DE19950915A1 - Verfahren zur Bestimmung eines Ortes, an dem ein Detetkionssignal am wahrscheinlichsten erfolgt ist und Auswerteeinheit für ein Detektorsystem - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung eines Ortes, an dem ein Detetkionssignal am wahrscheinlichsten erfolgt ist und Auswerteeinheit für ein DetektorsystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines wahrscheinlichsten Ortes, an dem ein Detektionssignal erfolgt ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass verschiedene Koordinaten des Ortes voneinander unabhängig ermittelt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines
Ortes, an dem ein Detektionssignal am wahrscheinlichsten
erfolgt ist.
Die Erfindung betrifft ferner eine Auswerteeinheit für ein
Detektorsystem.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus dem Artikel "Digital
Centroid-Finding Electronics for High-Rate Detectors", P. J.
Pietraski, Z. Zojceski, D. P. Siddons, G. C. Smith and B. Yu,
Brookhaven National Laboratory, Upton, NY 11973, USA, 1998 in
IEEE Nuclear Science Symposium, bekannt.
Bei dem bekannten Verfahren werden Differenzen zwischen in
verschiedenen Detektoren erzeugten Ladungen ermittelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren zu schaffen, bei dem der Ort eines
Signalereignisses möglichst schnell bestimmt werden kann.
Vorzugsweise soll das Verfahren sich für die Durchführung von
Messungen in Echtzeit eignen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein
gattungsgemäßes Verfahren so durchgeführt wird, dass
verschiedene Koordinaten des Ortes voneinander unabhängig
ermittelt werden.
Zur Erhöhung der Genauigkeit der Zuordnung ist es zweckmäßig,
dass ermittelt wird, für welchen Detektor und/oder für welche
Detektorgruppe eine Signalsumme maximal ist.
Zur Erhöhung der Genauigkeit der Zuordnung ist ferner
vorteilhaft, dass bei Detektionsereignissen, die von
verschiedenen Detektoren und/oder Detektorgruppen registriert
werden, die Signale des Detektors und/oder der
Detektorgruppe, welche eine größere Signalsumme aufweisen,
verwendet werden.
Zur Vermeidung von fehlerhaften Detektionen ist es
zweckmäßig, dass bei sich überlappenden Mehrfachereignissen
die Mehrfachereignisse als zu einem Detektor und/oder einer
Detektorgruppe zugehörig erfaßt werden.
Eine hohe Erfassungsgeschwindigkeit und eine hohe
Gleichmäßigkeit der Erfassung der Orte der Signalereignisse
werden dadurch erreicht, dass bei der Ermittlung des Ortes,
an dem ein Detektionsereignis stattfand, wenigstens eine
Tabelle eingesetzt wird, die für verschiedene
Signalverteilungen Koordinaten von erwarteten
wahrscheinlichsten Orten der Detektionsereignisse enthält.
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, dass eine Tabelle
eingesetzt wird, die für alle Signalverteilungen die
zugehörigen Koordinaten des wahrscheinlichsten Ortes des
Ereignisses enthält.
Es ist jedoch auch zweckmäßig, dass eine Tabelle eingesetzt
wird, die für mehrere der zu erwartenden Signalverteilungen
die zugehörigen Koordinaten des wahrscheinlichsten Ortes des
Ereignisses enthält und dass wahrscheinlichste Orte für
Detektionsereignisse bei weiteren Signalverteilungen aufgrund
der Werte der Tabelle extrapoliert werden.
Um einen Einfluß von Störsignalen zu verringern, ist es
vorteilhaft, das Verfahren so durchzuführen, dass eine
Speicherung von Detektionssignalen nicht erfolgt, wenn die
Detektionssignale unterhalb eines Schwellwertes liegen.
Zweckmäßigerweise erfolgt das Verfahren dabei so, dass der
Schwellwert fest vorgegeben ist.
Eine bevorzugte Variante dieses Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, dass der Schwellwert während der Durchführungen
von Messungen anhand der Größe auftretender Signale variiert
wird.
Eine zeitliche Konstanz der Detektion läßt sich in
vorteilhafter Weise dadurch erreichen, dass die einzelnen
Detektoren so betrieben werden, dass während der Durchführung
von Messungen die Signalstärken im wesentlichen auf einem
gleichbleibenden mittleren Intensitätsniveau gehalten werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner, eine Auswerteeinheit für
ein Detektorsystem zu schaffen, wobei die Auswerteeinheit
sich dadurch auszeichnet, dass sie wenigstens ein Mittel zur
Durchführung eines erfindungsgemäßen Detektionsverfahrens
enthält.
