DE19957093A1 - Anordnung zum Erzeugen eines digital modulierten Prüfsignals - Google Patents
Anordnung zum Erzeugen eines digital modulierten PrüfsignalsInfo
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Abstract
Zum Erzeugen eines digital modulierten Prüfsignals, das aus einem digitalen Modulations-Datenstrom nach einem vorbestimmten digitalen Modulationsstandard in Form einer Vielzahl von Übertragungskanälen erzeugt und als I- und Q-Werte einem I/Q-Modulator zugeführt wird, wird a) ein Teil der Übertragungskanäle in einem Modulationscoder unmittelbar aus einem internen oder externen Modulations-Datenstrom nach dem vorbestimmten Modulationsstandard erzeugt und b) die I- und Q-Werte für mindestens einen Teil der restlichen Kanäle als vorberechnete Modulations-Datenfolge begrenzter Länge aus einem Speicher dem Modulationscoder zugeführt; die nach a) und b) erzeugten I- und Q-Werte werden addiert und dem I/Q-Modulator zugeführt.
Description
Die Erfindung geht aus und betrifft eine Anordnung laut Oberbegriff des
Hauptanspruches.
Für Meßzwecke werden oftmals digital modulierte Hochfrequenz- oder Basisband-
Prüfsignale benötigt, die in Signalgeneratoren erzeugt werden. Je nach den
Meßaufgaben und den zwischenzeitlich eingesetzten verschiedenartigsten digitalen
Modulationsverfahren arbeiten solche Signalgeneratoren nach einem der
nachfolgenden Signalaufbereitungsmethoden.
Bei der ersten Methode wird ein intern oder extern in einer Datenquelle erzeugter
Modulationsdatenstrom in einem Modulationscoder durch Codierung und Mapping
(Vorschrift, die jedem Modulationssymbol jeweils I- und Q-Werte in Abhängigkeit
von der jeweiligen komplexen Modulationsart zuordnet) in I- und Q-Werte umgesetzt
und dann dem nachfolgenden IQ-Modulator zugeführt, dessen Ausgangssignal dann
auf die gewünschte Hochfrequenz umgesetzt wird (Vektor Signal Generator SMIQ der
Firma Rohde & Schwarz, Datenblatt PD757.4582 und Auszug aus zugehörigem
Handbuch 1084.80004.03, Seiten 2.78 bis 2.112). Als interne Datenquelle dient
beispielsweise ein Speicher, aus dem die Daten ausgelesen werden. Es ist auch
bekannt, über einen Signalprozessor aus gespeicherten Daten beliebige komplexe
Datenfolgen zusammenzusetzen, beispielsweise sogenannte TDMA-Signale, wie sie
für die globalen Mobilfunksysteme benutzt werden (siehe die verschiedenen
möglichen digitalen Modulationsstandards, wie sie auf Seite 8 des Datenblattes des
Signalgenerators SMIQ zusammengefaßt sind). Die so intern oder extern
zusammengesetzten Datenfolgen können unmittelbar in Echtzeit verarbeitet werden.
Sie können aber auch in einem Speicher zwischengespeichert und dann erst dem IQ-
Modulator zugeführt werden.
Eine zweite Methode zur Signalaufbereitung besteht darin, die I- und Q-Werte zu
berechnen und die so berechnete Folge von I/Q-Werten in einem Speicher für I und Q
abzuspeichern, anschließend aus diesem Speicher die digitalen I¢Werte auszulesen,
in analoge Signale zu wandeln und gefiltert dann unmittelbar dem IQ-Modulator
zuzuführen (zweikanaliger ARB-Generator, z. B. Modulationsgenerator AMIQ der
Firma Rohde & Schwarz, Datenblatt PD 757.3970.12 und zugehörige
Gerätebeschreibung 1110.3339.11, Seiten 4.1 bis 4.14). Diese zweite Methode eignet
sich vor allem für solche Modulationsstandards, bei denen gleichzeitig eine Vielzahl
von einzelnen Übertragungskanälen erzeugt werden, wie dies bei zahlreichen
modernen Mobilfunknetzen inzwischen üblich ist. Beim sogenannten CDMA-Standard
werden beispielsweise gleichzeitig über einen sogenannten Walsh-Code 64
Übertragungskanäle erzeugt (beispielsweise beschrieben in "North American Cellular
CDMA", Hewlett-Packard Journal, Dezember 1999, Seiten 90 bis 97), beim
modernen W-CDMA-Verfahren (siehe Beschreibung Datenblatt AMIQ, Seite 9)
werden sogar bis zu 512 einzelne Übertragungskanäle erzeugt, die gleichzeitig auf
einem oder mehreren Trägern aufmoduliert werden. Diese zweite Methode hat jedoch
den Nachteil, daß kein Echtzeitbetrieb möglich ist, d. h. es müssen vorberechnete
Signale benutzt werden und es können keine vom Anwender zur Verfügung gestellte
externe Daten benutzt werden. Die vorberechneten Daten müssen mit begrenzter
Länge in einem Speicher abgespeichert werden und können deshalb nur durch
aufeinanderfolgende mehrfache Wiederholung zu einer längeren Datenfolge
zusammengesetzt werden. Es können daher nur eingeschränkt Messungen
durchgeführt werden, bei denen es auf den Dateninhalt ankommt, wie dies
beispielsweise zur sogenannten BER-Messung (Bit-Error-Rate) erforderlich ist (siehe
Datenblatt AMIQ, Seite 5). Auch zur Synchronisation auf Daten höherer Layer (nach
ISO Schichtenmodell) oder für Decodiertests ist für eine längere Datensequenz der
richtige Dateninhalt erforderlich bzw. ist eine Echtzeitverarbeitung extern zur
Verfügung gestellter Daten nötig.
