DE19939998A1 - Vorrichtung zur Vorspannungserzeugung für einen schwingenden Drehratensensor - Google Patents
Vorrichtung zur Vorspannungserzeugung für einen schwingenden DrehratensensorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Vorspannungen für die Elektroden eines Drehratensensors. Durch Auswertung eines Drehratensignals und eines Quadratursignals werden unter Verwendung eines adaptiven Quadraturkompensators Steuersignale erzeugt, die mittels einer Vorspannungserzeugungsanordnung in Vorspannungen umgesetzt werden, die den Elektroden einer unterhalb der seismischen Masse oder Massen des Drehratensensors angeordneten Elektrodenvorrichtung zugeführt werden. Dadurch kann die Sensorstruktur derart geneigt werden, daß das am Ausgang auftretende Quadratursignal minimiert ist. Gemäß einer weiteren Eigenschaft der Erfindung werden die mittels der Vorspannungserzeugungsanordnung erzeugten Vorspannungen in Abhängigkeit vom Ausgangssignal einer Bandbreiteneinstellungsschaltung derart modifiziert, daß der Amplitudenfrequenzgang der Detektionsbewegung eine gewünschte Bandbreite aufweist.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Vorspan
nungserzeugung für einen rotatorisch oder linear schwin
genden Drehratensensor mit den im Oberbegriff des An
spruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Drehratensensoren, die den Corioliseffekt ausnutzen, sind
im Zusammenhang mit Systemen zur Fahrzeugdynamikregelung
bei Kraftfahrzeugen bekannt und werden von der Anmelderin
als mikromechanische Drehratensensoren am Markt angebo
ten. Ein Drehratensensor weist eine oder mehrere seismi
sche Massen auf, die durch eine in einer elektronischen
Schaltung erzeugte Spannung zu mechanischen Schwingungen
angeregt werden. Diese wirken auf einen oder mehrere Be
schleunigungssensoren, die bei einer Drehung des Systems
die auf die schwingenden Massen wirkende Coriolis-Be
schleunigung messen. Aus den Anregungs- und Beschleuni
gungssignalen kann mit Hilfe einer Auswerteschaltung die
Drehrate des Systems bestimmt werden.
Ein zusätzliches elektrisches Testsignal, das auf den
oder die Beschleunigungssensoren gegeben wird, kann dazu
dienen, eine zusätzliche, willkürlich erzeugte Beschleu
nigung auf den Sensor wirken zu lassen. Damit können bei
spielsweise Informationen über die Eigenschaften des Be
schleunigungssensors und der nachgeschalteten Auswerte
schaltung gewonnen werden. Es ist somit auch möglich,
Fehler, insbesondere systematische Fehler, zu erkennen.
Dies ist besonders wichtig, da den Corioliseffekt auswer
tende Drehratensensoren systematische Fehler aufweisen,
deren Auswirkungen auf das Meßsignal durch geeignete Wahl
der Auswertemethoden minimiert werden müssen.
In der DE 199 10 415 sind ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Abstimmen eines ersten Oszillators mit einem
zweiten Oszillator beschrieben. Dabei werden zwei symme
trisch zu der Schwingung des zweiten Oszillators fre
quenz- und phasenverschobene Signale dazu verwendet, das
Antwortverhalten des ersten Oszillators zu bestimmen. In
Abhängigkeit der Differenz der Antwortverhalten wird eine
Abstimmung des ersten Oszillators mit Bezug auf den zwei
ten Oszillator durchgeführt. Zur Amplitudenkorrektur er
folgt eine Quotientenbildung aus dem Ausgangssignal und
der Summe der Antwortverhalten. Dieses Verfahren und die
Vorrichtung können insbesondere in einem Drehratensensor
zum Einsatz kommen. Sie stellen sicher, daß die Auswerte
bedingungen für die Corioliskraft stabil sind. Auch Tem
peraturveränderungen und Alterungseffekte können automa
tisch nachgeregelt werden, wobei mittels des Regelkreises
die Schwingungen beider Oszillatoren aufeinander abge
stimmt werden. Das bekannte Verfahren macht es nicht mehr
nötig, den Detektionsmodus möglichst weit von der Oszil
latorfrequenz zu entfernen.
