DE19953096A1 - Selbstklebende Flächengebilde - Google Patents
Selbstklebende FlächengebildeInfo
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Abstract
Verwendung eines mittels Nähfäden übernähten Vlieses als Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen, wobei die Anzahl der Nähte auf dem Vlies mindestens 3/cm beträgt zum Abdecken eines Substrates, dadurch gekennzeichnet, daß die Höchstzugkraft des Trägermaterials mindestens 10 N/cm beträgt und daß das Trägermaterial zumindest einseitig mit einer Selbstklebemasse partiell oder vollflächig beschichtet ist.
Description
Die Erfindung beschreibt ein selbstklebriges Produkt auf Basis eines textilen
Flächengebildes zum Maskieren. Bevorzugt sind Anwendungen zum Maskieren von
Oberflächen genannt, welche behandelt, ausgerüstet, veredelt oder beschichtet werden
sollen.
Beim Behandeln, Ausrüsten, Veredeln und Beschichten von Oberflächen werden häufig
selbstklebende Abdeckbänder eingesetzt, um Bereiche, die nicht behandelt, ausgerüstet,
veredelt oder beschichtet werden sollen zu schützen. Nach dem Behandeln, Ausrüsten,
Veredeln oder/und Beschichten können diese Bänder abgezogen werden. Insbesondere
beim Beschichten mit einem Anstrichstoff kann dieses vor oder nach dem physikalischen
oder chemischen Härten abgezogen werden. Vorteilhafte Materialien weisen eine gewisse
Resistenz gegenüber dem abzuweisende Produkt auf. Ferner sind sie auch innert
gegenüber dem Substrat.
Insbesondere bei Abklebebänder für Maler- und Lackiererarbeiten sind rückstandsfrei
abzulösende Selbstklebeprodukte bevorzugt. Eine Aufnahme oder zumindestens gute
Haftung der Lackprodukte an dem Abdeckband ist notwendig. Im allgemeinen bestehen
diese Produkte aus dünnen Papieren, Folien oder Filmen, welche durch entsprechende
Ausrüstungsschritte den Anforderungen angepaßten werden. Generell gibt es diese
Produkte in verschiedenen Ausführungen und sind im Handel als u. a. tesakrepp, oder
tesaflex erhältlich. Nachteilig ist für folienbasierende Produkte die ungenügend hohe
Stabilität bei verschiedenen Abdeckanwendungen, fallweise ist die Lackhaftung
unzureichend. Papierträger sind vorteilhaft bei der Lackaufnahme, haben jedoch ein
geringere Stabilität, im nassen Zustand. Dieses kommt eigens bei der Verwendung von
wässrigen Lacksystemen oder bei Schleifarbeiten im wässrigen Medium vor. Zur
Verbesserung werden diese Klebebänder häufig aufwendig ausgerüstet. Beide aufgeführte
Klebeproduktarten weisen einen unzureichenden textilen Griff auf, welcher bei der häufigen
Anwendung von Hand ebenfalls nachteilig ist. Ferner reichen bei Folien und Papiere die
dicken der Klebebänder nicht aus um einen ausreichend guten Schutz gegen ein Verletzten
von intakten Flächen bei Schleifarbeiten bieten zu können und gleichzeitig eine gute
Biegsamkeit und Flexibilität in Längs- und Querrichtung.
EP 0365 510 offenbart ein längliches, kompressibles und biegbares Schaumpolster, das
Flächenbehandlung widersteht, zum Abdecken von zu behandelnden Flächen,
insbesondere als Abdeckung als Hinternebelungsschutz bei Lackierarbeiten dient.
G 93 02 930.6 und EP 0613934 beschreiben ein Abdeckband, insbesondere für
Lackierarbeiten im Bereich von Dichtelementen für Fenstereinfassungen und
Karosserieanbauten an Kraftfahrzeugen. Beschrieben werden Abdeckbänder aus Papier
oder Folie, die wenigstens an einer Kante mit einem klebstofffreien, flexiblen
Versteifungselement versehen wurden.
