DE19932700C1 - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffgegenständen durch Mehrkomponenten-Spritzgießen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kunststoffgegenständen durch Mehrkomponenten-SpritzgießenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung von insbesondere mindestens eine Hinterschneidung aufweisenden Kunststoffgegenständen durch Mehrkomponenten-Spritzgießen beschrieben, wobei in einem ersten Verfahrensschritt ein erster Teilkörper und in einem daran anschließenden zweiten Verfahrensschritt ein zweiter oder weiterer Teilkörper hergestellt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von insbesondere mindestens eine
Hinterschneidung aufweisenden Kunststoffgegenständen durch Mehrkomponenten-
Spritzgießen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Dies ist eine Erweiterung
der Kunstspritzgußtechnik in der Mehrkomponentenversion mittels pneumatischer
und/oder hydraulischer Gegendrucksysteme im meistens hinterschnittigen Innenraum
eines flexiblen Kunststofformteils.
Bekanntermaßen erfolgt die Verbindung mehrerer verschiedener Kunststofformteile zu
einem Universalprodukt in einem Arbeitswerkzeug bzw. -modul über die auf- oder
nichtschmelzenden bzw. chem. reagierenden oder nicht reagierenden Verbindungs- bzw.
Berührungsflächen verschiedener Kunststofformteile, welche in mehreren, jedoch
mindestens zwei Stationen des Werkzeugs halbautomatisch oder vollautomatisch, der
sogenannten Mehrkomponentenspritzgußtechnik, hergestellt bzw. zusammengefügt
werden.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art bzw. eine Spritzgießmaschine zur
Durchführung eines solchen Verfahrens ist aus der DE 20 63 850 B2 bekannt. Diese
bekannte Spritzgießmaschine weist zwei aus Metall bestehende, durch Antriebskolben
relativ zueinander bewegbare Formvorrichtungen auf. Eine erste farbige Formmasse ist
in eine erste Formvorrichtung zum Formen eines Vorformlings und nach Übergabe des
Vorformlings in eine zweite Formvorrichtung ist eine zweite farbige Formmasse in die
zweite Formvorrichtung einspritzbar. Die bekannte Spritzgießmaschine weist außerdem
einen plattenähnlichen, zwischen Ober- und Unterformen der Formvorrichtungen axial
verschiebbaren und über einen Zahnradantrieb drehbaren Formteil auf, das starr mit
einer axialen Verstellachse verbunden ist und in dem die Spritzlinge nach dem Trennen
der Formvorrichtungen gehalten sind. Das plattenähnliche Formteil weist als beidseitig
ebene Abstreifplatte für eine unmittelbare Halterung der Spritzlinge Haltesitze auf, die
bei geschlossenen Formvorrichtungen zwischen den Ober- und Unterformen liegend
einen Teil der Formhohlräume bilden. Die Verstellachse ist im zentralen Antriebskolben
und dessen Verbindungsteil für die eine Formvorrichtung geführt. Anschläge sind für
den axialen Anschlag der Abstreifplatte auf den Führungsstangen der bewegbaren
Formvorrichtung angeordnet.
Aus der EP 0 524 333 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines gegossenen
Hohlkörpers, insbesondere aus Thermoplast, mittels eines Hohlformkerns aus nicht
metallischem Werkstoff bekannt. Dort wird ein dünnwandiger, während des Gießens des
Hohlkörpers erst durch einen inneren Gas-Stützdruck gegenüber dem äußeren
Gießdruck stabilisierter, entsprechend der Form des Hohlkörpers konturierter
Hohlformkern verwendet. Der dünnwandige Hohlformkern kann nach dem Erstarren der
Gußmasse als verlorener Kern im Hohlkörper verbleiben oder nach dem Erstarren der
Gußmasse aus dem Hohlkörper durch Rückschmelzen bzw. Rücklösen entfernt werden.
