DE19935034A1 - Verfahren zur Filtration eines wässrigen bei der Herstellung von Hydroxylamin anfallenden Reaktionsgemisches - Google Patents
Verfahren zur Filtration eines wässrigen bei der Herstellung von Hydroxylamin anfallenden ReaktionsgemischesInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Filtration eines wäßrigen, bei der Herstellung von Hydroxylamin mit Hilfe eines Trägerkatalysators anfallenden Reaktionsgemisches, welches unter anderem feste Katalysatorteilchen enthält, durch Querstromfiltration an einer Membran aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polytetrafluorethylen, Polyvinylidenfluorid, Polysulfon oder einem Copolymer davon.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Filtration eines wäßri
gen, bei der Herstellung von Hydroxylamin anfallenden Reaktions
gemisches, welches unter anderem feste Katalysatorteilchen
enthält, durch Querstromfiltration an einer Membran.
Bei Verwendung von Katalysatoren, insbesondere metallhaltigen Ka
talysatoren, in chemischen Verfahren findet die Reaktion in der
Regel an der Oberfläche des Katalysators statt. Befindet sich der
Katalysator während der Reaktion in Suspension, muß dieser an
schließend von der das Produkt enthaltenden Lösung abgetrennt wer
den. Dies kann beispielsweise durch Sedimentation, Filtration
oder mit Hilfe von Separatoren erreicht werden. Die Abtrennung
des Katalysators sollte dabei vollständig sein und unter
möglichst geringem Zeitaufwand ausgeführt werden können. Dabei
stellt die Verblockung der Filter ein Problem dar. Zwar ist der
Aufbau eines Filterkuchens bis zu einer gewissen Stärke durchaus
erwünscht, da dies zu einer Verbesserung der Filterwirkung führt,
jedoch bewirkt eine Verstopfung der Filterporen eine Reduktion
des Fluxes und damit eine Verlängerung der für die Filtration
benötigten Zeit. Um die Aktivität des Katalysators zu erhalten
und diesen unmittelbar nach der Abtrennung wieder einer frischen
Reaktionslösung zuführen zu können, sollte der Katalysator bei
der Abtrennung nur geringen mechanischen Belastungen ausgesetzt
werden, um seine Oberflächenstruktur nicht negativ zu beeinflus
sen.
In der DE 30 40 631 A1 und der EP 0 052 719 B1, die deren Prio
rität in Anspruch nimmt, wird ein Verfahren zur Abtrennung von
Metallkatalysatoren aus Reaktionsmischungen durch Querstrom
filtration an Membrantrennvorrichtungen vorgeschlagen. Dabei wer
den übliche Mikrofiltrationsmembranen, beispielsweise aus Poly
ethylen, Polypropylen oder Polyamid verwendet. Das Verfahren eig
net sich insbesondere zur Abtrennung gelartiger Nickelhydroxid
schlämme, die z. B. als Katalysatoren bei der Oxidation von Dia
cetonsorbose großtechnisch eingesetzt werden. Die Membran wird
zur Erhaltung der Permeatleistung in regelmäßigen Abständen, z. B.
2 Minuten, kurzzeitig rückgespült. Das Verfahren wird auch zur
Abtrennung anderer Katalysatoren vorgeschlagen, beispielsweise
eines Palladium-Katalysators oder eines Palladium/Kohle-Katalysa
tors. In den Beispielen nimmt der Fluss jedoch entweder während
1 der Filtration ab oder es wird zur Beseitigung dieses Problems
mit einer hohen Frequenz rückgespült.
Ein Verfahren zur Herstellung von Hydroxylamin ist beispielsweise
aus der EP 0 666 241 A1 bekannt. Danach wird Stickstoffmonoxid in
verdünnter wäßriger Säure in Gegenwart eines suspendierten Hy
drierkatalysators mit Wasserstoff bei erhöhtem Druck und erhöhter
Temperatur reduziert. Die Abtrennung des Katalysators etfolgt
durch Filtration beispielsweise mittels Kerzenfilter bei Drücken
von 200 bis 20.000 mbar. Es wird dabei ein Filtrat erhalten, das
in üblicher Weise aufgearbeitet wird, sowie ein Filterrückstand
mit einem Gehalt von 6 bis 16 Gew.-% Hydrierkatalysator und 84
bis 94 Gew.-% einer Lösung, die im wesentlichen ein Hydroxylammo
niumsalz enthält. Der Filterrückstand wird durch Sedimentation
weiter aufgearbeitet. Die überstehende Lösung wird nach der Sedi
mentation abgetrennt. Sie enthält noch Hydrierkatalysator, übli
cherweise in einer Konzentration im Bereich von 0 bis 5, vorzugs
weise 1 bis 4 g/l.