G 91 06 206.3 offenbart ein Abklebeprofil zum Einsatz bei Lackierarbeiten, wobei das Profil
mit zwei im Winkel stehenden Profilschenkel ausgebildet ist. Es werden keine Träger aus
textilen Material beschrieben.
Aufgabe der Erfindung war es ein Produkt zu entwickeln, welche o. a. Nachteile nicht
aufweist.
Gelöst wurde die Aufgabe durch ein Vlies, wie es im Anspruch 1 dargelegt ist. Eine
alternative Ausführungsform ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruches 2. Die
Untersprüche umfassen vorteilhafte Varianten des Erfindungsgegenstands.
Demgemäß wird insbesondere ein mittels Nähfäden übernähtes Vlies als Trägermaterial
zum Abdecken von Untergründen verwendet, wobei die Anzahl der Nähte auf dem Vlies
vorteilhafterweise mindestens 3/cm, bevorzugt 7/cm bis 50/cm, beträgt. Die Höchstzugkraft
des Trägermaterials beläuft sich auf mindestens 10 N/cm, bevorzugt 15 bis 450 N/cm,
besonders bevorzugt 200 bis 250 N/cm, und das Trägermaterial ist zumindest einseitig mit
einer Selbstklebemasse partiell oder vollflächig beschichtet.
Zur Aufnahme der Beschichtungsstoffe ist eine genügend große Benetzbarkeit vorteilhaft.
Flächengebilde mit faserig Struktur sind begünstigt. Aber auch Stoffe mit großer
Oberfläche. Dieses ist ebenso wichtig für die gute Lackhaftung auf dem Flächengebilde.
Das Zuführen von Hilfsstoffen kann unterstützend wirken.
Darüber hinaus kann der Flächengebilde auch vorbehandelt sein. Insbesondere eine
Bestrahlung, oder Entladung (z. B. Corona) oder Flammbehandlung kann anwendungs
bezogen eingesetzt werden.
Allgemein besteht der Erfindungsgegenstand aus orientierten oder unorientierten
Einzelfasern oder Filamenten, wobei die Fasern eine gute Haftung zueinander haben.
Vorteilhaft haben sich Spinnfaservliese oder Filamentvliese gezeigt. In einer bevorzugten
Ausführung des Erfindungsgegenstand wird der Gegenstand durch mechanische bzw.
areodynamische, hydrodynamische oder thermodynamische Prozesse oder deren Kom
bination gewonnen. Bevorzugt werden Trockenvliese, Naßvliese oder Spinnvliese oder
Laminate aus der Kombination der genannten Vliesarten. Besonders bevorzugt als Kern
sind voluminöse Vliese aus versponnenen Polymerenfasern. Die Herstellung solcher Vliese
wird durch Verwirbelung der polymeren Schmelze gegen einen Luftstrom und/oder durch
permanente Schwenkbewegungen der Spinnbalken erreicht und ist im Stand der Technik
ausreichend bekannt.
Bei der Verwendung von kaschierten und/oder laminierten Gebilden sind für spezielle
Anwendungen auch naß- oder trockengelegte Vliese als zumindest als Teil günstig.
In einer alternativen Anwendung werden die Fasern auch als Fäden oder Zwirne und in
Geweben oder Gewirken verarbeitet. Vorteilhaft sind Abstandsgewirke oder Abstandsge
webe, welche durch mehr oder weniger steife Abstandsfäden verbunden sind und so eine
ausreichend hohes dauerbeständiges Rückstellvermögen haben.
In einer speziellen Ausführung wird ein mittels Nähfäden übernähtes Vlies als
dreidimensionaler Formgebilde zum Maskieren von Oberflächen verwendet, wobei die
Anzahl der Nähte auf dem Vlies vorteilhafterweise mindestens 3/cm, bevorzugt 5/cm bis
50/cm, beträgt. Die Höchstzugkraft des Erfindungsgegenstands beläuft sich auf
mindestens 10 N/cm, bevorzugt 15 bis 450 N/cm, besonders bevorzugt 20 bis 250 N/cm,
wobei sich die Kraft auf die Breite des Erfindungsgegenstands bezieht.
