DE19947439C1 - Schneckenziehvorrichtung - Google Patents
SchneckenziehvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herausziehen der mindestens einen Schnecke eines Schneckenextruders in Förderrichtung des Schneckenextruders aus dessen Zylinder (1), wobei die Schnecke im Bereich ihres Kopfendes (Schneckenkuppe (2)) eine außenliegende Hinterdrehung (3) aufweist. Hierbei ist vorgesehen, DOLLAR A - daß die Vorrichtung mindestens einen Greifer (5) mit einem freien Ende und einem Greifende aufweist, wobei das freie Ende an ein Zugmittel anschließbar ist, DOLLAR A - daß das Greifende aus mehreren bezüglich der Schneckenlängsachse in radialer Richtung elastisch nach innen und/oder außen biegbaren Klammerzungen (6) gebildet ist, welche Teilstücke eines Hohlzylinders bilden und sich in Längsrichtung des Hohlzylinders erstrecken, und DOLLAR A - daß die Klammerzungen (6) jeweils zur Ausbildung einer Greifklaue an ihrem freien Ende eine sich radial in den Hohlzylinder hinein erstreckende Verdickung (7) aufweisen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herausziehen der mindestens einen
Schnecke eines Schneckenextruders in Förderrichtung des Schneckenextruders aus
dessen Zylinder, in dem die Schnecke in einer entsprechenden Schneckenbohrung
während des Betriebs rotiert. Die Schnecke weist im Bereich ihres Kopfendes
(Schneckenkuppe) eine außen liegende Hinterdrehung auf.
Üblicherweise ist/sind die Schnecke/Schnecken eines Ein- bzw.
Mehrschneckenextruders in ihrer geometrischen Form auf die speziellen
Eigenschaften eines Werkstoffs oder einer Werkstoffgruppe, die im Extruder
verarbeitet werden soll, abgestimmt. Das bedeutet, daß bei einem Wechsel des zu
verarbeitenden Werkstoffs zu einem anderen Werkstoff mit deutlich anderen
Eigenschaften ein Schneckenwechsel vorgenommen werden muß, um möglichst
optimale Betriebsbedingungen zu gewährleisten. Im folgenden wird zur Vereinfachung
vielfach lediglich von der Schnecke des Extruders gesprochen, obwohl die
Ausführungen sinngemäß auch auf Mehrschneckenextruder, insbesondere
Doppelschneckenextruder zutreffen. Ein Schneckenwechsel wird im Regelfall so
vorgenommen, daß die Schnecke in Förderrichtung, also vom Kopfende des
Extruders aus der Schneckenbohrung des Zylinders aus diesem herausgezogen wird.
Die Schnecke selbst ist meistens aus verschiedenen in axialer Richtung
hintereinander angeordneten Teilstücken zusammengesetzt, die eine Längsbohrung
aufweisen, durch die eine Welle gesteckt ist. Auf diese Welle wird als in
Förderrichtung abschließendes Element eine Schneckenkuppe aufgeschraubt, die die
einzelnen Teilstücke der Schnecke fest miteinander verspannt. Die Schneckenkuppe
bildet somit das Kopfende der Schnecke. Da es insbesondere bei größeren Extruders
erheblicher Kräfte bedarf, um die Schnecke aus der Schneckenbohrung des Zylinders
herauszuziehen, werden hierfür häufig besondere Zugmittel (z. B. Kettenzüge oder
Hydraulikzylinder) eingesetzt, die an das Kopfende angekoppelt werden müssen.
Hierzu weist das Kopfende im Regelfall eine umlaufende Nut in Form einer außen
liegenden Hinterdrehung auf, in die die Greifklauen einer Abzugsvorrichtung
formschlüssig hineinfassen können. Da die Greifklauen vergleichsweise robust
ausgeführt sein müssen, ist es bisher notwendig, die an das Kopfende des Extruders
jeweils angeschlossene Nachfolgeeinrichtung, (z. B. eine Siebwechselvorrichtung,
eine Düsenplatte eines Granulators, eine Breitschlitzdüse oder sonstige Düse zur
Erzeugung von Extrudaten) vor dem Schneckenwechsel abzubauen, damit ein
ausreichender Arbeitsraum für das Anlegen der Abziehvorrichtung zur Verfügung
steht. Da dieser Ab- und Umbau relativ aufwendig ist, erhöhen sich die Herstellkosten
bei der Verarbeitung kleinerer Chargen unterschiedlicher Werkstoffe im Vergleich zu
großen Chargen mit entsprechend langen Betriebszeiten ohne Schneckenwechsel
beträchtlich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die den Aufwand
für einen Schneckenwechsel deutlich reduziert.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Schneckenziehvorrichtung
der eingangs genannten Art, die die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung ergeben
sich aus den abhängigen Unteransprüchen.
