DE19942796A1 - Builder-haltige Tablette - Google Patents
Builder-haltige TabletteInfo
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Abstract
Builder-haltige Tabletten, die ein Additiv enthalten, welches ein kristallines schichtförmiges Natriumsilicat und eine copolymere Polycarbonsäure enthält, können ohne die Verwendung von zusätzlichen Tablettierhilfsmitteln bzw. zusätzlichen Sprengmitteln hergestellt werden und weisen dennoch ein vergleichbares Auflöseverhalten wie Tabletten auf, bei denen derartige Komponenten einzeln zugegeben werden, die jedoch zusätzlich Tablettierhilfsmittel und Sprengmittel enthalten. Darüber hinaus können derartige Tabletten mit vergleichbarer Härte bei niedrigeren Preßdrücken erhalten werden. Insbesondere Wasserenthärtertabletten können so einen besonders hohen Wirkstoffgehalt aufweisen, da die Verwendung von Hilfsmitteln, die nicht zur Wasserenthärterfunktion beitragen, weitgehend unterbleibt.
Description
Die Erfindung betrifft builderhaltige Tabletten, die kristalline Schichtsilicate enthalten und
sich zum Waschen bzw. Reinigen bzw. zur Wasserenthärtung eignen.
Tabletten besitzen gegenüber pulverförmigen Mitteln eine Reihe von Vorteilen, wie eine
einfache Dosierung und geringen Bedarf an Verpackungsvolumen. Probleme ergeben sich
jedoch dadurch, daß zur Erreichung einer hinreichenden Form- und Bruchbeständigkeit
beim Verpressen der pulverförmigen Bestandteile verhältnismäßig hohe Preßdrücke
angewendet werden müssen. Aufgrund der starken Verdichtung weisen derartige
Tabletten dann vielfach unzureichende Zerfalls- und Löseeigenschaften bei der
Anwendung auf. Um derartige Probleme in den Griff zu bekommen, werden in der Regel
Tablettierhilfsmittel den eigentlichen Wirksubstanzen zugesetzt. Dabei handelt es sich
beispielsweise um Polyethylenglykole, typischerweise mit Molmassen von 1000 bis 6000 g/mol,
die üblicherweise 2 bis 6 Gew.-% der gesamten Tablettenrezeptur ausmachen. Um
ein schnelles Auflösen der Tabletten zu ermöglichen, werden darüber hinaus sogenannte
Sprengmittel zugesetzt. Derartige Sprengmittel, die üblicherweise in Mengen von 3 bis 30 Gew.-%
der Tabletten eingesetzt werden, sind beispielsweise mikrokristalline Cellulose,
oder quellbare synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon. Sowohl bei den
Tablettierhilfsmitteln als auch bei den Sprengmitteln handelt es sich dabei um Zusätze, die
selbst nicht zur Wirkung der jeweiligen tablettierten Mittel beitragen. Daher setzen diese
Zusätze den Wirkstoffgehalt der Tabletten herab.
Dementsprechend besteht nach wie vor der Bedarf nach Wirkstoffen, die gleichzeitig als
Tablettierhilfsmittel bzw. Sprengmittel fungieren und so den Einsatz besonderer
Tablettierhilfs- und Sprengmittel überflüssig machen.
Jetzt wurde gefunden, daß in Tabletten, in denen kristalline Schichtsilicate und bestimmte
Copolymere in Form eines geeignet hergestellten Compounds enthalten sind, ohne den
Einsatz solcher weiterer Hilfsmittel auskommen und dennoch bei verhältnismäßig
niedrigen Preßdrücken unter Erhalt ihrer Bruchresistenz hergestellt werden können. Dabei
weisen die Tabletten auch ohne den Einsatz gesonderter Sprengmittel ein hervorragendes
Löseverhalten auf.
Tabletten, die kristalline Schichtsilicate enthalten, sind an sich lange bekannt: In der
Patentanmeldung WO 95/21908 werden bereits Tabletten beschrieben, die amorphe,
teilkristalline und/oder kristalline schichtförmige Natriumsilicate der Formel
Na2SixO2x+1 . yH2O
in Mengen von 2 bis 100 Gew.-% enthalten, wobei x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist. Eine in der Anmeldung beschriebene Wasserenthärtungstablette
enthält beispielsweise 20 bis 80 Gew.-% der kristallinen Schichtsilicate, sowie ggf. bis zu
80 Gew.-% Zeolith und/oder Phosphat, ggf. bis zu 50 Gew.-% Polycarboxylat, bis zu
15 Gew.-% polymere Polycarboxylate und bis zu 30 Gew.-% Tenside. Die in einem Beispiel
angegebene Tablette enthält dabei Methylhydroxypropylcellulose als Sprengmittel.
Aus der EP-A-812 808 sind Wasserenthärtertabletten bekannt, die bis zu 45 Gew.-%
kristalline Schichtsilicate enthalten können, wobei sie darüber hinaus eine polyfunktionelle
Carbonsäure oder ihr Salz, Carbonat und/oder Bicarbonat und Polymer enthalten. Weiter
enthalten die Tabletten 1 bis 6 Gew.-% Bindemittel sowie bis zu 15 Gew.-% Sprengmittel.
Jetzt wurde gefunden, daß Tabletten, die neben anderen Inhaltsstoffen ein granulares
Additiv enthalten, welches als wesentliche Bestandteile ein kristallines schichtförmiges
Silicat und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, auch ohne den Einsatz zusätzlicher
Tablettierhilfsmittel oder Sprengmittel bei moderaten Preßdrücken hergestellt werden
können und leicht löslich sind.
Ein erster Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend Tabletten, die
Buildersubstanzen und gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe von Wasch- oder
Reinigungsmitteln enthalten, oder Phasen derartiger Tabletten, die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie ein pulverförmiges bis granulares Additiv enthalten, welches
als wesentliche Bestandteile ein kristallines schichtförmiges Silicat der
allgemeinen Formel (I)
NaMSixO2x+1 . y H2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 22 ist und y für eine
Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, wobei die Tabletten
jedoch kein zusätzliches Sprengmittel, das keine Builderwirkung aufweist, und maximal 2
Gew.-% zusätzliches Tablettierhilfsmittel enthalten.
Derartige kristalline schichtförmige Silicate der Formel (I) werden von der Fa. Clariant
GmbH (Deutschland) unter dem Handelsnamen Na-SKS vertrieben. Zu nennen sind hier
beispielsweise Na-SKS-1 (Na2Si22O45.xH2O, Kenyait), Na-SKS-2 (Na2Si14O29.xH2O, Maga
diit), Na-SKS-3 (Na2Si8O17.xH2O) oder Na-SKS-4 (Na2Si4O9.xH2O, Makatit).
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders geeignet sind Mittel, die kristalline
Schichtsilicate der Formel (I) enthalten, in denen x für 2 steht. Von diesen eignen sich vor
allem Na-SKS-5 (α-Na2Si2Q5), Na-SKS-7 (β-Na2Si2O5, Natrosilit), Na-SKS-9
(NaHSi2O5.H2O), Na-SKS-10 (NaHSi2O5.3H2O, Kanemit), Na-SKS-11 (t-Na2Si2O5) und Na-
SKS-13 (NaHSi2O5), insbesondere aber Na-SKS-6 (δ-Na2Si2O5). Einen Überblick über
kristalline Schichtsilicate geben z. B. die im "Hoechst High Chem Magazin 14/1993" auf den
Seiten 33-38 und in "Seifen-Öle-Fette-Wachse, 116 Jahrgang, Nr. 20/1990" auf den
Seiten 805-808 veröffentlichten Artikel. Erfindungsgemäß wird wenigstens ein Teil der
kristallinen schichtförmigen Silicate der Formel (I) über das erfindungsgemäß eingesetzte
Builder-Additiv in die erfindungsgemäßen Tabletten eingebracht. In einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung werden die kristallinen schichtförmigen Silicate der Formel
(I) ausschließlich über das erfindungsgemäß eingesetzte Builder-Additiv in die
erfindungsgemäßen Tabletten eingebracht. Vorteilhafterweise enthalten die Tabletten das
kristalline schichtförmige Silicat der Formel (I), in Mengen von 2 bis maximal 50 Gew.-%,
vorzugsweise in Mengen von 5 bis 45 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 10 bis
40 Gew.-%.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einer (co-)polymeren Polycarbonsäure
ein nicht oder nur teilweise neutralisiertes Homopolymer oder Copolymer verstanden.
