DE19947181A1 - Verfahren zur Bestimmung eines für die aktuelle Luftzahl repräsentativen Signals - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung eines für die aktuelle Luftzahl repräsentativen SignalsInfo
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Abstract
Zur Bestimmung für die aktuelle Luftzahl eines wenigstens teilvormischenden Gasbrenners repräsentativen Signals wird eine rechteckförmige Wechselspannung als Versorgungsspannung an zwei im Flammenbereich angeordnete Elektroden angelegt. Der Momentanwert des Ionisationsstroms wird erfaßt und mit einem Schwellwert verglichen. Bei Überschreitung des Schwellwertes wird der Momentanwert des Ionisationsstroms als für die aktuelle Luftzahl repräsentatives Signal verwendet. Die aktuelle Luftzahl kann dabei mit einer Frequenz deutlich oberhalb der Versorgungsspannung und mit einer bisher unerreichten Genauigkeit bestimmt werden. Infolgedessen kann die Luftzahlregelung des Gasbrenners wesentlich verbessert werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Be
stimmung eines Signals, das für die aktuelle Luftzahl eines
wenigstens teilvormischenden Gasbrenners repräsentativ ist,
mit Hilfe eines Ionisationsstromes zwischen zwei Elektroden,
die elektrisch gegeneinander isoliert sind und im Betriebs
zustand des Gasbrenners mindestens einen Bereich der Flamme
einschließen.
Die genaue und zuverlässige Bestimmung eines für die ak
tuelle Luftzahl repräsentativen Signals ist Grundvorausset
zung für eine genaue und zuverlässige Luftzahlregelung von
wenigstens teilvormischenden Gasbrennern. Die Bedeutung der
artiger Luftzahlregelungen nimmt in der Praxis immer stärker
zu. Mit Hilfe einer Luftzahlregelung gelingt es, Gasbrenner
im optimalen Arbeitsbereich zu betreiben, in dem die Schad
stoffemissionen, insbesondere die CO- und NOx-Emissionen,
gering sind, die thermische Belastung des Gasbrenners sehr
gleichmäßig ist und sowohl das Brennverhalten als auch Wir
kungsgrad des Gasbrenners optimal sind. Ferner verringert
eine Luftzahlregelung die Störanfälligkeit des Gasbrenners
und gewährleistet einen sicheren und geräuscharmen Brenner
betrieb.
Eine Luftzahlregelung von Gasbrennern ist erforderlich,
da die Zusammensetzung des von dem Versorgungsnetz geliefer
ten Brenngases schwanken kann. Dementsprechend kann auch der
Luftbedarf des Brenngases schwanken. Ändert sich die Gasbe
schaffenheit des Brenngases, so greift die Luftzahlregelung
ein und ändert entweder die Gaszufuhr mit Hilfe eines Gas-
Regelventils oder die Lüfterdrehzahl derart, daß der Gas
brenner weiterhin bei der gewünschten Luftzahl arbeitet.
Das zur Luftzahlregelung benötigte, für die aktuelle
Luftzahl repräsentative Signal kann mit Hilfe verschiedener
Meßgrößen bestimmt werden. Es hat sich jedoch bewährt, das
für die aktuelle Luftzahl repräsentative Signal mit Hilfe
eines Ionisationsstromes zwischen zwei Elektroden zu bestim
men. Derartige Ionisationselektroden stellen einen standfe
sten, leicht zu wartenden und gleichzeitig preisgünstigen
Luftzahlsensor dar, der zudem mit äußerst geringem Aufwand
installiert werden kann, sofern er nicht ohnehin zur Flam
menüberwachung bereits vorhanden ist. Außerdem kann das für
die aktuelle Luftzahl repräsentative Signal mit Hilfe des
Ionisationsstromes mit der erforderlichen Zuverlässigkeit
und Genauigkeit bestimmt werden. Da die Lüfterdrehzahl in
der Regel bekannt ist, kann mit Hilfe dieses für die aktuel
le Luftzahl repräsentativen Signals und einer für die jewei
lige Lüfterdrehzahl charakteristischen Kennlinie dann die
aktuelle Luftzahl geregelt werden.
