DE19652028A1 - Verfahren und Einrichtung zur Kunststofformteil-Herstellung, insbesondere Minderdruck-Spritzgießverfahren zur Kunststofformteil-Herstellung - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Kunststofformteil-Herstellung, insbesondere Minderdruck-Spritzgießverfahren zur Kunststofformteil-HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Formteils zumindest teilweise aus Kunststoff unter Verwendung
eines Formwerkzeugs, im wesentlichen bestehend aus Formelemen
ten, insbesondere Formplatten, mit einem von den Formelementen
im wesentlichen allseitig begrenzten Formhohlraum, bei welchem
Verfahren eine plastische oder plastizierbare Kunststoff-Form
masse in den Formhohlraum zugeführt und Druck auf die Kunst
stoff-Formmasse im Formhohlraum ausgeübt wird.
Ein herkömmliches derartiges Verfahren ist als Spritzgießver
fahren bekannt, bei dem die plastische Kunststoff-Formmasse
in den Formhohlraum eingespritzt wird. Die vorher nicht-pla
stische Formmasse wird hierbei in einer Spritzgießmaschine
(beispielsweise in einem Heizzylinder) plastifiziert, d. h.
bis zur Fließbarkeit aufgeheizt und mit Hilfe eines Kolbens,
ggf. Schneckenkolbens, über eine Spritzdüse und einen Angußka
nal des Werkzeugs in den Formhohlraum des mit entsprechender
Zuhaltekraft zusammengespannten Formwerkzeugs eingespritzt.
Die Kunststoff-Formmasse erstarrt im Werkzeug unter von der
Spritzgießmaschine zeitweise ausgeübtem Nachdruck zum Form
teil. Dieser Nachdruck wird dadurch ausgeübt, daß während
einer ersten Phase des Erstarrens der Kunststoff-Formmasse
über den Angußkanal Kunststoff-Formmasse in den Formhohlraum
nachgedrückt wird. Hierdurch soll eine insbesondere thermisch
bedingte Volumenverkleinerung der erstarrenden Kunststoff-
Formmasse so weit wie möglich ausgeglichen werden.
Bei der Kunststoff-Formmasse kann es sich um ein Thermoplast,
ein Duroplast oder auch um ein Elastomer handeln. Bei Thermo
plasten erstarrt die plastische Kunststoff-Formmasse im Be
reich tieferer Temperaturen unterhalb der Schmelz- bzw. Ein
friertemperatur, d. h. in einem thermisch reversiblen Vorgang.
Im Falle von Duroplasten erhärtet die Formmasse unter Wärme
einwirkung durch chemische Reaktion.
Bei dem bekannten Verfahren ist nachteilig, daß die Volumen
verkleinerung der erstarrenden Kunststoff-Formmasse nur so
lange durch Nachdruck ausgeglichen werden kann, wie die Kunst
stoff-Formmasse im Bereich des Angußkanals noch nicht erstarrt
ist. Dies hat zur Folge, daß an der Oberfläche des Formteils
Einfallstellen auftreten, an denen sich die Kunststoff-Form
masse während des Erstarrens von den Innenflächen des Form
hohlraums abgelöst hat und somit von dem Sollverlauf der Ober
fläche des Formteils abweicht. Derartige Einfallstellen treten
besonders in vom Angußkanal entfernt liegenden Bereichen des
Formteils auf, sowie in Oberflächenbereichen des Formteils,
die massivere bzw. dickwandigere Abschnitte des Formteils be
grenzen, oder bei denen auf der der Sichtseite entgegengesetz
ten Formteilseite Verstärkungselemente oder Befestigungsstege
und dergleichen, vorgesehen sind.
In Randbereichen des Formteils treten Einfallstellen insbeson
dere deswegen auf, da zumindest ab einem gewissen Erstarrungs
grad der Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum aufgrund eines
beim Erstarren zunehmenden räumlichen Druckabfalls vom Anguß
kanal bis zum Randbereich der Volumenschwund im Randbereich
durch Nachdrücken über den Angußkanal, selbst bei hohem Nach
druck, nicht ausgeglichen werden kann.
Um die Einfallstellen so weit wie möglich zu reduzieren, wird
in der Praxis mit relativ hohen Einspritzdrücken und Nach
drücken gearbeitet, so daß die Werkzeuge für hohe Leistungen
ausgelegt sein müssen bzw. die zum Zuhalten der Werkzeuge vor
gesehene Zuhaltekraft entsprechend hoch sein muß. Die hierfür
erforderliche Spritzgießmaschine, beispielsweise eine soge
nannte Kolben-Spritzgießmaschine oder Extrusions-Spritzgießma
schine, muß für die erforderlich hohen Drücke ausgelegt sein.
Dies bedeutet, daß die Maschinenelemente einer Spritzgießma
schine sehr massiv gebaut sein müssen, damit sie den durch
hohen Druck verursachten Kräften genügen können. Trotz dieses
hohen Aufwands ist das äußere Erscheinungsbild der mit hohen
Drücken gefertigten Formteile für viele Anwendungen nicht be
friedigend, da Einfallstellen bei ansonsten durchgehend glat
ten Flächen selbst dann noch störend sichtbar sind, wenn ihre
Tiefe nur einige Micrometer beträgt.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der
eingangs genannten Art bereitzustellen, durch das Formteile
mit hoher Oberflächengüte hergestellt werden können und bei
dem mit vergleichsweise niedrigen Drücken und infolge dessen
mit niedrigerem maschinellen Aufwand gearbeitet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß wenigstens
einer, vorzugsweise mehrere Druckstempel oder/und - je nach
Gestaltung des Formteils - ein sich über nahezu die gesamte
Unterseite des Formteils erstreckender Druckstempel durch eine
jeweilige Durchtrittsöffnung in einem den Formhohlraum begren
zenden Oberflächenabschnitt (ggf. Seitenfläche) eines jeweili
gen der Formelemente in den die plastische Kunststoff-Formmas
se enthaltenden und die Form des Formteils definierenden, ins
besondere im wesentlichen formstabilen Formhohlraum während
einer Eindrückzeitphase eingedrückt werden zur Volumenverklei
nerung des Formhohlraums, wobei die Eindrückzeitphase zumin
dest einen Teil einer Erstarrungszeitphase umfaßt, in der die
plastische Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum erstarrt.
Indem der wenigstens eine Druckstempel während der Eindrück
zeitphase in den Formhohlraum eingedrückt wird, wird dem Auf
treten von Einfallstellen entgegengewirkt, da der Druckstempel
beim Eindrücken in den Formhohlraum plastische Kunststoff-
Formmasse verdrängt und somit zu den kritischen, für Einfall
stellen anfälligen Bereichen des Formteils drückt. Im Ver
gleich zum herkömmlichen Nachdrücken mittels der dafür vor
gesehenen Spritzeinheit der Spritzgießmaschine kann das Ein
drücken eines oder mehrerer Druckstempel in den Formhohlraum
hinsichtlich der Vermeidung von Einfallstellen besonders wir
kungsvoll sein, da die Druckstempel vorzugsweise derart an
geordnet sind, daß sie an den kritischen Bereichen des Form
teils bzw. an diesen kritischen Bereichen benachbarten Berei
chen des Formteils angreifen.
Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
nicht mehr erforderlich, daß versucht werden muß, die Volumen
verringerung, welche durch das Erkalten der heißen Formmasse
zum stabilen Formteil ausgelöst wird, durch erhöhten Spritz-
oder/und Nachdruck auszugleichen, um die Oberflächenqualität
des Formteils zu verbessern. Mit der Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens erniedrigt sich der gesamte Spritzdruck, da
nur noch der Druck gebraucht wird, welcher zum bloßen Füllen
des Hohlraumes der Form bzw. des Spritzgießwerkzeuges erfor
derlich ist. Ein darüber hinausgehender Druck, wie er beim
herkömmlichen Spritzgußverfahren üblich ist, um die Oberfläche
des Spritzgußformteiles zu verbessern, muß nicht angewendet
werden und es ist auch nicht eine entsprechend höhere Lei
stungsfähigkeit der Spritzgießmaschine nötig. Dadurch kann
grundsätzlich mit weniger leistungsstarken Spritzgießmaschinen
gearbeitet werden. Derartig dem geringeren (minderen) Druck
angepaßte Maschinen bzw. Vorrichtungen können erheblich bil
liger hergestellt werden und produzieren wirtschaftlicher.
Wegen des geringeren Drucks kann auch die Kraft erniedrigt
werden, die zum Zuhalten der im allgemeinen im wesentlichen
aus zwei Formhälften bestehenden Form erforderlich ist. Dies
führt insgesamt zu energieeinsparenden und kostengünstigen
Maschinen. Ergänzend sei als Beispiel angeführt, daß die er
reichbare Spritzdruckreduzierung beispielsweise bei einem
nicht untypischen Kunststoff-Formteil ca. 15% betrug, allein
dadurch, daß die Spritzgießmaschine allein zum Füllen des Form
hohlraums mit Kunststoff-Schmelze verwendet wurde, während der
Druckstempel nach dem erfindungsgemäßen Verfahren es übernahm,
durch Druck auf die im Formhohlraum befindliche plastische
Kunststoff-Formmasse die Volumenverkleinerung auszugleichen.
Das Auftreten von Einfallstellen an der Formteiloberfläche
wird insbesondere dann besonders zuverlässig vermieden, wenn
der wenigstens eine Druckstempel derart in den Formhohlraum
eingedrückt wird, daß das Volumen der durch das Eindrücken des
Druckstempels verdrängten Kunststoff-Formmasse der Volumenver
kleinerung der erstarrenden Kunststoff-Formmasse im wesentli
chen entspricht.
