DE102008024661A1

DE102008024661A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen eines Kreisausfalls eines Fahrzeugbremssystems

Info

Publication number: DE102008024661A1
Application number: DE102008024661A
Authority: DE
Inventors: Thorsten Averbeck; Jürgen Eickhoff; Helmut Kortschakowski
Original assignee: Wabco GmbH
Current assignee: ZF CV Systems Hannover GmbH
Priority date: 2008-05-21
Filing date: 2008-05-21
Publication date: 2009-11-26
Also published as: US20090292415A1; US8087732B2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erkennen eines Kreisausfalls eines Fahrzeugbremssystems. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Erkennen eines Kreisausfalls eines Fahrzeugbremssystems, wobei das Bremssystem einen ersten Bremskreis (15a), einen zweiten Bremskreis (15b), einen Zweikreis-Bremsgeber (1), eine erste Steuerleitung (16a) und eine zweite Steuerleitung (16b) umfasst, wobei erster Bremskreis ein erstes Ventil (9a) zum Regeln des Bremsdrucks im ersten Bremskreis (15a) und einen ersten Drucksensor (5a) zum Messen des Drucks im ersten Bremskreis (15a) aufweist und zweiter Bremskreis ein zweites Ventil (9b) zum Regeln des Bremsdrucks im zweiten Bremskreis (15b) und einem zweiten Drucksensor (5b) zum Messen des Drucks im zweiten Bremskreis (15b) aufweist und der Bremsgeber (1) über die erste Steuerleitung (16a) mit dem ersten Ventil zum Steuern des ersten Ventils (9a) und über die zweite Steuerleitung (16b) mit dem zweiten Ventil (9b) zum Steuern des zweiten Ventils (9b) verbunden ist, enthält die Schritte: a) während Betätigung des Bremsgebers (1) Ermittlung einer ersten Druckdifferenz (DM1) im ersten Bremskreis (15a) und einer zweiten Druckdifferenz (DM2) im zweiten Bremskreis (15b); b) Ermittlung eines ersten Vergleichswertes (V1) aus der ersten und der zweiten Druckdifferenz (DM1, DM2).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erkennen eines Kreisausfalls eines Fahrzeugbremssystems, insbesondere eines hydraulischen Bremssystems.
Es sind zweikreisige, hydraulische Bremssysteme bekannt, wobei das Bremssystem einen ersten Bremskreis, einen zweiten Bremskreis, einen Zweikreis-Bremsgeber, wie einen Hauptbremszylinder, eine erste Steuerleitung, und eine zweite Steuerleitung umfasst, wobei erster Bremskreis ein erstes Ventil zum Regeln des Bremsdrucks im ersten Bremskreis aufweist, und zweiter Bremskreis ein zweites Ventil zum Regeln des Bremsdrucks im zweiten Bremskreis aufweist, und der Bremsgeber über die erste Steuerleitung mit dem ersten Ventil zum Steuern des ersten Ventils und über die zweite Steuerleitung mit dem zweiten Ventil zum Steuern des zweiten Ventils verbunden ist. Durch Betätigung des Bremsgebers, beispielsweise mittels einem Bremspedal, das mit dem Bremsgeber in Wirkverbindung steht, ist über die Steuerung des ersten und zweiten Ventils der Bremsdruck in dem jeweiligen Bremskreis regelbar, und damit die Bremskraft regelbar, die auf mit dem jeweiligen Bremskreis verbundene über ein Druckmedium steuerbare Radbremsen wirken.
Nachteil eines derartigen Bremssystems ist, dass insbesondere eine Fehlfunktion oder ein Ausfall in dem Abschnitt Bremsgeber-Steuerleitungen-Ventile nicht erkannt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, bei einem derartigen Bremssystem insbesondere Fehlfunktionen in dem Abschnitt Bremsgeber-Steuerleitungen-Ventile zu erkennen.
Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren und eine Vorrichtung nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung sieht ein Verfahren zum Erkennen eines Kreisausfalls eines Fahrzeugbremssystems vor, wobei das Bremssystem einen ersten Bremskreis, einen zweiten Bremskreis, einen Zweikreis-Bremsgeber, eine erste Steuerleitung, und eine zweite Steuerleitung umfasst, wobei erster Bremskreis ein erstes Ventil zum Regeln des Bremsdrucks im ersten Bremskreis und einen ersten Drucksensor zum Messen des Drucks im ersten Bremskreis aufweist, und zweiter Bremskreis ein zweites Ventil zum Regeln des Bremsdrucks im zweiten Bremskreis und einen zweiten Drucksensor zum Messen des Drucks im zweiten Bremskreis aufweist, und der Bremsgeber über die erste Steuerleitung mit dem ersten Ventil zum Steuern des ersten Ventils und über die zweite Steuerleitung mit dem zweiten Ventil zum Steuern des zweiten Ventils verbunden ist, mit den Schritten a) während Betätigung des Bremsgebers Ermittelung einer ersten Druckdifferenz im ersten Bremskreis und eine zweite Druckdifferenz im zweiten Bremskreis; b) Ermittelung eines ersten Vergleichswertes aus der ersten und der zweiten Druckdifferenz.
