DE19946411A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bewegung eines Auslegers eines Arbeits- oder Rettungsgeräts - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bewegung eines Auslegers eines Arbeits- oder RettungsgerätsInfo
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Abstract
Um die Bewegung eines Auslegers eines Arbeits- oder Rettungsgerätes, wie eine Drehleiter zu optimieren, sieht die Erfindung bei einem Verfahren zum Bewegen eines solchen Auslegers, die mehrere Bewegungskomponeten, wie Teleskopieren, (horizontales) Drehen und (vertikales) Verschwenken hat, vor, daß der Ausleger von einem aktuellen Ausgangs- zu einem Zielpunkt automatisch gleichzeitig erfolgenden, stetigen und umkehrungsfreien Bewegungskomponenten bewegt wird. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung sieht eine Einrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens vor.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bewegen eines Auslegers eines Arbeits- oder Rettungsge
rätes, wie einer Drehleiter, wobei die Bewegung des Ausle
gers mehrere Bewegungskomponenten hat, wie beispielsweise
Teleskopieren, (horizontales) Drehen und (vertikales) Ver
schwenken.
Die Bewegung eines Auslegers eines Arbeits- oder Rettungs
gerätes, wie einer Drehleiter, insbesondere die Hauptbewe
gung zum Anfahren eines Zielpunktes - neben weiteren Bewe
gungen wie Niveauausgleich, Ausrichten des Korbes etc. -
erfolgt in der Regel manuell durch einzelne Steuerelemente
wie Bedienungsknöpfe zum Ein- und Ausfahren, horizontalen
Rechts- und Linksdrehen, vertikales Auf- und Abschwenken
mittels entsprechender Steuerelemente, wie Steuerhebel zum
Durchführen dieser Bewegungen. Diese Steuerelemente werden
von einem Bediener nacheinander oder - nur streckenweise -
mehr oder minder gleichzeitig betätigt um den Ausleger in
die gewünschte Zielposition zu verfahren. Insbesondere in
der Nähe derselben muß der Bediener sich mit den einzelnen
Bewegungskomponenten mehr oder minder stückweise der Ziel
position nähern. Dies erfordert einen erfahrenen Bediener
und ist dennoch sehr mühsam und zeitaufwendig, wodurch in
einem Rettungsfall wertvolle Zeit verloren gehen kann, ins
besondere wenn der Zielpunkt wiederholt angefahren werden
muß.
Es wurde weiter vorgeschlagen, bei einer solch manuell
durchgeführten Bewegung deren Daten, nämlich Komponentenge
schwindigkeiten und insbesondere Positionen, laufend zu
speichern, also ein Teaching der manuell durchgeführten Be
wegungen vorzunehmen um anschließend die Bewegung wieder
holt automatisch abfahren zu können.
Nachteilig ist, daß bei der Wiederholung der dem System ge
lehrten Ausgangsbewegung der Ausleger sich bei Start einer
nachfolgenden automatischen Bewegung auf einem Punkt der
vorher gespeicherten Strecke befunden und gegebenenfalls an
einen solchen Punkt manuell gefahren werden muß. Weiterhin
ist der Verlauf einer solchen Raumkurve für den Bediener
nur schwierig vorstellbar und aus diesem Grunde für den Ge
brauch in praktischen Situationen nur bedingt geeignet.
Darüber hinaus fehlt die Möglichkeit die Bewegung durch
Steuerung der Geschwindigkeit zu kontrollieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zum Bewegen eines Auslegers eines
Arbeits- oder Rettungsgerätes zu schaffen, die eine insbe
sondere zeitlich optimierte automatische Bewegung des Aus
legers ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe mit einem Verfah
ren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Aus
leger von einem aktuellen Ausgangs- zu einem Zielpunkt mit
automatischen gleichzeitig erfolgenden, stetigen und umkeh
rungsfreien Bewegungskomponenten bewegt wird. Zur Lösung
sieht die Erfindung weiterhin eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art vor, welche gekennzeichnet ist durch eine
Einrichtung zum automatischen Bewegen des Auslegers von ei
nem aktuellen Ausgangspunkt zu einem Zielpunkt mit gleich
zeitig erfolgenden, stetigen und umkehrungsfreien Bewe
gungskomponenten. Andere als die eingangs beispielhaft ge
nannte Kugelkoordinaten sind möglich.
