DE19953894A1 - Datenübertragungsverfahren und -vorrichtung - Google Patents
Datenübertragungsverfahren und -vorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung schafft ein Datenübertragungsverfahren, bei dem ein digitales Informationssignal über einen physikalischen Kanal (K) zwischen einem Sender (S) und einem Empfänger (E) übertragen wird, mit den Schritten: Bereitstellen des digitalen Informationssignals in Form von mindestens einem ersten Bitdatenblock mit einer ersten Bitdatenrate im Sender (S); Bilden eines zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) aus den Bits des ersten Bitdatenblocks und einem oder mehreren Wiederholungsbits mit einer zweiten Bitdatenrate im Sender (S); Übertragen des zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) über den physikalischen Kanal (K) mit der zweiten Bitdatenrate vom Sender (S) zum Empfänger (E); Bilden eines dritten Bitdatenblocks aus den Bits des übertragenen zweiten Bitdatenblocks (B1', B2') mit der zweiten Bitdatenrate im Empfänger (E); und Bilden eines vierten Bitdatenblocks aus den Bits des dritten Bitdatenblocks mit der ersten Bitdatenrate, wobei im Falle einer aus einem Bit und einem oder mehreren entsprechenden Wiederholungsbits bestehenden Gruppe von Empfangsbitwerten gemäß einem vorbestimmten Algorithmus unter Einbeziehung mindestens zweier Empfangsbitwerte entschieden wird, welcher Bitwert in den vierten Bitdatenblock übernommen wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Datenübertragungsver
fahren, bei dem digitales Informationssignal über einen
physikalischen Kanal zwischen einem Sender und einem Emp
fänger übertragen wird, sowie eine entsprechende Datenüber
tragungsvorrichtung.
Obwohl prinzipiell auf beliebige Datenübertragungen anwend
bar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zu
Grunde liegende Problematik in Bezug auf ein zelluläres
UMTS-Datenübertragungssystem (UMTS = Universal Mobile Tele
phone System) erläutert.
In solchen Datenübertragungssystemen ist es üblich, daß
aufgrund von technischen Gegebenheiten nicht jede beliebige
Datenrate auf dem physikalischen Kanal realisiert werden
kann. Statt dessen sind lediglich einige diskrete Werte für
die zu übertragene Kanaldatenrate zulässig, wie z. B. im
UMTS (Universal Mobile Telephone System)-System. Dort sind
bei Single-Code-Übertragung Kanaldatenraten von 32.2k
kbit/s, k = 0 . . . 5, spezifiziert, d. h. die diskreten Werte
entsprechen 32 kbps, 64 kbps, 128 kbps, 256 kbps, 512 kbps
und 1024 kbps.
Trotzdem sollte eine Informationsübertragung mit beliebiger
Quelldatenrate von UMTS-Systemen unterstützt werden.
Weiterhin sollten zu übermittelnde Informationen insbeson
dere in mobilen Kommunikationssystemen vor der Übertragung
über den physikalischen Kanal mittels eines Kanalcodierver
fahren geschützt werden, um möglichst fehlerfreien Empfang
zu gewährleisten. Insbesondere in einem UMTS-System erfolgt
eine solche Kanalcodierung entweder mittels Faltungscodes
oder Turbocodes und wird meist am Empfänger mit Hilfe eines
Viterbi- oder eines Maximum A Posteriori (MAP)-Decoders de
codiert.
Kanalcodierverfahren der derzeitigen UMTS Spezifikation se
hen bei Verwendung von Faltungs- und Turbocodes Coderaten
Rcode von 1/2, 1/3 und 1/4 vor. Im Hinblick auf die o. g. diskre
ten Kanaldatenraten bedeutet dies, daß lediglich diskrete
Quelldatenraten von ca. Rcode.32.2k kbit/s erlaubt wären,
wenn keine zusätzliche Adaption der Datenrate vorgesehen
wäre. Wäre keine zusätzliche Ratenadaption vorgesehen,
dürften z. B. bei Coderate Rcode ½ lediglich Quelldatenraten
von ca. 16, 32, 64, 128, 256 oder 512 kbps zugelassen wer
den. Um jedoch beliebige Quelldatenraten zu unterstützen,
wird nach der Kanalcodierung eine Anpassung der Datenrate
(Rate Matching) der kanalcodierten Information an die dis
krete Kanaldatenrate vorgenommen.
