DE19937747C2 - Mechanischer Resonator für Rotationssensor - Google Patents
Mechanischer Resonator für RotationssensorInfo
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Description
Drehratensensoren (Gyroscope) messen Winkelgeschwindigkeiten
oder allgemein Drehbewegungen. Mechanische Gyroscope nutzen
zur Messung in der Regel die Corioliskraft aus, indem nach
Art eines Kreiselkompasses ein rotierender Massekörper senk
recht zur Rotationsachse ausgelenkt wird. Dabei tritt ein zu
sätzliches Drehmoment um eine auf diesen beiden Drehachsen
senkrechte Achse auf, die zu der vom Kreisel bekannten Prä
zessionsbewegung führt. Die Stärke dieses zusätzlichen Dreh
momentes ist ein Maß für die Rotationsbewegung des Gesamtsys
tems.
In der modernen Technik wächst die Notwendigkeit, Bewegungen
detailliert zu erfassen, wozu auch die Messung der Winkelge
schwindigkeit gehört. Im Zuge der fortschreitenden Miniaturi
sierung, insbesondere auch im Zusammenhang mit dem zunehmen
den Einsatz elektronischer Schaltungen, werden Drehratensen
soren gefordert, die sehr klein hergestellt und insbesondere
mit elektronischen Komponenten integriert werden können. In
Oberflächenmikromechanik der Halbleitertechnologie herge
stellte Drehratensensoren sind daher für eine Vielzahl von
Anwendungen besonders geeignet. Eine Schwierigkeit bei derar
tigen mikromechanischen Drehratensensoren liegt darin, daß
eine vollständige Rotationsbewegung eines Sensorelementes
konkstruktionsbedingt nicht möglich oder nicht erwünscht ist.
Bei mikromechanischen Drehratensensoren sind daher üblicher
weise Masseteile vorhanden, die in eine oszillierende Drehbe
wegung (Drehschwingung) versetzt werden können.
In der Veröffentlichung von W. Geiger et al.: "New Designs of
Micromachined Vibrating Rate Gyroscopes with Decoupled Oscil
lation Modes" in Proceedings IEEE Transducers 97, Chicago,
June 1997, ist ein Drehratensensor beschrieben, bei dem zwi
schen einem Innenteil und einem Außenteil der beweglichen
Masse federnde Torsionsgelenke vorhanden sind. Damit sollen
vertikal zum Masseteil wirkende Drehmomente kompensiert oder
gedämpft werden, die bei der Bewegung des Masseteiles dadurch
zustande kommen, daß die federnden Aufhängungen in ihrem
Querschnitt keine vertikale Symmetrieachse besitzen, also
z. B. parallelogrammförmig sind. Diese Kopplung zwischen hori
zontaler Antriebsschwingung und vertikaler Bewegung entsteht,
bei Annahme isotroper Elastizitätseigenschaften, durch ein
gemischtes Flächenträgheitsmoment der Aufhängung des Masse
teiles bezüglich der Bewegungsachsen von horizontaler An
triebsschwingung und vertikaler Coriolisbewegung. Deshalb ist
es erforderlich, daß die Flächen zur Detektion der Coriolis
bewegung so angeordnet und ausgebildet sind, daß eine verti
kale Auslenkung der Aufhängung zu keiner Änderung des Detek
tionssignals führt. Außerdem soll, wie z. B. aus der Veröf
fentlichung von R. Voss et al.: "Silicon Angular Rate Sensor
for Automotive Applications with Piezoelectric Drive and Pie
zoresistive Read-out" in Proceedings IEEE Transducers 97,
Chicago, June 1997, bekannt ist, ungefähre Übereinstimmung
zwischen den Resonanzfrequenzen der horizontalen Drehschwin
gung und der vertikalen, zu detektierenden Coriolisschwingung
erzielt werden.