Fig. 1 zeigt einen typischen bekannten Aufbau zur Mes
sung des Ionisationsstromes. Zwei Elektroden 1 sind parallel
zueinander derart angeordnet, daß sie eine Flamme 2 ein
schließen. An die Elektroden 1 wird eine sinusförmige Wech
selspannung Uo angelegt. Aufgrund der Feldkräfte werden die
in der Flamme vorhandenen Ladungsträger, freie Elektronen
und Ionen, während der Halbwelle, in der die untere Elek
trode 1 als Kathode geschaltet ist, in Richtung der zugehö
rigen gegenpoligen Elektrode beschleunigt. Es fließt ein Io
nisationsstrom Iion. Ein Widerstand 3 ist zu den Elektroden 1
in Reihe geschaltet. Der Spannungsabfall an diesem Wider
stand ist proportional zum fließenden Ionisationsstrom, so
daß bei Messung des Spannungsabfalls der Ionisationsstrom
erfaßt werden kann.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Signalform des so
erfaßten Ionisationssignals nicht ohne weiteres den theore
tischen Überlegungen entspricht.
In Fig. 2 ist das gemäß dem Stand der Technik in Fig.
1 erfaßte Ionisationssignal gegen die Zeit aufgetragen. Die
Signalform des Ionisationssignals entspricht, anders als er
wartet, nicht derjenigen einer Sinushalbwelle. Die Null
durchgänge des Signals sind verfrüht und auch die Signalma
xima lassen sich nicht eindeutig zeitlich zuordnen. Theore
tisch sollte während einer Halbwelle der Versorgungsspannung
kein Ionisationsstrom meßbar sein. Auch dies trifft in der
Praxis nicht zu, da die polarisierende Wirkung der Flamme
offenbar in dieser Halbwelle nur teilweise unterdrückt wird.
Aufgrund der unregelmäßigen Signalform des Ionisations
signals muß dieses über zumindest eine Periodendauer der
Versorgungsspannung integriert werden, um ein für die aktu
elle Luftzahl repräsentatives Signal zu gewinnen, welches
das erforderliche Mindestmaß an Genauigkeit aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für die
aktuelle Luftzahl repräsentatives Signal zu bestimmen, das
eine verbesserte Luftzahlregelung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Ver
fahren zur Bestimmung eines für die aktuelle Luftzahl reprä
sentativen Signals nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wo
bei eine rechteckförmige Wechselspannung als Versorgungs
spannung an die Elektroden angelegt wird, der Momentanwert
eines für den Ionisationsstrom charakteristischen Ionisati
onssignals erfaßt wird, der Momentanwert des Ionisationssi
gnals mit einem Schwellwert verglichen wird und der Momen
tanwert bei Überschreitung des Schwellwerts als für die ak
tuelle Luftzahl repräsentatives Signal verwendet wird.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Reprodu
zierbarkeit und Genauigkeit des für die aktuelle Luftzahl
repräsentativen Signals beträchtlich dadurch erhöht werden
kann, daß statt einer sinusförmigen Wechselspannung eine
rechteckförmige Wechselspannung als Versorgungsspannung ge
wählt wird. Eine rechteckförmige Wechselspannung zeichnet
sich dadurch aus, daß die Polung der Spannung zwischen +Umax
und -Umax sprunghaft wechselt. Der Grund hierfür ist, daß das
Ionisationssignal bei Verwendung einer rechteckigen Wechsel
spannung anders als im Stand der Technik im wesentlichen den
Erwartungen entspricht: Das Ionisationssignal steigt zwi
schen nicht leitender und leitender Halbwelle sprunghaft an
und fällt nach der leitenden Halbwelle genauso sprunghaft
auf einen Wert von im wesentlichen Null zurück. Aufgrund
dieses sprunghaften Anstiegs bzw. Abfalls genügt bei dem er
findungsgemäßen Verfahren bereits der Momentanwert des Ioni
sationssignals, um die aktuelle Luftzahl zuverlässig zu be