Wenigstens ein Druckstempel kann zur Volumenverkleinerung des
Formhohlraums direkt an der Kunststoff-Formmasse im Formhohl
raum angreifen. In diesem Zusammenhang wird als besonders vor
teilhaft vorgeschlagen, daß der wenigstens eine Druckstem
pel an einem jeweiligen Abschnitt der Kunststoff-Formmasse an
dieser angreift, der einem bezogen auf angrenzende Formteil-
Oberflächenabschnitte großvolumigen Formteilabschnitt, ins
besondere Verstärkungssteg oder dergleichen, entspricht. Der
wenigstens eine Druckstempel greift dann gerade an einem Form
teilabschnitt an, an dem absolut gesehen ein besonders großer
Volumenschwund während des Erstarrens der Kunststoff-Formmasse
auftritt. Es braucht dann keine Formmasse aus anderen Berei
chen innerhalb des Formhohlraums in diesen Bereich mit absolut
gesehen besonders großem Volumenschwund transportiert werden,
so daß Einfallstellen besonders wirksam entgegengewirkt wird.
Vor dem Zuführen der Kunststoff-Formmasse in den Formhohlraum
kann ein einen Abschnitt des fertigen Formteils bildendes Form
teil-Vorstufenteil in das Formwerkzeug eingebracht worden
sein, das im Formhohlraum angeordnet ist oder diesen bereichs
weise begrenzt. Alternativ oder zusätzlich zum Angreifen we
nigstens eines Druckstempels direkt an der Kunststoff-Form
masse im Formhohlraum kann dann zur Volumenverkleinerung des
Formhohlraums wenigstens ein Druckstempel nicht direkt an der
Kunststoff-Formmasse, sondern am Formteil-Vorstufenteil an
greifen. Für den Fall, daß das Formteil-Vorstufenteil den Form
hohlraum bereichsweise begrenzt und der Druckstempel außerhalb
des Formhohlraums am Formteil-Vorstufenteil zur Volumenver
kleinerung des Formhohlraums angreift und das Formteil-Vor
stufenteil zur Volumenverkleinerung des Formhohlraums relativ
zu wenigstens einem, den Formhohlraum begrenzenden Formelement
verlagert, wird hier aus Gründen einer einheitlichen Termino
logie trotzdem von einer Eindrückzeitphase und vom Eindrücken
des Druckstempels in den Formhohlraum gesprochen. Der in Bezug
auf den Druckstempel verwendete Begriff "Eindrücken" hat in
diesem Fall die Bedeutung, daß der Druckstempel im Sinne einer
Volumenverkleinerung des Formhohlraums durch entsprechende
Verlagerung des Formteil-Vorstufenteils relativ zu dem wenig
stens einen, den Formhohlraum begrenzenden Formenelement gegen
das Formteil-Vorstufenteil gedrückt wird. Der Druckstempel
wird dabei im allgemeinen in Richtung des Formhohlraums gegen
das Formteil-Vorstufenteil gedrückt werden, so daß dieses ge
wissermaßen in den Formhohlraum eingedrückt wird.
Das genannte Formteil-Vorstufenteil kann ein durch ein anderes
Herstellungsverfahren hergestelltes Teil sein und muß nicht
aus Kunststoff, sondern kann beispielsweise aus Metall herge
stellt sein. Besonders bevorzugt ist aber, daß das Formteil-
Vorstufenteil ein Kunststoff-Extrusionsprofil ist oder ein
selbst auch unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestelltes Teil ist. Im letzteren Fall wird ein anderer
oder modifizierter Formhohlraum zur Anwendung kommen und man
wird im allgemeinen für die Herstellung des Formteil-Vorstu
fenteils ein anderes, insbesondere im erstarrten Zustand här
teres Kunststoffmaterial verwenden. Das Formteil-Vorstufenteil
braucht dabei vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens, also vor der Zufuhr der Kunststoff-Formmasse und dem
Eindrücken des Druckstempels zur Herstellung (in diesem Fall
genauer Fertigstellung) des Formteils noch nicht (vollständig)
erstarrt sein.
Aus besonders vorteilhaft wird weiterhin vorgeschlagen, daß
der Formhohlraum des Formwerkzeuges vor dem Eindrücken des we
nigstens einen Druckstempels nicht vollständig, vorzugsweise
aber annähernd, insbesondere zu etwa 95% bis 99% mit plasti
scher Formmasse gefüllt ist, und durch Eindrücken des wenig
stens einen Druckstempels in den Formhohlraum das Volumen des
Formhohlraums verkleinert wird zum im wesentlichen völligen
Füllen des Formhohlraums.
Durch diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der erforderliche Spritzdruck in Abhängigkeit vom Form
teil noch weiter erheblich abgesenkt werden. Bei einer nur zu
ca. 98% erfolgten Füllung des Formhohlraums betrug die
Spritzdruckreduzierung bei dem oben angegebenen Beispiel ca.
30%. Die erreichbare Druckminderung ist im wesentlichen ab
hängig von der Gesamt-Geometrie des Formteils selbst und der
Art der Kunststoffschmelze. Die Druckminderung beträgt mehr
heitlich ca. 15% bis 40%. Druckminderungen von mehr als
40%, beispielsweise 45% sind in Ausnahmefällen dann zu er
warten, wenn besonders günstige Voraussetzungen durch das Form
teil gegeben sind.
Das optische Erscheinungsbild der mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Formteile wird wesentlich weniger oder
so gut wie gar nicht mehr durch Einfallstellen beeinträchtigt.
Die häufig erforderliche Nacharbeit, um Gratbildungen zu ent
fernen, welche sich infolge hoher Drücke im Bereich der Trenn
ebenen der Spritzgußform am Formteil aufgrund einer ggf. auch
nur sehr geringen "Auseinanderspreizung" der Formelemente bil
den, kann entfallen oder wird mindestens erheblich reduziert.
Folglich können die sehr hohen technischen und damit kosten
trächtigen Anforderungen an die Ausführung des Werkzeuges her
abgesetzt werden. Die Trennebenen an einem Formteilwerkzeug
müssen nicht mehr bei so hohen Drücken dicht sein, wie beim
herkömmlichen Spritzgießverfahren. Die sehr hohe Präzision,
welche bei Anfertigung von Spritzgußwerkzeugen für den Einsatz
beim herkömmlichen Spritzgußverfahren unabdingbar ist, kann
dadurch deutlich reduziert werden. Beim Tuschieren der Trenn
ebenen handelt es sich in aller Regel um nur manuell auszufüh
rende Arbeiten, die von speziell hierzu ausgebildeten Fachleu
ten unter großem Zeitaufwand durchgeführt werden. Die Her
stellkosten für ein Spritzgußwerkzeug, welches für das erfin
dungsgemäße Minderdruck-Spritzgießverfahren vorgesehen ist,
sind hiermit erheblich niedriger als bei einem Werkzeug für
das herkömmliche Spritzgießverfahren.
Die anfängliche Volumenverkleinerung des Formhohlraums durch
den wenigstens einen Druckstempel zum im wesentlichen völligen
Füllen des Formhohlraums kann die durch Erstarren der Kunst
stoff-Formmasse zum Kunststoff-Formteil ausgelöste Volumenver
kleinerung der Kunststoff-Formmasse übersteigen. Dies wird man
bei der apparativen und steuerungsmäßigen Implementierung der
entsprechenden Verfahrensschritte zu beachten haben.
Der wenigstens eine Druckstempel kann derart in den Formhohl
raum eingedrückt werden, daß dieser an wenigstens einem Zeit
punkt der Eindrückzeitphase, insbesondere der Erstarrungszeit
phase, um ein vorgegebenes Volumen verkleinert ist. Ist bei
spielsweise die Volumenverkleinerung an einem gewissen Zeit
punkt gegenüber einem Bezugszeitpunkt bekannt, beispielsweise
dann, wenn die zeitliche Temperaturänderung der Kunststoff-
Formmasse beim Abkühlen bekannt ist und sich hieraus der zeit
liche Volumenschwund berechnen läßt, so kann dieser Volumen
schwund durch Eindrücken des Stempels derart, daß er ein dem
Volumenschwund entsprechendes Volumen im Formhohlraum einnimmt
bzw. daß das ggf. vorhandene Formteil-Vorstufenteil durch den
Druckstempel entsprechend verlagert wird, um ein dem Volumen
schwund entsprechendes Formmassenvolumen zu verdrängen, ausge
glichen werden.
Der wenigstens eine Druckstempel kann auch derart in den Form
hohlraum eingedrückt werden, daß hierdurch an wenigstens einem
Zeitpunkt der Eindrückzeitphase, insbesondere der Erstarrungs
zeitphase, ein vorgegebener Druck auf die Kunststoff-Formmasse
im Formhohlraum ausgeübt wird. Beispielsweise ist es möglich,
den Druckstempel während der gesamten Eindrückphase, ggf. der
gesamten Erstarrungs-Zeitphase, stets mit dem gleichen vor
gegebenen Druck in den Formhohlraum einzudrücken. Auch kann
sich der Druck, mit dem der Druckstempel in den Formhohlraum
eingedrückt wird, entsprechend eines vorgegebenen zeitlichen
Ablaufs (Eindrückprogramm) ändern, also beispielsweise gemäß
einer vorgegebenen Funktion der Zeit während der Eindrückzeit
phase zunehmen.
Durch Eindrücken des Druckstempels mit einem vorgegebenen
Druck in den Formhohlraum während der Erstarrungszeitphase
kann der Volumenschwund der erstarrenden Kunststoff-Formmasse
auch dann zuverlässig ausgeglichen werden, wenn der Volumen
schwund als Funktion der Zeit nicht genau bekannt ist.