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer Datenüber
tragungsvorrichtung, bei der das erfindungsgemäße Verfahren
anwendbar ist.
In Fig. 3 bezeichnen S einen Sender, K einen physikalischen
Kanal (z. B. einen Funkkanal), E einen Empfänger, B1 und B2
zu übertragende Bitdatenblöcke, B1' und B2' übertragene Bit
datenblöcke. 50 ist eine Kanalübertragungseinrichtung. In
den jeweiligen Bitdatenblöcken B1 und B1' sind die zu deren
Bildung notwendigen Einheiten dargestellt. Einerseits be
zeichnet im Sender S Bezugszeichen 10 eine Informations
signal-Eingabeeinrichtung zum Eingeben eines digitalen In
formationssignals, 20 einen Kanal-Codierer, 30 eine Inter
leaving- bzw. Verwürfelungseinheit und 40 eine Ratenanpas
sungseinrichtung. Andererseits bezeichnet im Empfänger E
Bezugszeichen 10' eine Informationssignal-Ausgabeeinrich
tung zum Ausgeben des übertragenen digitalen Informations
signals, 20' einen Kanal-Decodierer, 30' eine Deinterlea
ving- bzw. Entwürfelungseinheit und 40 eine Ratenanpas
sungseinrichtung.
Der gängige Algorithmus für die Anpassung bzw. Adaption der
Datenrate mit den Einrichtungen 40 und 40' sieht das Punk
tieren bzw. die Wiederholung einzelner Bits (Unequal Repe
tition) im Datenstrom vor.
Fig. 4 ist eine schematische Darstellung der gängigen Ra
tenanpassungstechniken Punktierung und Repetition.
In Fig. 4 bezeichnet P eine Punktierung, die aus N Bits N-M
Bits bildet und R eine Repetition, die aus N Bits N+M Bits
bildet. T0 ist ein Normierungszeitintervall, z. B. 1 s.
Werden vereinzelt Bits eines Datenrahmens konstanter Dauer
auspunktiert, d. h. weggestrichen und nicht übertragen, so
sinkt die Datenrate auf dem Kanal, während beim Wiederholen
von Bits zusätzliche Repliken dieser einzelnen, ausgewähl
ten Bits in den Datenstrom eingebettet werden und so die
effektive Datenrate auf dem Kanal angehoben wird. Eine be
liebige Quelldatenrate kann somit an die vorgegebenen Ka
naldatenraten angepasst werden.
Fig. 3 zeigt weiterhin, daß im Sender S die Ratenanpassung
mit der Ratenanpassungseinrichtung 40 auf die Kanalcodie
rung mit der Kanalcodierungseinrichtung 20 folgt. Zwischen
beiden Einrichtungen befindet sich lediglich die Interlea
ving-Einheit 30 zum Verwürfeln der Lage der Bits im Daten
block B1, B2 usw.
Im Empfänger E erfolgt somit auf das Rückgängigmachen der
Ratenanpassung (Rate Dematching) mittels der Ratenanpas
sungseinrichtung 40' der Decodierer 30', insbesondere in
Form eines Faltungs- oder Turbodecodierers. Zwischen beiden
Einrichtungen befindet sich entsprechend dem Aufbau im Sen
der S lediglich eine Deinterleaving-Einheit 30' zum Entwür
feln der Lage der Bits im Datenblock B1', B2' usw.
