DE19934251A1 - Mehrfachnutzung von Sprachkanälen in einem Nachrichtenübertragungssystem - Google Patents
Mehrfachnutzung von Sprachkanälen in einem NachrichtenübertragungssystemInfo
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- H04B7/2618—Radio transmission systems, i.e. using radiation field for communication between two or more posts at least one of which is mobile using hybrid code-time division multiple access [CDMA-TDMA]
Abstract
Zur Erhöhung der Zahl von in einem zellularen Mobiltelefonnetz gleichzeitig bedienbaren Benutzern zu erhöhen, wird vorgeschlagen, einen Sender (1) mit einer Datenkompressionsschaltung (3) zum Komprimieren eines Nachrichtensignals und einer Codierschaltung (4) zum Codieren mit einem orthogonalen Code auszustatten und einen Empfänger (11) mit einer komplementären Decodierschaltung (15), die es erlaubt, das Nachrichtensignal von eventuell zeitgleich übertragenen Signalen anderer Sender zu trennen und einer Dekompressionsschaltung (16) zum Wiederherstellen des ursprünglichen Nachrichtensignals auszustatten.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nach
richtenübertragung in einem System, das Übertragungskanäle
mit einer festgelegten Bandbreite zur Verfügung stellt, sowie
Komponenten eines Nachrichtenübertragungssystems, die zur
Ausführung eines solchen Verfahrens geeignet sind.
Zu den Nachrichtenübertragungssystemen mit festgelegter Ka
nalbandbreite gehören zum Beispiel zellulare Funktelefonsy
steme wie das GSM- oder DCS 1800-System. Diese Systeme ver
wenden Zeitmultiplex-Zugriffsverfahren (TDMA), bei denen ein
auf einer Trägerfrequenz übertragenes Signal zeitlich in Rah
men oder Frames organisiert ist, die sich periodisch wieder
holen. Jeder Frame ist in eine Mehrzahl von Zeitschlitzen un
terteilt, die jeweils einem Endgerät für die Nachrichtenüber
tragung zwischen ihm und einer Basisstation zugeteilt werden.
Die Zahl der Endgeräte, die auf einer Trägerfrequenz gleich
zeitig versorgt werden können, entspricht a priori der Zahl
der Zeitschlitze des verwendeten Rahmens.
Die stürmische Entwicklung der Teilnehmerzahlen der gegenwär
tig betriebenen Mobilfunknetze führt zunehmend zu Kapazitäts
engpässen, wenn für eine große Zahl von Teilnehmern, die in
nerhalb einer gegebenen Zelle gleichzeitig telefonieren möch
ten, nicht genügend Übertragungskapazität zur Verfügung
steht. Um die Zahl der Benutzer, die gleichzeitig in einem
solchen Netz telefonieren können, zu erhöhen, wäre es theore
tisch denkbar, die Zeitschlitze zu verkürzen oder die Rahmen
zu verlängern, um so mehr Zeitschlitze in einem Rahmen unter
zubringen. Eine solche Lösung ist jedoch mit den bestehenden
Normen nicht kompatibel. Außerdem führt eine Verkürzung und
Vermehrung der Zeitschlitze bei gleichbleibender Rahmenlänge
dazu, daß der Anteil der Guard-Perioden, die zwischen zwei
Zeitschlitzen eingeschoben werden müssen, um eine Trennung
der Signale zu gewährleisten, relativ zur Dauer des Rahmens
zunimmt, so daß weniger Zeit für die Datenübertragung zur
Verfügung steht. Eine Vermehrung der Zeitschlitze durch Ver
längerung der Rahmen erhöht die bei der Übertragung anfallen
den Verzögerungszeiten und ist deshalb auch unzweckmäßig.