Die WO 84/03065 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines hohlen Gegenstandes
aus Kunststoffmaterial durch Spritzgießen, wobei in eine Spritzgießform ein Kern
eingebracht wird. Der Kern ist von einem Behälter gebildet, der mit einem nicht
kompressiblen Material gefüllt ist. Bei diesem nicht kompressiblen Material handelt es
sich z. B. um eine Flüssigkeit oder um ein Eis. Der Gegenstand wird um den Kern herum
ausgebildet. Nach dem Spritzgießen wird das nicht kompressible Material durch eine im
Gegenstand ausgebildete Öffnung entfernt. Der Behälter verbleibt im Gegenstand und
bildet ein integrales Bestandteil desselben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit dem es einfach und preisgünstig möglich ist, mindestens eine
Hinterschneidung aufweisende Kunststoffgegenstände präzise herzustellen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst. Bevorzugte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Durch die nachfolgend beschriebene Erfindung mit Ihren Ansprüchen können stark
hinterschnittige, schwierig verbindbare, mit Metallteilen o. ä. armierte oder allgemeine
Kunststoffteile in kostengünstiger Mehrkomponenten- oder Mehrfarbentechnik
verbunden werden, da der Innenraum des flexiblen Kunststoffteils durch ein
Druckwechselspiel von extern kommendem Pneumatikdruck, zu einem, nach der
Zuführung, zu haltendem oder verriegeltem Hydraulikdruck (letzter kann aber auch
werkzeugintern erzeugt werden) einfall- bzw. druckstabil gehalten wird. Dieser
Innendruck mittels flüssigem Medium mit genauer Volumensdosierung und/oder
Systemüberdruck hält die Kontur des Innenraums, so daß der zu erwartende Spritz-
bzw. Nachdruck des an das flexible Kunststoffteil anzubindenden Kunststofformteils
kompensiert wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
in den Zeichnungen dargestellten Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. deren Anwendungen und Umsetzungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine typische Anwendung, und zwar einen Metallschalthebel mit
aufgespritzter Kugelhülse, verbunden über C + D mit einem
Elastomer-Unterteil rotierbar in einem Gehäuse mit über A + B verbundener
Schutzmanschette,
Fig. 1A + Fig. 1B Verbindungs- bzw. Halterungsringe mit hinterspritzter Verkeilung bzw.
Verankerung,
Fig. 1C + Fig. 1D Verbindungs- bzw. Halterungsringe mit hinterspritzter Verkeilung bzw.
Verankerung,
Fig. 1C + Fig. 1D Verbindungs- bzw. Halterungsringe mit reiner Front- und
Seitenverankerung, deren Einsatz bzw. Verwirklichung erst durch die
Erfindung möglich wird,
Fig. 2 einen im ersten Arbeitsprozeß erstellten elastomeren Grundkörper, der
im, durch Einsätze verkleinerten, Innenhohlraum mit Flüssigkeit gefüllt
ist und dadurch im zweiten Arbeitsprozeß mit einem andersartigen
Kunststoff bespritzbar wurde, d. h. im oberen Bereich einen einen
Kolbenkopf mit hintergriffigem Verbindungsring und im unteren Bereich
einen Kolbenring, der rotationsschwindend und oberflächenhaftend ein-
bzw. angespritzt ist, mit den zugehörigen Angußkanälen. Die
außenhinterschnittbefreienden Formbacken bewegen sich vom
Betrachter weg bzw. hin. Im unteren Bereich sind die Bohrungen für
Pneumatik (links) und Hydraulik (rechts) dargestellt,
Fig. 3 einen Halbschnittbereich der Fig. 1 in produktionsbedingter
Darstellung mit, von der Seite während des Formbackenschlusses
durch den Elastomerkörper dringender Kanüle, durch welche
Druckluft oder flüssiges Druckmedium in den dichten Innenraum zum
Druckaufbau gelangt und zum Absaugen nach dem Produktionsprozeß,
Fig. 3A einen Auszug/Vergrößerung der Fig. 3 mit Darstellung eines
angespritzten Verbindungs- und Halterings mit Seiten-, Front- und
Hintergriffverankerung,
Fig. 4 einen Halbschnittbereich der Fig. 1 mit produktionsbedingter
Darstellung des Pneumatikzuführkanals durch das umspritzte
Metallteil; der notwendige und hier nicht sichtbare
Hydraulikzuführkanal muß ebenfalls durch das Metallteil geführt
werden,
Fig. 5 einen Ausschnitt eines Produktionswerkzeuges mit stehendem Kern,
Abstreifplatte, Kanalsystem zum Anspritzen gleicher Materialien,
Angußzieher und Heißkanaldüsenspitze,
Fig. 6 einen Ausschnitt eines Produktionswerkzeuges mit entnehmbarem
Formkern, welcher außerhalb des Werkzeuges entfernt wird um
eventuell Reste des Druckmediums ablaufen oder entfernen zu können,
zwei Angußsysteme, die das gleichzeitige Anspritzen verschiedener
Kunststoffe an das Trägerbauteil ermöglichen, hier z. B. drei verschiedene
Spritzgußmaterialien,
Fig. 7 eine im linken Bereich des Schnittes dargestellte formgebende
Innenkonturhülse (im ersten Arbeitsprozeß im selben Werkzeug
gefertigt), die mit einer Außenhülle überspritzt und welche mit
Abstützstiften durchdrungen sowie von Formbacken umfaßt ist. Der
rechte Darstellungsbereich ist grundsätzlich wie der linke Bereich zu
beschreiben, jedoch ohne Stützelemente, auch hierin ist das
Füllmedium zu erkennen, das über die zentralen Bohrungen eingedrückt
wurde. Der untere Bereich zeigt speziell eine bei freitragender
Umspritzung empfohlene Innenverrippung.