Im Falle des Punktierens P ist keinerlei Information über
die punktierten Bits im Empfänger E vorhanden. Diese "Null
information" muß dem folgenden Faltungs-/Turbodecodierer
20' mitgeteilt werden. Wie diese "Nullinformation" konkret
realisiert wird, ist dabei eindeutig durch den Faltungs-/
Turbodecodierer 20' vorgegeben.
Im Gegensatz hierzu sind im Falle der Unequal Repetition R
vor dem Rate Dematching von einzelnen Bits zwei Informati
onswerte vorhanden, und es stellt sich somit die Frage, wie
aus diesen beiden Werten ein einziger sinnvoller Wert ge
funden wird.
Die einfachste und naheliegendste Variante besteht darin,
jegliche Redundanz zu verwerfen und exakt solche Bits im
Empfänger zu verwerten, welche an den Positionen der Origi
nalbits vor dem Rate Matching im Sender S auftraten. Bei
dieser Vorgehensweise werden jedoch prinzipiell vorhandene
Informationen verschenkt.
Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Idee be
steht darin, daß bei der Übertragung verwendete Redundanz
bits mit Wiederholungsbitwerten nicht einfach verworfen
werden, sondern zusammen mit den entsprechenden Übertra
gungsbits ausgewertet werden.
Die Erfindung zeigt auf, wie aus zwei oder mehr i. a. unter
schiedlichen Empfangsbitwerten ein und desselben Original
bits im Rate Dematching ein einziger sinnvoller Wert gefun
den wird, so daß der Gesamt-Fehlerschutz des Übertragungs
systems gegenüber der trivialen Lösung deutlich verbessert
wird.
Das erfindungsgemäße Datenübertragungsverfahren mit den
Merkmalen des Anspruches 1 bzw. die Datenübertragungsvor
richtung nach Anspruch 10 weisen den besonderen Vorteil
auf, daß durch die Verbesserung der Fehlerschutzeigenschaf
ten des Systems die Bandbreiteneffizienz und/oder Kapazität
des Kanals dieses Datenübertragungssystems (zumindest in
Mobilfunksystemen) ebenfalls verbessert wird. Gerade in Mo
bilfunksystemen kann bei verbessertem Fehlerschutz die Sen
deleistung eines Signals auf der Luftschnittstelle gesenkt
werden ohne die Empfangsqualität zu beeinflussen. Dies er
möglicht einem Betreiber von Mobilfunknetzen, die Anzahl
der Benutzer seines Netzes zu erhöhen, d. h. die Kanalkapa
zität des Mobilfunknetzes zu steigern.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbil
dungen und Verbesserungen des in Patentanspruch 1 angegebe
nen erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung werden bestimmte Paa
re von Bits und Wiederholungsbits übertragen, wobei im Fal
le eines aus einem Bit und einem entsprechenden Wiederho
lungsbit bestehenden Paares der Maximalwert des Betrags
beider Empfangsbitwerte bestimmt wird und dieser in den
vierten Bitdatenblock übernommen wird, während der betrags
mäßig "kleinere" Empfangsbitwert verworfen wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung werden be
stimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen,
wobei im Falle eines aus einem Bit und einem entsprechenden
Wiederholungsbit bestehenden Paares von Empfangsbitwerten
der arithmetische Mittelwert beider Empfangsbitwerte be
stimmt wird und dieser in den vierten Bitdatenblock über
nommen wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung werden be
stimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen,
wobei im Falle eines aus einem Bit "a" und einem entspre
chenden Wiederholungsbit "b" bestehenden Paares zunächst
der quadratische Mittelwert √(a² + b²)/2 beider Empfangsbit
werte bestimmt wird, um den Betrag des weiterzuleitenden in
den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts zu bestim
men, und daß das Vorzeichen des in den vierten Bitdaten
block zu übernehmenden Werts als das Vorzeichen des be
tragsmäßig größten Empfangsbitwerts gewählt wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung werden be
stimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen,
wobei im Falle eines aus einem Bit "a" und einem entspre
