-
Entsprechend
dem Referenz-Modell der zwischen Vermittlungseinrichtungen und deren
Zugangsnetzen vorgesehenen V5-Schnittstelle
wird ein Zugangsnetz als eine nicht weiter untergliederte Einheit
angesehen, in der mehrere Teilnehmer mit als analogen PSTN (Public
Switched Telephone Network) oder als digitalen ISDN (Integrated
Services Digital Network) Endgeräten – in der
Fachliteratur auch als UT (User Terminal) oder CTE (Customer Telephony
Equipment) bezeichnet – zusammengefasst
werden. Diese V5-Schnittstelle kann hierbei entweder als nicht konzentrierende
V5.1-Schnittstelle oder als konzentrierende V5.2-Schnittstelle ausgebildet
sein. In der amerikanischen Region kommt alternativ zu der in der
europäischen
Region verbreiteten V5-Schnittstelle, jedoch mit analogem Referenz-Modell üblicherweise
eine Telecordia GR303-Schnittstelle zum
Einsatz. Die genannten Schnittstellen sind in folgenden Dokumenten
spezifiziert:
-
V5.1-Schnittstelle:
-
- – Internationaler
ITU-Standard G.964, "V-INTERFACES
AT THE DIGITAL LOCAL EXCHANGE (LE): V5.1 INTERFACE (BASED ON 2048
kbit/s) FOR THE SUPPORT OF ACCESS NETWORK (AN)", 06/94
- – Regionaler
ETSI-Standard ETN 300 324-1: "V5.1
interface for the support of Access Network (AN) Part 1: V5.1 interface
specification",
02/94 – geändert durch "Amendment A1", 01/96
-
V5.2-Schnittstelle:
-
- – Internationaler
ITU-Standard G.965, "V-INTERFACES
AT THE DIGITAL LOCAL EXCHANGE (LE): V5.2 INTERFACE (BASED ON 2048
kbit/s) FOR THE SUPPORT OF ACCESS NETWORK (AN)", 03/95
- – Regionaler
ETSI-Standard ETN 300 347-1: "V5.2
interface for the support of Access Network (AN) Part 1: V5.2 interface
specification",
09/94 – geändert durch "Amendment A1", 05/97
-
GR303-Schnittstelle:
-
- – Regionale
Telcordia Generic Requirements Spezifikation GR-303-CORE, "Integrated Digital Loop Carrier System
Generic Requirements, Objectives, and Interface", Issue 2, 09/98
-
Die
Summe aller Zustandsinformation, Nachrichten und Prozeduren, die
zur Steuerung der Übermittlungsvorgänge über die
Schnittstelle erforderlich sind, wird hierbei als Protokoll bezeichnet.
Zur Steuerung der Übermittlungsvorgänge über die
V5-Schnittstelle kommen üblicherweise
mehrere Protokolle zum Einsatz. Je nach Betrachtungsweise spricht
man hierbei entweder von einem Protokoll, das mehrere Teilprotokolle
oder einem Protokoll-Set, das mehrere Protokolle aufweist.
-
Im
Rahmen der zeitgemäßen Standardisierung
wird das entsprechend dem bisherigen Modell als homogene Einheit
angesehene Zugangsnetz weiter untergliedert in eine Anschlusseinrichtung
IAD (Integrated Access Device) und eine Übergangseinrichtung IAT (Integrated
Access Terminal). In der Fachliteratur wird die Anschlusseinrichtung
auch als NT (Network Termination) bzw. als CP-IWF (Customer Premises
Interworking Function) und die Übergangseinrichtung
als CO-IWF (Central Office Interworking Function) bezeichnet. Hierbei
werden die Endgeräte
jeweils mit – im
Allgemeinen – einer
Anschlusseinrichtung und die Vermittlungseinrichtungen mit den ggf.
mehreren Übergangseinrichtungen
verbunden. Dieses Referenz-Modell ist z.B. in dem Dokument "Baseline Text for
Loop Emulation Service Using AAL2", ATM-Forum, BTD-VTOA-LES-01.02.doc, 09/99, 1 beschrieben. In diesem
Dokument ist zudem offenbart, dass innerhalb des Zugangsnetzes Anschlusseinrichtungen
und Übergangseinrichtungen
mit einem ATM-Netz verbunden werden. Die zwischen den Endgeräten und
der Vermittlungseinrichtung in zugeordneten B- (Bearer) Kanälen übermittelten
Verkehrsströme
sowie die zur Steuerung der Übermittlungsvorgänge z.B.
in D- (Demand) Kanälen übermittelten
Signalisierungsströme
werden in dem ATM-Netz mit – üblicherweise
virtuellen Verbindungen VCC (ATM Virtual Channel Connection) zugeordneten – ATM-Zellen entsprechend
dem AAL2- (ATM Adaptation Layer Type 2) Protokoll übermittelt.
