DE19957316A1 - Streumittel zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee- und/oder Eisglätte - Google Patents
Streumittel zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee- und/oder EisglätteInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Streumittel zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee- und/oder Eisglätte, umfassend einen feinteiligen, biologischen abbaubaren Kunststoff.
Description
Die Erfindung betrifft ein Streumittel zur Beseitigung oder Ver
minderung von Schnee- und/oder Eisglätte.
Es ist üblich, zur Verringerung der Unfallgefahr, z. B. zur Ver
meidung von Stürzen, auf vereisten oder schneeglatten Straßen
oder Wegen Streumittel aufzubringen, die eine abstumpfende Wir
kung aufweisen und reibungserhöhend wirken. Abstumpfende Stoffe
wirken mechanisch. Sie liegen auf der Glätteschicht auf, verzah
nen sich mit der Oberfläche und rauhen so die Glätte auf. Auf
diese Weise wird die Griffigkeit winterlicher Fahrbahnen erhöht.
Die eingesetzten Streumittel haben unterschiedliche abstumpfende
Wirkung. Vielfach werden zu diesem Zweck grobkörnige mineralische
Streumittel, wie Streusplitt, Sand oder Kies, eingesetzt.
Streumittel, wie Splitt, Sand oder Kies, müssen in frostfreien
Perioden allerdings wieder aus dem Straßenraum entfernt werden,
z. B. durch Kehren. Problematisch ist die Entfernung dieser
Streumittel nach Winterende von Banketten, Böschungen und angren
zenden Grundstücken. Sie ist oftmals nicht restlos möglich. In
angrenzenden Äckern und Waldgrundstücken kann es zu Schädigungen
des Bewuchses und zur Minderung des Ernteertrages kommen. Da das
Streugut durch den fließenden Verkehr sowie bei der Schneeräumung
von der Straße in den Straßenseitenraum verlagert wird, ist vor
allem im innerstädtischen Bereich eine aufwendige mechanische
Reinigung der Rinnen und Einlaufschächte der Kanalisation notwen
dig. Streustoffe können vorwiegend außerorts zu einer Aufhöhung
der Bankette führen. Um den Abfluss von Regen- und Schmelzwasser
zu gewährleisten und so die Gefahr des Aquaplanings zu vermeiden,
sind zusätzliche Bankettschälmaßnahmen notwendig.
Chemische Wirkungen auf die Straßenrandvegetation gehen zwar von
abstumpfenden Stoffen in der Regel nicht aus. Ablagerungen auf
angrenzenden Flächen können jedoch Schäden an der Vegetation her
vorrufen und die Qualität insbesondere landwirtschaftlich genutz
ter Böden verschlechtern. Mechanische Beschädigungen an Straßen
bäumen und Buschwerk durch hochgeworfenen Splitt verursachen Rin
denwunden, begünstigen das Eindringen von CO in den biologischen
Kreislauf und verursachen Beeinträchtigungen der Blattgröße,
frühe Laubvergilbung und zeitigen Laubfall.
Streusplitt wird durch Verkehrseinwirkung zermahlen und am Fahr
bahnrand sowie auf unbefahrenen Trennflächen abgelagert. Nach dem
Abtrocknen der Fahrbahn wird vielfach Feinstaub in Aerosolgröße
aufgewirbelt. Der durch das Zermahlen des Streuguts durch den
Verkehr entstehende Staub stellt ein gesundheitliches Risiko für
Passanten und Anwohner stark befahrener Straßen sowie das Kehr
personal dar.
Grobkörnige mineralische Streumittel können daneben durch mecha
nische Einwirkung Lackschäden an Fahrzeugen hervorrufen. Durch
Einwirkung scharfkantiger Granulate kann die Laufleistung von
Reifen herabgesetzt werden.
Die WO 97/48764 offenbart einen polymeren Werkstoff auf der Basis
thermoplastischer Stärke, wobei als Plastifizier- oder Quellmit
tel, das für die Umwandlung von nativer Stärke in thermoplasti
sche Stärke verantwortlich ist, ein hydrophobes biologisch abbau
bares Polymer verwendet wird. Der Werkstoff soll sich zur Her
stellung von Überfahrhilfen und Faltstraßen eignen, die in mili
tärischen und zivilen Bereichen eingesetzt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Streu
mittel zur Verfügung zu stellen, das die genannten Nachteile
nicht aufweist. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass
feinteilige, biologisch abbaubare Kunststoffe als Streumittel ge
eignet sind.
