DE19952109A1 - Technisches Klebeband für den Korrosionsschutz - Google Patents
Technisches Klebeband für den KorrosionsschutzInfo
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Abstract
Ein technisches Klebeband für den Korrosionsschutz ist dadurch gekennzeichnet, daß die Haftkleberschicht des Klebebandes Korrosionsschutz-Pigmente enthält, wobei die Haftkleberschicht einen Massengehalt von Korrosionsschutz-Pigmenten aufweist, der in einem Bereich von 1 bis 20%, vorzugsweise von 3 bis 10%, liegt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein technisches Klebe
band, welches in der Haftkleberschicht Korrosionsschutz-
Pigmente enthält und für Zwecke des Korrosionsschutzes bei
metallischen Oberflächen geeignet ist. Die Erfindung be
trifft ferner ein Verfahren zur Herstellung solcher Klebe
bänder.
Alle Werkstoffe sind bei ihrer Verwendung Umgebungseinflüs
sen ausgesetzt, deren Wirkung die Gebrauchstauglichkeit der
Werkstoffe oder der aus ihnen hergestellten Bauteile beein
trächtigt oder sogar zunichte macht. Bai metallischen Werk
stoffen wird ein wesentlicher Anteil dieser Schädigungen
durch Korrosion hervorgerufen. Korrosionserscheinungen kön
nen auch auftreten, wenn infolge von mechanischem ver
schleiß die schützenden Deckschichten von Metallen beschä
digt werden. In diesem Fall spricht man von einer Folge-
Korrosion oder Erosionskorrosion.
Unter Korrosion versteht man chemische Reaktionen der Me
talle mit der Umgebung, die eine meßbare Veränderung des
Werkstoffs bewirken und zu einem Korrosionsschaden führen
können. Bai den auftretenden Reaktionen handelt es sich
vorwiegend um elektrochemische Prozesse. Es können aber
auch chemische oder metallphysikalische Vorgänge beteiligt
sein, wobei die theoretischen Grundlagen der Korrosion dem
Fachmann bekannt sind.
Das Bestraben der Metalle, unter Energieabgabe in den unge
ordneten, thermodynamisch stabileren Zustand der Verbindung
überzugehen, ist die Ursache ihrer Korrosionsneigung. Sie
müßte erwartungsgemäß bei denjenigen Metallen, bei denen
die umgesetzten Energiebeträge am größten sind, besonders
ausgeprägt sein. Jedoch führen vielfach kinetische Hemmungen,
hauptsächlich durch Ausbildung von Deckschichten, zu
einem erheblich günstigeren Verhalten der Metalle und er
möglichen ihren technischen Gebrauch.
Die Erscheinungsformen der durch Korrosion hervorgerufenen
Werkstoffveränderungen sind sehr vielfältig. Man unter
scheidet zwischen gleichmäßigem und ungleichmäßigem Flä
chenabtrag, Lochfraß und selektivem Angriff und Korrosions
rissen. Von diesen sind die örtlich auftretenden Korrosi
onsprozesse als besonders kritisch für die Praxis einzustu
fen. Da die Korrosionsreaktionen im allgemeinen an der Me
talloberfläche ablaufen, sind sie als Grenzflächen-Vorgänge
zu bezeichnen, die durch ein Phasenschema dargestellt wer
den können. Hierbei wird unterschieden zwischen der Metall
phase, der flüssigen, gasförmigen und festen Mediumphase,
und der Phasengrenze. Dieses Schema ist insofern nützlich,
als es eine zweckmäßige Einteilung der Einflußgrößen der
Korrosion und der Korrosionsschutzmaßnahmen erlaubt. An der
Phasengrenze Metall/Medium läuft der Korrosionsvorgang ab.