Hierzu gehören die Homopolymere der Acrylsäure oder der Methacrylsäure bzw. deren
Copolymere mit weiteren ethylenisch ungesättigten Monomeren wie beispielsweise
Acrolein, Dimethylacrylsäure, Ethylacrylsäure, Vinylessigsäure, Allylessigsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Meth(-allylsulfonsäure), Vinylsulfonsäure,
Styrolsulfonsäure, Acrylamidomethylpropansulfonsäure sowie Phosphorgruppen
enthaltende Monomere wie beispielsweise Vinylphosphonsäure, Allylphosphorsäure und
Acrylamidomethylpropanphosphonsäure und deren Salze sowie Hy
droxyethyl(meth)acrylatsulfate, Allylalkoholsulfate und Allylalkoholphosphate. Derartige Po
lymere werden beispielsweise in den deutschen Patentanmeldungen DE-A-23 57 036,
DE-A-44 39 978 und den europäischen Patentanmeldungen EP-A-0 075 820 oder
EP-A-0 451 508 beschrieben.
Bevorzugte (Co-)Polymere weisen eine mittlere Molmasse von 1000 bis 100000 g/mol,
vorzugsweise von 2000 bis 75000 g/mol und insbesondere von 2000 bis 35000 g/mol auf.
Der Neutralisationsgrad der Säuregruppen liegt vorteilhafterweise bei 0 bis 90%,
vorzugsweise bei 10 bis 80% und insbesondere bei 30 bis 70%.
Zu den geeigneten Polymeren zählen vor allem auch Homopolymere der Acrylsäure und
Copolymere der (Meth-)Acrylsäure mit Maleinsäure bzw. Maleinsäureanhydrid.
Weitere geeignete Copolymere leiten sich von Terpolymeren ab, die sich durch
Polymerisation von 10 bis 70 Gew.-% monoethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren mit
4 bis 8 C-Atomen bzw. deren Salzen, 20 bis 85 Gew.-% monoethylenisch ungesättigten
Monocarbonsäuren mit 3 bis 10 C-Atomen bzw. deren Salzen, 1 bis 50 Gew.-% einfach
ungesättigten Monomeren, welche nach der Verseifung Hydroxylgruppen an der
Polymerkette freisetzen, und 0 bis 10 Gew.-% weiteren, radikalisch copolymerisierbaren
Monomeren erhalten lassen. Für die erfindungsgemäße Anwendung wird eine Verseifung
der einfach ungesättigten Monomere, welche nach der Verseifung eine Hydroxylgruppe an
der Polymerkette freisetzen, im sauren Milieu bevorzugt. Produkte der vorstehend
genannten Art sind in den deutschen Patentanmeldungen DE-A-43 00 772 und
DE-A-195 16 957 bzw. in der WO-A-94/15978 beschrieben.
Ebenfalls geeignet sind Pfropfpolymerisate von Monosacchariden, Oligosacchariden, Poly
sacchariden und modifizierten Polysacchariden, wie sie in den deutschen
Patentanmeldungen DE-A-40 03 172 und DE-A-44 15 623 beschrieben werden. Die in der
europäischen Patentanmeldung offenbarten Pfropfpolymerisate mit Proteinen tierischen
oder pflanzlichen Ursprungs, insbesondere mit modifizierten Proteinen, sind ebenfalls gut
geeignet.
Aus der Gruppe der Pfropfcopolymerisate werden bevorzugt Copolymerisate aus Zucker
und anderen Polyhydroxyverbindungen und einer Monomermischung der folgenden
Zusammensetzung eingesetzt: 45 bis 96 Gew.-% monoethylenisch ungesättigte C3- bis
C10-Monocarbonsäure oder Mischungen von C3- bis C10-Monocarbonsäuren und/oder
deren Salze mit einwertigen Kationen, 4 bis 55 Gew.-% monoethylenisch ungesättigte
Monosulfonsäuregruppen enthaltende Monomere, monoethylenisch ungesättigte
Schwefelsäureester, Vinylphosphonsäure und/oder die Salze dieser Säuren mit
einwertigen Kationen sowie 0 bis 30 Gew.-% wasserlösliche, monoethylenisch
ungesättigte Verbindungen, die mit 2 bis 50 Mol Alkylenoxid pro Mol monoethylenisch
ungesättigter Verbindung modifiziert sind. Solche Verbindungen werden in der
DE-A-42 21 381 und in der DE-A-43 43 993 beschrieben.
Weitere geeignete Polymere sind Polyasparaginsäuren bzw. deren Derivate in nicht oder
nur teilneutralisierter Form. Üblicherweise fallen die Polyasparaginsäuren in Form ihrer
Alkalimetall- oder Ammoniumsalze an. Man kann sich hieraus die nicht oder nur teilweise
neutralisierten Produkte durch Zugabe entsprechender Mengen organischer oder
anorganischer Säuren und gegebenenfalls Abtrennung der entstehenden Salze gewinnen.
Solche Produkte lassen sich auch durch die thermische Umsetzung von Maleinsäure und
Ammoniak oder durch die Kondensation von Asparaginsäure und die anschließende
Hydrolyse des entstandenen Polysuccinimids erhalten. Die Herstellung derartiger Produkte
wird beispielsweise in der DE-A-36 26 672, DE-A-43 07 114, DE-A-44 27 287,
EP-A-0 612 784, EP-A-0 644 257 und der WO-A-92/14753 beschrieben.
Besonders geeignet sind auch Pfropfpolymerisate von Acrylsäure, Methacrylsäure, Malein
säure und weiteren ethylenisch ungesättigten Monomeren auf Salze der
Polyasparaginsäure, wie sie üblicherweise bei der zuvor beschriebenen Hydrolyse des
Polysuccinimids anfallen. Hierbei kann auf die sonst notwendige Zugabe von Säure zur
Herstellung der nur teilneutralisierten Form der Polyasparaginsäure verzichtet werden. Die
Menge an Polyaspartat wird üblicherweise so gewählt, daß der Neutralisationsgrad aller im
Polymerisat eingebauten Carboxylgruppen 80%, vorzugsweise 60% nicht überschreitet.
Produkte der genannten Art werden in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-94/01486 näher beschrieben.
Die Mengen, in welchen die nicht oder nur teilweise neutralisierten (co-)polymeren
Polycarboxylate in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sind, werden bedingt durch
den Gehalt der erfindungsgemäß eingesetzten Builder-Additive und deren Gehalt an
diesen Polymeren.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Builder-Additiv enthält das kristalline schichtförmige
Silicat der Formel (I) und die (co-)polymere Polycarbonsäure vorzugsweise in Ge
wichtsverhältnissen von (40 bis 1): 1, insbesondere von (20 bis 2): 1, wobei Verhältnisse
von 7 : 1 bis etwa 3 : 1, jeweils bezogen auf die wasserfrei berechneten Aktivsubstanzen,
besonders vorteilhaft sein können. Der Wassergehalt der erfindungsgemäß eingesetzten
Builder-Additive liegt vorzugsweise bei 4 bis 20 Gew.-%, wobei der obere sinnvolle Wert
für den Wassergehalt davon abhängig gemacht wird, daß das Builder-Additiv auch nach
Lagerung bei erhöhten Temperaturen von beispielsweise 40°C noch stabil und rieselfähig
sein soll und nicht verklumpen soll. Es hat sich gezeigt, daß der untere Wert für den
Wassergehalt das Löseverhalten des Builder-Additivs beeinflußt. Aus Gründen der
höheren Lösegeschwindigkeit des Builder-Additivs sind deshalb Additive bevorzugt,
welche 5 bis 15 Gew.-% Wasser und insbesondere 7 bis 12 Gew.-% Wasser aufweisen.
Die Bestimmung des Wassergehalts erfolgt bei einer Temperatur von 140°C und einer
Dauer von 4 Stunden.
Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Builder-Additive kann durch einfaches
Inkontaktbringen des kristallinen schichtförmigen Silicats der Formel (I) mit einer wäßrigen
Lösung, vorzugsweise einer konzentrierten wäßrigen Lösung der (co-)polymeren
Polycarbonsäure und gegebenenfalls anschließendes Trocknen auf den gewünschten
Wassergehalt erfolgen. Übliche Misch- und Granuliervorrichtungen, wie der
Pflugscharmischer der Firma Lödige oder ein Schugi-Mischer oder ein Eirich-Mischer oder
ein Lödige Recycler CB 30 sowie andere dem Fachmann bekannte Apparate, welche
insbesondere das Aufdüsen einer Flüssigkeit auf einen Feststoff erlauben, sind ebenso
geeignet wie Wirbelschichtapparate. Die Polymerlösung dient dabei als
Agglomerationshilfsmittel. Es wird davon ausgegangen, daß bei der Umsetzung des
kristallinen schichtförmigen Natriumsilicats der Formel (I) mit dem sauren Polymer
insbesondere bei pH-Werten der eingesetzten Polymerlösung von kleiner als 4 ein Teil der
Natriumionen des Silicats gegen Protonen ausgetauscht wird. Das Silicatgerüst mit seiner
Schichtstruktur und der überwiegende Teil der Natriumionen bleiben jedoch unverändert.
Dies führt dazu, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Builder-Additive nur eine leicht
verringerte Ausgangsalkalität, aber eine deutlich geringere Restalkalität gegenüber dem
reinen kristallinen schichtförmigen Silicat der Formel (I) aufweisen. Die Restalkalität kann
dabei durch den Gehalt der Additive an Polymersäure entsprechend eingestellt werden.
Das Builder-Additiv kann daher in den maschinellen Geschirrspülmitteln als Puffersubstanz
eingesetzt werden.
Die Builder-Additive können hohe Mengen an (co-)polymerer Polycarbonsäure enthalten,
wobei Mengen zwischen 2 und 40 Gew.-% bevorzugt und Mengen zwischen 5 und
30 Gew.-% besonders bevorzugt und Mengen zwischen 10 und 25 Gew.-% ganz besonders
bevorzugt sind. Der Gehalt der Builder-Additive an den kristallinen schichtförmigen
Silicaten der Formel (I) beträgt vorzugsweise 50 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 60
bis 90 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 65 bis 85 Gew.-%. Das
Calciumbindevermögen der Additive liegt vorzugsweise oberhalb von 185 mg CaCO3/g.
Der pH-Wert einer 0,1 Gew.-%igen wäßrigen Lösung liegt bei 20°C vorzugsweise
oberhalb von 10, aber unterhalb von 12. Das Schüttgewicht der erfindungsgemäß
eingesetzten Additive variiert je nach der Art seiner Herstellung und liegt üblicherweise im
Bereich von oberhalb 400 bis etwa 700 g/l. Während reines kristallines schichtförmiges
Silicat der Formel (I) wie SKS6® üblicherweise sehr feinteilig anfällt und auch hohe
Mengen an Staubanteilen aufweist, ist das erfindungsgemäß eingesetzte Builder-Additiv
ein grobkörnigeres Pulver bis Agglomerat/Granulat, welches feinteiliger ist, wenn es in der
Wirbelschicht hergestellt wurde, und grobkörniger, wenn es beispielsweise in einem
Hochgeschwindigkeitsmischer hergestellt wurde. Grobkörnigere Additive weisen
beispielsweise eine mittlere Teilchengröße (d50) von etwa 450 bis 900 µm auf, während
feinteiligere Additive eine mittlere Teilchengröße (d50) zwischen etwa 280 und 330 µm
aufweisen. Aber selbst bei den feinteiligen Additiven ist der Staubanteil wesentlich geringer
als bei den handelsüblichen reinen kristallinen schichtförmigen Silicaten der Formel (I),
insbesondere als bei SKS6®.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Tabletten an diesen Builder-Additiven ist in einem
weiten Rahmen variierbar und hängt von der gewünschten Funktion der Tabletten ab.
Übliche Gehalte an diesen Builder-Additiven liegen bei ungefähr 20-60 Gew.-%, wobei
Gehalte von 25-55 Gew.-% und insbesondere bis 45 Gew.-% bevorzugt sind.
Als Sprengmittel, die im Sinne der Erfindung in den Tabletten oder den Tablettenphasen
nicht enthalten sein sollen, werden Hilfsstoffe angesehen, welche den Lösungs- oder
Zerfallsprozeß in der wäßrigen Anwendungsphase positiv beeinflussen, die jedoch
ansonsten keine Wirkung im Sinne des tablettierten Mittels als Builder aufweisen.
Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäß Römpp (9.
Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6.
Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von
Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in
resorbierbarer Form sorgen. Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als
"Spreng"mittel bezeichnet werden, vergrößern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei
einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quellung), andererseits auch über die
Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der die Tablette in kleinere
Partikel zerfallen läßt.
Altbekannte Sprengmittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei
auch andere organische Säuren eingesetzt werden können. Diese Systeme besitzen
jedoch neben der Sprengwirkung eine Builderwirkung und gehören daher ausdrücklich
nicht zu den Sprengmitteln, die keine Wirkung im Sinne des tablettierten Mittels aufweisen,
und können dementsprechend in den erfindungsgemäßen Tabletten oder Tablettenphasen
durchaus enthalten sein. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung enthalten sogar
große Mengen an organischen Carbonsäuren und Carbonaten. Bei diesen bevorzugten
Ausführungsformen handelt es sich dabei um Wasserenthärtertabletten, die weiter unten
noch ausführlich beschrieben werden.
Quellende Sprengmittel, die erfindungsgemäß nicht enthalten sein sollen, sind
beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche
Polymere bzw. modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate,
Alginate oder Casein-Derivate.
Insbesondere sollen in den erfindungsgemäßen Tabletten bzw. Tablettenphasen keine
Sprengmittel auf Cellulosebasis enthalten sein. Reine Cellulose weist die formale
Bruttozusammensetzung (C6H10O5)n auf und stellt formal betrachtet ein β-1,4-Polyacetal
von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete
Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge
durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis 500.000. Mit Sprengmittel auf Cellulosebasis
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch
polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind, gemeint. Solche chemisch
modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw.
Veretherungen, in denen Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch
Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein
Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate
einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen,
Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester und -ether sowie Aminocellulosen.
Derartige Verbindungen weisen zwar durchaus Wirkungen im Sinne des tablettierten
Mittels auf, insbesondere wenn es sich bei dem Mittel um ein Wäschewaschmittel handelt,
sind in den erfindungsgemäßen Tabletten oder Tablettenphasen vorzugsweise jedoch
dennoch nicht enthalten. Als weiteres Sprengmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil
dieser Komponente kann mikrokristalline Cellulose genannt werden. Diese mikrokristalline
Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen
erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der
Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber
unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse
entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die
Primärteilchengrößen von ca. 5 µm aufweisen und beispielsweise zu Granulaten mit einer
mittleren Teilchengröße von 200 µm kompaktierbar sind.
Als Tablettierhilfsmittel, die in den erfindungsgemäßen Tabletten oder Tablettenphasen zu
maximal 2 Gew.-% enthalten sind, werden Substanzen bezeichnet, die für einen besseren
Zusammenhalt der einzelnen pulverförmigen oder granularen Bestandteile sorgen und
somit zur Stabilität der Tablette beitragen.
Bevorzugt enthalten die Tabletten oder Tablettenphasen dabei lediglich Staubbindemittel
als Tablettierhilfsmittel. Hier sind insbesondere kurzkettige Polyethylenglycole mit
Molmassen kleiner 800 g/mol und Paraffine, insbesondere Paraffinöle, zu nennen.
Unter den unerwünschten Tablettierhilfsmitteln sind insbesondere Polyethylenglykole mit
Molmassen aus dem Bereich 1000 bis 10000 g/mol, Stärke, Cellulose, Stärke- und
Cellulosederivate, aber auch Gelatine und Polyvinylpyrrolidon zu nennen. Einige Wasch
mittelinhaltsstoffe, wie bestimmte flüssige bis pastöse nichtionische Tenside, fungieren
ebenfalls als Tablettierhilfsmittel. Diese können in erfindungsgemäßen Tabletten, wenn die
beabsichtigte Wirkung der Tabletten als Waschmittel es erfordert, enthalten sein, als
Tablettierhilfsmittel sind sie dabei jedoch nicht erforderlich. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind daher auch frei von solchen nichtionischen Tensiden.
Tabletten oder Tablettenphasen mit diesen Inhaltsstoffen können bei moderaten
Preßdrücken gepreßt werden und zeigen dennoch eine hohe Kantenabriebfestigkeit.