Als Materialien für die Nähfäden können demzufolge vorteilhafterweise polymere Fasern
aus Polypropylen, Polyester, Polyamid, Aramid oder Polyethylen sowie auch mineralische
Fasern wie Glasfasern oder Kohlenstoffasern eingesetzt werden. Weiter können auch
Zwirne oder Mischzwirne, insbesondere Siromischzwirne, eingesetzt werden. Für spezielle
Anwendungen können auch Mischfaserfäden, -garne oder -zwirne eingesetzt werden.
Weiterhin können die Nähfäden wenigstens teilweise gefärbt sein, um das Trägermaterial
optisch ansprechender zu gestalten. In alternativen Ausführungen können auch Fasern
natürlichen Ursprungs wie Baumwolle, Seide, Flachs oder Zellwolle verwendet werden.
Für spezielle Anwendungen kann der Nähfaden auch elastisch sein. Hieraus regeneriert
sich dann ein elastischer Basisträger mit einer Dehnung bis zu 250% bei einer Belastung
von 10 N/cm. Beispielsweise sei hier als ein Polyamidfaden erwähnt.
Ein derartiges Gebilde erzeugt bei einer Dehnung von 20% bis 70% eine
Kompressionskraft von 0,2 N/cm bis 10 N/cm.
Bei der alternativen Ausführungsform des Erfindungsgegenstands wird ein Vlies als
Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen eingesetzt. Das Vlies ist dabei durch die
Bildung von Nähten, die von Maschen aus den Fasern des Vlieses gebildet werden,
verstärkt, wobei vorteilhafterweise die Anzahl der Nähte auf dem Vlies mindestens 3/cm,
bevorzugt 5/cm bis 50/cm, beträgt. Die Höchstzugkraft des Erfindungsgegenstands beträgt
mindestens 10 N/cm, bevorzugt 15 bis 450 N/cm, besonders bevorzugt 20 bis 250 N/cm,
wobei sich die Kraft auf die Breite des Erfindungsgegenstands bezieht.
In einer weiteren Ausführungsform werden zwei Lagen Vlies mittels mindestens eines
Fadens verfestigt. Vorteilhaft ist hier durch die Biegesteifigkeit und besondere elastische
Rückstellkraft des Fadens die räumliche Ausprägung.
Der Erfindungsgegenstand basiert insbesondere auf bekannten Vliesen, die mechanisch
verfestigt sind, und zwar durch das Übernähen mit separaten Fäden oder durch das
Vermaschen.
Im ersten Falle ergeben sich die Vlies-Faden-Nähgewirke. Zur Herstellung dieser wird ein
Faservlies vorgelegt, das beispielsweise quergetäfelt sein kann und mittels separater
Fäden in Fransen- oder Trikotlegung übernäht wird.
Diese Vliese sind unter dem Namen "Maliwatt" (von der Firma Malimo) oder Arachne
bekannt.
Bei der zweiten Art der Verfestigung wird ebenfalls vorzugsweise ein quergetäfeltes Vlies
vorgelegt. Während des Verfestigungsvorganges ziehen Nadeln aus dem Vlies selbst
Fasern heraus und formen sie zu Maschen, wobei in Fransenlegung Nähte entstehen.
Dieses Vlies-Nähgewirke ist unter dem Namen "Malivlies", ebenfalls von der Firma Malimo,
verbreitet.
Eine Übersicht über die verschiedenen Arten der mechanisch verfestigten Faservliesstoffe
ist dem Artikel "Kaschierung von Autopolsterstoffen mit Faservliesen" von G. Schmidt,
Melliand Textilberichte 6/1992, Seiten 479 bis 486, zu entnehmen.
Vorteilhafterweise weisen die Vliese Längsnähte auf, wobei die Orientierung der Nähfäden
entsprechend der Beanspruchung des Trägermaterials im Gebrauch ausgerichtet sein
sollte.
