DE19959190A1 - Verfahren zur Herstellung eines Polyalkylencarbonat-Additivs mit verbesserten Anwendungseigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Polyalkylencarbonat-Additivs mit verbesserten AnwendungseigenschaftenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Additiven auf Polyalkylencarbonatbasis, die bei der Verarbeitung von Polymeren zugesetzt werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird der Polymerisationsprozeß zur Herstellung von Polyalkylencarbonat so durchgeführt, das das verwendete Initiatorsystem im gewonnenen Polyalkylencarbonat verbleibt. DOLLAR A Die erfindungsgemäß hergestellten Additive eignen sich besonders zur Verbesserung der Verarbeitungs- und/oder Anwendungseigenschaften von Polymeren, denen Additive unter Verwendung von Polyalkylencarbonaten zugesetzt werden, wie zum Beispiel Polypropylen zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit, der Zähigkeit für Tiefziehartikel und zur Verbesserung der Barriere gegen Wasserdampf und Sauerstoff.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Additiven auf Polyalkylen
carbonatbasis, die bei der Verarbeitung von Polymeren zugesetzt werden.
Es ist allgemein bekannt, daß bei der Verarbeitung von Polymeren eine Reihe von
Additiven, Modifikatoren oder Hilfsstoffen zugesetzt werden. Dazu gehören u. a. Nu
kleierungsmittel, Pigmente, Flammschutzmittel, Weichmacher usw. Dabei können
einzelne Stoffe die Funktion mehrerer Zuschlagstoffe einnehmen. Diese Zuschlag
stoffe werden in der Regel während des Warmformprozesses als Masterbatch oder
separat, granuliert oder gelöst zugegeben.
Bei einer Reihe von Polymeren werden Polyalkylencarbonate als Additiv oder Modifi
kator zugesetzt, um z. B. die Bedruckbarkeit (DE 197 50 288) oder die Barrierewir
kung (DE 198 49 186) bei gleichzeitiger Verbesserung der Verarbeitbarkeit (z. B.
Tiefziehfähigkeit) zu verbessern und es können, je nach Anwendungsfall, eine oder
mehrere Zuschlagkomponenten substituiert werden.
Diese Polyalkylencarbonate werden durch Lösungspolymerisation von Alkylenoxiden
und Kohlendioxid in der Gegenwart von verschiedenen, suspendierten Initiatorsy
stemen gewonnen. Diese Initiatorsysteme sind vielfältig beschrieben worden (u. a.
Inoue, S.; Polymer Letters, Vol. 7, S. 287-292, US 3 900 424, EP 358 326). Die be
sten Ergebnisse werden mit einem Polyzinkcarboxylat erreicht (DE 197 10 158). Die
se Initiatorsysteme werden durch verschiedene Methoden (DE 198 09 998) aus der
Polymerlösung entfernt, bevor das Polymer durch Fällung (US 5 041 469, DE 44 19 528,
DE 197 45 417) oder Eindampfung (DE 197 18 724) gewonnen wird. Ab
getrennter Initiator, insbesondere Polyzinkcarboxylat, hergestellt aus Glutarsäure
und Zinkoxid, kann nach Regenerierung (US 4 960 862), mehrfach wieder eingesetzt
werden.
Aus der Verarbeitungstechnik ist bekannt, daß z. B. für Polyolefine Zinkoxid und
Glutarsäuresalze in den Warmformprozeß dosiert werden (u. a. ULLMANN; Bd. 19,
S. 202 ff). Dabei findet Zinkoxid beispielsweise als Pigment oder Füllstoff Verwen
dung, während Mono-, Di- und Polycarbonsäuren bzw. deren Salze als
Nucleierungsmittel eingesetzt werden, um mechanische und optische Eigenschaften positiv
zu verändern und das Verarbeitungsverhalten beim Spritzgießen zu begünstigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Verfahren einerseits
zur Verbesserung der Verarbeitungs- und/oder Anwendungseigenschaften von Po
lymeren zu entwickeln, denen Additive unter Verwendung von Polyalkylencarbonaten
zugesetzt werden, als auch spezielle Anwendungsmöglichkeiten der Polyalkylencar
bonate in reiner Form zu erschließen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das im Polymerisationsprozeß zur Herstellung
von Polyalkylencarbonat verwendete Initiatorsystem im gewonnenen Polyalkylencar
bonat verbleibt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Polyalkylencarbonat als Feststoff
oder in Lösung so eingesetzt, daß der zur Polymerisation des Polyalkylencarbonates
benötigte Initiator, der aus Zinkoxid und einer Dicarbonsäure, insbesondere Glutar
säure, besteht, nicht abgetrennt oder umgesetzt wird, sondern im Polyalkylencarbo
nat verbleibt. Dazu wird der Initiator in der Polymerlösung belassen oder mit dem
Polyalkylencarbonat aus der Lösung abgetrennt, beispielsweise durch Fällung oder
Eindampfung. Die Lösung kann vorher mit jedem erforderlichen Zuschlagstoff ver
setzt werden, der nicht zwingend im Lösungsmittel löslich sein muß.