Gemäß einer bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß die Bewegung mit über den Großteil der Bewe
gungsstrecke nahezu konstanten Bewegungskomponenten er
folgt, wobei insbesondere die Bewegung von einem tatsächli
chen Ausgangs- oder Startpunkt aus zunächst und unmittelbar
vor dem Zielpunkt mit reduzierter Geschwindigkeit erfolgt.
Eine bevorzugte konkrete Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens sieht weiterhin vor, daß die Zeitdauer der
die längste Zeit benötigenden Bewegungskomponente zum Bewe
gen des Auslegers von einem aktuellen Ausgangspunkt zu ei
nem Zielpunkt bei vorgegebenen Maximalgeschwindigkeiten be
stimmt wird und die Geschwindigkeit der anderen Bewegungs
komponenten derart angepaßt wird, daß die Zeiten sämtlicher
Bewegungskomponenten für die Bewegung vom aktuellen Aus
gangspunkt zu dem Zielpunkt gleich werden, wobei insbe
sondere die Komponentengeschwindigkeiten der einzelnen Be
wegungskomponenten im Verhältnis ihrer Durchlaufzeit bei
der für sie gegebenen maximalen Geschwindigkeit zur Zeit
dauer der die längste Zeit benötigende Bewegungskomponente
gewichtet werden.
Bevorzugte weitere Ausgestaltungen des Verfahren sehen vor,
daß die aktuelle Ausgangsposition des Auslegers gemessen
und die Wegstrecke der einzelnen Bewegungskomponenten zum
Zielpunkt bestimmt werden und daß zur Bestimmung eines
Zielpunktes dieser zunächst manuell- oder halbautomatisch
angefahren und nach Erreichen des Zielpunktes dessen Koor
dinaten festgehalten werden (Teaching).
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß Bewegungen zu mehreren
Zielpunkten durchgeführt werden bzw. Bewegungen zwischen
mehreren Zwischenzielpunkten erfolgen, wobei der Zielpunkt,
von dem eine Bewegung zu einem anderen Zielpunkt hin er
folgt, als Ausgangspunkt dient.
In Weiterbildung sieht die Erfindung vor, daß die Einrich
tung zum gleichzeitig Erfolgen, stetig und umkehrungsrein
Bewegen zur Realisierung der vorstehenden Vorgänge ausge
bildet ist.
Durch die Erfindung wird ein Anfahren von Zielpunkten aus
jeder möglichen aktuellen Position mit einem Auslegersystem
möglich, wobei letztere grundsätzlich aktuell gemessen
wird. Das Verfahren des Auslegers erfolgt hinsichtlich der
einzelnen Bewegungskomponenten stetig und gleichzeitig der
art, daß diese den Zielpunkt zu gleicher Zeit erreichen.
Insbesondere im Hinblick von äußeren Einflüssen kann vorge
sehen sein, daß über den gesamten Bewegungsablauf hin die
aktuelle Ausgangsposition bestimmt und die Komponentenge
schwindigkeiten der einzelnen Geschwindigkeiten neu be
stimmt bzw. korrigiert werden. Auch hierbei bleibt die ge
samte Bewegung weitgehend stetig und die Komponentenge
schwindigkeiten der einzelnen Bewegungskomponenten ändern
sich nur geringfügig, bleiben im wesentlichen konstant.
Durch die erfindungsgemäß ausgestaltete Verfahren ist für
den Bediener eine sehr gute Berechenbarkeit der automati
schen Funktion gegeben, wodurch die Verbrauchstauglichkeit
des Systems erhöht wird.
Wenn in weiterer bevorzugter Ausgestaltung ein Steuerele
ment zur Vorgabe einer maximalen Geschwindigkeit der am
schnellsten angesteuerten Bewegungskomponente vorgesehen
ist, erhält der Bediener eine gute Kontrolle über das Ver
halten des Auslegers bei gleichzeitig optimierter Anfahrt
an ein Zielpunkt durch automatische Ansteuerung aller zu
erreichen des Zielpunkts erforderlichen Auslegerbewegungs
komponenten.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß die Betäti
gung mehrerer Steuerelemente für die einzelnen Bewegungs
komponenten auf die Betätigung eines Steuerelements redu
ziert wird und damit der Bediener entlastet wird.
Wenn in bevorzugter Ausgestaltung zum automatischen Verfah
ren des Auslegers ein direktionaler Steuerhebel vorgesehen
ist, kann zwischen zwei Zielpunkten hin- und hergefahren
werden.