Aus der DE 195 23 895 A1 ist ein Drehratensensor bekannt mit
einer Schwingstruktur umfassend zwei Schwingmassen, die starr
miteinander gekoppelt sind. Die Schwingstruktur ist auf einem
Sustrat in einem Lagerpunkt gelagert, der mit dem Massemit
telpunkt der Schwingstruktur zusammenfällt. Unter der
Schwingstruktur im Substrat befinden sich Elektroden, die ka
pazitiv den Abstand der Schwingstruktur von dem Substrat er
fassen. Ferner ist eine Schaltungsanordnung vorgesehen, die
aus dem Signal der Elektroden ein Maß für die auf den Drehra
tensensor einwirkende Coriolisbeschleunigung ermittelt. Der
Nachteil dieses Sensors ist, dass durch eine zu weit gehende
Annäherung der Schwingstruktur an das Substrat das durch die
eine zu detektierende Drehbewegung erfolgt. Gegenkoppelelekt
roden auf dem Träger sind ferner den Elektrodenflächen in
senkrechter Richtung gegenüber liegend angeordnet. Die Gegen
koppelelektroden sind so angeordnet und dimensioniert, das
sich durch Anlegen elektrischer Potentiale an die Gegenkop
pelelektroden ein auf das Massenteil um die Gerade, längs de
rer die federnde Aufhängung ausgerichtet ist, wirkendes Dreh
moment kompensieren lässt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen micromecha
nischen herstellbaren mechanischen Resonator für Rotations
sensoren anzugeben, bei dem auch bei größeren Fertigungstole
ranzen die Messung nicht durch zusätzlich auftretende Drehmo
mente verfälscht wird.
Diese Aufgabe wird mit dem mechanischen Resonator mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ausgestaltungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Der erfindungemäße Resonator umfasst ein als Schwungmasse
fungierendes Masseteil, das mittels einer federnden Aufhän
gung auf einem Träger befestigt ist. In der Ruhelage des Mas
seteiles existiert eine Symmetrieachse, bezüglich derer das
Masseteil und die federnde Aufhängung spiegelsymmetrisch
sind. Die federnde Aufhängung, mit der das Masseteil auf ei
nem Träger befestigt ist, ist streifenförmig und längs dieser
Symmetrieachse ausgerichtet. Es gibt keine Aufhängungen, die
in Ruhelage des Masseteiles nicht mit der Symmetrieachse zu
sammenfallen. Der Resonator ist dafür vorgesehen, eine Dreh
bewegung um eine senkrecht zu dieser Symmetrieachse verlau
fende Achse zu detektieren. Die infolge der Corioliskraft an
geregte zusätzliche Drehschwingung erfolgt dann um die Sym
metrieachse. Außerhalb dieser Symmetrieachse sind daher an
dem Massenteil elektrisch leitende Flächen als Elektroden zur
Detektion einer Auslenkung des Massenteiles der Ebene der Ru
helage vorhanden, denen am Träger gegenüberliegend entspre
chende Gegenelektroden zugeordnet sind. Die Elektrodenflächen
sind vorzugsweise so ausgebildet, dass bei einer Drehschwin
gung des in Betrieb genommenen Resonators die Form der Flä
chen, in denen die Elektroden einander überlappen, stets
gleich bleibt. Diese Überlappungsflächen sind in der Ruhelage
vorzugsweise spiegelsymmetrisch bezüglich der Achse, um die
eine zu dektierende Drehbewegung erfolgt.
Es erfolgt eine genauere Beschreibung des erfindungsgemäßen
Resonators anhand von Beispielen, die in den Fig. 1-4 dar
gestellt sind. Die Figuren zeigen jeweils unterschiedliche
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Resonators in Auf
sicht.
Fig. 1 zeigt einen mikromechanisch herstellbaren mechani
schen Resonator gemäß der Erfindung in Aufsicht. Dieser Reso
nator besitzt ein Masseteil (seismische Masse) DF1, DF2,
V1, V2, das schichtartig im wesentlichen in einer Ebene ausge
bildet ist und vorzugsweise aus Polysilizium oder monokri
stallinem Silizium hergestellt werden kann. Dieses Masseteil
ist mittels einer federnden Aufhängung FA mit einem Anker
punkt AN auf einem Träger befestigt. Der Träger kann z. B. ein
Substrat aus Halbleitermaterial, vorzugsweise aus Silizium,
sein. In dem Halbleiterkörper können dann elektronische Kom
ponenten,
die zur Ansteuerung des Resonators und zur Erfassung und Aus
wertung von Meßsignalen dienen, integriert sein. In Fig. 1
ist eine bezüglich des Trägers ortsfeste Gerade SAX als Sym
metrieachse des Resonators in Ruhelage eingezeichnet. Zur
Veranschaulichung ist der Resonator in der Zeichnung in einer
aus der Ruhelage ausgelenkten Position dargestellt. Die in
Ruhelage längs der Geraden SAX verlaufende federnde Aufhän
gung FA ist daher in der Darstellung der Zeichnung aus der
Richtung der Geraden SAX heraus gekrümmt. Der Befestigungs
punkt der federnden Aufhängung FA an dem Ankerpunkt AN bleibt
aber bei jeder Bewegung auf der Geraden SAX.
