DE19943947C2 - Tintenkartusche für ein Tintenstrahl-Drucksystem - Google Patents
Tintenkartusche für ein Tintenstrahl-DrucksystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Tintenkartusche für ein Tintenstrahl-
Drucksystem, die mit einer Membran aus thermoplastischem Elastomer verschlossen
ist, die einen ringförmigen Teil hat, dessen Öffnung durch einen Durchstechbereich
mit geringerer Materialstärke verschlossen ist, welcher beim Einsetzen in das
Tintenstahl-Drucksystem von einer Hohlnadel durchstechbar ist. Außerdem ist ein
Verfahren zur Herstellung einer derartigen Tintenkartusche Gegenstand der
Erfindung.
Die Tintenversorgung von Tintenstrahldruckern- und plottern erfolgt über eine
Hohlnadel in Form eines rohrformigen, vorstehenden Dorns, der mit dem
tintengefüllten Innenraum von als Vorratsbehältern dienenden, aus- wechselbaren
Einweg- Tintenkartuschen in Verbindung gebracht werden kann. Zur Aufnahme
dieses Dorns ist in der Tintenkartusche in der Regel ein Rohrabschnitt, der
sogenannte Dom, ausgebildet. Auf dessen nach innen gerichteter Öffnung ist dieser
mit einem feinmaschigen Filtersieb verschlossen. Die äußere Öffnung ist mit
Dichtmitteln zur abgedichteten Aufnahme der vorgenannten Hohlnadel, des Dorns,
versehen. Alternativ kommen hierzu Ringdichtungen mit einer vorgeformten Öffnung
zur Aufnahme der Hohlnadel - wie beispielsweise aus der US-PS 5 790 158 bekannt
- zum Einsatz oder eine zunächst geschlossene, von der Hohlnadel durchstechbare
Membran. Diese Membran besteht aus elastischem Material wie thermoplastischen
Elastomeren oder Gummiwerkstoffen, so daß ein darin eingestochener Dorn in der
Einstechöffnung nach außen abgedichtet ist. Derartige Ausführungen funktionieren
nach Art eines Septums, wie es seit langem auf Probefläschchen zur Entnahme von
Probenflüssigkeit mittels Injektionsspritzen gebräuchlich ist, und werden daher
synonym als Septum oder Membran bezeichnet.
In der gattungsbildenden DE 197 10 970 A1 ist eine Verschlusseinrichtung in Form
eines elastomeren Stopfens beschrieben. Dieser weist einen Durchstechbereich mit
verminderter Materialstärke zum Einstechen einer Hohlnadel auf.
In der DE 44 35 162 A1 ist ein einfacher Verschlussstopfen zum Nachfüllen eines
Tintenbehälters beschrieben. Der Stopfen besteht aus einem mit Füllstoffen
versehenen thermoplastischen Elastomer. Durch seine Materialeigenschaften und
seine Form soll erreicht werden, dass sich die beim Einstechen von Kanülen
entstehenden Gänge und Öffnungen rasch wieder verschließen.
Ein Vorteil bei der Verwendung einer derartigen durchstechbaren Membran besteht
darin, daß die Entnahmeöffnung luftdicht verschlossen wird, ohne daß zunächst
weitere Verpackungs- und Sicherungsmaßnahmen erforderlich wären. Zur
Gewährleistung einer guten Abdichtung der Hohlnadel ist eine gewisse Elastizität des
Elastomerwerkstoffes unabdingbar. Qualitativ hochwertige Elastomerwerkstoffe
erfüllen diese Ansprüche nicht nur, sondern sie sind so hochelastisch mit einer
maximalen Elastizität (Reißdehnung) von 400%-800%, daß ein sicheres und
sauberes Durchstechen der Hohlnadel des Druckers erschwert wird. Die verfügbare
Einstichlänge ist nämlich durch die Länge der Hohlnadel (des Dorns) und der darauf
abgestimmten Länge des Doms auf wenige Millimeter - beispielsweise 5 mm -
begrenzt. Für einen einwandfreien Betrieb muß nun sichergestellt sein, daß die
Membran im Durchstechbereich hinsichtlich der Materialstärke und der Elastizität des
Materials so abgestimmt ist, daß die Nadel auf jeden Fall noch vor dem maximalen
Eintauchen in den Dom die Membran durchsticht, dabei die auf die Membran
ausgeübten Normalkräfte jedoch nicht so groß werden, daß die Membran in den Dom
hineingequetscht wird und unter Umständen die Tintenkartusche unbrauchbar
gemacht wird. Dieser Effekt wird dadurch noch Verstärkt, daß die üblicherweise
vorhandenen Dorne- bzw. Hohlnadeln allein schon aus Sicherheitsgründen keine
besonders scharfen Spitzen haben. Die Verwendung der bekannten, hochelastischen
Elastomerwerkstoffe ist deswegen häufig problematisch.