Vorzugsweise wird der erste Vergleichswert aus der prozentualen Abweichung der ersten Druckdifferenz zur zweiten Druckdifferenz gebildet. Alternativ kann der erste Vergleichswert beispielsweise auch aus der Differenz der ersten Druckdifferenz und der zweiten Druckdifferenz gebildet werden. Andere mathematische Funktionen sind ebenfalls möglich.
Eine deutliche Abweichung von erster und zweiter Druckdifferenz, repräsentiert durch den ersten Vergleichswert, signalisiert das Vorliegen einer Fehlfunktion. Eine derartige Fehlfunktion kann insbesondere darauf beruhen, dass das erste oder das zweite Ventil nicht ordnungsgemäß vom Bremsgeber angesteuert wurde, also im Bereich Bremsgeber-Steuerleitungen-Ventile ein Fehler liegt. Der Fehler wird in dem Bremskreis vermutet, in dem die Druckdifferenz kleiner ist als die im anderen Bremskreis. Der fehlerbehaftete Bremskreis lässt sich insbesondere durch eine vorzeichenabhängiger Bestimmung des Vergleichswertes erkennen, was erfindungsgemäß bevorzugt ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist neben oben genannten Komponenten zusätzlich eine Steuereinheit auf, die mit ersten und zweitem Drucksensor und Bremsgeber kommunikativ verbunden ist, wobei die Steuereinheit derart eingerichtet ist, dass aus während Betätigung des Bremsgebers gemessenen Druckwerten des ersten Drucksensors im ersten Bremskreis eine erste Druckdifferenz und aus während Betätigung des Bremsgebers gemessenen Druckwerten des zweiten Drucksensors im zweiten Bremskreis eine zweite Druckdifferenz ermittelt wird, und anhand einer mathematischen Funktion aus erster und zweiter Druckdifferenz ein erster Vergleichswert berechnet wird.
Vorzugsweise umfasst das Bremssystem eine mittels der Steuereinheit aktivierbare Warneinrichtung, und die Steuereinheit ist derart eingerichtet, dass diese in Abhängigkeit des ersten Vergleichswertes die Warneinrichtung aktiviert. Eine derartige Warneinrichtung kann beispielsweise zur Abgabe von akustischen, haptischen und/oder optischen Signalen ausgebildet sein, beispielsweise als Signallämpchen, Anzeige in einem Display oder ein Lautsprechersystem. Durch eine derartige aktivierbare Warneinrichtung lässt sich insbesondere eine Fahrzeugführer warnen, dass eine Fehlfunktion des Bremssystems vorliegt.
Das Bremssystem ist vorzugsweise ein hydraulisches Bremssystem, allerdings ist die Erfindung auf ein derartiges Bremssystem nicht beschränkt.
Vorzugsweise wird im Schritt a) zur Ermittlung der ersten und der zweiten Druckdifferenz zunächst während des Übergangs vom unbetätigten Zustand des Bremsgebers in den betätigten Zustand ein erster Druckanfangswert im ersten Bremskreis und ein zweiter Druckanfangswert im zweiten Bremskreis gemessen, und die erste Druckdifferenz aus der Differenz zwischen dem ersten Druckanfangswert und einem nachfolgend noch während der Betätigung des Bremsgebers gemessenen ersten Druckwert im ersten Bremskreis gebildet, und zweite Druckdifferenz aus der Differenz wischen dem zweiten Druckanfangswert und einem nachfolgend noch während der Betätigung des Bremsgebers gemessenen zweiten Druckwert im zweiten Bremskreis gebildet, vorzugsweise vorzeichenrichtig. Besonders vorteilhaft ist es, innerhalb eines fest gelegten ersten Zeitabschnitts im ersten und/oder im zweiten Bremskreis mehrere Druckwerte zu ermitteln und als ersten Druckwert den Druckwert mit der maximalen Abweichung vom ersten Druckanfangswert fest zu legen, und als zweiten Druckwert den Druckwert mit der maximalen Abweichung vom zweiten Druckanfangswert festzulegen. Hierdurch kann das Risiko vermindert werden, dass bei Schwankungen der Druckwerte für die Berechnung der Druckdifferenzen Druckwerte genommen werden, die im Vergleich zu anderen Druckwerten innerhalb des Zeitabschnitts außergewöhnlich gering von den Druckanfangswerten abweichen. Letzteres würde das Erkennen einer Fehlfunktion erschweren oder sogar verhindern.
Vorzugsweise wird innerhalb eines festgelegten zweiten Zeitabschnitts, der mit dem Übergang des Bremsgebers vom unbetätigten in den betätigten Zustand beginnt, im ersten und im zweiten Bremskreis jeweils ein oder mehrere Druckwerte ermittelt, und das Verfahren, falls die maximale Differenz der Druckwerte des ersten Bremskreises mit dem ersten Druckanfangswert und die maximale Differenz der Druckwerte des zweiten Bremskreises mit dem zweiten Druckanfangswert außerhalb eines festgelegten Bereiches liegen, beendet. Hierdurch wird insbesondere der Fall berücksichtigt, dass der Bremsgeber nur schwach betätigt wird, und die in diesem Fall erzeugten Druckdifferenzen eine genügend deutliche Fehlererkennung nicht ermöglichen. Bevorzugt ist, dass der zweite Zeitabschnitt kürzer ist als der erste Zeitabschnitt.