Das Masseteil besitzt Detektionsflächen DF1, DF2, die in die
sem Ausführungsbeispiel durch Verbindungen V1, V2 starr mit
einander verbunden sind. Die Detektionsflächen sind als Elek
troden elektrisch leitend ausgebildet und mit einem elektri
schen Anschluß auf dem Träger elektrisch leitend verbunden.
Der elektrische Anschluß erfolgt bei diesem Ausführungsbei
spiel durch den Ankerpunkt AN über die Verbindungen V1, V2
und die federnde Aufhängung FA. Vorzugsweise ist das gesamte
Masseteil elektrisch leitend ausgebildet, z. B. durch Einbrin
gen von Dotierstoff in das Silizium. Zur Anregung der Dreh
schwingung ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine Kammstruk
tur KS vorhanden, die durch eine Vielzahl miteinander ver
zahnter Elektrodenfinger gebildet ist, die teils an einem an
dem Masseteil angebrachten Balken, teils an auf dem Träger
befestigten Elektroden angebracht sind. Zur Kontrolle der er
zeugten Drehschwingung können außer den eigentlichen Antrieb
selektroden AE1, AE2 noch Antriebsdetektionselektroden AD1,
AD2 vorhanden sein, die ebenfalls kammartig mit den Elektro
den am Masseteil verzahnt sind. Die Antriebsdetektionselek
troden AD1, AD2 können gegenüber den Antriebselektroden AE1,
AE2 durch Schirmelektroden EE1, EE2, abgeschirmt sein. Falls
keine Antriebsdetektionselektroden vorhanden sind, können die
Antriebselektroden den gesamten Bereich der Kammstruktur um
fassen, was durch die gestrichelten Linien zwischen den
Schirmelektroden EE1, EE2 und den jeweils benachbarten Elek
troden in Fig. 1 angedeutet ist.
Mittels dieser Antriebsvorrichtung wird das Masseteil in
Drehschwingungen um eine senkrecht zur Zeichenebene verlau
fende Achse angeregt. Wird das Gesamtsystem einer Drehbewe
gung unterworfen, indem der Träger um die bezüglich des Trä
gers ortsfeste Gerade SAY (Fig. 1) gedreht wird, tritt in
folge der Drehschwingung, die das Masseteil in der Zeichene
bene ausführt, das aus der Corioliskraft resultierende
Drehmoment um die Gerade SAX auf. Das führt dazu, daß das Ma
sseteil aus der Ebene seiner Ruhelage gedreht wird, was wegen
der Elastizität der federnden Aufhängung FA zu einer, aller
dings um die Gerade SAX erfolgenden, weiteren Drehschwingung
führt. Eine der Detektionsflächen des Masseteiles nähert sich
daher der Oberfläche des Trägers, während sich die andere von
dieser Oberfläche entfernt.
Als Beispiel sind in Fig. 1 an dieser Oberfläche des Trägers
angeordnete Detektionselektroden DE1, DE2 eingezeichnet.
Statt an der Oberseite des Trägers zwischen dem Masseteil und
dem Träger können derartige Detektionselektroden auf der von
dem Träger abgewandten Seite des Masseteiles vorhanden sein.
Ebenso können Detektionselektroden beidseitig des Masseteiles
in Richtung senkrecht zur Ebene des Masseteiles angeordnet
sein. Eine Annäherung zwischen einer Detektionsfläche und ei
ner Detektionselektrode wird vorzugsweise kapazitiv gemessen.