Dabei sind die Tabletten gut löslich, wobei der die Löslichkeit der von aus dem Stand der
Technik bekannten Tabletten, die sowohl größere Mengen Tablettierhilfsmittel als auch die
oben beschriebenen Sprengmittel enthalten können, zumindest vergleichbar ist. Im
Gegensatz zu diesen erlauben die erfindungsgemäßen Tabletten oder Tablettenphasen
einen sehr hohen Wirkstoffgehalt, da hier eben diese Sprengmittel nicht bzw. die
beschriebenen Tablettierhilfsmittel nur in sehr geringen Mengen enthalten sind.
Neben den bereits beschriebenen Bestandteilen können die Tabletten weitere Inhaltsstoffe
enthalten. Dies können vorzugsweise Substanzen sein, die (Co-)buildereigenschaften
aufweisen. So können in den Tabletten auch die bereits aufgeführten Builder, kristalline
Natriumschichtsilicate und polymere Polycarbonsäuren, zusätzlich zu dem Additiv auch in
getrennter Form enthalten sein. Insbesondere kann dies der Fall sein, wenn die Tabletten
mehrere "Phasen" oder "Schichten" aufweisen, die in sich homogen zusammengesetzt
sind. Bei solchen Mehrphasentabletten kann es bevorzugt sein, wenn sich die
verschiedenen Phasen, die unterschiedliche Wirkstoffe enthalten können, unterschiedlich
schnell auflösen. Dementsprechend kann es bevorzugt sein, nur in einer
erfindungsgemäßen Phase das Additiv einzusetzen, während die andere Phase kein oder
ein anderes Sprengmittel enthält. Dabei kann es jedoch durchaus erwünscht sein, wenn
die andere(n) Phase(n) die gleichen Buildersubstanzen enthalten, jedoch in einer Form,
die nicht die Sprengwirkung des Additivs aufweist.
Dabei können die erfindungsgemäßen Tabletten auch weitere Builder und
Cobuildersubstanzen enthalten:
Bei weiteren Buildersubstanzen handelt es sich dabei in erster Linie um Aluminosilicate
und Phosphate. Dabei handelt es sich bei dem Aluminosilicat vorzugsweise um
feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolithe, insbesondere
Zeolith A, X und/oder P. Als Zeolith P wird beispielsweise Zeolith MAP® (Handelsprodukt
der Firma Crosfield) eingesetzt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith Y sowie Mischungen
aus A, X, Y und/oder P. Eine derartige Mischung aus Zeolith A und Zeolith X befindet sich
beispielsweise unter der Bezeichnung Vegobond AX® (Fa. Condea Augusta S.p.A.) im
Handel. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von
ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den
Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an
nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C12-C18-Fettalkoholen mit 2 bis 5
Ethylenoxidgruppen, C12-C14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder
ethoxylierten Isotridecanolen. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von
weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten
vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem
Wasser.
Zu den möglichen Buildersubstanzen gehören auch amorphe Natriumsilicate mit einem
Modul Na2O : SiO2 von 1 : 2 bis 1 : 3, 3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von
1 : 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die
Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilicaten kann dabei auf
verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung,
Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im
Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstan
den. Dies heißt, daß die Silicate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Rönt
genreflexe liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein
oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren
Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu
besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silicatpartikel bei
Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima
liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe
10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis
max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamorphe Silicate, welche eben
falls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Wassergläsern aufweisen,
werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A- 44 00 024 beschrieben.
Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silicate, compoundierte
amorphe Silicate und übertrocknete röntgenamorphe Silicate.
Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als
Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen
vermieden werden soll. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der
Orthophosphate, der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt
im allgemeinen nicht mehr als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das fertige Mittel. In einigen Fällen hat es sich gezeigt, daß
insbesondere Tripolyphosphate schon in geringen Mengen bis maximal 10 Gew.-%,
bezogen auf das fertige Mittel, in Kombination mit anderen Buildersubstanzen zu einer
synergistischen Verbesserung des Sekundärwaschvermögens führen. Bevorzugt kann es
dabei auch sein, Phosphat in Form des in der älteren Deutschen Patentanmeldung
DE 198 59 807.6 beschriebenen Phosphat-Compounds einzusetzen.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind neben den erfindungsgemäß eingesetzten
polymeren Polycarbonsäuren beispielsweise auch die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren
verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies
Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA),
sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie
Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie
Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und
Mischungen aus diesen. Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren
besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer
Säuerungskomponente und dienen somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und
milderen pH-Wertes von Wasch- oder Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei
Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige
Mischungen aus diesen zu nennen.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3
Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der europäischen Patentanmeldung EP-
A-0 280 223 beschrieben, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus
Dialdehyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und
aus Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise
Ethylendiamindisuccinat, sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-
N,N'-disuccinat (EDDS), dessen Synthese beispielsweise in US 3 158 615 beschrieben
wird, bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet. Weiterhin
bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und
Glycerintrisuccinate, wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen Patentschriften
US 4 524 009, US 4 639 325, in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 150 930 und
der japanischen Patentanmeldung JP 93/339896 beschrieben werden. Geeignete
Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathaltigen Formulierungen bei 3 bis
15 Gew.-%.
Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte
Hydroxycarbonsäuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform
vorliegen können und welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine
Hydroxygruppe sowie maximal zwei Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden
beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 95/20029 beschrieben.
Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar.
Dabei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate.
Unter den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP)
von besonderer Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz
eingesetzt, wobei das Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9)
reagiert. Als Aminoalkanphosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamin
tetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP)
sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der neutral
reagierenden Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta- und
Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse der
Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem
ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere
wenn die Mittel auch Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate,
insbesondere DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten
zu verwenden.
Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit
Erdalkaliionen auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei den Tabletten um
Wasserenthärtertabletten. Solche Tabletten enthalten einen sehr hohen Anteil
Buildersubstanzen. Dabei bestehen bevorzugte Wasserenthärtertabletten zu 60 bis
100 Gew.-%, in besonders vorteilhaften Ausführungsformen sogar zu über 80 Gew.-%,
aus Builder und Cobuildersubstanzen. Obwohl in diesen Buildertabletten auch
Aktivstoffgehalte von über 90 Gew.-%, insbesondere über 95 Gew.-% bevorzugt sind,
können diese nur schwer erreicht werden, da durch die einzelnen Inhaltsstoffe auch
Wasser mit in die Tabletten eingebracht wird.
Insbesondere bevorzugt sind dabei solche Wasserenthärtertabletten, die ein bereits weiter
oben beschriebenes Carbonat/Polycarbonsäure-System enthalten. Derartige
Wasserenthärter-Systeme reagieren bei Wasserkontakt sprudelnd miteinander, tragen so
zum Zerfall der Tabletten bei, Enthärten das Wasser und lösen sich zudem Rückstandsfrei
auf. Dabei kann als Carbonat jedes Alkalicarbonat, -bicarbonat oder -sesquicarbonat,
allein oder in Mischungen mit anderen, eingesetzt werden. Insbesondere bevorzugt ist
jedoch die Verwendung von Bi- und Sesquicarbonaten. Unter Polycarbonsäuren werden in
diesem Zusammenhang solche Carbonsäuren verstanden, die mehr als eine
Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger
Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus
diesen. Insbesondere bevorzugt sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen. Diese Säuren können
auch ganz oder teilweise in Form ihrer Salze eingesetzt werden. Bevorzugte
Wasserenthärtertabletten enthalten dabei 10 bis 40 Gew.-%, insbesondere 15 bis
30 Gew.-%, derartiger Polycarbonsäuren oder Polycarbonsäuresalze und 10 bis 50 Gew.-%,
insbesondere 20 bis 45 Gew.-% Alkalicarbonat, -bicarbonat oder -sesquicarbonat.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei den Tabletten um
Waschmitteltabletten.