Der Bereich kann auch durch Schwellenwerte bestimmt sein, beispielsweise in der Form, dass eine maximale Differenz der Druckwerte jeweils kleiner ist als ein festgelegter Schwellenwert. Auch können mehrere Bereiche vorgesehen sein, insbesondere gesondert für den jeweiligen Bremskreis.
Vorzugsweise wird in einem Schritt c) beim Übergang vom betätigten in den unbetätigten Zustand des Bremsgebers eine erste Druckenddifferenz aus der Differenz von erstem Druckanfangswert und momentanen Druckwert im ersten Bremskreis gebildet, und eine zweite Druckenddifferenz aus der Differenz vom zweiten Druckanfangswert und momentanem Druckwert im zweiten Bremskreis gebildet, und ein zweiter Vergleichswert aus der ersten Druckenddifferenz und der zweiten Druckenddifferenz gebildet. Vorzugsweise wird der zweite Vergleichswert nach der selben mathematischen Funktion gebildet wie der erste Vergleichswert. Die genannten Berechnungsmöglichkeiten gelten entsprechend.
Vorzugsweise wird in einem Schritt d1) eine Warneinrichtung des Bremssystems aktiviert, wenn der erste Vergleichswert außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs liegt.
Der erste Wertebereich umfasst Vergleichswerte, die den fehlerfreien Betrieb des Bremssystems charakterisieren, also „normale” Vergleichswerte. Werte außerhalb des Wertebereichs deuten darauf hin, dass eine Fehlfunktion des Bremssystems vorliegt.
Grundsätzlich ist es möglich, mehrere Wertebereiche vorzusehen. Insbesondere kann der Wertebereich auch durch einen Schwellenwert bestimmt sein, indem der Schwellenwert die Grenze des Wertebereichs kennzeichnet.
Als alternative oder als Ergänzung wird vorzugsweise in einem Schritt d2) eine Warneinrichtung des Bremssystems aktiviert, wenn der erste Vergleichswert außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs liegt, und wenn der zweite Vergleichswert außerhalb eines festgelegten zweiten Wertbereichs liegt.
Auch der zweite Wertebereich umfasst Vergleichswerte, die den fehlerfreien Betrieb des Bremssystems charakterisieren, also „normale” Vergleichswerte. Die Überprüfung, ob der zweite Vergleichswert außerhalb des zweiten Wertebereichs liegt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine vom Verfahren erkannte Abweichung vom Normalverhalten des Bremssystems tatsächlich auf einer Funktionsstörung beruht.
Zusätzlich oder alternativ wird in einem Schritt d3) ein Fehlerzähler um einen festgelegten ersten Wert erhöht, wenn der erste Vergleichswert außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs liegt.
Die Einführung eines Fehlerzählers ermöglicht es, die Genauigkeit zu erhöhen, dass eine vom Verfahren erkannte anormale Abweichung tatsächlich auf einer Funktionsstörung des Bremssystems beruht. So können beispielsweise erst dann Maßnahmen ergriffen werden, wie die Aktivierung einer Warneinrichtung, wenn der Fehlerzähler außerhalb eines festgelegten dritten Wertebereiches liegt. Die Grenzen dieses dritten Wertebereiches können insbesondere so gesetzt sein, dass das Verfahren unmittelbar aufeinanderfolgend nicht nur eine, sondern mehrere anormale Abweichungen der Druckdifferenzen erkennen muss, damit der Fehlerzähler außerhalb des dritten Wertebereiches liegt.
Den Fehlerzähler um einen festgelegten ersten Wert zu erhöhen, ist erfindungsgemäß bevorzugt. Alternativ kann auch eine andere mathematische Funktion gewählt werden, um den ursprünglichen Wert des Fehlerzählers zu verändern.
In einem alternativen Schritt d3) wird der Fehlerzähler um einen festgelegten festen Wert erhöht, wenn der erste Vergleichswert außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs liegt, und wenn der zweite Vergleichswert außerhalb eines festgelegten zweiten Wertebereichs liegt.
Bevorzugt ist, dass der Fehlerzähler nur erhöht wird, wenn der Bremsdruck nicht durch andere Maßnahmen beeinflusst wurde, wie beispielsweise durch Aktivierung einer Pumpe innerhalb des Bremssystems, durch Ventilbetätigungen an Einlass- und Auslassventilen des Bremssystems, oder durch Zuschaltung einer Parkbremse.
Vorzugsweise wird in einem Schritt d4) der Fehlerzähler um einen festgelegten zweiten Wert erniedrigt, wenn der erste Vergleichswert nicht außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs liegt und/oder ggf. wenn der zweite Vergleichswert nicht außerhalb eines festgelegten zweiten Wertebereichs liegt. Auf diese Weise kann berücksichtigt werden, dass nicht zwangsläufig jede vom Verfahren erkannte anormale Abweichung der Druckdifferenzen eine Fehlfunktion des Bremssystems zu Grunde liegt, oder aber auch dass eine Fehlfunktion des Bremssystems nur manchmal von dem Verfahren erkannt wird. Das Verhältnis zwischen erstem und zweitem Wert spiegelt dabei die Empfindlichkeit des Verfahrens wieder. Anstelle einer Erhöhung des Fehlerzählers mit einem ersten Wert und Erniedrigung des Zählerzählers mit einem zweiten Wert können natürlich auch andere Algorithmen ver wendet werden. Des Weiteren wird dieser Schritt d4) vorzugsweise nur dann aufgeführt, wenn der Bremsdruck nicht durch andere Maßnahmen beeinflusst wurde, wie beispielsweise durch oben genannte Maßnahmen.