Um die Möglichkeit zu schaffen, innerhalb eines gegebenen
Frequenzbandes eine größere Zahl von Gesprächen zu übertra
gen, sind sogenannte Half-Rate-Vocoder entwickelt worden, die
es ermöglichen, den Datenstrom, der für die Übertragung eines
Gespräches notwendig ist, auf die Hälfte zu reduzieren. Diese
Geräte ermöglichen es, innerhalb einer Zelle eine doppelte
Anzahl von Teilnehmern zu versorgen. Da die herkömmlichen
TDMA-Verfahren im Uplink, also bei der Übertragung vom Endge
rät zu einer Basisstation, pro Zeitschlitz nur die Daten ei
nes Benutzers übertragen können, kann die gemeinsame Benut
zung eines Zeitschlitzes durch zwei Benutzer nur in der Weise
erfolgen, daß gleiche Zeitschlitze von aufeinanderfolgenden
Rahmen jeweils abwechselnd den verschiedenen Benutzern zuge
teilt werden. Dies führt zu größeren Verzögerungszeiten bei
der Übertragung. Eine noch stärkere Datenkompression, zum
Beispiel auf 1 n-tel der herkömmlicherweise in dem betrachte
ten Nachrichtenübertragungssystem übertragenen Rate führt da
zu, daß einem Teilnehmer theoretisch jeweils nur in einem von
n aufeinanderfolgenden Rahmen ein Zeitschlitz zugeteilt wer
den müßte, um darin Daten zu übertragen. Ein solcher Ansatz
stößt aber bald an seine Grenzen, wenn die Zeitabstände zwi
schen aufeinanderfolgenden Zeitschlitzen so groß werden, daß
sie zu einer für die Teilnehmer merklichen Gesprächsverzöge
rung führen.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zur Nachrichtenüber
tragung in einem System, das Übertragungskanäle mit einer
festgelegten Bandbreite zur Verfügung stellt, sowie Komponen
ten eines solchen Systems anzugeben, die es ermöglichen, die
Zahl von Teilnehmern, die gleichzeitig in dem System Nach
richten übertragen können, zu erhöhen, ohne daß dies gleich
zeitig zu einer Vergrößerung der bei der Übertragung auftre
tenden Verzögerungszeiten führt.
Die Aufgabe wird zum einen gelöst durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Dieses Verfahren erlaubt mehreren
Sendern, die jeweils orthogonale Codes verwenden, das gleich
zeitige Senden innerhalb eines gegebenen Zeitfensters eines
Rahmens. Das an einem Empfänger während dieses Zeitschlitzes
ankommende Empfangssignal kann so eine Überlagerung von von
mehreren unterschiedlichen Sendern ausgestrahlten Funksigna
len sein. Durch Decodieren des Empfangssignals mit Hilfe des
senderseitig zu seiner Codierung eingesetzten Spreizcodes
kann der komprimierte Datenstrom und daraus durch die Dekom
pression das ursprüngliche Nachrichtensignal wiederherge
stellt werden.
Das Verfahren ist grundsätzlich für beliebige Sender und Emp
fänger innerhalb eines Nachrichtenübertragungssystems anwend
bar, es ist aber besonders vorteilhaft bei der Übertragung in
Aufwärtsrichtung, also von einem Endgerät zu einer Basissta
tion, da hier das Problem auftritt, daß die Basisstation in
der Lage sein muß, Funksignale zu verarbeiten, die zeitgleich
von mehreren Endgeräten aus eintreffen, und die aufgrund von
unterschiedlichen Laufzeiten von den Endgeräten zur Basissta
tion Intersymbolinterferenzen aufweisen können. Bei der Ab
wärtsübertragung tritt dieses Problem nicht auf, da es hier
jeweils nur einen Sender und eine Mehrzahl von Empfängern
gibt. Für die Abwärtsübertragung kann daher ein Zeitschlitz
auch im Zeitmultiplex auf mehrere Benutzer verteilt werden,
ohne daß die Gefahr von Interferenzen besteht.
Ein besonders einfaches Verfahren ergibt sich dann, wenn
durch Datenkompression ein zweites Nachrichtensignal mit ei
ner Symbolfrequenz erzeugt wird, die 1 n-tel der Symbolfre
quenz des ursprünglichen ersten Nachrichtensignals beträgt.