chenden Wiederholungsbit "b" bestehenden Paares zunächst
ein Mittelwert beliebiger Ordnung
beider Emp
fangsbitwerte bestimmt wird, wobei |a| und |b| den Betrag des
jeweiligen Empfangsbitwerts bezeichnen und N = 3, 4, 5,
. . ., um den Betrag des weiterzuleitenden in den vierten
Bitdatenblock zu übernehmenden Werts zu bestimmen, und daß
das Vorzeichen in den vierten Bitdatenblock zu übernehmen
den Werts als das Vorzeichen des betragsmäßig größten Emp
fangsbitwerts gewählt wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung werden be
stimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen,
wobei im Falle eines aus einem Bit und einem entsprechenden
Wiederholungsbit bestehenden Paares zunächst ein Mittelwert
beliebiger Ordnung
bestimmt wird, wobei |a| und
|b| den Betrag des jeweiligen Empfangsbitwerts bezeichnen, a
der betragsmäßig größere Empfangsbitwert ist und N = 3, 4,
5, . . ., wobei der Betrag des in den vierten Bitdatenblock
zu übernehmenden Werts zu
bestimmt wird, wenn
die Vorzeichen von a und b identisch sind, und der Betrag
zu
bestimmt wird, wenn die Vorzeichen beider
Empfangsbitwerte unterschiedlich sind, und daß das Vorzei
chen des in den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden
Werts entsprechend dem Vorzeichen des betragsmäßig größten
Empfangsbitwerts a gewählt wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung werden die
Bits des ersten Bitdatenblocks vor der Bildung des zweiten
Bitdatenblocks codiert und die Bits des vierten Bitdaten
blocks entsprechend decodiert.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung werden die
Bits des ersten Bitdatenblocks vor der Bildung des zweiten
Bitdatenblocks verwürfelt und die Bits des dritten Bitda
tenblocks entsprechend entwürfelt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird die
Übertragung in analoger Form, vorzugsweise über eine Funk
verbindung durchgeführt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und wird in der folgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Datenüber
tragungsverfahrens;
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Frame-Error-
Rate bzw. Bit-Error-Rate bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren und bei dem trivialen Ver
fahren;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Daten
übertragungsvorrichtung, bei der das erfin
dungsgemäße Verfahren anwendbar ist; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der gängigen
Ratenanpassungstechniken Punktierung und Re
petition.
In den Figuren beschreiben gleiche Bezugszeichen gleiche
oder funktionsgleiche Elemente.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Datenübertragungsverfah
rens.
In Fig. 1 bezeichnen S100 bis S700 Verfahrensschritte. Die
vorliegende Ausführungsform des erfindungsgemäßen Daten
übertragungsverfahren kann auf dem in Fig. 3 illustrierten
Datenübertragungssystem ablaufen. Daher wird apparativ auf
die Bezugszeichen von Fig. 3 verwiesen.
In Schritt S100 erfolgt über die Informationssignal-Ein
gabeeinrichtung 10 im Sender S ein Bereitstellen des digi
talen Informationssignals in Form eines ersten Bitdaten
blocks mit einer ersten Bitdatenrate, z. B. 10 Informations
bits, inklusive möglicher Tailbits für den nachfolgenden
Kanal-Codierer 20.
In Schritt S200 erfolgt eine Codierung mit Rate 1/3 des er
sten Bitdatenblocks durch den Codierer 20 im Sender S. Da
bei werden aus den 10 Informationsbits 30 codierte Bits.
Weiterhin erfolgt in Schritt S200 eine Verwürfelung mittels
der Interleaving-Einheit 30.
In Schritt S300 erfolgt über die Ratenanpassungseinrichtung
40 im Sender S ein Bilden eines zweiten Bitdatenblocks B1
aus den Bits des codierten ersten Bitdatenblocks und Wie
derholungsbits, wobei jedes dritte Bit wiederholt wird, mit
einer zweiten Bitdatenrate. Demzufolge liegt nun ein zwei
ter Bitdatenblock B2 mit 40 Bits vor.