Ausgangspunkt der Erfindung ist die Überlegung, daß der Aufwand für einen
Schneckenwechsel wesentlich reduziert werden kann, wenn auf einen aufwendigen
Abbau von Nachfolgerichtungen, die sich an den Extruderkopf anschließen, verzichtet
werden kann. Dies ist bei den bisher üblichen Abziehvorrichtungen nicht möglich, da
der für das Ansetzten dieser Vorrichtungen erforderliche Arbeitsraum ohne eine
Demontage der Nachfolgeeinrichtungen nicht vorhanden ist. Durch die Erfindung wird
eine Schneckenabziehvorrichtung zur Verfügung gestellt, die sich durch eine sehr
schlanke und äußerst platzsparende Bauweise ihrer Greifwerkzeuge auszeichnet. Sie
weist mindestens einen Greifer auf, der ein freies Ende und ein Greifende hat. Das
freie Ende ist an ein Zugmittel anschließbar. Das Greifende ist aus mehreren,
bezogen auf die Schneckenlängsachse in radialer Richtung elastisch nach innen
und/oder außen biegbaren Klammerzungen gebildet, die ihrerseits Teilstücke eines
Hohlzylinders bilden und sich in Längsrichtung des Hohlzylinders erstrecken. Dieser
Hohlzylinder weist einen Innendurchmesser auf, der im wesentlichen dem
Außendurchmesser der Schneckenkuppe entspricht. Der Außendurchmesser des
Hohlzylinders ist kleiner als der jeweilige Durchmesser der Schneckenbohrung des
Extruderzylinders. Dadurch ist es möglich, das Greifende in die Schneckenbohrung
des Zylinders einzuführen und über die Schneckenkuppe zu schieben. Die
Klammerzungen des Greifendes weisen an ihrem freien Ende jeweils eine sich radial
in den Hohlzylinder erstreckende Verdickung auf, so daß diese eine Greifklaue bilden.
Die Verdickung ist dabei jeweils so bemessen, daß ihre gesamte Wanddicke kleiner
ist als die Differenz zwischen dem Radius der Schneckenbohrung und dem
Außenradius der Schneckenkuppe. Somit können sich die Greifklauen nicht in dem
Ringspalt zwischen der Schneckenkuppe und der Schneckenbohrung des Zylinders
verklemmen. Die Länge der Verdickung ist in Längsrichtung des Greifers gesehen
kleiner als die in Längsrichtung der Schnecke sich erstreckende Breite der
Hinterdrehung der Schneckenkuppe. Wenn das Greifende hinreichend weit über die
Schneckenkuppe geschoben worden ist, können daher die Verdickungen in diese
Hinterdrehung formschlüssig eingreifen oder einschnappen. In Sonderfällen kann dies
bereits ausreichen, um auf diese Weise die Schnecke mittels eines an die Vorrichtung
angeschlossenen Zugmittels, etwa eines Hydraulikzylinders, aus der
Schneckenbohrung des Zylinders herauszuziehen. Dies hängt wesentlich von der
Größe der aufzubringenden axialen Zugkräfte und der Federkraft der
Klammerzungen.
Im Regelfall wird es vorteilhafter sein, um ein ungewolltes Aufbiegen der
Klammerzungen und damit ein Lösen der formflüssigen Verbindung unter Einwirkung
der Ausziehkräfte zu vermeiden, den Greifer mit einer Sicherungshülse zu versehen,
die über den Greifer bis in den Bereich der Klammerzungen schiebbar ist und ein
Aufbiegen der Klammerzungen verhindert. Hierzu weist die Sicherungshülse einen
Innendurchmesser auf, der dem Außendurchmesser des Hohlzylinders entspricht, so
daß sie leicht über den Hohlzylinder schiebbar ist. Außerdem ist der
Außendurchmesser dieser Sicherungshülse kleiner als der Innendurchmesser der
Schneckenbohrung, so daß die Sicherungshülse problemlos ein Stück weit in den
Zylinder mit der in diesem befindlichen Schnecke geschoben werden kann.