Der wenigstens eine Druckstempel kann in Abhängigkeit vom Zeit
ablauf eines (bzw. des) Eindrückprogramms und/oder in Abhän
gigkeit von wenigstens einem dem Plastizitäts- bzw. Erstar
rungszustand der Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum kenn
zeichnenden Parameter, wie etwa die Temperatur der Kunststoff-
Formmasse bzw. der Formelemente, eingedrückt werden. Bei
spielsweise kann ein Eindrückprogramm vorgesehen sein, das zu
bestimmten Zeiten während der Eindrückzeitphase das Eindrücken
des Druckstempels in den Formhohlraum mit einem vorgegebenen
Druck oder derart, daß der Druckstempel (bzw. das Formteil-
Vorstufenteil) ein vorgegebenes Volumen im Formhohlraum ein
nimmt, vorsieht, wobei das vom Druckstempel (bzw. vom Form
teil-Vorstufenteil) im Formhohlraum eingenommene Volumen bzw.
der Eindrückdruck des Druckstempels von der Temperatur der
Kunststoff-Formmasse bzw. der Formelemente abhängt.
Es wird vorgeschlagen, daß nach Erstarren der Kunststoff-Form
masse das Formteil unter Verwendung wenigstens eines Druck
stempels aus dem geöffneten, insbesondere an einer Trennebene
geöffneten Formwerkzeugs ausgeworfen, insbesondere aus einer
der Formplatten ausgeworfen wird. Hierzu muß der wenigstens
eine Druckstempel nach dem Eindrücken in die Kunststoff-Form
masse und dem Erstarren des Formteils einen ungleich größeren
Weg in der gleichen Richtung zurücklegen als zur vorangegange
nen Unterdrucksetzung der erstarrenden Kunststoff-Schmelze
bzw. Volumenverkleinerung des Formhohlraums. Wird ein Druck
stempel als Auswerfer verwendet, so wird das Formteil beson
ders zuverlässig durch- einen nur wenig Zeit erfordernden Ver
fahrensschritt von dem Formwerkzeug freigegeben, so daß
schnelle Taktzeiten bei der Formteilherstellung möglich sind.
Das Formteil kann aber auch nach Erstarren der Kunststoff-Form
masse unter Verwendung wenigstens eines zusätzlich vorgesehe
nen Auswerfers im Formwerkzeug unabhängig von dem Druckstempel
aus dem geöffneten, insbesondere an einer Trennebene geöff
neten Formwerkzeug, insbesondere aus einer der Formplatten
ausgeworfen werden. Der wenigstens eine Druckstempel kann dann
derart ausgeführt sein, daß er nur zum Druckausüben auf die
noch plastische Formmasse geeignet ist.
Wie im Vorstehenden teilweise schon angedeutet, kann die Bewe
gung der Druckstempel mit einem Programm gesteuert und gere
gelt sein, wenn dies durch die Art der zu fertigenden Form
teile erforderlich erscheint. Eine entsprechende Steuerung
bzw. Regelung bestimmt dann, ob das Eindrücken entweder sofort
oder zeitlich versetzt nach dem Füllvorgang der Form ausgelöst
wird und ob das Eindrücken selbst während der gesamten Erstar
rungsphase des Formteils wirkt oder nur während eines bestimm
ten Zeitabschnittes der Erstarrungszeit. Zusätzlich bestimmt
die Steuerung bzw. Regelung, ob und auf welche Art und Weise
der Druck, mit dem der Druckstempel (bzw. das Formteil-Vorstu
fenteil) auf die Formmasse drückt, zeitlich oder/und in der
Druckhöhe veränderlich ist, so daß eine optimale Wirkungsweise
in Hinblick auf die Erfordernisse des Formteils erreichbar
ist.
Wie eingangs schon unter Bezugnahme auf den Stand der Technik
erwähnt, kann die Kunststoff-Formmasse dem Formhohlraum im pla
stischen Zustand unter Druck zugeführt werden. Dies ist bei
spielsweise dann der Fall, wenn das Verfahren ein Spritzgieß
verfahren ist, bei dem die plastische Kunststoff-Formmasse in
den Formhohlraum eingespritzt wird. Hiervon wurde auch bei der
vorangehenden Erläuterung der bevorzugten Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens teilweise schon ausgegangen, ohne
daß hierin von vornherein eine Beschränkung zu sehen wäre.
Das vorstehend erläuterte erfindungsgemäße Verfahren kann aber
auch bei der Teileherstellung nach dem sogenannten Spritzpreß
verfahren angewendet werden. Unter dem Spritzpreßverfahren
wird hier ein Verfahren verstanden, welches vorwiegend bei der
Herstellung von plattenförmigen Teilen, deren Oberfläche völ
lig exakt plan oder gewölbt sein muß, angewendet wird. Hierzu
wird in eine mit sogenannten Tauchkanten ausgerüstete Form,
welche zunächst nicht völlig geschlossen ist, die Kunststoff
schmelze durch eine Angußöffnung unter Druck eingespritzt. Da
nach wird die Form weiter geschlossen, so daß durch die hier
bei auftretende Volumenverkleinerung des Formhohlraums (es
wird beispielsweise ein stempelartiges, die Tauchkanten auf
weisendes erstes Formelement in eine den Formhohlraum zusammen
mit einer Oberfläche des ersten Formelements definierenden
Ausnehmung in einem zweiten Formelement gepreßt) ein Preßdruck
auf die Schmelze während des Erstarrens der Schmelze ausgeübt
wird. Die Tauchkanten des Formwerkzeuges verhindern, daß
Schmelze an den Rändern des Formhohlraumes während des Füllens
und/oder Zusammenpressens ausweichen kann, damit ein Druck
während des Erstarrens der Schmelze aufrechterhalten wird.
Derart gefertigte Teile müssen zumeist an den Rändern nach
gearbeitet werden, weil das mit Tauchkanten ausgerüstete Form
teilwerkzeug nicht so dicht ist, um den Formteilhohlraum völ
lig zu verschließen, so daß Grate an den Formteilrändern ent
stehen.
Mit der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei den so
genannten Spritzpreßverfahren können nun auch durch entspre
chende Formgebung der Form (d. h. ggf. des ersten und/oder
zweiten Formelements) Formteile hergestellt werden, welche zur
geforderten völlig planen Oberfläche zusätzlich Verstärkungen
wie Rippen, Stege usw. auf der Rückseite des Formteils auf
weisen. Auf diese Verstärkungen wie Rippen, Stege usw. kann
nämlich erfindungsgemäß unabhängig von dem Druck, welcher
(ggf. durch das erste und das zweite Formelement) auf die
Oberflächen des Formteiles ausgeübt werden soll, durch wenig
stens einen erfindungsgemäßen Druckstempels (der sich bei
spielsweise durch eine zugeordnete Durchtrittsöffnung im er
sten bzw. zweiten Formelement in den Formhohlraum erstreckt)
ein davon abweichender Druck ausgeübt werden. Ferner ist es
hierbei ohne weiteres möglich, den durch das Erstarren der
Schmelze verursachten Volumenschwund durch den Querschnitt
und/oder der Eindringtiefe des bzw. der Druckstempel völlig
auszugleichen.
Nach einem anderen Aspekt der Erfindung wird für ein Verfah
ren, insbesondere Spritzgießverfahren zum Herstellen eines
Formteils zumindest teilweise aus Kunststoff unter Verwendung
eines Formwerkzeugs mit einem Formhohlraum, bei welchem Ver
fahren eine plastische oder plastizierbare Kunststoff-Form
masse in den Formhohlraum zugeführt und Druck auf die Kunst
stoff-Formmasse im Formhohlraum ausgeübt wird, erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der die plastische Kunststoff-Formmasse ent
haltende Formhohlraum während einer Volumenverkleinerungspha
se, insbesondere Eindrückphase, die zumindest einen Teil einer
Erstarrungszeitphase umfaßt, in der die plastische Kunststoff-
Formmasse im Formhohlraum erstarrt, mittels wenigstens eines
Druckausübungselements, insbesondere Druckstempels, ggf. mit -
je nach Gestalt des Formteils - einer sich über einen wesent
lichen Oberflächenabschnitt des Formteils, insbesondere nahezu
über eine gesamte Seite des Formteils erstreckenden Druckflä
che, volumenverkleinert wird, um eine anfängliche Minderfül
lung des Formhohlraums oder/und einen Volumenschwund der er
starrenden Kunststoff-Formmasse im wesentlichen auszugleichen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zur Herstellung
von Formteilen zumindest teilweise aus Kunststoff, umfassend
ein Formwerkzeug, im wesentlichen bestehend aus Formelementen,
insbesondere Formplatten, mit einem von dem Formelementen im
wesentlichen allseitig begrenzten Formhohlraum, Zufuhrmittel
zur Zufuhr einer plastischen oder plastizierbaren Kunststoff-
Formmasse in den Formhohlraum.
Bei einer derartigen bekannten Einrichtung handelt es sich bei
spielsweise um eine Spritzgießeinrichtung zum Spritzgießen der
Formteile. Wie oben schon im Zusammenhang mit dem bekannten
Spritzgießverfahren erläutert, wird beim Erstarren der Kunst
stoff-Formmasse im Formhohlraum Kunststoff-Formmasse durch den
Angußkanal in den Formhohlraum nachgedrückt, um dem Volumen
schwund der Formmasse beim Erstarren bzw. Erkalten entgegen zu
wirken. Die hierdurch erreichbare Oberflächengüte ist aber,
wie ausgeführt, aufgrund des Auftretens von Einfallstellen für
viele Anwendungszwecke nicht befriedigend.
Um Formteile mit hoher Oberflächengüte herstellen zu können
bzw. bei der Herstellung mit vergleichsweise niedrigen Drücken
arbeiten zu können, wird erfindungsgemäß bei der genannten
Einrichtung vorgeschlagen, Druckausübungsmittel in Form von
wenigstens einem, vorzugsweise mehreren Druckstempeln sowie
Steuer- und Betätigungsmittel vorzusehen zum Eindrücken des
wenigstens einen Druckstempels durch eine jeweilige Durch
trittsöffnung in einem den Formhohlraum begrenzenden Oberflä
chenabschnitt (ggf. Seitenfläche) eines jeweiligen der Form
elemente in den die plastische Kunststoff-Formmasse enthalten
den und die Form des jeweiligen Formteils definierenden, ins
besondere im wesentlichen formstabilen Formhohlraum während
einer Eindrückzeitphase, die zumindest einen Teil einer Er
starrungszeitphase umfaßt, in der die plastische Kunststoff-
Formmasse im Formhohlraum erstarrt. Die erfindungsgemäße Ein
richtung kann damit zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens dienen, so daß Formteile mit sehr hoher
Oberflächengüte herstellbar sind.