Bei der Auswerteeinheit kann es sich beispielsweise um eine
Schaltungsanordnung mit Mitteln zur Durchführung logischer
Vergleiche, einen Computer oder um ein Bestandteil eines
Computers handeln. Der Begriff "Computer" ist in keiner Weise
einschränkend zu verstehen. Es kann sich hierbei um eine
beliebige zur Durchführung von Berechnungen geeignete Einheit
handeln, beispielsweise eine Workstation, einen
Personalcomputer, einen Mikrocomputer oder eine zur
Durchführung von Berechnungen geeignete Schaltung.
Eine schnelle Datenverarbeitung wird dadurch erreicht, dass
die Auswerteeinheit mindestens einen Verteiler enthält, der
Signale der Detektoren an wenigstens einen ausgewählten
Signalverarbeiter weiterleitet.
Die Auswerteeinheit kann auf verschiedene Weisen gestaltet
sein. Insbesondere ist es möglich, die Auswerteeinheit so zu
gestalten, dass ihre Bestandteile auf die Durchführung eines
oder mehrerer vorgegebener Auswerteverfahren optimiert sind.
So ist es beispielsweise vorteilhaft, die Auswerteeinheit mit
analogen Ausgangskanälen auszugestalten, vorzugsweise auch
anologe Pulsformer vorzusehen und im Anschluß an die
Pulsformer Analog-Digital-Wandler vorzusehen.
Die zuvor genannte Anordnung ermöglicht eine besonders
schnelle Signalerfassung, wie sie in einem Online-Betrieb
gewünscht ist. Die Erfindung beinhaltet jedoch auch
Ausführungsformen, bei denen die Auswerteeinheit vollständig
digital oder vollständig analog ist, bzw. die eine andere
Aufteilung zwischen analogen und digitalen Bestandteilen
aufweist.
Eine besonders schnelle und zuverlässige Signalverarbeitung
läßt sich dadurch erzielen, dass der Verteiler ein digitaler
Baustein ist. Der Verteiler ist vorzugsweise ein Application
Specific Integrated Circuit (ASIC). Insbesondere handelt es
sich bei dem Baustein um ein digitales Gate-Array,
vorzugsweise um ein Field Programmable Gate-Array (FPGA). Ein
Field Programmable Gate-Array ist mit dem besonderen Vorteil
einer freien Programmierbarkeit verbunden.
Das System eignet sich für beliebige Zählraten und ist auch
bei hohen Zählraten im Bereich von 1 MHz bis zu mehreren MHz
geeignet.
Die Auswerteeinheit eignet sich insbesondere für eine größere
Anzahl von Kanälen, beispielsweise 256 × 256 Kanäle. Durch
eine so große Zahl wird die Auflösung für Teilbereiche
(Subbereiche) gesteigert.
Eine Erhöhung der Erfassungs- und/oder
Auswertegeschwindigkeit kann dadurch erzielt werden, dass der
Verteiler so gestaltet ist, dass er ein zu bearbeitendes
Signal an einen freie Verarbeitungskapazität aufweisenden
Signalprozessor weiterleitet. Hierdurch ist es möglich,
Messungen in Echtzeit durchzuführen.
Eine Unterdrückung von Störsignalen läßt sich dadurch
erzielen, dass die Auswerteeinheit wenigstens ein Bauelement
enthält, welches eine Differentiation durchführt. Hierdurch
werden langsame Störsignale eliminiert.
Eine weitere Verbesserung der Unterdrückung läßt sich dadurch
erzielen, dass das Bauelement ein Shaping-Verstärker ist.
Eine Erhöhung der Zuverlässigkeit der Datenverarbeitung wird
dadurch erzielt, dass die Signalprozessoren digitale
Signalprozessoren sind.
Um eine störungsarme Datenübertragung zu erzielen, ist es
vorteilhaft, dass wenigstens bereichsweise Lichtleiter zur
Datenübertragung dienen.
Um das Detektorsystem für Flugzeitmessungen nutzen zu können,
kann es so gestaltet werden, dass die Auswerteeinheit
Strahlungsereignisse zu voneinander verschiedenen
Flugzeitkanälen zuordnen kann.