Physikalisch-chemisch handelt es sich also um eine hetero
gene Reaktion, bei der Aufbau und Zustand der Reaktionsflä
che eine erhebliche Rolle spielen. Wesentlich ist z. B., ob
die Oberfläche unbedeckt ist, ob sie mit einer fest haften
den, dichten oder lockeren, porösen Deckschicht belegt ist,
oder ob sie durch Be- und Verarbeitungsvorgänge in ihren
Eigenschaften verändert wurde. Darüber hinaus müssen das
angreifende Medium an die Oberfläche heran- und die Korro
sionsprodukte gegebenenfalls abtransportiert werden. Folg
lich sind Stofftransportphänomene zu beobachten, und zwar
nicht nur die einer freien Konvektion, sondern auch solche,
die durch Diffusion in Oberflächenschichten auftreten.
Wegen der großen wirtschaftlichen Bedeutung der Korrosion
hat es in der Vergangenheit nicht an Versuchen gefehlt, die
Korrosion zu verhindern. Aufgrund der geschilderten wissenschaftlichen
Grundlagen der Korrosion sind im Stand der
Technik verschiedene Korrosionsschutzverfahren bekannt.
Besonders gebräuchlich ist der Korrosionsschutz durch Über
züge, wobei metallische Überzüge und Beschichtungen, Walz-
Plattierung, Spreng-Plattierung, Spritz-Plattierung und an
dere Verfahren angewandt werden. Daneben gibt es Beschich
tungsverfahren, die in der Chemietechnik allgemein nur un
tergeordnete Bedeutung haben, da sie sehr aufwendig sind.
Dem Fachmann ist das Tauchverfahren, das Diffusionsverfah
ren, das Schmelztauchverfahren und das Aufdampfverfahren
bekannt. Auch anorganische nichtmetallische Überzüge werden
angewandt, wobei auch diese Verfahren den Nachteil haben,
daß sie sehr aufwendig sind. Eingesetzt wird beispielsweise
Glaskeramik, ein Material, das zwar thermisch stabil ist,
jedoch aufgrund seiner Sprödigkeit keine mechanische Fe
stigkeit aufweist.
Am gebräuchlichsten sind organische Beschichtungen, zu de
nen das Beschichten mit Reaktionsharzen, Pulverbeschichten
oder Anstriche zählen. Nachteilig ist, daß die Inhaltsstof
fe der organischen Beschichtungen extrem toxisch sind und
daher eine Gefahr für das ausführende Personal und für die
Umwelt darstellen. Dies ist der Grund, weshalb beispiels
weise das am besten geeignete Korrosionsschutzpigment,
Bleimennige, das Doppelsalz der Ortho-Blei(VI)-Säure, nicht
mehr eingesetzt werden darf. Ein anderes Verfahren des Kor
rosionsschutzes ist das sogenannte Umwickeln oder Umman
teln. Für das Umwickeln von Rohren mit Kunststoffolien sind
besondere Wickelverfahren erarbeitetet worden.
Der Einsatz von Korrosionsschutzpigmenten in technischen
Haftklebebändern ist aus dem Stand der Technik nicht be
kannt. Dies vermutlich liegt daran, daß davon ausgegangen
wird, daß durch das Einarbeiten solcher Pigmente in der erforderlichen
Konzentration in die Klebschicht die Klebkraft
der Klebebänder negativ beeinflußt wird. Dabei geht man von
der Annahme aus, daß ähnlich wie beispielsweise bei Korro
sionsschutz-Lacken Filmbildner, Bindemittel und Pigment im
vergleichbaren Massenverhältnis enthalten sein müssen. Für
den Pigmentanteil ergibt sich daraus ein Massengehalt der
in einem Haftkleberfilm zu einem völligen Verlust der Kleb
kraft von Klebebändern auf Metall führen würde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein technisches
Klebeband bereitzustellen, welches gute korrosionsschützen
de oder korrosionsverhindernde Eigenschaften aufweist, ohne
daß die Klebkraft des Klebebandes dadurch beeinträchtigt
wird. Des weiteren bestand die Aufgabe darin, ein Korrosi
onsschutzmittel bereitzustellen, das wirtschaftlich in der
Herstellung ist, auf einfache Weise angewandt werden kann
und trotz seines Gehalts an toxischen oder ökologisch be
denklichen Inhaltsstoffen ein hohes Maß an Sicherheit bei
der Anwendung bietet.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Aufgabe ge
löst wird durch ein technisches Klebeband gemäß Hauptan
spruch, sowie gemäß den Unteransprüchen 2-16, welche wei
tere nützliche Varianten der erfindungsgemäßen korrosions
schützenden Klebebänder beschreiben.