Aus der DE-A-196 53 021 ist eine Vorrichtung zur Ermitt
lung einer Drehrate mit einem Drehratensensor bekannt,
die unter anderem ein Maß für die Coriolis-Beschleunigung
und damit auch für die Drehrate ist. Die Ausgangssignale
des Drehratensensors sind pulsweitenmodulierte oder
Sigma-Delta-Signale. Diese werden einer digitalen Auswer
teschaltung zugeführt, welche einen Subtrahierer, ebnen
Multiplizierer und einen Phasenschieber aufweist. Letzte
rem wird das Trägersignal zugeführt, das den Drehraten
sensor zu Schwingungen anregt, wobei der digitale Phasen
schieber das Trägersignal in Phase mit den Coriolis-Be
schleunigungsanteilen bringt und wobei das zugehörige Si
gnal dem Multiplizierer zugeführt wird. Dessen Ausgangs
signal wird über einen D/A-Wandler und einen Tiefpaß dem
Ausgang zugeführt, an welchem das gewünschte Drehratensi
gnal zur Verfügung steht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Vorspannungserzeu
gung für einen rotatorisch oder linear schwingenden
Drehratensensor führt zu dem Vorteil, daß ein Auftreten
eines Quadratursignals, welches die Drehratensignaler
mittlung negativ beeinflussen könnte, durch eine Erzeu
gung geeigneter Vorspannungssignale für die Elektroden
anordnung vermieden oder zumindest minimiert wird. Auf
grund dieser Vorspannungssignale treten auf den Drehra
tensensor, der beispielsweise scheibenförmig aufgebaut
ist, einwirkende elektrostatische Kräfte auf. Mittels
dieser wird der Drehratensensor so geneigt, daß das Qua
dratursignal minimiert ist. Um den Drehratensensor in
eine gewünschte Richtung zu neigen, genügt es, Potential
differenzen zwischen den Detektionselektroden vorzugeben.
Dies kann durch eine Vorgabe zweier Ausgangssignale UQ1
und UQ2 aus dem Quadraturkompensator erfolgen, wobei
diese Ausgangssignale die auf die Elektroden gegebenen
Vorspannungen beeinflussen. Vorzugsweise werden zur Kom
pensation des Quadratursignals beim rotatorischen Drehra
tensensor vier und beim linearen Drehratensensor minde
stens 2 unter der Sensorstruktur angeordnete Elektroden
mit geeigneten Vorspannungen beaufschlagt.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung beste
hen in einer Verbesserung der Meßauflösung und - da die
Quadraturkomponente in adaptiver Weise unterdrückt wird -
darin, daß Alterungs- und Temperaturabhängigkeiten sowie
die Notwendigkeit eines Abgleichs vermieden werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus in den
abhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmalen.
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen darge
stellten Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Skizze zur Erläuterung des Prinzips eines
rotatorisch schwingenden Drehratensensors,
Fig. 2 eine Skizze zur Veranschaulichung der Elek
trodenstruktur unter der seismischen Masse,
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Vor
spannungserzeugung für einen rotatorisch
schwingenden Drehratensensor und
Fig. 4 ein Diagramm zur Veranschaulichung des Amplitu
denfrequenzganges der Detektionsbewegung.
Die Fig. 1 zeigt eine Skizze zur Erläuterung des Prin
zips eines rotatorisch schwingenden Drehratensensors.
Eine scheibenförmige Struktur wird in eine rotatorisch
vibrierende Schwingung um die zur Chipoberfläche senk
rechte Achse z versetzt. Aufgrund des Drehimpulserhal
tungssatzes reagiert diese Struktur auf eine von außen
aufgebrachte Drehgeschwindigkeit (Drehrate) um die Achse
y mit einem Drehmoment, das die scheibenförmige Struktur
um eine Achse x senkrecht zur Antriebbewegungsachse z und
senkrecht zur Drehratenachse y verkippt. Diese Detekti
onsbewegung um die Achse x wird mit Hilfe von Elektroden,
die sich unterhalb der Struktur auf dem Substrat befin
den, elektrostatisch über Kapazitätsänderungen detek
tiert. Diese Anordnung geht aus der Fig. 2 hervor, wel
che eine Skizze zur Veranschaulichung der Elektroden
struktur E unter der seismischen Masse M des Sensors
zeigt.