Derartige Tabletten können vorzugsweise grenzflächenaktive Substanzen enthalten. Diese
grenzflächenaktive Substanzen stammen aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen,
zwitterionischen oder kationischen Tenside, wobei anionische Tenside aus ökonomischen
Gründen und aufgrund ihres Leistungsspektrums deutlich bevorzugt sind.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-
Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfona
ten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder
innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und
anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Be
tracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch
Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation
gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate),
z. B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren
geeignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter
Fettsäureglycerinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu
verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1
bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin
erhalten werden. Bevorzugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte
von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capron
säure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure
oder Behensäure.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der
Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol,
Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole
und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin
bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen,
auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein
analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von
fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate
und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche
beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt
werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN®erhalten
werden können, sind geeignete Aniontenside.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten
geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit
im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind
geeignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die
auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die
Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere
bevorzugte Sulfosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fett
alkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung
siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von
ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders
bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18
Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder
Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer
Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Bei der Auswahl der anionischen Tenside stehen der Formulierungsfreiheit keine
einzuhaltenden Rahmenbedingungen im Weg. In Waschmitteltabletten bevorzugt
einzusetzende anionische Tenside sind dabei die Alkylbenzolsulfonate und
Fettalkoholsulfate, wobei bevorzugte Waschmittelformkörper 2 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 2,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% Fettalkoholsulfat(e),
jeweils bezogen auf das Gewicht der Waschmittelformkörper, enthalten.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise
ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und
durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der
Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und
methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in
Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen
Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-,
Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu
den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO
oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO,
C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus
C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade
stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine
gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte
Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen
nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden.
Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und
propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der
Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen
Patentanmeldung JP 581217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der
internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann,
sind die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkylpolyglycoside genügen der
allgemeinen Formel RO(G)z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in
2-Stellung methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis
22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine
Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der
Glycosidierungsgrad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und
2,0 und insbesondere zwischen 1,1 und 1,4.
Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in denen
der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
Die Tabletten können bevorzugt Alkylpolyglycoside enthalten, wobei Gehalte an APG über
0,2 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Formkörper, bevorzugt sind. Besonders
bevorzugte Waschmitteltabletten enthalten APG in Mengen von 0,2 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 3 Gew.-%.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-
dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der
Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside
beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht
mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für
Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für
einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und
3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um
bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende
Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid
erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen
Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder
cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen steht, wobei C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für
einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydrox
ylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte
Derivate dieses Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die
N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach
der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit
Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten
Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
Üblicherweise liegt der Tensidgehalt von Waschmitteltabletten zwischen 10 und 40 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 12,5 und 30 Gew.-% und insbesondere zwischen 15 und 25
Gew.-%, Bleichmitteltabletten und Wasserenthärtertabletten sind üblicherweise frei von
Tensiden.
Neben den genannten Builder-Bestandteilen und Tensiden können die
erfindungsgemäßen Tabletten zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus den Gruppen der
Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger,
Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel,
optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren und Farbübertragungsinhibitoren enthalten.
Diese Stoffe werden nachfolgend beschrieben.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das
Natriumperborattetrahydrat, das Natriumperboratmonohydrat und das Natriumpercarbonat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder
Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure
oder Diperdodecandisäure. Auch beim Einsatz der Bleichmittel ist es möglich, auf den
Einsatz von Tensiden und/oder Gerüststoffen zu verzichten, so daß reine
Bleichmitteltabletten herstellbar sind. Sollen solche Bleichmitteltabletten zur Textilwäsche
eingesetzt werden, ist eine Kombination von Natriumpercarbonat mit
Natriumsesquicarbonat bevorzugt, unabhängig davon, welche weiteren Inhaltsstoffe in den
Formkörpern enthalten sind. Prinzipiell können auch Bleichmittel aus der Gruppe der
organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische organische Bleichmittel sind die
Diacylperoxide, wie z. B. Dibenzoylperoxid. Weitere typische organische Bleichmittel sind
die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die
Arylperoxysäuren genannt werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure
und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkylperoxybenzoesäuren, aber auch Peroxy-α-
Naphthoesäure und Magnesium-monoperphthalat, (b) die aliphatischen oder substituiert
aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurinsäure, Peroxystearinsäure, ε-
Phthalimidoperoxycapronsäure [Phthaloiminoperoxyhexansäure (PAP)], o-
Carboxybenzamidoperoxycapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N-
nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicarbonsäuren,
wie 1,12-Diperoxycarbonsäure, 1,9-Diperoxyazelainsäure, Diperocysebacinsäure,
Diperoxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1,4-disäure, N,N-
Terephthaloyl-di(6-aminopercapronsäure) können eingesetzt werden.
Um beim Waschen oder Reinigen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine
verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die
erfindungsgemäßen Tabletten eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren können
Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit
vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder
gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind
Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gege
benenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte
Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate,
insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile,
insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoyl
succinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder
Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere
Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren in die Tabletten eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen
handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw.
Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe
oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-
haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Aminkomplexe sind als
Bleichkatalysatoren verwendbar.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen
bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder
Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene
enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und
insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind
Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase
oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase
und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige
Mischungen von besonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in
einigen Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert
und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu
schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate in den
erfindungsgemäßen Formkörpern kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen. Zu den am häufigsten verwendeten
Enzymen gehören Lipasen, Amylasen, Cellulasen und Proteasen. Bevorzugte Proteasen
sind z. B. BLAP®140 der Fa. Biozym, Optimase®-M-440 und Opticlean®-M-250 der Fa.
Solvay Enzymes; Maxacal®CX und Maxapem® oder Esperase® der Fa. Gist Brocades
oder auch Savinase® der Fa. Novo. Besonders geeignete Cellulasen und Lipasen sind
Celluzym® 0,7 T und Lipolase® 30 T der Fa. Novo Nordisk. Besondere Verwendung als
Amylasen finden Duramyl® und Termamyl® 60 T, und Termamyl® 90 T der Fa. Novo,
Amylase-LT® der Fa. Solvay Enzymes oder Maxamyl® P5000 der Fa. Gist Brocades.
Auch andere Enzyme können verwendet werden.
Die Tabletten können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw.
deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-
morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute
Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine
Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein,
z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-
diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der
vorgenannten Aufheller können verwendet werden.
Farb- und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Formkörpern zugesetzt, um den
ästhetischen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der
Weichheitsleistung ein visuell und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt
zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne
Riechstoffverbindungen, z. B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether,
Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat,
p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethyl
acetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise
Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral,
Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und
Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon,
zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und
Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen
und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet,
die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch
natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind,
z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet
sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl,
Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl
sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Tabletten an Farbstoffen unter
0,01 Gew.-%, während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung ausmachen
können.
Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es
kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des
Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für
langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich
beispielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich
noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Mittel zu verbessern, können sie
mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem
Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und
Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie
keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Tabletten, die Buildersubstanzen und ggf. weitere Inhaltsstoffe von Wasch- oder
Reinigungsmitteln enthalten, oder Phasen derartiger Tabletten, dadurch gekennzeichnet,
daß ein pulverförmiges bis granulares Additiv, welches als wesentliche Bestandteile ein
kristallines schichtförmiges Silicat der allgemeinen Formel (I)
NaMSixO2x+1 . yH2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 2,2 ist und y für eine
Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, mit weiteren
Buildersubstanzen und gegebenenfalls Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln
zu einem Vorgemisch vermischt wird und dieses Vorgemisch ohne den Zusatz zusätzlicher
Sprengmittel, die keine Builderwirkung aufweisen, und mit maximal 2 Gew.-%
Tablettierhilfsmittel zu Tabletten oder Phasen von Tabletten verpreßt wird.
Bei dem Builder-Additiv handelt es sich dabei um das bereits weiter oben beschriebene
Additiv. Da bei dem hier beschriebenen Herstellverfahren genau solche Tabletten bzw.
Phasen von Tabletten erhalten werden sollen, wie sie ebenfalls bereits weiter oben
beschrieben wurden, versteht es sich von selbst, daß auch die bereits bei den Tabletten
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen, entsprechend auch bevorzugt in dem
Verfahren hergestellt werden.
Wie ebenfalls bereits weiter oben erwähnt, enthalten die erfindungsgemäßen Tabletten
die erfindungsgemäßen Builder-Additive je nach Verwendungszweck in variierenden
Mengen. Völlig analog sind auch erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt, bei denen das
Builder-Additiv in Mengen von 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 25 bis 55
Gew.-% und insbesondere in Mengen bis 45 Gew.-% eingesetzt wird.
