DE19933517A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Erkennung von PedalmechanikfehlernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern, die mit zumindest einem Berührungsaufnehmer 5, der an einer Trittfläche 4 des Bremspedals 3 angeordnet ist, ermitteln können, ob ein Pedalmechanikfehler vorliegt. Eine Steuereinheit 1 kann auf einen Pedalmechanikfehler schließen, wenn das Bremspedal 3 nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer t¶min¶ nach der letzten durch den Berührungsaufnehmer 5 erfaßten Bremspedalberührung durch den Fahrer in einer durch die Pedalsensorik 6 erfaßten Ausgangsstellung ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern, die über zumindest
einen Berührungsaufnehmer, der an einer Trittfläche eines
Bremspedals angeordnet ist, einen Fehler der Pedalmechanik
erkennen können und insbesondere entsprechende
Fehlerreaktionen auslösen können.
Bei elektronisch unterstützten Bremsanlagen, wie zum
Beispiel Brake-by-Wire (mit bzw. ohne hydraulisches oder
pneumatisches Backup) ist ein elektronisches Bremspedal
entkoppelt von dem Rest des Bremssystems. Die Ansteuerung
der Radbremsen erfolgt primär durch elektronische Signale
bzw. Nachrichten über ein entsprechendes Bussystem. Das
Bremspedal ist mit einer geeigneten Pedalsensorik und einer
entsprechenden Elektronik ausgerüstet, um den Bremswunsch
des Fahrers sensorisch zu erfassen. Aus den gemessenen
Sensorsignalen kann dann eine dem Fahrerbremswunsch
entsprechende Ansteuerung der Radbremsen berechnet werden.
In der WO 92/05482 ist eine elektronische Pedaleinheit für
ein Kraftfahrzeug angegeben. Diese Pedaleinheit enthält
Sensoren für die Erfassung des Pedalwinkels bzw. des
Pedalwegs und für die Erfassung einer Fußkraft des Fahrers.
Die Pedalmechanik wird beispielsweise durch ein Feder-
Dämpfer-System realisiert, um dem Fahrer ein sicheres,
ergonomisch angepaßtes und ein angenehmes Bremspedalgefühl
zu vermitteln.
Tritt ein Fehler in der Pedalmechanik, zum Beispiel durch
einen Federbruch oder ein defektes Dämpfersystem auf, so
kann dies zu einem klemmenden Pedal oder einer stark
erhöhten Reibung führen.
Obwohl der Fahrer selbst ein klemmendes Pedal erkennen kann
und teilweise auch eine erhöhte Reibung feststellen kann,
wird das Bremssystem kaum noch den Fahrerbremswunsch
richtig sensorisch erfassen können, da die mechanischen
Fehler zu einem anderen Systemverhalten führen werden.
Allerdings wird der Fahrer ein klemmendes Pedal bzw. ein
Pedal mit stark erhöhter Reibung nicht sofort erkennen,
wenn er beispielsweise stark abbremst und dann wieder
schnell beschleunigen möchte und somit das Bremspedal
schnell verläßt und zum Gaspedal wechselt. Wenn das Brems
pedal verklemmt ist, bleibt dies dann in der Verklemmung
hängen und gibt ständig ein Bremssignal zur Ansteuerung der
Radbremsen ab. Dies führt zu einem erhöhten Verschleiß der
Bremsbeläge und eventuell zu einem Überhitzen der Rad
bremsen, da dann die Bremsbeläge eventuell ständig an der
Bremsscheibe bzw. an der Bremstrommel anliegen, ohne daß es
der Fahrer merkt. Ähnlich verhält es sich, wenn das Pedal
eine starke Reibung aufweist und nur langsam zurückkommt
und weiterhin einen Bremswunsch ausgibt, ohne daß es der
Fahrer bemerkt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern zu reali
sieren, die eine schnelle und kostengünstige Erkennung von
Fehlfunktionen der Pedalmechanik ermöglichen.
Weiterhin soll durch die Erfindung eine entsprechende
Fehlerreaktion bzw. Rekonfiguration auf bestimmte Fehler
arten, wie beispielsweise "klemmendes Pedal" und "erhöhte
Pedalreibung" realisiert werden.
Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Die abhängigen Patentansprüche
geben vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterent
wicklungen der Erfindung an.
Gemäß der Erfindung kann eine Vorrichtung zur Erkennung von
Pedalmechanikfehlern ein elektronisches Bremspedal auf
weisen, das mechanisch vom Bremssystem entkoppelt ist und
eine Pedalmechanik enthält, die eine der Pedalbetätigung
durch den Fahrer entsprechende Gegenkraft und eine der
Pedalbetätigung entsprechende Pedalbewegung erzeugt.
Weiterhin kann die Erfindung eine Pedalsensorik zur Er
fassung des Fahrerbremswunsches aufweisen, wobei eine
Steuereinheit zur Auswertung von Ausgangssignalen der
Pedalsensorik und zur entsprechenden Ansteuerung des
Bremssystems vorgesehen sein kann.
Gemäß der Erfindung kann weiterhin zumindest ein Bewegungs
aufnehmer an einer Trittfläche des Bremspedals angeordnet
und mit der Steuereinheit elektrisch verbunden sein. Die
Steuereinheit kann beispielsweise dann auf einen Pedal
mechanikfehler schließen, wenn das Bremspedal nicht inner
halb einer vorbestimmten Zeitdauer nach der letzten durch
den Berührungsaufnehmer erfaßten Bremspedalberührung durch
den Fahrer in einer durch die Pedalsensorik erfaßten Aus
gangsstellung ist.