Eine zu weit gehende Annäherung einer Detektionsfläche an ei
ne Detektionselektrode, was eine angeschlossene Auswerte
schaltung möglicherweise übersteuern würde, kann dadurch aus
geschlossen werden, daß das Drehmoment, das zum Drehen des
Masseteils aus der Ebene seiner Ruhelage führt, elektrosta
tisch unter Verwendung zusätzlicher Gegenkopplungselektroden
GK1, GK2 kompensiert wird. An die Gegenkopplungselektroden
werden geeignete elektrische Potentiale angelegt, mit denen
auf elektrostatische Weise die auf das Masseteil wirkenden
Drehmomente um die Gerade SAX kompensiert werden. Aus der Höhe
der dafür erforderlichen Potentiale kann auf die Stärke
der Drehmomente rückgeschlossen werden. Die Messung kann da
her nach dem Kraftkompensationsprinzip (force balance) so er
folgen, daß das Masseteil stets in der Ebene seiner Ruhelage
bleibt. Das gestattet es insbesondere, den Abstand zwischen
den Detektionsflächen DF1, DF2 und den Detektionselektroden
DE1, DE2 besonders gering zu wählen, was die Empfindlichkeit
eines mit dem erfindungsgemäßen Resonator realisierten Sen
sors steigert.
Falls keine Gegenkopplungselektroden vorgesehen sind, nehmen
die Detektionselektroden vorzugsweise den gesamten von den
Detektionselektroden und den Gegenkopplungselektroden in
Fig. 1 eingenommenen Bereich ein. Damit wird insbesondere er
reicht, daß bei jeder Auslenkung des Masseteiles in der An
triebsdrehschwingung die geometrische Form der Fläche, in der
sich die Detektionselektroden und die Detektionsflächen senk
recht zur Ebene des Masseteiles überlappen, gleich bleibt.
Falls Detektionselektroden sowohl unterhalb (auf der Oberflä
che des Trägers) als auch oberhalb (auf der vom Träger abge
wandten Seite) des Masseteiles vorhanden sind, werden sie
vorzugsweise paarweise über Kreuz elektrisch leitend mitein
ander verbunden, so daß eine optimale Detektionsempfindlich
keit erreicht wird. Die Komponenten des Masseteiles und die
Detektionselektroden und ggf. die Gegenkopplungselektroden
sind vorzugsweise so geformt, daß die Fläche der Überlappung,
d. h. die bezüglich der Ebene des Masseteiles senkrechte Pro
jektion des Masseteiles auf die Detektions- und Gegenkopp
lungselektroden, in der Ruhelage des Masseteiles spiegelsym
metrisch bezüglich der Geraden SAX und der Geraden SAY sind.
Außerdem können noch Kompensationselektroden VE1, VE2 unbe
weglich relativ zum Träger angebracht sein, die ebenfalls mit
einem elektrisch leitenden Anteil des Masseteiles überlappen.
Durch Anlegen einer geeignet gewählten statischen Spannungs
differenz zwischen je einer dieser Kompensationselektroden
VE1, VE2 und dem Masseteil kann eine auslenkungsproportionale
Vertikalkraft, welche bei parallelogrammförmigem Querschnitt
der federnden Aufhängung FA entsteht, kompensiert werden. Die
Kompensationselektroden oder zumindest die Flächen dieser
Elektroden, die sich bei der Drehbewegung des Masseteiles mit
dem Masseteil überlappen, werden dazu vorzugsweise so ausge
bildet, daß ein auslenkungsproportionales Rückstelldrehmoment
entsteht. Das erreicht man, indem die Flächen der Kompensati
onselektroden so gewählt werden, daß bei einer Auslenkung des
Masseteiles die Flächen der Überlappung des Masseteils mit
den Kompensationselektroden sich überproportional mit dem
Drehwinkel des Masseteiles ändern. Die Flächen der Kompensa
tionselektroden können z. B., wie in Fig. 1 dargestellt,
keilförmig ausgebildet sein.
Damit bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform mit
nur einer streifenförmigen federnden Aufhängung FA eine Dreh
schwingung um den Schwerpunkt des Masseteiles mit möglichst
geringer Unwucht angeregt werden kann, wird die Geometrie der
Anordnung nach Möglichkeit so gewählt, daß der Schwerpunkt
des Masseteiles, der bei der Ausführungsform der Fig. 1 etwa
mit dem Mittelpunkt M des aus den Detektionsflächen DF1, DF2
gebildeten Hauptteiles des Masseteiles zusammenfällt, im
zweiten Viertel der federnden Aufhängung FA, vom Ankerpunkt
AN aus gemessen, liegt. Besonders günstig ist es, wenn der
Mittelpunkt M des Masseteiles im Bereich von 1/3 bis 2/5 der
Länge der federnden Aufhängung FA von dem Ankerpunkt AN ent
fernt liegt.