Als Ausgangsmaterialien für den Vliesstoff können generell alle organischen und
anorganischen Faserstoffe auf natürlicher und synthetischer Basis verwendet werden.
Beispielhaft seien Viskose, Baumwolle, Seide, Polypropylen, Polyester, Polyurethan,
Polyamid, Aramid oder Polyethylen sowie auch mineralische Fasern wie Glasfasern oder
Kohlenstoffasern angeführt. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf die genannten
Materialien beschränkt, sondern es können eine Vielzahl weiterer Fasern zur Vliesbildung
eingesetzt werden.
Die zur Bildung des Vlieses eingesetzten Fasern weisen vorzugsweise ein Wasser
rückhaltevermögen auf von mehr als 0,5%, bevorzugt zwischen 2 bis 70%, besonders
bevorzugt zwischen 3 und 50%.
Dies wird für ein mittels Nähfäden übernähtes Vlies zum einen durch die Verwendung eines
Nähfadenmaterials mit hohem Elastizitätsmodul, zum anderen durch die Verwendung eines
Nähstiches, der eine möglichst gestreckte Nähfadenlage gewährleistet, erreicht.
Vorteilhafte Materialkombinationen sind zum Beispiel Nähfäden aus hochfesten Poly
merfasern wie Polyamid, Polyester, hochverstrecktem Polyethylen oder Mineralfasern wie
Glas und vorgelegten Vliesmaterialien wie Baumwolle oder Zellwolle.
Für ein Vlies, bei dem die Bildung von Nähten dadurch erfolgt, daß die Maschen aus den
Fasern des Vlieses gebildet werden, ist das Material des vorgelegten Vlieses entsprechend
auszuwählen, für den Nähstich gilt Entsprechendes.
Weiterhin als vorteilhaft hat sich herausgestellt, daß der Erfindungsgegenstand ein
Flächengewicht von weniger als 12000 g/m2. Für flache Abdeckung werden bevorzugt 20
bis 500 g/m2 besonders bevorzugt 30 bis 300 g/m2 eingesetzt. Für voluminöse Ab
deckungen werden Flächengebilde mit einem Flächengewicht von bevorzugt 500 bis
10000 g/m2, besonders bevorzugt 600 bis 8000 g/m2 verwendet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Erfindungsgegenstand von Hand
senkrecht zur Orientierung der Nähte und/oder in Richtung der Nähte reißbar. Dieses findet
dann Anwendung, wenn das erfindungsgemäße Gebilde auf sich selbst zur Rolle gewickelt
wird.
Bei einer anderen Ausführungsform ist diese Reißbarkeit nicht notwendig. Hier kann es
sich um vorgestanzte Gebilde zum Maskieren von Oberflächen handeln.
Des weiteren kann der Erfindungsgegenstand mit einem Faden oder mehreren Fäden aus
Monofil, Multifil, Stapelfasergarn oder Spinnfasergarn und/oder mit orientierten hochfesten
Fasern verstärkt sein, wobei die Fäden und/oder Fasern insbesondere eine Festigkeit von
mindestens 20 cN/tex aufweisen.
Weiter können auch Zwirne oder Mischzwirne, insbesondere Siromischzwirne, eingesetzt
werden. Für spezielle Anwendung können auch Mischfaserfäden, -garne oder -zwirne
eingesetzt werden. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Umwindegarne oder spezielle
Stapelfaserumwindegarne handeln.
Vorteilhaft ist hier, daß durch die Kombination von verschiedenen Fasertypen besondere
oder spezielle Eigenschaften schon in dem Verstärkungsfaden erreicht werden können.
Beispielhaft sind hier die Kombinationen von Polyester oder Polyamid mit Baum- oder
Zellwolle.
Die Verstärkungsfasern oder -fäden können dabei aus organischen oder anorganischen
Materialien bestehen, so beispielsweise und bevorzugt aus Glas, Kohlenstoff, Polyester
oder speziellen Polyamiden bestehen, weiterhin können die Verstärkungsfasern wenigstens
teilweise gefärbt sein, um den Erfindungsgegenstand optisch ansprechender zu gestalten.