Dieses Protokoll ist in dem internationalen ITU-Standard I.363.2, "B-ISDN ATM Adaptation
Layer Specification: Type 2 AAL",
09/97 beschrieben. Das gesamte Konzept an sich wird in der Fachwelt 'Loop Emulation Services
over ATM' genannt.
Offen ist hierbei bisher die Frage nach einer Verwendung von für einheitliche
Zugangsnetze standardisierten V5-Schnittstellen in einem derart
unterteilt modellierten Zugangsnetz.
-
In
DE 195.08.081 A1 ist
ein Verfahren zur Erhöhung
der Anzahl der an ein Zugangsnetz mit V5-Schnittstelle anschließbaren Teilnehmer
offenbart, bei dem das auf der V5-Schnittstelle zur dynamischen Verwaltung
der Übertragungskanäle eingesetzte
Protokoll BCCP (Bearer Channel Connection Protocol) um zusätzliche
Nachrichten erweitert wird, die die Steuerung des Auf- und Abbaus
von internen Verbindungen im Zugangsnetz durch die Vermittlungsstelle
ermöglichen.
Es ist jedoch innerhalb des Zugangsnetzes kein gemeinsamer Signalisierungskanal
zum Transport der zwischen den Teilnehmeranschlusseinrichtungen
und der Vermittlungsstelle zu übertragenden
Signalisierungsinformationen vorgesehen.
-
In
US 5.822.420 A ist
ein Verfahren zum Auf- und Abbau von Verbindungen zwischen einem
Teilnehmerendgerät
und einer Vermittlungsstelle über
ein Zugangsnetz offenbart, bei dem ein gemeinsamer Signalisierungskanal
zwischen dem Zugangsnetz und der Vermittlungsstelle vorgesehen ist
und bei dem der Auf- und Abbau
der Verbindungen vom Zugangsnetz gesteuert wird. Das Zugangsnetz
wird als homogene Einheit ohne interne Untergliederung in Anschluss-
und Übergangseinrichtungen
betrachtet. Dementsprechend findet sich keine Anregung zum Transport von
Signalisierungsinformationen über
einen gemeinsamen Signalisierungskanal innerhalb des Zugangsnetzes.
-
In
Chohan, D.S., "The
high-speed access network",
Electronics & Communication
Engineering Journal, IEEE, Juni 1996, Band 8, Nr. 3, Seiten 101–112, ISSN:
0954-0695, sind Grundlagen der für
die Schnittstelle zwischen einem Zugangsnetz und einer Vermittlungsstelle
standardisierten Protokolle V5.1, V5.2 und Vb5 beschrieben.