Wesentlicher Unterschied des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung gegenüber dem Stand
der Technik einer mehr oder minder automatisierten Bewegung
eines Auslegers ist, daß gespeicherte Zielpositionen aus
beliebigen Ausgangspositionen angefahren werden, da das Sy
stem lediglich die absoluten Werte für Ziel- und Ausgangs
positionen eingehen, wobei erstere in einem Teach-Vorgang
bestimmt, letztere jeweils aktuell gemessen wird. Dadurch
entsteht für den Bediener eine einfach vorstellbare, stetig
verlaufende und berechenbare Bewegung des Auslegers.
Da erfindungsgemäß nicht automatisch einzelne Punkte einer
manuell vorgefahrenen Bewegungsbahn nachgefahren werden,
sondern vielmehr ausgehend von einem aktuellen Ausgangs
punkt, der für die Bewegung hin durchmessend korrigiert
werden kann, ein Zielpunkt angefahren wird, ist eine zeit
liche Optimierung zur Bewegung des Auslegers gegeben, die
ein gleichsinniges, damit umkehrungsfreies stetiges und
gleichzeitiges Anfahren eines Zielpunktes beinhaltet, wobei
demgemäß durch alle Bewegungskomponenten gleichzeitig die
Endposition am Zielpunkt erreicht wird.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung können Gewichtungs
faktoren bei der Ermittlung der Ansteuerungsverhältnisses
vorgesehen werden, wodurch der Bewegungsverlauf speziellen
Anforderungen angepaßt werden kann; z. B. kann durch einen
Gewichtungsfaktor größer 1 das Anfahren des Auslegers ge
genüber einer rein zeitlichen Optimierung verlangsamt und
es können automatisch andere Bahnkurven als die systembe
dingt kürzeste durchfahren werden, ebenso wie das Anfahren
in unmittelbarer Nähe vor dem Zielpunkt selbst.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich 1
aus den Ansprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung, in
der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung einzeln erläutert ist. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer er
findungsgemäßen Vorrichtung; und
Fig. 3a-3c verschiedene Bedienungspanele als Teil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform des er
findungsgemäßen Verfahrens zum Bewegen eines Auslegers ei
nes Arbeits- oder Rettungsgerätes, insbesondere einer Dreh
leiter, wird zunächst ein - wiederholt - anzufahrender
Zielpunkt ausgewählt. Dabei kann es sich um einen Punkt an
einem Gebäude handeln, von dem bei einer Rettungsaktion
wiederholt Personen in einen Rettungskorb aufzunehmen sind
oder an dem wiederholt Einsatzkräfte abzusetzen sind. Die
Bestimmung des Zielpunktes kann dadurch erfolgen, daß der
Bediener des Auslegers den Zielpunkt mit den Koordinaten
Xi,Ziel mit i = 1. . .n manuell anfährt und nach Erreichen
desselben durch Auslösen eines Speichervorganges, bei
spielsweise über eine Lehr-Taste im Rahmen eines Teaching
entsprechend Schritt 1 der Fig. 1 abspeichert. Alternativ
kann der Zielpunkt auch durch ein Fernmeßgerät automatisch
zumindest annähernd oder nach Koordinaten erfaßt, dann in
der in weiter beschriebenen Weise bis in seine Nähe automa
tisch gefahren werden, woraufhin das letzte Wegstück zur
genauen Zielposition in der vorstehend beschriebenen Weise
nochmal abgefahren und dann gegebenenfalls die genaue Ziel
position abgespeichert wird.
Im Arbeitsschritt 2 wird dann der aktuelle Ausgangspunkt
des Auslegers bestimmt, insbesondere durch Messen seiner
aktuellen Positionskoordinaten Xn,akt (t) zum Zeitpunkt t.
In einem dritten Schritt 3 wird die Zeit zum Durchfahren
jedes zurückzulegenden Weges für jede Bewegungskomponente
bei vorgegebener maximaler Geschwindigkeit der einzelnen
Komponenten berechnet entsprechend
Bei dieser Darstellungsweise werden Hin- und Rückbewegun
gen, beispielsweise das Aus- und Einfahren des Auslegers
als jeweils eine Komponente angesehen, so daß der vorste
hende Gleichungssatz im einfachsten Falle sechs Komponenten
aufweist. Xi ist dabei die maximale Geschwindigkeit der
entsprechenden Bewegungskomponente i des Systems.