Vorzugsweise weist das Bremssystem Mittel zum Erhöhen des Bremsdrucks im ersten und im zweiten Bremskreis auf. In einem Schritt e), wenn der Fehlerzähler außerhalb eines festgelegten dritten Wertebereiches liegt, wird überprüft, ob der Drucksensor in dem Bremskreis, dessen in Schritt a) gemessene Druckdifferenz kleiner ist als die des anderen Bremskreises, fehlerfrei arbeitet, und, falls letzteres der Fall ist, in einem Schritt f) eine Warneinrichtung aktiviert wird. Eine Überprüfung des Drucksensors in dem möglicherweise funktionsgestörten Bremskreis erfolgt vorzugsweise, indem in diesem Bremskreis der Druck erhöht wird, beispielsweise durch Aktivierung einer sich in diesem Bremskreis befindenden Pumpe, und registriert wird, ob der Drucksensor eine Druckerhöhung erkennt oder nicht.
Vorzugsweise wird der Fehlerzähler auf einen Anfangswert gesetzt, wenn eine Zündung des Fahrzeugs ausgeschaltet ist, bereits ein anderer Fehler innerhalb des Bremssystems festgestellt wurde und/oder das Bremssystem oder Teile davon sich im Diagnosebetrieb befinden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles, welches durch mehrere Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Dabei zeigt:
1 ein schematisches Bild eines hydraulischen Bremssystems,
2 ein Schema, das die kommunikative Verbindung zwischen einem Teil der Komponenten des Bremssystems darstellt, und
3 ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes hydraulisches Bremssystem, das derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass es einen Kreisausfall des Fahrzeugbremssystems erkennen kann. Das Bremssystem umfasst einen ersten Bremskreis 15a, einen zweiten Bremskreis 15b, einen Zweikreis-Bremsgeber 1, hier ein Tandem-Hauptbremszylinder, eine erste Steuerleitung 16a und eine zweite Steuerleitung 16b. Erster Bremskreis 15a weist ein erstes Ventil 9a zum Regeln des Bremsdrucks im ersten Bremskreis 15a, einen ersten Drucksensor 5a zum Messen des Drucks im ersten Bremskreis 15a, einen Druckmittelvorratsbehälter 4a, eine Pumpe 3a, über den Bremsdruck regelbare Radbremsen 19a, und Einlas- und Auslassventile 6a bzw. 7a auf. Der erste Bremskreis 15a ist mit einem Druckmittelbehälter 2 verbunden.
Zum Erhöhen des Drucks im ersten Bremskreis 15a wird die Pumpe 3a aktiviert, die den Bremskreis 15a Druckmittel aus dem Druckmittelbehälter 2 zuführt. In dem Druckmittelvorratsbehälter 4a wird ein Druckmittelvorrat aufgebaut. Der Druck wird durch den Drucksensor 5a gemessen. Durch Betätigung des Hauptbremszylinders 1, beispielsweise durch Drücken eines Bremspedals, wird das Ventil 9a, hier ein Relais-Ventil, geschaltet, wodurch sich mittels Öffnen der Eingansventile 6a der Bremsdruck an den Radbremsen 15a erhöht. Die Einlassventile sind im Ruhezustand geöffnet und können bei Bedarf geschlossen werden, beispielsweise um weiteren Druckanstieg in den Radbremsen zu verhindern. Durch die Speicherung von Druckmittel im Vorratsbehälter 4a wird gewährleistet, dass der zur Verfügung stehende Bremsdruck ausreichend hoch ist und gleichzeitig ausreichend Druckmittel-Volumen zur Verfügung steht.
Über Betätigung der Auslassventile 7a kann der auf die Radbremsen 19a wirkende Bremsdruck abgebaut werden. Das Druckmittel wird in diesem Falle über eine Rückleitung 18 zum Reservoir 2 zurückgeführt.
Der zweite Bremskreis 15b ist entsprechend dem ersten Bremskreis 15a ausgebildet, weist also ebenfalls eine Pumpe 3b, einen Vorratsbehälter 4b, einen Drucksensor 5b, ein Relais-Ventil 9b, Einlassventile 6b, Auslassventile 7b und Radbremsen 19b auf. Gemeinsam mit dem ersten Bremskreis 15a ist auch der zweite Bremskreis 15b an einem Druckmittel- Reservoir 2 angeschlossen.
Des Weiteren weist das Bremssystem eine Parkbremse 17 auf. Diese umfasst insbesondere einen Bremszylinder 11, über den die Parkbremse der Parkbremsvor richtung steuerbar ist, und ein Parkbremsventil 10. Über das Bremsventil 10 ist der Parkbremszylinder 11 mit dem zweiten Bremskreis 15b, als auch mit der Rückleitung 18 zum Reservoir 2 verbindbar.