Bereits die Vorgemische, die das beschriebene Builder-Additiv enthalten, weisen Vorteile
auf. Diese Vorgemische weisen eine sehr gute Rieselfähigkeit auf, die eine gleichmäßige
Befüllung des Füllschuhs erlaubt, und damit eine gleichmäßige Qualität der
Herstelltabletten sicherstellen hilft. Weiter verklumpt das Vorgemisch kaum und backt.
dementsprechend auch nicht an den Wandungen der Tablettenpresse an. Darüber hinaus
erlaubt das erfindungsgemäße Builder-Additiv ein Verpressen des Vorgemisches bei
moderaten Drücken. Dies führt zu einer Schonung der Tablettierwerkzeuge und erhöht
deren Lebensdauer.
Je nach Anwendungszweck wird das Builder-Additiv mit weiteren Inhaltsstoffen von
Wasch- und Reinigungsmitteln abgemischt und zum Formkörper verpreßt. Hierbei sind
erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet sind, daß das
Builder-Additiv mit mindestens einem Sauerstoffbleichmittel ausgewählt aus der Gruppe
der Alkaliperborate, Alkalipercarbonate, der organischen Persäuren und
Wasserstoffperoxid vermischt wird. Die betreffenden Bleichmittel wurden weiter oben
beschrieben.
Vorzugsweise wird die Bleichleistung von bleichmittelhaltigen Formkörpern wie
Wasserenthärtertabletten, Waschmitteltabletten oder Bleichmitteltabletten durch den
Einsatz von Bleichaktivatoren gesteigert. So sind erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt,
in denen das Builder-Additiv mit mindestens einem Bleichaktivator, bevorzugt aus der
Gruppe der mehrfach acylierten Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin
(TAED), der N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), der acylierten
Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw.
iso-NOBS), n-Methyl-Morpholinium-Acetonitril-Methylsulfat (MMA) und/oder der
bleichverstärkenden Übergangsmetallkomplexe, insbesondere mit den Zentralatomen Mn,
Fe, Co, Cu, Mo, V, Ti und/oder Ru, bevorzugt aus der Gruppe der Mangan und/oder
Cobaltsalze und/oder -komplexe, besonders bevorzugt der Cobalt(amin)-Komplexe, der
Cobalt(acetat)-Komplexe, der Cobalt(Carbonyl)-Komplexe, der Chloride des Cobalts oder
des Mangans und/oder des Mangansulfats vermischt wird.
Wie bereits weiter oben erwähnt, können die erfindungsgemäßen Tabletten oder Phasen
von Tabletten weitere Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten, so daß
bevorzugte Verfahrensvarianten analog auszuführen sind.
Dabei ist es insbesondere bevorzugt, daß das Vorgemisch zusätzlich einen oder mehrere
Stoffe aus der Gruppe der Enzyme, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger,
Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel,
optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren und Farbübertragungsinhibitoren enthält.
Vor der Verpressung des teilchenförmigen Vorgemischs zu Formkörpern kann das
Vorgemisch mit feinteiligen Oberflächenbehandlungsmitteln "abgepudert" werden. Dies
kann für die Beschaffenheit und physikalischen Eigenschaften sowohl des Vorgemischs
(Lagerung, Verpressung) als auch der fertigen Tabletten von Vorteil sein. Feinteilige
Abpuderungsmittel sind im Stand der Technik altbekannt, wobei zumeist Zeolithe, Silicate
oder andere anorganische Salze eingesetzt werden. Bevorzugt wird das Vorgemisch
jedoch mit feinteiligem Zeolith "abgepudertn", wobei Zeolithe vom Faujasit-Typ bevorzugt
sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kennzeichnet der Begriff "Zeolith vom
Faujasit-Typ" alle drei Zeolithe, die die Faujasit-Untergruppe der Zeolith-Strukturgruppe 4
bilden (Vergleiche Donald W. Breck: "Zeolite Molecular Sieves", John Wiley & Sons, New
York, London, Sydney, Toronto, 1974, Seite 92). Neben dem Zeolith X sind also auch
Zeolith Y und Faujasit sowie Mischungen dieser Verbindungen einsetzbar, wobei der reine
Zeolith X bevorzugt ist. Auch Mischungen oder Cokristallisate von Zeolithen des Faujasit-
Typs mit anderen Zeolithen, die nicht zwingend der Zeolith-Strukturgruppe 4 angehören
müssen, sind als Abpuderungsmittel einsetzbar, wobei es von Vorteil ist, wenn mindestens
50 Gew.-% des Abpuderungsmittels aus einem Zeolithen vom Faujasit-Typ bestehen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper erfolgt zunächst durch das trockene
Vermischen der Bestandteile, die ganz oder teilweise vorgranuliert sein können, und an
schließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf herkömmli
che Verfahren zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Formkörper wird das Vorgemisch in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln
zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als
Tablettierung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte: Dosierung, Verdichtung
(elastische Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.
Zunächst wird das Vorgemisch in die Matrize eingebracht, wobei die Füllmenge und damit
das Gewicht und die Form des entstehenden Formkörpers durch die Stellung des unteren
Stempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt werden. Die gleichbleibende
Dosierung auch bei hohen Formkörperdurchsätzen wird vorzugsweise über eine
volumetrische Dosierung des Vorgemischs erreicht. Im weiteren Verlauf der Tablettierung
berührt der Oberstempel das Vorgemisch und senkt sich weiter in Richtung des
Unterstempels ab. Bei dieser Verdichtung werden die Partikel des Vorgemisches näher
aneinander gedrückt, wobei das Hohlraumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den
Stempeln kontinuierlich abnimmt. Ab einer bestimmten Position des Oberstempels (und
damit ab einem bestimmten Druck auf das Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung,
bei der die Partikel zusammenfließen und es zur Ausbildung des Formkörpers kommt. Je
nach den physikalischen Eigenschaften des Vorgemisches wird auch ein Teil der
Vorgemischpartikel zerdrückt und es kommt bei noch höheren Drücken zu einer Sinterung
des Vorgemischs. Bei steigender Preßgeschwindigkeit, also hohen Durchsatzmengen,
wird die Phase der elastischen Verformung immer weiter verkürzt, so daß die
entstehenden Formkörper mehr oder minder große Hohlräume aufweisen können. Im
letzten Schritt der Tablettierung wird der fertige Formkörper durch den Unterstempel aus
der Matrize herausgedrückt und durch nachfolgende Transporteinrichtungen wegbefördert.
Zu diesem Zeitpunkt ist lediglich das Gewicht des Formkörpers endgültig festgelegt, da die
Preßlinge aufgrund physikalischer Prozesse (Rückdehnung, kristallographische Effekte,
Abkühlung etc.) ihre Form und Größe noch ändern können.
Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach-
oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der
Oberstempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während
des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt.
Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen
verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die
ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die
Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors
vergleichbar. Die Verpressung kann mit je einem Ober- und Unterstempel erfolgen, es
können aber auch mehrere Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die
Anzahl der Matrizenbohrungen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von
Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten
pro Stunde.
Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem
sogenannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist.
Die Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere
Matrizen im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober- und
Unterstempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober- bzw.
Unterstempel, aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch
und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die
Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen
für Befüllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den
Stellen, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel
erforderlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch
zusätzliche Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die
Befüllung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den
sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist.
Der Preßdruck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober- und Unterstempel
individuell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der
Stempelschaftköpfe an verstellbaren Druckrollen geschieht.
Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen
versehen werden, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen
werden muß. Zur Herstellung zwei- und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere
Füllschuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor
der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese
Weise auch Mantel- und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen
Aufbau haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der
Kernschichten nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch
Rundlauftablettenpressen sind mit Einfach- oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß
beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig
zum Verpressen benutzt werden. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen
betragen über eine Million Formkörper pro Stunde.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise
erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH,
Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH
Pressen GmbH, Berlin, Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH) sowie Courtoy N. V., Halle
(BE/LU). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF
630 der Firma LAEIS, D.
Die Formkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbestimmter Größe
gefertigt werden. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren
Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab- bzw.
Barrenform, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen
sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem
Querschnitt. Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette
bis zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser
oberhalb 1.
Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte
Einzelelemente ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch-
und/oder Reinigungsmittel entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden,
die eine Mehrzahl solcher Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei
insbesondere durch vorgegebene Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter
kleinerer Einheiten vorgesehen ist. Für den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen
des in Europa üblichen Typs mit horizontal angeordneter Mechanik kann die Ausbildung
der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zylinder- oder Quaderform zweckmäßig sein,
wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt
ist. Handelsübliche Hydraulikpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind
geeignete Vorrichtungen insbesondere zur Herstellung derartiger Preßlinge.
Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Formkörper ist in ihren Dimensionen
der Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die
Formkörper ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo
sie sich während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz
der Wasserenthärter- oder Waschmitteltabletten über eine Dosierhilfe problemlos möglich
und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
Ein weiterer bevorzugter Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten- oder
tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß
einzelne Segmente von diesem "Riegel" an den Sollbruchstellen, die die kurzen dünnen
Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können.
Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Formkörperwaschmittels kann auch in anderen
geometrischen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an
einer ihrer Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden.
Möglich ist es aber auch, daß die verschiedenen Komponenten nicht zu einer einheitlichen
Tablette verpreßt werden, sondern daß Tabletten erhalten werden, die mehrere Schichten
oder "Phasen", also mindestens zwei Schichten, aufweisen. Dabei ist es auch möglich,
daß diese verschiedenen Schichten unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen.
Dies kann bevorzugt insbesondere dadurch erreicht werden, daß nun eine der Schichten
das erfindungsgemäße Builder-Additiv enthält, während die andere gegebenenfalls gar
kein oder ein anderes Sprengmittel enthält. Hieraus können vorteilhafte
anwendungstechnische Eigenschaften der Formkörper resultieren. Falls beispielsweise
Komponenten in den Formkörpern enthalten sind, die sich wechselseitig negativ
beeinflussen, so ist es möglich, die eine Komponente in der schneller löslichen Schicht zu
integrieren und die andere Komponente in eine langsamer lösliche Schicht einzuarbeiten,
so daß die erste Komponente bereits abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht. Der
Schichtaufbau der Formkörper kann dabei sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein
Lösungsvorgang der inneren Schicht(en) an den Kanten des Formkörpers bereits dann
erfolgt, wenn die äußeren Schichten noch nicht vollständig gelöst sind, es kann aber auch
eine vollständige Umhüllung der inneren Schicht(en) durch die jeweils weiter außen
liegende(n) Schicht(en) erreicht werden, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen
Lösung von Bestandteilen der inneren Schicht(en) führt.
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht ein Formkörper aus
mindestens drei Schichten, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Schicht,
wobei mindestens in einer der inneren Schichten ein Peroxy-Bleichmittel enthalten ist,
während beim stapelförmigen Formkörper die beiden Deckschichten und beim
hüllenförmigen Formkörper die äußersten Schichten jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel
sind. Weiterhin ist es auch möglich, Peroxy-Bleichmittel und gegebenenfalls vorhandene
Bleichaktivatoren und/oder Enzyme räumlich in einem Formkörper voneinander zu
trennen. Derartige mehrschichtige Formkörper weisen den Vorteil auf, daß sie nicht nur
über eine Einspülkammer oder über eine Dosiervorrichtung, welche in die Waschflotte
gegeben wird, eingesetzt werden können; vielmehr ist es in solchen Fällen auch möglich,
den Formkörper im direkten Kontakt zu den Textilien in die Maschine zu geben, ohne daß
Verfleckungen durch Bleichmittel und dergleichen zu befürchten wären.
Ähnliche Effekte lassen sich auch durch Beschichtung ("coating") einzelner Bestandteile
der zu verpressenden Zusammensetzung oder des gesamten Formkörpers erreichen.
Hierzu können die zu beschichtenden Körper beispielsweise mit wäßrigen Lösungen oder
Emulsionen bedüst werden, oder aber über das Verfahren der Schmelzbeschichtung einen
Überzug erhalten.
Nach dem Verpressen weisen die Tabletten eine hohe Stabilität auf. Die Bruchfestigkeit
zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der diametralen
Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach
Hierin steht σ für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in
Pa, P ist die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt, der den
Bruch des Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter und t ist die
Höhe der Formkörper.
Aus den in Tabelle 1 angegebenen Inhaltsstoffen wurden auf einer Rundläuferpresse (Fa.
Fette) Wasserenthärter-Tabletten hergestellt. Dazu wurden die einzelnen Komponenten
vermischt und mit einem Preßdruck gemäß Tabelle 2 verpreßt. Alle Tabletten besaßen ein
Gewicht von 18 g, der Preßdruck wurde so gewählt, daß alle Tabletten die gleiche Höhe
aufwiesen. In den erfindungsgemäßen Beispielen E1 bis E3 wurde dabei ein Schichtsilicat-
Polymer-Compound eingesetzt. Dieses Compound entstand bei einer Umsetzung von
SKS-6® (Fa. Clariant) mit einem Terpolymer gemäß der Offenbarung der
Patentanmeldung EP-A-849 355. Dabei wurde das verwendete Terpolymer gemäß der
Offenbarung der WO 94/15978 aus 80 Gew.-% Acrylsäure und Maleinsäure im
Gewichtsverhältnis 7 : 3 sowie 20 Gew.-% Vinylacetat hergestellt und anschließend im
sauren Milieu verseift (Handelsprodukt der Fa. Stockhausen). Das resultierende Builder-
Additiv enthielt 71 Gew.-% SKS-6, 20 Gew.-% des Terpolymeren sowie 9 Gew.-% Wasser.
In dem Beispiel E2 wurde ebenso wie in den Vergleichsbeispielen auch Copolymer, wobei
es sich um ein Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer handelt, eingesetzt (Sokalan CP5®;
Handelsname der Fa. BASF). Die Vergleichsbeispiele V1 und V3 enthielten Schichtsilicat
in Form von SKS-6-Pulver. Weiter enthielten die Vergleichsbeispiele mikrokristalline
Cellulose als Sprengmittel sowie ein Polyethylenglykol mit einer Molmasse von 4000 g/mol
als Tablettierhilfsmittel. Das in den erfindungsgemäßen Beispielen eingesetzte Paraffinöl
dient genau wie das in den Vergleichsbeispielen eingesetzte Polyethylenglykol mit einer
Molmasse von 400 g/mol als Staubbindemittel. Differenzen zu 100 Gew.-% in Tabelle 1
resultieren von zusätzlich enthaltenem Wasser und Salzen.
In den erfindungsgemäßen Beispielen konnten Tabletten größerer Härte und
Kantenbruchstabilität als in den Vergleichsbeispielen bei geringeren Preßdrücken erhalten
werden. Dabei wiesen die erfindungsgemäßen Tabletten vergleichbare Auflösezeiten wie
die Vergleichsversuche auf. Auch wurden bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Tabletten weniger Anbackungen an den Füllschuhen und in der Matrize beobachtet (siehe
Tabelle 2).
Die Härte der Tabletten wurde durch Verformung der Tablette bis zum Bruch gemessen,
wobei die Kraft auf die Seitenflächen der Tablette einwirkte und die maximale Kraft, der die
Tablette standhielt, ermittelt wurde. Die Messung erfolgte auf einem Härteprüfgerät CT5
(Fa. Holland) mit Stempeldurchmessern von 8 mm.
Der Kantenbruchtest erfolgte in einem rechteckigen Plastikbehälter mit Kantenlängen von
18 auf 14 auf 22 cm. Es wurden 5 Tabletten in diesen Behälter eingewogen und 1 Minute
lang mit 40 U/min rotieren gelassen. Danach wurden die Tabletten erneut gewogen und als
Ergebnis das Gewicht der Tabletten nach dem Versuch in Prozent des Gewichts der
Tabletten vor dem Versuch angegeben (Tabelle 2).
Der Auflösetest im Becherglas wurde bei 20°C durchgeführt. Dazu wurde eine Tablette mit
der Dimension 14,8 × 34,4 mm auf einem Sieb mit einer Maschenweite von 0,6 × 0,6 cm
vorgelegt und dieses Sieb in ein mit Wasser gefülltes 1000-ml-Becherglas gehängt. Unter
Rühren wurde die Zeit gemessen, bis zu der die Tablette durch das Sieb gefallen ist.
Zum Auflösetest in der Waschmaschine wurden drei Tabletten in eine mit Wäsche gefüllte
Waschmaschinentrommel gelegt. Anschließend wurde die Maschine im 30°C-
Waschprogramm ohne Vorwäsche gestartet. Gestoppt wird die Zeit, sobald das Umwälzen
der Trommel begann. Der Waschvorgang wurde dann nach 1 bzw. 2 bzw. 3 bzw. 4 bzw.
