DE19948678A1 - Datenübertragungskabel und Herstellungsverfahren - Google Patents
Datenübertragungskabel und HerstellungsverfahrenInfo
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- H01B11/002—Pair constructions
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Abstract
Bei einem Datenübertragungskabel mit wenigstens einem Aderpaar (1) aus zwei parallel nebeneinanderliegenden Adern mit einem elektrischen Leiter (2) und einer Umhüllung (3) aus Isoliermaterial sind die Umhüllungen einstückig miteinander verbunden und durch eine gemeinsame Extrusion auf ein Leiterpaar aufgebracht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Datenübertragungskabel mit wenigstens einem Leiter
paar und ein Verfahren zu seiner Herstellung. Ein solches Datenübertra
gungskabel ist beispielsweise in US 4,873,393 beschrieben. Innerhalb eines Ka
belaußenmantels sind mehrere Aderpaare angeordnet. Die Aderpaare sind aus
zwei miteinander verseilten Einzeladern gebildet. Problematisch bei Datenüber
tragungskabeln sind über die Kabellänge verteilte Kapazitätsunsymmetrien der
Aderpaare, die Impedanzschwankungen, Signalenergieverluste und Nebenspre
cheffekte verursachen, die also die Übertragungseigeneschaften eines Datenüber
tragungskabels insbesondere in den von der einschlägigen Norm EN 50173 ge
forderten hohen Frequenzen von bis zu 600 MHz verschlechtern.
Die Ursache der Kapazitätsunsymmetrien sind schwankende Abstände zwischen
den Leitern eines Aderpaares und insbesondere sich verändernde Durchmesser
der Aderumhüllungen. Bei der Herstellung von Datenübertragungskabeln ist daher
eine aufwendige Fertigungsüberwachung und Qualitätskontrolle erforderlich. Bei
herkömmlichen Datenübertragungskabeln werden zunächst Einzeladern durch
Extrusion hergestellt. Dabei wird ein elektrischer Leiter durch eine kreisrunde Ex
trusionsdüse eines Extruders hindurchgeführt und dabei mit einem Isolationsma
terial aus einem thermoplastischen Kunststoff ummantelt. Trotz Überwachung der
Extrusionsparameter wie Temperatur, Extrusionsdruck, Extrusionsgeschwindig
keit, etc., lassen sich Schwankungen des Aderdurchmessers und der Material
konsistenz des Umhüllungsmaterials nicht ganz vermeiden. So bewirken bei
spielsweise Druckänderungen bei der Extrusion unterschiedliche Extrusionsmen
gen und damit unterschiedlich Aderdurchmesser. Es ist daher noch eine aufwen
dige Qualitätskontrolle erforderlich, um nicht tolerierbare Adern auszusortieren.
Die geeigneten Adern werden dann zu Aderpaaren verseilt. Dabei werden auf
Durchmesser oder Materialschwankungen zurückzuführende Störstellen der Ein
zeladern zufallsmäßig nebeneinander angeordnet, was die Kapazitätsunsymme
trie eines Aderpaares noch fördert. Bisherige Datenübertragungskabel der in Re
de stehenden Art sind daher für Frequenzen nur bis etwa 600 MHz geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Datenübertragungskabel vorzuschlagen, das, ohne
die in der Norm EP 50731 genannten Toleranzbereiche zu verlassen, Übertra
gungsfrequenzen von mehr als 600 MHz zuläßt und das auf vereinfachte Weise
herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird für ein Datenkabel durch die Merkmale des Anspruches 1 und
hinsichtlich seiner Herstellung durch die Verfahrensmerkmale des Anspruches 7
gelöst.
Ein erfindungsgemäßes Datenübertragungskabel enthält wenigstens ein Ader
paar, das einstückig miteinander verbundene, durch eine gemeinsame Extrusion
auf ein Leiterpaar aufgebrachte Umhüllungen aufweist. Diese Vorgehensweise hat
zunächst den Vorteil, daß der Abstand zwischen den Leitern eines Paares exakt
eingehalten werden kann. Vorteilhaft ist weiterhin, daß sich Schwankungen der
Extrusionsparameter stets gleichzeitig auf beide Adern eines Aderpaares auswir
ken. Inhomogenitäten in der Materialkonsistenz sowie Duchmesserschwankungen
liegen sich also symmetrisch gegenüber. Die Folge ist, dass extrusionsbedingte
Kapazitätsschwankungen über die Länge des Leitungspaares gesehen, quasi
synchron verlaufen. Sich gegenüberliegende Bereiche der Einzeladern weisen al
so stets vergleichbare Kapazitäten auf. Unsymmetrien wie herkömmlichen Da
tenübertragungskabeln sind dadurch vermieden. Dementsprechend weisen die
vorgeschlagenen Datenübertragungskabel geringere Impedanzschwankungen
und geringere Nebensprecheffekte auf wie herkömmliche Kabel und sind für
Übertragungsfrequenzen bis mindestens 2000 MHz geeignet. Darüber hinaus sind
sie einfacher, nämlich mit geringerem Aufwand für die Qualitätsüberwachung
herstellbar.