Das Bremssystem weist zudem eine elektronische Steuereinheit 12 auf (gezeigt in 2). Die Steuereinheit 12 ist über elektrische Verbindungen 14 kommunikativ mit dem Hauptbremszylinder 1, den Drucksensoren 5a, 5b, den Pumpen 3a, 3b und einer Warneinrichtung 13 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit 12 zudem direkt an einer Hydraulikeinheit, welche die Drucksensoren 5a, 5b, sowie die Pumpen 3a, 3b beinhaltet, angebracht. Alternativ wäre auch die Nutzung eines CAN-Datenbus möglich. Die Warneinrichtung 13 umfasst ein Anzeigeelement, hier ein Display, durch das eine Fehlerwarnung angezeigt werden kann. Insbesondere ist die Warneinrichtung 13 durch die Steuereinheit 12 aktivierbar.
3 zeigt ein Ablaufdiagramm zum Erkennen eines Kreisausfalls in dem Bremssystem, insbesondere in dem Bereich Hauptzylinder 1 – Steuerleitungen 16a, 16b – Relais-Ventile 9a, 9b.
Zunächst wird bei Betätigung einer Zündung des Fahrzeugs ein Fehlerzähler FZ auf den Wert FZ0 = 0 gesetzt. Ebenfalls wird der Fehlerzähler FZ mit dem Wert 0 geladen, wenn sich die Steuereinheit 12 in einem Diagnosebetrieb befindet und/oder bereits ein anderer Fehler innerhalb des Bremssystems festgestellt wurde.
Danach wird überprüft, ob der Bremsgeber, hier der Hauptbremszylinder 1, betätigt wurde. Ist die Fahrzeuggeschwindigkeit v größer als ein Schwellenwert v0, hier 8 Stundenkilometer, so wird die Sequenz zur Fehlererkennung gestartet. Während des Übergangs vom unbetätigten Zustand des Bremszylinders 1 in den betätigten Zustand wird ein erster Druckanfangswert DA1 im ersten Bremskreis 15a und ein zweiter Druckanfangswert DA2 im zweiten Bremskreis 15b durch den ersten Drucksensor 5a bzw. den zweiten Drucksensor 5b gemessen und die Werte durch die Steuereinheit 12 gespeichert. Innerhalb eines festgelegten ersten Zeitabschnitts Z1, hier die folgenden zwei Sekunden, werden im ersten und im zweiten Bremskreis 15a, 15b zyklisch jede 5 Millisekunden Druckwerte ermittelt und die Differenz zum Druckanfangswert DA1 bzw. DA2 ermittelt. Die maximale Druckdifferenz DM1 im ersten Bremskreis und die maximale Druckdifferenz DM2 im zweiten Bremskreis 15b während des Zeitabschnitts Z1 wird unter Beachtung des richtigen Vorzeichens durch die Steuereinheit 12 gespeichert. Des Weiteren wird innerhalb eines auf die Betätigung des Bremsgebers 1 folgenden Zeitabschnitt Z2, der hier eine Sekunde beträgt, im ersten und im zweiten Bremskreis 15a, 15b aus den gemessenen Druckwerten durch Bildung der Differenz mit den Druckanfangswerten DA1 bzw. DA2 die maximale Differenz DS1 der Druckwerte des ersten Bremskreises 15a und die maximale Differenz DS2 der Druckwerte des zweiten Bremskreises 15b, die die Druckabsenkung in den Bremskreisen wiedergeben, ermittelt. Ist die Druckabsenkung DS1, DS2 in beiden Bremskreisen 15a, 15b jeweils kleiner als ein Schwellenwert S, in diesem Fall beispielsweise 5 bar, wird die Sequenz beendet.
Ist die Druckabsenkung DS1 und DS2 in einem der Bremskreise größer als der Schwellenwert S, so wird die prozentuale Abweichung V1 von erster maximaler Druckdifferenz DM1 und zweiter maximaler Druckdifferenz DM2 berechnet. Ist der Betrag der prozentualen Abweichung V1 kleiner als ein Schwellenwert W1, d. h. in diesem Ausführungsbeispiel, ist die maximale Druckdifferenz DM1, DM2 mit dem kleineren Wert nicht kleiner als 20 Prozent der maximalen Druckdifferenz DM1, DM2 mit dem größeren Wert, so wird die Sequenz beendet. Ist der Betrag der prozentualen Abweichung V1 gleich oder größer als W1, in diesem Fall also die maximale Druckdifferenz DM1, DM2 mit dem kleineren Wert kleiner als 20 Prozent der maximalen Druckdifferenz DM1, DM2 mit dem größeren Wert, so wird in einem folgenden Schritt gewartet, bis der Bremsgeber 1 vom betätigten in den unbetätigten Zustand übergeht. Beim Übergang vom betätigten in den unbetätigten Zustand des Bremsgebers 1 wird eine erste Druckenddifferenz DE1 aus der Differenz vom ersten Druckanfangswert DA1 und momentanen Druckwert im ersten Bremskreis 15a gebildet, und eine zweite Druckenddifferenz DE2 aus der Differenz vom zweiten Druckanfangswert DA2 und momentanem Druckwert im zweiten Bremskreis 15b gebildet, und durch Berechnung der prozentualen Abweichung von erster Druckenddifferenz DE1 zur zweiten Druckenddifferenz DE2 ein zweiter Vergleichswert V2 gebildet.