Um bei den Flugzeitmessungen und/oder anderen zeitkritischen
Anwendungen eine Erfassung in Echtzeit zu ermöglichen, ist es
vorteilhaft, Speicherbänke mit einer Datenbreite von
mindestens 24 bit vorzusehen. Speicherbänke mit einer
Datenbreite von wenigstens 32 bit sind besonders vorteilhaft.
Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 ein Feld, in dem ein Ort eines Ereignisses
eingetragen ist,
Fig. 2 eine Prinzipskizze zur Verdeutlichung der
Adressierung einer Speicherzelle zur Abspeicherung
eines Detektionsereignisses,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen linearen Detektor,
Fig. 4 Werte einer berechneten Erwartungsfunktion an einem
linearen Detektor,
Fig. 5 eine Simulation von Detektionsereignissen bei
Auslösung von Detektionsereignissen an diskreten
Positionen,
Fig. 6 eine Simulation von Detektorwerten bei Auslösung
von Detektionsereignissen an allen Positionen,
Fig. 7 ein zweidimensionales Feld mit Spalten- und
Zeilensummensignalen zur Bestimmung und
Fig. 8 eine in Simmulationsrechnungen ermittelte
Zählratenverteilung bei homogener Einstrahlung.
Nachfolgend wird die Erfindung am Beispiel der
ortsaufgelösten Detektion von Neutronen erläutert. Die
Erfindung ist jedoch in keiner Weise auf die Detektion von
Neutronen beschränkt, sondern umfaßt jegliche ortsaufgelöste
Detektion von Ereignissen. Aufgrund der Fähigkeit,
verschiedene Ereignisse aufnehmen zu können, eignen sich das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Auswerteeinheit besonders zur Erfassung von
Strahlungsereignissen, jedoch ist sie nicht auf diese
beschränkt.
Das Verfahren, bei dem nach dem wahrscheinlichsten Ort
gesucht wird, wird nachfolgend anhand von geeigneten
Wahrscheinlichkeitsverteilungen beispielsweise
Poissonverteilungen, beschrieben:
Dabei ist P(Sik, Bik) die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten
der Meßgröße Sik, wenn der Erwartungswert Bik ist. Für einen
Satz von Meßgrößen wird stets genau ein Ort (x, y) gefunden,
für den das Produkt der Wahrscheinlichkeiten maximal ist. Die
P(Sik, Bik)-Funktionen sind Poissonverteilungen, die
Peakverhalten bei Sik = Bik zeigen. Die
Wahrscheinlichkeitsverteilungen können in guter Näherung
durch Gauss-Funktionen mit dem Argument (Sik - Bik) ersetzt
werden.
Geeignete Vereinfachungen des Verfahrens erhöhen seine
Einsetzbarkeit und seine Zuverlässigkeit bei der Suche nach
dem wahrscheinlichsten Ort an dem ein Detektionsereignis
erfolgt, beispielsweise den wahrscheinlichsten Ort, an dem
ein Neutron absorbiert wird. Die dargestellten
Vereinfachungen können einzeln und/oder gemeinsam eingesetzt
werden.
Die Vereinfachungen sind:
- 1. Statt das Maximum des Produkts der Wahrscheinlichkeiten P(Sik, Bik) zu suchen, genügt es, das Maximum der gewichteten Summe der Abweichungsquadrate zwischen den Signalen und den angenommenen Erwartungswerten zu bestimmen.
- 2. Es wird das Problem in zwei getrennte Aufgaben zerlegt, in denen dann die wahrscheinlichste x-Koordinate und die wahrscheinlichste y-Koordinate des Ortes bestimmt werden.
- 3. Es werden bei der Bestimmung der wahrscheinlichsten x,y- Koordinaten nur jeweils zwei Signalsummen berücksichtigt. Diese Näherung ist vertretbar, weil alle weiteren Signale ohnehin fast nur aus elektronischem Rauschen bestehen.
- 4. Es wird noch ein Maßstabsfaktor γ bei den Abweichungen zwischen Signal und Erwartungswert in der Form (γSik - Bik) eingeführt. Auch hinsichtlich dieser Größe wird der Ausdruck der Summe aller Abweichungsquadrate minimiert. Damit wird sichergestellt, dass die absoluten Werte der Signal- und Erwartungswerte keine Bedeutung haben, sondern nur ihre relativen Werte in die Minimumsuche eingehen.