Es findet sich jedoch keine Anregung, die für homogene Zugangsnetze standardisierte
V5 Schnittstelle auch bei einem intern untergliederten Zugangsnetz
in einen gemeinsamen Signalisierungskanal einzusetzen.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, nicht einheitliche Zugangsnetze
für den
Einsatz von V5-Schnittstellen auszugestalten. Die Aufgabe wird durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Der
wesentliche Aspekt der Erfindung besteht in einem Verfahren zur
Verbindung von Endgeräten
mit zumindest einer Vermittlungseinrichtung mit zumindest einer
i.A. einem Zugangsnetz zugeordneten Anschlusseinrichtung zur Verbindung
der Endgeräte
mit dem Zugangsnetz, zumindest einer meist ebenfalls dem Zugangsnetz
zugeordneten Übergangseinrichtung
zur Verbindung des Zugangsnetzes mit der Vermittlungseinrichtung,
zumindest einer V5-Schnittstelle zwischen der Übergangseinrichtung und der
Vermittlungseinrichtung und zumindest einem gemeinsamen – ggf. virtuellen – Signalisierungskanal
zwischen der Anschlusseinrichtung und der Übergangseinrichtung, bei dem
in dem gemeinsamen Signalisierungskanal zumindest teilweise diejenigen
Signalisierungsinformationen übermittelt
werden, deren Übermittlung
infolge der eingesetzten V5-Schnittstelle
zumindest zwischen der Anschlusseinrichtung und der Vermittlungseinrichtung
erforderlich ist. Einige wesentliche Vorteile der Erfindung seien
nachfolgend genannt:
- – Es wird grundsätzlich ein
Weg aufgezeigt, wie in einem unterteilt modellierten Zugangsnetz
auf den V5-Standards basierende Signalisierungsverfahren eingesetzt
werden können
- – Die
Protokollinstanzen zur Bearbeitung der Signalisierungsinformationen
entsprechend den in den V5-Standards definierten Protokollen bleiben
zumindest in der Vermittlungseinrichtung unverändert
- – Für die Ansteuerung
des gemeinsamen Signalisierungskanal zwischen der Übergangseinrichtung
IAT und der Anschlusseinrichtung IAD können vorhandene Verfahren weitgehend
identisch genutzt werden, da auch auf der V5-Schnittstelle ein gemeinsamer Signalisierungskanal
eingesetzt wird
- – Die
Spezifikationen der V5-Standards können weitgehend wieder verwendet
werden
- – Die Übergangseinrichtung
und die Anschlusseinrichtung können
wirtschaftlich optimal hergestellt werden. Dies ist z.B. für die Provisioning
Phase besonders vorteilhaft, weil in dieser Phase wirtschaftlichen
Aspekten eine hohe Bedeutung zugemessen wird
- – Für die Steuerung
von Verbindungen zwischen den Endgeräten und der Vermittlungseinrichtung
steht unmittelbar der volle in den V5-Standards definierte Funktionsumfang
zur Verfügung
- – An
den Endgeräten
UT kann auch bei Einsatz eines unterteilt modellierten Zugangsnetzes
derselbe Funktionsumfang wie bei dem bewährten Einsatz eines einheitlich
modellierten Zugangsnetzes angeboten werden
-
Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren
ist vorgesehen, dass diejenigen Signalisierungsinformationen, die
der Steuerung der V5-Schnittstelle dienen, lediglich zwischen der Übergangseinrichtung
und der Vermittlungseinrichtung ausgetauscht werden – Anspruch
2. Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren
ist vorgesehen, dass die nach auf der V5-Schnittstelle zur Anwendung kommenden
ersten Protokollen: Protection Protocol, Bearer Channel Connection
Protocol, oder Link Control Protocol vorgesehenen Signalisierungsinformationen
lediglich zwischen der Übergangseinrichtung
und der Vermittlungseinrichtung und die nach auf der V5-Schnittstelle
zur Anwendung kommenden zweiten Protokollen: ISDN Signalling Protocol,
PSTN Signalling Protocol oder Control Protocol vorgesehenen Signalisierungsinformationen
zumindest zwischen der Anschlusseinrichtung und der Vermittlungseinrichtung übermittelt
werden – Anspruch
3. Somit werden der Übermittlungs-Aufwand
in der Übergangseinrichtung,
die erforderliche Übermittlungskapazität in dem
gemeinsamen Signalisierungskanal sowie der Bearbeitungsaufwand in
der Anschlusseinrichtung minimiert.
-
Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Signalisierungsinformationen in dem Signalisierungskanal
mit Protokoll-Elementen übermittelt,
die den in den Protokollen vorgesehenen in ihrem Aufbau entsprechen – Anspruch
4. Hierdurch wird der Übermittlungs-Aufwand
in der Übergangseinrichtung
minimiert, da infolge der identischen Protokoll-Elemente lediglich
ein für
die Übergangseinrichtung
im Wesentlichen transparentes Durchreichen der Protokoll-Elemente erforderlich
ist. Hierbei unterbleibt besonderes vorteilhaft ein Kopieren der
Signalisierungsinformationen zwischen verschieden strukturieren
Protokoll-Elementen.