Die erfindungsgemäßen technischen Klebebänder für den Kor
rosionsschutz weisen in der Klebschicht einen Massengehalt
an Korrosionsschutzpigmenten auf, der im Bereich von 1 bis
20%, vorzugsweise 3 bis 10%, liegt. Überraschenderweise
hat sich herausgestellt, daß auch mit diesen vergleichswei
se niedrigen Konzentrationen von Pigmenten noch ein wirksa
mer Korrosionsschutz möglich ist. Zudem wird bei den ange
gebenen Pigmentkonzentrationen die Klebkraft nicht wesent
lich beeinträchtigt. Durch den niedrigen Gehalt an Pigmenten
sind die erfindungsgemäßen technischen Klebebänder auch
besonders wirtschaftlich in der Herstellung und in der An
wendung, da die Pigmente den gewichtigsten Kostenfaktor bei
der Herstellung darstellen. Dies liegt daran, daß die Pig
mente eine möglichst niedrige Korngröße aufweisen müssen,
damit sie auf dem Wege der Oberflächenvergrößerung eine op
timale Korrosionsschutzwirkung entfalten können.
Die Verwendung von technischen Klebebändern mit Korrosions
schutzpigmenten hat darüber hinaus den Vorteil, daß bei der
Anwendung der Klebebänder weder das ausführende Personal
noch die Umwelt geschädigt werden können. Die vorliegende
Erfindung ist daher nicht nur kostengünstig, sondern stellt
einen Beitrag zum aktiven Arbeitsschutz und zum aktiven Um
weltschutz dar. Sie ermöglicht nämlich den Einsatz von
hochgiftigen, aber sehr effizienten Korrosionsschutzpigmen
ten, wie z. B. Bleimennige.
Als Korrosionsschutzpigmente werden vorzugsweise bleihalti
ge Pigmente, Chromat-Pigmente, Phosphat-Pigmente, Metall
pigmente oder organische Korrosionsinhibitoren eingesetzt.
Die Haftklebeschicht des technischen Klebebandes kann ent
weder nur eine einzige Pigmentart enthalten, oder eine Kom
bination von verschiedenen Pigmentarten.
Aus der Gruppe der bleihaltigen Pigmente wird vorzugsweise
Bleimennige, Blei-Siliko-Chromat und Calciumplumbat ausge
wählt. Als Vertreter der Chromatpigmente, die sich für die
Herstellung der korrosionsschützenden Klebebänder eignen,
werden vorzugsweise Zink-Kalium-Chromat, Zinktetraoxid-
Chromat, Strontium-Chromat und Barium-Chromat eingesetzt.
Unter den Phosphat-Pigmenten werden Zinkphosphat und
Chromphosphat bevorzugt. Als Metallpigmente werden vorzugs
weise Metallstäube, wie z. B. Zinkstaub und Bleistaub, ein
gesetzt. Unter den organischen Korrosionsinhibitoren ist
Secorin besonders geeignet zur Herstellung der korrosions
schützenden Klebebändern.
Vorzugsweise ist der Aufbau der korrosionsschützenden Kle
bebänder dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebänder eine
Rückschicht, eine haftklebende korrosionsschutzpigmenthal
tige Haftkleberschicht und eine ablösbare Schutzschicht
aufweisen. Neben der Ausgestaltung als Klebeband ist auch
eine Ausgestaltung in Form von Aufklebern, z. B. für Kraft
fahrzeuge, möglich.
Die Rückschicht ist vorzugsweise undurchlässig für Weichma
cher oder andere Bindemittel. Die Rückschicht kann aus fle
xiblem oder nicht flexiblem Material bestehen. Substanzen,
die zu ihrer Herstellung verwendet werden können, sind Po
lymerfolien oder Metallfolien, wie z. B. Aluminiumfolien,
die allein oder mit einem polymeren Substrat beschichtet
angewandt werden können. Bei einer bevorzugten Ausführungs
form ist die Rückschicht ein Verbundstoff aus einer mit
Aluminium bedampften Folie.