Das erhaltene Meßsignal wird einem Kapazitäts-Spannungs-
Wandler zugeführt, an dem ein Signal auftritt, das der
Drehgeschwindigkeit der Antriebsbewegung multipliziert
mit der zu messenden Drehrate entspricht. Nachrichten
technisch betrachtet handelt es sich um ein zweiseiten
bandamplitudenmoduliertes Signal ohne Träger. Mittels ei
ner nachfolgenden Signalverarbeitung erhält man durch
eine Synchrondemodulation und eine Tiefpaßfilterung das
gewünschte Drehratensignal.
Bei realen Drehratensensoren tritt an den Detektionskapa
zitäten jedoch nicht nur das genannte drehratenproportio
nale Signal auf, das einer Anregung der Detektionsbewe
gung in Phase mit der Drehgeschwindigkeit der Antriebsbe
wegung entspricht, sondern auch ein Signal, das die De
tektionsbewegung in Phase mit der Amplitude bzw. der Be
schleunigung der Antriebsbewegung anregt. Es handelt sich
dabei um ein Störsignal, das unabhängig von der zu mes
senden Drehrate vorhanden ist und das geeignet ist, die
Drehratensignalauswertung negativ zu beeinflussen. So
verschlechtert es beispielsweise die erreichbare Meßauf
lösung. Dieses Störsignal ist zum Meßsignal um 90° pha
senverschoben. Es steht also im elektrischen Zeigerdia
gramm senkrecht auf dem Meßsignal und wird daher als Qua
dratursignal bezeichnet.
Die Gründe für das Auftreten eines Quadratursignals sind
im wesentlichen Imperfektionen, die bei der Fertigung des
mikromechanischen Sensorelements auftreten.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das genannte Qua
dratursignal bereits in der Sensormechanik kompensiert.
Dazu werden unter Verwendung eines digitalen adaptiven
Algorithmus in geeigneter Weise elektrostatische Kräfte
auf die scheibenförmige Sensorstruktur ausgeübt, so daß
ein Quadratursignal erst gar nicht auftritt bzw. es zu
mindest minimiert wird. Dadurch werden in vorteilhafter
Weise auch die angesprochenen unerwünschten Einflüsse des
Quadratursignals auf die Signalauswertung vermieden.
Mittels dieser Signalauswertung wird das amplitudenmodu
lierte, drehratenproportionale Signal, das aus dem Kapa
zitäts-Spannungs-Wandler kommt, aus diversen Störsignalen
herausgefiltert. Störsignale können beispielsweise Rau
schen der Mechanik und der Elektronik sein, können aber
auch durch Störbeschleunigungen verursacht werden. Aus
diesen Gründen und aus Gründen der Empfindlichkeitsstei
gerung ist es vorteilhaft, bei der Detektionsbewegung die
Resonanz der mechanischen Struktur um die Detektionsachse
auszunutzen.
Bei mechanischen Strukturen wie dem DRS-MM2 der Anmelde
rin liegen aber die Antriebsresonanz und die Detektions
resonanz nicht notwendigerweise aufeinander und streuen
außerdem mit den Fertigungstoleranzen. Daher benötigt man
eine Detektionsresonanzregelung, die die Detektionsreso
nanzfrequenz auf die Antriebsresonanzfrequenz zwingt. Ein
derartiger Resonanzregler ist in der bereits oben erwähn
ten DE 199 10 415 beschrieben.
Ein Problem, das dabei auftritt, ist die Bandbreite der
Resonanzüberhöhung der Detektionsbewegung. Bei Strukturen
wie dem DRS-MM2 beträgt diese Bandbreite aufgrund der
entsprechenden Güte der Detektionsresonanz nur einige Hz.
