DE19937873A1 - Magnetdichtung und Verfahren zur Herstellung einer Magnetdichtung - Google Patents
Magnetdichtung und Verfahren zur Herstellung einer MagnetdichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Magnetdichtung (7) zur Abdichtung eines Dichtungsspalts zwischen einem Gehäuse (2) und einem im Gehäuse (2) beweglich, insbesondere drehbar, gelagerten Bauteil (3), wobei die Magnetdichtung (7) zumindest einen Magneten (10) und zwei Polschuhe (8, 9) aufweist, die im Gehäuse (2) angeordnet sind. Durch die Magnetdichtung (7) wird ein Magnetfeld aufgebaut, durch das eine magnetisierbare Flüssigkeit im Dichtungsspalt (11) zwischen dem Gehäuse (2) und dem beweglich gelagerten Bauteil (3) magnetisch gehalten werden kann. Zur Verbesserung der Dichtungsqualität wird zur Abdichtung der Magnetdichtung (7) gegenüber dem Gehäuse (2) zumindest ein Bauteil (9) der Magnetdichtung (7) unter Bildung einer druckdichten Dichtungsfuge stoffschlüssig mit dem Gehäuse (2) verbunden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Magnetdichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer Magnetdichtung.
Magnetdichtungen dieser Art finden überall dort Einsatz, wo auch gering
ste Leckströme vermieden werden müssen. Ein Haupteinsatzgebiet derar
tiger Magnetdichtungen ist deshalb die Vakuumtechnik, wo das Eindrin
gen eines Gases aus der Umgebungsatmosphäre in eine weitgehend
evakuierte Prozeßkammer verhindert werden muß. Beispielsweise finden
derartige evakuierbare Prozeßkammern in der Löttechnik Anwendung.
Weiter können die gattungsgemäßen Magnetdichtungen auch überall dort
eingesetzt werden, wo Bereiche, die unterschiedliche Gasatmosphären
aufweisen, beispielsweise Schutzgasatmosphäre in der Prozeßkammer
einerseits und Luftatmosphäre die Prozeßkammer umgebend anderseits,
voneinander getrennt werden müssen. Um mechanische Stellkräfte und -
bewegungen in die Prozeßkammer übertragen zu können, werden Durch
führungen, insbesondere Drehdurchführungen, eingesetzt, in denen
Antriebswellen von außen in die Prozeßkammer geführt werden können.
Zur Abdichtung des Dichtungsspalts zwischen dem beweglichen Bauteil
und dem mit der Prozeßkammer druckdicht verbundenen Gehäuse können
Magnetdichtungen eingesetzt werden.
Die Abdichtung des Dichtungsspalts erfolgt dabei durch eine magneti
sierbare Flüssigkeit, die durch ein Magnetfeld im Dichtungsspalt gehalten
werden kann. Zum Aufbau dieses Magnetfeldes können verschiedene
Anordnungen von Magneten und Polschuhen verwendet werden. Eine
Magnetdichtung muß dabei zumindest einen Magneten und zwei Polschu
he aufweisen.
Derartige Magnetdichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und
können zur Abdichtung von Dichtungsspalten zwischen einem feststehen
den und einem beweglichen Bauteil mit hoher Dichtungsqualität einge
setzt werden. Da als Dichtmittel zwischen dem feststehenden und dem
beweglichen Bauteil eine Flüssigkeit eingesetzt wird, sind derartige
Magnetdichtungen im wesentlichen reibungs- und verschleißfrei.
Bei der Anordnung derartiger Magnetdichtungen zwischen einem Gehäuse
und einem im Gehäuse beweglich gelagerten Bauteil entstehen zwei
qualitativ unterschiedliche Dichtungszonen. Die erste Dichtungszone
befindet sich zwischen der im Gehäuse feststehenden Magnetdichtung und
dem beweglichen Bauteil und wird durch die magnetisierbare Flüssigkeit
abgedichtet. Die zweite Dichtungszone befindet sich zwischen der Ma
gnetdichtung und dem Gehäuse, wobei zwischen Magnetdichtung und
Gehäuse keine Relativbewegung auftritt, so daß diese zweite Dichtungs
zone lediglich statisch abgedichtet werden muß.