Auf diese Art ist es problemlos möglich, die verstärkten Träger optisch zu differenzieren.
Hierzu bieten sich insbesondere gefärbte Glas- oder Polymerfäden an.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsvariante zeigt das Trägermaterial durch den Zusatz von
hochfesten Fasern oder Fäden mit einer Höchstzugkraft über 40 cN/tex eine
Höchstzugkraft über 50 N/cm und eine Höchstzugkraftdehnung unter 25% bei einem
Flächengewicht von unter 840 g/m2.
Die Anzahl der an- oder eingebrachten Fäden beziehungsweise hochfesten Fasern hängt
in erster Linie vom jeweils vorgesehenen Verwendungszweck und der angestrebten
Höchstzugkraft sowie Höchstzugkraftdehnung des Erfindungsgegenstands, seiner eigenen
Beschaffenheit und der jeweiligen Festigkeit der Fasern und Fäden selbst ab und kann
deshalb in relativ weiten Grenzen variieren.
Vorteilhafte Materialkombinationen sind zum Beispiel Verstärkungsfäden oder -fasern aus
hochfesten Polymerfasern wie Polyamid, Polyester, hochverstrecktem Polyethylen oder
Mineralfasern wie Glas und vorgelegten Vliesmaterialien wie Baumwolle oder Zellwolle.
Weiter werden die Verstärkungen vorzugsweise gezielt entsprechend der
Beanspruchungsrichtung des Erfindungsgegenstands eingefügt, d. h. in Längsrichtung. Sie
können jedoch auch, wenn dies zweckdienlicher ist, zusätzlich oder nur in Quer- oder
Schrägrichtung oder beispielsweise kurven-, spiral- oder zick-zackförmig oder regellos
verlaufen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Trägermaterial von Hand senkrecht
zur Orientierung der Verstärkung und/oder in Richtung der Verstärkung reißbar.
Mit höherer Festigkeit des Vliesmaterials sowie steigenden Anteils an Verstärkungsfasern
hält der Träger einer größeren Beanspruchung und Belastung stand. Auch sehr stark
verstärkte Erfindungsgegenstand sind in der Lage, große Mengen an Feuchtigkeit
aufzunehmen, wobei die Verstärkungen keine beziehungsweise nur eine geringe Menge an
Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch sich ihre Eigenschaften nicht ändern.
Als Materialien für Flächengebilde können demzufolge polymere Fasern aus Polypropylen,
Polyester, Polyamid, Aramid oder Polyethylen sowie auch Fasern natürlichen Ursprungs
wie Baumwolle oder Zellwolle, oder deren Kombinationen, eingesetzt werden. Ein
Weiterverarbeiten wie Arimieren, Laminieren, Spinnen, Zwirnen, Vernähen, Vermaschen,
Weben, Wirken kann für spezielle Anwendung Vorteile zeigen. Der Einsatz von
Abstandshaltern ist ebenso vorteilhaft.
Das Flächengebilde ist vorzugsweise von Hand quer reißbar und/oder schneidbar.
Fallweise kann eine vorgefertigte Perforation günstig sein.
Die selbstklebrige Beschichtung ist sowohl durch Direktbeschichtung als auch durch
Transferbeschichtung möglich. Bei der Transferbeschichtung wird ein Hilfsträger, wie
Trennpapier, -folie, Walze oder Gurtband zuerst beschichtet und das eigentliche
Flächengebilde dann zugeführt. Ferner ist es möglich die Klebemasse partiell auf dem
Formträger aufzutragen, beispielsweise durch Rasterdruck, Siebdruck,
Thermoflexodruck oder Tiefdruck. Eine vollflächige Beschichtung ist jedoch ebenfalls
möglich. Ein Verspinnen oder Versprühen kann dem Produkt besondere Eigenschaften
verleihen. Für eine besondere Ausführung liegt die selbstklebrige Fläche innerhalb der
draufsichtigen Projektionsfläche.