Das Verfahren eignet sich auch beim Einsatz von Polyalkylencarbonaten beim Ver
arbeiten von Homo- oder Mischrecyclaten (z. B. als Verarbeitungshilfsstoff, Pigment
oder Verträglichkeitsvermittler).
Als Polyalkylencarbonat kommen hier alle Polymere (Co-, Ter-, Block- und andere
Polymere oder Gemische davon) zum Einsatz, die durch Lösungs- oder Massepoly
merisation unter Einsatz metallorganischer Initiatoren hergestellt wurden. Besonders
bevorzugte Polycarbonate sind: Polypropylencarbonat (alternierend), Polyethylen
carbonat (alternierend), Terpolymer Polyethylenpropylencarbonat, Blockcopolymer
Polypropylencarbonat-Polyethylencarbonat, Gemische Polypropylencarbonat mit
Polyethylencarbonat.
Die erfindungsgemäß hergestellten Additivs eignen sich besonders zur Verbesse
rung der Verarbeitungs- und/oder Anwendungseigenschaften von Polymeren, denen
Additive unter Verwendung von Polyalkylencarbonaten zugesetzt werden, wie zum
Beispiel Polypropylen zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit, der Zähigkeit für Tief
ziehartikel und zur Verbesserung der Barriere gegen Wasserdampf und Sauerstoff.
Des weiteren kann Polyalkylencarbonat in sehr geringen Mengen als Prozeßhilfs
mittel zur Herabsetzung der Verarbeitungstemperatur insbesondere bei Polymeren
mit sehr hohen Verarbeitungstemperaturen wie z. B. Polycarbonat oder auch PET
verwendet werden.
Außerdem werden die Anwendungsmöglichkeiten der Polyalkylencarbonate in reiner
Form beispielsweise als hochwirksame Barrierezwischenschicht in opaken Mehr
schichtfolien erweitert.
Weitere Zuschlagstoffe wie Verarbeitungshilfsmittel, Pigmente, Additive usw. können
zusätzlich enthalten sein.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Polyalkylencarbonat-Additivs werden in einer
Menge von 3 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Ba
sispolymere der Polymerschmelze während des Herstellprozesses z. B. einer Flach
folie zugemischt.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen näher erläutert:
Ein Gemisch aus 5,3 kg Methylenchlorid, 1,66 kg Propylenoxid und 38 g Zinkcarb
oxylat (Gemisch von Zinksalzen der Dicarbonsäuren der C-Zahlen 5 und 6) wurde in
üblicher Weise mit Kohlendioxid gesättigt, auf Polymerisationstemperatur erwärmt
und 5 Stunden polymerisiert. Danach wurde das Polymer aus der Lösung ausgefällt;
der Initiator verbleibt im Polymer.
Das so gewonnene Polypropylencarbonat wurde mit einem Anteil von 3 Ma.-% ei
nem Polypropylen beim Granulierprozeß zugesetzt.
Man erhielt ein weiß gefärbtes Granulat, welches sich bei gleichem Durchsatz bei
einer 5 bis 10°C niedrigeren Verarbeitungstemperatur an der Düse verarbeiten ließ.
Ein Gemisch aus 5,3 kg Methylenchlorid, 450 g Ethylenoxid, 415 g Propylenoxid
wurden mit 50 g Zinkcarboxylat versetzt und anschließend mit Kohlendioxid mit ei
nem Druck von 17 bar bei Raumtemperatur gesättigt. Nach der Sättigung wurde das
Reaktionsgemisch auf eine Polymerisationstemperatur von 73°C gebracht und bei
dieser Temperatur 365 Minuten gehalten. Nach dem Abkühlen und Entspannen
wurde das entstandene Terpolymere aus der Lösung feinteilig ausgefällt, wobei der
Initiator im Polymeren verblieb. Nach dem Trocknen des Polymeren wurde dieses zu
Granulat verarbeitet, das weiß gefärbt war.