In Schritt S400 erfolgt ein Übertragen des zweiten Bitda
tenblocks B1 über den physikalischen Kanal K mit der zwei
ten Bitdatenrate vom Sender S zum Empfänger E.
In Schritt S500 erfolgt im Empfänger E mittels der Ratenan
passungseinrichtung 40' ein Bilden eines dritten Bitdaten
blocks aus den Bits des übertragenen zweiten Bitdatenblocks
B1', B2' mit der zweiten Bitdatenrate.
In Schritt S600 erfolgt im Empfänger E mittels der Ratenan
passungseinrichtung 40' ein Bilden eines vierten Bitdaten
blocks aus den Bits des dritten Bitdatenblocks mit der er
sten Bitdatenrate, wobei im Falle jedes aus einem Bit und
einem entsprechenden Wiederholungsbit bestehenden Paares
der Maximalwert des Betrags beider Empfangsbitwerte be
stimmt wird und dieser in den vierten Bitdatenblock über
nommen wird, während der betragsmäßig "kleinere" Empfangs
bitwert verworfen wird. Mit anderen Worten werden also der
art jedes dritte und vierte Bit der empfangenen 40 Bits zu
sammengefaßt, um wieder auf eine Anzahl von 30 codierten
Bits zu gelangen.
In Schritt S700 erfolgen eine Entwürfelung mittels der
Deinterleaving-Einheit 30' und dann eine Decodierung des
ersten Bitdatenblocks durch den Decodierer 20' im Empfänger
E. Dabei werden aus den 30 codierten Bits wiederum die 10
Informationsbits, die zuvor im Sender S abgesendet wurden.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sollen Informatio
nen mit einer Quelldatenrate von 31.6 kbit/s über ein UMTS-
System übertragen werden, wobei Fehlerschutz mittels eines
Faltungscodes der Rate 1/3 gewährleistet werden soll.
Gemäß der UMTS Spezifikationen wird der Quelldatenfluß in
Datenrahmen der Länge 10 ms unterteilt, d. h. auf jeden Rah
men entfallen 316 Informationsbits. Zur Restfehlererkennung
werden diese 316 Bits CRC-kodiert (CRC = Cyclic Redundancy
Coding) und dazu mit 16 Bits Redundanz versehen. Diesen 332
Bits werden nun zusätzlich 8 Tail Bits angehängt, um den
Faltungskodierer nach dem Kodieren eines Datenblocks auf
Nullzustand zurückzusetzen (Reset) und somit ein möglichst
zuverlässiges Arbeiten eines empfängerseitigen Viterbi-
Decoders 20' zu erlauben. Mit Hilfe des Faltungscodes (Rate
1/3) werden diese 340 Bits zu 1020 Bits kodiert, d. h. die
Datenrate der kodierten Bits beträgt 102 kbit/s. Diese Rate
ist weit entfernt von den nächsten erlaubten Kanaldatenra
ten (64 kbps oder 128 kbps).
Eine Ratenanpassung an die nächstgelegene Rate, also an ei
ne Kanaldatenrate von 128 kbit/s (1280 Bits auf 10 ms) ist
also nötig. Dazu werden nun 260 der 1020 Bits wiederholt,
um die 10 ms langen Rahmen auf 1280 Bits aufzufüllen.
Im Empfänger E wird nun nicht die triviale Lösung gewählt,
bei der die Empfangsbitwerte, welche den 260 wiederholten
Bits entsprechen, ohne weitere Auswertung verworfen würden.
Statt dessen werden jeweils die Empfangsbitwerte von wie
derholten Bits mit den Empfangsbitwerten an den Originalpo
sitionen verglichen und der Wert, dessen Betragswert der
kleinere ist, wird verworfen. Wird beispielsweise unter der
Annahme, daß jedes Bit im Idealfall als Softwert +1,0 oder
-1,0 empfangen wird, für ein bestimmtes Bit ein Softwert
von 0,3 empfangen wird und für das entsprechende Wiederho
lungsbit ein Softwert von 1,7 empfangen wird, so wird bei
dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens der
Wert von 0,3 verworfen. Der Softwert von 1,7 wird dann ent
sprechend an den Kanal-Decodierer 20 weitergegeben.