In diesem Fall genügt es, das erhaltene zweite Nachrichtensi
gnal mit einem Spreizcode zu codieren, das codierte Signal zu
übertragen und empfängerseitig die Codierung und Kompression
rückgängig zu machen. Wenn die Symbolfrequenz des zweiten
Nachrichtensignals m/n beträgt, mit n < 1, dann muß die sender
seitige Codierung des zweiten Nachrichtensignals zusätzlich
eine Zerlegung dieses Nachrichtensignals in m Teilströme mit
einer Symbolfrequenz von 1/n und die Codierung jedes einzel
nen Teilstroms mit einem eigenen orthogonalen Code sowie emp
fängerseitig die Decodierung der m codierten Teilströme sowie
ihre Rekombination zum zweiten Nachrichtensignal umfassen.
Um die einwandfreie Decodierbarkeit auf Seiten des Empfängers
zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, daß der Empfänger je
weils vor Beginn einer Übertragung eines Nachrichtensignals
einen Spreizcode auswählt, der zu dessen Codierung verwendet
werden soll, und diese Auswahl dem Sender übermittelt. So
kann sichergestellt werden, daß in jedem Übertragungskanal
jeder verfügbare Spreizcode nur einmal vergeben wird.
Da der Empfänger Kenntnis über die vergebenen Spreizcodes
hat, ist es zweckmäßig, die Decodierung am Empfänger nach dem
Joint-Detection-Prinzip durchzuführen.
Eine bevorzugte Anwendung des Verfahrens sind zellulare Nach
richtenübertragungssysteme wie insbesondere das GSM- oder
DCS-1800-System.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch einen Sender für ein
Nachrichtenübertragungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
7 oder 8.
Dieser Sender ist vorzugsweise eingerichtet, um den für die
Codierung verwendeten Spreizcode (im Falle des Anspruchs 7)
oder die Spreizcodes (im Fall des Anspruchs 8) gemäß einem
von einem Empfänger übermittelten Befehl auszuwählen. So kann
der Empfänger die Verwendung der verschiedenen möglichen or
thogonalen Spreizcodes durch die jeweils in einem Zeitschlitz
gleichzeitig sendenden Sender koordinieren.
Als Datenkompressionsschaltung wird vorzugsweise ein Ultra-
Low-Rate-Vocoder eingesetzt, wie in der Anmeldung mit dem
amtlichen Aktenzeichen 199 25 264.5 beschrieben. Ein solcher
Vocoder erlaubt eine Datenkompression um einen Faktor von
beispielsweise n = 8, so daß sich acht Sender gleichzeitig ei
nen Übertragungszeitschlitz teilen können.
Bei dem Sender handelt es sich vorzugsweise um ein mobiles
Endgerät für ein GSM- oder ein DCS-1800-Netz.
Der Sender wird ergänzt durch einen Empfänger nach Anspruch
12. Dieser Empfänger umfaßt vorzugsweise eine Joint-Detec
tion-CDMA-Decodierschaltung und/oder eine Verwaltungseinheit,
die einem Sender, der eine Verbindung zu dem Empfänger aufzu
bauen versucht, wenigstens einen orthogonalen Code zuweist,
den der Sender für die Übertragung auf dem Übertragungskanal
verwenden soll. Für den Fall, daß der Sender eine Übertra
gungsbandbreite von mehr als 1 n-tel der Bandbreite des Über
tragungskanals benötigt, ist die Verwaltungseinheit vorzugs
weise in der Lage, ihm mehrere orthogonale Codes in einer An
zahl zuzuweisen, die der vom Sender benötigten Übertragungs
bandbreite entspricht, und die Rekombination von mit den zu
gewiesenen Codes codierten gespreizten Datenströmen zu dem
zweiten Nachrichtensignal in der Basisstation zu verwalten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit
Bezug auf die Figuren.
Es zeigen
Fig. 1 und 2 jeweils in Form eines Blockdiagramms ein mo
biles Endgerät und eine Basisstation gemäß der vorliegenden
Erfindung.