- 5. Schließlich werden nur diskrete Ereignisorte zugelassen, damit die Suche nach den wahrscheinlichsten Ortskoordinaten auf eine Abfrage von endlich vielen eingeschränkt wird.
Diese Vereinfachungen führen auf die folgenden beiden
Minimumsuchen für die x- und y-Koordinate des
Absorptionsereignisses
Darin sind die Sk-1, Sk, zwei benachbarte Spaltensummen von
Signalen zweier übereinander liegender Photomultiplier PM und
entsprechend sind die Zi, Zi-1 zwei Zeilensummen von Signalen
zweier nebeneinander liegender Photomultiplier PM. Die
Situation ist in Fig. 1 dargestellt. Bei Fig. 1 ist in einem
PM-Array mit dem Spaltenindex 1 <= k = 8 und dem Zeilenindex
1 <= i <= 8 der Ort eines Ereignisses eingetragen. Die Spalten
und Zeilensummen sind für dieses Ereignis:
S2 = PM22 + PM32 S3 = PM23 + PM33
Z2 = PM22 + PM23 Z3 = PM32 + PM33
Sie erstrecken sich über die PM-Signale in Pfeilrichtung.
Die Fk(y) und Ei(x) sind die entsprechenden Summen der
Erwartungswerte der Sk und Zi.
F2(x) = <B22(x, y)<y + <B32(x, y)<y
F3(x) = <B23(x, y)<y + <B33(x, y)<y
E2(y) = <B22(x, y)<x + <B22(x, y)<x
E3(y) = <B23(x, y)<x + <B33(x, y)<x
Ermittelt wird dabei über die jeweils andere Koordinate, die
über den Abstand zweier PM variiert wird.
Die xj und die yl sind in den Gleichungen (2a) und (2b)
mögliche diskrete x- und y-Koordinaten von
Ereignispositionen, die die Detektorfläche gleichmäßig
überspannen. Die Minimumsuche in beiden Gleichungen endet mit
jeweils einem jmin und lmin, die dann zusammen die
Speicheradresse des Ereignisses bilden.
Das Ereignis eines absorbierten Neutrons wird durch seine an
den 64 Photomultipliern (PM) generierten Signale
repräsentiert. Aus diesen Signalen, von denen die meisten
lediglich aus elektronischem Rauschen bestehen, wird
vorzugsweise die Adresse eines Speicherplatzes gebildet,
dessen Inhalt dann um 1 erhöht wird. Diese Aufgabenstellung
wird in Fig. 2 verdeutlicht. Fig. 2 zeigt eine Adressierung
einer Speicherzelle zur Abspeicherung des
Neutronenereignisses.
Die Abspeicherung sollte gemäß des Ortes erfolgen, an dem die
Neutronenabsorption stattgefunden hat. Das ist nur
eingeschränkt möglich, da die zur Verfügung stehenden PM
Signale Sik stochastische Größen sind, die um ihre
Erwartungswerte Bik(x, y) fluktuieren und damit keine
eindeutigen Funktionen des Ortes sind. Lediglich ihre
Erwartungswerte sind wohl definierte Funktionen des Ortes der
Neutronenabsorption. Prinzipiell kann der Ort nicht genauer
bestimmt werden als dadurch, dass nach dem wahrscheinlichsten
Ort für die generierten PM-Signale gesucht wird. Dazu sollten
die Erwartungswerte aller Multiplier-Signale in Abhängigkeit
der Ereignisorte (x, y) bekannt sein. Die Speicheradressen
werden dann bis auf einen Maßstabsfaktor und Offset-Wert
identisch den ermittelten wahrscheinlichsten Orten (xw, yw)
und eine Abspeicherung eines Ereignisses geschieht dann
dadurch, dass der Inhalt der Speicherzelle um 1 erhöht wird.
Statt einer mühsamen, sich ständig neu stellenden
Minimumsuche wird für alle möglichen Fälle die Minimumsuche
einmal vorab durchgeführt und das Ergebnis in zwei Tabellen
festgehalten. Beide Tabellen haben drei Einträge und liefern
als Ausgabewert das berechnete jmin bzw. lmin.
jmin = Tab_X(k, Sk-1, Sk) (3a)
lmin = Tab_Y(i, Zi-1, Zi) (3b)
In dem dargestellten Beispiel führen alle möglichen Einträge
auf eine Tabellengröße von 64 × 256 × 256, wenn die ADC-
Auflösung für die PM-Signale 8 Bit ist. Die Tabelle hat eine
ausreichende Tiefe von beispielsweise 2 Byte, um die Minima
jmin bzw. lmin aufzunehmen.