Die Funktionsabläufe der Drucksysteme sind wie folgt:
Der vorangeschaltete höchst mögliche Pneumatikdruck drückt das flexible Kunststoffteil
an die stabilisierende und dichtende Kontur des Werkzeugs und/oder, je nach
Produktionssituation, an den zweiten Artikel (Fig. 3 bis 6) bzw. in die für die weitere
Komplettierbearbeitung notwendige Endlage. Nun kann bei entsprechendem
Spritzgußmaterial mit bester Verfließbarkeit der Einspritz- und Nachdruck usw.
beginnen.
Sollte der vorgenannte Pneumatikdruck nicht ausreichen, so muß nun ein zweiter
Innendruck aufgebaut
werden, bevorzugt mit Wasser oder Emulsion oder Öl oder leicht verfliegbaren
Flüssigkeiten oder flüssigem Fett, das nach der Aushärtung z. B. als Dauerschmierung
(Fig. 4 bis 6) verwendet werden kann.
Nach dem Füll- und Druckhaltevorgang wird die Flüssigkeit ausgedrückt bzw. abgesaugt
und der komplettierte Spritzgußartikel kann im Rahmen des normalen und hier nicht
beschriebenen Mehrkomponentenfertigungsablaufs aus dem Werkzeug ausgeworfen
oder entnommen werden. Hierzu ist noch zu erwähnen, daß die Druckflüssigkeit als
Kühl- oder Temperiermedium für den jeweiligen Spritzgußvorgang wirken kann.
Eventuelle Rückstände oder Druckflüssigkeit im Artikelinneren trocknen bei wässrigen
Versionen außerhalb des Werkzeugs ab oder verfliegen bei spezieller Alkoholfüllung
oder müssen bei störendem Öl gewaschen werden.
Das gesamte neuartige Herstellungsverfahren erschließt weitere Möglichkeiten, wie die
spritzgußtechnische Erzeugung von gewünschten Hohlräumen (Fig. 1 bis 7), das
innengegendruckunterstützte Anspritzen von einem oder mehreren Verbindungs- bzw.
Verschlußringen, -rahmen oder partiellen Leisten bzw. Elementen in Hinterspritz- bzw.
Verkeilungstechnik (Fig. 1A bis 1C, 3A).
Hierbei stellt die Fig. 7 eine, in die Erfindung eingebettete, Besonderheit dar, nämlich
eine im selben Werkzeug spritzgegossene oder extern zugeführte Innenhülle aus
Elastomer, die nach der Ummantelung durch das Kunststoffaußenteil entnommen
werden kann, zur Wiederverwendung oder zum Einmahlen für einen weiteren
Spritzgußvorgang.
Das letztgenannte Verfahrensdetail (Fig. 7) kann auch für andere
Formteileproduktionen wie z. B. gebogene oder kurvige Rohre, Profile usw. angewandt
werden, die nicht in bekannter Entformtechnik herstellbar sind.