In Fig. 1 bezeichnet Bezugszeichen 1 ein Endgerät, insbeson
dere ein Handy, für das GSM- oder DCS-1800-Netz. Dieses End
gerät 1 umfaßt eine Sprachsignalverarbeitungseinheit 2 sowie
ein Sende-/Empfangsteil 7 mit Antenne 8, die den entsprechen
den Einheiten herkömmlicher Endgeräte gleichen. So erzeugt
zum Beispiel im Falle eines GSM-Handys die Sprachsignalverar
beitungseinheit aus einem über ein Mikrophon empfangenen
Sprachsignal ein elektronisches Nachrichtensignal mit einer
Datenrate von 8 kb/s (Kilobit pro Sekunde), und ist einge
richtet, um ein entsprechendes Nachrichtensignal zu empfangen
und auf seinem Lautsprecher auszugeben. Das Sende-/Empfangs
teil 7 ist ebenfalls ausgelegt für die Verarbeitung von Nach
richtensignalen mit einer Datenrate von 8 kb/s.
Anders als in herkömmlicher Weise sind die Sprachsignalverar
beitungseinheit 2 und das Sende-/Empfangsteil 7 jedoch nicht
direkt verbunden. Stattdessen durchläuft das von der Sprach
signalverarbeitungseinheit 2 gelieferte erste Nachrichtensi
gnal eine Datenkompressionsschaltung, hier einen Vocoder 3.
Ein solcher Vocoder ist in der Anmeldung mit dem amtlichen
Aktenzeichen 199 25 264.5 beschrieben. Dieser Vocoder zerlegt
das von der Einheit 2 gelieferte Nachrichtensignal in Merk
male, die für die Stimme des Sprechers charakteristisch und
zeitlich im wesentlich unveränderlich sind, wie etwa die Zu
sammensetzung eines Obertonspektrums, einerseits und zeitlich
veränderliche Merkmale andererseits, die eine Information
über die jeweils ausgesprochenen Laute enthalten. Durch eine
solche Separierung und getrennte Übertragung der zeitlich un
veränderlichen Merkmale des Sprachsignals läßt sich eine Re
duzierung der Datenrate zum Beispiel auf ein Achtel oder we
niger erreichen. Dieser Sachverhalt ist dargestellt durch die
jeweils an den Verbindungen an der zwischen der Sprachsignal
verarbeitungseinheit 2 und dem Vocoder 3 einerseits und dem
Vocoder 3 und einer darauffolgenden Codierschaltung 4 ande
rerseits aufgetragenen Datenraten von 8 beziehungsweise
1 kb/s. Diese Werte sind selbstverständlich nur als Beispiele
zu verstehen.
Die Codierschaltung 4 empfängt von dem Vocoder 3 auf diese
Weise ein komprimiertes zweites Nachrichtensignal, dessen
Symbolperiode nur ein n-tel, hier ein Achtel, der Symbolperi
ode des von der Einheit 2 gelieferten ersten Nachrichtensi
gnals entspricht.
Jedes Symbol dieses zweiten Nachrichtensignals wird in der
Codierschaltung der Reihe nach mit allen Chips eines orthogo
nalen Codes multipliziert, der in einem Coderegister 5 ge
speichert ist. Die Zahl der Chips des Codes entspricht dem
Kompressionsverhältnis des Vocoders 3, beträgt also hier n = 8.
Durch die Multiplikation wird ein gespreizter Datenstrom mit
einer Chipfrequenz von 8 kb/s erhalten. Die Chipfrequenz die
ses Datenstroms entspricht also der Symbolfrequenz des ur
sprünglich von der Sprachsignalverarbeitungseinheit 2 gelie
ferten ersten Nachrichtensignals. Der gespreizte Datenstrom
kann deshalb von dem Sende-/Empfangsteil exakt so ausge
strahlt werden, als wenn es sich um das ursprüngliche erste
Nachrichtensignal handeln würde.
Zur Vorbereitung einer Nachrichtenübertragung ist es zunächst
erforderlich, eine Verbindung zwischen dem Endgerät und einer
Basisstation aufzubauen. Im herkömmlichen GSM-System signali
siert das Endgerät der Basisstation Übertragungsbedarf auf
einem speziell hierfür vorgesehenen Kanal und bekommt von der
Basisstation einen Zeitschlitz zugeteilt, in dem es Daten
übertragen darf. Beim erfindungsgemäßen Endgerät wird beim
Verbindungsaufbau nicht nur ein solcher Zeitschlitz zugewie
sen, sondern darüber hinaus wählt die Basisstation aus einem
Satz von orthogonalen Codes einen aus, den das Endgerät 1 für
die Übertragung benutzen soll, und übermittelt an das Endge
rät einen Befehl, der diesen Code spezifiziert. Dieser Befehl
wird von einer Verwaltungseinheit 6 des Endgeräts empfangen,
die daraufhin den ausgewählten Code in das Coderegister 5 zur
Verwendung durch die Codierschaltung 4 einträgt.