Zweckmäßigerweise weist der Greifer als wesentliches Element einen Rohrabschnitt
auf, an dem die Klammerzungen durch stirnseitig in das Greifende entlang von
Mantellinien des Rohrabschnitts über einen Teil seiner axialen Länge geführte
Einschnitte gebildet sind. Die Verdickungen können so gebildet werden, daß für das
Greifende ein Rohrabschnitt mit vergleichsweise großer Wanddicke eingesetzt wird,
das dann mit Ausnahme der Bereiche, wo die Verdickungen angeordnet sein sollen,
von der Innenseite auf ein kleineres Wanddickenmaß abgedreht wird. Die
Wanddickenverringerung muß aber keineswegs über die gesamte Länge des
Rohrabschnitts vorgenommen werden. Sie muß aber mindestens so weit reichen, wie
die Innenoberfläche des Rohrabschnitts mit der Schneckenkuppe in Kontakt kommen
könnte. Zweckmäßig wird sie ein kleines Stück über die Länge der Klammerzungen
hinaus erstreckt, so daß die Klammerzungen eine geringere Wanddicke aufweisen als
der Rest des Rohrabschnitts.
Um das Lösen der Schneckenziehvorrichtung nach Herausziehen der Schnecke und
nach Entriegelung der Klammerzungen durch ein Zurückziehen der Sicherungshülse
zu erleichtern, also ein relativ leichtes Aufbiegen der Klammerzungen unter
Einwirkung einer axialen Zugkraft zu ermöglichen, empfiehlt es sich, auf der
Innenseite des Greifers an den Klammerzungen im Bereich des Übergangs der
Wanddicke des Hohlzylinders in die Verdickung eine umlaufende Fase einzuarbeiten.
Auf diese Weise erzeugen die aufgebrachten Zugkräfte infolge der Keilwirkung der
Fase automatisch radial nach außen wirkende Spreitzkräfte für das Aufbiegen der
Klammerzungen.
Es kann auch vorgesehen sein, daß die Klammerzungen im entriegelten Zustand von
vornherein radial nach außen etwas aufgebogen sind, so daß der Innendurchmesser
des Greifers im Bereich der Verdickungen etwa dem Außendurchmesser der
Schneckenkuppe entspricht oder sogar geringfügig größer ist als dieser. In letzterem
Fall könnte die Schneckenziehvorrichtung nach dem Entriegeln ohne besonderen
Kraftbedarf unmittelbar von der Schneckenkuppe abgenommen werden. Zum Greifen
der Schneckenkuppe müßten die Klammerzungen nach Aufsetzen der
Schneckenziehvorrichtung erst durch das Überschieben der Sicherungshülse in
radialer Richtung nach innen gebogen werden, damit die Verdickungen formschlüssig
in die Hinterdrehung der Schneckenkuppe eingreifen.
Mit besonderem Vorteil wird die erfindungsgemäße Vorrichtung für das Ziehen der
Schnecke eines Doppelschneckenextruders verwendet. Zu diesem Zweck weist die
Vorrichtung zwei Greifer auf, deren Längsachsen einen dem Achsabstand der
Doppelschnecken entsprechenden Abstand voneinander aufweisen und parallel
zueinander angeordnet sind. Die beiden Greifer werden erfindungsgemäß durch ein
Verbindungselement in ihrer Ausrichtung zueinander gehalten. Grundsätzlich wäre es
zwar auch möglich, zwei völlig unabhängig voneinander ausgebildete Greifer
einzusetzen. Der Einsatz eines solchen Doppelaggregats wird jedoch bevorzugt. Das
Verbindungselement, welches die beiden Greifer zusammenhält, ist
zweckmäßigerweise aus zwei Zugstangen und einem ersten Joch gebildet, die
miteinander verschraubt oder verschweißt sind. Da auch hierbei wiederum die
Verwendung von Sicherungshülsen vorzuziehen ist, werden auch diese aus
Rohrabschnitten gebildeten Sicherungshülsen zweckmäßigerweise durch ein zweites
Joch starr miteinander verbunden, so daß sie stets gemeinsam betätigt werden.