stimmen.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Momentanwerte des Io
nisationssignals und somit die für die aktuelle Luftzahl re
präsentativen Signale mit einer Frequenz deutlich oberhalb
der Frequenz der Versorgungsspannung abgefragt werden kön
nen. Somit kann eine Änderung der Luftzahl wesentlich
schneller als im Stand der Technik erfaßt werden und die
Luftzahlregelung deutlich verbessert werden. Schadstoffemis
sionen können weiter verringert werden und sowohl das Brenn
verhalten als auch der Wirkungsgrad des Gasbrenners opti
miert werden.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, daß im Vergleich zum Stand der Technik zur Realisierung
des Verfahrens keine zusätzlichen Kosten anfallen. Beste
hende Ionisationsstrommeßeinrichtungen können ohne besonde
ren Aufwand umgerüstet werden. Dazu muß die Spannungsquelle
ausgetauscht oder im Idealfall lediglich umgeschaltet wer
den. Ferner muß aus der Auswerteschaltung das Integrierglied
entfernt und stattdessen ein Schwellwertgeber und ein Sub
trahierglied entweder hardware- oder softwaremäßig vorgese
hen werden.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekenn
zeichnet, daß als Ionisationssignal der Ionisationsstrom er
faßt wird.
Vorteilhafterweise wird ein Widerstand zu den Elektroden
in Reihe geschaltet und als Ionisationssignal der Spannungs
abfall an dem Widerstand erfaßt.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Kathode darstellende Elektrode von ei
ner Fläche des Gasbrenners gebildet wird. Somit muß nur eine
einzige Elektrode als separate Einheit im Bereich der Flamme
angeordnet werden. Der Platzbedarf und der Kostenaufwand zur
Erfassung des Ionisationssignals sind auf diese Weise mini
mal.
Die für die aktuelle Luftzahl repräsentativen Signale
können besonders zuverlässig dadurch bestimmt werden, daß
als Versorgungsspannung eine Niedervoltspannung im Bereich
von ±1 V und ±100 V, vorzugsweise von ±10 V und ±15 V
verwendet wird.
Es hat sich bewährt, als Versorgungsspannung eine Wech
selspannung mit einer Frequenz von 1 bis 100 Hz, vorzugs
weise von 50 Hz zu verwenden. Dadurch können Überschwingun
gen zu Phasenbeginn vermieden werden, die bei höheren Fre
quenzen und bei Messung des Spannungsabfalls an einem in
Reihe zu den Elektroden geschalteten Widerstand auftreten.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versorgungsspannung von einer anderen Ein
heit des Gasbrenners, z. B. von einem drehzahlgeregelten Ge
bläse, abgegriffen wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Anordnung zur Messung des
Ionisationssignals gemäß dem Stand der
Technik;
Fig. 2 den Verlauf des Ionisationssignals
aufgetragen gegen die Zeit bei Verwendung der
bekannten Meßanordnung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Anordnung zur erfindungsgemäßen
Messung des Ionisationssignals;
Fig. 4 einen beispielhaften Verlauf der
rechteckförmigen Versorgungsspannung zur
Erfassung des Ionisationssignals; und
Fig. 5 den Verlauf des Ionisationssignals
aufgetragen gegen die Zeit bei Verwendung der
rechteckförmigen Wechselspannung gemäß Fig.
4.
Fig. 3 zeigt eine Anordnung zur erfindungsgemäßen Mes
sung des Ionisationssignals. Eine rechteckförmige Versor
gungsspannung wird von der Spannungsquelle 4 an die beiden
im Flammenbereich angeordneten Elektroden angelegt. Diese
sind in der Zeichnung nicht dargestellt, sondern lediglich
das Ersatzschaltbild 5 der von den Elektroden eingeschlosse
nen Flamme. Die Versorgungsspannung ist in Fig. 4 gegen die
Zeit aufgetragen. Wie zu sehen ist, nähert die Versorgungs
spannung die ideale rechteckförmige Signalform sehr gut an.