Es liegt auf der Hand, daß die Dichtungsqualität der Magnetdichtung
insgesamt davon abhängt, wie hoch die Dichtungsqualität in den beiden
unterschiedlichen Dichtungszonen, nämlich von der Magnetdichtung
gegenüber dem beweglichen Bauteil einerseits und gegenüber dem Ge
häuse anderseits, abhängt.
Bei den bekannten Magnetdichtungen werden zwischen der Magnetdich
tung und dem Gehäuse zur Bildung einer druck- bzw. gasdichten Dich
tungsfuge Dichtringe eingesetzt. Nachteilig an der Verwendung derartiger
Dichtringe ist es, daß die Dichtungsqualität der Dichtringe relativ be
grenzt ist. Insbesondere bei der Verwendung von Magnetdichtungen im
Bereich der Hochvakuumtechnik führt dies dazu, daß im Bereich der
Dichtringe relativ hohe Leckströme auftreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Dichtungsqualität von
gattungsgemäßen Magnetdichtungen mit einfachen Mitteln zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch eine Magnetdichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Vorzugswürdige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Grundgedanke der Erfindung ist es eine stoffschlüssige Dichtungsfuge
zwischen Magnetdichtung und Gehäuse zu schaffen. Erfindungsgemäß
wird zur Abdichtung der Magnetdichtung gegenüber dem Gehäuse zumin
dest ein Bauteil der Magnetdichtung unter Bildung einer druckdichten
Dichtungsfuge stoffschlüssig mit dem Gehäuse verbunden. Da zwischen
Magnetdichtung und Gehäuse keine Relativbewegung erforderlich ist, ist
eine stoffschlüssige Verbindung der Bauteile möglich. Durch die stoff
schlüssige Verbindung der Magnetdichtung mit dem Gehäuse wird eine
massive Dichtungsfuge geschaffen, die ein Eindringen von Leckströmen
durch den Spalt zwischen Gehäuse und Magnetdichtung im wesentlichen
völlig ausschließt.
In welcher Art der Stoffschluß zwischen der Magnetdichtung und dem
Gehäuse geschaffen wird, ist zur Erreichung der erfindungsgemäßen
Funktion gleichgültig. Der Stoffschluß kann durch Zugabe eines Zusatz
werkstoffes oder ohne Zugabe eines Zusatzwerkstoffes geschaffen wer
den. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Magnetdichtung durch
Schweißen, Löten oder Kleben mit dem Gehäuse verbunden wird. Selbst
verständlich muß nicht die gesamte Magnetdichtung zwingend mit dem
Gehäuse stoffschlüssig verbunden werden. Vielmehr ist es ausreichend,
wenn zumindest ein Bauteil der Magnetdichtung mit dem Gehäuse stoff
schlüssig verbunden wird, so daß sich eine umlaufende, druckdichte
Dichtungsfuge ergibt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Ma
gnetdichtung einen äußeren Polschuh und einen inneren Polschuh auf,
wobei zwischen den beiden Polschuhen ein Magnet angeordnet ist. Das
vom Magneten ausgehende Magnetfeld wird über die Polschuhe in das
beweglich gelagerte Bauteil eingeleitet, so daß die magnetisierbare
Flüssigkeit im Dichtungsspalt zwischen den Polschuhen und dem beweg
lichen Bauteil gehalten werden kann. Zur Festlegung der Magnetdichtung
im Gehäuse ist ein Absatz in einer Gehäuseausnehmung vorgesehen,
gegen deren Schulter sich die Magnetdichtung mit ihrem inneren Pol
schuh abstützen kann. Zur Befestigung der Magnetdichtung wird dann der
äußere Polschuh mit dem Gehäuse durch eine umlaufende Schweißnaht
verbunden, so daß ein Eindringen von Leckströmen durch den Spalt
zwischen Gehäuse und äußerem Polschuh ausgeschlossen ist. Vorzugs
würdig ist es, wenn der äußere Polschuh der abzudichtenden Prozeßkam
mer näher liegt als der innere Polschuh, da dadurch die wirksame Dich
tungsfuge ein Eindringen von Prozeßgasen oder von Vakuum in den
Lagerbereich ausgeschlossen ist.