Selbstverständlich wäre es grundsätzlich auch möglich auf eine solche Verbindung
der Sicherungshülsen untereinander zu verzichten und die Sicherungshülsen
nacheinander in ihre Sicherungsposition zu schieben.
Zweckmäßigerweise weist das zweite Joch Durchgangslöcher für die Zugstangen des
ersten Jochs auf. Dadurch ergibt sich eine gute Parallelführung für die
Sicherungshülsen. Zur leichteren Ankopplung eines Zugmittels ist das erste Joch, das
die beiden Greifer miteinander verbindet, an eine Zugöse gekoppelt. Letzteres kann
vorzugsweise so realisiert sein, daß die Zugöse an einer Gewindestange befestigt ist,
die durch eine Durchgangsbohrung mit entsprechendem Innengewinde im ersten
Joch zum zweiten Joch hin verläuft und dort mit dem zweiten Joch in der Weise
verbunden ist, daß die Gewindestange im zweiten Joch drehbar und in axialer
Richtung relativ zum zweiten Joch unverschieblich gelagert ist. Diese Ausbildung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung erlaubt es, durch Drehung an der Zugöse die
Gewindestange durch das erste Joch zu schrauben und dadurch eine entsprechende
Längsverschiebung der Sicherungshülsen relativ zum Greifer zu bewirken. Auf diese
Weise kann bei manueller Betätigung der Vorrichtung das Verriegeln und Entriegeln
ohne wesentliche Kraftanstrengung vorgenommen werden.
Um den Vergleichsweise hohen Belastungen bei den notwendigen kleinen
Wanddicken der Vorrichtung gerecht werden zu können, empfiehlt es sich, die Teile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus einem metallischen Werkstoff, vorzugsweise
Stahl, herzustellen. Es wäre aber beispielsweise auch möglich, einzelne Teile aus
hochfesten Faserverbundwerkstoffen (z. B. Kohlefasern) einzusetzen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, einen Schneckenwechsel
vorzunehmen, ohne ein aufwendiges vollständiges Demontieren von
Nachfolgeeinrichtungen, die sich an den Extruderkopf anschließen, vornehmen zu
müssen. Wenn die Nachfolgeeinrichtung beispielsweise aus einem Siebwechsel
besteht, dann gibt es zwischen den Betriebspositionen der beiden Wechselsiebe eine
Stellung, in der die Schneckenkuppe der Extruderschnecke von außen zugängliche
wird. Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann man dann in dieser Position
durch die Siebwechselvorrichtung hindurch die Schneckenkuppe erfassen und nach
Einrasten der Klammerzungen in die Hinterdrehung an der Schneckenkuppe und
gegebenenfalls nach Verriegelung der Klemmzungen mittels der Sicherungshülse die
Schnecke aus der Schneckenbohrung des Extruderzylinders durch den Siebwechsler
hindurch herausziehen. Entsprechendes ist auch möglich, wenn der Extruderkopf mit
einer Extrusionsdüse verbunden ist. Wenn dabei der Düsenkopf beispielsweise in
einer Schienenführung auf einer mit dem Extruder fest verbundenen Zwischenplatte
quer zur Extrusionsrichtung längs verschiebbar gelagert ist, wie dies beispielsweise
aus der DE 195 04 119 A1 bekannt ist, dann läßt sich der Düsenkopf sehr schnell
lösen und ohne Aufwand seitlich wegschieben. Hierdurch wird wiederum die
Schneckenkuppe der Extruderschnecke von außen zugänglich. Da aber die
Zwischenplatte noch fest mit dem Extruder verbunden ist, wäre der freie Arbeitsraum
für herkömmliche Abziehvorrichtungen zu klein, so daß auch diese Zwischenplatte
noch abmontiert werden müßte. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann jedoch ohne
Probleme durch den Extrusionsraum der Zwischenplatte hindurch auf den
Schneckenkopf zugreifen, so daß die Extruderschnecke durch die Zwischenplatte
hindurch nach außen herausgezogen werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in noch nicht
verriegelter Stellung,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in verriegelter Stellung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer
Zwischenstellung.