Die Erfindung betrifft daher ein Streumittel zur Beseitigung oder
Verminderung von Schnee- und/oder Eisglätte, umfassend einen
feinteiligen, biologisch abbaubaren Kunststoff.
Das erfindungsgemäße Streumittel enthält einen feinteiligen, bio
logisch abbaubaren Kunststoff. Die Teilchen des biologisch abbau
baren Kunststoffs weisen vorzugsweise eine Teilchengröße von 0,5
bis 8 mm, insbesondere 1 bis 4 mm auf. Teilchen geeigneter Größe
können durch Vermahlen oder Zerstoßen der Kunststoffmasse, gege
benenfalls nach Verspröden durch Abkühlen auf tiefe Temperaturen,
z. B. mit flüssigem Stickstoff, hergestellt werden.
Ablagerungen des erfindungsgemäßen Streumittels auf straßennahen
Vegetationsflächen werden innerhalb einer Wachstumsperiode weit
gehend abgebaut, so dass sich das Einsammeln des Streumittels
nach der Frostperiode erübrigt. Streumittel, das im Straßenraum
verbleibt, kann mit dem Schmelzwasser weggeschwemmt und über die
Kanalisation der kommunalen Kläranlagen zugeführt werden, wo die
biologische Abbaubarkeit ebenfalls von Vorteil ist. Die Härte des
biologisch abbaubaren Kunststoffs ist angemessen, um auf ver
schneiten und vereisten Flächen eine abstumpfende Wirkung aus
zuüben, Lackflächen von Fahrzeugen oder Reifen jedoch nicht zu
beschädigen. Aufgrund ihrer inhärenten Elastizität werden die er
findungsgemäß eingesetzten Kunststoffteilchen auch vom fahrenden
Verkehr nicht zu Feinstaub zerrieben.
"Biologische Abbaubarkeit" bedeutet, dass ein Werkstoff in einer
endlichen Zeitspanne zerfällt. Der Abbau kann hydrolytisch und/oder
oxidativ erfolgen und wird überwiegend durch die Einwirkung
von Mikroorganismen, wie Bakterien, Hefen, Pilzen und Algen, be
wirkt. Die biologische Abbaubarkeit lässt sich z. B. dadurch be
stimmen, dass ein Werkstoff mit Kompost gemischt und über eine
bestimmte Zeitspanne gelagert wird. Gemäß ASTM D 5338 lässt man
während des Kompostierens CO2-freie Luft durch gereiften Kompost
strömen und unterwirft diesen einem definierten Temperaturpro
gramm. Hierbei wird die biologische Abbaubarkeit über das Ver
hältnis der Netto-CO2-Freisetzung der Probe (nach Abzug der
CO2-Freisetzung durch den Kompost ohne Probe) zur maximalen
CO2-Freisetzung der Probe (berechnet aus dem Kohlenstoffgehalt der
Probe) definiert. Erfindungsgemäß eingesetzte Kunststoffteilchen
zeigen vorzugsweise bereits nach wenigen Tagen der Kompostierung
deutliche Abbauerscheinungen, wie Pilzbewuchs, Riss- oder Loch
bildung.
Geeignete biologisch abbaubare Kunststoffe sind insbesondere Po
lyester, wie aliphatische Homo- und Copolyester und teilaromati
sche Copolyester.
Als aliphatische Polyester kommen Polyester der Milchsäure (Poly
lactide), Homo- und Copolyester aliphatischer Hydroxycarbonsäuren
oder deren Lactone sowie Homo- und Blockcopolymere aliphatischer
oder cycloaliphatischer Carbonsäuren mit aliphatischen oder
cycloaliphatischen Diolen in Betracht.
Polymere der Milchsäure (Polylactide) sind an sich bekannt (z. B.