Zur Erhöhung der Dichtungsqualität kann zusätzlich zwischen dem
inneren Polschuh und/oder dem äußere Polschuh einerseits und dem
Gehäuse (2) andererseits zumindest ein Dichtring vorgesehen werden, der
die Dichtwirkung zwischen Magnetdichtung und Gehäuse weiter erhöht.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Magnetdichtungen ergibt sich
das Problem, daß durch die Stoffschlüssige Verbindung zumindest eines
Bauteils mit dem Gehäuse Maßungenauigkeiten auftreten können. Diese
Gefahr besteht insbesondere, wenn das Bauteil Eingeschweißt oder
Eingelötet wird, da durch die thermische Belastung ein Verzug des
Bauteils auftreten kann. Es wird deshalb ein vorteilhaftes Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Magnetdichtungen vorgeschlagen.
Bei diesem Verfahren wird zuerst das mit dem Gehäuse stoffschlüssig zu
verbindende Bauteil der Magnetdichtung, insbesondere ein Polschuh, in
das Gehäuse eingeschweißt, eingelötet oder eingeklebt, wodurch die
erfindungsgemäße stoffschlüssige Verbindung zwischen Gehäuse und
Magnetdichtung entsteht. Anschließend werden die Flächen des einge
schweißten, eingelöteten oder eingeklebten Bauteils, an der die magneti
sierbare Flüssigkeit im Dichtungsspalt zur Anlage kommt, auf Maß
nachgearbeitet. Dadurch wird erreicht, daß Maßabweichungen des einge
schweißten, eingelöteten oder eingeklebten Bauteils, die durch das Fügen
des Bauteils im Gehäuse entstanden sind, beseitigt werden können und
die Dichtungsfuge zwischen dem beweglichen Bauteil und der Magnet
dichtung exakte Maße aufweist. Zuletzt werden die anderen Bauteile der
Magnetdichtung im Gehäuse montiert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich eine bevorzugte
Ausführungsform darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Drehwellendurchführung mit einer erfindungsge
mäßen Magnetdichtung im Querschnitt.
Man erkennt in Fig. 1 eine Drehwellendurchführung 1 mit einem Gehäuse
2, das im wesentlichen aus zwei Teilen 2a und 2b zusammengesetzt ist,
und einer im Gehäuse 2 drehbar gelagerten Welle 3. Das Gehäuse 2 kann
druckdicht mit der Wandung einer nicht dargestellten Prozeßkammer
verbunden werden, wobei im Inneren 4 der Prozeßkammer ein Vakuum
hergestellt werden kann. Aufgabe der Drehwellendurchführung 1 ist es,
Stellbewegungen ins Innere 4 der Prozeßkammer übertragen zu können
und dabei ein Eindringen von Gas aus der Umgebungsatmosphäre 5 in das
Innere 4 der Prozeßkammer auszuschließen. Die Welle 3 ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel als Hohlwelle ausgebildet, kann jedoch selbstver
ständlich auch als massive Welle ausgeführt sein. Bei Verwendung einer
Hohlwelle muß die Durchgangsbohrung 6 entsprechend abgedichtet
werden. Dies kann beispielsweise durch die Anbringung von Deckeln an
den Enden der Hohlwelle geschehen. Es sind auch Lösungen bekannt, bei
denen die Durchgangsbohrung 6 in der Welle 3 nach dem Einbau der
Drehdurchführung 1 in die nicht dargestellte Prozeßkammer durch eine
nicht dargestellte axial und/oder radial bewegliche Innenwelle abgedich
tet wird. Auch kann die Hohlwelle als Durchführung in die Prozeßkam
mer zu einem inneren Rezipienten genutzt werden. In allen Fällen ist für
eine ausreichende Abdichtung zu sorgen.
Zur Abdichtung der Welle 3 gegenüber dem Gehäuse 2 ist eine Magnet
dichtung 7 vorgesehen. Die Magnetdichtung 7 besteht aus einem inneren
Polschuh 8, aus einem äußeren Polschuh 9 und einem zwischen den
beiden Polschuhen 8 und 9 angeordneten Magneten 10. Durch die Ma
gnetdichtung 7 wird im Dichtungsspalt 11 zwischen der Welle 3 und der
Magnetdichtung 7 ein Magnetfeld aufgebaut, durch das eine magnetisier
bare Flüssigkeit im Dichtungsspalt 11 gehalten werden kann und den
Dichtungsspalt 11 abdichtet.
