DE19953489C1 - Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die Abrollbewegung eines Kraftfahrzeugrades - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die Abrollbewegung eines KraftfahrzeugradesInfo
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- B60C23/02—Signalling devices actuated by tyre pressure
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung durch die Abrollbewegung eines aus Reifen und Felge bestehenden Kraftfahrzeugrades zur Versorgung von bzw. zum Betreiben einer im Kraftfahrzeugrad untergebrachten Vorrichtung, insbesondere eines Senders. Bei diesem Verfahren tritt der beim Abrollen des Fahrzeugrades einfedernde Stahlgürtelverband (3) als schwingendes, magnetisch leitfähiges und flächigen Gebilde mit einem an der Felge (2) befestigten elektromagnetischen Aufnahme-Wandler (4, 4') in Wechselwirkung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die
Abrollbewegung eines aus Reifen und Felge bestehenden Kraftfahrzeugrades zur
Versorgung oder zum Betreiben einer im Kraftfahrzeugrad untergebrachten
Vorrichtung, insbesondere eines Senders, wobei ein an der Felge befestigter
elektromagnetischer Aufnahme-Wandler mit einem mit der Felge umlaufenden
Permanentmagneten in Wechselverbindung tritt, und der Reifen einen
Stahlgürtelverband aufweist.
Ein solches Verfahren ist bereits aus der DE 37 28 690 C2 bekannt. Das Verfahren
wird mit einem elektrischen Generator durchgeführt, der sich mit dem Kraftfahrzeugrad
dreht. Der Generator weist in einem Gehäuse einen Permanentmagneten und eine
Spule auf. Zwischen dem Permanentmagneten und dem Gehäuse ist ein Getriebe
vorgesehen, mit dessen Hilfe zwischen dem Permanentmagneten und der Spule ein
Drehfeld erzeugt wird, das eine wesentlich höhere Winkelgeschwindigkeit aufweist als
das sich drehende Rad. Mit dem aus der Druckschrift bekannten Generator ist
sichergestellt, dass auf Grund der hohen Winkelgeschwindigkeit des Drehfeldes auch
dann bereits Energie erzeugt werden kann, wenn das Rad selbst sich nur mit einer
geringen Winkelgeschwindigkeit dreht. Es ist jedoch festzustellen, dass der Generator
einen aufwendigen Aufbau aufweist.
Aus der US-A 4 510 484 ist es überdies bekannt, die während des Abrollens eines
Fahrzeugrades auftretenden Schwingungen dafür zu nutzen, elektrische Energie zur
Versorgung eines Senders zur drahtlosen Übertragung von Signalen zu einem
Empfänger zu erzeugen. Im Fahrzeugrad untergebrachte Sensoren liefern dabei jene
Informationen über den Betriebszustand eines Reifens, wie beispielsweise Innendruck,
Temperatur etc., die an den im Fahrzeug befindlichen Empfänger zur Auswertung und
Anzeige übermittelt werden. Die elektrische Spannung stammt von einem
piezoelektrischen, streifenförmigen Element, welches sich in Folge der auftretenden
Schwingungen verformt. Die gesamte Vorrichtung ist relativ aufwändig aufgebaut,
insbesondere um das piezoelektrische Element vor etwaigen Kurzschlüssen und auch
vor unerwünschten physikalischen Einwirkungen, vor Stößen etc., zu schützen.
Bei allen weiteren bekannten Telemetrie-Vorrichtungen, die im Inneren eines
Kraftfahrzeugrades untergebracht sind, wird die erforderliche elektrische Versorgung
mittels Batterien sichergestellt. In diesem Fall besteht daher eine Abhängigkeit von der
Lebensdauer der Batterien. Problematisch kann ferner die Energieversorgung bei
niedrigen Außentemperaturen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Verfahren zur Erzeugung elektrischer
Energie gemäß der DE 37 28 690 C2 so zu verbessern, dass das Verfahren einfache
und robust aufgebaute Komponenten verwendet.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass der beim Abrollen
des Fahrzeugrades einfedernde Stahlgürtelverband zusammen mit dem
Permanentmagneten ein schwingendes, magnetisch leitfähiges und flächiges Gebilde
bildet, das in dem elektromagnetischen Aufnahme-Wandler eine Wechselspannung
induziert.
Bei der gegenständlichen Erfindung wird daher die beim Abrollen des Fahrzeugrades
am Untergrund stattfindende Einfederung des Reifens, bei der auch der
Stahlgürtelverband fortwährend abgeplattet wird, dazu genutzt, in einem im Inneren
des Fahrzeugrades untergebrachten und mitrotierenden elektromagnetischen Wandler
eine elektrische Wechselspannung zu induzieren. Das Verfahren nützt daher einen
bereits vorhandenen Teil, den Stahlgürtelverband, was für eine einfache und
zuverlässige Erzeugung von elektrischer Energie von Vorteil ist, wobei die dazu
erforderlichen sonstigen Komponenten robust und einfach aufgebaut sein können.