Nachdem einmal die Tabellen gefüllt sind, bedarf es bei der
Verarbeitung keiner neuen Berechnungen mehr.
Im Prinzip sind diese Funktionen über Messungen zu gewinnen,
indem mit einem fokussierten, intensiven Neutronenstrahl die
Detektorfläche abgerastert wird und dabei die gemittelten
Pulshöhen gemessen werden. Es ist jedoch zweckmäßiger, die
Funktionen unter der Annahme homogener Photokathoden aus der
Lichtverteilungsfunktion zu berechnen und damit die Tabellen
zu füllen.
Diese Situation ist in Fig. 3 verdeutlicht, wo die
Verhältnisse für ein lineares PM-Array im Querschnitt
dargestellt sind. Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch einen
linearen Szintillationsdetektor. Die Geometrie wird durch den
PM-Abstand A, den PM-Durchmesser D und die Disperserdicke T
festgelegt. Die Lichtverteilung wird durch den Lichtkegel mit
Öffnungswinkel α bestimmt.
Das Resultat solcher Berechnungen zeigt Fig. 4 für die
Referenzwerte A = 1, D = 1, T = 0.9 und α = 90°.
Fig. 4 zeigt eine berechnete Erwartungsfunktionen am linearen
Detektor mit den angegebenen Parametern A, D, T, α.
Diese Erwartungswerte wurden bei der Berechnung der jmin-Werte
zugrunde gelegt. Mit den jmin-Werten wird die Adressentabelle
gefüllt.
Die Abspeicherung von Neutronen unter Einsatz der Tabelle
führt bei Neutroneneinstrahlung an diskreten Orten zu den in
Fig. 5 dargestellten Peaks. Bei der Simulation wurde
angenommen, dass die im Mittel erzeugte Photoelektronenzahl
pro Ereignis 400 ist. Fig. 5 zeigt eine Detektorsimulation
bei Einspeisung der Neutronen an neun diskreten Positionen.
Die Ortsauflösung ist 0.08*A.
Eine Detektorsimulation bei Einspeisung der Neutronen
gleichmäßig an allen Positionen ist in Fig. 6 dargestellt.
Die Detektorsignale, die auch als Detektorantwort bezeichnet
werden, zeigen eine konstante Intensitätsverteilung.
Bei homogener Einstrahlung wird entsprechend der Darstellung
in Fig. 6, abgesehen von statistischen Fluktuationen, eine
homogene Zählrate über die Kanäle im Simulationsexperiment
beobachtet. Dieses Resultat zeigt die Zuverlässigkeit der
gewählten Vorgehensweise, denn bei dem Verfahren wird gemäß
des wahrscheinlichsten Ortes abgespeichert, der im Mittel mit
dem wahren Ort des Ereignisses identisch ist.
Die folgenden Teilaufgaben werden zweckmäßigerweise für die
Detektion eines Neutrons durchgeführt:
- 1. Die Kernreaktion im Szintillator führt zu einem Lichtpuls, dessen Photonen auf mehrere PM-Kathoden treffen und PM-Signale erzeugen. Das Ereignis wird zunächst durch 64 Signale repräsentiert.
- 2. In dem Signal-Array wird nach dem Indexpaar (i, k)
gesucht, für das die Vierersumme S4 maximal ist. Sie ist
S4 = PMi,k + PMi-1,k + PMi,k-1 + PMi,k-1 + PMi-l,k-l (4)
in Fig. 1 das gesuchte (i, k) das Paar (3,3). Berechnet werden dann die Spalten- und Zeilensummen Sk-1 und Sk sowie Zi-1 und Zi. - 3. Mit diesen Spalten- und Zeilensummen und dem Indexpaar werden die Tabellenwerte jmin und lmin gelesen.
- 4. Aus beiden Werten wird die Speicheradresse gebildet.
- 5. Der Inhalt der entsprechenden Speicherzelle wird um 1 erhöht.
Fig. 8 zeigt eine in Simulationsrechnungen ermittelte
Zählratenverteilung bei homogener Einstrahlung.