Durch die Erfindung ist es möglich, mit einem relativ
kostengünstigen Berührungsaufnehmer einen Pedalmechanik
fehler zu erkennen. Entsprechend des erkannten Pedal
mechanikfehlers können dann Gegenmaßnahmen von der
Steuereinheit ergriffen werden, um festgestellte
Fehlerarten auszugleichen.
Die Steuereinheit kann beispielsweise auf eine klemmende
Pedalmechanik schließen, wenn nach Ablauf der vorbestimmten
Zeitdauer der letzten Bremspedalberührung die Pedalsensorik
konstante Sensorsignale und/oder eine konstante Bremspedal
auslenkung meldet.
Als Gegenreaktion auf eine erkannte klemmende Pedalmechanik
können beispielsweise nur dann Sollwerte an das Bremssystem
ausgegeben werden, wenn eine Pedalberührung erkannt wurde.
Dieser Sollwert für das Bremssystem kann beispielsweise
konstant sein oder auch linear und/oder progressiv von
einem festen Anfangsbremssollwert oder von Null ausgehend
ansteigen. Dadurch ist es möglich, daß der Fahrer durch die
Zeitdauer des Fußkontaktes mit dem Bremspedal die durch das
Fahrzeug vorgenommene Bremsung beeinflussen kann.
Weiterhin kann die Steuereinheit auf eine erhöhte Pedal
reibung schließen, wenn nach Ablauf der vorbestimmten Zeit
dauer nach der letzten Bremspedalberührung die Pedalsen
sorik meldet, daß sich das Bremspedal nicht in der Aus
gangsstellung befindet.
Wird diese erhöhte Pedalreibung erkannt, so kann die Zeit,
die das Bremspedal braucht, um in die Ausgangslage zu ge
langen, nachdem das Bremspedal losgelassen wurde, eine
Bewegungsgeschwindigkeit des Bremspedals in Rückzieh
richtung und/oder eine Bewegungsbeschleunigung in Rückzieh
richtung erfaßt werden, um daraus einen Korrekturfaktor k
zu ermitteln. Dieser Korrekturfaktor k kann dann dazu
verwendet werden, das Bremssystem entsprechend der erfaßten
Fehlermeldung anzusteuern. Dauert es beispielsweise sehr
lange, bis das Bremspedal wieder in der Ausgangslage ist,
nachdem das Bremspedal losgelassen wurde, so könnte der
Korrekturfaktor k vergrößert werden, um schon bei einer
geringeren Pedalbewegung bzw. Pedalkraft einen größeren
Bremssollwert an das Bremssystem auszugeben. Dadurch könnte
der Fahrkomfort erhöht werden.
Weiterhin kann die vorgenannte vorbestimmte Zeitdauer von
der Position, in der das Bremspedal losgelassen wird,
abhängig sein, wobei die vorbestimmte Zeitdauer mit der
Auslenkung des Bremspedals in Niederdrückrichtung zum
Zeitpunkt des Loslassens ansteigen kann.
Weiterhin sei angemerkt, daß eventuell ein Warnsignal an
den Fahrer ausgegeben werden kann, wenn eine Fehlfunktion
ermittelt wird, so daß der Fahrer dann baldmöglichst eine
Servicestation anfahren kann.
Bevorzugt können zwei redundante Berührungsaufnehmer
vorgesehen sein, die nebeneinander oder hintereinander an
der Trittfläche des Bremspedals angeordnet sein können.
Weitere Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden im folgenden unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Bremspedals mit
Steuereinheit;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Trittfläche des Bremspe
dals mit daran angeordneten Berührungsaufnehmern
und
Fig. 3 ein schematischer Ablaufplan einer erfindungs
gemäßen Fehlererkennung und Fehlerreaktion zur
Ansteuerung des Bremssystems.
Die Fig. 1 zeigt eine Steuereinheit 1, die mit einem
Bremssystem 2 verbunden ist. Weiterhin ist ein Bremspedal 3
mit einer Trittfläche 4 dargestellt. An der Trittfläche 4
ist ein Berührungsaufnehmer 5 vorgesehen. Weiterhin ist
eine Pedalsensorik 6 dargestellt.
Die Pedalsensorik 6 kann den Pedalwinkel, den Pedalweg
und/oder die Fußkraft des Fahrers erfassen und über eine
Signalleitung 7 an die Steuereinheit 1 übergeben.
Der Berührungsaufnehmer 5 ist ebenfalls über eine weitere
Signalleitung mit der Steuereinheit 1 verbunden.
Die Fig. 2 zeigt eine Trittfläche 4 des Bremspedals 3 mit
daran angeordneten Berührungssensoren 5. Anstatt zweier
Berührungssensoren 5 kann aber auch ein Berührungssensor 5
und ein nicht dargestellter Kraftsensor verwendet werden
(wird später noch genauer erläutert).
Die Fig. 3 zeigt einen Ablaufplan einer Pedalmechanik
fehlererkennung mit zugeordneter Rekonfiguration des
Bremspedals 3.
Der dargestellte Ablauf kann beispielsweise in der Steuer
einheit 1 durchgeführt werden. Nachdem der Ablauf gestartet
wird (Schritt 100), werden in einem Schritt 101 Sensorwerte
eingelesen. Hierbei entspricht der Sensorwert B1 dem Be
rührungsaufnehmer 5a und der Sensorwert B2 dem Berührungs
aufnehmer 5b. Die Sensorsignale PS1, PS2 und PS3 werden von
der Pedalsensorik 6 ausgegeben und sind beispielsweise ein
Pedalwinkel, ein Pedalweg und eine Fuß- bzw. Pedalkraft,
die von dem Fahrer ausgeübt wird.