Der oder die Druckstempel können derart angeordnet sein, daß
sie gerade in Bereichen des Formhohlraums Kunststoff-Formmasse
verdrängen, in denen eine besonders hohe Gefahr für das Auf
treten von Einfallstellen an der Formteiloberfläche besteht.
Man kann somit also gezielt Druck auf die Kunststoff-Formmasse
ausüben, so daß insgesamt mit vergleichsweise geringen Drücken
eine hohe Oberflächengüte erreichbar ist. Alternativ oder zu
sätzlich kann wenigstens ein Druckstempel an einem ggf. den
Formhohlraum begrenzenden oder ggf. in diesem angeordneten
Formteil-Vorstufenteil angreifen und über dieses Formteil-Vor
stufenteil auf die Kunststoff-Formmasse wirken. Wie im Zusam
menhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren schon ausgeführt,
braucht das Formwerkzeug bzw. eine das Formwerkzeug zusammen
haltende Halterung sowie eine ggf. vorgesehene Spritzgießma
schine nur für geringere Drücke ausgelegt sein, wodurch sich
Kostenersparnisse ergeben.
Für eine besonders hohe Oberflächengüte der Formteile können
die Steuer- und Betätigungsmittel dazu ausgelegt sein, den
wenigstens einen Druckstempel derart in den Formhohlraum ein
zudrücken, daß das Volumen der vom Druckstempel verdrängten
Kunststoff-Formmasse der Volumenverkleinerung der erstarrenden
Kunststoff-Formmasse im wesentlichen entspricht.
Um die benötigten bzw. auftretenden Drücke im Formhohlraum
noch weiter zu reduzieren, wird als besonders bevorzugt vorge
schlagen, daß die Steuer- und Betätigungsmittel dazu ausgelegt
sind, den wenigstens einen Druckstempel derart in den Form
hohlraum einzudrücken, daß anfänglich eine nur annähernde,
insbesondere nur etwa 95% bis 99% betragende Füllung des
Formhohlraums durch entsprechende Volumenverkleinerung des
Formhohlraums mittels des Druckstempels bis zur im wesentli
chen völligen Füllung des Formhohlraums ausgeglichen wird.
Hierbei kann die anfängliche Volumenverkleinerung des Form
hohlraums durch den wenigstens einen Druckstempel zum Aus
gleich der nicht vollständigen Füllung des Formhohlraums die
durch Erstarren der Kunststoff-Formmasse zum Kunststoff-Form
teil ausgelöste Volumenverkleinerung der Kunststoff-Formmasse
übersteigen.
Wenigstens ein Druckstempel kann als Auswerferstempel des zu
öffnenden und zu schließenden Formwerkzeugs dienen. Nach dem
Erstarren der Kunststoff-Formmasse zum Formteil kann dieses
somit leicht aus dem Formwerkzeug genommen werden, so daß be
sonders geringe Taktzeiten möglich sind. Es kann aber auch we
nigstens ein gesonderter, von dem wenigstens einen Druckstem
pel unabhängiger Auswerfer zum Auswerfen des Formteils aus dem
Formwerkzeug vorgesehen sein.
Die Zufuhrmittel können die Kunststoff-Formmasse dem Formhohl
raum im plastischen Zustand unter Druck zuführen. Dies ist
beispielsweise dann der Fall, wenn die Einrichtung eine
Spritzgießeinrichtung zum Spritzgießen der Formteile ist, mit
Zufuhrmitteln, die die plastische Kunststoff-Formmasse in den
Formhohlraum einspritzen.
Nach einem anderen Aspekt der Erfindung wird für eine Einrich
tung, insbesondere Spritzgießeinrichtung zur Herstellung von
Formteilen zumindest teilweise aus Kunststoff, umfassend ein
Formwerkzeug mit einem Formhohlraum, Zufuhrmittel zur Zufuhr
einer plastischen oder plastizierbaren Kunststoff-Formmasse in
den Formhohlraum erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Ein
richtung umfaßt: Druckausübungsmittel in Form wenigstens eines
Druckausübungselements, insbesondere Druckstempels ggf. mit -
je nach Gestalt des Formteils - einer sich über einen wesent
lichen Oberflächenabschnitt des Formteils, insbesondere nahezu
über eine gesamte Seite des Formteils erstreckenden Druckflä
che, und Steuer- und Betätigungsmittel zum Volumenverkleinern
des die plastische Kunststoff-Formmasse enthaltenden Formhohl
raum mittels des wenigstens einen Druckausübungselements wäh
rend einer Volumenverkleinerungsphase, insbesondere Eindrück
phase, die zumindest einen Teil einer Erstarrungszeitphase um
faßt, in der die plastische Kunststoff-Formmasse im Formhohl
raum erstarrt, wobei die Steuer- und Betätigungsmittel dazu
ausgelegt sind, die Volumenverkleinerung des Formhohlraums auf
eine anfängliche Minderfüllung des Formhohlraums oder/und ei
nen Volumenschwund der erstarrenden Kunststoff-Formmasse der
art abzustimmen, daß diese/dieser im wesentlichen ausgeglichen
wird/werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Formteil, insbesondere ein
im wesentlichen aus Kunststoff hergestelltes Kunststoff-Form
teil, das unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Einrichtung
bzw. unter Anwendung eines erfindungsgemäßen Herstellungsver
fahrens hergestellt ist. Das Kunststoff-Formteil ist bevorzugt
ein Einkomponenten- oder Mehrkomponenten-Spritzguß-Formteil
oder weist wenigstens einen durch Extrusion hergestellten Ex
trusions-Abschnitt und wenigstens einen durch Spritzguß her
gestellten Spritzguß-Abschnitt auf. Beispielsweise wird dabei
an Kunststoff-Formteile gedacht, die zum Anbringen in oder an
einem Kraftfahrzeug, insbesondere als Abdeckteile, Zierteile
oder dergleichen, vorgesehen sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Fig. 1
bis 3 gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine zum großen Teil nur schematisch darge
stellte erfindungsgemäße Spritzgießeinrichtung, wo
bei Fig. 1a einen ein Formwerkzeug mit einem Form
hohlraum aufweisenden Einrichtungsteil im Quer
schnitt nach Linie I-I in Fig. 3 mit ungefülltem
Formenhohlraum zeigt und Fig. 1b die Steuer- und
Betätigungsmittel der Spritzgießeinrichtung zeigt.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den mit Kunststoff-
Formmasse gefüllten Formhohlraum und durch die die
sem benachbarten Komponenten des Einrichtungsteils
der Fig. 1a nach Linie II-II in Fig. 3.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Einrichtungsteil
der Fig. 1a nach Linie III-III (Figur um 90° ge
dreht).
Fig. 4 zeigt in längsunterbrochener Draufsicht ein nach
einem herkömmlichen Spritzgießverfahren hergestell
tes Spritzgußformteil, das in seiner Form etwa der
in Fig. 1 gezeigten Spritzform entspricht.
Fig. 5 zeigt in Fig. 5a einen vergrößerten Querschnitt des
obigen Spritzgußformteils nach Linie A-A in Fig. 4,
und in Fig. 5b einen ebenfalls vergrößerten Quer
schnitt nach Linie B-B in Fig. 4 des gleichen Form
teils.
Fig. 6 zeigt eine teilweise und in zwei Schnittebenen ge
schnittene Formteilplatte eines gegenüber dem Form
werkzeug der Fig. 1 modifizierten Formwerkzeugs mit
Schnittebenen im wesentlichen entsprechend Linie
VIa-VIa (Fig. 6 links) und entsprechend Linie VIb-
VIb (Fig. 6 rechts) in Fig. 1.
Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch ein gegenüber dem
Formwerkzeug der Fig. 1 modifiziertes Formwerkzeug
samt Druckstempel und dem mit Kunststoff-Formmasse
und einem Formteil-Vorstufenteil gefüllten Formhohl
raum des Formwerkzeugs.
Die in Fig. 1 gezeigte Spritzgießeinrichtung 215 umfaßt ein
im Schnitt dargestelltes Spritzaggregat 12, beispielsweise ein
sogenanntes Schneckenkolben-Spritzaggregat. Dessen rotierende
Schnecke fördert unter gleichzeitigem Plastifizieren eine
Kunststoff-Formmasse in den axial angeordneten Zylinder und
spritzt die geschmolzene Formmasse (Schmelze) mit hohem Druck
mit einer axialen Bewegung durch eine Spritzdüse 15 und einen
Angußkanal 11 in den Formhohlraum 6 der Form 18 ein. Nach dem
Einspritzen der Schmelze in die Spritzgußform 18 hätte die
Schnecke des Spritzaggregates 12 bei einem herkömmlichen
Spritzgießverfahren die Aufgabe, den Druck für eine kurze Zeit
aufrecht zu erhalten, um noch Schmelze in den Formhohlraum 6
nachzuführen, welche die Volumenverringerung der Formmasse
ausgleichen soll, die durch Abkühlen der Schmelze schon wäh
rend des Füllvorgangs eingetreten ist und sich während des
weiteren Abkühlens und Erstarrens der Schmelze fortsetzt.