An den anschließenden Viterbi-Decodierer 20 werden dann
1020 Empfangsbitwerte weitergeleitet. Dieser Datenblock
setzt sich somit aus 1020 - 260 = 760 Empfangsbitwerten,
welche im Sender nicht wiederholt wurden, und aus den übri
gen 260 Empfangsbitwerten, die nach dem Verfahren gemäß
dieser Ausführungsform ausgewählt wurden, zusammen.
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung der Frame-Error-
Rate bzw. Bit-Error-Rate bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren und bei dem trivialen Verfahren.
In Fig. 2 ist auf der y-Achse die Frame-Error-Rate bzw.
Bit-Error-Rate dargestellt und auf der y-Achse die auf die
Rauschleistungsdichte N0 normierte Bitenergie Eb.
Die Kurve A mit den offenen Dreiecken bezeichnet die Frame-
Error-Rate im trivialen Fall, die Kurve B mit den offenen
Quadraten bezeichnet die Frame-Error-Rate im erfindungsge
mäßen Fall, die Kurve C mit den geschlossenen Dreiecken be
zeichnet die Bit-Error-Rate im trivialen Fall und die Kurve
D mit den geschlossenen Quadraten bezeichnet die Bit-Error-
Rate im erfindungsgemäßen Fall.
Deutlich ersichtlich in Fig. 2 ist die erhebliche Verbesse
rung der jeweiligen Fehlerrate beim Einsatz des erfindungs
gemäßen Verfahrens bereits bei geringen normierten Bitener
gien.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben wurde, ist sie
darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise mo
difizierbar.
Insbesondere können mehr als ein Wiederholungsbit für be
stimmte Bitwerte vorgesehen sein.
Auch ist die Erfindung nicht auf UMTS-Systeme beschränkt.
Desweiteren sind eine Codierung/Decodierung bzw. eine Ver
würfelung/Entwürfelung nicht zwingend erforderlich.
Claims (11)
1. Datenübertragungsverfahren, bei dem digitales Informa
tionssignal über einen physikalischen Kanal (K) zwischen
einem Sender (S) und einem Empfänger (E) übertragen wird,
mit den Schritten:
Bereitstellen des digitalen Informationssignals in Form von mindestens einem ersten Bitdatenblock mit einer ersten Bit datenrate im Sender (S);
Bilden eines zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) aus den Bits des ersten Bitdatenblocks und einem oder mehreren Wiederho lungsbits mit einer zweiten Bitdatenrate im Sender (S);
Übertragen des zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) über den physikalischen Kanal (K) mit der zweiten Bitdatenrate vom Sender (S) zum Empfänger (E);
Bilden eines dritten Bitdatenblocks aus den Bits des über tragenen zweiten Bitdatenblocks (B1', B2') mit der zweiten Bitdatenrate im Empfänger (E); und
Bilden eines vierten Bitdatenblocks aus den Bits des drit ten Bitdatenblocks mit der ersten Bitdatenrate, wobei im Falle einer aus einem Bit und einem oder mehreren entspre chenden Wiederholungsbits bestehenden Gruppe von Empfangs bitwerten gemäß einem vorbestimmten Algorithmus unter Ein beziehung mindestens zweier Empfangsbitwerte entschieden wird, welcher Bitwert in den vierten Bitdatenblock übernom men wird.