Fig. 1 zeigt einen Schalthebelkomplex als stellvertretende typische Baueinheit, d. h.
zentrales Metallteil 1 mit einem Kugelbereich 2 und aufgespritzter Kunststoffhülse 3,
dieses komplette Bauteil ist eingelassen in ein Gehäuse 4, an welches eine flexible
Schutzmanschette 5 mit Bewegungshohlraum 9 mittels hintergreifendem
Verbindungsring 6 angespritzt ist. Die Detailbereiche A bis D zeigen
Befestigungsvarianten, welche durch die Erfindung möglich sind und werden unter
Fig. 1A bis 1D beschrieben. An der Kunststoffhülse 3 ist über Verbindungsring 7 (sh.
Fig. 1C und 1D) ein flexibles Dichtungsbauteil 8 angeheftet, welches in einer
Schiebekulisse 10 eingelassen ist.
Das Bauteil 8 beinhaltet einen Hohlraum 11 der als Fettreservoir im Ge
brauch benutzbar ist, aber bei der Teileproduktion als wichtiger Innen
druckraum genutzt wird.
Fig. 1A zeigt einen aufgespritzten Verbindungsring 6 bzw. -rahmen umlfd.
oder (hier nicht dargestellt) nur parziell, der zwischen den Bauteilen 5
und 4 mittels Durchflußbohrungen 12 und 13 einen mechanisch festen und
äußerst stabilen hintergreifenden Gegenanker bildet. Der Verbindungsring
6 ist im Bereich 15 tiefer als der Gehäusebereich 16, sodaß hier nur mit
einem pneumatischen Innengegendruck gearbeitet oder sogar völlig verzich
tet werden kann.
Fig. 1B ist grundsätzlich wie Fig. 1A, jedoch hat der Verbindungsring
einen optisch besseren und konturangleichenden Bereich 17, der es notwen
digt macht im Hohlraum 18 einen, die Erfindung betreffenden, Gegendruck
aufzubauen, um das Bauteil 5 während des Füllvorgangs des Rings 6 dich
tend formstabil zu halten.
Fig. 1C zeigt eine weitere Variante eines aufgespritzten Verbindungs
rings bzw. -rahmens 7, der im Bereich 15a radial schwindend in das Bauteil
3 einhakt, aber an der Verbindungsfläche 19 zu Bauteil 8 nur eine therm.
schmelzende bzw. chem. reaktive Verbindung eingeht. Dies bedeutet einen
hohen und gut wirkenden Spritz- und Nachdruck für Bauteil 7, sodaß über
den Hohlraum 11 ein Gegendruck aufgebaut werden muß.
Fig. 1D ist wie Fig. 1C, jedoch mit zusätzlicher Verankerung zwischen
Bauteil 7 und Bauteil 8 mittels einer Nut/Federverbindung 20.
Fig. 2 umfaßt auszugsweise die Darstellung der 2. Station einer voll
automatischen 2K-Fertigung mit den wesentlichen, die Erfindung betreffen
den, Produktions- und Technologieneuerungen.
Die Darstellung zeigt einen elastomeren Grundkörper 21, der in der 1. Pro
duktionsstation gefertigt und in die 2. Produktionsstation umgesetzt wurde,
der nun über das Angußsystem 22 mit den Komplettierartikel 23 und 24 be
spritzt und verbunden ist.
Dies geschieht wie folgt:
Der Grundkörper 21 wird von Formbacken 25 umgriffen, die Formkerne 26 und
27 schließen auf der Ebene 28, sodaß der Grundkörper 21 mittelgenau in
seiner Endlage fixiert ist. Nun baut sich im Hohlraum 29 ein, über Boh
rung 30, hoher Pneumatikdruck auf der, über die Wirkflächen P, den Grund
körper 21 in die Endlage fest definiert. Da durch extreme Spritz- und
Nachdrücke während des Füllvorgangs der Artikel 23 und 24 keinenfalls der
pneumatische Vordruck ausreicht im Hohlraum 29 die Flächenkräfte zu neu
tralisieren, wird über die Bohrung 31 flüßiges Medium in den Hohlraum 29
und die Bohrung 30 (bis zur Sperre) vordosiert und/oder mit geringem Über
druck gedrückt, wobei das Pneumatiksystem über die Bohrung 30 luftevaku
ierend wirkt. Der nun anstehende Hydraulikdruck wird verriegelt, mit Nach
füll- bzw. Nachdruckoption, und der Einspritz- bzw. Füllvorgang in die
Kavitäten 23 und 24 kann beginnen.