Die Spritzgießeinrichtung 215 umfaßt weiterhin ein im wesent
lichen aus fünf Hauptteilen bestehendes Spritzgußwerkzeug 18
im geschlossenen Zustand. Die Formteilplatten 1 und 2 begren
zen im zusammengespannten Zustand den Formhohlraum 6. Die Form
teilplatte 1 weist den in den Formhohlraum 6 mündenden Anguß
kanal 11 auf. Eine Platte 3 fungiert als Distanzplatte für
eine sogenannte Auswerferplatte 5, welche ihrerseits horizon
tal beweglich zwischen der Formteilplatte 2 und einer Platte 4
angeordnet ist. Auf der Platte 5 sind Druckstempel 8, 8a, 8b,
9, 9a, 9b, 9c befestigt, welche bei dem gezeigten Ausführungs
beispiel eine Doppelfunktion erfüllen: einerseits dienen sie
erfindungsgemäß dazu, die erstarrende Formmasse zum Ausgleich
eines Volumenschwundes im ansonsten formstabilen Formhohlraum
6 unter Druck zu setzen, andererseits dienen sie auch als Aus
werfer. Die Druckstempel 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c erstrecken
sich gleitverschieblich durch zugeordnete Durchgangsöffnungen
208, 208a, 208b, 209, 209a, 209b und 209c in der Formteilplat
te 2. Jede Durchgangsöffnung ist an ihrem Mündungsöffnungsab
schnitt zum Formhohlraum 6 vollständig von einem den Formhohl
raum (mit-)begrenzenden Oberflächenabschnitt der zur anderen
Formteilplatte 1 zugekehrten Seitenfläche der Formteilplatte 2
umgeben. Die Querschnittsform der Durchtrittsöffnungen ist an
die Querschnittsform des jeweiligen Druckstempels derart ange
paßt, daß dieser zwar durch die jeweilige Durchtrittsöffnung
in den Formhohlraum 6 geschoben werden kann, hingegen aber
keine plastische Formmasse durch die Durchtrittsöffnungen in
Richtung zur Platte 5 entweichen kann.
Die Druckstempel sind derart dimensioniert und angeordnet, daß
ihre freien Endflächen nach Abmessung und Lage freien Endflä
chen 224 und 228 von Verstärkungsstegen 24, 28 an der Unter
seite eines in dem Formhohlraum 6 herzustellenden Formteils 20
entsprechen. Es wird hierzu auf ein in Fig. 4 und 5 gezeig
tes Formteil 20 verwiesen, das allerdings nach einem bekann
ten Spritzgußverfahren hergestellt ist, bei dem eine Spritz
gießeinrichtung ohne die Druckstempel zum Einsatz kommt.
Bei den mit dem bekannten Spritzgußverfahren hergestellten
Formteilen treten, wie weiter unten anhand der Fig. 4 und 5
noch näher erläutert, unschöne Einfallstellen an der Formteil
oberfläche aufgrund der beim Erstarren der Formmasse auftre
tenden, insbesondere thermisch bedingten Volumenverkleinerung
der Formmasse auf. Je nach Kunststofformmasse kann die ther
misch bedingte Volumenverkleinerung beispielsweise etwa 0,5%
bis 0,9% des ursprünglich in den Formhohlraum 6 eingespritz
ten Volumens betragen. Die Einfallstellen sind selbst dann,
wenn sie nur eine Tiefe in der Größenordnung von 10 µm auf
weisen, insbesondere bei schrägem Lichteinfall visuell wahr
nehmbar.
Einfallstellen treten besonders in Randbereichen des Formteils
auf, sowie an Oberflächenabschnitten, die besonders viel
Kunststoffmasse enthaltende Bereiche des Formteils begrenzen.
Die Verstärkungsstege 24 und 28 sind derartige Bereiche, die
nach dem Stand der Technik unvermeidlich zu Einfallstellen auf
der den Verstärkungsstegen entgegengesetzten Formteiloberflä
che führen. Mittels der erfindungsgemäßen Druckstempel kann
der beim Erstarren der Formmasse auftretende Volumenschwund
vor allem im Bereich der Verstärkungsstege, aber auch in ande
ren Bereichen des Formteils ausgeglichen werden (vgl. die Aus
führungen weiter unten), so daß Formteile ohne störende Ein
fallstellen hergestellt werden können.
Neben den Druckstempeln 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c können auch
noch weitere, unabhängig von den Druckstempeln 8, 8a, 8b, 9,
9a, 9b, 9c in den Formhohlraum 6 eindrückbare Druckstempel
vorgesehen sein, die an anderen Stellen, also nicht im Bereich
der Verstärkungsstege, an der im Formhohlraum 6 erstarrenden
Formmasse angreifen und Druck auf diese ausüben. Diese können
beispielsweise auf der Formteilrückseite in Nachbarschaft zu
den Formteilrändern, insbesondere Formteilecken, an der Form
teilrückseite Druck ausüben, um Einfallstellen im Randbereich
besonders zuverlässig zu vermeiden. In Fig. 1 sind keine wei
teren Druckstempel eingezeichnet.
Im folgenden wird nun die Spritzgießeinrichtung 215 weiter er
läutert. Die Platte 4 ist die Werkzeuggrundplatte. In diesem
Fall ist sie relativ dick ausgeführt, damit sie ausgekoffert
werden kann, um zur etwaigen Bewegung der Platte 5 dienende
Vorrichtungen 10 und 10a, die gestrichelt dargestellt sind,
aufnehmen zu können. Die Vorrichtungen 10 und 10a können dann
entfallen, wenn vom Stempel 13, der Bestandteil des Aggregates
ist, die zwei Bewegungen der Platte 5 ausgelöst werden, welche
erforderlich sind, um zum einen die Schmelze unter Druck zu
setzen und zum andern das Formteil 20, nach dem Erstarren der
Schmelze und nach der Öffnung der Form, auszuwerfen. Umgekehrt
kann der Stempel 13 entfallen, wenn vorgesehen ist, daß die
Vorrichtungen 10 und 10a die beiden erforderlichen Bewegungen
der Platte 5 durchführen.
Es ist aber auch vorgesehen, daß sowohl der Stempel 13 als
auch weitere Vorrichtungen wie beispielsweise die Vorrichtun
gen 10 und 10a während eines Spritzzyklus zum Einsatz kommen.
In einem solchen Fall würden die Vorrichtungen 10 und 10a das
Unterdrucksetzen übernehmen und danach der Stempel 13 das Aus
werfen des Formteiles 20 aus der Formplatte 2 oder umgekehrt.
Wie bereits erwähnt, fungieren bei dem in Fig. 1 dargestell
ten Beispiel die Druckstempel 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c auch
als Auswerfer und sind gemeinsam auf der Auswerferplatte 5 be
festigt.
Die Auswerferplatte 5 wird, um beide Aufgaben erfüllen zu kön
nen, zunächst (unmittelbar nachdem der Formhohlraum 6 mit
Schmelze gefüllt wurde), in Richtung Formhohlraum 6 eine kurze
Strecke (0,05 mm bis 0,5 mm) bewegt. Nach dem Erstarren der
Schmelze zum Formteil 20 und nach Öffnen der Form an der
Trennebene 7, wird die Auswerferplatte 5 ein zweites Mal und
zwar diesmal eine längere Strecke in gleicher Richtung bewegt,
um das Formteil auszustoßen. Die in Fig. 1 dargestellte
Spritzgießeinrichtung 215 zeigt schließlich noch die beiden
Werkzeugaufspannplatten 14 und 14a. Von diesen ist die Platte
14 fest montiert und nimmt die Zuhaltekraft auf, die von der
beweglichen Platte 14a bzw. einer dafür vorgesehenen Druck
einrichtung (Einspanneinrichtung) ausgeübt wird.
Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung kann das Auswer
fen, wie beim herkömmlichen Spritzgießverfahren üblich, durch
sogenannte Auswerfer erfolgen. Diese bewegen sich erst, nach
dem das Formteilwerkzeug bei der Trennebene 7 geöffnet wurde,
um das Formteil 20 aus der Formplatte 2 auszustoßen. Derartige
Auswerfer können mit der Auswerferplatte 5 fest verbunden
sein. Die Druckstempel dagegen, welche bei noch geschlossener
Form unmittelbar nach dem Füllvorgang auf die sich im Form
hohlraum 6 befindliche Schmelze 16 Druck ausüben sollen, wer
den dann durch zusätzliche Vorrichtungen, wie beispielsweise
die Vorrichtungen 10 und 10a, in Bewegung gesetzt. Diese Bewe
gung geschieht unabhängig von der Bewegung der Auswerferplatte
5. Die Druckstempel könnten sich dann beispielsweise durch zu
geordnete Öffnungen der Auswerferplatte 5 hindurch zu einer
weiteren, durch die Vorrichtungen 10 und 10a bewegbaren Platte
erstrecken und mit dieser fest verbunden sein. Diese weitere
Platte könnte eine Durchtrittsöffnung aufweisen, durch die
sich der Stempel 13 zur Auswerferplatte 5 erstreckt. Die Aus
werfer und die Druckstempel können nach dieser Auslegung der
Spritzgießeinrichtung unabhängig voneinander durch entspre
chende Bewegung der Auswerferplatte mittels des Stempels 13
bzw. der weiteren Platte mittels der Vorrichtungen 10 und 10a
bewegt werden.
Die druckausübenden freien Enden der Druckstempel 8, 8a, 8b,
9, 9a, 9b, 9c, welche bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1
nur flach und den freien Endflächen 224, 228 der Verstärkungs
stege 24, 28 entsprechend ausgeführt sind, können nach einer
anderen Ausführungsform der Erfindung auch - je nach Formteil
- größere Druckausübungsflächen aufweisen, und zwar derart,
daß die vergrößerten Flächen der Druckstempel nicht nur auf
die Verstärkungsstege 24 und 28 der aus dem dargestellten
Formhohlraum 6 entstehenden Formteils 20 Druck ausüben, son
dern auch auf einen Teil der unteren Fläche oder der gesamten
unteren Fläche des Formteiles 20. Auf diese Weise kann mit der
Wahl der Größe und geometrischen Gestaltung der Oberflächen
der Druckstempel oder der Oberfläche nur eines Druckstempels
das Aussehen der Oberfläche des Formteiles (20) nach Erstarren
der Formmasse in Hinblick auf Abhandensein von Einfallstellen,
insbesondere Oberflächenplanität, optimiert werden.