Für die Beschichtung wird eine Selbstklebemasse bevorzugt, welche eine hohe Klebkraft
aufweist. Als Klebemassen lassen sich vorteilhafterweise Selbstklebemassen einsetzen auf
Basis natürlicher und synthetischer Kautschuke und anderer synthetischer Polymere wie
Acrylate, Methacrylate, Polyurethane, Polyolefine, Polyvinylderivate, Polyester oder Silikone
mit entsprechenden Zusatzstoffen wie Klebharzen, Weichmachern, Stabilisatoren und
anderen Hilfsstoffen, wie Füllstoffe soweit erforderlich.
Insbesondere thermoplastische Heißschmelzklebemassen weisen vorteilhafte Eigen
schaften auf und sind aus produktionstechnischen Gründen begünstigt.
Bevorzugte Heißschmelzklebemassen auf Basis von Blockcopolymeren zeichnen sich
durch ihre vielfältige Variationsmöglichkeiten aus, denn durch die gezielte Absenkung der
Glasübergangstemperatur der Selbstklebemasse infolge der Auswahl der Klebrigmacher,
der Weichmacher sowie der Polymermolekülgröße und der Molekularverteilung der
Einsatzkomponenten wird die notwendige funktionsgerechte Verklebung mit Substrat auch
an kritischen Stellen des menschlichen Bewegungsapparates gewährleistet.
Die hohe Scherfestigkeit der Heißschmelzklebemasse wird durch die hohe Kohäsivität des
Polymeren erreicht. Die gute Anfaßklebrigkeit ergibt sich durch die eingesetzte Palette an
Klebrigmachern und Weichmachern.
Für besonders starkklebende Systeme basiert die Heißschmelzklebemasse bevorzugt auf
Blockcopolymeren, insbesondere A-B-, A-B-A-Blockcopolymere oder deren Mischungen.
Die harte Phase A ist vornehmlich Polystyrol oder dessen Derivate, und die weiche Phase
B enthält Ethylen, Propylen, Butylen, Butadien, Isopren oder deren Mischungen, hierbei
besonders bevorzugt Ethylen und Butylen oder deren Mischungen.
In einer vorteilhaften Ausführung weist die Heißschmelzklebemasse die nachfolgend
angegebene Zusammensetzung auf:
10 Gew.-% bis 90 Gew.-% Blockcopolymere,
5 Gew.-% bis 80 Gew.-% Klebrigmacher wie Öle, Wachse, Harze und/oder deren Mischungen, bevorzugt Mischungen aus Harzen und Ölen,
weniger als 60 Gew.-% Weichmacher,
weniger als 15 Gew.-% Additive,
weniger als 5 Gew.-% Stabilisatoren.
10 Gew.-% bis 90 Gew.-% Blockcopolymere,
5 Gew.-% bis 80 Gew.-% Klebrigmacher wie Öle, Wachse, Harze und/oder deren Mischungen, bevorzugt Mischungen aus Harzen und Ölen,
weniger als 60 Gew.-% Weichmacher,
weniger als 15 Gew.-% Additive,
weniger als 5 Gew.-% Stabilisatoren.
Die als Klebrigmacher dienenden aliphatischen oder aromatischen Öle, Wachse und Harze
sind bevorzugt Kohlenwasserstofföle, -wachse und -harze, wobei sich die Öle, wie
Paraffinkohlenwasserstofföle, oder die Wachse, wie Paraffinkohlenwasserstoffwachse,
durch ihre Konsistenz günstig auf die Hautverklebung auswirken. Als Weichmacher finden
mittel- oder langkettige Fettsäuren und/oder deren Ester Verwendung. Diese Zusätze
dienen dabei der Einstellung der Klebeeigenschaften und der Stabilität. Gegebenenfalls
kommen weitere Stabilisatoren und andere Hilfsstoffe zum Einsatz.