Das so erhaltene Granulat wurde in einer Menge von 3 Gewichtsprozenten, bezogen
auf das Basispolymere Polypropylen, der Polymerschmelze während des Herstell
prozesses einer Flachfolie zugemischt. Der Schmelzindex des Polypropylens betrug
6 g/10 min (230°C; 2,16 kg).
Die Sauerstoffdurchlässigkeit der Flachfolie konnte dadurch im Vergleich zu einer
Folie ohne Additiv um 35% verringert werden und somit Werte von 90 bis
100 cm3/m2dat erreicht werden. Trotz der leichten weißlichen Färbung blieb die Folie
transparent. Die Zugfestigkeit wurde um 10% und der Elastizitätsmodul um 25%
erhöht.
Ein nach Beispiel 2 hergestelltes Polyalkylencarbonat wurde bei der Herstellung ei
ner Mehrschichtfolie als Barriereschicht eingesetzt. Als Technologie wurde die Mehr
schichtcoextrusion angewendet. Als Außenschichten wurde LDPE und für die bes
sere Haftung der Barriereschicht entsprechende Klebeschichten verwendet. Das Ini
tiator enthaltende, weiß gefärbte Terpolymere ließ sich dabei problemlos verarbeiten.
Die Messung der Barriere gegen Sauerstoff ergab eine durchschnittliche Sauerstoff
durchlässigkeit von 5 cm3/m2dat während beim Einsatz von initiatorfreien Polyalky
lencarbonaten im Durchschnitt Sauerstoffdurchlässigkeiten von 12-13 cm3/m2dat
erreicht werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polyalkylencarbonat-Additivs mit verbesserten
Anwendungseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß das im Polymerisa
tionsprozeß zur Herstellung von Polyalkylencarbonat verwendete Initiatorsystem
im gewonnenen Polyalkylencarbonat verbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Ini
tiatorsystem aus Zinkoxid und einer oder mehreren Dicarbonsäuren besteht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Po
lyalkylencarbonat auch Carbonsäureester-Baugruppen enthalten kann oder son
stige Co-, Ter-, Block- oder andere Polymere oder Gemische davon darstellt.
4. Anwendung der nach den Ansprüchen 1 bis 3 hergestellten Polyalkylencarbonat
additives, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einer Menge von 3 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Basispolymere der Polymer
schmelze während des Herstellprozesses zugemischt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999159190 DE19959190A1 (de) | 1999-12-08 | 1999-12-08 | Verfahren zur Herstellung eines Polyalkylencarbonat-Additivs mit verbesserten Anwendungseigenschaften |
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DE1999159190 DE19959190A1 (de) | 1999-12-08 | 1999-12-08 | Verfahren zur Herstellung eines Polyalkylencarbonat-Additivs mit verbesserten Anwendungseigenschaften |
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ID=7931863
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DE1999159190 Withdrawn DE19959190A1 (de) | 1999-12-08 | 1999-12-08 | Verfahren zur Herstellung eines Polyalkylencarbonat-Additivs mit verbesserten Anwendungseigenschaften |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19959190A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2443197A2 (de) * | 2009-06-18 | 2012-04-25 | SK Innovation Co. Ltd. | Polymere thermoplastische zusammensetzungen mit ausgezeichneter feuchtigkeitsbeständigkeit und sauerstoffübertragung und folie, die aus diesen polymeren thermoplastischen zusammensetzungen hergestellt ist |
CN104245840A (zh) * | 2012-04-19 | 2014-12-24 | 郑根奉 | 基于聚碳酸亚烷基酯和聚烯烃的胶粘构件和包含其的胶粘结构 |
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-
1999
- 1999-12-08 DE DE1999159190 patent/DE19959190A1/de not_active Withdrawn
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EP2443197A4 (de) * | 2009-06-18 | 2014-04-23 | Sk Innovation Co Ltd | Polymere thermoplastische zusammensetzungen mit ausgezeichneter feuchtigkeitsbeständigkeit und sauerstoffübertragung und folie, die aus diesen polymeren thermoplastischen zusammensetzungen hergestellt ist |
CN104245840A (zh) * | 2012-04-19 | 2014-12-24 | 郑根奉 | 基于聚碳酸亚烷基酯和聚烯烃的胶粘构件和包含其的胶粘结构 |
CN104245840B (zh) * | 2012-04-19 | 2016-06-08 | Hu革新株式会社 | 基于聚碳酸亚烷基酯和聚烯烃的胶粘构件和包含其的胶粘结构 |
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