Es wird wieder auf Fig. 3 Bezug genommen. Der Wider
stand 3 ist zu den Elektroden in Reihe geschaltet. Der Span
nungsabfall an diesem Widerstand wird als Ionisationssignal
erfaßt. Dieses ist in Fig. 5 gegen die Zeit aufgetragen.
Wie dieser Figur zu entnehmen ist, nähert auch das Ionisati
onssignal die rechteckförmige Signalform sehr gut an. Die
Flanken des Ionisationssignals verlaufen sogar exakt senk
recht. Das Signal selbst rauscht sowohl in der leitenden als
auch in der nicht leitenden Halbwelle nur geringfügig. Daher
kann das Ionisationssignal in der leitenden Halbwelle mit
einer beliebig hohen Frequenz oberhalb der Frequenz der Ver
sorgungsspannung, beispielweise mit der zehnfachen Frequenz
der Versorgungsspannung, abgetastet werden. Die aktuelle
Luftzahl kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren mit bisher
unerreichter Frequenz und Zuverlässigkeit bestimmt werden.
Die Luftzahlregelung eines Gasbrenners kann somit deutlich
verbessert werden, wodurch Schadstoffemissionen weiter redu
ziert und Brennverhalten und Wirkungsgrad des Gasbrenners
ebenfalls verbessert werden.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abwandlungen
möglich. Die Anordnung der Elektroden sowie die Frequenz und
der Betrag der rechteckförmigen Versorgungsspannung können
beliebig variiert werden. Ferner kann das für die aktuelle
Luftzahl repräsentative Signal statt zur Luftzahlregelung
auch zur Flammenüberwachung verwendet werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung eines Signals, das für die
aktuelle Luftzahl eines wenigstens teilvormischenden Gas
brenners repräsentativ ist, mit Hilfe eines Ionisationsstro
mes zwischen zwei Elektroden, die elektrisch gegeneinander
isoliert sind und im Betriebszustand des Gasbrenners minde
stens einen Bereich der Flamme einschließen,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine rechteckförmige Wechselspannung als Versor gungsspannung an die Elektroden angelegt wird,
daß der Momentanwert eines für den Ionisationsstrom cha rakteristischen Ionisationssignals erfaßt wird,
daß der Momentanwert des Ionisationssignals mit einem Schwellwert verglichen wird, und
daß der Momentanwert bei Überschreitung des Schwellwer tes als für die aktuelle Luftzahl repräsentatives Signal verwendet wird.
daß eine rechteckförmige Wechselspannung als Versor gungsspannung an die Elektroden angelegt wird,
daß der Momentanwert eines für den Ionisationsstrom cha rakteristischen Ionisationssignals erfaßt wird,
daß der Momentanwert des Ionisationssignals mit einem Schwellwert verglichen wird, und
daß der Momentanwert bei Überschreitung des Schwellwer tes als für die aktuelle Luftzahl repräsentatives Signal verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
als Ionisationssignal der Ionisationsstrom erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
ein Widerstand zu den Elektroden in Reihe geschaltet wird
und daß als Ionisationssignal der Spannungsabfall an dem Wi
derstand erfaßt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch
gekennzeichnet, daß die die Kathode darstellende Elektrode
von einer Fläche des Gasbrenners gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch
gekennzeichnet, daß als Versorgungsspannung eine Nieder
voltspannung im Bereich von ±1 V und ±100 V, vorzugs
weise von ±10 V und ±15 V verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Versorgungsspannung eine Wechsel
spannung mit einer Frequenz von 1 bis 100 Hz, vorzugsweise
von 50 Hz verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch
gekennzeichnet, daß die Versorgungsspannung von einer ande
ren Einheit des Gasbrenners, z. B. von einem drehzahlgeregel
ten Gebläse, abgegriffen wird.
Priority Applications (1)
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DE19947181A DE19947181B4 (de) | 1999-10-01 | 1999-10-01 | Verfahren zur Bestimmung eines für die aktuelle Luftzahl repräsentativen Signals |
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