Die Nichtlinearitäten sind besonders an beiden
Detektorrändern ausgeprägt. Sie betragen außerhalb von
Randbereichen etwa 20%. Es ergeben sich aber keine
Diskontinuitäten. Auch wenn weit vom Ereignis entfernt
liegende PMs nur mit ihrem Rauschen beitragen, sollten diese
Signale bei der Schwerpunktsbildung mit verwendet werden,
damit entlang einer Auswerteachse kein Wechsel von einer
Formel zur nächsten geschieht, was Diskontinuitäten erzeugt.
Eine Abfolge von bevorzugten Verfahrensschritten ist
nachfolgend in einer besonders zweckmäßigen, jedoch nicht
notwendigen Reihenfolge dargestellt:
- - Eine FPGA Eingangsbaugruppe erkennt ein Ereignis
- - alle FPGA Eingangsbaugruppen werden gesperrt
- - jede FPGA Eingangsbaugruppe schreibt seine ADC Bytes in das FIFO
- - Fifo ist als 32 bit Ausgangsbus aufgebaut
- - Das *EVENT Signal wird aktiviert (Fifo X NotEmpty)
- - die FPGA Eingangsbaugruppen sind wieder frei (max 1 µs)
- - der "Local Bus Controller" (LBC) erkennt das *EVENT Signal
- - der LBC sucht nach einem freien DSP (*FREE Signale)
- - der LBC selektiert einen freien DSP (Go 0. .3 Signale)
- - der LBC aktiviert das *GO Signal
- - der selektierte DSP
- - aktiviert nacheinander die 4 FPGA Baugruppen (*CS_FPGA0. .3)
- - und liest von jeder Baugruppe 4 Doppelworte (*RD_FPGA)
- - zum Abschluß wird sein *FREE Signal weggenommen
- - der LBC erkennt, dass der DSP die Arbeit aufgenommen hat und nimmt das *GO Signal weg
- - der DSP bearbeitet die eingelesenen Daten
- - Bearbeitung des 8 × 8 Bildes
- - abspeichern des Ergebnisses in einem lokalen Speicherbuffer
- - wenn Buffer voll, Flag für den Host setzen
- - wenn fertig, *FREE Signal setzen
- - die HOST CPU
- - pollt alle DSPs, ob Buffer voll ist
- - liest einen DSP Ergebnis Buffer ein
- - incrementiert im Spektrumsspeicher
- - überträgt das Bild auf Anforderung übers Netzwerk
- - speichert das Bild auf die lokale Festplatte.
Claims (34)
1. Verfahren zur Bestimmung eines wahrscheinlichsten Ortes
an dem ein Detektionssignal erfolgt ist,
dadurch gekennzeich
net, dass verschiedene Koordinaten des Ortes
voneinander unabhängig ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass ermittelt
wird, für welchen Detektor und/oder für welche
Detektorgruppe ein Signal oder eine Kombination von
Signalen extremal ist.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Patentansprüche 1
oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei sich überlappenden
Mehrfachereignissen die Mehrfachereignisse als zu einem
Detektor und/oder einer Detektorgruppe zugehörig
verarbeitet werden.
4. Verfahren nach einem oder beiden der Patentansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass bei sich überlappenden Mehrfachereignissen die
Mehrfachereignisse bei weiteren Signalverarbeitungs
schritten unberücksichtigt bleiben.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass ein Auftreten von sich
überlappenden Mehrfachereignissen registriert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Maximum einer gewichteten Summe von
Abweichungsquadraten zwischen aufgenommenen Signalen
und angenommenen Erwartungswerten bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass Koordinaten eines wahrscheinlichsten Ortes, an dem
ein Detektionssignal erfolgt ist, im wesentlichen gemäß
der Formel
erfolgt, wobei P(Sik, Bik) eine Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten einer Meßgröße Sik ist und wobei Bik ein Erwartungswert für das Auftreten eines Detektionssignals ist.
erfolgt, wobei P(Sik, Bik) eine Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten einer Meßgröße Sik ist und wobei Bik ein Erwartungswert für das Auftreten eines Detektionssignals ist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Orte, dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Bestimmung der Koordinaten des Ortes eine
bestimmte Anzahl Signalsummen berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass bei der Bestimmung
der Koordinaten jeweils zwei Signalsummen
berücksichtigt werden.