Wie auch in der eingangs zitierten Veröffentlichung von R.
Voss et al. beschrieben ist, wird bei Rotationssensoren, die
oszillatorische Corioliskräfte detektieren, am besten auf un
gefähre Gleichheit der mechanischen Resonanzfrequenzen der
Antriebsbewegung und der Coriolisschwingung geachtet. Zu die
sem Zweck wird vorzugsweise die Höhe der federnden Aufhängung
FA (senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1) größer gewählt,
als ihre Breite (in der Zeichenebene der Fig. 1), beispiels
weise zwei- bis viermal so hoch. Falls die Resonanzfrequenz
des Antriebs trotzdem höher ist als die Resonanzfrequenz der
Coriolisschwingung, kann die Resonanzfrequenz des Antriebs
dadurch erniedrigt werden, daß zusätzliche, radial weiter
nach außen reichende Kammstrukturen KS oder in Fig. 1 ge
strichelt eingezeichnete Trägheitskörper TK angebracht wer
den. Ein Abgleich der Resonanzfrequenzen kann auch durch ei
nen Abgleich der zwischen den Detektionselektroden DE1, DE2
und den Detektionsflächen DF1, DF2 angelegten Potentialdiffe
renzen erfolgen.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem
der Resonator in Ruhelage auch bezüglich der Geraden SAY
spiegelsymmetrisch ist. Damit wird eine zuverlässige Funkti
onsweise des Antriebs durch die Kammstrukturen KS, KS' si
chergestellt, insbesondere wenn der Resonator aus Silizium
hergestellt wird. Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt darin,
daß im Fall aufgrund des Herstellungsprozesses trapezförmig
ausgebildeter Querschnitte der federnden Aufhängungen FA, FA'
die dadurch verursachten rückstellenden Drehmomente um die
Gerade SAX sich beidseitig gegenseitig kompensieren. Der An
kerpunkt AN befindet sich jetzt in der Mitte des Resonators.
Die federnden Aufhängungen werden bei der Drehschwingung des
Resonators gedehnt und verbiegen sich s-förmig. Es ist daher
von Vorteil, wenn, wie in Fig. 2 als Beispiel dargestellt,
die federnden Aufhängungen FA, FA', die an dem Ankerpunkt AN
befestigt sind, in etwas steifere Balken FB, FB' übergehen,
die ihrerseits mit elastischeren Federelementen F, F' an dem
Masseteil befestigt sind. Eine s-förmige Verbiegung der Auf
hängung wird durch die höhere Biegesteifigkeit der Balken nur
wenig beeinträchtigt, während die Torsionssteifigkeit deut
lich zunimmt. Dadurch läßt sich ein günstigeres Verhältnis
der beiden Resonanzfrequenzen (Antriebs- und Coriolisschwin
gung) erreichen.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist wie das Ausführungs
beispiel der Fig. 1 außer mit Antriebselektroden AE1, AE2,
AE11, AE22 mit Antriebsdetektionselektroden AD1, AD2, AD11,
AD22 und Schirmelektroden EE1, EE2, EE11, EE22, versehen.
Ggf. zweckmäßige Trägheitskörper TK, TK' sind gestrichelt
eingezeichnet. Die Gegenkopplungselektroden sind in diesem
Beispiel weggelassen; dafür ist ein symmetrisch zu dem ersten
Paar angeordnetes Paar von Kompensationselektroden VE11, VE22
zusätzlich vorhanden. Es ist hier wieder der Resonator in ei
ner aus der Ruhelage verdrehten Position dargestellt.