- -
Bezugnehmend auf Fig. 1b wird nachfolgend ein gegenüber her
kömmlichen Spritzgießmaschine neuer bevorzugter Aufbau der
Steuer- und Betätigungsmittel zur Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens näher erläutert. Ein Hydraulikkolben 113
ist hierbei ein Aggregat der Spritzgießmaschine und übt die
beiden Funktionen des Unterdrucksetzens und des Auswerfens
nacheinander aus. Er kann beispielsweise auf den Stempel 13
oder direkt auf die Platte 5 wirken. Dieser Hydraulikkolben
113 wird zum Zwecke des Druckausübens auf die noch plastische
Formmasse 16 und zum Auswerfen des Formteiles 20 von einer,
von der Hydraulik einer herkömmlichen Spritzgießmaschine un
abhängigen, Hydraulik-Quelle 130 über die Hydraulikölleitungen
131, 140 versorgt. Zur Steuerung des Öldruckes sowie der ggf.
erforderlichen zeitlichen Begrenzung dieses Druckes und/oder
des Weges der Druckstempel 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c, sind zwi
schen dem Hydraulikkolben 113 und der Hydraulikquelle 130 ent
sprechende elektromagnetische Hydraulikventile in einer Hy
drauliksteuerung 132 vorgesehen. Die Hydrauliksteuerung wird
auf Grundlage von Daten von einem Druckmesser 135 und/oder
einem Wegmesser 134 durch eine elektronische Steuereinheit 138
gesteuert bzw. geregelt.
Die Hydrauliköldruckquelle 130, die eine Hydraulik-Pumpe oder
ein Druckspeicher sein kann, ist extern von der Spritzgießma
schine installiert, weil in herkömmlichen Maschinen zunächst
kein gesteuerter bzw. geregelter Hydraulikölkreislauf vorgese
hen ist, mit dem sofort nach dem Einspritzen der Kunststoff-
Formmasse 16 Druck auf die Masse 16 ausgeübt werden kann. Es
können nämlich unter Umständen auch ältere Spritzgießmaschinen
entsprechend nachgerüstet werden, so daß das erfindungsgemäße
Verfahren mit diesen ausgeführt werden kann. Die Hydrauliköl
druckquelle 130 kann aber samt der elektronischen Steuerung
138 und der hydraulischen Steuerung 132 auch Bestandteil einer
Spritzgießmaschine sein, die ab Hersteller zur Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt ist.
Ein weiterer, in Fig. 1 als Beispiel gezeigter Hydraulikkol
ben 113 ist nicht notwendigerweise Bestandteil der Hydraulik
kolben 110b der Spritzgießmaschine, durch ihn wird aber eine
hohe Flexibilität hinsichtlich für das erfindungsgemäße Ver
fahren verwendbarer Formwerkzeuge erreicht. (Statt des Hydrau
likkolbens 110b kann auch eine sonstige druck- und bewegungs
ausübende hydraulische Vorrichtung vorgesehen sein, welche
andere konstruktive Merkmale aufweist als ein Hydraulikkol
ben). Im Gegensatz zum Hydraulikkolben 113, der ja (allein)
hinsichtlich seiner Funktion der Betätigung eines Auswerfers
bei bekannten Spritzgießmaschinen ein Analogon hat, ist ein
solcher zusätzlicher Hydraulikkolben bei herkömmlichen Spritz
gießmaschinen nicht vorgesehen.
Jeder der beiden Hydraulikkolben 113, 110b kann die beiden Auf
gaben des Unterdrucksetzens und des Auswerfens übernehmen,
gleiches gilt für die Vorrichtungen 10, 10a, die ebenfalls auf
Hydraulikbasis arbeiten können. Die Hydraulikkolben 113, 110b
bzw. die Vorrichtungen 10, 10a können somit alle den gleichen
Funktionen dienen. Je nachdem, wie das Formwerkzeug 18 kon
struiert ist, wird nur einer der Hydraulikkolben 113, 110b
bzw. werden nur die Vorrichtungen 10, 10a eingesetzt.
Im Gegensatz hierzu werden zwei Hydraulikkolben innerhalb ei
nes Arbeitszyklusses in Tätigkeit gesetzt, wenn bei dem Form
werkzeug 18 vorgesehen ist, daß zum Unterdrucksetzen der noch
plastischen Formmasse 16 die z. B. vorgesehenen Druckstempel
8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c nur eine kleine Wegstrecke von bei
spielsweise ca. 0,5 mm in Richtung Formhohlraum 6 zurücklegen
sollen, wohingegen das Auswerfen des Formteiles 20 die schon
erwähnten gesonderten Auswerfer, welche in diesem Fall zusätz
lich im Formwerkzeug untergebracht sein müssen (aber in Fig.
1 nicht dargestellt sind), übernehmen sollen. Der Hydraulik
kolben 113 wird hierbei meist das Auswerfen übernehmen, jeden
falls dann, wenn der Hydraulikkolben 113 Bestandteil einer
herkömmlichen Spritzgießmaschine und von daher für das Aus
werfen bzw. Ausstoßen vorgesehen ist.
In Fig. 1b sind an die Hydrauliksteuerung 132 sich anschlie
ßende Hydraulikzu- und -ableitungen 133, 140 dargestellt. Ein
Druckmesser 135 erfaßt den Hydraulikdruck in der Zuleitung,
die zu dem den Druckstempeln 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c) zuge
ordneten Hydraulikkolben (Hydraulikkolben 113 beim in Fig. 1
gezeigten Ausführungsbeispiel) führt. Die erfaßten Druckwerte
werden als elektrische Signale vom Druckmesser 135 über eine
elektrische Leitung 136 zur elektronischen Steuerung 138 ge
führt. Von der elektronischen Steuerung 138 werden die elek
tromagnetischen Ventile in der hydraulischen Steuerung 132
über die Leitung 139 gesteuert. Hiermit ist es möglich, den
hydraulischen Druck zu steuern, vorzugsweise auch zu regeln.
Die Kraft, mit der die Druckstempel 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c
auf die noch plastische Kunststoff-Formmasse 16 drücken, kann
somit optimal an die Erfordernisse des Formteils 20 angepaßt
werden. Die Kraft ist einerseits während eines Spritzzyklus
zeitlich und andererseits auch in der maximalen Stärke varia
bel und sie kann insbesondere auch einer vorgegebenen Kraft
kurve nachgeführt werden.
Zum Abgriff der Längsbewegung der Kolbenstangen der hydrauli
schen Zylinder 113 und 110b sind Wegaufnehmer 134 und 134a
vorgesehen. Aus den von den Wegaufnehmern abgegebenen Span
nungssignalen, die über die Leitung 137 zur elektronischen
Steuerung 138 geführt werden, kann die Eindringtiefe der
Druckstempel 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c in den Formhohlraum 6
bestimmt werden, so daß ein definiertes Volumen an Formmasse
16 im Formhohlraum 6 verdrängt werden kann.
Es ist aber auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren ohne
besonderen Aufwand hinsichtlich der Steuerung bzw. Regelung
des Eindrückens wenigstens eines Druckstempels in den Form
hohlraum auszuführen. So dürfte es für viele Fälle ausreichen,
wenn der wenigstens eine Druckstempel einfach mit einer rela
tiv hohen Kraft in den die plastizierte Formmasse enthaltenen
Formhohlraum zu drücken, ohne daß die Druckkraft auf bestimmte
Art und Weise während der Erstarrung der Formmasse zeitlich ge
ändert wird. Kern der Erfindung ist also das Unterdrucksetzen
der noch plastischen Kunststoff-Formmasse 16 unmittelbar nach
dem Einfüllen der Kunststoffschmelze 16 in den Formhohlraum 6,
wodurch im wesentlichen einfallstellenfreie Formteile gefer
tigt werden können. Für besonders hohe Anforderungen oder im
Falle spezieller Formmassen und/oder Formwerkzeuge ist es aber
vorteilhaft, wenn der wenigstens eine Druckstempel in Abhän
gigkeit von verschiedenen Parametern, wie etwa die Zeit, das
verdrängte Volumen, dem ausgeübten Druck während einer Ein
drückphase definiert in den Formhohlraum eingedrückt werden
kann, um die Kunststoff-Formmasse unter Druck zu setzen. Bei
spielsweise kann der wenigstens eine Druckstempel in Abhängig
keit vom Zeitablauf eines Eindrückprogramms und in Abhängig
keit von wenigstens einem den Plastizität- bzw. Erstarrungs
zustand der Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum kennzeichnen
den Parameter, wie etwa die Temperatur der Kunststoff-Form
masse bzw. des Formwerkzeugs, in den Formhohlraum eingedrückt
werden.
Fig. 4 und 5 zeigen ein ca. 1000 mm langes, langgestrecktes
Spritzgußformteil 20, in etwa nach der Form des Spritzgußwerk
zeuges 18 der Fig. 1, welches aber nach dem herkömmlichen
Spritzgießverfahren hergestellt wurde. In der Draufsicht nach
Fig. 4 auf die Formteil-Oberseite sind die an der Unterseite
längs und quer verlaufenden Verstärkungsrippen 24 und 28 durch
gestrichelte Linien 23 angedeutet. In unmittelbarer Nähe der
Verstärkungsrippen zeichnen sich mehr oder weniger starke Ein
fallstellen an der Oberfläche des Formteiles ab, welche mit
durchgehenden Linien 21 angedeutet sind. Weiterhin sind Ein
fallstellen 22 an den vier Ecken des Formteils angedeutet. Die
Formteilecken sind ebenso wie die den Verstärkungsrippen ent
gegengesetzten Oberflächenbereiche des Formteils für Einfall
stellen besonders anfällig.