In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung als Schnittbild
dargestellt, die für die Schnecken eines Doppelschneckenextruders vorgesehen ist.
Der Zylinder des Doppelschneckenextruders, der lediglich mit seinem austrittsseitigen
Ende angedeutet ist, trägt das Bezugszeichen 1. Von den Doppelschnecken des
Doppelschneckenextruders sind lediglich (strichpunktiert) die beiden Kopfenden in
Form der jeweils auf eine im übrigen nicht dargestellte Schneckenwelle
aufgeschraubten Schneckenkuppen 2 dargestellt. Die Förderrichtung des
Doppelschneckenextruders verläuft von rechts nach links. An den Extruderkopf ist
eine Nachfolgeeinrichtung in Form eines Siebwechslers 4 angeschraubt. Wegen der
engen Platzverhältnisse sind die beiden Schneckenkuppen 2 für die bekannten
Abziehvorrichtungen erst nach einem Abbau des Siebwechslers 4 erreichbar. Anders
ist dies jedoch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die durch den Siebwechsler 4
hindurch auf die Schneckenkuppen 2 zugreifen kann. Hierzu weist die Vorrichtung
zunächst zwei im gleichen Abstand wie die beiden Doppelschnecken parallel
zueinander angeordnete Greifer 5 auf. Die hohlzylindrischen Greifer 5 sind jeweils aus
einem Stahlrohrabschnitt gebildet, der an seinem rechten Ende (Greifende) eine in
radialer Richtung nach innen hin gerichtete Verdickung aufweist. Diese Verdickung
wurde gebildet durch Abdrehen eines kurzen Rohrabschnitts auf der Innenseite. Von
der rechten Stirnseite des Greifers 5 sind entlang einzelner Mantellinien des
Rohrabschnitts mehrere gleichmäßig über dem Umfang verteilte Einschnitte
vorgenommen worden, die über etwa 40% bis 50% der axialen Länge der
Rohrabschnitte gehen. Die Einschnitte reichen jeweils über die gesamte Wanddicke
der Rohrabschnitte und erzeugen auf diese Weise nach außen hin elastisch biegbare
Klammerzungen. Die Verdickungen, die mit dem Bezugszeichen 7 versehen sind,
weisen in axialer Richtung eine Länge auf, die der Breite (in axialer Richtung) einer
Hinterdrehung 3 entspricht, die an jeder der beiden Schneckenkuppen 2 angebracht
ist. Die beiden Fig. 1 uns 2 zeigen, daß die Verdickungen 7 in die beiden
Hinterdrehungen 3 der Schneckenkuppe 2 einrasten, wenn die erfindungsgemäße
Vorrichtung von links durch die Durchgangsöfffnung des Siebwechslers 4 hindurch
auf die beiden Schneckenkuppen 2 aufgeschoben wird.
Nach links hin sind die beiden rohrförmigen Greifer 5 jeweils mit einer dickwandigen
Abschlußscheibe verbunden, in die wiederum jeweils das Gewinde einer Zugstange 9
eingeschraubt und durch eine Kontermutter gesichert ist. Das gegenüberliegende
Ende der beiden Zugstangen 9 ist ebenfalls mit einem Gewinde versehen, welches in
eine als Joch 10 ausgebildete dickwandige Verbindungsplatte eingeschraubt ist. Auch
diese beiden Schraubverbindungen sind wiederum mit einer Kontermutter gesichert.
Das Joch 10, die beiden Zugstangen 9 und die beiden Greifer 5 bilden auf diese
Weise eine zusammenhängende körperliche Baueinheit.
Außen auf den beiden Greifern 5 ist jeweils eine rohrförmige Sicherungshülse 8
verschiebbar angeordnet. Die beiden Sicherungshülsen 8 sind ebenfalls über ein
Joch 11 zu einer körperlichen Baueinheit starr miteinander verbunden. Das Joch 11
weist zwei Durchgangsbohrungen auf, durch die die beiden Zugstangen 9 gleitend
hindurchgeführt sind. Daher können die beiden Sicherungshülsen 8 durch
entsprechende nach links in axialer Richtung gerichtete Druckkräfte über die Greifer 5
bis in den Bereich der Klammerzungen 6 geschoben werden. Diese Stellung, die in
Fig. 2 wiedergegeben ist, verhindert ein Aufbiegen der Klammerzungen nach außen.