Lacea®, Mitsui; oder EcoPLA®, Cargill-Dow) oder können nach be
kannten Verfahren hergestellt werden. Geeignet sind auch sta
tistische Polymere oder Blockcopolymere auf der Basis von Milch
säure und weiteren Monomeren. Beispiele für aliphatische Poly
ester sind weiterhin Homopolymere aliphatischer Hydroxycarbonsäu
ren oder Lactone, wie Polycaprolacton, z. B. Tone®, Union Car
bide, aber auch Copolymere oder Blockcopolymere unterschiedlicher
Hydroxycarbonsäuren oder Lactone oder deren Gemische. Diese ali
phatischen Polyester können in untergeordneten Mengen auch Diole
und/oder Isocycanate enthalten. Darüber hinaus können die alipha
tischen Polyester auch Bausteine enthalten, die sich von tri- und
höherfunktionellen Verbindungen, wie Epoxiden, Polycarbonsäuren
oder Triolen, ableiten. Geeignete Polyester sind z. B. die Homo-
und Copolymere der 3-Hydroxybutansäure und der 3-Hydroxypentan
säure, wie Biopol®, Monsanto.
Weitere geeignete aliphatische Polyester sind solche, die aus im
Wesentlichen stöchiometrischen Mengen einer Dicarbonsäurekompo
nente und einer Diolkomponente aufgebaut sind. Als Dicarbonsäuren
kommen aliphatische Dicarbonsäuren in Betracht, die im Allgemei
nen 2 bis 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 4 bis 6 Kohlen
stoffatome aufweisen und sowohl linear als auch verzweigt sein
können. Beispielhaft sind zu nennen: Malonsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Acelainsäure, Sebacin
säure, Fumarsäure, 2,2-Dimethylglutarsäure, Suberinsäure, 1,3-Cy
clopentandicarbonsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, 1,3-Cyclohe
xandicarbonsäure, Diglycolsäure, Itaconsäure, Maleinsäure und
2,5-Norbornandicarbonsäure, worunter Adipinsäure bevorzugt ist.
Geeignete Diolkomponenten sind die C2-C12-Alkandiole und C5-C10-Cy
cloalkandiole, wie Ethylenglycol, Propandiol, 1,4-Butandiol, Neo
pentylglycol oder Hexandiol oder Gemische davon.
Derartige Polyester sind unter Bezeichnungen Bionelle® bzw. Showa
Highpolymer im Handel.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind teilaromatische Poly
ester. Unter teilaromatischen Polyestern versteht man Polyester,
die teilweise aliphatische oder cycloaliphatische Strukturele
mente und aromatische Strukturelemente in der Polyesterkette auf
weisen. Üblicherweise sind teilaromatische Polyester aus wenig
stens einer aromatischen Dicarbonsäurekomponente, einer aliphati
schen und/oder cycloaliphatischen Dicarbonsäurekomponente und ei
ner aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Diolkomponente auf
gebaut. Die teilaromatischen Polyester können auch im Gemisch
oder als Blend mit den oben genannten aliphatischen Polyestern
eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind Polyester, bei denen die Dicarbonsäure
komponente 30 bis 80 Mol-% wenigstens einer aliphatischen oder
cycloaliphatischen Dicarbonsäure und 20 bis 70 Mol-% wenigstens
einer aromatischen Dicarbonsäure umfassen und die Diolkomponente
unter C2-C12-Alkandiolen, C5-C10-Cycloalkandiolen und Gemischen da
von ausgewählt ist.
Geeignete aliphatische bzw. cycloaliphatische Dicarbonsäuren sind
die oben genannten. Besonders bevorzugt werden Adipinsäure und/oder
Sebacinsäure eingesetzt. Als aromatische Dicarbonsäuren sind
im Allgemeinen solche mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen und vorzugs
weise solche mit 8 Kohlenstoffatomen zu nennen. Als Beispiel las
sen sich Terephthalsäure, Isophthalsäure, 2,6-Naphthoesäure und
1,5-Naphthoesäure anführen. Terephthalsäure ist besonders bevor
zugt. Geeignete (Cyclo)alkandiole sind die oben genannten, wobei
Ethylenglycol und/oder 1,4-Butandiol bevorzugt sind.
Teilaromatische Polyester sind z. B. aus den WO 96/15173 bis
15176, WO 96/21689 bis 21692, WO 96/25446, WO 96/25448 und der
WO 98/12242 bekannt, auf die vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Zur Herstellung der Polyester kann man von den freien Säuren oder
deren esterbildenden Derivaten, wie Estern mit niederen Alkoholen
oder Anhydriden, ausgehen.