Damit würde sich eine Bandbreite der gesamten Drehraten
messung von ebenfalls einigen Hz ergeben. Das wäre viel
zu wenig, verglichen mit den 50 bis 100 Hz, die in den
Spezifikationen üblicherweise gefordert werden. Man
könnte zwar den Gasdruck erhöhen, der die Struktur umgibt
und damit die Resonanz soweit dämpfen, bis die Reso
nanzüberhöhung eine passende Bandbreite besitzt. Man
würde damit aber gleichzeitig das mechanische Rauschen
vergrößern und die Antriebsresonanz bedämpfen, so daß man
eine geringere Meßauflösung und höhere erforderliche An
tiebsspannungen hätte. Gleichzeitig würde man die Tempe
raturabhängigkeit der Meßempfindlichkeit vergrößern. Alle
diese Auswirkungen sind höchst unerwünscht.
Den gleichen Effekt einer passenden Bedämpfung der Detek
tionsresonanz kann man aber auch mittels einer elektroni
schen Bandbreiteneinstellung erzielen. Gleichzeitig erge
ben sich dadurch auch Vorteile bezüglich der Tempera
turabhängigkeit der Resonanzüberhöhung der Detektionsbe
wegung und damit der Sensorempfindlichkeit.
Die Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild einer Vorrichtung
zur Vorspannungserzeugung für einen rotatorisch schwin
genden Drehratensensor, die sinngemäß auch bei einem li
near schwingenden Drehratensensor anwendbar ist.
Die vom Drehratensensor 1 erzeugten, an den Schaltungs
punkten P1 und P2 anliegenden Meßsignale, welche vorzugs
weise Kapazitätsmeßsignale sind, werden einem Kapazitäts-
Spannungs-Wandler 2 zugeführt. Dieser stellt an seinem
Ausgang ein Signal UΔ C zur Verfügung, welches der Drehge
schwindigkeit der Antriebsbewegung multipliziert mit der
zu messenden Drehrate entspricht.
Dieses wird einem adaptiven Phasenkompensator 3, einer
Bandbreiteneinstellungsschaltung 4 und einem Resonanzreg
ler 5 zugeführt.
Der adaptive Phasenkompensator 3 hat die Aufgabe, das in
einem Testsignalgenerator 6 erzeugte Signal UT, das den
Drehratensensor zu Schwingungen anregt, in Phase mit den
im Ausgangssignal des Kapazitäts-Spannungs-Wandlers 2
enthaltenen Coriolis-Beschleunigungsanteilen zu bringen.
Dies kann beispielsweise so geschehen, wie es in der be
reits oben genannten Patentanmeldung 196 53 021 der An
melderin beschrieben ist. Das Ausgangssignal Ue des Pha
senkompensators 3, welches nach dem LMS (least-mean
square)-Algorithmus ermittelt wird, wird dem Synchronde
modulator 7 zugeführt. Dieser erhält weiterhin Demodula
tionsträgersignale UTq und UTr, welche ebenfalls im adap
tiven Phasenkompensator durch Auswertung des Signals UT
des Testsignalgenerators 6 und des Ausgangssignals UΔ C
des Kapazitäts-Spannungs-Wandlers 2 erhalten werden.
Im Synchrondemodulator 7 erfolgt durch Multiplikation und
anschließende Tiefpaßfilterung aus dem Signal Ue und den
Demodulationsträgern UTq und UTr eine Ermittlung des ge
wünschten Drehratensignals Ur und eines Quadratursignals
Uq.
Aus dem Drehratensignal Ur und dem Quadratursignal Uq
werden mittels des adaptiven Quädraturkompensators 8,
welchem weiterhin die im adaptiven Phasenkompensator 3
ermittelten Demodulationsträgersignale UTq und UTr zuge
führt werden, Steuersignale UQ1 und UQ2 ermittelt, die der
Vorspannungserzeugungsanordnung 9 zugeleitet werden.