Die zu dem Endgerät 1 komplementäre Basisstation ist mit dem
Bezugszeichen 11 bezeichnet. Sie umfaßt eine Antenne 12 und
einen Sende-/Empfangsteil 13 von herkömmlichem Aufbau. Das
Sende-/Empfangsteil 13 setzt ein in einem Übertragungskanal
von der Antenne 12 empfangenes Funksignal in ein elektroni
sches Signal mit einer Datenrate von zum Beispiel 64 Kilobit
pro Sekunde (kb/s) um. Dieses Datensignal wird von einer De
codierschaltung 15 verarbeitet, die durch eine Verwaltungs
einheit 14 gesteuert wird. Die Verwaltungseinheit 14 verwal
tet die für die Nachrichtenübertragung zwischen der Basissta
tion 11 und einer Mehrzahl von Endgeräten zur Verfügung ste
henden Übertragungskanäle.
Sie kann einen Übertragungskanal einem herkömmlichen GSM-End
gerät zuweisen, das Daten mit der vollen Rate von 64 Kilobit
pro Sekunde auf der Luftschnittstelle liefert. In diesem Fall
steuert die Verwaltungseinheit 14 die Decodierschaltung 15
und einen - später noch genauer behandelten - Vocoder 16,
derart an, daß diese den Datenstrom unverändert zu einem An
schluß 19 zum Festnetz durchlassen. In diesem Fall entspricht
die Arbeitsweise der Basisstation 11 der einer herkömmlichen
GSM-Basisstation.
Die Verwaltungseinheit 14 ist ferner in der Lage, einen Über
tragungskanal einer Mehrzahl von Endgeräten vom Typ des End
geräts 1 zuzuweisen, indem sie für jedes dieser Endgeräte ei
nen Spreizcode aus einem Satz von orthogonalen Codes auswählt
und einen Befehl, diesen Code für die Nachrichtenübertragung
zu verwenden, mit Hilfe des Sende-/Empfangsteils 13 an das
Endgerät 1 überträgt. Im Zeitschlitz eines solchen Kanals
kann das Empfangssignal der Basisstation 11 aus einer Überla
gerung von Signalen bestehen, die von einer Mehrzahl von End
geräten 1 herrühren, denen der Zeitschlitz zugewiesen worden
ist, und die jeweils unterschiedliche orthogonale Codes ver
wenden. Dieses Empfangssignal liegt am Eingang einer Deco
dierschaltung an, die es durch Bilden von Scalarprodukten mit
den verschiedenen orthogonalen Codes in die Beiträge der ein
zelnen Sender zerlegt. Da die Verwaltungseinheit 14 die Codes
zugewiesen hat, ist ihr "bekannt", welche Codes in dem emp
fangenen Signal enthalten sind. Die Verwaltungseinheit 14
übermittelt diese Information an die Decodierschaltung 15.
Dadurch ist es der Decodierschaltung 15 möglich, die Decodie
rung nach dem Joint-Detection-Verfahren durchzuführen, das
zum Beispiel in IEI-Transaction-Fundamentals, Band E 79-A Nr.
12 Dezember 1996, Seiten 1930 bis 1937 mit weiteren Nachwei
sen beschrieben ist. Dieses Verfahren ermöglicht eine prak
tisch von Intersymbolinterferenz freie Erfassung der Beiträge
der einzelnen Endgeräte zum von der Antenne 12 empfangenen
Signal. Da die Datenrate jedes einzelnen Senders nicht sehr
hoch ist, ist der mit dem Joint-Detection-Verfahren verbun
dene Rechenaufwand beherrschbar.