-
Gemäß einer
Variante des erfindungsgemäßen Verfahren
ist vorgesehen, dass zwischen der Anschlusseinrichtung und der Übergangseinrichtung
ein zusätzliches
Protokoll eingesetzt wird, mit dem zumindest die Aktivierung und
Deaktivierung der Verbindungen zwischen der Anschlusseinrichtung
und der Übergangseinrichtung
gesteuert wird – Anspruch
5. Somit werden die Funktionen realisiert, die zur Koordination
der verteilten Bearbeitung der Protokolle erforderlich werden. Vorteilhaft
wird hiermit die Bereitstellung aller der nach den Pro tokollen vorgesehenen
Funktionen unterstützt.
-
Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein Protokollteil Common Control des Control Protokolls zumindest
um eine Continuity Check Funktion ergänzt – Anspruch 6. Dies ermöglicht eine
lediglich auf logischer Ebene erfolgende Überprüfung auf Störungen des gemeinsamen Signalisierungskanals.
Im Fehlerfall werden hierbei die nach den V5-Protokollen vorgesehenen Finite State
Machines in definierte Fehlerzustände gesetzt, wodurch vorteilhafterweise
undefinierte Zustände
im Zusammenspiel der verteilten Finite State Machines vermieden
werden.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren
ist vorgesehen, dass bei zumindest zwischen der Anschlusseinrichtung
und der Übergangseinrichtung
mit ATM-Zellen erfolgender Übermittlung der
gemeinsame Signalisierungskanal als virtueller Kanal mit Kanalnummer
8 ausgebildet ist – Anspruch
7. Durch Verwendung des bei ATM als Signalisierungskanal reservierten
Kanals mit Kanalnummer 8 kann bestehende Software zur Steuerung
dieses Kanals unverändert
verwendet und bei mehreren Verwendungen mehrfach genutzt werden.
Hierdurch ist ein besonders effizienter Umgang mit den für Steurungssoftware
erforderlichen Mitteln verbunden.
-
Gemäß einer
Variante des erfindungsgemäßen Verfahren
werden bei zumindest zwischen der Anschlusseinrichtung und der Übergangseinrichtung
mit ATM-Zellen erfolgender Übermittlung
die nach dem ISDN Signalling Protocol vorgesehen Signalisierungsinformationen
in zusätzlichen,
endgerät-individuellen
virtuellen Kanälen übermittelt – Anspruch
8. Hierdurch unterbleibt eine Bearbeitung dieser Signalisierungsinformationen
in der Anschlusseinrichtung. Diese reduzierte Komplexität ist insbesondere
für die
Anschlusseinrichtung von besonderem Vorteil, da diese ein Massenprodukt
darstellt, für
das eine wirtschaftlichere Herstellung von entscheidender Bedeutung
ist.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
vorteilhafte Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
aus den nebengeordneten Ansprüchen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird im folgenden anhand von mehreren Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 in
einem Blockdiagramm eine Netz-Konfiguration mit einem entsprechend
dem V5 Referenz-Modell einheitlichen Zugangsnetz,
-
2 in
einem Blockdiagramm eine Netz-Konfiguration mit einem weiter unterteiltem
Zugangsnetz.
-
3 in
einem Blockdiagramm die Netz-Konfiguration nach 2 mit
einem zusätzlichen
ATM-Netz zwischen den Anschlusseinrichtungen IAD und Übergangseinrichtungen
IAT,
-
4 in
einem Blockdiagramm die Netz-Konfiguration nach 3 mit
einer zusätzlichen
xDSL-Vorrichtung zwischen den Anschlusseinrichtungen IAD und dem
ATM-Netz, und
-
5 in
einem Blockdiagramm die Netz-Konfigurationen nach 3 oder 4 mit
erfindungsgemäß eingesetzten
virtuellen Verbindungen VC.
-
In 1 ist
beispielhaft eine Netz-Konfiguration entsprechend dem V5 Referenz-Modell
dargestellt. Hierbei ist an ein einheitliches Zugangsnetz AN endgeräteseitig
an einer Endgeräte-Schnittstelle
UTIF zumindest ein Endgerät
UT an eine gepunktet angedeutete Anschlusseinrichtung NT – auch mit
CP-IWF, im weiteren jedoch
meist mit IAD bezeichnet – angeschlossen.
Das Zugangsnetz AN ist vermittlungsseitig an einer V5-Schnittstelle
V5IF mit zumindest einer Vermittlungseinrichtung LE verbunden. Zwischen
diesen beiden Einheiten kommen auf der V5-Schnittstelle V5IF eingesetzte
Protokolle V5P zur Anwendung.