Aus der Lösung der vorangehend erläuterten Problematik ergibt sich die der
Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung, eine Membran bzw. ein Septum für
eine Tintenkartusche zur Verfügung zu stellen, welches sicher durchstechbar ist, und
zwar auch mit einer relativ stumpfen Nadel bei einem kurzen zur Verfügung
stehenden Bewegungsweg. Die Abdichtung soll dabei gewährleistet sein.
Zur Lösung dieser Problematik schlägt die Erfindung vor, dass der Durchstechbereich
(3) folienartig dünn ausgebildet ist und die Membran (1) aus einem thermoplastischen
Elastomer besteht, welches durch hinzugefügte unelastische anorganische
Substanzen in dem Durchstechbereich eine verminderte Reißdehnung hat.
Die Membran hat einen ringförmigen Teil, der durch einen Durchstechbereich mit
geringerer Materialstärke verschlossen ist. Der ringförmige bzw. hülsenförmige Teil
dient zur Montage in dem rohrförmigen Dom der Tintenkartusche, während der von
dieser ringförmigen Struktur umschlossene Bereich folienartig dünn ausgebildet ist,
so daß er leicht beim Einsetzen vom Dorn durchstochen wird. Die ringförmige
Struktur übt aufgrund ihrer größeren Materialstärke eine genügend große elastische
Haltekraft aus, so daß die Membran sicher in der Öffnung des Doms fixiert ist und
beim Durchdringen des Dorns nicht verschoben wird.
Die Membran wird erfindungsgemäß nach wie vor aus thermoplastischem
Elastomermaterial im Spritzgießverfahren hergestellt. Die Besonderheit des
Materials besteht jedoch darin, daß die Reißdehnung, das heißt die maximale
Elastizität des vormals hochelastischen Elastomers durch Hinzufügung einer
unelastischen anorganischen Substanz gezielt herabgesetzt ist.
Durch das erfindungsgemäß zum Elastomer hinzugefügte, inerte, unelastische
Material wird der Vernetzungsgrad des Elastomers verringert, wodurch eine
verminderte Reißdehnung zustandekommt. Durch den relativen Anteil der
anorganischen Substanz kann die Reißdehnung so weit herabgesetzt werden,
daß selbst ein stumpfer Dorn des Druckers bei einer kurzen zur Verfügung
stehenden Einstechtiefe die Membran sicher durchdringt.
Eine Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß sie einen ansonsten bei der
Verwendung von Elastomeren prinzipiell unerwünschten und schädlichen Effekt
gezielt für eine vorteilhafte Funktionalität unter den Randbedingungen des
besonderen Anwendungsfalles ausnutzt. Während üblicherweise die
Reißdehnung auf möglichst hohe Werte optimiert wird, hat sich für die Rea
lisierung einer erfindungsgemäßen Membran für eine Tintenkartusche ein re
duzierter Wert für die Reißdehnung von etwa 100% als besonders günstig
herausgestellt.
Als unelastische, anorganische Substanz ist die Verwendung von Talkum
besonders vorteilhaft. Alternativ können jedoch auch Kreide, Kieselsäure,
Silikate, Karbonate, Oxide und dergleichen Verwendung finden.
Es ist grundsätzlich vorteilhaft, wenn die anorganische Substanz partikelförmige
Feststoffe enthält. Damit werden die elastischen Eigenschaften des
erfindungsgemäßen Werkstoffes nicht nur durch die Eigenschaften des er
findungsgemäßen Elastomers, sondern auch durch die Partikelgröße, die
Bindungskräfte zwischen Elastomer und den Partikeln sowie die mechanischen
Eigenschaften der hinzugefügten anorganischen Substanz selbst beeinflußt, so
daß die gewünschte Elastizitätsverminderung optimal den jeweiligen
Anforderungen anpaßbar ist. Von besonderem Vorteil ist dabei, daß die Shor-
Härte des ursprünglichen Elastomers weitgehend erhalten bleibt, so daß die
Abdichtung der Hohlnadel weiterhin gewährleistet ist.