Diese Steuersignale UQ1 und UQ2 werden im Sinne eines di
gitalen adaptiven Algorithmus zum Beaufschlagen der Detek
tionselektroden des Drehratensensors mit Gleichspan
nungspegeln verwendet. Diese werden durch den adaptiven
Algorithmus solange verändert, bis das entstehende Qua
dratursignal Uq minimal wird bzw. völlig verschwindet.
Hierzu können verschiedene Algorithmen eingesetzt werden,
beispielsweise der Optimierungsalgorithmus nach der
Methode des steilsten Abstiegs.
Bei dieser Methode werden kleine Spannungsänderungen ab
wechselnd über UQ1 und UQ2 auf die Elektroden gegeben und
die Reaktion des Quadratursignals darauf ausgewertet.
Sinkt die Quadratur, so werden weiter gleichartige Span
nungsänderungen auf die Ausgangssignale gegeben. Steigt
die Quadratur, werden Spannungsänderungen entgegengesetz
ter Polarität verwendet. Gleichzeitig wird die Größe der
Spannungsänderung gemäß dem Betrag der verbleibenden Qua
dratur angepaßt. Auf diese Art gelangt man zu einem Mini
mum der Quadratur, im Idealfall verschwindet sie ganz.
Der Vorspannungserzeugungsanordnung 9 werden außer den
bereits genannten Steuerspannungen UQ1 und UQ2 weitere
Eingangssignale UT, UR und UB zugeführt.
Das Signal UT wird im Testsignalgenerator 6 generiert.
Dieser verwendet beispielsweise eine Frequenz ft, die 100 Hz
beträgt, und erzeugt daraus ein Testsignal UT mit Fre
quenzkomponenten bei fs + ft und fs - ft, wobei fs die Ei
genfrequenz eines Schwingkörpers beschreibt. Dieses Test
signal gelangt über die Vorspannungserzeugungsanordnung 9
an den Drehratensensor 1 und auch direkt - wie bereits
oben ausgeführt wurde - an den adaptiven Phasenkompensa
tor 3. Weiterhin wird das Signal UT auch in Form seiner
Einzelkomponenten dem Resonanzregler 5 zugeführt.
Der Resonanzregler 5 ermittelt unter Verwendung dieser
Einzelkomponenten des Signals UT und des Ausgangssignals
UΔ C des Kapazitäts-Spannungs-Wandlers 2 eine Steuerspan
nung UR, die am Ausgang des Resonanzreglers 5 zur Verfü
gung gestellt und der Vorspannungserzeugungsanordnung 9
zugeführt wird.
Ein Beispiel für einen derartigen Resonanzregler ist der
bereits oben genannten DE 199 10 415 der Anmelderin ent
nehmbar. Die ermittelte Steuerspannung UR wird allen vier
Elektroden als gemeinsame Vorspannung zugeführt. Dadurch
wird die effektive Federsteifigkeit der Detektionsbewe
gung des Sensorelementes so weit verringert, bis die Ar
beitsfrequenz des Sensorelementes und die Resonanzfre
quenz der Detektionsbewegung übereinstimmen. Die Verwen
dung eines derartigen Resonanzreglers hat den Vorteil,
daß es nicht mehr notwendig ist, den Detektionsmodus mög
lichst weit von der Oszillatorfrequenz entfernt vorzuse
hen. Ein durch die Resonanzüberhöhung verursachter Ampli
tudenfehler tritt nicht mehr auf, da der eingeschwungene
Zustand durch permanente Resonanzregelung stabil beibe
halten wird.
Das Signal UB wird in der Bandbreiteneinstellungssschal
tung 4 erzeugt, welcher eingangsseitig das Ausgangssignal
UΔ C des Kapazitäts-Spannungs-Wandlers 2 zugeführt wird.