Bei der Herstellung der Polyester können untergeordnete Mengen
copolymerisierbarer weiterer Verbindungen eingesetzt werden, wie
z. B. Polyetherglycole, Sulfogruppen-tragende Dicarbonsäuren,
Aminoalkohole, Diamine, Bisoxazoline, Aminocarbonsäuren, Diiso
cyanate usw.
Verzweigungsmittel, wie tri- oder höherfunktionelle Carbonsäuren
oder Alkohole, z. B. Weinsäure, Citronensäure, Apfelsäure, Tri
methylolpropan, Trimethylolethan, Pentaerythrit, Glycerin, Tri
mesinsäure, Trimellitsäure etc., können ebenfalls mitverwendet
werden.
Die Polyester weisen im Allgemeinen ein Molekulargewicht (Zahlen
mittelwert) von 5000 bis 100 000 g/mol, insbesondere 10 000 bis
40 000 g/mol, auf. Die Polyester weisen vorzugsweise einen
Schmelzpunkt im Bereich von 60 bis 170°C insbesondere im Bereich
von 80 bis 150°C auf.
Weitere biologisch abbaubare Kunststoffe, die alleine oder vor
zugsweise im Gemisch oder als Blend mit den oben beschriebenen
Polyestern, insbesondere den teilaromatischen Copolyestern, ein
gesetzt werden können, sind Polyvinylalkohole, Polyaminosäuren,
wie Polyasparaginsäure, Polyglutaminsäure, Polylysin, hochmoleku
lare Polyethylenglycole, Fettalkoholpolyglycolether bzw. -ether
sulfate und Polyesteramide, wie die unter der Bezeichnung BAK-Po
lymere von der Bayer AG vertriebenen.
Das erfindungsgemäße Streumittel kann neben dem feinteiligen,
biologisch abbaubaren Kunststoff weitere Komponenten, insbeson
dere teilchenförmige Füllstoffe enthalten.
Zu bevorzugten teilchenförmigen Füllstoffen zählen natürliche
oder modifizierte natürliche organische Füllstoffe, wie insbeson
dere polysaccharidhaltige, z. B. cellulosehaltige oder stärkehal
tige, Füllstoffe. Cellulosehaltige Füllstoffe sind z. B. Holz
mehl, Holzfasern, Kork, Korkmehl, Rinden, Pflanzenfasern sowie
chemisch modifizierte Cellulosen. Stärkehaltige Füllstoffe sind
z. B. Kartoffelstärke, Maisstärke, Roggenmehl und andere Getrei
demehle sowie chemisch modifizierte Stärken.
Als weitere natürlich oder modifizierte natürliche organische
Füllstoffe sind zu nennen: Lignine, tierische Proteine, Chitin,
Chitosan, Collagen, Xanthan, Dextran, Alginate, Carrageen, Dex
trine, Gelatine, Pektine, Gummi arabicum, Johannisbrotkernmehl,
Guar- und Tamarindenkernmehl und Tragant.
Das erfindungsgemäße Streumittel kann daneben teilchenförmige mi
neralische Füllstoffe enthalten. Hierzu zählen vor allem Ruß, Ei
senoxide, Kieselsäure, Tonmineralien, Calciumcarbonat, Talkum,
Glimmer, Kreide, Siliciumdioxid, Quarz, Titandioxid, Wollastonit
und Knochenmehle.
Die teilchenförmigen mineralischen Füllstoffe weisen vorzugsweise
eine Teilchengröße von 1 µm bis 1 mm auf, insbesondere 10 µm bis
500 µm.
Bevorzugte erfindungsgemäße Streumittel enthalten
20 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 100 Gew.-%, feinteiligen, biologisch abbaubaren Kunststoff;
0 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, natürlichen oder modifizierten natürlichen organischen Füllstoff; und
0 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 25 Gew.-%, mineralischen Füllstoff.
20 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 100 Gew.-%, feinteiligen, biologisch abbaubaren Kunststoff;
0 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, natürlichen oder modifizierten natürlichen organischen Füllstoff; und
0 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 25 Gew.-%, mineralischen Füllstoff.