Die Ursache für die an der Oberfläche des Formteils 20 sicht
baren Einfallstellen 21 entlang der darunter befindlichen Ver
stärkungsrippen 24 und 28 ist der spezifische Volumenschwund
beim Erkalten der Kunststoffschmelze zum selbsttragenden Form
teil 20. Das Massevolumen der Schmelze ist im Bereich der Ver
stärkungsrippen 24 und 28 größer als im Bereich der reinen
Formteil-Wandabschnitte neben den Verstärkungsrippen. Der Vo
lumenschwund ist dementsprechend im Bereich der Rippen größer.
Dadurch wird sich die äußerste Grenzschicht der Schmelze frü
her und weiter von der begrenzenden Formenwand lösen als in
Bereichen der reinen Wandabschnitte, wodurch Einfallstellen
entstehen. Derartige Einfallstellen werden schon als störend
empfunden, wenn deren Tiefe nur einige Mikrometer beträgt. In
angußentfernten Bereichen sind sie meist stärker ausgeprägt
als im angußnahen Bereich. Die Einfallstellen 22 an den vier
Eckabschlüssen sind dagegen nicht mit darunter befindlichen
Verstärkungsrippen zu begründen. Diese Einfallstellen sind
relativ weit von der (in Fig. 4 symbolhaft angedeuteten) An
gußquelle 25 (Eintrittsstelle der plastischen Formmasse in den
Formhohlraum, hier im Bereich eines Seitensteges 30 des Form
teils in einem - bezogen auf die Formteil-Längsachse A - mitt
leren Abschnitt des Formteils gelegen, vgl. die Ausführungen
zu Fig. 6) entfernt. Bedingt durch den relativ weiten Weg bis
zu den Ecken ist es nahezu unmöglich, Schmelze dorthin nachzu
führen, um den bereits eingetretenen Volumenschwund auszuglei
chen, es sei denn, es wird sehr hoher Spritzdruck aufgebracht,
um Schmelze in die für Einfallstellen gefährdeten Teileenden
22 zu bringen. Ein derart hoher Druck erfordert aber eine er
höhte Zuhaltekraft und übersteigt ggf. die Stabilität des
Spritzgußwerkzeuges. In beiden Fällen kommt es aufgrund des
resultierenden Auseinanderdrückens der den Formhohlraum be
grenzenden Formteilplatten (auch wenn die Formteilplatten nur
minimal auseinander gedrückt werden) zu unschönen Gratbildun
gen am Formteil 20 im Bereich der Trennebene 7 des Spritzguß
werkzeuges 18.
Im vergrößerten Querschnitt gemäß Fig. 5b, etwa Maßstab 2 : 1
nach Linie A-A in Fig. 4 sind die querverlaufenden Verstär
kungsrippen 24 gezeigt, sowie die längsverlaufende (übertrie
ben dargestellte) Einfallstelle 26.
Im vergrößerten Längsschnitt gemäß Figur Sb, wiederum etwa Maß
stab 2 : 1 nach Linie B-B in Fig. 4 ist die längsverlaufende
Verstärkungsrippe 25 gezeigt, sowie die (übertrieben darge
stellte) Einfallstelle 27, die quer zur Längsachse des Form
teils verläuft.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens treten die Ein
fallstellen 26, 27, welche das optische Aussehen des Formteils
20 stark beeinträchtigen, nicht mehr auf; jedenfalls sind sie
nicht mehr visuell wahrnehmbar. Nach dem Füllen des Formhohl
raums 6 mit plastischer Schmelze 16 werden die Druckstempel 8,
8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c durch eine Bewegung der Auswerferplatte
5 ca. 0,1 mm bis 0,5 mm in Richtung zum (nach Schließen des
Formwerkzeugs 18 jetzt formstabilen) Formhohlraum 6 bewegt.
Dadurch drücken die zunächst nur als Druckstempel dienenden
schmalen Stempel 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c mit einstellbarer
Kraft direkt auf die noch heiße plastische Schmelze 16. Ab Be
ginn des Volumenschwunds bzw. der Volumenschwindung, welche
mit dem Erstarren der Schmelze einhergeht, werden die Druck
stempel genau derart in den Formhohlraum 6 eingedrückt, daß
sie die kontinuierlich erfolgende Volumenabnahme der Formmasse
durch Verdrängung eines entsprechenden Formmassenvolumens zu
jedem Zeitpunkt ausgleichen, so daß sich keine Formmasse von
den Formhohlraumwänden ablöst und dementsprechend keine Ein
fallstellen entstehen. Die Kraft, mit der die Druckstempel 8,
8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c während der hierfür vorgesehen Zeitphase
(Eindrückzeitphase) des Spritzgießeinrichtungszyklus in den
Formhohlraum eingedrückt werden, damit, bezogen auf das jewei
lige Formteil, ein optimales Ergebnis erzielt wird, kann durch
Druckveränderung der Hydraulik eingestellt werden.
Durch den vorstehend als Ausführungsbeispiel für das erfin
dungsgemäße Verfahren geschilderten Vorgang wird auch er
reicht, daß noch unmittelbar nach dem Einspritzen insbesondere
wegen des schon eingetretenen Volumenschwunds erforderliches
Material, d. h. Schmelze 16, zu den Eckabschlüssen 22 aus be
nachbarten Bereichen nachgeführt wird, was beim herkömmlichen
Spritzgießverfahren, dort nur von der relativ weit entfernt
liegenden Angußquelle 25, nur unter Aufwendung von sehr hohem
Druck, aber meist ohne ausreichende Wirkung, geschehen müßte.
Ferner wird dadurch, das die Druckstempel 8, 8a, 8b, 9, 9a,
9b, 9c auf die Verstärkungsstege 24 und 28 drücken, erreicht,
daß der dort erhöhte Volumenschwund nicht zu einem frühzeiti
gen und stärkeren Ablösen der Oberfläche des Kunststoff-Form
teils 20 von der Oberfläche der Formplatte 1 führt, so daß die
längs- und querverlaufenden Einfallstellen nicht entstehen kön
nen.
Nach genügender Abkühlung des Formteils werden die bis dahin
zum Ausgleich des Volumenschwunds wirksamen Druckstempel 8,
8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c über die Auswerferplatte 5 vortriebslos
gestellt und etwas zeitverzögert, die Formöffnung ausgelöst.
Bereits während der Formöffnung oder unmittelbar nachdem der
Vorgang abgeschlossen ist, werden die Stempel 8, 8a, 8b, 9,
9a, 9b, 9c über die Auswerferplatte 5 erneut, diesesmal ein
größeres Stück weiter bewegt, so daß sie das Formteil 20 aus
der Formteilplatte 2 ausstoßen. Die Druckstempel 8, 8a, 8b, 9,
9a, 9b, 9c übernehmen also während des zweiten Bewegungsab
laufs die Funktion der sonst üblichen Auswerfer.
Nachzutragen ist noch, daß erfindungsgemäß der beim Einsprit
zen zum Füllen des Formhohlraums mit Kunststoff-Formmasse be
nötigte Druck noch dadurch gegenüber dem herkömmlichen Spritz
gießverfahren wesentlich verkleinert werden kann, daß der Form
hohlraum nicht vollständig, sondern nur beispielsweise zu etwa
95% bis 99% mit plastischer Formmasse gefüllt wird und dann
die Druckstempel 8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c entsprechend in den
Formhohlraum eingedrückt werden, um die Minderfüllung des
Formhohlraums durch entsprechende Verdrängung von Kunststoff-
Formmasse auszugleichen, also den Formhohlraum im wesentlichen
zu füllen. Die hierzu notwendige Volumenverkleinerung des Form
hohlraums wird die zum Ausgleich des Volumenschwunds der Form
masse während deren Erstarrung notwendige Volumenverkleinerung
des Formhohlraums durch die Druckstempel normalerweise deut
lich übersteigen. Die Druckstempel müssen dementsprechend zu
erst zum Ausgleich der Minderfüllung des Formhohlraums eine
größere Strecke in Richtung zum Formhohlraum 6 bewegt werden
als während des Erstarrens der Schmelze zum Ausgleich des Vo
lumenschwunds.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 wurde der ver
einfachten Darstellung wegen der Angußkanal 11 derart einge
zeichnet, daß er an einer Stelle in den Formhohlraum 6 mündet
(Angußquelle 25), die einer Stelle mitten auf den Ober- bzw.
Sichtseite des Formteils 20 entspricht. Dementsprechend wird
möglicherweise beim fertigen, aus dem Formwerkzeug ausgeworfe
nen Formteil eine Angußstelle auf der Sichtseite zu sehen
sein, was im allgemeinen nicht erwünscht ist. In Abweichung
von der Darstellung in Fig. 1 wird deshalb der Angußkanal
vorzugsweise an einer anderen Stelle des Formhohlraums in
diesen münden, die keine Angußstelle auf der Sichtseite des
Formteils ergeben kann. Beispielsweise kann die Eintritts
stelle der plastischen Formmasse in den Formhohlraum im Be
reich eines Seitenstegs 30 des Formteils gelegen sein, wie im
Zusammenhang mit Fig. 4 schon angesprochen.
Eine Formplatte eines entsprechend gestalteten Formwerkzeugs
ist in Fig. 6 in einer teilweise und in zwei verschiedenen
Ebenen geschnittenen Darstellung gezeigt. Das Formwerkzeug
weist zwei gesonderte, auch aus Formnester bezeichnete Form
hohlräume 306 und 306' auf, die über einen jeweiligen Angußka
nalabschnitt 311a bzw. 311b und einen gemeinsamen Angußkanal
abschnitt 311 gemeinsam angespritzt werden. Beide Formhohl
räume 306 und 306' sind entsprechend dem Formteil 20 der Fig.