Die Haftkleberschicht besteht aus Polymermaterial, Binde
mittel(n) und dem Korrosionsschutzpigment. Das Polymermate
rial gewährleistet dabei auch den Zusammenhalt des Systems.
Es kann neben dem eigentlichen Polymeranteil noch weitere
übliche Zusätze enthalten.
Die Auswahl des Grundpolymers bzw. der -polymere für den
Polymeranteil der Haftkleberschicht richtet sich nach den
chemischen und physikalischen Eigenschaften des Korrosions
schutzpigmentes. Beispielhafte Polymere sind Kautschuk,
kautschukähnliche synthetische Homopolymere, Copolymere.
Blockcopolymere, Polyacrylsäureester und deren Copolymere,
Polyurethane, Silikone und Polyacrylate.
Besonders eignen sich die Gummierungen, die vom Umwickeln
und Ummanteln von Rohren bekannt sind, wie z. B. Natur- und
Synthesekautschuke mit vernetzten Klebern oder Hartgummie
rungen, bei denen es sich um thermisch vulkanisierende,
mehr als 25 Massenprozent enthaltende Thermoelaste handelt.
Sie stehen als Natur-, Buna- und Nitrilhartgummi zur Verfü
gung. Bei den wenig vernetzten Weichgummierungen handelt es
sich um Elaste auf der Basis von Natur-Buna, Nitrilchloro
pren, Butylethylen, Propylen, Terpolymer und Fluorkau
tschuk. Die meisten Elaste werden entsprechend den Hartgum
mierungen vulkanisiert. Chloropren und Nitrilkautschuk sind
dagegen auch katalytisch vernetzbar.
Besonders geeignet als Haftkleberpolymere sind jedoch Po
lyacrylate, die z. B. in der Automobilindustrie verwendet
werden, um Zierleisten auf die Metallhüllen der Fahrzeuge
zu kleben (z. B. Handelsprodukte Durotak® 380-13610 oder
480-1766 der Firma National Starch). Von den Blockcopolyme
ren auf Basis von Styrol und 1,3-Butadienen werden ganz be
sonders lineare Styrol-Isopren- oder Styrol-Butadien-
Blockcopolymere eingesetzt. Als Polymere auf Acrylatbasis
werden selbstvernetzende Acrylatcopolymere mit bzw. ohne
Chelat-Ester bevorzugt.
Der Polymeranteil in der Haftkleberschicht kann zusätzlich
zu den bereits genannten Polymerarten weitere Polymere ent
halten. Hierbei kommen vor allem Polymethacrylate und Po
lyethylene in Frage. Als Methacrylate werden Copolymere auf
der Basis von Dimethyl-aminoethyl-Methacrylaten und neutra
len Methacrylsäureestern bevorzugt.
Die Wahl eines geeigneten Weichmachers richtet sich nach
dem verwendeten Polymer bzw. den Polymeren, und nach
dem/den Korrosionsschutzpigment/en. Besonders geeignet sind
Leinöl, Carbonsäuren, die als Chelatbildner wirken, oder
Polyethylenglykole. Weitere Beispiele für geeignete Binde
mittel sind mehrwertige Alkohole, z. B. Glycerin und Propan
diol, die auch durch Polyethylenglykole verethert sein kön
nen. Besonders geeignete Carbonsäuren sind längerkettige
Säuren, die auch ungesättigt sein können, wie z. B. Linol-
oder Linolensäure, da diese mit den Kationen der Korrosi
onsschutzpigmente sogenannte Metallseifen bilden können.