Die nach der zweiten Methode arbeitenden Signalgeneratoren erzeugen also zwar
komplexe Signale mit korrektem Spektrum und korrekter Signalstatistik, wegen der
begrenzten Speicherlänge sind jedoch nur eingeschränkt Messungen durchfuhrbar, bei
denen es auf den richtigen Dateninhalt ankommt.
Andererseits sind die nach der ersten Methode arbeitenden Signalgeneratoren zwar für
solche Messungen, bei denen es auf den richtigen Dateninhalt ankommt, geeignet, sie
können jedoch nicht für Modulationsstandards benutzt werden, bei denen eine
Vielzahl von Übertragungskanälen benutzt wird, da hierzu ein nicht mehr vertretbarer
Aufwand nötig wäre und die Leistung üblicher Rechner hierfür nicht mehr ausreicht.
Solche nach der ersten Methode arbeitende Signalgeneratoren werden daher bisher nur
für die Messung von weniger, z. B. vier Kanälen benutzt (z. B. für BER-Messungen,
Synchronisation auf Daten höherer Layer, Decodierungstests), die restlichen Kanäle,
bei W-CDMA beispielsweise die restlichen 508 Nachbarkanäle, bleiben unbenutzt.
Solche Messungen entsprechen damit nicht der Realität, da auch die Nachbarkanäle
Einfluß auf das Meßergebnis haben. Auch ein Hinzufügen von Rauschen anstelle der
Nachbarkanäle entspricht nicht der Wirklichkeit, da Rauschen nicht die nach der
Norm geforderte Orthogonalität zwischen den Kanälen aufweist und daher die
Empfangseigenschaften beeinflußt und dadurch die Meßergebnisse verfälscht werden.
Mit Signalgeneratoren, die nach der ersten Methode arbeiten, können also zwar
Empfängermessungen in Echtzeit durchgeführt werden, die Bedingungen entsprechen
jedoch nicht der Realität, da nur ein Teil der Kanäle belegt ist und die restlichen
Kanäle fehlen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zum Erzeugen eines digital
modulierten Prüfsignals zu schaffen, das nach einem der üblichen digitalen
Modulationsstandards mit einer Vielzahl von Übertragungskanälen erzeugt wird und
mit dem aber trotzdem solche Messungen durchgeführt werden können, bei denen es
auf den richtigen Dateninhalt ankommt.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Anordnung laut Oberbegriff des
Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Eine erfindungsgemäße Anordnung vereinigt in sich die Vorteile der eingangs
erwähnten beiden bekannten Methoden. Für Meßaufgaben, bei denen es auf den
richtigen Dateninhalt ankommt (BER-Messungen, Synchronisation auf Daten höherer
Layer, Decodierungstests u. dgl.), wird zwar nur ein Teil der insgesamt zur Verfügung
stehenden Übertragungskanäle benutzt, die Nachbarkanäle sind jedoch ebenfalls mit
realitätsnahen Daten beaufschlagt, allerdings mit nur berechneten und aus einem
Speicher mit einer begrenzten Speicherlänge ausgelesenen Daten, was jedoch
ausreicht, um ein insgesamt der Wirklichkeit entsprechendes Prüfsignal zu erzeugen.