In einem weiteren Arbeitsschritt, dem Schritt 4 der Fig. 1,
wird dann diejenige der Verfahrzeiten Ti, i = 1 bis n der
einzelnen Bewegungskomponenten bestimmt, die die Maximale
ist und damit die maximale Verfahrzeit der Komponenten Tmax
entsprechend
Tmax(t) = max[T1(t),. ., Tn(t)] (3)
Im weiteren Verfahrensablauf wird gemäß Verfahrensschritt 5
der Fig. 1 die Komponentengeschwindigkeiten der einzelnen
Bewegungskomponenten derart bestimmt, das sämtliche Teilbe
wegungen oder Bewegungskomponenten zum gleichen Zeitpunkt
am Zielpunkt enden, indem gemäß
die maximal mögliche Geschwindigkeit jeder Bewegungskompo
nente mit dem Verhältnisfaktor gewichtet wird, der der ih
rer mit maximaler möglichen Geschwindigkeit erfolgenden
Bewegung gegebenen Durchlaufzeit geteilt durch die gemäß
obiger Formel (3) bestimmte Maximalzeit sämtlicher Bewe
ungskomponenten (multiplikativ) gegeben ist. Dabei ist zu
berücksichtigen, daß gemäß den Formel (1), (2) bei einem
Einfahren oder Zurückziehen eines Auslegers die Ausfahr
komponente beispielsweise i = 1 gleich null, die Einfahr
komponente, beispielsweise i = 2 endlich ist und demgemäß
die sich gemäß Formel (4) ergebende Ausfahrgeschwindigkeit
X1 soll (t) für die Ausfahrkomponente 0 ist.
Wenn grundsätzlich die möglichen Maximalgeschwindigkeiten
nicht ausgenutzt werden sollen, so kann in die Formel (4)
für sämtliche Formeln eine gemeinsame manuelle Steuergröße
U(t) mit 0 ≦ U(t) ≦ 1 multiplikativ eingehen, durch die
sämtliche Geschwindigkeiten reduziert werden. Diese Größe
kann - wie durch die Variable t angegeben - entsprechend
der gegebenen schon gefahrenen Zeit zeitabhängig sein.
Wenn darüber hinaus einzelne Bewegungskomponenten i bevor
zugt oder benachteiligt werden sollen, so können statt der
in der Formel (3) tatsächlich aufgeführten gemäß den For
meln (1), (2) bestimmte Zeiten durch Gewichtung mit einem
komponentenabhängigen Gewichtungsfaktor G1 bestimmte hypo
thetische Zeiten Ti*(t) = gi . Ti(t) eingeführt werden, wodurch
auch andere Bahnen als die kürzeste systembedingte Bahn
kurve durchfahren wird. Insbesondere ist auch bei sehr un
terschiedlichen Gewichtungsfaktoren gi eine praktisch seri
elle Abfolge der einzelnen Bewegungskomponenten beim An
fahren eines Zielpunktes erreichbar. So läßt sich auch wenn
die Gegebenheiten insbesondere die räumlichen Verhältnisse,
dies erfordern die Bewegung langsamer als systembedingt
möglich automatisch durchführen.
Aufgrund der die im Verfahrensschritt 5 der Fig. 1 berech
nenden Geschwindigkeiten erfolgt im Schritt 6 die Ansteue
rung der Antriebe für die einzelnen Bewegungskomponenten
des Ein- bzw. Ausfahrens, horizontalen Rechts- bzw. Links
drehens und vertikalen Auf- bzw. Abschwenkens. Wie durch die
Schleife 7 angedeutet, können die vorstehenden Bestimmungen
der Komponentengeschwindigkeiten während der gesamten Bewe
gung des Auslegers laufend wiederholt werden.
Durch die vorstehende bevorzugte Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Anfahren eines bestimm
ten Zielpunktes von einem Start- bzw. ursprünglichen Aus
gangspunkt in einer stetigen und umkehrungsfreien Bewegung
der einzelnen Bewegungskomponenten, die nahezu konstant
ist, wobei Zielpunkt von allen Bewegungskomponenten gleich
zeitig erreicht wird.