Das erfindungsgemäße Streumittel kann daneben auftauend wirkende
Komponenten, wie Harnstoff, Natriumchlorid, Calciumchlorid ent
halten. Die Mitverwendung der auftauend wirkenden Komponenten ist
jedoch weniger bevorzugt.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße
Streumittel wenigstens einen Düngemittelbestandteil, der unter
Stickstoff-, Phosphat-, Kali-, Kalk- und Magnesiumdüngern und or
ganischen Düngern ausgewählt ist. Besonders bevorzugt ist die
Mitverwendung eines Mehrnährstoffdüngers, insbesondere eines
Stickstoff, Phosphat und Kali oder eines Phosphat und Kali ent
haltenden Mehrnährstoffdüngers.
Zu den Stickstoffdüngern zählen z. B. Ammoniumsulfat, Kalkammon
salpeter, Harnstoff, Harnstoff-Aldehyd-Kondensate, Stickstoff
magnesia, Ammonsulfatsalpeter, Kalksalpeter und Calciumcyanamid.
Phosphatdünger sind z. B. Superphosphat, Doppel-, Triplesuper
phosphat, Thomasmehl oder Thomasphosphat, Dicalciumphosphat, Roh
phosphat und aufgeschlossenes Rohphosphat. Zu den Kalidüngern
zählen Kalisalze, wie Kaliumchlorid und Kaliumsulfat, sowie
Magnesium enthaltende Kalisalze, wie Kalimagnesia. Vertreter der
Kalk- bzw. Magnesiumdünger sind z. B. Calciumcarbonat, Calcium
oxid, Kieserit und Dolomit. Organische Dünger sind tierische oder
pflanzliche Stoffe, wie z. B. Guano, Fischmehl, Knochenmehl,
Lignin oder Torf.
Die Mitverwendung von Spurennährstoffen, wie B, Cu, Mn, Zn, Fe,
Co oder Mo ist ebenfalls möglich.
Die Mitverwendung von Düngemitteln kann zu einer Verbesserung der
Nährstoffsituation straßennaher Vegetationszonen führen. Das er
findungsgemäße Streumittel kann damit auch zur Sanierung stark
salzbelasteter Straßenrandböden dienen und zu einer Erhöhung der
biologischen Aktivität und einer Steigerung der physiologischen
Resistenz beitragen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher veran
schaulicht.
In eine Kunststoffwanne einer Länge von 84 cm und einer Breite
von 30 cm wurde 5 cm hoch Wasser eingefüllt. Die Wanne wurde in
einen Kühlschrank mit -20°C gestellt. Auf diese Weise wurde eine
zusammenhängende glatte Eisfläche erhalten. Zur Messung der ab
stumpfenden Wirkung unterschiedlicher Streumittel wurde ein Auto
reifenausschnitt einer Größe von 20 × 15 cm auf die unbehandelte
bzw. mit verschiedenen Streumitteln gleichmäßig bestreute Eisflä
che gelegt und mit einem Gewicht von 16,4 kg belastet. An einem
Ende des Autoreifenabschnitts wurde eine Federwaage befestigt. Es
wurde die Kraft ermittelt, die notwendig war, um den Autoreifen
ausschnitt aus seiner Ruheposition wegzuziehen und mit gleichmä
ßiger Geschwindigkeit über die Eisfläche zu ziehen.
Es wurden folgende Streumittel getestet:
- - Streusplitt einer durchschnittlichen Teilchengröße von 4 mm und einer Schüttdichte von 1 425 g/l.
- - Ein erfindungsgemäßes Streumittel, bestehend aus 55 Gewichts teilen eines biologisch abbaubaren Polyesters, 35 Gewichts teilen Holzmehl und 10 Gewichtsteilen Talkum. Der biologisch abbaubare Polyester war aus den Hauptkomponenten Terephthal säure, Adipinsäure und 1,4-Butandiol im Molverhältnis von 22,5 : 27,5 : 50 aufgebaut. Das erfindungsgemäße Streumittel wies eine Schüttdichte von 615 g/l auf.