In einem Schritt 102 wird die Pedalsensorik 6 und die Be
rührungsaufnehmer 5a, 5b überwacht. Wird in einem Schritt
103 ermittelt, daß die Sensorwerte B1 und B2 intakten Be
rührungsaufnehmern 5a, 5b entsprechen, so wird in einem
weiteren Schritt 104 ermittelt, ob das Bremspedal 3 vom
Fahrer berührt wird oder nicht.
Wird im Schritt 104 ermittelt, daß das Bremspedal 3 nicht
vom Fahrer berührt wird, so wird zum Schritt 105 verzweigt.
Hier wird eine Zeiterfassung nach der letzten Pedalbetäti
gung gestartet.
In einem Schritt 106 wird zunächst erfaßt, ob sich das
Bremspedal 3 in einer Ausgangsposition befindet. Wenn sich
das Bremspedal 3 in einer Ausgangsposition befindet, wird
zeitgleich dazu die Zeit festgestellt, welche vergangen
ist, nachdem die Zeiterfassung in Schritt 105 gestartet
wurde. Ist die erfaßte Zeit kleiner als eine vorbestimmte
Zeitdauer tmin, so wird zu einem Schritt 115 verzweigt, in
dem beurteilt wird, daß die Pedalmechanik 6 intakt ist.
Anschließend wird der Ablauf in einem Schritt 114 beendet.
Wird jedoch im Schritt 106 beurteilt, daß die Ausgangs
position des Bremspedals 3 nach dem Ablauf der vorbe
stimmten Zeit tmin erreicht wird, so wird in einem Schritt
107 ermittelt, ob die Pedalposition konstant ist. Ist dies
der Fall, so wird in einem Schritt 108 beurteilt, daß ein
klemmendes Bremspedal 3 vorliegt. Als Gegenreaktion bzw.
Fehlerreaktion wird nun eine Rekonfiguration des Brems
pedals 3 in einem Schritt 109 eingeleitet und zum Schritt
114 verzweigt.
Wird im Schritt 107 jedoch beurteilt, daß die Pedalposition
nicht konstant ist, so wird in einem Schritt 110 auf eine
erhöhte Pedalreibung geschlossen. Danach wird zu einem
Schritt 111 verzweigt, in dem ermittelt wird, wie lange es
dauert, bis das Bremspedal 3 in die Ruhelage bzw. in die
Ausgangsposition zurückkehrt. Abhängig davon wird in einem
Schritt 112 ein Reibungskorrekturwert k bestimmt, der dann
in einem Schritt 113 zur Rekonfiguration des Bremspedals 3
verwendet wird. Anschließend wird wiederum zum Schritt 114
verzweigt.
Wird im Schritt 103 beurteilt, daß die Berührungsaufnehmer
5a, 5b nicht intakt sind, so wird in einem Schritt 116 er
mittelt, ob ein Bremswunsch vorliegt. Diese Ermittlung
basiert auf einer funktionstüchtigen Pedalsensorik 6. Der
Schritt 116 wird auch dann als nächster Schritt ausgeführt,
wenn in dem Schritt 104 beurteilt wird, daß das Bremspedal
3 vom Fahrer berührt wird. Wird im Schritt 116 beurteilt,
daß ein Bremswunsch vorliegt, so wird zu einem Schritt 117
verzweigt, in dem Sollwerte zur Ansteuerung der Radbremsen
bzw. des Bremssystems 2 errechnet werden. Diese Sollwerte
werden dann an das Bremssystem 2 weitergegeben und der
Programmablauf endet im Schritt 114.
Wenn im Schritt 116 ermittelt wird, daß kein Bremswunsch
vorliegt, so wird direkt zum Schritt 114 verzweigt.
Der obige Funktionsablauf wird nunmehr im folgenden
nochmals detailliert erläutert, ohne jedoch eine direkte
Bezugnahme auf die oben genannten Schritte darzulegen.
Erfindungsgemäß kann die Erkennung der mechanischen Fehler
des elektronischen Bremspedals 3 kostengünstig und einfach
gelöst werden, wenn auf der Trittfläche 4 des Bremspedals 3
mindestens ein Berührungsaufnehmer 5 angebracht ist. Der
Berührungsaufnehmer 5 wird hierbei vorzugsweise unterhalb
der Gummischutzkappe (nicht dargestellt) angeordnet. Mit
diesem Berührungsaufnehmer 5 kann das Bremssystem 2 er
kennen, wann der Fahrer die Trittfläche 4 berührt und wann
nicht. Vorzugsweise werden zwei Berührungsaufnehmer 5a, 5b
verwendet (Fig. 2). Die Berührungsaufnehmer 5a, 5b
brauchen nur zu erkennen, ob die Trittfläche 4 berührt
wurde oder nicht. Mit welcher Kraft dabei das Bremspedal 3
betätigt wird, spielt keine Rolle für die im folgenden
erläuterte Auswertung.
Die Bremsbetätigung kann vorzugsweise durch folgenden Ab
lauf erkannt werden. Zunächst erkennen beide Berührungs
aufnehmer 5a, 5b, daß der Fahrer die Trittfläche 4 berührt
hat. Die Pedalsensorik 6 mißt ebenfalls einen Fahrerbrems
wunsch. Der Fahrerbremswunsch wird nun aus den gemessenen
Pedalsensorsignalen in eine entsprechende Radbremsan
steuerung umgewandelt.