Nach der Nachdruck- bzw. Kühlzeit der angespritzten Artikel 23 und 24,
wobei das Druckmedium kühlend bzw. thermisch beeinflussend wirkt, wird
das im Hohlraum 29 befindliche Druckmedium über die Bohrung 31 abgesaugt,
unterstützt von einem pneumatischen Hilfsdruck über Bohrung 30.
Das Werkzeug öffnet nun nach der Kühlzeit in allen notwendigen Ebenen und
das komplettierte Produkt, bestehend aus 21, 23 und 24, kann ausgeworfen
werden, ein neuer Fertigungszyklus beginnt.
Fig. 3 zeigt einen Halbschnitt durch einen elastomeren Grundkörper 8
über einen Verbindungsring 6 verbunden mit einer Kunststoffhülse 3 die
parziell über ein Metallteil 1 gespritzt ist. Zudem zeigt dieser Schnitt
eine Produktionsstellung mit geschlossenen Formbacken 32. Hier ist zu er
kennen, daß während des Schließvorgangs des Schieberbacken 32 eine Kanüle
33 durch den elastomeren Grundkörper 8 gedrungen ist, um den Hohlraum 11
mit einem, die Erfindung betreffenden, Druckmedium zu füllen, als Grund
lage bzw. inneren Gegendruck zum Aufspritzen des Rings 6.
Fig. 3A zeigt den aufgespritzten Ring 6, der die Artikel 3 und 8 mech.
verbindet, in einer stabilen Version, dh. mit Verhakung 15 im Bauteil 3,
einer gefüllten Durchflußbohrung 12 und einem hintergreifenden Gegenanker
14. Diese solide Verbindung setzt einen relativ hohen Füll- und Nachdruck
der Kunststoffmasse von 6 voraus, sodaß dies nur durch einen höheren Ge
gendruck aus dem Hohlraum 11 ermöglicht wird.
Fig. 4 ist prinzipiell gleich der Fig. 3, jedoch wird hier das notwen
dige Druckmedium über die Bohrung 34 (die 2. Bohrung ist nicht sichtbar)
des Metallteils 1 in den Innenhohlraum 11 gebracht bzw. gedrückt.
Fig. 5 zeigt ebenfalls eine Variante der Fig. 3 mit entsprechenden Ab
weichungen wie folgt:
Am Metallteil 1 ist ein Schaft 37, der während des Herstellprozeßes im
Mehrkomponentenverfahren in einem festen Formkern 35 steckt, daraus er
gibt sich, daß die Zuführungsbohrungen z. B. 34 der Innendruckmedien über
bzw. durch den Kern 35 führen, hierzu ist zu erwähnen, daß in einem evtl.
vom Werkzeug gesteuerten Dualbetrieb der Pneumatik zur Hydraulik nur eine
Bohrung z. B. 34 notwendig ist.
Zudem ist zu erkennen, daß über das Angußsystem 22 zwei Artikelbereiche
6 und 36 gefüllt werden können und 39 als Angußzieher und 38 als Abstreif
platte dienen.
Fig. 6 stellt eine Variante der Fig. 5 dar, mit folgenden Ergänzungen
bzw. Abweichungen:
Der formgestaltende Kern 35 ist als Wechsel- bzw. Entnahmekern konzipiert,
dh. der Kern 35 wird nach der Entnahme aus dem Werkzeug in einer weiteren
externe Station aus den komplettierten Kunststoffteilen gezogen mit dem Vor
teil, daß evtl. Druckmedienrückstände im Innenraum 11 bei der Entnahme der
Produktkombination 1, 3, 6, 8 und 41 das Werkzeug nicht verschmutzen kön
nen.
Der Formkern 35 wird/ist zur Umspritzung in einem Fassungseinsatz 42 ein
gelassen und mit Kugelelementen z. B. 43 gerastet, bei höchsten Anforde
rungen bzw. Belastungen sind massive und bewegliche Verriegelungen 44
notwendig.
Die im Kern 35 befindlichen Druckluftbohrung 30 und Hydraulikbohrung 31,
werden zwischen Kern 35 und Platte 46 durch ein entsprechendes Element
45 abgedichtet.