Bereitstellen des digitalen Informationssignals in Form von mindestens einem ersten Bitdatenblock mit einer ersten Bit datenrate im Sender (S);
Bilden eines zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) aus den Bits des ersten Bitdatenblocks und einem oder mehreren Wiederho lungsbits mit einer zweiten Bitdatenrate im Sender (S);
Übertragen des zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) über den physikalischen Kanal (K) mit der zweiten Bitdatenrate vom Sender (S) zum Empfänger (E);
Bilden eines dritten Bitdatenblocks aus den Bits des über tragenen zweiten Bitdatenblocks (B1', B2') mit der zweiten Bitdatenrate im Empfänger (E); und
Bilden eines vierten Bitdatenblocks aus den Bits des drit ten Bitdatenblocks mit der ersten Bitdatenrate, wobei im Falle einer aus einem Bit und einem oder mehreren entspre chenden Wiederholungsbits bestehenden Gruppe von Empfangs bitwerten gemäß einem vorbestimmten Algorithmus unter Ein beziehung mindestens zweier Empfangsbitwerte entschieden wird, welcher Bitwert in den vierten Bitdatenblock übernom men wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bestimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen
werden und im Falle eines aus einem Bit und einem entspre
chenden Wiederholungsbit bestehenden Paares der Maximalwert
des Betrags beider Empfangsbitwerte bestimmt wird und die
ser in den vierten Bitdatenblock übernommen wird, während
der betragsmäßig kleinere Empfangsbitwert verworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bestimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen
werden und im Falle eines aus einem Bit und einem entspre
chenden Wiederholungsbit bestehenden Paares der arithmeti
sche Mittelwert beider Empfangsbitwerte bestimmt wird und
dieser in den vierten Bitdatenblock übernommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bestimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen
werden und im Falle eines aus einem Bit und einem entspre
chenden Wiederholungsbit bestehenden Paares zunächst der
quadratische Mittelwert √(a² + b²)/2 beider Empfangsbitwerte
bestimmt wird, um den Betrag des weiterzuleitenden in den
vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts zu bestimmen,
und daß das Vorzeichen in den vierten Bitdatenblock zu
übernehmenden Werts als das Vorzeichen des betragsmäßig
größten Empfangsbitwerts gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bestimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen
werden und im Falle eines aus einem Bit und einem entspre
chenden Wiederholungsbit bestehenden Paares zunächst ein
Mittelwert beliebiger Ordnung
beider Empfangs bitwerte bestimmt wird, wobei |a| und |b| den Betrag des je weiligen Empfangsbitwerts bezeichnen und N = 3, 4, 5, . . ., um den Betrag des weiterzuleitenden in den vierten Bitda tenblock zu übernehmenden Werts zu bestimmen, und daß das Vorzeichen in den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts als das Vorzeichen des betragsmäßig größten Empfangs bitwerts gewählt wird.
beider Empfangs bitwerte bestimmt wird, wobei |a| und |b| den Betrag des je weiligen Empfangsbitwerts bezeichnen und N = 3, 4, 5, . . ., um den Betrag des weiterzuleitenden in den vierten Bitda tenblock zu übernehmenden Werts zu bestimmen, und daß das Vorzeichen in den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts als das Vorzeichen des betragsmäßig größten Empfangs bitwerts gewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bestimmte Paare von Bits und Wiederholungsbits übertragen
werden und im Falle eines aus einem Bit und einem entspre
chenden Wiederholungsbit bestehenden Paares zunächst ein
Mittelwert beliebiger Ordnung
bestimmt wird, wobei |a| und |b| den Betrag des jeweiligen Empfangsbitwerts bezeichnen, a der betragsmäßig größere Empfangsbitwert ist und N = 3, 4, 5, . . ., wobei der Betrag des in den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts zu
bestimmt wird, wobei |a| und |b| den Betrag des jeweiligen Empfangsbitwerts bezeichnen, a der betragsmäßig größere Empfangsbitwert ist und N = 3, 4, 5, . . ., wobei der Betrag des in den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts zu
bestimmt wird, wenn die Vorzeichen von a und b identisch sind,
und der Betrag zu
bestimmt wird, wenn die Vorzeichen beider Empfangsbitwerte unterschiedlich sind, und daß das Vorzeichen des in den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts entsprechend dem Vorzeichen des be tragsmäßig größten Empfangsbitwerts a gewählt wird.