Eine konkrete Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vor
richtung sieht gemäß Fig. 2 als zentrale Einrichtung 11
eine Einrichtung automatischen gleichzeitig erfolgenden,
stetigen umkehrungsfreien Bewegen der einzelnen Bewegungs
komponenten vor, die entsprechend dem vorstehend erläuter
ten bevorzugten Verfahren derart ausgebildet ist, daß die
Zeitdauer der die längste Zeit benötigende Bewegungskompo
nente zum Bewegen des Auslegers von einem aktuellen Aus
gangspunkt zu einem Zielpunkt bei vorgegebenen Maximalge
schwindigkeiten bestimmt wird und die Geschwindigkeit der
anderen Bewegungskomponenten derart angepaßt wird, daß die
Zeiten sämtlicher Bewegungskomponenten für die Bewegung vom
aktuellen Ausgangspunkt zu dem Zielpunkt gleich werden. Zur
Bestimmung des Bewegungsablaufs der einzelnen Bewegungskom
ponenten, insbesondere der Komponentengeschwindigkeiten,
ist der Einrichtung 11 eine Einrichtung 12 zum Eingeben
bzw. Abspeichern eines Zielpunktes vorgeordnet, wobei das
Abspeichern über ein Speicherelement 13, wie einen Knopf
oder dergleichen erfolgt.
Es ist weiterhin einer Einrichtung 14 zum Bestimmen, insbe
sondere Messen der aktuellen Position des Auslegers vorge
sehen, wobei dies mittels nicht dargestellter Sensoren über
die Eingänge 15 erfolgt. Durch die Einrichtung 11 werden
die Antriebe 16a, 16b, 16c zur Steuerung der einzelnen Be
wegungskomponente des Auslegers angesteuert, wobei jeder
Antrieb eine Hin- und Rückbewegung führen kann, nämlich ein
Ein- bzw. Ausfahren des Auslegers, ein horizontales Rechts-
bzw. Linksdrehen sowie ein vertikales Auf- bzw. Abschwen
ken.
Um die automatisch global bestimmte Bewegung insbesondere
das Verhältnis der einzelnen Geschwindigkeiten der Kompo
nentengeschwindigkeiten beeinflussen und die Gesamtge
schwindigkeit gemeinsam reduzieren zu können, sieht die er
findungsgemäße Vorrichtung weiterhin ein Steuerelement 17
zum Reduzieren der Gesamtgeschwindigkeit vor.
Es kann beispielsweise bei zwei anzufahrenden Zielpunkten
eine Bedienungseinrichtung 18 mit zwei Bedienungselementen
19, 20 vorgesehen sein, wobei jedem der Bedienungselemente
19, 20 ein Zielpunkt zugeordnet ist, derart zwischen den
beiden den Bedienungselementen 19, 20 zugeordneten Bedien
punkten hin automatisch hin und hergefahren werden.
Fig. 3a zeigt ein Bedienungspanel mit Bedienungselementen
in Form von Tastknöpfen U1 bis Un zum Anfahren von Ziel
punkten, die mittels Bedienelementen ebenfalls in Form von
Tasten oder Knöpfen Z1 bis Zn abgespeichert wurden.
Fig. 3b zeigt ein Bedienungspanel zum Anfahren zweier Ziel
punkte, die ebenfalls durch Bedienelemente Z1, Z2 abgespei
chert wurden. Das Bedienelement zum Anfahren ist ein Be
dienhebel, der zum Anfahren des Zielpunktes Z1 durch Bewe
gung in Richtung U1 und zum Anfahren des Zielpunktes Z2
durch Bewegung in Richtung U2 bedient wird.
Fig. 3c zeigt eine weitere Ausführung eines Bedienungspa
nels, bei dem im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein ohnehin vorhandener Bedienhebel zum Steuern eines Aus
legers verwendet wird. Die Bedienelemente zum Abspeichern
zweier Zielpunkte Z1, Z2 sind wiederum dargestellt. Weiter
hin ist ein Taster T vorgesehen, ist dem der vorhandene Be
dienhebel in seiner Funktion umgeschaltet wird zwischen dem
erwähnten manuellen Steuern des Auslegers einerseits und
dem im Sinne der Erfindung automatischen Anfahren eines der
beiden Zielpunkte Z1, Z2 durch Bewegen des Hebels in Rich
tung U1 oder U2.