Anschließend verläßt der Fahrer das Bremspedal. Dies kann
dadurch erkannt werden, daß beide Berührungsaufnehmer 5a,
5b kein Berührungssignal mehr abgeben.
Anschließend werden von der Steuereinheit 1 Plausibilitäts
abfragen zur Fehlererkennung durchgeführt. Ist die Aus
gangsposition (Ruhelage) des Bremspedals 3 nach einer vor
bestimmten Zeitdauer tmin erreicht, wenn beide Berührungs
aufnehmer 5a, 5b melden, daß der Fahrer das Bremspedal 3
nicht mehr berührt, so sind keine kritischen Pedalmechanik
fehler vorhanden. Wird jedoch die vorbestimmte Zeitdauer
tmin überschritten, bevor die Pedalsensorik 6 erfaßt, daß
die Ausgangsposition vorliegt, so liegt entweder ein
klemmendes Bremspedal 3 oder eine stark erhöhte Reibung im
Bremspedal 3 vor.
Die Erkennung eines klemmendes Bremspedals 3 erfolgt da
durch, daß die Berührungsaufnehmer 5a, 5b ständig melden,
daß keine Pedalberührung durch den Fahrer erfolgt, wobei
die Pedalsensorik 6 meldet, daß konstante Sensorsignale und
eine konstante Pedalauslenkung vorliegen.
Die Erkennung einer erhöhten Pedalreibung kann dadurch
erkannt werden, daß die Berührungsaufnehmer 5a, 5b ständig
melden, daß keine Pedalberührung durch den Fahrer erfolgt,
wobei die Pedalsensorik 6 meldet, daß sich das Bremspedal 3
noch nicht in seiner Ausgangsposition (Ruhelage) befindet.
In diesem Fall wird die Zeit gemessen (bzw. die Abtast
schritte des Auswerterechners in der Steuereinheit 1
gezählt) zwischen der letzten Pedalbetätigung durch den
Fahrer und dem Zeitpunkt, an dem sich das Bremspedal 3 in
seiner Ausgangsposition befindet. Ist die ermittelte Zeit
größer als eine erlaubte und bekannte Zeitreferenzgröße,
zum Beispiel eine vorbestimmte Zeitdauer tmin, so handelt
es sich um stark erhöhte Pedalmechanikreibung. Die Zeit
referenz ist beispielsweise Pedalortsabhängig im Rechner
abgelegt. Wenn somit das Bremspedal losgelassen wird und
sich das Bremspedal beim Loslassen in einer stark ausge
lenkten (eingerückten) Position befindet, so ist die Zeit
referenz bzw. die vorbestimmte Zeitdauer tmin größer, als
wenn die Auslenkung des Bremspedals 3, wenn das Bremspedal
3 losgelassen wird, kleiner ist. Wird das Bremspedal 3
während der Zeitmessung berührt, bevor das Bremspedal in
seiner Ausgangsposition ist, so wird die Zeitmessung abge
brochen, da das Bremspedal erneut berührt worden ist.
Die Zeitmessung kann in einer einfachen Ausführungsform
ortsunabhängig durchgeführt werden, wenn eine Worst-Case-
Betrachtung erfolgt, in der nur die maximal mögliche Zeit
zwischen einer vollen Pedalauslenkung und einer Ausgangs
lage eines mechanisch fehlerfreien Bremspedals 3 als
Referenzgröße verwendet wird. Dies ist sicherlich möglich,
da das Bremspedal 3 im fehlerfreien Zustand sehr schnell
zurückgenommen wird. Da nur eine stark erhöhte Reibung
Probleme verursacht, wird das Bremspedal 3 auch bei einer
Auslenkung unterhalb der Vollauslenkung deutlich langsamer
im Fehlerfall zurückkommen, was der Auswerterechner bzw.
die Steuereinheit 1 erkennen kann.
Wurde nun ein klemmendes Bremspedal 3 oder ein Bremspedal 3
mit erhöhter Reibung sicher erkannt, so kann auch eine
Reaktion des Bremssystems 2 darauf erfolgen. Das Brems
system 2 wird somit rekonfiguriert.
Das Bremssystem 2 kann in diesem Fall nur noch zur Er
mittlung des Bremssollwerts die Informationen der
Berührungsaufnehmer 5a, 5b heranziehen. Berührt der Fahrer
das Bremspedal 3 nicht, so kann davon ausgegangen werden,
daß der Fahrer keinen Bremswunsch hat.
Vorzugsweise wird nur dann ein Sollwert für die Radbremsen
bzw. für das Bremssystem 2 durch die Steuereinheit 1
generiert, wenn der Fahrer das Bremspedal 3 berührt. Es
kann dann zum Beispiel ein konstanter, das heißt nicht
dosierbarer Sollwert für das Bremssystem 2 eingestellt
werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen festen
Anfangsbremssollwert größer Null einzustellen, der mit zu
nehmender Zeit ansteigt. Dieser Anstieg kann dann linear
oder progressiv verlaufen. Natürlich kann der Anfangsbrems
sollwert auch auf Null gesetzt werden.
Die Reaktion des Bremssystems 2 auf eine erfaßte erhöhte
Pedalreibung kann darin erfolgen, daß durch die zeitliche
Auswertung der Zeitdauer bis sich das Bremspedal 3 in
seiner Ausgangsstellung befindet (oder durch eine Erfassung
der Bremspedalrückzuggeschwindigkeit bzw. -Beschleunigung),
ermittelt wird, wie stark die Reibung der Bremspedal
mechanik ist. Durch diese Kenntnis kann beispielsweise ein
Korrekturfaktor k berechnet werden, mit dem der Bremssoll
wert für das Bremssystem 2 korrigiert wird. Da durch die
erhöhte Reibung das Bremspedal nicht mehr so schnell
niedergedrückt werden kann, wird die von der Pedalsensorik
6 erfaßte Pedalbewegung mit dem Korrekturfaktor k multi
pliziert, um einen korrigierten Bremssollwert zu erzeugen.