In der DE-OS-26 29 668 wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Hydroxylaminsalzes beschrieben. Es werden Nitrationen oder Stick
stoffmonoxid in einem sauren Reaktionsmittel katalytisch redu
ziert und der Katalysator mit Hilfe eines aus Metall und/oder
Kunststoff hergestellten Filters ausgeschieden. Zur Verringerung
des Filterwiderstandes wird vorgeschlagen, Silikat und/oder Sili
ciumdioxid dadurch aus dem Filter zu entfernen, daß man das Fil
ter einer Behandlung mit einer wäßrigen Lösung von Silicofluor
wasserstoffsäure mit einem pH von 1,5 bis 4, 5 unterzieht.
In der DE-OS-25 41 462 wird ein Verfahren zum Abscheiden von Ka
talysatorteilchen aus einer Suspension dieser Teilchen in
wäßriger Hydroxylammoniumsalz enthaltenden Lösung unter Anwendung
bekannter Abscheidungsverfahren vorgeschlagen. Dazu wird der Sus
pension ein polymeres Flockungsmittel beigegeben.
Ein weiteres Verfahren zur Reinigung einer Hydroxylammonium
salzlösung wird in der EP 0 577 213 B1 vorgeschlagen. Dazu wird
die Hydroxylammoniumsalzlösung durch Filtration aus einem wäßri
gen Reaktionsgemisch, das unter anderem feste Katalysatorteilchen
enthält, mit Hilfe des Querstrom-Filtrationsverfahrens abge
trennt. Dabei wird ein anorganisches mikroporöses Filtermedium
mit einem Porendurchmesser von 0,01-10 µm verwendet und die Ka
talysatorteilchen weisen eine mittlere Größe von 0,1-25 µm auf.
Bei einem mittleren Transmembrandruck von 2,3 bar und einer
Überströmgeschwindigkeit von 3 m/s wird ein Flux von 0,9 bis
0,95 m3/m2 h angegeben. Bei einem Katalysatorgehalt von 2,6 Gew.-%
in der Reaktionslösung wird das Filter alle 15 Minuten mit reinem
Filtrat rückgespült.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ausgehend von der
EP 0 577 213 B1 ein Verfahren zur Filtration eines wäßrigen, bei
der Herstellung von Hydroxylamin mit Hilfe eines Trägerkatalysa
tors anfallenden Reaktionsgemisches, welches unter anderem feste
Katalysatorteilchen enthält, durch Querstromfiltration an einer
Membran zur Verfügung zu stellen, bei der unter den gleichen oder
weniger aufwendigen Bedingungen als in der EP 0 577 213 B1 eine
höhere Produktionskapazität erreicht wird.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst
wird, wenn die Filtration mit einer Membran aus bestimmten orga
nischen Polymeren durchgeführt wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur
Filtration eines wäßrigen, bei der Herstellung von Hydroxylamin
anfallenden Reaktionsgemisches, welches unter anderem feste Kata
lysatorteilchen enthält, durch Querstromfiltration an einer Mem
bran aus einem organischen Polymer, das ausgewählt ist unter Po
lyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polytetrafluorethylen, Polyvi
nylidenfluorid, Polysulfon oder einem Copolymer davon.