Damit werden unverfälschte Meßergebnisse erreicht. Die Signale, die nach den beiden
unterschiedlichen Methoden erzeugt werden, werden synchron und im richtigen
Zeitbezug zueinander addiert, d. h. der Takt, mit dem die nach der ersten Methode
vorzugsweise in Echtzeit erzeugten IQ-Werte dem IQ-Modulator zugeführt werden,
wird gleich dem Takt gewählt, mit dem die nach der zweiten Methode durch
Berechnung gewonnenen IQ-Werte aus dem Speicher ausgelesen werden. Damit ist
gewährleistet, daß die geforderte Orthogonalität zwischen den einzelnen Kanälen
unbeeinträchtigt bleibt.
Die Datenfolge für die eigentlichen Meßkanäle nach der ersten Methode kann in
bekannter Weise unmittelbar aus einer internen oder externen Datenquelle zugeführt
werden, für eine interne Datenquelle dient beispielsweise im einfachsten Fall wieder
ein Speicher, der mit der vorberechneten Modulationsdatenfolge gefüllt wird. Aus
diesen ausgelesenen Daten wird dann in bekannter Weise durch Coding und Mapping
im Modulationscoder das eigentliche I/Q-Signal erzeugt und dem IQ-Modulator
zugeführt. Die Modulationsdatenfolge nach der ersten Methode kann über einen
geeigneten Signalprozessor auch in bekannter Weise aus Einzelteilen zusammengesetzt
werden, die entweder in einem Speicher abgespeichert sind oder in Echtzeit berechnet
werden. Damit ist auch aus internen Daten in Echtzeit eine Messung durchfuhrbar.
Wenn die Daten für die erste Methode intern in einem Speicher abgespeichert sind,
können für diesen Speicher und den für die Methode zwei benutzten Speicher jeweils
unterschiedliche Periodenlängen gewählt werden, beispielsweise in Form von
Primzahlen. Daraus ergibt sich eine wesentlich längere Gesamtperiode (kleinstes
gemeinsames Vielfaches der Einzeleigenschaften) und somit noch realitätsnähere
Signale, d. h. das Testsignal wiederholt sich nicht so oft und entspricht daher noch
mehr der Realität.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer schematischen Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Figur zeigt das Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung, bestehend
aus einem Modulationscoder, der nach der eingangs beschriebenen ersten Methode
arbeitet, und einem Modulationsgenerator, der nach der eingangs beschriebenen
zweiten Methode arbeitet. Der Modulationscoder ist beispielsweise ähnlich aufgebaut
wie der Vektorsignalgenerator SMIQ der Firma Rohde & Schwarz, auch der
Modulationsgenerator mit seinem internen Speicher ist von bekannter Bauart. Die
durch Rechnung gewonnenen IQ-Werte aus dem Modulationsgenerator werden über
eine Verzögerungseinheit den Addierstufen des Modulationscoders zugeführt und die
IQ-Werte des Modulationscoders werden also mit den IQ-Werten des
Modulationsgenerators im richtigen Zeitbezug zueinander addiert, dann analog
gewandelt und schließlich dem eigentlichen IQ-Modulator zugeführt, in welchem sie
dem eigentlichen Trägersignal aufmoduliert werden. Die Speicher des
Modulationsgenerators und des Modulationscoders sind über einen gemeinsamen
Taktgenerator angesteuert, die IQ-Werte werden also taktsynchron ausgelesen.
Claims (4)
1. Anordnung zum Erzeugen eines digital modulierten Prüfsignals, das aus
einem digitalen Modulations-Datenstrom nach einem vorbestimmten digitalen
Modulationsstandard in Form einer Vielzahl von Übertragungskanälen erzeugt und als
I- und Q-Werte einem I/Q-Modulator zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) ein Teil der Übertragungskanäle in einem Modulationscoder unmittelbar aus einem internen oder externen Modulations-Datenstrom nach dem vorbestimmten Modulationsstandard erzeugt wird (erste Methode), und
- b) die I- und Q-Werte für mindestens einen Teil der restlichen Kanäle als
vorberechnete Modulations-Datenfolge begrenzter Länge (zweite Methode) aus einem
Speicher dem Modulationscoder zugeführt wird,
und die nach Merkmal a) und Merkmal b) erzeugten I- und Q-Werte addiert und dem I/Q-Modulator zugeführt werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Addierung der nach Merkmal a) und Merkmal b) erzeugten I- und Q-Werte
taktsynchron und im richtigen Zeitbezug zueinander erfolgt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Merkmal a) erzeugten I- und Q-Werte in einem zweiten Speicher
zwischengespeichert werden und dieser zweite Speicher und der die IQ-Werte nach
Merkmal b) aufnehmende Speicher unterschiedliche Speicherlängen aufweisen.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragungskanäle nach Merkmal a) unmittelbar in Echtzeit aus einem
internen oder externen Modulations-Datenstrom erzeugt werden.
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