Folglich wird zur elektronischen Bandbreiteneinstellung
der Detektionsbewegung des Sensorelementes eine geeignete
Gegenkopplung des Signals UΔ C über den Ausgang der Band
breiteneinstellung UB und die Vorspannungserzeugung auf
das Sensorelement durchgeführt. Dazu wird eine Art Lage
regler verwendet, der einen um 90° phasenverschobenen An
teil besitzt. Zu diesem Zweck kommen beispielsweise DT1-,
PDT1- und PIDT1-Regler in Frage. Diese Regler werden aber
nicht wie übliche Lageregler betrieben, weil diese die
Übertragungsfunktion der Detektionsbewegung ungeeignet
verändern würden. Vielmehr plaziert man im Gegensatz zum
sonst üblichen Lageregler den Regler im Rückwärtszweig
der Regelschleife und es wird nur eine ganz bestimmte,
vergleichsweise kleine Kreisverstärkung eingestellt, die
die Resonanzpole in der s-Ebene gerade soweit von der
imaginären Achse entfernen, daß sich die gewünschte Band
breite der Resonanz der Detektionsbewegung ergibt.
Die Fig. 4 zeigt den Amplitudenfrequenzgang der Detekti
onsbewegung ohne (- -) und mit (-) Bandbreiteneinstellung.
Der Amplitudengang ist auf die Verstärkung bei der Fre
quenz 0 bezogen. Das Lehrsche Dämpfungsmaß der Detekti
onsbewegung ist zu D = 0,01 angenommen, die Arbeitsfre
quenz ist beispielsweise 2 KHz. Es wurde ein DT1-Regler
eingesetzt. Um so größer die ursprüngliche Güte der De
tektionsresonanz des Sensorelementes ist, desto unabhän
giger wird die verbleibende Güte des Sensorelementes mit
Bandbreiteneinstellung und damit die Bandbreite und die
Meßempfindlichkeit des Gesamtsensors von Veränderungen
der ursprünglichen Güte des Sensorelementes durch Tempe
ratur, Alterung und Gasdruck.
Weitere Vorteile einer derartigen elektronischen Band
breiteneinstellung bestehen darin, daß Schwankungen der
Güte der Detektionsbewegung des Sensorelementes durch
Fertigungstoleranzen, Alterung und Temperatur gedämpft
werden. Ferner ist eine derartige elektronische Bandbrei
teneinstellung einfacher realisierbar als eine mechani
sche Güteeinstellung, beispielsweise über den Gasdruck.
Auch ist die Temperaturabhängigkeit der Meßempfindlich
keit des Gesamtsensors stark herabgesetzt.
Die Vorspannungserzeugungsschaltung 9 erzeugt unter Ver
wendung der ihr zugeführten Signale vier Vorspannungen
U1, U2, U3 und U4 für die unterhalb der seismischen Masse
des Drehratensensors angeordneten vier Elektroden. Dies
geschieht nach den folgenden Beziehungen:
U1 = UB + UQ1 + UT + UR
U2 = - UB - UQ1 - UT + UR
U3 = UQ2 + UR
U4 = - UQ2 + UR.
Auch ein BITE-Signal kann an dieser Stelle eingespeist
werden. Linear schwingende Drehratensensoren, die nur 2
Elektroden verwenden, benutzen nur die Spannungen U1 und
U2.