Dadurch kann der Fahrer schnell genug in gewohnter Weise
dosierbar abbremsen.
Der Bremssollwert, erzeugt aus den gemessenen Sensorwerten
der Pedalsensorik 6, ist Bsoll (s). Dabei ist Bsoll (s)
abhängig vom Pedalweg s. Der neue korrigierte Bremssollwert
ergibt sich aus
Bkorrigiert(s) = k.Bsoll(s) (1)
Die Gleichung (1) ist als Beispiel zu sehen, wie mit
Kenntnis der Reibungsstärke ein korrigierter Bremssollwert
Bkorrigiert(s) berechnet werden kann. Der Korrekturfaktor k
ist größer gleich 1. Weiterhin kann der korrigierte Brems
sollwert somit abhängig vom jeweiligen Pedalweg, der von
der Pedalsensorik 6 erfaßt wird und der Reibungsstärke, die
über die abgelaufene Zeit zwischen der letzten Pedalbe
rührung und der Ausgangsstellung des Pedals abgelaufen ist,
verändert werden. Im einfachsten Fall ist jedoch der
Korrekturfaktor k konstant.
Da die Berührungsaufnehmer 5a, 5b nur erkennen müssen, ob
der Fahrer das Bremspedal 3 berührt oder nicht, können
diese einfach und kostengünstig realisiert werden.
Mögliche Ausführungsformen für die Berührungsaufnehmer 5a,
5b sind kapazitive Aufnehmer, Tastfolien, Tastschalter, be
rührungsabhängige Widerstände, optische Aufnehmer, Piezo
elemente, und so weiter.
Optische Aufnehmer sind denkbar, jedoch anfällig bei Ver
schmutzung. Piezoelemente sind ebenso einsetzbar, aller
dings ergibt sich eine Problematik durch den Ladungsaus
gleich bei Vorliegen einer konstanten Kraft oder eines
konstanten Drucks. Dadurch kann ein stotterartiges Ver
lassen des Bremspedals 3 nur schwierig von einem voll
ständigen Loslassen des Bremspedals unterschieden werden.
Wird mindestens ein kapazitiver Aufnehmer verwendet, so
kann als weiterer Vorteil eine Fußannäherung an das Brems
pedal 3 erkannt werden und das Bremssystem 2 kann auf diese
zusätzliche Information reagieren.
Die Berührungsaufnehmer 5a, 5b sollten weiterhin redundant
ausgeführt sein, um sicher zu erkennen, ob der Fahrer das
Bremspedal 3 berührt oder nicht. Hierbei können zwei Be
rührungsaufnehmer 5a, 5b verwendet werden. Nur wenn beide
Berührungsaufnehmer 5a, 5b anzeigen, daß das Bremspedal 3
berührt bzw. nicht berührt wird, erfolgt eine Überwachung
auf ein klemmendes Bremspedal 3 und ein Bremspedal 3 mit
einer erhöhten Reibung. Falls die Berührungsaufnehmer 5a,
5b unterschiedliche Aussagen treffen (beispielsweise der
Berührungsaufnehmer 5a erfaßt, daß eine Betätigung erfolgt
und der Berührungsaufnehmer 5b erfaßt, daß eine Betätigung
nicht erfolgt), so zeigt dies an, daß bei den Berührungs
aufnehmern 5a, 5b ein Defekt aufgetreten ist. Da bei nur
zwei Berührungsaufnehmern 5a, 5b nicht lokalisiert werden
kann, welcher von beiden Aufnehmern defekt ist, werden die
Signale beider Berührungsaufnehmer 5a, 5b ignoriert. Der
Bremswunsch des Fahrers wird dann nur noch über die ver
bleibende Pedalsensorik 6 erfaßt und ausgewertet.
Die Berührungsaufnehmer 5a, 5b müssen so eingestellt sein,
daß ein normaler Anlegedruck, zum Beispiel durch eine
Gummischutzkappe auf der Trittfläche 4 nicht zu einem
Betätigungssignal führt. Werden kapazitive Aufnehmer
verwendet, so kann ein leichtes Berühren auch ohne Druck
bzw. Kraft schon erkannt werden. Dadurch können die Brems
lichter sogar schneller angesteuert werden als es bisher
möglich war, da bei herkömmlichen Schaltern erst einmal der
Schalterweg überwunden werden muß, bis das Signal generiert
werden kann. Dadurch kann wertvolle Zeit für den Fahrer
eines nachfolgenden Fahrzeuges gewonnen werden.
Durch Verwendung von Berührungsaufnehmern 5a, 5b kann auf
Bremslichtschalter verzichtet werden. Die Berührungsauf
nehmer 5a, 5b können vollständig die Funktionalität eines
Bremslichtschalters übernehmen. Dies gilt generell für
jeden Schalter am Pedal, der die Aufgabe hat, eine Be
tätigung zu erkennen.
Bisherige und herkömmliche Schalter bei dem Bremspedal 3
können nicht für die oben beschriebene Überwachung ver
wendet werden, da mit diesen nur erkannt wird, ob das
Bremspedal 3 in seiner Ausgangslage ist oder nicht. Es kann
aber kein kausaler Zusammenhang getroffen werden zwischen
dem Zeitpunkt des Pedalverlassens und der aktuellen Pedal
position. Bei einem ausgelenkten klemmenden Bremspedal 3
würden herkömmliche Pedalschalter weiterhin eine Betätigung
des Bremspedals 3 anzeigen, obwohl der Fahrer das Brems
pedal 3 nicht mehr berührt und somit nicht bremsen möchte.