Ist der Betrag der prozentualen Abweichung V2 kleiner als ein Schwellenwert W2, d. h. in diesem Ausführungsbeispiel, ist die Druckenddifferenz DE1, DE2 mit dem kleineren Wert nicht kleiner als 20 Prozent der Druckenddifferenz DE1, DE2 mit dem größeren Wert, so wird der Fehlerzähler FZ um einen Wert FZW2, der hier gleich 1 ist, reduziert, und die Sequenz beendet. Ist der Betrag der prozentualen Abweichung V2 gleich oder größer als W2, hier also die Druckenddifferenz DE1, DE2 mit dem kleineren Wert kleiner als 20 Prozent der Druckenddifferenz DE1, DE2 mit dem größeren Wert, so wird der Fehlerzähler FZ um einen ersten Wert FZW1 erhöht, wobei FZW1 in diesem Falle den Wert „10” besitzt.
Der Fehlerzähler FZ wird allerdings nur erniedrigt, wenn in dem Zeitabschnitt, beginnend mit der Ermittlung der Druckanfangswerte DA1, DA2 bis zur Bestimmung der Druckwerte für die Ermittlung der ersten und zweiten Druckenddifferenz DE1, DE2, die Pumpen 3a, 3b nicht angesteuert wurden, die Einlass- oder Auslassventile 6a, 6b bzw. 7a, 7b der Radbremsen 19a, 19b nicht betätigt wurden, oder keine andere Maßnahmen erfolgt sind, die den Bremsdruck innerhalb der Bremskreise 15a, 15b beeinflusst haben, beispielsweise Betätigung der Parkbremsvorrichtung 17. Auch wird der Fehlerzähler FZ nicht um den Wert FZW1 erhöht, wenn derartige Bedingungen vorgelegen haben.
Ist der Wert des Fehlerzählers FZ kleiner als ein Schwellenwert W3, hier ≥ 20, so wird die Sequenz beendet.
Ist der Fehlerzähler FZ ≥ W3, so erfolgt eine Testansteuerung des Pumpenmotors vom vermeintlich defektem Bremskreis mit einer zeitlich begrenzten Dauer, hier von zwei Sekunden. Der vermeintlich defekte Bremskreis kann durch die Vorzeichen richtige Berechnungen der maximalen Druckdifferenzen DM1, DM2 bestimmt werden. Wenn sich der Speicherdruck DA in diesem Bremskreis in Folge der Aktivierung der Pumpe um einen bestimmten Betrag DÄO, hier 3 bar, erhöht hat, ist dies ein sicheres Indiz dafür, dass der Drucksensor dieses Bremskreises in Ordnung ist, und die von diesem Drucksensor gemessene, im Vergleich zur maximalen Druckdifferenz des anderen Bremskreises wesentlich geringere maximale Druckdifferenz durch einen Kreisausfall verursacht wurde, insbesondere im Abschnitt Bremsgeber 1, Steuerleitungen 16a, 16b und Relais-Ventile 9a, 9b. In diesem Fall wird ein Fehler für diesen Bremskreis gespeichert und die Warneinrichtung 13 aktiviert.
Die Steuereinheit 12 übernimmt die Auswertung der durch die Drucksensoren 5a, 5b gemessenen Druckwerte, Bildung der Druckdifferenzen, Speichern der Werte, Zurücksetzung, Erhöhen, Erniedrigen des Fehlerzählers, Vergleichen der Druckdifferenzen und des Fehlerzählerwerts mit genannten Schwellenwerten, Durchführung der Testansteuerung und Aktivierung der Warneinrichtung. Diese umfasst dementsprechend ausgebildete Komponenten oder Programmcodes und ist zur Durchführung der genannten Verfahrensschritte geeignet eingerichtet. Damit ist das Bremssystem in der Lage, eigenständig einen Kreisausfall zu erkennen.

Claims

Verfahren zum Erkennen eines Kreisausfalls eines Fahrzeugbremssystems, wobei das Bremssystem einen ersten Bremskreis (15a), einen zweiten Bremskreis (15b), einen Zweikreis-Bremsgeber (1), eine erste Steuerleitung (16a), und eine zweite Steuerleitung (16b) umfasst, wobei erster Bremskreis ein erstes Ventil (9a) zum Regeln des Bremsdrucks im ersten Bremskreis (15a) und einen ersten Drucksensor (5a) zum Messen des Drucks im ersten Bremskreis (15a) aufweist, und zweiter Bremskreis ein zweites Ventil (9b) zum Regeln des Bremsdrucks im zweiten Bremskreis (15b) und einen zweiten Drucksensor (5b) zum Messen des Drucks im zweiten Bremskreis (15b) aufweist, und der Bremsgeber (1) über die erste Steuerleitung (16a) mit dem ersten Ventil (9a) zum Steuern des ersten Ventils (9a) und über die zweite Steuerleitung (16b) mit dem zweiten Ventil (9b) zum Steuern des zweiten Ventils (9b) verbunden ist, enthaltend die Schritte: a) während Betätigung des Bremsgebers (1) Ermittelung einer ersten Druckdifferenz (DM1) im ersten Bremskreis (15a) und einer zweiten Druckdifferenz (DM2) im zweiten Bremskreis (15b); b) Ermittelung eines ersten Vergleichswertes (V1) aus der ersten und der zweiten Druckdifferenz (DM1, DM2).