Das zu filtrierende Reaktionsgemisch wird bei der Herstellung von
Hydroxylamin nach bekannten Verfahren erhalten, wie sie z. B. in
der DE-A 40 22 851 oder der EP-A 666 241 beschrieben sind. Dabei
wird Stickstoffmonoxid mit Wasserstoff in verdünnter wäßriger
Säure in Gegenwart von suspendierten Platinträgerkatalysatoren
bei einer Temperatur im Bereich von 30 bis 80°C und einem Druck
im Bereich von 1 bis 34 bar umgesetzt. Als Trägermaterial für den
Katalysator ist Kohlenstoff, insbesondere Graphit, bevorzugt. Das
Trägermaterial weist vorzugsweise eine mittlere Partikelgröße im
Bereich von 0,1 bis 10 µm auf (bestimmt als d50-Wert mittels Mal
vern-Laserbeugung). Das dabei anfallende Reaktionsgemisch enthält
im wesentlichen das Salz des Hydroxylamins mit der verwendeten
Säure (H2SO4, HNO3, H3PO4), insbesondere das Hydroxylammoniumsul
fat, das entsprechende Ammoniumsalz und den Hydrierkatalysator
sowie die verwendete Säure. Die Salze befinden sich in Lösung,
während der Katalysator suspendiert vorliegt. Das Reaktionsge
misch enthält im allgemeinen 50 bis 140 g/l, vorzugsweise 110 bis
130 g/l Hydroxylammoniumsalz, 3 bis 80 g/l, vorzugsweise 15 bis
25 g/l Ammoniumsalz, 3 bis 100 g/l, vorzugsweise 10 bis 20 g/l
der verwendeten Säure und 10 bis 60 g/l, vorzugsweise 20 bis 40
g/l Katalysator (jeweils bezogen auf das Reaktionsgemisch). Die
Filtration erfolgt im allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich
von 30 bis 60°C. Bei der Filtration wird das Reaktionsgemisch auf
getrennt in ein den Katalysator enthaltendes Retentat und ein
Permeat, das die Hauptmenge der Salze enthält. Sie wird so durch
geführt, dass die Menge des Katalysators im Retentat im Bereich
von 100 bis 500 g/l Retentat liegt. Aus dem Retentat wird der Ka
talysator dann in üblicher Weise entfernt, z. B. durch Sedimenta
tion wie in der EP-A 666 241 beschrieben. Die dabei erhaltene Ka
talysatorsuspension kann erneut verwendet werden. Der Überstand
kann mit dem Permeat weiterverarbeitet oder wieder in die Filtra
tion zurückgeführt werden.
Die Filtration kann diskontinuierlich oder kontinuierlich erfol
gen. Besonders geeignet als organisches Polymer hat sich Poly-
ethylen, Polypropylen und/oder ein Polyamid und insbesondere Po
lypropylen erwiesen. Die mittleren Porengrößen der Polymermembran
liegen im Bereich von 0,01 bis 50 µm, vorzugsweise 0,05 bis 20 µm.
Überraschend ist eine störungsfreie Filtration bereits bei nie
drigen Strömungsgeschwindigkeiten möglich ohne daß eine Verblock
ung der Membran beobachtet wird. Geeignete Bereiche für die
Strömungsgeschwindigkeit sind Werte von 1,5-2,5 m/s, insbeson
dere 1,7-2,3 m/s. Die Filtration kann jedoch auch bei höheren
Geschwindigkeiten durchgeführt werden. Falls erforderlich kann
die Membran in, vorzugsweise regelmäßigen, Intervallen
rückgespült werden, insbesondere mit Permeat. Das den Katalysator
enthaltende Retentat und/oder das Permeat kann im Kreis geführt
werden.
Die Filtration (Mikrofiltration) kann mit Membranen in Filter
pressenbauweise erfolgen. Bevorzugt verwendet man die Membranen
in Form von Hohlfasern oder Schläuchen bzw. Rohren mit Innen
durchmesser von etwa 0,3 bis 30 mm. Im allgemeinen ist eine Viel
zahl davon zu einem Modul zusammengefaßt, sodaß eine große Mem
branfläche auf engem Raum zur Verfügung steht. Zwischen Retentat-
und Permeatseite besteht eine Druckdifferenz von im allgemeinen
0,5 bis 5 bar.