Bei der vorgenannten Ausführungsform ist es besonders vorteilhaft, daß der
ringförmige Teil eine vorgeformte Dichtungsstruktur für den Dorn bzw. die
Hohlnadel bildet.
Erste Versuchsergebnisse haben ergeben, daß dem Elastomer etwa zwischen
10 Gewichts-% und 20 Gewichts-% unelastische anorganische Substanzen
hinzugefügt werden sollten.
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Membran wird dem thermoplasti
schen Elastomer-Granulat vor dem Spritzgießen die unelastische anorganische
Substanz beigemengt. Um dabei eine unerwünschte Entmischung weitgehend
zu unterdrücken, ist es vorteilhaft, daß die unelastische anorganische Substanz
in Form eines Batch-Granulats beigemischt wird, welches aus Elastomer mit
einem höheren relativen Anteil der unelastischen anorganischen Substanz,
beispielsweise 50%-80% besteht.
Eine erfindungsgemäße Membran ist im Schnitt in Fig. 1 gezeigt und darin als
Ganzes mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Sie besteht aus einem ring- bzw.
hülsenförmigen Teil 2, welches einstückig mit einem folienartig dünnen
Durchstechbereich 3 ausgebildet ist.
Die Membran 1 ist in der Zeichnung von unten axial in das äußere Ende eines
rohrförmigen Doms 4 einer ansonsten nicht weiter dargestellten Tintenkartusche
eingesetzt dargestellt. Die am äußeren Umfang der Membran 1 angeformten
Formschlußelemente 5 sorgen dabei für einen sicheren axialen Halt, so daß die
Membran 1 beim Einstechen eines Dorns nicht versehentlich in den Dom
hineingepreßt wird.
Durch die erfindungsgemäß verminderte Elastizität der Membran 1 ist der
Durchstechbereich 3 auch von einer relativ stumpfen Hohlnadel sicher in der zur
Verfügung stehenden Einstechtiefe durchstechbar. Die Abdichtung ist wegen
der nahezu unverminderten Shore-Härte zur Abdichtung der Hohlnadel
ausreichend.
Claims (11)
1. Tintenkartusche für ein Tintenstrahl-Drucksystem, mit einer Entnahmeöffnung, die
mit einer 'Membran aus thermoplastischem Elastomer verschlossen ist, die einen
ringförmigen Teil hat, dessen Öffnung durch einen Durchstechbereich mit geringerer
Materialstärke verschlossen ist, welcher beim Einsetzen in das Tintenstahl-
Drucksystem von einer Hohlnadel durchstechbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchstechbereich (3) folienartig dünn ausgebildet ist und die Membran (1) aus
einem thermoplastischen Elastomer besteht, welches durch hinzugefügte
unelastische anorganische Substanzen in dem Durchstechbereich eine verminderte
Reißdehnung hat.
2. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reißdehnung
der Membran (1) in dem Durchstechbereich (3) etwa 100% beträgt.
3. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als unelastische
anorganische Substanz Talkum hinzugefügt ist.
4. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als unelastische
anorganische Substanz Kreide hinzugefügt ist.
5. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als unelastische
anorganische Substanz Kieselsäure hinzugefügt ist.
6. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Elastomer
zwischen 10 Gewichts-% und 20 Gewichts-% unelastische anorganische Substanz
hinzugefügt ist
7. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganische
Substanz partikelförmige Feststoffe enthält.
8. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige
Teil (2) eine vorgeformte Dichtungsstruktur für die Hohlnadel bildet.
9. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (1)
im Ausgang eines rohrförmigen Doms (4) angebracht ist, der innen mit einem
Filtersieb abgedeckt ist.
10. Tintenkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
unelastische anorganische Substanz in Form eines Batch-Granulats beigemischt
wird, welches aus Elastomer mit einem relativ höheren Anteil der unelastischen
anorganischen Substanz besteht.
11. Verfahren zur Herstellung einer Membran für Tintenkartusche - gemäß Anspruch
1 - gekennzeichnet dadurch, daß dem thermoplastischen Elastomer-Granulat vor
dem Spritzgießen die unelastische anorganische Substanz beigemengt wird.
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