Das bedeutet, daß die in die Hinterdrehung 3 eingerasteten Verdickungen 7 der
Greifer 5 auf diese Weise verriegelt sind und eine absolut formschlüssige Verbindung
zwischen der Schneckenkuppe 2 und dem Greifer 5 gebildet ist. Durch nach rechts in
Förderrichtung des Extruders gerichtete Zugkräfte, die auf die Greifer 5 oder das Joch
10 aufgebracht werden, können die beiden Schnecken des
Doppelschneckenextruders gleichzeitig aus dem Schneckenbohrungen des Zylinders
1 herausgezogen werden. Zur Ankopplung eines Zugmittels, beispielsweise eines
Hydraulikzylinders, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Zugöse 13
ausgestattet, die beispielsweise unmittelbar mit dem Joch 10 starr verbunden sein
könnte. Im vorliegenden Fall ist die Zugöse 13 jedoch auf das freie Ende einer
Gewindestange 12 aufgeschraubt, die durch eine zentral angeordnete entsprechende
Gewindebohrung in dem ersten Joch 10 und ein Durchgangsloch in dem zweiten Joch
11 geführt ist. Das andere Ende der Gewindestange 12 weist einen Kopf auf, der auf
der linken Seite des Jochs 11 aufliegt. Mittels zweier Kontermuttern ist die Stange 12
in Längsrichtung unverschieblich aber drehbar mit den Joch 11 verbunden. Auf diese
Weise können die Druckkräfte zum Aufschieben der Sicherungshülsen 8 in den
Bereich der Klammerzungen 6 über das Drehen der Zugöse 13 infolge der
Schraubbewegung der Gewindestange 12 auf die Sicherungshülsen 8 übertragen
werden. Die Gewindestange 12 wird dabei relativ zum Joch 10 längs verschoben.
Die Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Schneckenziehvorrichtung in perspektivischer
Darstellung, wobei die beiden Sicherungshülsen 8 durchsichtig durch Linien
dargestellt sind und sich relativ zu den Greifern 5 in einer Zwischenstellung zwischen
Verriegelung und Entriegelung befinden. Die Greifer 5 umfassen jeweils eine
Schneckenkuppe 2. Zur einfachen horizontalen Ausrichtung der
Schenckenziehvorrichtung ist das zweite Joch 10 mit zwei Halteösen 14 versehen, in
die beispielsweise die Halteseile eines Hallenkrans eingeklinkt werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie mit
vergleichsweise geringem Aufwand herstellbar und sehr einfach bedienbar ist.
Aufgrund der möglichen kleinen Wanddicken der Greifer 5 und der Sicherungshülsen
8 ergeben sich Außenabmessungen, die die Abmessungen der Extruderschnecke
bzw. -Schnecken nur wenig übersteigen. Dennoch handelt es sich hierbei um ein
sehr robustes Gerät, das in der Lage ist, große Kräfte aufzunehmen, ohne daß die
Verriegelung zwischen der Schneckenkuppe 2 und der Vorrichtung sich
unbeabsichtigt öffnet. Die Federkraft der einzelnen Klemmzungen 6 hängt zum einen
von den Festigkeitseigenschaften des jeweils verwendeten Werkstoffs für die Greifer
5 ab. Nicht zuletzt auch aus Kostengründen werden Stahlwerkstoffe bevorzugt. Zum
anderen wird die Federkraft der Klemmzungen 6 durch die gewählte Wanddicke der
Greifer 5 und durch die Länge der Klemmzungen 6 bestimmt. Je länger diese sind,
um so niedriger ist deren Federkraft.