Die Form der Extrusionsdüse ist so gewählt, dass die zylindrischen Umhüllungen
sich linienförmig berühren. Die beiden Umhüllungen sind somit einstückig mitein
ander verbunden und der gegenseitige Abstand der elektrischen Leiter exakt fest
gelegt und praktisch unveränderbar.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Umhüllungen eines Aderpaares
über einen Steg miteinander verbunden. Ein solches Aderpaar läßt sich auf einfa
che Weise auftrennen, um etwa die Einzeladern an Steckverbindern zu fixieren.
Als besonders vorteilhaft für das Isoliermaterial der Umhüllungen haben sich die
Kunststoffe Polypropylen, Polyethylen und Copolymere aus Hexafluorpropylen
und Tetrafluorethylen bewiesen. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist
an einem Kabelende ein Steckverbinder mit Kontaktelementen zur Fixierung der
elektrischen Leiter eines Aderpaares angeordnet, wobei das Rastermaß der Kon
taktelemente dem Abstand der elektrischen Leiter im Aderpaar entspricht. Ein
Auftrennen der Aderpaare kann dadurch entfallen. Somit bleibt die Geometrie des
Aderpaares bis an die Übergabepunkte erhalten. Übertragungsverluste durch Re
flexion werden dadurch minimiert.
Die Erfindung wird nun anhand von in den beigefügten Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 7 verschiedene Bauarten eines erfindungsgemäßen Datenübertra
gungskabels,
Fig. 8 ein Diagramm, das die Impedanz eines erfindungsgemäßen Daten
übertragungskabels in Abhängigkeit von der Signalfrequenz wieder
gibt, und
Fig. 9 ein Diagramm, das das Dämpfungs- und Nebensprechverhalten in
Abhängigkeit von der Signalfrequenz zeigt.
Die Fig. 1 bis 7 zeigen Datenübertragungskabel in Querschnittdarstellung. Alle
Datenübertragungskabel enthalten wenigstens ein aus zwei Adern bestehendes
Aderpaar 1. Eine Ader umfaßt einen elektrischen Leiter 2 vorzugsweise aus Kup
fer, gegebenenfalls mit Zinn oder Silber beschichtet, und eine Umhüllung 3 aus
einem Isolationsmaterial, etwa aus Polyethylen. Die Umhüllung kann auch mehr
schichtig aufgebaut sein (z. B. skin-foam-skin). Bei dem Leiter kann es sich um
einen Draht oder um eine Litze handeln. Die beiden Umhüllungen 3 sind durch ei
nen gemeinsamen Extrusionsvorgang einstückig ausgebildet und sind über einen
Steg 4 miteinander verbunden. Der Steg 4 erstreckt sich über die gesamte Länge
der Adern und verläuft in Querrichtung des Aderpaares gesehen auf der gedach
ten Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten der Leiter 2. Bei den gezeigten
Ausführungsbeispielen sind die Einzeladern miteinander verseilt, weisen also ei
nen Drall auf. Bei den Datenübertragungskabeln gemäß Fig. 1, 2,3 und Fig. 6 sind
die Aderpaare von einer Abschirmung 5, etwa einer Aluminium-kaschierten Folie
umfaßt. Das Datenübertragungskabel nach Fig. 1 enthält zwei Aderpaare, die üb
rigen Datenübertragungskabel enthalten jeweils vier Aderpaare. Bei den Ausfüh
rungsbeispielen gemäß Fig. 4, 5 und Fig. 7 sind die Aderpaare nicht abgeschirmt.
Sowohl im Falle von abgeschirmten als auch nicht abgeschirmten Aderpaaren
kann eine Gesamtabschirmung 6 vorhanden sein. Diese kann beispielsweise aus
einer Metallfolie 6a gebildet sein. Es kann aber auch ein Schirmgeflecht 6b ver
wendet werden. Ein solches Schirmgeflecht verbessert zum einen den mechani
schen Zusammenhalt der von ihm umfaßten Aderpaare und verbessert außerdem
die EMV der Abschirmung. Denkbar ist auch, dass die Abschirmung von einer
Metallfolie 6a und von einem Schirmgeflecht 6b gebildet wird (Fig. 4). Das abge
schirmte oder nicht abgeschirmte Paket aus mehreren Aderpaaren ist schließlich
von einem Kabelmantel 7 beispielsweise aus PVC umfaßt. Falls erforderlich, kann
für den Außenmantel auch ein FRNC-Material (Flame-Retardent, Non-Corrosive)
oder LSZH-Material (Low Smoke, Zero Halogen) verwendet werden. Bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 sind zwei Kabel über einen deren Kabelman
tel 7a miteinander verbindenden Steg 8 zusammengehalten. Innerhalb der Ge
samtabschirmung 6 ist ein Beilaufdraht 9 angeordnet.
Bei einer weiteren, nicht dargestellten Bauart sind die Aderpaare ohne Drall aus
gebildet, wobei jeweils zwei Aderpaare parallel aneinander liegen.
