Fehler gebildet aus der Differenz zwischen Sendesignal
(C_Ref2) und Empfangssignal eines zweiten Referenzkanals
(Ref2) der Frequenzkanäle korrigiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der zweite Fehler zu den Signalen des ersten Refe
renzkanals (Ref1) addiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der zweite Fehler mit einem Koeffizienten (Ko_1)
gewichtet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Übertragungsphase das
Gegenseitensignal in dem zweiten Fehler berücksichtigt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß zur Ermittlung des Fehlers des zweiten Referenzka
nals (Ref2) zuerst eine erste Differenz zwischen dem Emp
fangssignal des Referenzkanals (Ref2) nach der Transformation
in den Frequenzbereich und dem Empfangssignal dieses Kanals
nach dem Entscheider (18) gebildet wird und nachfolgend eine
zweite Differenz aus der ersten Differenz und dem Sendesignal
(C_Ref2) des zweiten Referenzkanals (Ref2) gebildet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koeffizienten (Ko_1, . . ., Ko_N)
mit einem iterativen Algorithmus zur Fehlerminimierung wie
beispielsweise dem Mean-Square-Error-Algorithmus bestimmt wer
den.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorangegangenen Ansprüche, das ein im Frequenzbereich arbeitendes
Echokompensationssystem, das über eine Fehlerbe
stimmungseinheit für mindestens einen Referenzkanal (Ref1)
und eine Additionseinheit (17, (+)) mit Wichtungseinheit mit
tels Koeffizienten (Ko_1 . . . Ko_N) zum Addieren der gewichte
ten Fehler des Referenzkanals zu den Signalen der restlichen
Signalkanäle verfügt, eine FFT-Einheit (15) und einen Ent
scheider (18) aufweist.
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