1
Zylinder
2
Schneckenkuppe
3
Hinterdrehung
4
Nachfolgerinrichtung (Siebwechsler)
5
Greifer
6
Klammerzunge
7
Verdickung
8
Sicherungshülse
9
Zugstange
10
erstes Joch
11
zweites Joch
12
Gewindestange
13
Zugöse
14
Halteösen
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Herausziehen der mindestens einen Schnecke eines
Schneckenextruders in Förderrichtung des Schneckenextruders aus dessen
Zylinder (1), wobei die Schnecke im Bereich ihres Kopfendes
(Schneckenkuppe (2)) eine außenliegende Hinterdrehung (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Vorrichtung mindestens einen Greifer (5) mit einem freien Ende und einem Greifende aufweist, wobei das freie Ende an ein Zugmittel anschließbar ist,
- - daß das Greifende aus mehreren bezüglich der Schneckenlängsachse in radialer Richtung elastisch nach innen und/oder außen biegbaren Klammerzungen (6) gebildet ist, welche Teilstücke eines Hohlzylinders bilden und sich in Längsrichtung des Hohlzylinders erstrecken, wobei der Hohlzylinder einen Innendurchmesser, der im wesentlichen dem Außendurchmesser der Schneckenkuppe (2) entspricht, und einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner ist als der jeweilige Durchmesser der Schneckenbohrung des Zylinders (1), und
- - daß die Klammerzungen (6) jeweils zur Ausbildung einer Greifklaue an ihrem freien Ende eine sich radial in den Hohlzylinder hinein erstreckende Verdickung (7) aufweisen, wobei die gesamte Wanddicke der Verdickung (7) kleiner ist als die Differenz zwischen dem Radius der Schneckenbohrung und dem Außenradius der Schneckenkuppe (2) und die Länge der Verdickung (7) in Längsrichtung des Greifers (5) kleiner ist als die in Längsrichtung der Schnecke sich erstreckende Breite der Hinterdrehung (3) der Schneckenkuppe (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Greifer (5) mit einer Sicherungshülse (8) versehen ist,
die über den Greifer (5) bis in den Bereich der Klammerzungen (6) schiebbar
ist und einen dem Außendurchmesser des Hohlzylinders entsprechenden
Innendurchmesser sowie einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner ist als
der Durchmesser der Schneckenbohrung.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifer (5) als wesentliches Element einen Rohrabschnitt aufweist und
die Klammerzungen (6) durch stirnseitig in das Greifende entlang von
Mantellinien des ersten Rohrabschnitts und über einen Teil der axialen Länge
des ersten Rohrabschnitts geführte Einschnitte gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wanddicke des Rohrabschnitts im Bereich der Klammerzungen (6) mit
Ausnahme des Bereichs der Verdickungen durch Abdrehen auf der Innenseite
gegenüber dem Rest des Rohrabschnitts verringert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifer (5) auf seiner Innenseite an den Klammerzungen (6) im
Bereich des Übergangs der Wanddicke des Hohlzylinders in die Verdickung
eine umlaufende Fase aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung für einen Doppelschneckenextruder vorgesehen ist und
zwei Greifer (5) aufweist, die in einem dem Achsabstand der Doppelschnecken
entsprechenden Abstand parallel nebeneinander angeordnet sind und durch
ein Verbindungselement in ihrer Ausrichtung zueinander gehalten werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungselement aus zwei Zugstangen (9) und einem ersten Joch
(10) gebildet ist, die miteinander verschraubt oder verschweißt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden den Greifern (5) zugeordneten Sicherungshülsen (8), die aus
Rohrabschnitten gebildet sind, durch ein zweites Joch (11) starr miteinander
verbunden.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Joch (11) Durchgangslöcher für die Zugstangen (9) aufweist
und an den Zugstangen (9) geführt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Joch (10) an eine Zugöse (13) für die Verbindung mit einem
Zugmittel gekoppelt oder koppelbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Joch (10) eine zentrale Gewindebohrung aufweist, durch die
eine Gewindestange (12) schraubbar hindurchgeführt ist, wobei das freie Ende
der Gewindestange (2) mit der Zugöse (13) fest verbunden ist und das andere
Ende der Gewindestange (12) in dem zweiten Joch (11) drehbar und in axialer
Richtung relativ zum zweiten Joch (11) unverschieblich gelagert ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klammerzungen (6) im entriegelten Zustand der Vorrichtung in der
Weise radial nach außen gebogen sind, daß der Innendurchmesser des
Greifers (5) im Bereich der Verdickungen (7) jeweils geringfügig größer oder
nur geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser der jeweiligen
Schneckenkuppe (2).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Stahl
gebildet ist.
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