Mittels der Amplitudenstabilisierungsschaltung 11, der
über einen Kapazitäts-Spannungs-Wandler 10 ein vom
Drehratensensor 1 abgeleitetes Eingangssignal zugeführt
wird, wird ein Ausgangssignal erzeugt, aufgrund dessen
der Sensor in eine Drehschwingung mit konstanter Ampli
tude um die aus der obigen Fig. 1 ersichtliche z-Achse
versetzt wird. Die Erzeugung dieses Ausgangssignals er
folgt mittels einer Schwingschaltung mit Amplitudenrege
lung. Dies führt dazu, daß das Sensorelement mit seiner
Eigenfrequenz fs um die z-Achse schwingt.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Vorspannungserzeugung für einen rota
torisch oder linear schwingenden Drehratensensor, welcher
ausgangsseitig mindestens ein Meßsignal zur Verfügung
stellt, aus welchem mittels einer an den Drehratensensor
angeschlossenen Auswerteschaltung ein Drehratensignal
ermittelt wird, und welcher eine Elektrodenanordnung mit
mindestens zwei Elektroden aufweist, die mit einer Vor
spannungserzeugungsanordnung verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen adaptiven Quadra
turkompensator (8) aufweist, der eingangsseitig mit der
Auswerteschaltung (2, 3, 7) und ausgangsseitig mit der
Vorspannungserzeugungsanordnung (9) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Meßsignal ein Kapazitätsmeßsignal
ist und die Auswerteschaltung einen Kapazitäts-/Span
nungs-Wandler (2) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Auswerteschaltung einen adap
tiven Phasenkompensator (3) und einen Synchrondemodulator
(7) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der adaptive Pha
senkompensator (3) Ausgänge für ein phasenverschobenes
Meßsignal (Ue) und Demodulationsträgersignale (UTq, UTr)
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Demodulationsträgersignale dem ad
aptiven Quadraturkompensator (8) zugeführt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Synchrondemodulator (7) Ein
gangsanschlüsse für die Ausgangssignale des adaptiven
Phasenkompensators (3) sowie zwei Ausgänge aufweist, wo
bei am ersten dieser Ausgänge das Drehratensignal (Ur)
und am zweiten dieser Ausgänge ein Quadratursignal (Uq)
abgreifbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der adaptive Quadraturkompensator (8)
einen Eingang für das Drehratensignal (Ur) und einen Ein
gang für das Quadratursignal (Uq) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der adaptive Quadraturkompensator (8)
aus seinen Eingangssignalen mittels eines digitalen, ad
aptiven Algorithmus mindestens zwei Steuersignale (UQ1,
UQ2) für die Vorspannungserzeugungsanordnung (9) gene
riert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der adaptive Quadraturkompensator (8)
mindestens zwei Ausgänge aufweist, an denen er unter
schiedliche Steuersignale (UQ1, UQ2) für die Vorspannungs
erzeugungsanordnung (9) zur Verfügung stellt.
10. Vorlichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Resonanz
regler (5) aufweist, der ausgangsseitig mit der Vorspan
nungserzeugungsanordnung (9) verbunden ist und zur Erzeu
gung eines Resonanzregelsignals (UR) dient.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal
des Kapazitäts-Spannungs-Wandlers (2) einer Bandbreiten
einstellungsschaltung (4) zugeführt wird, die ausgangs
seitig mit der Vorspannungserzeugungsanordnung (9) ver
bunden ist und zur Erzeugung eines Bandbreiteneinstel
lungs-Steuersignals (UB) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bandbreiteneinstellungsschaltung
(4) einen Lageregler mit einem um 90° phasenverschobenen
Anteil aufweist, der im Rückwärtszweig einer Regel
schleife angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kreisverstärkung des Lagereglers
derart eingestellt ist, daß eine vorgegebene Bandbreite
bzw. Güte der Resonanz der Detektionsbewegung erzielt
wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrodenanordnung zwei bzw. vier
Elektroden aufweist und die Vorspannungserzeugungsanord
nung Vorspannungen für die Elektroden nach folgenden Be
ziehungen erzeugt:
U1 = UB + UQ1 + UT + UR
U2 = - UB - UQ1 - UT + UR
U3 = UQ2 + UR
U4 = - UQ2 + UR,
wobei im Fall von zwei Elektroden die Spannungen U1 und U2 verwendet werden und
wobei UT ein mittels eines Testgenerators (6) erzeugtes Testsignal, UR das Ausgangssignal des Resonanzreglers (5), UB das Ausgangssignal der Bandbreiteneinstellungs schaltung (4) und UQ1 und UQ2 die Ausgangssignale des ad aptiven Quadraturkompensators (8) sind.
U1 = UB + UQ1 + UT + UR
U2 = - UB - UQ1 - UT + UR
U3 = UQ2 + UR
U4 = - UQ2 + UR,
wobei im Fall von zwei Elektroden die Spannungen U1 und U2 verwendet werden und
wobei UT ein mittels eines Testgenerators (6) erzeugtes Testsignal, UR das Ausgangssignal des Resonanzreglers (5), UB das Ausgangssignal der Bandbreiteneinstellungs schaltung (4) und UQ1 und UQ2 die Ausgangssignale des ad aptiven Quadraturkompensators (8) sind.
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