-
In 2 ist
eine Netzkonfiguration entsprechend zeitgemäßen Standardisierungsvorhaben
dargestellt. Diese entspricht im Wesentlichen derjenigen von 1.
Das Zugangsnetz AN ist jedoch wieder unterteilt in eine endgeräteseitige
Anschlusseinrichtung IAD – auch
mit CP-IWF bezeichnet – sowie
eine vermittlungsseitige Übergangseinrichtung
IAT – auch
mit CO-IWF bezeichnet, wobei in der Anschlusseinrichtung IAD deren alternative
Bezeichnung mit NT durch gepunktete Darstellung angedeutet ist.
Zwischen der Anschlusseinrichtung IAD und der Übergangseinrichtung IAT ist
zumindest ein erfindungsgemäßer Signalisierungskanal
CCSC vorgesehen. Zwischen dem Zugangsnetz AN und der Vermittlungseinrichtung
LE sind weiterhin die auf der V5-Schnittstelle V5IF ablaufenden
Protokolle V5P vorgesehen. Erfindungsgemäß kommen jedoch einige dieser
gemäß den V5-Standards
vorgesehenen Protokolle lediglich zwischen der Übergangseinrichtung IAT und der
Vermittlungseinrichtung LE zur Anwendung – in der Figur als erste Protokolle
V5P' gekennzeichnet –, während einige
weitere dieser gemäß den V5-Standards
vorgesehenen Protokolle zumindest zwischen der Anschlusseinrichtung
IAD und der Vermittlungseinrichtung LE eingesetzt werden – in der
Figur als zweite Protokolle V5P'' gekennzeichnet.
Deren Übermittlung
erfolgt hierbei zwischen der Anschlusseinrichtung IAD und der Übergangseinrichtung
IAT in dem gemeinsamen Signalisierungskanal CCSC. Zwischen der Anschlusseinrichtung
IAD und der Übergangseinrichtung
IAT kann zudem ein zusätzliches
Protokoll A2CC (AAL2 Channel Control) vorgesehen werden, sofern
dies für
die Bereitstellung der vollen V5-Funktionalität z.B. am Endgerät UT erforderlich
sein sollte – diese
Wahlmöglichkeit
ist in der Zeichnung durch eine gepunktete Darstellung angedeutet.
Die Gesamtheit der Protokolle V5P'' und
des zu sätzlichen
Protokolls A2CC wird auch als Protokoll-Set bzw. – abgekürzt – Protokoll
A2LC (AAL2 Loop Control) bezeichnet.
-
In 3 ist
eine weitere Netz-Konfiguration dargestellt, die im Wesentlichen
derjenigen von 2 entspricht. Ergänzend ist
vorgesehen, dass die Anschlusseinrichtung IAD und die Übergangseinrichtung
IAT miteinander durch ein ATM-Netz ATMN verbunden sind, an das diese
an ATM-Schnittstellen ATMIF angeschlossen sind. Zudem ist das zusätzliches
Protokoll A2LC (AAL2 Loop Control) für diese Netz-Konfiguration
verbindlich vorgesehen. Zudem wird verdeutlicht, das die ersten
Protokolle V5P' z.B.
als Protection Protocol PP, als Bearer Channel Connection Protocol
BCC oder als Link Control Protocol LP und die zweiten Protokolle V5P'' als ISDN Signalling Protocol DSS, als
PSTN Signalling Protocol PSP oder als Control Protocol CP ausgebildet
sein können.
Das Control Protocol CP umfasst hierbei zumindest einen Protokollteil
Common Control CC.
-
In 4 ist
eine weitere Netz-Konfiguration dargestellt, die im Wesentlichen
derjenigen von 3 entspricht. Ergänzend ist
vorgesehen, dass die Anschlusseinrichtungen IAD nicht direkt an
das ATM-Netz ATMN angeschlossen werden, sondern indirekt durch einen
Zugangs-Multiplexer DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer).
Hierbei kommt auf der physikalischen Schnittstelle zwischen der
Anschlusseinrichtung IAD und dem Zugangs-Multiplexer DSLAM eines
der in der Fachwelt als xDSL bezeichneten Übertragungsverfahren zur Anwendung.