Die Decodierschaltung 15 liefert auf diese Weise bis zu n = 8
komprimierte Nachrichtensignale, die von verschiedenen Endge
räten herrühren können. Diese durchlaufen jeweils einen Vo
coder 16, der die vom Vocoder 3 des Endgeräts 1 durchgeführ
ten Operationen rückgängig macht, so daß bis zu acht wieder
hergestellte Nachrichtensignale mit einer Symbolfrequenz von
8 kb/s erhalten werden, die ins Festnetz eingespeist werden
können.
Eine Übertragung in entgegengesetzter Richtung, von der Ba
sisstation zu einem Endgerät, kann im Prinzip in analoger
Weise ablaufen. Dabei findet in der Basistation zunächst eine
Kompression und Codierung mit einem zugeordneten orthogonalen
Code statt, wie oben für das Endgerät 1 beschrieben. Mehrere
auf diese Weise erzeugte und einem gleichen Zeitschlitz zuge
ordnete und gespreizte Datenströme werden aufaddiert und über
die Luftschnittstelle übertragen. Empfängerseitig erfolgt die
Decodierung mit dem zugeordneten orthogonalen Code und eine
Dekompression, um wiederum ein Nachrichtensignal mit der ur
sprünglichen Symbolfrequenz von 8 kb/s zu erhalten, das von
der Sprachsignalverarbeitungseinheit 2 wiedergegeben werden
kann. Im Falle der Abwärtsübertragung ist diese Vorgehens
weise jedoch nicht unbedingt erforderlich. Alternativ kann
bei der Abwärtsübertragung ein Zeitschlitz auch im Zeitmulti
plex mehreren Endgeräten gleichzeitig zugewiesen werden, bei
spielsweise in der Weise, daß die von der Basisstation in ei
nem Zeitschlitz ausgestrahlten Symbole jeweils in zyklischem
Wechsel für eines von n Endgeräten bestimmt sind.
Fig. 2 zeigt jeweils eine weiterentwickelte Variante des
Endgeräts 1 beziehungsweise der Basisstation 11, die zum Bei
spiel dann einsetzbar sind, wenn das zu übertragende Nach
richtensignal kein Sprachsignal ist und eine Parametrierung
und Kompression durch den Vocoder 3 nicht mit der gleichen
Effektivität durchführbar ist wie im Falle eines Sprachsi
gnals. Es wird im folgenden angenommen, daß eine Kompression
lediglich auf eine Datenrate von m × 1 kb/s möglich ist, wie
am Ausgang des Vocoders 3 in Fig. 2 aufgetragen. An den Aus
gang des Vocoders 3 ist ein Demultiplexer 9 angeschlossen,
der den vom Vocoder gelieferten Datenstrom auf m Ausgänge von
insgesamt maximal n = 8 Ausgängen verteilt, an die jeweils eine
Codierschaltung 4 mit zugeordnetem Coderegister 5 angeschlos
sen ist. Jedes dieser Coderegister 5 enthält einen anderen
Spreizcode aus einem Satz von orthogonalen Codes, der von ei
ner Verwaltungseinheit 6 darin eingetragen worden ist. Diese
Verwaltungseinheit 6 arbeitet im wesentlichen genauso wie die
mit Bezug auf Fig. 1 beschriebene, mit dem einzigen Unter
schied, daß sie beim Aufbau einer Verbindung der Basisstation
die Zahl m von benötigten Codes mitteilt und daraufhin von
der Basisstation 11 Codes in entsprechender Anzahl zugeteilt
bekommt. Die von den mehreren Codierschaltungen 4 gelieferten
gespreizten Datenströme werden in einem Addierer 10 zu einem
einheitlichen Datenstrom aufaddiert, der über Sende-/Emp
fangsteil 7 und Antenne 8 an die Basisstation übermittelt
wird.