Die korrosionsschützenden technischen Klebebänder können
weitere übliche Zusätze enthalten, deren Art vom jeweils
eingesetzten Polymer bzw. den Polymeren, und dem/den ver
wendeten Korrosionsschutzpigment/en abhängt. Nach ihrer
Funktion lassen sie sich einteilen in beispielsweise Kleb
rigmacher-Stabilisatoren und Trägerstoffe. Grundsätzlich
besitzt die Haftkleberschicht eine ausreichende Eigenkleb
rigkeit, so daß ein dauernder Kontakt zur Metalloberfläche
sichergestellt ist. Der Gesamtanteil von Bindemitteln,
Weichmachern und anderen Zusätzen in der Haftkleberschicht
kann bis zu 20%, vorzugsweise bis zu 10% betragen, bezo
gen auf die Massen.
Die ablösbare Schutzschicht die mit der Haftkleberschicht
in Berührung steht und die vor der Anwendung entfernt wird,
besteht beispielsweise aus denselben Materialien, wie sie
zur Herstellung der Rückschicht benutzt werden, vorausge
setzt, daß sie ablösbar gemacht werden, z. B. durch eine Si
likonbehandlung. Andere ablösbare Schutzschichten sind z. B.
Polytetrafluoro-Ethylen, behandeltes Papier, Cellophan oder
Polyvinylchlorid.
Wird das erfindungsgemäße Laminat vor Aufbringen der
Schutzschicht in anwendungsgerechte Formate (Aufkleber)
aufgeteilt, so können die dann aufzubringenden Schutz
schichtformate ein überstehendes Ende aufweisen, mit dessen
Hilfe sie leichter von dem Aufkleber abgezogen werden kön
nen.
Das Verfahren zur Herstellung des technischen Klebebandes
umfaßt das Auflösen von Polymeren in einer Mischung von or
ganischen Lösemitteln, Zugabe des Bindemittels oder Weich
machers, Einstreuen der Pigmente und Auftragen der Kleber
lösung auf eine silikonisierte Polyesterfolie. Die Lösemit
tel werden durch Trocknen entfernt und das Laminat aus
Haftkleberschicht und Polyesterfolie wird mit einer weite
ren Folie, der späteren Rückschicht, abgedeckt. Das erfin
dungsgemäße Klebeband wird hergestellt, indem das Pigment
zusammen mit den Bestandteilen der haftklebenden Schicht,
gegebenenfalls in Dispersion vermischt auf die Rückschicht
aufgestrichen wird, worauf eventuell noch vorhandene Löse
mittel durch Trocknen entfernt werden. Anschließend wird
die Kleberschicht mit einer entsprechenden Schutzschicht
versehen. Bei der Herstellung kann auch in einer anderen
Reihenfolge vorgegangen werden, wobei die pigmenthaltige
Kleberlösung zunächst auf die Schutzschicht aufgestrichen
wird und nach Entfernen der Lösemittel mit der Rückschicht
abgedeckt wird.
Aus den so erhaltenen Laminaten werden schließlich durch
geeignete Stanz- oder Schneidewerkzeuge bandförmige Stücke
oder Aufkleber in anwendungsgerechten Formaten hergestellt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Zu 133,0 g einer Lösung aus Acrylatpolymeren aus 2-Ethyl
hexylacrylat, Vinylacetat, Butylacetat und Acrylsäure
(50%ige Lösung [Massenkonzentration] in einem Lösemittelge
misch aus Ethylacetat : Heptan [85 : 15, Volumenanteile]) gibt
man unter Rühren 5 g Zinkstaub mit einer Korngröße < 46 µm.
Es wird homogenisiert. Man rührt höchstens 10 min bei Raum
temperatur. Der Verdunstungsverlust an Lösemitteln wird
ausgeglichen. Es resultieren 138 g ca. 52%ige (Massenge
halt) zinkstaubhaltige Kleberlösung, die mit einer 350 µm-
Rakel auf eine silikonisierte Polyethylenfolie gestrichen
wird. Nachdem die Lösemittel durch 30minütiges Trocknen bei
bis zu 60°C entfernt wurden, deckt man den Kleberfilm mit
einer Polyesterfolie von 15 µm Dicke ab. Mit einem geeigne
ten Schneidwerkzeug stanzt man eine Fläche von ca. 16 cm2
aus und entfernt die Ränder durch Abgittern.