5 min abgebrochen und das Wasser abgepumpt. Als Auflösezeit wurde dann die Zeit
ermittelt, nach der keine Rückstände von den Tabletten mehr gefunden werden konnten.
Bei den in Tabelle 2 angegebenen Werten handelt es sich jeweils um Mittelwerte aus
Doppelbestimmungen.
Die Anbackungen an der Tablettenpresse wurden visuell beurteilt. Der Beurteilung lag
dabei folgender Schlüssel zugrunde: sehr gut (++): keine nennenswerten Anbackungen;
gut (+): sichtbare Anbackungen, beeinträchtigen jedoch die Tablettierung nicht;
befriedigend (0): sichtbare Anbackungen, in geringem Umfang Beeinträchtigung der
Tablettierung; schlecht (-): massive Beeinträchtigung der Tablettierung.
Die experimentellen Daten der einzelnen Tablettenserien zeigt Tabelle 2.
Claims (16)
1. Tablette, die Buildersubstanzen und gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe von Wasch- oder
Reinigungsmitteln enthält, oder Phase einer derartigen Tablette, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein pulverförmiges bis granulares Additiv enthält, welches als wesentliche Be
standteile ein kristallines schichtförmiges Silicat der allgemeinen Formel (I)
NaMSixO2x+1 . yH2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 2,2 ist und y für eine Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, wobei die Tablette jedoch kein zusätzliches Sprengmittel, das keine Builderwirkung aufweist, und maximal 2 Gew.-% zusätzliches Tablettierhilfsmittel enthält.
NaMSixO2x+1 . yH2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 2,2 ist und y für eine Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, wobei die Tablette jedoch kein zusätzliches Sprengmittel, das keine Builderwirkung aufweist, und maximal 2 Gew.-% zusätzliches Tablettierhilfsmittel enthält.
2. Tablette oder Phase einer Tablette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie das
kristalline schichtförmige Silicat der Formel (I) in Mengen von 2 bis maximal 50 Gew.-%,
vorzugsweise in Mengen von 5 bis 45 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 10 bis
40 Gew.-% enthält.
3. Tablette oder Phase einer Tablette nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie das Builder-Additiv in Mengen von 20 bis 60 Gew.-%,
vorzugsweise in Mengen von 25-55 Gew.-% und insbesondere in Mengen bis 45 Gew.-%
enthält.
4. Tablette oder Phase einer Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Builder-Additiv enthält, welches 50 bis 90 Gew.-%,
vorzugsweise 60 bis 90 Gew.-% und insbesondere 65 bis 85 Gew.-% kristallines
schichtförmiges Silicat der Formel (I), 2 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-%
und insbesondere 10 bis 25 Gew.-% polymere Polycarbonsäure und 4 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 7 bis 12 Gew.-% Wasser enthält.
5. Tablette oder Phase einer Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die (co-)polymere Polycarbonsäure in dem Builder-Additiv eine
Molmasse von 1000 bis 100000 g/mol, vorzugsweise von 2000 bis 75000 g/mol und
insbesondere von 2000 bis 35000 g/mol aufweist, wobei der Neutralisationsgrad der
Säuregruppen 0 bis 90%, vorzugsweise 10 bis 80% und insbesondere 30 bis 70%
beträgt.
6. Tablette oder Phase einer Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tablette kein Sprengmittel auf Basis von Polyvinylpyrrolidon
oder natürlichen Polymeren oder modifizierten Naturstoffen, wie Cellulose und Stärke
oder ihren Derivaten, wie Algenaten oder Caseinderivaten, insbesondere keine
mikrokristalline Cellulose, und als Tablettierhilfsmittel ausschließlich Staubbindemittel,
insbesondere kurzkettige Polyethylenglykole mit Molmassen < 800 g/mol oder Paraffine,
enthält.
7. Tablette oder Phase einer Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der Tablette um eine Wasserenthärtertablette handelt, die
vorzugsweise 60-100 Gew.-% Buildersubstanzen, besonders bevorzugt über 80 Gew.-%
Buildersubstanzen enthält.
8. Tablette oder Phase einer Tablette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tablette 10 bis 40 Gew.-%, insbesondere 15 bis 30 Gew.-% an Polycarbonsäuren oder
Polycarbonsäurensalzen und 10 bis 50 Gew.-%, insbesondere 20 bis 45 Gew.-%
Alkalicarbonat, -bicarbonat oder -sesquicarbonat enthält.
9. Tablette oder Phase einer Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der Tablette um eine Waschmitteltablette handelt.
10. Tablette oder Phase einer Tablette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tablette Alkylbenzolsulfonat und 2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2, 5 bis 15 Gew.-% und
insbesondere 5 bis 10 Gew.-% Fettalkoholsulfat enthält.
11. Tablette oder Phase einer Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus den Gruppen der
Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger,
Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel,
optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren und Farbübertragungsinhibitoren enthält.
12. Verfahren zur Herstellung von Tabletten, die Buildersubstanzen und ggf. weitere
Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reinigungsmitteln enthalten, oder Phasen derartiger
Tabletten, dadurch gekennzeichnet, daß ein pulverförmiges bis granulares Additiv,
welches als wesentliche Bestandteile ein kristallines schichtförmiges Silicat der
allgemeinen Formel (I)
NaMSixO2x+1 . yH2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 2,2 ist und y für eine Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, mit weiteren Buildersubstanzen und gegebenenfalls Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln zu einem Vorgemisch vermischt wird und dieses Vorgemisch ohne den Zusatz zusätzlicher Sprengmittel, die keine Builderwirkung aufweisen, und mit maximal 2 Gew.-% Tablettierhilfsmittel zu Tabletten oder Phasen von Tabletten verpreßt wird.
NaMSixO2x+1 . yH2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 2,2 ist und y für eine Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, mit weiteren Buildersubstanzen und gegebenenfalls Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln zu einem Vorgemisch vermischt wird und dieses Vorgemisch ohne den Zusatz zusätzlicher Sprengmittel, die keine Builderwirkung aufweisen, und mit maximal 2 Gew.-% Tablettierhilfsmittel zu Tabletten oder Phasen von Tabletten verpreßt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Builder-Additiv in
Mengen von 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 25 bis 55 Gew.-% und
insbesondere in Mengen bis 45 Gew.-% eingesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Builderadditiv eingesetzt wird, welches 50 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 90 Gew.-%
und insbesondere 65 bis 85 Gew.-% kristallines schichtförmiges Silicat der Formel (I),
2 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% und insbesondere 10 bis 25 Gew.-%
(co-)polymere Polycarbonsäure und 4 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% und
insbesondere 7 bis 12 Gew.-% Wasser enthält, wobei die (co-) polymere Polycarbonsäure
eine Molmasse von 1000 bis 100000 g/Mol, vorzugsweise von 2000 bis 75000 g/Mol,
insbesondere von 2000 bis 35000 g/Mol aufweist und der Neutralisationsgrad der
Säuregruppen 0 bis 90%, vorzugsweise 10 bis 80% und insbesondere 30 bis 70%
beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vorgemisch zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Enzyme, pH-
Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren,
Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren und
Farbübertragungsinhibitoren enthält.
16. Verwendung eines pulverförmigen bis granularen Additivs, welches als wesentliche
Bestandteile ein kristallines schichtförmiges Silicat der allgemeinen Formel (I)
NaMSixO2x+1 . yH2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 2,2 ist und y für eine Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, als Tablettierhilfs- und Sprengmittel in Tabletten oder einzelnen Phasen von Tabletten.
NaMSixO2x+1 . yH2O (I),
worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis 2,2 ist und y für eine Zahl von 0 bis 33 steht, und (co-)polymere Polycarbonsäure enthält, als Tablettierhilfs- und Sprengmittel in Tabletten oder einzelnen Phasen von Tabletten.
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-
1999
- 1999-09-08 DE DE19942796A patent/DE19942796A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
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---|---|---|---|---|
EP1205537A2 (de) * | 2000-11-14 | 2002-05-15 | Clariant GmbH | Builder-Zusammensetzung |
EP1205537A3 (de) * | 2000-11-14 | 2002-06-19 | Clariant GmbH | Builder-Zusammensetzung |
US6844310B2 (en) | 2000-11-14 | 2005-01-18 | Clariant Gmbh | Process of preparing a crystalline sodium silicate builder composition |
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