Auf einer höheren
Protokollschicht werden hierbei jedoch weiterhin ATM-Zellen übermittelt
werden – dies
wird durch die erweiterte Bezeichnung DSLAM (ATM) des Zugangs-Multiplexers DSLAM
angedeutet. Somit sind aus der von der physikalischen Schnittstelle
abstrahierten Sicht der ATM Protokoll-Ebene weiterhin die Anschlusseinrichtung
IAD und die Übergangseinrichtung
IAT miteinander verbunden. Dieser Sachverhalt ist in 5 im
Detail dargestellt.
-
In 5 ist
eine Netz-Konfiguration dargestellt, die im Wesentlichen derjenigen
von 3 bzw. 4 entspricht. Zur Verdeutlichung
der abstrahierten Sicht der ATM-Protokoll-Ebene ist jedoch auf eine Darstellung des
ATM-Netzes ATMN bzw. des Zugangs-Multiplexers DSLAM verzichtet.
Stattdessen ist eine virtuelle Verbindung VCC (ATM) der ATM Protokoll-Ebene dargestellt
sowie in dieser enthaltene virtuelle Kanäle VC. Zwischen der Anschlusseinrichtung
IAD und der Übergangseinrichtung
IAT ist ein separater gemeinsamer Signalisierungskanal CCSC vorgesehen,
der vorzugsweise die Kanalnummer CID = 8 aufweist. Die mit den Endgeräten assoziierten
Bearer-Kanäle B und
Demand-Kanäle
D werden jeweils in separaten virtuellen Kanälen übermittelt, d.h. die in den
Demand-Kanälen
D nach dem ISDN Signalling Protocol DSS vorgesehen Signalisierungsinformationen
werden gemäß dieser
beispielhaften Konfiguration nicht in dem gemeinsamen Signalisierungskanal
CCSC sondern in endgerät-individuellen
virtuellen Kanälen
VC transportiert. Die Übermittlungsvorgänge werden
vorzugsweise nach einem AAL2-Protokoll gesteuert. Alternativ kann
auch ein AAL5-Protokoll eingesetzt werden.
-
Für das Ausführungsbeispiel
sei eine Netz-Konfiguration entsprechend 3 mit einer
Ausgestaltung der in dem ATM-Netz ATMN zwischen der Anschlusseinrichtung
IAD und der Übergangseinrichtung
IAT vorgesehenen virtuellen Verbindung VCC entsprechend 5 angenommen.
In der Übergangseinrichtung
IAT werden hierbei beispielsweise die Protokolle Protection Protocol
PP, Bearer Channel Connection Protocol BCC und Link Control Protocol
LP und in der Anschlusseinrichtung IAD die Protokolle PSTN Signalling
Protocol PSP und Control Protocol CP inhaltlich abschießend bearbeitet.
Das ISDN Signalling Protocol DSS wird inhaltlich grundsätzlich in
den Endgeräten
UT abschließend
bearbeitet und in der Anschlusseinrichtung IAD lediglich transparent übermittelt.
In der Anschlusseinrichtung IAD kann jedoch ggf. auch eine inhaltliche
Bearbeitung des ISDN Signalling Protocols DSS erfolgen, sofern dies
erforderlich sein sollte.
-
Grundsätzlich werden
alle genannten Protokolle in dem gemeinsamen Signalisierungskanal
CCS übermittelt,
der für
das ATM-Netz ATMN
vorzugsweise als virtueller Kanal VC mit Kanalnummer CID = 8 ausgebildet
ist. Alternativ wird zumindest das ISDN Signalling Protocol DSS
in endgeräte-spezifischen
Kanälen VC übermittelt,
wodurch in den Anschlusseinrichtungen IAD die ansonsten erforderliche
Adressanpassung an das Adressierungsschema des gemeinsamen Signalisierungskanals
CCSC unterbleibt. Dies ist von besonderem Vorteil, da ansonsten
zusätzlich
zu der in der Übergangseinrichtung
IAT ohnehin für
die V5-Schnittstelle V5IF erforderlichen Adressanpassung an das
Adressierungsschema des auf der V5-Schnittstelle V5IF vorgesehenen
gemeinsamen V5-Signalisierungskanals eine zweite Adressanpassung
innerhalb des Zugangsnetzes AN durchgeführt würde.