Alle weiteren Beispiele werden unter Verwendung der Angaben
aus Tabelle 1 nach dem unter Beispiel 1 angegebenen Schema
ausgeführt. Alle Metallstäube oder anorganischen Salze wer
den unter Rühren zu den Kleberprodukten gegeben. Es findet
keine Auflösung statt, vielmehr wird eine homogene Suspen
sion hergestellt. In der folgenden Tabelle 1 sind die Re
zepturbeispiele aufgeführt. Die Prozentangaben beziehen
sich auf die jeweiligen Massenanteile nach erfolgter
Trocknung.
Zur Überprüfung der korrosionsschützenden Eigenschaft der
pigmenthaltigen Klebebänder wurden blankpolierte Metall
stücke mit den Kleberabschnitten beklebt, so daß jeweils
eine Hälfte der polierten Metallfläche mit dem Klebeband
abgedeckt war, und die andere Hälfte nicht. Die beklebten
Metallstücke wurden bei 40°C und 75%iger Luftfeuchtigkeit
4 Wochen lang in einem Klimaschrank aufbewahrt. Als weitere
Vergleichsbeispiele wurden Metallstücke auf gleiche Weise
mit einem Klebeband versehen, welches jedoch keine Korrosi
onsschutzpigmente enthielt. Die Aufbewahrung während der
Prüfzeit erfolgte unter den gleichen Bedingungen wie be
reits beschrieben. Bei Versuchsende nach 4 Wochen war bei
allen Vergleichsbeispielen eine deutliche Rostentwicklung
zu erkennen. Metallstücke, welche mit einem pigmentfreiem
Klebeband behandelt waren, wiesen zwar weniger Rost auf als
gänzlich unbeklebte Metallstücke, aber eine Rostbildung war
dennoch deutlich zu registrieren. Hingegen wiesen die mit
korrosionsschutzpigmenthaltigem Klebeband beklebten Metall
flächen bei Versuchsende keine erkennbare Rostbildung auf.
Alle Prozentangaben in dieser Tabelle beziehen sich auf den
Massengehalt.
Claims (19)
1. Technisches Klebeband für den Korrosionsschutz, da
durch gekennzeichnet, daß die Haftkleberschicht des Klebe
bandes Korrosionsschutz-Pigmente enthält, wobei die Haft
kleberschicht einen Massengehalt von Korrosionsschutz-
Pigmenten aufweist, der in einem Bereich von 1 bis 20%,
vorzugsweise von 3 bis 10%, liegt.
2. Technisches Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Korrosionsschutzpigmente aus folgenden
Gruppen ausgewählt sein können:
- a) bleihaltige Pigmente,
- b) Chromat-Pigmente,
- c) Phosphat-Pigmente,
- d) Metallpigmente,
- e) organische Korrosionsinhibitoren,
3. Technisches Klebeband nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gruppe der bleihaltigen Pigmente Bleimen
nige, Blei-Siliko-Chromat und Calciumplumbat umfaßt.
4. Technisches Klebeband nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gruppe der Chromat-Pigmente Zink-Kalium-
Chromat, Zinktetraoxid-Chromat, Strontium-Chromat oder Ba
rium-Chromat umfaßt.
5. Technisches Klebeband nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gruppe der Phosphat-Pigmente Zinkphosphat
und Chromphosphat umfaßt.
6. Technisches Klebeband nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gruppe der Metall-Pigmente Zinkstaub und
Bleistaub umfaßt.
7. Technisches Klebeband nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als organischer Korrosionsinhibitor Secorin
eingesetzt wird.
8. Technisches Klebeband nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es die
folgenden Schichten aufweist:
- a) eine Haftkleberschicht, welche eines oder mehrere Poly mere enthält
- b) eine für Weichmacher oder andere Bindemittel undurchläs sige Rückschicht
- c) eine die Haftkleberschicht bedeckende, von dieser ablös bare Schutzschicht
9. Technisches Klebeband nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polymere ausgewählt sind aus der Gruppe,
welche Polymere auf Acrylatbasis, Polyacrylsäureester und
deren Copolymere, Polyurethane, Styrol-Blockcopolymere, Si
likone, Natur- und Synthesekautschuke umfaßt.