10. Verfahren nach einem der vorangegegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass bei
der Bestimmung der wahrscheinlichsten x- und y-
Koordinaten des Ortes jeweils drei Signalsummen
berücksichtigt werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei der Ermittlung des Ortes,
an dem ein Detektionsereignis stattfand, wenigstens eine
Tabelle eingesetzt wird, die für verschiedene
Signalverteilungen Koordinaten erwarteten
wahrscheinlichsten Orten der Detektionsereignisse
enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Tabelle
eingesetzt wird, die für alle Signalverteilungen
zugehörige Koordinaten des wahrscheinlichsten Ortes des
Ereignisses enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Tabelle
eingesetzt wird, die für mehrere der zu erwartenden
Signalverteilungen die zugehörigen Koordinaten des
wahrscheinlichsten Ortes des Ereignisses enthält und
dass wahrscheinlichste Orte für Detektionsereignisse bei
weiteren Signalverteilungen aufgrund der Werte der
Tabelle extrapoliert werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Verarbeitung von
Detektionssignalen nur erfolgt, wenn die
Detektionssignale wenigstens einen Schwellwert
erreichen.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Auftreten von
Detektionssignalen unterhalb des Schwellwertes separat
registriert wird.
16. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 14 oder
15, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Schwellwert fest
vorgegeben ist.
17. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 14 oder
15, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Schwellwert während der
Durchführungen von Messungen anhand der Größe
auftretender Signale variiert wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die einzelnen Detektoren so
betrieben werden, dass während der Durchführung von
Messungen die Signalstärken im wesentlichen auf einem
gleichbleibenden mittleren Intensitätsniveau gehalten
werden.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass von den Detektoren registrierten Signale an einen
Verteiler weitergeleitet werden, der die Signale der
Detektoren an wenigstens einen ausgewählten Signalver
arbeiter weiterleitet.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Verteiler ein zu be
arbeitendes Signal an einen freie Bearbeitungskapazität
aufweisenden Signalverarbeiter weiterleitet.
21. Auswerteeinheit für ein Detektorsystem, da
durch gekennzeichnet,
dass sie wenigstens ein Mittel zur Durchführung eines
Detektionsverfahrens nach einem oder mehreren der
vorangegangenen Ansprüche enthält.
21. Auswerteeinheit nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, dass sie
mindestens einen Verteiler enthält, der Signale der
Detektoren an wenigstens einen ausgewählten
Signalverarbeiter weiterleitet.
22. Auswerteeinheit nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, dass der Verteiler ein
digitaler Baustein ist oder wenigstens einen digitalen
Baustein enthält.
23. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Signalverarbeiter ein
Signalprozessor ist.
24. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der
vorangegangen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Verteiler
so gestaltet ist, dass er ein zu bearbeitendes Signal an
einen freie Verarbeitungskapazität aufweisenden
Signalverarbeiter weiterleitet.
25. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass sie
wenigstens ein Bauelement enthält, welches eine analoge
Signalaufbereitung durchführt.
26. Auswerteeinheit nach Anspruch 25, dadurch
gekennzeichnet, dass das Bauelement eine
Pulsformung und/oder eine Verstärkung durchführt.
27. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass sie parallel zueinander
geschaltete Analog-Digital-Wandler (ADW) enthält.
28. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit
bei Detektionsereignissen, die von verschiedenen
Detektoren und/oder Detektorgruppen registriert werden,
die Signale des Detektors und/oder der Detektorgruppe,
welche einen extremalen Wert einer Signalkombination
aufweisen, als zu verarbeitendes Detektionsereignis
verwendet.
29. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass sie einen Vergleicher enthält,
der überprüft, ob eine Intensität eines
Detektionssignals wenigstens
einen Schwellwert erreicht.
30. Auswerteeinheit nach Anspruch 29, dadurch
gekennzeichnet, dass sie
Detektionssignale, deren Intensität wenigstens dem
Schwellwert entspricht, anders behandelt, als
Detektionssignale, deren Intensität unterhalb des
Schwellwertes liegt.
31. Auswerteeinheit nach einem oder beiden der Ansprüche 29
oder 30, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwellwert fest vorgegeben ist.
32. Auswerteeinheit nach einem oder beiden der Ansprüche 29
oder 30, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwellwert anhand der Größe auftretender
Signale variiert wird.
33. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Signale der Detektoren so
normiert werden, dass innerhalb eines Meßzyklus die
durch die Normierung entstehenden Signalstärken im
wesentlichen auf einem gleichbleibenden mittleren
Intensitätsniveau gehalten werden.
Priority Applications (2)
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