Der äußere Polschuh 9 ist durch eine umlaufende Schweißnaht 12 mit
dem Gehäuse 2 stoffschlüssig verbunden. Die Schweißnaht 12 bildet
dadurch eine druckdichte Dichtungsfuge, durch die ein Eindringen von
Gas aus der Atmosphäre 5 durch den Spalt 13 zwischen Magnetdichtung 7
und Gehäuse 2 in das Innere 4 der Prozeßkammer ausgeschlossen wird.
Zur Abdichtung des Spalts 13 ist zusätzlich ein Dichtring 14 vorgesehen,
der zwischen dem inneren Polschuh 8 und dem Gehäuse 2 angeordnet ist.
Der innere Polschuh 8 wird durch die Magnetkraft des Magneten 10 in
seiner Position gehalten.
Im Ergebnis wird durch die erfindungsgemäße Magnetdichtung eine
außerordentlich hohe Dichtungsqualität erreicht, da sowohl die magneti
sierbare Flüssigkeit zwischen Magnetdichtung und Welle 3 als auch die
umlaufende Schweißnaht zwischen Magnetdichtung 7 und Gehäuse 2 das
Eindringen von Leckströmen mit hoher Dichtungsqualität ausschließen.
Claims (5)
1. Magnetdichtung zur Abdichtung eines Dichtungsspalts zwischen
einem Gehäuse und einem im Gehäuse beweglich, insbesondere dreh
bar, gelagertem Bauteil, wobei die Magnetdichtung zumindest einen
Magneten und zwei Polschuhe aufweist, die im Gehäuse angeordnet
sind, und wobei durch die Magnetdichtung ein Magnetfeld aufgebaut
wird, durch das eine magnetisierbare Flüssigkeit im Dichtungsspalt
zwischen Gehäuse und beweglich gelagertem Bauteil magnetisch ge
haltenen werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abdichtung der Magnetdichtung (7) gegenüber dem Gehäuse
(2) zumindest ein Bauteil (9) der Magnetdichtung (7) unter Bildung
einer druckdichten Dichtungsfuge stoffschlüssig mit dem Gehäuse (2)
verbunden ist.
2. Magnetdichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Bauteil (9) der Magnetdichtung (7) durch Schwei
ßen, Löten oder Kleben mit dem Gehäuse (2) verbunden ist.
3. Magnetdichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein äußerer Polschuh (7) durch eine umlaufende Schweißnaht (12)
mit dem Gehäuse (2) einer Drehdurchführung (1) verbunden ist, wo
bei der Magnet (10) und ein innerer Polschuh (8) durch den äußeren
Polschuh (9) in einem Absatz einer Gehäuseausnehmung festgelegt
werden.
4. Magnetdichtung nach Anspruch 3,
zwischen dem inneren Polschuh (8) und/oder dem äußere Polschuh
(7) einerseits und dem Gehäuse (2) andererseits zumindest ein Dich
tring (14) vorgesehen ist.
5. Verfahren zur Herstellung einer Magnetdichtung in einem Gehäuse
nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zuerst das mit dem Gehäuse (2) stoffschlüssig zu verbindende Bauteil der Magnetdichtung (7), insbesondere ein Polschuh (9), in das Gehäuse (2) eingeschweißt, eingelötet oder eingeklebt wird,
- - anschließend die Flächen des eingeschweißten, eingelöteten oder eingeklebten Bauteils, an der die magnetisierbare Flüssigkeit im Dichtungsspalt zur Anlage kommt, auf Maß nachgearbeitet wird und
- - zuletzt die anderen Bauteile der Magnetdichtung im Gehäuse mon tiert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999137873 DE19937873A1 (de) | 1999-08-13 | 1999-08-13 | Magnetdichtung und Verfahren zur Herstellung einer Magnetdichtung |
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DE1999137873 DE19937873A1 (de) | 1999-08-13 | 1999-08-13 | Magnetdichtung und Verfahren zur Herstellung einer Magnetdichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7917940
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DE1999137873 Ceased DE19937873A1 (de) | 1999-08-13 | 1999-08-13 | Magnetdichtung und Verfahren zur Herstellung einer Magnetdichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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