Fig. 3 zeigt ein entsprechendes Ausführungsbeispiel mit vor
handenen Gegenkopplungselektroden GK1, GK2, deren Funktion
bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung des Ausführungs
beispieles gemäß Fig. 1 dargestellt wurde. In Fig. 3 ist
der Resonator in der Ruhelage gezeichnet, so daß die Symme
trie bezüglich der Geraden SAX und SAY deutlich erkennbar
ist. Die versteifenden Balken der Aufhängung sind bei diesem
Ausführungsbeispiel weggelassen, so daß die federnden Aufhän
gungen FA, FA' von dem Ankerpunkt AN direkt zu dem Masseteil
geführt sind. Die zu den Detektionsflächen DF1, DF2 geführten
Verstrebungen V1, V2, V11, V22 sind hier etwas dünner ausge
bildet als in dem Beispiel der Fig. 2. Durch die schräge
Ausrichtung dieser Verstrebungen wird trotzdem eine ausrei
chende Stabilität des Masseteiles erreicht.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Masseteil
an zwei Ankerpunkten AN, AN' aufgehängt ist. Außer den fe
dernden Aufhängungen FA, FA' sind auch hier Balken FB, FB'
und weitere Federelemente F, F' vorhanden. Die Ausrichtungen
der Aufhängungen sind gegensinnig zueinander, wobei die Bal
ken FB, FB', deren Enden jeweils auf der Geraden SAX liegen,
längs eines Abschnittes parallel zueinander geführt sind. Die
nicht auf der Geraden SAX verlaufenden Anteile der Balken FB,
FB' sind so breit und/oder hoch ausgebildet, daß sie prak
tisch als starr im Vergleich zu den federnden Aufhängungen
FA, FA' und Federelementen F, F' angesehen werden können.
Dieses Ausführungsbeispiel hat den Vorteil, daß das Verhält
nis der Resonanzfrequenzen der Coriolisschwingung um die Ge
rade SAY und der Antriebsdrehschwingung größer ist. Das erlaubt
die Verwendung höherer Spannungen zwischen den Detekti
onselektroden DE1, DE2 und den Detektionsflächen DF1, DF2 des
Masseteiles, woraus eine Vergrößerung der Empfindlichkeit re
sultiert.
Die Balken FB, FE' können, statt wie in Fig. 4 gezeigt nur
auf einer Seite der Geraden SAX, auch auf beiden Seiten über
die Gerade SAX hinausragen, also s-förmig gekrümmt sein. Es
können jeweils wieder Gegenkopplungselektroden und Kompensa
tionselektroden vorhanden sein. Die Kammstrukturen KS, KS'
sind in diesem Beispiel längs mehrerer Balken vorhanden. Von
den Antriebselektroden AE1, AE2, AE3, AE4, AE11, AE22, AE33,
AE44 kann ein Teil als Antriebsdetektionselektroden verwendet
werden. Die dem Antrieb und der Detektion dienenden Komponen
ten der verschiedenen Ausführungsbeispiele können unter
schiedlich miteinander kombiniert sein.
Claims (9)
1. Mechanischer Resonator,
der ein Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) aufweist, das
schichtartig vorwiegend in einer Ebene ausgebildet ist und
das mittels federnder Aufhängung (FA, FA') so an mindestens
einem Ankerpunkt (AN, AN') auf einem Träger befestigt ist,
daß es in dieser Ebene Drehschwingungen um eine Ruhelage aus führen kann und daß es um eine in der Ruhelage in dieser Ebe ne verlaufende und relativ zu dem Träger ortsfeste Gerade (SAX) aus der Ebene gedreht werden kann, daß
die federnde Aufhängung (FA, FA') in der Ruhelage längs die ser Geraden (SAX) ausgerichtet ist,
daß das Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) in der Ruhela ge symmetrisch ist bezüglich Spiegelung an der Geraden (SAX), daß das Masseteil elektrisch leitende Detektionsflächen (DF1, DF2) besitzt, und
daß elektrisch leitende Detektionselektroden (DE1, DE2) den Detektionsflächen (DF1, DF2) in senkrechter Richtung gegenü berliegend und relativ zum Träger unbeweglich angebracht sind, dadurch gekennzeichnet,
daß elektrisch leitende Gegenkopplungselektroden (GK1, GK2) den Detektionsflächen (DF1, DF2) in senkrechter Richtung ge genüberliegend und relativ zum Träger unbeweglich angebracht sind und die Gegenkopplungselektroden so angeordnet und di mensioniert sind, daß sich durch Anlegen elektrischer Poten tiale an die Gegenkopplungselektroden ein auf das Masseteil um die Gerade (SAX), längs derer die federnde Aufhängung aus gerichtet ist, wirkendes Drehmoment kompensieren läßt.