Verfahren nach Anspruch 1, wobei der erste Vergleichswert (V1) aus der prozentualen Abweichung der ersten Druckdifferenz (DM1) zur zweiten Druckdifferenz (DM2) gebildet wird, oder der erste Vergleichswert aus der Differenz der ersten Druckdifferenz (DM1) und der zweiten Druckdifferenz (DM2) gebildet wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Schritt a) zur Ermittelung der ersten und der zweiten Druckdifferenz (DM1, DM2) zunächst während des Übergangs vom unbetätigten Zustand des Bremsgebers (1) in den betätigten Zustand ein erster Druckanfangswert (DA1) im ersten Bremskreis (15a) und ein zweiter Druckanfangswert (DA2) im zweiten Bremskreis (15b) gemessen wird, und die erste Druckdifferenz (DM1) aus der Differenz zwischen dem ersten Druckanfangswert (DA1) und einem nachfolgend noch während der Betätigung des Bremsgebers (1) gemesse nen ersten Druckwert im ersten Bremskreis (15a) gebildet wird, und zweite Druckdifferenz (DM2) aus der Differenz zwischen dem zweiten Druckanfangswert (DA2) und einem nachfolgend noch während der Betätigung des Bremsgebers (1) gemessenen zweiten Druckwert im zweiten Bremskreis (15b) gebildet wird.
Verfahren nach Anspruch 3, wobei innerhalb eines festgelegten ersten Zeitabschnitts (Z1) im ersten und/oder im zweiten Bremskreis (15a, 15b) mehrere Druckwerte ermittelt werden, und als erster Druckwert der Druckwert mit der maximalen Abweichung vom ersten Druckanfangswert (DA1) festgelegt wird, und als zweiter Druckwert der Druckwert mit der maximalen Abweichung vom zweiten Druckanfangswert (DA2) festgelegt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei innerhalb eines festgelegten zweiten Zeitabschnitts (Z2), der mit dem Übergang des Bremsgebers (1) vom unbetätigten in den betätigten Zustand beginnt, im ersten und im zweiten Bremskreis (15b) jeweils ein oder mehrere Druckwerte ermittelt werden, und das Verfahren, falls die maximale Differenz (DS1) der Druckwerte des ersten Bremskreises (15a) mit dem ersten Druckanfangswert (DA1) und die maximale Differenz (DS2) der Druckwerte des zweiten Bremskreises (15b) mit dem zweiten Druckanfangswert (DA2) außerhalb eines festgelegten Bereiches (S) liegen, beendet wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass in einem Schritt c) beim Übergang vom betätigten in den unbetätigten Zustand des Bremsgebers (1) eine erste Druckenddifferenz (DE1) aus der Differenz von erstem Druckanfangswert (DA1) und momentanem Druckwert im ersten Bremskreis (15a) gebildet wird, und eine zweite Druckenddifferenz (DE2) aus der Differenz von zweitem Druckanfangswert (DA2) und momentanem Druckwert im zweiten Bremskreis (15b) gebildet wird, und ein zweiter Vergleichswert (V2) aus der ersten Druckenddifferenz (DE1) und der zweiten Druckenddifferenz (DE2) gebildet wird.
Verfahren nach Anspruch 6, wobei der zweite Vergleichswert (V2) aus der prozentualen Abweichung der ersten Druckenddifferenz (DE1) zur zweiten Druckenddifferenz (DE2) gebildet wird, oder der zweite Vergleichswert aus der Differenz der ersten Druckenddifferenz (DE1) und der zweiten Druckenddifferenz (DE2) gebildet wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt d1) eine Warneinrichtung (13) des Bremssystems aktiviert wird, wenn der erste Vergleichswert (V1) außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs (W1) liegt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung mit Anspruch 6 oder 7, wobei in einem Schritt d2) eine Warneinrichtung (13) des Bremssystems aktiviert wird, wenn der erste Vergleichswert (V1) außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs (W1) liegt, und wenn der zweite Vergleichswert (V2) außerhalb eines festgelegten zweiten Wertebereichs (W2) liegt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt d3) ein Fehlerzähler (FZ) um einen festgelegten ersten Wert (FZW1) erhöht wird, wenn der erste Vergleichswert (V1) außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs (W1) liegt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 in Verbindung mit einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei in einem Schritt d3) ein Fehlerzähler (FZ) um einen festgelegten ersten Wert (FZW1) erhöht wird, wenn der erste Vergleichswert (V1) außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs (W1) liegt, und wenn der zweite Vergleichswert (V2) außerhalb eines festgelegten zweiten Wertebereichs (W1) liegt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei in einem Schritt d3) ein Fehlerzähler (FZ) um einen festgelegten ersten Wert (FZW1) erhöht wird, wenn der erste Vergleichswert (V1) außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs (W1) liegt, und in dem Zeitabschnitt, in dem die Druckwerte für die für die Ermittelung der ersten und zweiten Druckdifferenz (DM1, DM2) gemessen wurde, der Bremsdruck nicht durch andere Maßnahmen beeinflusst wurde, wie beispielsweise durch Aktivierung einer Pumpe (3a, 3b) innerhalb des Bremssystems, durch Ventilbetätigungen an Einlass- und Auslassventilen des Bremssystems, oder Zuschaltung einer Parkbremse (11).