-
Die
in dem gemeinsamen Signalisierungskanal CCSC verwendeten Protokolle-Elemente
weisen vorzugsweise eine im Wesentlichen identische Struktur wie
die nach den einschlägigen
V5-Standards definierten auf,
wodurch die Komplexität
der Signalisierungsbearbeitung in der Übergangseinrichtung IAT für die zweiten Protokolle
V5P'' im Wesentlichen
auf ein Durchreichen der betroffenen Protokoll-Elemente reduziert
wird. Die Protokolle V5P'' werden in dem ATM-Netz
ATMN vorzugsweise mit ATM-Zellen
nach dem ATM-Protokoll AAL2 transportiert.
-
Auch
das zusätzliche
Protokoll A2CC wird beispielsweise auf die vorhandenen Mechanismen
des verwendeten ATM-Protokolls AAL2 aufgesetzt. Der Data Link Layer
des zusätzlichen
Protokolls A2LC entspricht hierbei z.B. dem Data Link Sublayer LAPV5
entsprechend Section 10 der ETSI-Standards ETN 300 347 und ETN 300
324. Bei Nutzung des ATM Adapation Layers 2 AAL2 wird von dem zusätzlichen
Protokoll A2LC ein Sublayer Transmission Error Detection SSTED verwendet.
Dieses nutzt wiederum ein Sublayer Segmentation and Reassembly SSSAR.
Die Sublayer SSTED und SSSAR sind einem sog. Service Specific Convergence Sublayer
SSCS zugeordnet, der in dem internationalen ITU-Standard I.366.1, "Segmentation and
Reassembly Service Specific Convergence Sublayer for the AAL type
2", 06/99 beschrieben
ist. Zusammenfassend ergibt sich zwischen der Anschlusseinrichtung
IAD und der Übergangseinrichtung
IAT folgendes Zusammenwirken der Protokolle:
-
-
Das
die Gesamtheit der Protokolle V5P'' und
des zusätzlichen
Protokolls A2CC bezeichnende Protokoll A2LC (ARL2 Loop Control)
erfordert bei Übermittlung
in dem gemeinsamen Signalisierungskanal CCSC wegen der Mehrzahl
von Protokollen eine Adressierung der jeweiligen Protokolle zu deren
Unterscheidung und korrekten Übermittlung
an die Protokolle V5P bzw. das zusätzliche Protokoll A2CC jeweils
bearbeitenden Protokoll-Instanzen. Hierzu werden die Protokoll-Elemente
mit in den V5-Standards vorgesehenen Envelope Function Addresses
(EFA) gekennzeichnet. Folgende Envelope Function Addresses sind
vorgesehen:
-
-
Das
Control Protocol CP umfasst beispielsweise zwei Teilprotokolle:
1) ein Teilprotokoll User Port Control und 2) ein Teilprotokoll
Common Control CC, die beide in Section 15 des ETSI-Standards ETN
300 347 bzw. Section 14 des ETSI-Standards ETN 300 324 beschrieben
sind. Von dem Teilprotokoll CC sind für das Protokoll A2LC vorzugsweise
lediglich folgende Funktionen verwendet:
- – Variant
and Interface ID
- – Restart
(PSTN)
- – Block/Unblock
all relevant PSTN/ISDN user ports, jeweils als request, accepted,
rejected und completed
-
Entsprechend
einer Ausgestaltung des Protokolls A2LC wird das Teilprotokoll Common
Control CC um eine Continuity Check Funktion ergänzt, indem beispielsweise folgende
zwei Protokoll-Elemente hinzugefügt werden:
- – A2LC
CONTINUITY CHECK
- – A2LC
CONTINUITY CHECK ACK
-
Sofern
diese Protokoll-Elemente z.B. periodisch ausgetauscsht werden, können Störungen des
gemeinsamen Signalisierungskanals CCSC aufgedeckt werden. Im Fehlerfall
werden z.B. die Finite State Machines, die nach den V5-Standards
Zustände
der Endgeräte
UT repräsentieren,
in einen Blockierungszustand überführt.