bestimmt wird, wenn die Vorzeichen beider Empfangsbitwerte unterschiedlich sind, und daß das Vorzeichen des in den vierten Bitdatenblock zu übernehmenden Werts entsprechend dem Vorzeichen des be tragsmäßig größten Empfangsbitwerts a gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Bits des ersten Bitdaten
blocks vor der Bildung des zweiten Bitdatenblocks codiert
werden und die Bits des vierten Bitdatenblocks entsprechend
decodiert werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Bits des ersten Bitdaten
blocks vor der Bildung des zweiten Bitdatenblocks verwür
felt werden und die Bits des dritten Bitdatenblocks ent
sprechend entwürfelt werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Übertragung in analoger Form,
vorzugsweise über eine Funkverbindung durchgeführt wird.
10. Datenübertragungsverfahren, bei dem digitales Informa
tionssignal über einen physikalischen Kanal (K) zwischen
einem Sender (S) und einem Empfänger (E) übertragen wird,
mit:
einer Informationssignal-Eingabeeinrichtung (10) zum Be reitstellen des digitalen Informationssignals in Form von mindestens einem ersten Bitdatenblock mit einer ersten Bit datenrate im Sender (S);
einer Ratenanpassungseinrichtung (40) zum Bilden eines zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) aus den Bits des ersten Bitdatenblocks und einem oder mehreren Wiederholungsbits mit einer zweiten Bitdatenrate im Sender (S);
einer Übertragungseinrichtung (50) zum Übertragen des zwei ten Bitdatenblocks (B1, B2) über den physikalischen Kanal (K) mit der zweiten Bitdatenrate vom Sender (S) zum Empfän ger (E);
einer Ratenanpassungseinrichtung (40') zum Bilden eines dritten Bitdatenblocks aus den Bits des übertragenen zwei ten Bitdatenblocks (B1', B2') mit der zweiten Bitdatenrate im Empfänger (E) und zum Bilden eines vierten Bitdaten blocks aus den Bits des dritten Bitdatenblocks mit der er sten Bitdatenrate, wobei im Falle einer aus einem Bit und einem oder mehreren entsprechenden Wiederholungsbits beste henden Gruppe von Empfangsbits gemäß einem vorbestimmten Algorithmus unter Einbeziehung mindestens zweier Empfangs bits entschieden wird, welcher Bitwert in den vierten Bit datenblock übernommen wird.
einer Informationssignal-Eingabeeinrichtung (10) zum Be reitstellen des digitalen Informationssignals in Form von mindestens einem ersten Bitdatenblock mit einer ersten Bit datenrate im Sender (S);
einer Ratenanpassungseinrichtung (40) zum Bilden eines zweiten Bitdatenblocks (B1, B2) aus den Bits des ersten Bitdatenblocks und einem oder mehreren Wiederholungsbits mit einer zweiten Bitdatenrate im Sender (S);
einer Übertragungseinrichtung (50) zum Übertragen des zwei ten Bitdatenblocks (B1, B2) über den physikalischen Kanal (K) mit der zweiten Bitdatenrate vom Sender (S) zum Empfän ger (E);
einer Ratenanpassungseinrichtung (40') zum Bilden eines dritten Bitdatenblocks aus den Bits des übertragenen zwei ten Bitdatenblocks (B1', B2') mit der zweiten Bitdatenrate im Empfänger (E) und zum Bilden eines vierten Bitdaten blocks aus den Bits des dritten Bitdatenblocks mit der er sten Bitdatenrate, wobei im Falle einer aus einem Bit und einem oder mehreren entsprechenden Wiederholungsbits beste henden Gruppe von Empfangsbits gemäß einem vorbestimmten Algorithmus unter Einbeziehung mindestens zweier Empfangs bits entschieden wird, welcher Bitwert in den vierten Bit datenblock übernommen wird.
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