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 in Verbindung mit einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei in einem Schritt d3) ein Fehlerzähler (FZ) um einen festgelegten ersten Wert (FZW1) erhöht wird, wenn der erste Vergleichswert (V1) außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs (W1) liegt, und wenn der zweite Vergleichswert (V2) außerhalb eines festgelegten zweiten Wertebereichs (W2) liegt, und in dem Zeitabschnitt, in dem die Druckwerte für die Ermittelung der ersten und zweiten Vergleichswerte gemessen wurde, der Bremsdruck nicht durch andere Maßnahmen beeinflusst wurde, wie beispielsweise durch Aktivierung einer Pumpe innerhalb des Bremssystems, durch Ventilbetätigungen an Einlass- und Auslassventilen des Bremssystems, oder Zuschaltung einer Parkbremse.
Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei in einem Schritt d4) der Fehlerzähler (FZ) um einen festgelegten zweiten Wert (FZW2) erniedrigt wird, wenn der erste Vergleichswert (V1) nicht außerhalb eines festgelegten ersten Wertebereichs (W1) liegt und/oder gegebenenfalls wenn der zweite Vergleichswert (V2) nicht außerhalb eines festgelegten zweiten Wertebereichs (W2) liegt.
Verfahren nach Anspruch 14, wobei der zweite Wert (FZW2) kleiner ist als der erste Wert (FZW1).
Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei in einem Schritt e) eine Warneinrichtung (13) des Bremssystems aktiviert wird, wenn der Fehlerzähler (FZ) außerhalb eines festgelegten dritten Wertebereiches (W3) liegt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei das Bremssystem Mittel (3a, 3b) zum Erhöhen des Bremsdrucks im ersten und im zweiten Bremskreis (15b) aufweist, und in einem Schritt e), wenn der Fehlerzähler (FZ) außerhalb eines festgelegten dritten Wertebereiches (W3) liegt, überprüft wird, ob der Drucksensor in dem Bremskreis, dessen Druckdifferenz kleiner ist als die des anderen Bremskreises, fehlerfrei arbeitet, und, falls letzteres der Fall ist, in einem Schritt f) eine Warneinrichtung (13) aktiviert wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, wobei der Fehlerzähler (FZ) auf einen Anfangswert (FZ0) gesetzt wird, wenn eine Zündung des Fahrzeugs ausgeschaltet ist, bereits ein andere Fehler innerhalb des Bremssystems festgestellt wurde und/oder das Bremssystem oder Teile davon sich im Diagnosebetrieb befinden.
Vorrichtung zum Erkennen eines Kreisausfalls eines Fahrzeugbremssystems, wobei das Bremssystem einen ersten Bremskreis (15a), einen zweiten Bremskreis (15b), einen Zweikreis-Bremsgeber (1), eine erste Steuerleitung (16a), eine zweite Steuerleitung (16b), und eine Steuereinheit (12) umfasst, wobei erster Bremskreis (15a) ein erstes Ventil (9a) zum Regeln des Bremsdrucks im ersten Bremskreis (15a) und einen ersten Drucksensor (5a) zum Messen des Drucks im ersten Bremskreis (15a) aufweist, und zweiter Bremskreis (15b) ein zweites Ventil (9b) zum Regeln des Bremsdrucks im zweiten Bremskreis (15b) und einen zweiten Drucksensor (5b) zum Messen des Drucks im zweiten Bremskreis (15b) aufweist, und der Bremsgeber (1) über die erste Steuerleitung (16a) mit dem ersten Ventil (9a) zum Steuern des ersten Ventils (9a) und über die zweite Steuerleitung (16b) mit dem zweiten Ventil (9b) zum Steuern des zweiten Ventils (9b) verbunden ist, und die Steuereinheit (12) mit ersten und zweiten Drucksensor (5b) und Bremsgeber (1) kommunikativ verbunden ist, wobei die Steuereinheit (12) derart eingerichtet ist, dass aus während Betätigung des Bremsgebers (1) gemessenen Druckwerten des ersten Drucksensors (5a) im ersten Bremskreis (15a) eine erste Druckdifferenz (DM1) und aus während Betätigung des Bremsgebers (1) gemessenen Druckwerten des zweiten Drucksensors (5b) im zweiten Bremskreis (15b) eine zweite Druckdifferenz (DM2) ermittelt wird, und anhand einer mathematischen Funktion aus erster und zweiter Druckdifferenz (DM1, DM2) ein erster Vergleichswert (V1) berechnet wird.
Vorrichtung nach Anspruch 19, wobei das Bremssystem zusätzlich eine mittels der Steuereinheit (12) aktivierbare Warneinrichtung (13) umfasst, und die Steuereinheit (12) derart eingerichtet ist, dass diese in Abhängigkeit des ersten Vergleichswertes (V1) die Warneinrichtung (13) aktiviert.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20, wobei das Bremssystem ein hydraulisches Bremssystem ist.