-
Das
zusätzliche
Protokoll A2CC wird infolge des ATM-Netzes ATMN eingesetzt und zumindest
für die Aktivierung
und Deaktivierung der gemäß dem AAL2-Protokoll
genutzten virtuellen Kanäle
VC verwendet – im folgenden
abgekürzt
auch 'AAL2-Kanal'. genannt. Es umfasst
z.B. folgende Protokoll-Elemente:
- – ACTIVATION
- – ACTIVATION
COMPLETE
- – ACTIVATION
REJECT
- – DE-ACTIVATION
- – DE-ACTIVATION
COMPLETE
- – DE-ACTIVATION
REJECT
- – AUDIT – optional
- – AUDIT
COMPLETE – optional
- – IAD
FAULT – optional
- – IAD
FAULT ACKNOWLEDGE – optional
-
Die
Aktivierung und Deaktivierung eines AAL2-Kanals wird vermittlungsseitig
durch Aussenden der jeweils entsprechenden Protokoll-Elemente ACTIVATION
bzw. DE-ACTIVATION gesteuert. Endgeräteseitig wird hierauf mit den
jeweils entsprechenden Protokoll-Elementen geantwortet. Diese Prozedur
kann z.B. während der
Belegung eines zur Übermittlung
eines B-Kanals vorgesehenen Kanals auf der V5-Schnittstelle V5IF
erfolgen. Die Protokoll-Elemente AUDIT und AUDIT COMPLETE sind vorzugsweise
optional und für
die Überprüfung der
Zuordnung:
AAL2-Kanäle <=> Kanalnummern CID der
AAL2-Kanäle
vorgesehen.
Ebenso sind die Protokoll-Elemente IAD FAULT und IAD FAULT ACKNOWLEDGE
optional und können
ggf. für
die Mitteilung von Fehlerzuständen
in der Anschlusseinrichtung IAD an die Übergangseinrichtung IAT verwendet
werden.
-
Besonders
schöne
Vorteile ergeben sich bei Einsatz der Erfindung in einer Netz-Konfiguration
gemäß 4.
In dieser werden mit Hilfe der xDSL-Techniken auf den vorhandenen
Kupferleitungen höhere Übermittlungskapazitäten zur
Verfügung
gestellt. Somit können
sog. Multiline Telephony Services zur Verfügung gestellt werden, bei denen
i.A. mehr als die z.B. bei ISDN üblichen
drei Kanäle
2B + D zur Verfügung
gestellt werden. Hierbei kann bedingt durch die Flexibilität der statistischen
Kapazitätssteuerung
des gemeinsamen Signalisierungskanals CCSC in Kombination mit der
flexiblen Anzahl von virtuellen Kanälen VC eines ATM-Netzes ATMN
somit den im Vergleich zu bewährten
PSTN- und ISDN-Zugangsnetzen AN höheren Schwankungen der je Endgerät UT erforderlichen
Anzahl von Übermittlungskanälen und
Kapazität
zur Übermittlung
von Nutz- und Signalisierungsinformationen
weitgehend optimal entsprochen werden. Der Transport der Informationen
erfolgt dabei auch auf den xDSL-Übertragungsstrecken
in ATM-Zellen, wobei in einer hierbei eingesetzten virtuellen Verbindung
VCC Informationen, die einer Mehrzahl von Endgeräten UT zugeordnet sind, vorzugsweise
nach dem AAL2-Protokoll transportiert werden.
-
Das
gleiche Verfahren kann auf analoge Weise auch dann angewendet werden,
wenn ein anderes paketorientiertes Netz verwendet wird, z.B. ein
IP (Internet Protocol) basiertes IP-Netz. Anstatt des AAL2-Protokoll kommen
hierbei IP spezifische Protokolle zum Einsatz, wobei sich diese
Protokolle nicht zwingend gegenseitig ausschließen. So ist z.B. im Rahmen
von IP over ATM durchaus ein kombinierter Einsatz von IP- und ATM-Protokollen
vorgesehen.
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Diese
weitreichende Äquivalenz
wird in der Fachwelt durch ähnlich
lautende Fachtermini widergespiegelt, wo z.B. je nach Netz-Konfiguration
von einer 'Loop
Emulation Services over ATM' bzw. 'Loop Emulation Services
over IP' oder bei
Konzentration auf Sprache als wesentliche Nutzinformation von 'Voice over ATM' (VoATM), 'Voice over IP' (VoIP) oder 'Voice over DSL' (VoDSL) gesprochen
wird. Für
jede der hier genannten sowie diesen entsprechenden Techniken kann
die Erfindung von einem einschlägigen
Fachmann somit leicht auf äquivalente
Weise angewendet werden.