Für jeden Versuch wurden jeweils 30 ml Streumittel gleichmäßig
auf eine frisch vorbereitete Eisfläche gestreut. Die nachfolgende
Tabelle zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
ohne Streumittel | 3,3 kg |
Streusplitt | 4,8 kg |
erfindungsgemäßes Streumittel | 4,6 kg |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass mit dem erfindungsgemäßen
Streumittel annähernd der gleiche Reibungswiderstand wie mit
Streusplitt erhalten wird. Um den gleichen Reibungswiderstand zu
erzielen, der bei einer Streudichte von 150 g/m2 Streusplitt er
reicht wird, sind mit dem erfindungsgemäßen Streumittel aufgrund
der geringeren Schüttdichte nur etwa 80 g/m2 erforderlich.
Claims (8)
1. Streumittel zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee-
und/oder Eisglätte, umfassend einen feinteiligen, biologisch
abbaubaren Kunststoff.
2. Streumittel nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem biologisch
abbaubaren Kunststoff um einen aus im Wesentlichen äquimola
ren Mengen einer Dicarbonsäurekomponente und einer Diolkompo
nente aufgebauten Polyester handelt, wobei die Dicarbonsäure
komponente 30 bis 80 Mol-% wenigstens einer aliphatischen
oder cycloaliphatischen Dicarbonsäure und 20 bis 70 Mol-% we
nigstens einer aromatischen Dicarbonsäure umfasst und die
Diolkomponente unter C2-C12-Alkandiolen, C5-C10-Cycloalkandio
len und Gemischen davon ausgewählt ist.
3. Streumittel nach Anspruch 1 oder 2, zusätzlich umfassend ei
nen polysaccharidhaltigen teilchenförmigen Füllstoff.
4. Streumittel nach Anspruch 3, wobei es sich bei dem poly
saccharidhaltigen Füllstoff um Holzmehl handelt.
5. Streumittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zusätz
lich umfassend wenigstens einen Düngemittelbestandteil, der
unter Stickstoff-, Phosphat-, Kali-, Kalk- und Magnesiumdün
gern und organischen Düngern ausgewählt ist.
6. Streumittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zusätz
lich umfassend wenigstens einen teilchenförmigen minerali
schen Füllstoff.
7. Streumittel nach Anspruch 6, wobei es sich bei dem minerali
schen Füllstoff um Talkum handelt.
8. Verfahren zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee- und/oder
Eisglätte, bei dem man ein Streumittel nach einem der
vorhergehenden Ansprüche auf eine Schnee- oder Eisfläche auf
bringt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999157316 DE19957316A1 (de) | 1999-11-29 | 1999-11-29 | Streumittel zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee- und/oder Eisglätte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999157316 DE19957316A1 (de) | 1999-11-29 | 1999-11-29 | Streumittel zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee- und/oder Eisglätte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19957316A1 true DE19957316A1 (de) | 2001-05-31 |
Family
ID=7930670
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999157316 Withdrawn DE19957316A1 (de) | 1999-11-29 | 1999-11-29 | Streumittel zur Beseitigung oder Verminderung von Schnee- und/oder Eisglätte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19957316A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002099004A1 (de) * | 2001-06-01 | 2002-12-12 | Clariant Gmbh | Umweltfreundliche enteisungsmittel und vereisungsschutzmittel fürflugzeuge |
WO2003035791A1 (de) * | 2001-10-25 | 2003-05-01 | Basf Aktiengesellschaft | Zusammensetzung zur vermeidung oder verminderung der schnee- und eisbildung, verfahren zu ihrer herstellung und verfahren zur anwendung dieser zusammensetzung |
-
1999
- 1999-11-29 DE DE1999157316 patent/DE19957316A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002099004A1 (de) * | 2001-06-01 | 2002-12-12 | Clariant Gmbh | Umweltfreundliche enteisungsmittel und vereisungsschutzmittel fürflugzeuge |
US6921495B2 (en) | 2001-06-01 | 2005-07-26 | Clariant Gmbh | Environmentally compatible defrosting and antifreeze agents for aeroplanes |
WO2003035791A1 (de) * | 2001-10-25 | 2003-05-01 | Basf Aktiengesellschaft | Zusammensetzung zur vermeidung oder verminderung der schnee- und eisbildung, verfahren zu ihrer herstellung und verfahren zur anwendung dieser zusammensetzung |
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