Die Komponenten 12, 13 und 15 der Basisstation 11 aus Fig. 2
entsprechen denen der Basisstation aus Fig. 1. Die Decodier
schaltung 15 liefert auf n = 8 Ausgängen decodierte Nachrich
tensignale mit einer Symbolfrequenz von 8 Kilobit pro Sekunde
(kb/s). Diejenigen dieser Signale, die von einem gleichen
Endgerät herrühren, werden, durch die Verwaltungseinheit 14
gesteuert, von einem Multiplexer 17 selektiert und am Ausgang
des Multiplexers in einer Reihenfolge ausgegeben, die die ur
sprüngliche Reihenfolge der Symbole am Ausgang des Vocoders 3
wiederherstellt. Der Vocoder 16 führt an dem vom Multiplexer
17 wiederhergestellten zweiten Nachrichtensignal unter der
Steuerung der Verwaltungseinheit 14 die Umkehroperationen zu
der vom Vocoder 3 des Endgeräts 1 vorgenommenen Kompression
aus und stellt so das ursprüngliche Nachrichtensignal von
8 kb/s wieder her, das über eine Ratenanpassungseinheit
(TRAU) 19 ins Festnetz eingeleitet werden kann. Diejenigen
Ausgangsdatenströme der Decodierschaltung 15, die jeweils von
einem einzelnen Endgerät herrühren, werden über Leitungen 18
am Multiplexer 17 vorbei direkt zum Vocoder 16 geführt und
auf diese Weise genauso dekomprimiert wie in der Basisstation
der Fig. 1.
Es versteht sich, daß die oben angegebenen Datenraten und
Kompressionsverhältnisse lediglich exemplarischen Charakter
haben. Die Erfindung ist ohne weiteres mit Datenkompressions-
und -dekompressionsschaltungen einsetzbar, die kleinere Kom
pressionsverhältnisse als 1 zu 8 erreichen. Der Grund dafür,
daß ein Endgerät eine relativ hohe Datenrate hat und eine
Mehrzahl m von Codes zugeteilt braucht, kann auch daran lie
gen, daß es anstelle des Vocoders eine einfachere Datenkom
pressions-/Dekompressionsschaltung enthält, die das Kompres
sionsverhältnis von 1 zu 8 nicht erreicht. Wie man sieht, ist
aber auch die Eingliederung solcher Endgeräte in ein Nach
richtenübertragungssystem nach der vorliegenden Erfindung oh
ne weiteres möglich.
Andererseits können Fortschritte der Vocodertechnik ohne wei
teres zu wesentlich höheren Kompressionsverhältnissen als n = 8
führen.
Der einzige Grund für die Wahl einer Datenrate von 8 kb/s des
ersten Nachrichtensignals als Beispiel ist der, daß dies eine
gebräuchliche Datenrate des GSM-Systems ist. Von diesem Wert
abweichende Raten sind selbstverständlich ohne weiteres mög
lich.
Claims (15)
1. Verfahren zur Nachrichtenübertragung in einem System, das
Übertragungskanäle mit einer festgelegten Bandbreite zur Ver
fügung stellt, mit den Schritten
- - Bereitstellen eines ersten elektronischen Nachrichtensi gnals mit einer ersten Symbolfrequenz auf Seiten eines Senders (1),
- - Erzeugen eines zweiten Nachrichtensignals aus dem ersten durch Datenkompression, wobei die Symbolfrequenz des zweiten Nachrichtensignals einen Bruchteil m/n der Sym bolfrequenz des ersten ist, wobei 0 < m < n,
- - Codieren des zweiten Nachrichtensignals mit Hilfe von m aus einem Satz orthogonaler Codes ausgewählten Spreizcodes,
- - Übertragen des codierten Nachrichtensignals über eine Luftschnittstelle,
- - Decodieren des übertragenen Nachrichtensignals mit Hilfe der Spreizcodes,
- - Wiederherstellen des ersten Nachrichtensignals durch Rückgängigmachung der Datenkompression auf Seiten eines Empfängers.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Nachrichtenübertragung in Aufwärtsrichtung er
folgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß m < 1 ist, daß senderseitig
beim Codieren das zweite Nachrichtensignal in m Teilströme
mit einer Symbolfrequenz zerlegt wird, die das 1/n-fache der
Symbolfrequenz des ersten Nachrichtensignals beträgt, und je
der Teilstrom codiert wird, und daß empfängerseitig beim De
codieren die m codierten Teilströme einzeln decodiert und re
kombiniert werden, um das zweite Nachrichtensignal wiederher
zustellen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Auswahl der orthogona
len Codes empfängerseitig erfolgt und an den Sender vor Be
ginn der Übertragung des Nachrichtensignals übermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Decodierung nach dem
Joint-Detection-Prinzip erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Nachrichtensystem ein
zellulares Mobiltelefonnetz, vorzugsweise ein GSM- oder DCS-
1800-Netz ist.