Es hat sich gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren im
Vergleich zum Verfahren gemäß der EP 0 577 213 B1 bei gleichen
Bedingungen höhere Transmembranflüsse bzw. gleiche Membranflüsse
unter weniger aufwendigen Bedingungen, d. h. niedrigerem mittlerem
Transmembrandruck bzw. geringerer Überströmgeschwindigkeit, er
reicht werden. Ferner zeigt die organische Membran im Vergleich
zur anorganischen Membran eine geringere Verblockungsneigung. So
ist beim erfindungsgemäßen Verfahren erst bei sehr hohen Gehalten
an Katalysator im Reaktionsaustrag von beispielsweise < 22 Gew.-%
eine Rückspülung erforderlich, um einem Abfall des Fluxes entge
genzuwirken. Es kann eine vergleichsweise niedrige
Überströmgeschwindigkeit verwendet werden, was zu einem höheren
Flux durch die Membran führt, wobei bei üblichen Katalysatorkon
zentrationen keine oder nur eine sehr geringe Verblockung der
Membran auftritt. Damit wird eine höhere Aufkonzentrierung des
Reaktionsaustrags möglich, was bei gegebenen Reaktorkaskaden zu
einer höheren Produktionskapazität führt, weil mit der aufkonzen
trierten Katalysatorsuspension weniger Produkt zurückgeführt
wird. Schließlich zeigen die organischen Polymermembranen, insbe
sondere die Polypropylen-Membranen, gegenüber den Katalysatorpar
tikeln eine geringe Abrasionsempfindlichkeit. Ein weiterer Vor
teil liegt in der kostengünstigen Herstellung dieser Membranen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in den nachstehenden Beispie
len erläutert, wobei die Erfindung jedoch nicht auf die Beispiele
beschränkt ist.
Die Versuche wurden in einer Labor-Mikrofiltrationsanlage unter
Verwendung eines Röhrenmoduls durchgeführt, das aus 3 parallel
angeströmten Polypropylen-Rohrmembranen mit einer Gesamtmembran
fläche von 0,036 m2 und einer Porengröße von 0,2 Eun bestand. Das
Einsatzgemisch war eine Probe der Lösung von Hydroxylammoniumsul
fat (25 Gew.-% Hydroxylammoniumsulfat), wie sie als Reaktionsaus
trag bei der Synthese von Hydroxylamin nach Filtration anfällt,
versetzt mit technisch eingesetztem Katalysator (Platin/Graphit,
d50-Teilchengröße 20 µm). Die Reaktionslösung wurde jeweils im
Kreislauf gepumpt. Das Permeat wurde unter Umgebungsdruck aufge
fangen. Es war frei von Katalysatorpartikeln. Es wurden Versuche
bei Katalysatorgehalten von 3 bis 30 Gew.-% und verschiedenen
Transmembrandrücken und Überströmungsgeschwindigkeiten durchge
führt. Die Ergebnisse der Versuche sind, zusammen mit den Ver
suchsbedingungen, in Tabelle 1 aufgeführt.
Hierbei ist TMP (mittl.) der mittlere Transmembrandruck, berech
net nach
TMP = [(pFeed + pRetentat)/2] - pPermeat
und Δp der feedseitige Druckverlust, berechnet nach
Δp = pFeed - pPermeat
Der Flux ist die transmembrane Flussdichte.
FG ist der Feststoffgehalt, also die Menge suspendierten Kataly
sators, in Gew.-%.
Die Versuche wurden jeweils für mehrere Stunden durchgeführt,
ohne dass Störungen auftraten. Es war keine Rückspülung erforder
lich, um Flux und Transmembrandruck im Wesentlichen konstant zu
halten.
Claims (8)
1. Verfahren zur Filtration eines wäßrigen, bei der Herstellung
von Hydroxylamin mit Hilfe eines Trägerkatalysators anfallen
den Reaktionsgemisches, welches unter anderem feste Katalysa
torteilchen enthält, durch Querstromfiltration an einer Mem
bran, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Membran aus Poly
ethylen, Polypropylen, Polyamid, Polytetrafluorethylen, Poly
vinylidenfluorid, Polysulfon oder einem Copolymer davon ver
wendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
organische Membran eine mittlere Porengröße von 0,01 bis 50 µm
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran vom Reaktionsgemisch mit einer Geschwindigkeit
von 1,5 bis 2,5 m/s, vorzugsweise 1,7 bis 2,3 m/s, überströmt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran in, vorzugsweise regelmäßi
gen, Intervallen rückgespült wird, insbesondere mit Permeat.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Retentat und/oder das Permeat im
Kreis geführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Hohlfasermembran verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filtration in einem Mikrofiltrations
modul erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Trägermaterial des Katalysators eine
mittlere Partikelgröße im Bereich von 0,1 bis 10 µm aufweist.
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