Für das gemäß der gegenständlichen Erfindung sehr einfach arbeitende Verfahren
wird als Aufnahme-Wandler lediglich ein mit einer Wicklung versehener
Weicheisenkern mit einem eingefügten Permanentmagneten benötigt. Soll mehr
elektrische Energie zur Verfügung gestellt werden, so können auch zwei und mehr
Aufnahme-Wandler vorgesehen werden. Die Anordnung von mehr als einem
Aufnahme-Wandler im Reifen hat ferner den Vorteil, dass eine etwaige Unwucht
vermieden oder gering gehalten werden kann.
Auch die Weiterverarbeitung der Wechselspannung in einer elektrischen Schaltung
gestaltet sich einfach, da die Schaltung im Wesentlichen nur einen Gleichrichter und
einen Puffer zu umfassen braucht.
Von Vorteil ist es ferner, wenn die elektrische Schaltung auch einen
Aufwärtsschaltregler oder einen Festspannungsregler umfasst. Dabei kann die
Schaltung auch als integrierte Schaltung ausgeführt sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise dafür genutzt, eine im
Inneren des Kraftfahrzeugrades untergebrachte Telemetrie-Vorrichtung mit elektrischer
Energie zu versorgen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung
näher beschrieben. Sämtliche Zeichnungsfiguren sind schematische Darstellungen.
Dabei zeigen
Fig. 1 einen entlang der Äquatorialebene durchgeführten Schnitt durch ein aus
Reifen und Felge bestehendes Kraftfahrzeugrad und
Fig. 2 und 3 Blockschaltbilder.
Der gegenständlichen Erfindung liegt das elektromagnetische Wandlerprinzip zu
Grunde, wonach ein flächiges, magnetisch leitfähiges Material, welches vor den Polen
eines mit einer Wicklung versehenen Elektromagneten in Schwingungen versetzt wird,
in der Wicklung eine elektrische Wechselspannung induziert.
Die Rolle des flächigen, magnetisch leitfähigen Materials übernimmt bei der Erfindung
der Stahlgürtelverband eines Fahrzeugluftreifens. Fig. 1 zeigt die grundsätzliche
Wirkungsweise der Erfindung bei einem nur schematisch dargestellten
Fahrzeugluftreifen 1, welcher ein Reifen beliebigen Typs, beispielsweise ein PKW-
Reifen oder ein LKW-Reifen sein kann. Ebenfalls nur schematisch ist die Felge 2
eingezeichnet, auf welcher der Reifen 1 montiert ist. In jedem Fall handelt es sich um
einen Fahrzeugluftreifen, welcher mit einem Stahlgürtelverband 3 versehen ist. Ein
Stahlgürtelverband 3 kann bei einem PKW-Reifen beispielsweise zumindest zwei
Lagen von in eine Gummimischung eingebetteten Stahlkorden umfassen. Innerhalb
jeder Lage verlaufen die Stahlkorde parallel zueinander, die Fadenteilung wird
zwischen 70 und 120 Korde pro 10 cm gewählt. Die Stahlkorde verlaufen ferner unter
einem spitzen Winkel zur Umfangsrichtung des Reifens 1, wobei die Stahlkorde der
einen Lage zu den Stahlkorden der anderen Lage gekreuzt angeordnet sind.
Der Stahlgürtelverband 3 stellt somit ein flächenhaftes und magnetisch leitfähiges
Gebilde dar. Auf der Felge 2 ist ein elektromagnetischer Aufnahme-Wandler 4, welcher
aus einem von einer Wicklung umgebenen Weicheisenkern (Elektromagnet) mit einem
Permanentmagneten besteht, befestigt. Die mit einer Wicklung versehene Kern-
Magnet-Anordnung macht somit die Rotationsbewegungen der Felge 2 und daher des
gesamten Fahrzeugrades mit. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von beispielsweise etwa
70 km/h rotiert das Fahrzeugrad mit einer Frequenz von 10 Umdrehungen pro
Sekunde. Während des Abrollens des Reifens 1 am Untergrund federt der Reifen 1 ein
und es wird der Stahlgürtelverband 3 beim Durchlaufen der Aufstandsfläche fortlaufend
abgeplattet. Dies ist in Fig. 1 durch den abgeplatteten Bereich am Reifenumfang
verdeutlicht. Bei PKW-Reifen 1 beträgt der Einfederungsweg je nach Reifendimension
in der Größenordnung zwischen 25 und 30 mm. Beim Abrollen des Reifens 1 wird
somit der Luftspalt zwischen dem Stahlgürtelverband 3 und dem Aufnahme-Wandler 4
mit der der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechenden Frequenz periodisch variiert,
was in der Wicklung des Elektromagneten die Induktion einer elektrischen
Wechselspannung zur Folge hat. Die erzeugte elektrische Wechselspannung wird an
der Wicklung abgenommen und weiterverarbeitet.