Wenn der Fahrer ständig leicht das Bremspedal 3 berührt,
ohne überhaupt bremsen zu wollen, so geben die Berührungs
aufnehmer 5a, 5b ein Signal aus. Sinnvollerweise wird aber
erst dann ein Bremssollsignal an das Bremssystem 2 ausge
geben, wenn auch zusätzlich die Pedalsensorik 6 einen
Bremswunsch oberhalb eines definierten Schwellwertes oder
Schwellbereichs erfaßt. Sicherlich ist es abhängig vom
Automobilhersteller, ob die Bremsleuchten schon bei der
Pedalberührungserfassung aktiviert werden oder erst dann,
wenn auch ein Bremssollwert für die Radbremsen generiert
wird.
Mit Hilfe der Berührungsaufnehmer 5a, 5b kann die Pedal
sensorik 6 in der Ausgangsposition auf deren Funktionsweise
überprüft werden(zum Beispiel Offset). Vorteilhaft ist es,
wenn die Pedalsensorik 6 auch in der Ruhelage einen
definierten Sollwert ungleich Null ausgibt. Dadurch kann
überwacht werden, ob die Pedalsensorik noch mit Spannung
versorgt wird oder nicht. Zum Beispiel kann ein Pedal
winkelsensor in der Ausgangslage 8° ausgeben. Zeigen die
Berührungsaufnehmer 5a, 5b an, daß das Bremspedal 3 nicht
berührt ist, so kann damit der Offset der Pedalsensorik 6
in der Pedalruheposition überprüft bzw. korrigiert werden.
Sind in dem Fahrzeug zwei unterschiedliche Spannungsver
sorgungen vorhanden, so können die Berührungsaufnehmer 5a,
5b auch von den unterschiedlichen Versorgungsspannungen
versorgt werden. Wird der Berührungsaufnehmer 5a bei
spielsweise von der Batterie 1 und der Berührungsaufnehmer
5b von der Batterie 2 versorgt, so liegt eine zusätzliche
Redudanz vor. Würden beide Berührungsaufnehmer 5a, 5b von
derselben Batterie versorgt, so fallen bei Ausfall der
einen Batterie auch beide Berührungsaufnehmer aus und eine
Fehlererkennung wird schwieriger, da beide Berührungsauf
nehmer 5a, 5b bei einer Betätigung kein Signal mehr ab
geben. Durch eine unterschiedliche Spannungsversorgung
hingegen wird bei einer Betätigung des Bremspedals 3 nur
ein Berührungsaufnehmer 5a, 5b kein Signal mehr abgeben.
Durch die unterschiedlichen Signale kann sofort auf einen
Fehler bei den Berührungsaufnehmern 5a, 5b geschlossen
werden, unabhängig davon, ob nun ein Berührungsaufnehmer
5a, 5b selbst oder dessen Versorgungsspannung ausgefallen
ist.
Sind beide Berührungsaufnehmer 5a, 5b hingegen an die
gleiche Spannungsversorgung angeschlossen, so erfolgt die
Fehlererkennung nur dann, wenn die Pedalsensorik 6 eine
Betätigung anzeigt und die Berührungsaufnehmer 5a, 5b
nicht. Bei Verlust einer Versorgungsspannung fällt auch die
Pedalsensorik 6 aus, die an der ausgefallenen Spannungsver
sorgung angeschlossen ist. In diesem Fall gibt die ausge
fallene Pedalsensorik nicht mehr den definierten Sollwert
in der Pedalruheposition aus (zum Beispiel Pedalwinkel =
8°). Durch die Information, welcher der Pedalsensoren der
Pedalsensorik 6 keinen Sollwert mehr ausgeben (unabhängig
von einer Pedalbetätigung) kann die Auswerteelektronik
(Steuereinheit 1) darauf schließen, welche Spannungs
versorgung ausgefallen ist. Ist die Spannungsversorgung
ausgefallen, an der auch die Berührungsaufnehmer 5a, 5b
angeschlossen sind, so weiß die Steuereinheit 1, daß es
folgerichtig ist, wenn von den Berührungsaufnehmern 5a, 5b
kein Signal mehr kommt und somit wird diese Auswertung
nicht mehr weiter verwendet. Die Steuereinheit 1 verwendet
dann nur noch die verbleibende Pedalsensorik 6, um daraus
den Fahrerbremswunsch zu ermitteln.
Von Vorteil kann es sein, wenn beide Berührungsaufnehmer
5a, 5b auch bei einer Nichtberührung des Bremspedals 3
einen definierten Wert (z. B. Spannungswert) ausgeben, damit
erkannt werden kann, ob beide Berührungsaufnehmer 5a, 5b
noch funktionstüchtig sind und keinen schlafenden Fehler
aufweisen.