Die in Fig. 8 und 9 graphisch dargestellten Meßwerte wurden an Aderpaaren mit
einer Breite von 4,2 mm, einer Höhe von 2,0 mm und einer Steg-Breite von
0,2 mm erhalten. Der Durchmesser der Leiter betrug 0,64 mm. Als Material für die
Umhüllungen 3 wurde massives PE verwendet. Als Abschirmung für die Aderpaa
re wurde ein mit Aluminium kaschierter Folienstreifen von 20 × 0,065 mm einge
setzt.
Das Diagramm gemäß Fig. 8 gibt das Impedanzverhalten in Abhängigkeit von der
Signalfrequenz wieder. Die Linien A begrenzen den von der Norm EN 50731 fest
gelegten Toleranzbereich für die Impedanz. Die zwischen den Linien A eingetra
gene Messkurve B gibt die gemessenen Werte wieder. Erkennbar ist, dass in ei
nem Bereich von 1 bis 300 MHz der normgerechte Toleranzbereich weit unter
schritten wird. Die Impedanzschwankungen liegen hier bei Werten unterhalb
±2 Ω. Im Frequenzbereich von 300 bis 600 MHz sind die Impedanzschwankun
gen kleiner ±6 Ω. Der normgemäße Toleranzbereich sieht dagegen eine Schwan
kungsbreite von ±2 Ω vor. Dem Diagramm ist weiterhin zu entnehmen, dass bei
einem erfindungsgemäßen Datenübertragungskabel noch bis zu einem Fre
quenzwert von 2000 MHz eine zulässige Impedanzschwankungsbreite vorhanden
ist.
In dem Diagramm nach Fig. 9 ist das Nebensprechverhalten und die Dämpfung
des oben angegebenen Kabels in Abhängigkeit von der Frequenz dargestellt. Die
für das Nebensprechverhalten ermittelten Werte zeigt die Meßkurve C. Sämtliche
Werte liegen oberhalb der von der Norm prEN 50288-4-1, Kategorie 7 festgeleg
ten Grenzwerte (Referenzkurve D). Im unteren Teil des Diagramms sind die von
der genannten Norm vorgeschriebenen Grenzwerte für die Dämpfung durch die
Referenzkurve E wiedergegeben. Die Werte für die an dem oben beschriebenen
Kabel gemessene Dämpfung sind durch die Meßkurve F repräsentiert. Diese
Werte liegen jedenfalls bis zu der von der Norm vorgeschriebenen Maximalfre
quenz von 600 MHz im zulässigen Bereich. Dem Diagramm ist weiterhin der
Störabstand, also die Differenz zwischen dem dB-Wert des Nutzsignales (Kurve E
bzw. F) und dem dB-Wert des Störsignals (Kurve D bzw. C) zu entnehmen. Bei
dem in der Norm festgelegten Maximalwert von 600 MHz ist ein Störabstand von
10 dB zulässig, während bei dem untersuchten Datenübertragungskabel ein
Störabstand von etwa 50 dB vorhanden ist. Bei einer Frequenz von 1600 MHz
(gestrichelte vertikale Linie in Fig. 9) ist noch ein Störabstand von etwa 20 dB vor
handen.
1
Aderpaar
2
Leiter
3
Umhüllung
4
Steg
5
Abschirmung
6
Gesamtabschirmung
6
a Teilfolie
6
b Schirmgeflecht
7
Kabelmantel
8
Steg
9
Beilaufdraht
A Linie
B Meßkurve
C Meßkurve
D Referenzkurve
E Referenzkurve
F Meßkurve
A Linie
B Meßkurve
C Meßkurve
D Referenzkurve
E Referenzkurve
F Meßkurve
Claims (7)
1. Datenübertragungskabel mit wenigstens einem Aderpaar (1) aus zwei parallel
nebeneinanderliegenden Adern mit einem elektrischen Leiter (2) und einer
Umhüllung (3) aus Isoliermaterial,
gekennzeichnet durch
einstückig miteinander verbundene, durch eine gemeinsame Extrusion auf ein
Leiterpaar aufgebrachte Umhüllungen (3).
2. Datenübertragungskabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllungen (3) über einen Steg (4) miteinander verbunden sind.
3. Datenübertragungskabel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isoliermaterial Polypropylen, Polyethylen oder ein Copolymer aus
Hexafluorpropylen und Tetrafluorethylen ist.
4. Datenübertragungskabel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
einen an einem Kabelende angeordneten Steckverbinder mit Kontaktelementen
zur Fixierung der elektrischen Leiter (2) eines Aderpaares (1), wobei das Ra
stermaß der Kontaktelemente dem Abstand der Leiter (2) im Aderpaar (1) ent
spricht.
5. Datenübertragungskabel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixierelemente Schneid-Klemm-Kontakte sind.
6. Datenübertragungskabel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass es für ein Impedanzbereich von 80 bis 150 Ω ausgelegt ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Datenübertragungskabels mit wenigstens ei
nem Aderpaar (1) aus zwei parallel zueinanderliegenden Adern mit einem
elektrischen Leiter (2) und einer kreiszylinderförmigen Umhüllung,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Umhüllungen (3) durch eine gemeinsame Extrusion derart auf
die Leiter (2) aufgebracht werden, das sie einstückig miteinander verbunden
sind.
Priority Applications (3)
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