Das erfindungsgemäße Flächengebilde weist eine Klebkraft auf Stahl von mindestens 0,5
N/cm (Beschichtungsbreite) auf, besonders eine Klebkraft zwischen 1,0 N/cm und 25 N/cm,
besonders bevorzugt 1,5 bis 22 N/cm. Auf anderen Untergründen können andere
Klebkräfte erreicht werden.
Das Flächengebilde ist nach der Anwendung rückstandsfrei ablösbar, auch dann wenn eine
thermische Belastung von über 60°C vorlag. Spezielle Ausführungen lassen eine
thermische Belastung von 65°C bis 220°C, besonders bevorzugt 68°C bis 150°C, ganz
besonders bevorzugt 70°C bis 120°C.
Ferner ist es für eine Alternative Verwendung möglich von Hand oder mit Hilfe einer
geeigneten Vorrichtung das einseitig mit Klebemasse beschichtete Vlies derart auf zu
rollen, daß es einen allseitig klebenden Schlauch ergibt. Dieser Schlauch ist aufgrund der
Dicke und Flauschigkeit des Vlies so formstabil, daß das Rundprofil auch bei
Druckbelastung erhalten bleibt und daher eine auslaufende Lackkante ergibt und nicht wie
ein Streifen zu einer harten Abgrenzung führt.
In einer vorteilhaften Ausführung ist das Flächengebilde durch Dehnung entklebbar.
Im folgenden sei beispielhaft ein bevorzugtes Flächengebilde beschrieben, ohne damit die
Erfindung unnötig einschränken zu wollen.
Das Flächengebilde besteht zwei äußeren ungeschäumten Schichten Vliesstoff, welche mit
Hilfe eines Abstandsfadens eine räumliche Ausrichtung von 6 mm erhalten. Die
Vliesbahnen wurde mit einen Polyesterfadens mit ausreichend hoher Biegesteifigkeit
übernäht, wobei die Nähfadenzahl 22/cm Gebildebreite betrug. Die Wasseraufnahme des
Polyesterfadens betrug 0,3%. Nach den Übernähen wurde die Vliesstoffe durch
mechanische und thermische Verformung zueinander geführt und verbunden.
Anschließend wurde das Flächengebilde imprägniert und einseitig einer selbstklebrigen
Klebemasse ausgerüstet. Als Klebemasse wurde eine lösemittelbasierte
Naturkautschukklebemasse verwendet. Die Masse besteht aus 45% Naturkautschuk, 40%
Kohlenwasserstoffharz (Handelsname: Hercures 5742), 14% anorganischem Füllstoff auf
Basis von Zinkoxid und 1% Alterungsschutzmittel. Diese Stoffe werden mach den in der
Kautschukindustrie üblichen Methoden in Lösung gebracht. Als Lösemittel dient
Siedegrenzenbenzin 60/95, der Feststoffgehalt beträgt 37%. Die Masse wird in einer
Schichtstärke aufgerakelt, daß nach dem Abtrocknen des Benzins ein Masseauftrag von
40 g/m2 verbleibt. Die Dehnung des Flächengebildes beträgt bei 5 N/cm Belastung ca. 120%.
Die Höhe ist um 50% komprimierbar. Die Biegesteifigkeit in Längsrichtung beträgt 20 N
x cm2.
Als Trägermaterial wurde ein Vliesstoff auf Basis von Viskose verwendet. Der Vliesstoff
wurde mit einen Polyesterfaden übernäht, wobei die Nähfadenzahl 22/cm Probenbreite
betrug. Die Wasseraufnahme des Polyesterfadens betrug 0,3%. Das Trägermaterial wurde
kalandert und imprägniert.
Das so hergestellte Trägermaterial wies in Längsrichtung eine Höchstzugkraft von 50 N/cm
und eine Höchstzugkraft-Dehnung von 28% auf. Das Flächengewicht betrug 120 g/cm2. Ein
vollständiges Durchnässen war bei dem Trägermaterial aufgrund der Auswahl der
Verstärkungsmaterialien nicht möglich.