Weiterhin sollten die Berührungsaufnehmer 5a, 5b so nahe
wie möglich nebeneinander an der Trittfläche 4 oder, wenn
möglich, sogar hintereinander auf der Trittfläche 4 liegen
(Tandemausführung). Damit wird ein schräges Betätigen des
Bremspedals 3 nicht zu einer unterschiedlichen Signaler
zeugung bei den Berührungsaufnehmern 5a, 5b (z. B. Be
rührungsaufnehmer 5a: Betätigung erfolgt und Be
rührungsaufnehmer 5b: Berührung nicht erfolgt) führen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann
weiterhin einer der beiden Berührungsaufnehmer 5a, 5b durch
einen Kraftsensor ersetzt werden. Eine Berührung des Brems
pedals 3 kann dann erkannt werden, wenn der Berührungs
aufnehmer 5 und der Kraftsensor beide ein entsprechendes
Signal ausgeben. Läßt der Fahrer das Bremspedal 3 los, so
gibt der Kraftsensor ein Sensorsignal aus, das dem ent
spricht, wenn das Pedal sich in der Ausgangsposition be
findet und nicht betätigt wird. Dies funktioniert aber nur
dann, wenn der Kraftsensor ebenfalls auf der Trittfläche 4
des Bremspedals 3 angeordnet ist.
Die Erkennung eines klemmenden Bremspedals 3 kann dann
erfaßt werden, wenn die beiden Winkelsensoren der Pedal
sensorik 6 ein konstantes Meßsignal ausgeben und der Kraft
sensor und der Berührungsaufnehmer 5 anzeigen, daß der
Fahrer die Trittfläche 4 des Bremspedals 3 nicht mehr be
rührt. Somit kann erkannt werden, daß das Bremspedal 3
klemmt. Wichtig ist jedoch, daß der Kraftsensor auch bei
Nichtbetätigung einen definierten Sollwert ausgibt, damit
sichergestellt ist, daß der Kraftsensor weiterhin
funktionstüchtig ist. Es könnte der Fall eintreten, daß die
Gummischutzkappe defekt ist, was zu einem gleichzeitigen
Ausfall des Kraftsensors und des Berührungsaufnehmers 5
führen würde.
Die Reaktion des Bremssystems 1 auf ein klemmendes Pedal
kann darin liegen, daß die Weg- oder Winkelsensormeßwerte
der Pedalsensorik 6 ignoriert werden und nur noch der
Kraftsensor an der Trittfläche 4 ausgewertet wird. Dadurch
ist gewährleistet, daß der Fahrer noch dosierbar seinen
Bremswunsch einstellen kann, auch wenn sich das Bremspedal
3 nicht mehr bewegt.
Eine erhöhte Reibung des Bremspedals 3 kann auf gleiche
Weise erkannt werden wie bei dem Einsatz von nur einem
Berührungsaufnehmer 5 oder von zwei redundanten Berührungs
aufnehmern 5a, 5b (wie oben erläutert). Auch hier wird die
Zeit ausgewertet, die zwischen dem Loslassen des Brems
pedals und dem Erreichen der Ruhestellung des Bremspedals 3
vergeht.
Die Reaktion des Bremssystems 2 auf die Erkennung einer
erhöhten Reibung des Bremspedals 3 erfolgt dadurch, daß die
Weg- oder Winkelsensormeßwerte der Pedalsensorik 6
ignoriert werden und nur noch der Kraftsensor ausgewertet
wird. Dadurch ist gewährleistet, daß der Fahrer weiterhin
dosierbar seinen Bremswunsch einstellen kann, auch wenn das
Bremspedal 3 nur noch mit einer erhöhten Reibung bewegt
werden kann.
Die Bremslichter können eingeschaltet werden, wenn nur der
Berührungsaufnehmer eine Berührung meldet oder dies von dem
Kraftsensor noch zusätzlich bestätigt wird.
Die Erfindung erzielt somit mittels zumindest eines Be
rührungsaufnehmers 5a, 5b eine einfache, schnelle und
kostengünstige Möglichkeit, mit der eindeutig und sicher
erkannt werden kann, wann der Fahrer das Bremspedalteil
berührt und wann er dieses nicht berührt. Durch diese
Erkennung kann ein Klemmen des Bremspedals 3 und ein
Bremspedal 3 mit einer erhöhten Reibung sicher und schnell
erkannt werden, damit der Bremswunsch des Fahrers auch bei
diesen mechanischen Fehlern nicht durch das Bremssystem 2
falsch erkannt wird, was zu sicherheitskritischen Zuständen
für die Insassen und das Fahrzeug führen kann.