10. Technisches Klebeband nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Polymere thermoelastische Natur- und Syn
thesekautschuke mit vernetzten Klebern oder Hartgummierun
gen, vorzugsweise Natur-, Buna- und Nitrilhartgummi, einge
setzt werden.
11. Technisches Klebeband nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Polymere wenig vernetzte Weichgummierun
gen, vorzugsweise Elaste auf der Basis von Natur-Buna, Ni
trilchloropren, Butylethylen, Propylen, Terpolymer und Flu
orkautschuk, eingesetzt werden.
12. Technisches Klebeband nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß Styrol-Blockcopolymere auf der Basis von Sty
rol und 1,3-Dienen, vorzugsweise lineare Styrol-Isopren-
Blockcopolymere oder Styrol-Butadien-Blockcopolymere, ein
gesetzt werden.
13. Technisches Klebeband nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Polymere auf Acrylatbasis selbstvernet
zende Acrylatcopolymere, vorzugsweise aus 2-Ethylhexyl
acrylat, Vinylacetat und Acrylsäure, oder nicht selbstver
netzende Acrylatcopolymere, eingesetzt werden.
14. Technisches Klebeband nach einem oder mehreren der An
sprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Polymer
oder dem Polymergemisch Polyethylene und/oder Polymeth
acrylate, vorzugsweise Copolymere auf der Basis von Dime
thylamino-Methacrylaten und neutralen Methacrylsäureestern,
zugesetzt werden.
15. Technisches Klebeband nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Rückschicht eine Polymerfolie, oder eine Metallfolie, vor
zugsweise Aluminiumfolie, oder ein Verbundstoff, vorzugs
weise in Form einer aluminiumbedampften Polymerfolie, ver
wendet wird, wobei die Rückschicht flexibel oder starr sein
kann.
16. Technisches Klebeband nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haftkleberschicht folgende weiteren Zusätze, einzeln oder
in Kombination, enthalten kann:
- a) Bindemittel
- b) Weichmacher, vorzugsweise aus der Gruppe, welche Leinöl, Carbonsäuren, längerkettige Carbonsäuren, gesättigte und ungesättigte Fettsäuren wie z. B. Linol- und Linolensäure, Polyethylenglykole, mehrwertige Alkohole wie z. B. Glycerin und Propandiol, sowie veretherte mehrwertige Alkohole um faßt.
- c) Klebrigmacher
- d) Stabilisatoren
- e) Trägerstoffe,
17. Technisches Klebeband nach einem oder mehreren der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Klebeband in Form von Aufklebern ausgestaltet ist, die an
wendungsgerechte Formate aufweisen, wobei vorzugsweise die
Schutzschicht die Fläche der Haftkleberschicht mindestens
an einer Seite überragt.
18. Verfahren zur Herstellung eines technischen Klebeban
des nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Hinzufügen der Korrosionsschutzpigmente zu dem in Lösung vorliegenden Polymer oder Polymergemisch, wobei auch Binde mittel zugesetzt werden können,
- b) Rühren oder Homogenisieren, um eine gleichmäßige Vertei lung der Pigmente herbeizuführen
- c) Auftragen der pigmenthaltigen Haftkleberschicht auf eine silikonisierte Schutzfolie
- d) Entfernung der Lösemittel durch Trocknung
- e) Bedecken der pigmenthaltigen Haftkleberschicht mit der Rückschicht
- f) Ausstanzen von Klebebändern oder Aufklebern.
19. Verwendung eines technischen Klebebandes nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16 zum Bedecken von me
tallischen Oberflächen zum Zwecke des Korrosionsschutzes.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19952109A DE19952109A1 (de) | 1999-10-29 | 1999-10-29 | Technisches Klebeband für den Korrosionsschutz |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19952109A DE19952109A1 (de) | 1999-10-29 | 1999-10-29 | Technisches Klebeband für den Korrosionsschutz |
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---|---|
DE19952109A1 true DE19952109A1 (de) | 2001-05-23 |
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Family Applications (1)
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