Das Trägermaterial wies eine Luftdurchlässigkeit von 100 cm3/(cm2.s) und
Wasserdampfdurchlässigkeit von größer 2500 g/(m2.24 h) auf und ließ sich von Hand in
Querrichtung und Längsrichtung ein- und durchreißen.
Die Heißschmelzklebemasse wurde im Thermosiebdruck auf den Träger appliziert.
Die Heißschmelzklebemasse setzte sich wie folgt zusammen:
Schmelzhaftklebemasse setzt sich wie folgt zusammen:
Schmelzhaftklebemasse setzt sich wie folgt zusammen:
- - ein A-B/A-B-A Blockcopolymer, welches aus harten und weichen Segmenten besteht. Bevorzugt ist A ein Polymerblock vornehmlich basierend auf Styrol und B ein Polymerblock auf Basis von Ethylen und Butylen (Kraton G). Das Verhältnis der A-B-A Type zur A-B beträgt 7 : 3. Der Anteil an der Klebemasse beträgt 64%.
- - einem Paraffinkohlenwasserstoff (32%).
- - Kohlenwasserstoffharzen (3,5%). (Super Resin HC 140)
- - einen Alterungsschutzmittel (<0,5) (Irganox 1076)
Die eingesetzten Komponenten wurden in einem Thermomischer bei 175°C homogenisiert.
Der Erweichungspunkt dieser Klebemasse beträgt ca. 95°C (DIN 52011) und eine
Viskosität von 2400 mPas bei 150°C (DIN 53018, Brookfield DV II, Sp. 21)
Die direkte Beschichtung erfolgte mit 50 m/min bei einer Temperatur von 120°C. Das
Trägermaterial wurde mit 120 g/m2 partiell im Thermosiebdruck beschichtet, wobei eine 14
Meshsieb-Schablone mit einer Siebstärke von 300 µm verwendet wurde.
Claims (14)
1. Verwendung eines mittels Nähfäden übernähten Vlieses als Trägermaterial zum
Maskieren von Oberflächen, wobei die Anzahl der Nähte auf dem Vlies mindestens 3/cm
beträgt zum Abdecken eines Substrates, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höchstzugkraft des Trägermaterials mindestens 10 N/cm beträgt und daß das
Trägermaterial zumindest einseitig mit einer Selbstklebemasse partiell oder vollflächig
beschichtet ist.
2. Verwendung eines Vlieses als Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vlies durch die Bildung von Nähten, die von Maschen aus den
Fasern des Vlieses gebildet werden, verstärkt ist, wobei die Anzahl der Nähte auf dem
Vlies mindestens 3/cm beträgt, daß die Höchstzugkraft des Trägermaterials mindestens
10 N/cm beträgt und daß das Trägermaterial zumindest einseitig mit einer
Selbstklebemasse partiell oder vollflächig beschichtet ist.
3. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine
Lackhaftung aufweist.
4. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine
faserförmige Struktur aufweist.
5. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine
Lackaufnahme aufweist.
6. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine
Klebkraft von mindestens 0,5 N/cm (beschichtete Fläche), bevorzugt 1,0 N/cm bis 25
N/cm, besonders bevorzugt 1,5 bis 22 N/cm aufweist.
7. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde durch
Dehnung entklebbar ist.
8. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
rückstandsfrei ablösbar ist.
9. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebefläche des
Flächengebildes innerhalb der draufsichtigen Projektionsfläche liegt.
10. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
reversibel verklebbar ist.
11. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine
Temperaturbeständigkeit von wenigstens 60°C, bevorzugt 65°C bis 220°C, besonders
bevorzugt 68°C bis 150°C und ganz besonders bevorzugt von 70°C bis 120°C,
aufweist.
12. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde in
Querrichtung perforiert ist.
13. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde in
Querrichtung reißbar ist.
14. Verwendung eines mit Selbstklebemasse ausgerüsteten Trägermaterials nach einem
der Ansprüche 1-13 zum Maskieren, insbesondere zum vorübergehenden Abdecken
von Oberflächen bei deren Behandlung, insbesondere Lackieren.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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