Claims (21)
1. Vorrichtung zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern, mit
- - einem elektronischen Bremspedal (3), das mechanisch von einem Bremssystem (2) entkoppelt ist und eine Pedalmechanik enthält, die eine der Pedalbetätigung durch den Fahrer entsprechende Gegenkraft und eine der Pedalbetätigung entsprechende Pedalbewegung erzeugt,
- - einer Pedalsensorik (6) zur Erfassung des Fahrerbremswunsches und
- - einer Steuereinheit (1) zur Auswertung von
Ausgangssignalen der Pedalsensorik (6) und zur
entsprechenden Ansteuerung des Bremssystems (2),
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Berührungsaufnehmer (5) auf einer Trittfläche (4) des Bremspedals (3) angeordnet und mit der Steuereinheit (1) elektrisch verbunden ist,
oder
zumindest ein Kraftaufnehmer/Drehmomentaufnehmer zur Kraftmessung vorgesehen ist, der vor dem Entstehungsort eines Pedalmechanikfehlers angebracht ist
und
die Steuereinheit (1) auf einen Pedalmechanikfehler schließt, wenn das Bremspedal (3) nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer tmin nach der letzten durch den Berührungsaufnehmer (5) oder den Kraft-/Drehmomentauf nehmer erfaßten Bremspedalberührung durch den Fahrer in einer durch die Pedalsensorik (6) erfaßten Ausgangs stellung ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (1) auf eine klemmende Pedal
mechanik schließt, wenn nach Ablauf der vorbestimmten
Zeitdauer tmin nach der letzten Bremspedalberührung die
Pedalsensorik (6) konstante Sensorsignale und/oder eine
konstante Bremspedalauslenkung meldet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einer erkannten klemmenden Pedal
mechanik nur dann Sollwerte an das Bremssystem (2)
ausgegeben werden, wenn eine Pedalberührung erkannt
wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sollwert konstant ist oder linear und/oder
progressiv von einem festen Anfangsbremssollwert oder
von Null ausgehend ansteigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (1) auf eine erhöhte Pedalreibung
schließt, wenn nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer
tmin nach der letzten Bremspedalberührung die
Pedalsensorik (6) meldet, daß sich das Bremspedal (3)
nicht in der Ausgangsstellung befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer erkannten erhöhten Pedalreibung die Zeit,
die das Bremspedal (3) braucht, um in die Ausgangslage
zu gelangen, nachdem das Bremspedal (3) losgelassen
wurde, eine Bewegungsgeschwindigkeit des Bremspedals
(3) in Rückziehrichtung und/oder eine Bewegungsbe
schleunigung in Rückziehrichtung erfaßt werden, um
daraus einen Korrekturfaktor k zu ermitteln.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Pedalsensorik (6) erfaßte Fahrer
bremswunsch mit dem Korrekturfaktor k korrigiert wird,
um an das Bremssystem (2) einen korrigierten Bremssoll
wert auszugeben.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korrekturfaktor k abhängig von dem Pedalweg und
der Reibungsstärke verändert wird.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Zeitdauer
tmin von der Position, in der das Bremspedal (3) losge
lassen wird, abhängig ist, wobei die vorbestimmte Zeit
dauer tmin mit der Auslenkung des Bremspedals (3) in
Niederdrückrichtung zum Zeitpunkt des Loslassens
ansteigt.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Berührungsaufnehmer (5)
ein kapazitiver Aufnehmer, eine Tastfolie, ein
Tastschalter, ein berührungsabhängiger Widerstand, ein
optischer Aufnehmer und/oder ein Piezoelement ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung eines kapazitiven Aufnehmers auch
eine Fußannäherung an das Bremspedal (3) erfaßt und zur
Ermittlung des Bremssollwerts verwendet wird.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei redundante
Berührungsaufnehmer (5a, 5b) vorgesehen sind, die
nebeneinander oder hintereinander an der Trittfläche
(4) des Bremspedals (3) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Berührungsaufnehmer (5a, 5b) mit einer
getrennten Spannungsversorgung verbunden ist.
14. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Berührungsaufnehmer (5a, 5b) auch bei einer Nichtbe
rührung einen definierten Sensorwert ausgeben, so daß
überwacht werden kann, ob der oder die Berührungs
aufnehmer (5a, 5b) funktionstüchtig sind.
15. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die Pedalsensorik (6)
auch in der Ausgangslage des Bremspedals (3) einen
0 definierten Sensorwert ungleich Null ausgeben, um zu
überwachen, ob die Pedalsensorik (6) noch mit Spannung
versorgt wird, wobei dann, wenn der oder die Be
rührungsaufnehmer (5a, 5b) keinen Fußkontakt erfassen,
ein Offset der Pedalsensorik (6) überprüft und/oder
eingestellt werden kann.
16. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Berührungsaufnehmer
(5) und ein vor dem Entstehungsort des Pedalmechanik
fehlers angeordneter Kraftsensor verwendet werden.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erkennung eines klemmenden Pedals und einer
erhöhten Pedalreibung nur noch die Signale des Kraft
sensors zur Ermittlung des Bremssollwerts ausgewertet
werden, so daß der Fahrer noch dosiert bremsen kann.
18. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß Bremslichter des
Fahrzeugs bei einer Berührungsmeldung des oder der
Berührungsaufnehmer (5a, 5b) und/oder bei einer
Krafterfassung des Kraftsensors eingeschaltet werden.
19. Verfahren zur Erkennung von Pedalmechanikfehler, mit
den Schritten:
- Erfassen von Ausgangssignalen von zumindest einem
Berührungsaufnehmer (5), der an einer Trittfläche (4)
eines Bremspedals (3) angeordnet und mit einer
Steuereinheit (1) elektrisch verbunden ist
und
- Ermitteln eines Pedalmechanikfehlers durch die
Steuereinheit (1), wenn das Bremspedal (3) nicht
innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer tmin nach der
letzten durch den Berührungsaufnehmer erfaßten
Bremspedalberührung durch den Fahrer in einer durch
die Pedalsensorik (6) erfaßten Ausgangsstellung ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19933517A DE19933517A1 (de) | 1998-10-27 | 1999-07-16 | Vorrichtung und Verfahren zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19849414 | 1998-10-27 | ||
DE19911567 | 1999-03-16 | ||
DE19933517A DE19933517A1 (de) | 1998-10-27 | 1999-07-16 | Vorrichtung und Verfahren zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19933517A1 true DE19933517A1 (de) | 2000-05-31 |
Family
ID=26049779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19933517A Withdrawn DE19933517A1 (de) | 1998-10-27 | 1999-07-16 | Vorrichtung und Verfahren zur Erkennung von Pedalmechanikfehlern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19933517A1 (de) |
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CN104960510A (zh) * | 2015-07-17 | 2015-10-07 | 洛阳师范学院 | 机动车紧急情况下油门变刹车安全控制系统的操作方法 |
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-
1999
- 1999-07-16 DE DE19933517A patent/DE19933517A1/de not_active Withdrawn
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