7. Sender (1) für ein Nachrichtenübertragungssystem, das
Übertragungskanäle mit einer festgelegten Bandbreite zur Ver
fügung stellt, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch eine Datenkompressionsschaltung (3) zum Komprimieren
eines von dem Endgerät (1) zu sendenden Nachrichtensignals
auf einen Bruchteil 1/n der Übertragungsrate eines Übertra
gungskanals, eine Codierschaltung (4) zum Spreizen des durch
die Kompression erhaltenen Datenstroms unter Verwendung eines
Spreizcodes und ein Sendeteil (7) zum Senden des gespreizten
Nachrichtensignals auf einem Übertragungskanal.
8. Sender (1) für ein Nachrichtenübertragungssystem, das
Übertragungskanäle mit einer festgelegten Bandbreite zur Ver
fügung stellt, gekennzeichnet durch eine Datenkom
pressionsschaltung (3) zum Komprimieren eines von dem Endge
rät (1) zu sendenden ersten Nachrichtensignals auf einen
Bruchteil m/n der Übertragungsrate eines Übertragungskanals,
wobei 1 < m < n ist, eine Schaltung (9) zum Aufteilen des durch
die Kompression erhaltenen zweiten Nachrichtensignals auf m
Datenströme, eine Codierschaltung (4) zum Spreizen jedes der
m Datenströme unter Verwendung jeweils eines von m orthogona
len Spreizcodes, eine Überlagerungsschaltung (10) zum Überla
gern der gespreizten Datenströme zu einem gespreizten Nach
richtensignal und ein Sendeteil (7) zum Senden des gespreiz
ten Nachrichtensignals auf einem Übertragungskanal.
9. Sender nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Codierschaltung (4) eingerichtet ist,
die Spreizung anhand eines Spreizcodes auszuführen, der aus
einer Mehrzahl möglicher orthogonaler Spreizcodes gemäß einem
von einem Empfänger (11) übermittelten Befehl ausgewählt ist.
10. Sender nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Datenkompressionsschaltung (3) ein Ul
tra-Low-Rate-Vocoder ist.
11. Sender nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß er ein mobiles Endgerät für ein
zellulares Mobilfunknetz ist.
12. Empfänger (11) für ein Nachrichtenübertragungssystem, das
Übertragungskanäle mit einer festgelegten Bandbreite zur Ver
fügung stellt, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch eine Decodierschaltung (15) zum Zerlegen eines auf
einem Übertragungskanal empfangenen gespreizten Nachrichten
signals in eine Mehrzahl orthogonal codierter gespreizter Da
tenströme und zum Entspreizen jedes gespreizten Datenstroms
zu einem entspreizten Datenstrom mit einer auf einen Bruch
teil 1/n der Übertragungsrate des Übertragungskanals redu
zierten Symbolfrequenz.
13. Empfänger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Decodierschaltung nach dem Joint-Detection-
Prinzip arbeitet.
14. Empfänger nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet
durch eine Verwaltungseinheit (14), die einem Sender (1),
der eine Verbindung zu dem Empfänger (11) aufzubauen ver
sucht, wenigstens einen orthogonalen Code zuweist, den der
Sender für die Aufwärtsübertragung auf dem Übertragungskanal
verwenden soll.
15. Empfänger nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Verwaltungseinheit (14) in der Lage ist, einem
Sender (1) mehrere orthogonale Codes in einer Anzahl zuzuwei
sen, die einer von dem Sender benötigten Übertragungsband
breite entspricht, und die Rekombination von mit den diesem
Empfänger (1) zugewiesenen Codes von der Decodierschaltung
(15) entspreizten Datenströmen zu einem zweiten Nachrichten
signal in der Basisstation zu verwalten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999134251 DE19934251A1 (de) | 1999-07-21 | 1999-07-21 | Mehrfachnutzung von Sprachkanälen in einem Nachrichtenübertragungssystem |
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