daß es in dieser Ebene Drehschwingungen um eine Ruhelage aus führen kann und daß es um eine in der Ruhelage in dieser Ebe ne verlaufende und relativ zu dem Träger ortsfeste Gerade (SAX) aus der Ebene gedreht werden kann, daß
die federnde Aufhängung (FA, FA') in der Ruhelage längs die ser Geraden (SAX) ausgerichtet ist,
daß das Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) in der Ruhela ge symmetrisch ist bezüglich Spiegelung an der Geraden (SAX), daß das Masseteil elektrisch leitende Detektionsflächen (DF1, DF2) besitzt, und
daß elektrisch leitende Detektionselektroden (DE1, DE2) den Detektionsflächen (DF1, DF2) in senkrechter Richtung gegenü berliegend und relativ zum Träger unbeweglich angebracht sind, dadurch gekennzeichnet,
daß elektrisch leitende Gegenkopplungselektroden (GK1, GK2) den Detektionsflächen (DF1, DF2) in senkrechter Richtung ge genüberliegend und relativ zum Träger unbeweglich angebracht sind und die Gegenkopplungselektroden so angeordnet und di mensioniert sind, daß sich durch Anlegen elektrischer Poten tiale an die Gegenkopplungselektroden ein auf das Masseteil um die Gerade (SAX), längs derer die federnde Aufhängung aus gerichtet ist, wirkendes Drehmoment kompensieren läßt.
2. Resonator nach Anspruch 1,
bei dem die federnde Aufhängung (FA) ein Streifen federnden Materiales ist, der mit einem Ende an einem Ankerpunkt (AN) und mit dem anderen Ende an dem Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) befestigt ist, und
bei dem während einer Drehschwingung der Schwerpunkt (M) des Masseteiles (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) stets einen Abstand von dem Ankerpunkt (AN) besitzt, der mindestens ein Viertel und höchstens die Hälfte der Länge der federnden Aufhängung (FA) beträgt.
bei dem die federnde Aufhängung (FA) ein Streifen federnden Materiales ist, der mit einem Ende an einem Ankerpunkt (AN) und mit dem anderen Ende an dem Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) befestigt ist, und
bei dem während einer Drehschwingung der Schwerpunkt (M) des Masseteiles (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) stets einen Abstand von dem Ankerpunkt (AN) besitzt, der mindestens ein Viertel und höchstens die Hälfte der Länge der federnden Aufhängung (FA) beträgt.
3. Resonator nach Anspruch 1,
bei dem das Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) und die
federnde Aufhängung (FA, FA') in der Ruhelage symmetrisch be
züglich Spiegelung an einer Geraden (SAY) sind, die in der E
bene des Masseteiles senkrecht auf der Geraden steht, längs
derer die federnde Aufhängung (FA, FA') ausgerichtet ist.
4. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem ein Balken (FB; FB') und ein Federelement (F; F')
vorhanden sind, über die die federnde Aufhängung (FA; FA')
mit dem Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) verbunden ist.
5. Resonator nach Anspruch 4,
bei dem zwei Ankerpunkte (AN, AN') auf der Geraden (SAX), längs derer die federnde Aufhängung (FA, FA') ausgerichtet ist, vorhanden sind,
bei dem an jedem Ankerpunkt (AN, AN') je eine federnde Auf hängung (FA, FA') befestigt und längs der Geraden ausgerich tet ist, daran je ein Balken (FB, FB') befestigt ist und an dem Balken je ein Federelement (F, F') befestigt und längs der Geraden ausgerichtet ist,
bei dem jedes Federelement (F, F') an dem Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) befestigt ist, und
bei dem die Balken (FB, FB') so ausgerichtet und geformt sind, daß ihre Enden auf der Geraden (SAX) liegen und daß sie längs eines Abschnittes parallel zueinander verlaufen.
bei dem zwei Ankerpunkte (AN, AN') auf der Geraden (SAX), längs derer die federnde Aufhängung (FA, FA') ausgerichtet ist, vorhanden sind,
bei dem an jedem Ankerpunkt (AN, AN') je eine federnde Auf hängung (FA, FA') befestigt und längs der Geraden ausgerich tet ist, daran je ein Balken (FB, FB') befestigt ist und an dem Balken je ein Federelement (F, F') befestigt und längs der Geraden ausgerichtet ist,
bei dem jedes Federelement (F, F') an dem Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) befestigt ist, und
bei dem die Balken (FB, FB') so ausgerichtet und geformt sind, daß ihre Enden auf der Geraden (SAX) liegen und daß sie längs eines Abschnittes parallel zueinander verlaufen.
6. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem zum Anregen einer Drehschwingung eine Vielzahl von E
lektroden vorhanden ist, die teils starr mit dem Masseteil
(DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) verbunden und teils auf dem Trä
ger befestigt sind und die eine für elektrostatischen Antrieb
vorgesehene Kammstruktur (KS) bilden.
7. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem in der Ruhelage die Detektionsflächen (DF1, DF2) sym
metrisch bezüglich der Geraden (SAX) liegen, längs derer die
federnde Aufhängung ausgerichtet ist,
bei dem die Detektionsflächen (DF1, DF2) über die federnde Aufhängung (FA, FA') und den Ankerpunkt (AN, AN') elektrisch leitend angeschlossen sind,
bei dem die Detektionselektroden (DE1, DE2) und das Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) so geformt sind, daß die Gestalt der bezüglich der Detektionsflächen (DF1, DF2) senkrechten Projektion der Detektionselektroden (DE1, DE2) auf das Masse teil bei den vorgesehenen Drehschwingungen gleich bleibt, und bei dem diese Gestalt in der Ruhelage des Masseteiles symmet risch ist sowohl bezüglich Spiegelung an der Geraden (SAX), längs derer die federnde Aufhängung ausgerichtet ist, als auch bezüglich Spiegelung an einer dazu senkrechten Geraden (SAY).
bei dem die Detektionsflächen (DF1, DF2) über die federnde Aufhängung (FA, FA') und den Ankerpunkt (AN, AN') elektrisch leitend angeschlossen sind,
bei dem die Detektionselektroden (DE1, DE2) und das Masseteil (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) so geformt sind, daß die Gestalt der bezüglich der Detektionsflächen (DF1, DF2) senkrechten Projektion der Detektionselektroden (DE1, DE2) auf das Masse teil bei den vorgesehenen Drehschwingungen gleich bleibt, und bei dem diese Gestalt in der Ruhelage des Masseteiles symmet risch ist sowohl bezüglich Spiegelung an der Geraden (SAX), längs derer die federnde Aufhängung ausgerichtet ist, als auch bezüglich Spiegelung an einer dazu senkrechten Geraden (SAY).
8. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem Kompensationselektroden (VE1, VE2) einem elektrisch leitend ausgebildeten Anteil des Masseteiles (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) in der zur Ebene des Masseteiles senkrechten Richtung gegenüberliegend und relativ zum Träger unbeweglich angebracht sind und
bei dem diese Kompensationselektroden (VE1, VE2) so geformt sind, daß bei einer Drehschwingung mit einem Drehwinkel in der Ebene des Masseteiles die Fläche der bezüglich dieser E bene senkrechten Projektion des Masseteiles auf jeweils eine Kompensationselektrode (VE1, VE2) sich überproportional mit dem Drehwinkel vergrößert oder verkleinert.
bei dem Kompensationselektroden (VE1, VE2) einem elektrisch leitend ausgebildeten Anteil des Masseteiles (DF1, DF2, V1, V2, V11, V22) in der zur Ebene des Masseteiles senkrechten Richtung gegenüberliegend und relativ zum Träger unbeweglich angebracht sind und
bei dem diese Kompensationselektroden (VE1, VE2) so geformt sind, daß bei einer Drehschwingung mit einem Drehwinkel in der Ebene des Masseteiles die Fläche der bezüglich dieser E bene senkrechten Projektion des Masseteiles auf jeweils eine Kompensationselektrode (VE1, VE2) sich überproportional mit dem Drehwinkel vergrößert oder verkleinert.
9. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem mindestens ein mit dem Masseteil verbundener Träg
heitskörper (TK) vorhanden ist, der sich in der Ruhelage auf
der Geraden (SAX), längs derer die federnde Aufhängung ausge
richtet ist, befindet.
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