Wie das Blockschaltbild aus Fig. 2 zeigt, wird die Wechselspannung mit Hilfe eines
Gleichrichter 5 gleichgerichtet und mittels eines Kondensators 6 von entsprechender
Kapazität gepuffert. Zur Erzielung einer drehzahlunabhängigen Gleichspannung wird
ferner ein Festspannungsregler 7 vorgesehen. Die derart entstehende Gleichspannung
kann dazu verwendet werden, im Reifeninneren befindliche Vorrichtungen mit
elektrischer Energie zu versorgen. Eine solche Vorrichtung kann insbesondere eine
elektronische Telemetrie-Vorrichtung sein, also ein Sender, über welchen von
Sensoren kommende Daten über den Zustand des Fahrzeugreifens 1, beispielsweise
Temperatur und Innendruck erfasst und leitungsfrei in das Fahrzeuginnere zu einem
Empfänger übertragen werden, wo die Weiterverarbeitung der Signale erfolgt.
Um eine etwaige Unwucht im Reifen 1 durch den Aufnahme-Wandler 4 möglichst
gering zu halten, kann, was ebenfalls Fig. 1 zeigt, auf der gegenüberliegenden
Felgenseite noch ein zweiter mit einer Wicklung versehener Elektromagnet mit
übereinstimmender Funktion angebracht werden. Selbstverständlich ist es auch
denkbar, mehr als zwei elektromagnetische Aufnahme-Wandler 4 im Kraftfahrzeugrad
unterzubringen. Auf diese Weise kann eine wesentlich höhere elektrische Spannung
gewonnen werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Möglichkeit der Umwandlung der elektrischen
Wechselspannung in eine Gleichspannung unter Einsatz eines Aufwärtsschaltreglers
8. Auch in diesem Blockschaltbild sind der Vollständigkeit halber der Gleichrichter 5
und der Kondensator 6 eingezeichnet.
Es hat sich herausgestellt, dass durch die Erfindung unter Einsatz eines einzigen
elektromagnetischen Aufnahme-Wandlers 4 eine elektrische Gleichspannung von ≧ 3
Volt bei einer Stromstärke ≧ 10 mA bereitgestellt werden kann. Dies ist in jedem Fall
ausreichend für die Speisung einer Vorrichtung zur telemetrischen Datenübertragung.
Im Rahmen der gegenständlichen Erfindung können ferner auch integrierte
Schaltungen, die bereits Festspannungsregler oder Aufwärtsspannungsregler
enthalten, eingesetzt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die Abrollbewegung eines
aus Reifen und Felge bestehenden Kraftfahrzeugrades zur Versorgung oder zum
Betreiben einer im Kraftfahrzeugrad untergebrachten Vorrichtung, insbesondere
eines Senders,
- - wobei ein an der Felge (2) befestigter elektromagnetischer Aufnahme-Wandler (4, 4') mit einem mit der Felge (2) umlaufenden Permanentmagneten in Wechselwirkung tritt, und
- - der Reifen einen Stahlgürtelverband (3) aufweist,
- - der beim Abrollen des Fahrzeugrades einfedernde Stahlgürtelverband (3) zusammen mit dem Permanentmagneten ein schwingendes, magnetisch leitfähiges und flächiges Gebilde bildet, das in dem elektromagnetischen Aufnahme-Wandler (4, 4') eine Wechselspannung induziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - der elektromagnetische Aufnahme-Wandler (4, 4') ein mit einer Wicklung versehener Weicheisenkern ist und der Permanentmagnet an dem Aufnahme- Wandler (4, 4') angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - zumindest zwei elektromagnetische Aufnahme-Wandler (4, 4') vorgesehen sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die an der Wicklung entnommene Wechselspannung in einer elektrischen Schaltung gleichgerichtet und gepuffert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die die Wechselspannung verarbeitende elektrische Schaltung einen
Festspannungsregler (7) umfasst.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die die Wechselspannung verarbeitende elektrische Schaltung einen Aufwärtsschaltregler (8) umfasst.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die die Wechselspannung verarbeitende elektrische Schaltung eine integrierte Schaltung ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999153489 DE19953489C1 (de) | 1999-11-06 | 1999-11-06 | Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die Abrollbewegung eines Kraftfahrzeugrades |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999153489 DE19953489C1 (de) | 1999-11-06 | 1999-11-06 | Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die Abrollbewegung eines Kraftfahrzeugrades |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19953489C1 true DE19953489C1 (de) | 2001-05-10 |
Family
ID=7928164
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999153489 Expired - Lifetime DE19953489C1 (de) | 1999-11-06 | 1999-11-06 | Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die Abrollbewegung eines Kraftfahrzeugrades |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19953489C1 (de) |
Cited By (6)
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- 1999-11-06 DE DE1999153489 patent/DE19953489C1/de not_active Expired - Lifetime
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