Claims (18)
1. Verfahren zur Bewegung eines Auslegers eines Arbeits-
oder Rettungsgerätes, wie einer Drehleiter, wobei die
Bewegung des Auslegers mehrere Bewegungskomponenten
hat, wie Teleskopieren, (horizontales) Drehen und
(vertikales) Verschwenken, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ausleger von einem aktuellen Ausgangs- zu einem
Zielpunkt mit automatischen gleichzeitig erfolgenden,
stetigen und umkehrungsfreien Bewegungskomponenten
bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung mit über den Großteil der Bewegungs
strecke nahezu konstanten Bewegungskomponenten er
folgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Bewegung von einem tatsächlichen Aus
gangs- oder Startpunkt aus zunächst und unmittelbar
vor dem Zielpunkt mit reduzierter Geschwindigkeit er
folgt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer der die läng
ste Zeit benötigenden Bewegungskomponente zum Bewegen
des Auslegers von einem aktuellen Ausgangspunkt zu ei
nem Zielpunkt bei vorgegebenen Maximalgeschwindigkei
ten bestimmt wird und die Geschwindigkeit der anderen
Bewegungskomponenten derart angepaßt wird, daß die
Zeiten sämtlicher Bewegungskomponenten für die Bewe
gung vom aktuellen Ausgangspunkt zu dem Zielpunkt
gleich werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponentengeschwindigkeiten der einzelnen Bewe
gungskomponenten im Verhältnis ihrer Durchlaufzeit bei
der für sie gegebenen maximalen Geschwindigkeit zur
Zeitdauer der die längste Zeit benötigende Bewegungs
komponente gewichtet werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die aktuelle Ausgangsposi
tion des Auslegers gemessen und die Wegstrecke der
einzelnen Bewegungskomponenten zum Zielpunkt bestimmt
werden.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Bewegungen zu mehreren Ziel
punkten durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Bewegungen zwischen mehreren
Zwischenzielpunkten erfolgen, wobei der Zielpunkt, von
dem eine Bewegung zu einem anderen Zielpunkt hin er
folgt, als Ausgangspunkt dient.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung eines Ziel
punktes dieser zunächst manuell- oder halbautomatisch
angefahren und nach Erreichen des Zielpunktes dessen
Koordinaten festgehalten werden (Teaching).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bahnbewegung verschiebbar ist,
indem die einzelnen Bewegungskomponenten mit individu
ellen Gewichtungsfaktoren gewichtet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7 in Verbin
dung mit Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gewichtung derart erfolgt, daß die die Bahnbewegung
bestimmenden Zeilen des Anspruchs 4 mit individuellen
Gewichtungsfaktoren gewichtet werden.
12. Vorrichtung zum Bewegen eines Auslegers eines Arbeits-
oder Rettungsgerätes, wie einer Drehleiter, wobei die
Bewegung des Auslegers mehrere Bewegungskomponenten
hat, wie Teleskopieren, (horizontales) Drehen und
(vertikales) Verschwenken, insbesondere zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum automati
schen Bewegen des Auslegers von einem aktuellen Aus
gangspunkt zu einem Zielpunkt mit gleichzeitig erfol
genden, stetigen und umkehrungsfreien Bewegungskompo
nenten.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zum Anfahren des Auslegers vom tat
sächlichen Startpunkt aus mit reduzierter Geschwindig
keit und zum Reduzieren der Geschwindigkeit unmittel
bar vor Erreichen des Zielpunktes.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet
durch eine Einrichtung zur Bestimmung der Zeitdauer
der die längste Zeit benötigenden Bewegungskomponente
zum Bewegen des Auslegers von einem aktuellen Aus
gangspunkt zu einem Zielpunkt bei vorgegebener, maxi
maler Komponentengeschwindigkeit für die entsprechende
Bewegungskomponente und zum Anpassen der Geschwindig
keit der anderen Bewegungskomponenten derart, daß die
Zeiten sämtlicher Bewegungskomponenten zum Durchlaufen
des Weges vom Ausgangspunkt zum Zielpunkt gleich sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet, durch
eine Einrichtung mit der Komponentengeschwindigkeiten
der einzelnen Bewegungskomponenten im Verhältnis ihrer
Durchlaufzeit bei der für sie gegebenen maximalen Ge
schwindigkeit zur Zeitdauer der die längste Zeit benö
tigende Bewegungskomponente gewichtet werden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, ge
kennzeichnet durch eine Einrichtung zum Messen der ak
tuellen Ausgangspositionen des Auslegers und bestimmen
der Wege der einzelnen Bewegungskomponenten zum Ziel
punkt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, ge
kennzeichnet durch eine Einrichtung zum Abspeichern
der Koordinaten des Zielpunktes nach Anfahren dessel
ben.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, ge
kennzeichnet durch Einrichtungen zum Bewegen des Aus
legers zwischen mehreren Zielpunkten.
Priority Applications (2)
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DE19946411A DE19946411A1 (de) | 1999-09-28 | 1999-09-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Bewegung eines Auslegers eines Arbeits- oder Rettungsgeräts |
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DE19946411A1 true DE19946411A1 (de) | 2001-04-26 |
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