Über die unabhängigen Angußsysteme 22 und 40 können am Grundkörper 8,
unter Nutzung des im Innenraum 11 aufgebauten Gegendrucks, gleichzeitig
2 verschiedene Kunststoffmaterialien zu Formteilen 6 und 41 aufgespritzt
werden.
Fig. 7 zeigt eine weitere Neuerung für die Mehrkomponentenspritzguß
technik und ist ergänzend zum vorbeschriebenen Innengegendrucksystem. Be
zug wird genommen auf eine flexible Innenkonturhülse bzw. -formteil 47 aus
Kunststoff, welches von einem materialandersartigem Außenteil 48 um- bzw.
überspritzt wird/ist. Das Um- bzw. Überspritzen der Außenhaut 48 zu ermög
lichen, ist ein die Erfindung betreffender Innengegendruck mit den Wirk
flächen P im Formhohlraum 11, während des Produktionsvorgangs, zwingend
notwendig und konstant zu halten.
Die sich auf der Ebene T berührenden Kerne 35 mit den Druckzuführbohrungen
30 und 31, sowie Kern 49 verkleinern den Innenraum 11 für eine schnellere
Füllung bzw. Absaugung. Die zwischen der Düsenseite 55 und der Auswerfer
seite 54 liegenden Formbacken 25 haben im linken Bereich artikelbedingte
starre Stützkerne 50 oder nur hilfsweise Stützkerne 50, die nach dem je
weiligen Füllzustand der Kunststoffaußenhaut 48 zurück gezogen werden, um
ein geschlossenes Formteil 48 zu erhalten.
Der rechte Bereich der Darstellung bzw. des Formbackens 25 beinhaltet nur
die reine Außenkontur, aber mit einem druckabsenkenden Ring- bzw. Kontur
anguß 52, der sich nach innen durch den Einsatz 53 begrenzt. Bei dieser
Artikelvariante ist es zweckmäßig, siehe unteren Schnitt, in der Innen
(wegwerf)hülse 47 radiale Versteifungen z. B. Rippen 51 vorzusehen, um
durch den Spritzgußmassenstrom nicht extrem versetzt zu werden.
Zudem ist es möglich, bei ausreichenden und unabhängigen Zuführbohrungen
30 und 31, auch verschiedene und -artige Innenkammern 11, siehe unteren
Schnitt, mit differenzierten Drücken und Druckaufbauzeiten zu erreichen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von insbesondere mindestens
eine Hinterschneidung aufweisenden Kunststoffgegenständen
durch Mehrkomponenten-Spritzgießen, wobei in einem ersten
Verfahrensschritt ein erster Teilkörper und in einem
daran anschließenden zweiten Verfahrensschritt ein
zweiter oder weiterer Teilkörper hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Spritzgießens des zweiten oder weiteren
Teilkörpers der erste Teilkörper an einem einen Hohlraum
begrenzenden definierten Flächenabschnitt mit einem
inkompressiblen Fluid beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als inkompressibles Fluid eine Flüssigkeit verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als inkompressibles Fluid ein Schmiermittel verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als inkompressibles Fluid eine cremeartige Substanz
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als inkompressibles Fluid eine pulverförmige und/oder
granulatförmige Substanz verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bedarfsfalle in den Hohlraum vor dem Einbringen
des inkompressiblen Fluids ein unter einem erhöhten Druck
stehendes gasförmiges Fluid eingebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das inkompressible Fluid und/oder das gasförmige
Fluid in den Hohlraum durch Kanäle im Spritzgießwerkzeug
eingebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das inkompressible Fluid und/oder das gasförmige
Fluid in den Hohlraum duch wenigstens einen starren oder
auswechselbaren Innenkörper oder durch mindestens ein
Innenformteil eingebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das inkompressible Fluid und/oder das gasförmige
Fluid in den Hohlraum durch mindestens eine den ersten
Teilkörper temporär durchstoßende Kanüle eingebracht
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Teilkörper mit dem ersten Teilkörper oder
dem formenden Innenkörper beim Mehrkomponenten-
Spritzgießen fest verbunden wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Teilkörper oder ein formender
Innenhilfskörper vor dem Spritzgießen des zweiten
Teilkörpers mit einem Trennmittel versehen und daß nach
dem Spritzgießen des zweiten Teilkörpers der erste
Teilkörper vom zweiten Teilkörper entfernt wird.
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