4 gestaltet und sind durch jeweils sieben, den Druckstempeln
8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c der Fig. 3 entsprechende Druckstem
pel 308, 308a, 308b, 309, 309a, 309b, 309c bzw. 318, 318a,
318b, 319, 319a, 319b, 319c volumenverkleinerbar. Die Druck
stempel der beiden Formhohlräume können alle gemeinsam auf
einer Platte entsprechend der Platte 5 der Fig. 1 angeordnet
sein. Die Druckstempel lassen sich dann nur alle gemeinsam be
tätigen. Alternativ können die Druckstempel des einen Form
hohlraums und die Druckstempel des anderen Formhohlraums je
weils auf einer gesonderten bewegbaren Platte angeordnet sein,
so daß die Druckstempel für jeden Formhohlraum unabhängig von
einander betätigt werden können.
Die Spritzgießeinrichtung kann auch zum Mehrkomponenten-
Spritzgießen, insbesondere Zweikomponenten-Spritzgießen, aus
gebildet sein. Beispielsweise könnte bei einem Formwerkzeug
mit einer Formplatte ähnlich der Formplatte der Fig. 6, bei
der allerdings für die beiden Formhohlräume gesonderte Anguß
kanäle vorgesehen sind und die beiden Formhohlräume verschie
denes Volumen aufweisen, zeitgleich eine erste Kunststoff-
Formmasse in den ersten, kleineren Formhohlraum von einem er
sten Spritzaggregat und eine zweite Kunststoff-Formmasse in
den zweiten, größeren Formhohlraum von einem zweiten Spritz
aggregat eingespritzt werden. Im allgemeinen werden sich die
beiden Kunststoff-Formmassen durch ihre Härte nach dem Erstar
ren oder/und durch ihre Farbe oder/und durch andere Eigen
schaften unterscheiden.
Die in den ersten Formhohlraum eingespritzte erste Kunststoff-
Formmasse wird nach Ende des Einspritzvorgangs und ggf. nach
teilweisem bzw. vollständigem Erstarren in den zweiten Form
hohlraum überführt, beispielsweise unter Verdrehen einer Form
teilplatte des Formwerkzeugs um 180° (Rotationsachse senkrecht
zur Trennebene des Formwerkzeugs) . Das durch die erste Kunst
stoff-Formmasse nicht ausgefüllte Volumen des zweiten Form
hohlraums wird dann während des nächsten Spritzzyklus durch
die zweite Kunststoff-Formmasse teilweise (im allgemeinen an
nähernd) oder vollständig gefüllt.
Zum Ausgleichen des Volumenschwunds während des Erstarrens der
ersten bzw. zweiten Kunststoff-Formmasse oder/und zum Ausglei
chen einer anfänglichen Minderfüllung des ersten bzw. zweiten
Formhohlraums werden erfindungsgemäß Druckstempel in den Form
hohlraum eingedrückt. Im ersten Formhohlraum greifen die
Druckstempel direkt an der ersten Kunststoff-Formmasse an. Im
zweiten Formhohlraum können die Druckstempel an der hierein
überführten ersten Kunststoff-Formmasse angreifen und so nur
indirekt auf die zusätzlich eingespritzte zweite Kunststoff-
Formmasse einwirken oder/und direkt an der zusätzlich einge
spritzten zweiten Kunststoff-Formmasse angreifen. Da die erste
und die zweite Kunststoff-Formmasse verschiedene Schwindungs
eigenschaften aufweisen können und die Volumina der Formhohl
räume verschieden sind, sollten die Druckstempel für die bei
den Formhohlräume unabhängig voneinander, beispielsweise nach
verschiedenen Eindrückprogrammen, in den jeweiligen Formhohl
raum eindrückbar sein.
Durch das beschriebene Zweikomponenten-Spritzgießen lassen
sich beispielsweise Formteile mit einer von einer weichen
Oberflächenschicht gebildeten Sichtseite aus der zweiten
Kunststoff-Formmasse und einem härteren Kern aus der ersten
Kunststoff-Formmasse herstellen. Für eine makellose Sichtseite
ohne möglicherweise von Druckstempeln herrührenden Oberflä
chenabweichungen wird man die Druckstempel des zweiten Form
hohlraums an der ersten Kunststoff-Formmasse angreifen lassen.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungs
gemäßen Verfahrens kann man vor dem Einspritzen von Kunst
stoff-Formmasse ein durch ein anderes Herstellungsverfahren
hergestelltes Formteil-Vorstufenteil in den entsprechend ge
stalteten Formhohlraum einlegen. Bei dem Formteil-Vorstufen
teil handelt es sich beispielsweise um ein extrudiertes Kunst
stoffprofil. Ein Schnitt durch ein entsprechendes Formwerkzeug
mit eingelegtem Kunststoff-Extrusionsprofil 420b, eingespritz
ter Kunststoff-Formmasse 416, zwei sich an einer Trennungs
ebene 407 berührenden Formplatten 401 und 402 sowie einem
Druckstempel 413 ist in Fig. 7 gezeigt. Zur Volumenverkleine
rung greift der durch eine Durchtrittsöffnung 410 in der Form
platte 402 in den Formhohlraum 406 eintretende Druckstempel
409 an dem Extrusionsprofil 42 Ob, nicht aber an der Kunst
stoff-Formmasse an, so daß der mittels eines aus der Form
platte 402 hervorstehenden Abschnitts 413 des Druckstempels
409 in den Formhohlraum 406 eingedrückte Druckstempel 409 nur
über das Profil 420b auf die Kunststoff-Formmasse 416 wirkt.
Im Hinblick auf das erfindungsgemäße Ausgleichen eines Volu
menschwundes der Kunststoff-Formmasse 416 bzw. eines erfin
dungsgemäßen Ausgleichens einer anfänglichen Minderfüllung des
Formhohlraums 406 kann das später einen Abschnitt 420b des
fertigen Formteils bildende Extrusionsprofil 420b als Druck
ausübungsmittel zum Druckausüben auf die einen Abschnitt 420a
des fertigen Formteils bildende Kunststoff-Formmasse 416 auf
gefaßt werden. Zum Auswerfen des Formteils aus dem geöffneten
Formwerkzeug sind nicht gezeigte Auswerfer vorgesehen. Das
Formwerkzeug könnte aber auch derart ausgelegt sein, daß das
Auswerfen mittels des Druckstempels erfolgen kann.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren, insbesondere Spritz
gießverfahren, zum Herstellen eines Formteils aus Kunststoff
unter Verwendung eines Formwerkzeugs mit einem Formhohlraum,
wird eine plastische oder plastizierbare Kunststoff-Formmasse
in den Formhohlraum zugeführt und Druck auf die Kunststoff-
Formmasse im Formhohlraum ausgeübt. Während einer Eindrückpha
se wird wenigstens einer, vorzugsweise werden mehrere Druck
stempel durch eine jeweilige Durchtrittsöffnung des Formwerk
zeugs in den die Form des Formteils definierenden Formhohlraum
eingedrückt. Der Formhohlraum ist vorzugsweise zumindest hier
bei im wesentlichen formstabil und enthält die (zumindest
jetzt) plastische Kunststoff-Formmasse. Die Eindrückzeitphase
umfaßt zumindest einen Teil einer Erstarrungszeitphase, in der
die plastische Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum erstarrt.
Die Erfindung betrifft neben einem Herstellungsverfahren fer
ner eine Einrichtung zur Herstellung von Formteilen aus Kunst
stoff, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Kunststoff-
Formteil, das mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung bzw.
unter Anwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt
ist.
Claims (35)
1. Verfahren zum Herstellen eines Formteils (20; 420a, 420b)
zumindest teilweise aus Kunststoff unter Verwendung eines
Formwerkzeugs (18; 418), im wesentlichen bestehend aus
Formelementen, insbesondere Formplatten (1, 2; 401, 402),
mit einem von den Formelementen im wesentlichen allseitig
begrenzten Formhohlraum (6; 406), bei welchem Verfahren
eine plastische oder plastizierbare Kunststoff-Formmasse
(16; 416) in den Formhohlraum (6; 406) zugeführt und
Druck auf die Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum (6;
406) ausgeübt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer, vorzugsweise mehrere Druckstempel
(8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) durch eine jeweilige
Durchtrittsöffnung (208, 208a, 208b, 209, 209a, 209b,
209c; 410) in einem den Formhohlraum (6; 406) begrenzen
den Oberflächenabschnitt eines jeweiligen (2; 402) der
Formelemente (1, 2; 401, 402) in den die plastische
Kunststoff-Formmasse (16; 416) enthaltenden und die Form
des Formteils (20; 420a, 420b) definierenden, insbeson
dere im wesentlichen formstabilen Formhohlraum (6; 406)
während einer Eindrückzeitphase eingedrückt werden zur
Volumenverkleinerung des Formhohlraums (6; 406), wobei
die Eindrückzeitphase zumindest einen Teil einer Erstar
rungszeitphase umfaßt, in der die plastische Kunststoff-
Formmasse (16; 416) im Formhohlraum (6; 406) erstarrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b,
9c; 409) derart in den Formhohlraum (6; 406) eingedrückt
wird, daß das Volumen der durch das Eindrücken des Druck
stempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c) verdrängten Kunst
stoff-Formmasse der Volumenverkleinerung der erstarrenden
Kunststoff-Formmasse im wesentlichen entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b,
9c) zur Volumenverkleinerung des Formhohlraums (6) direkt
an der Kunststoff-Formmasse (16) im Formhohlraum (6)
angreift.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b,
9c) an einem jeweiligen Abschnitt der Kunststoff-Form
masse (16) an dieser angreift, der einem bezogen auf an
grenzende Formteil-Oberflächenabschnitte großvolumigen
Formteilabschnitt, insbesondere Verstärkungssteg (24, 28)
oder dergleichen, entspricht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Druckstempel
(409) zur Volumenverkleinerung des Formhohlraums (406) an
einem einen Abschnitt (420b) des fertigen Formteils
(420a, 420b) bildenden Formteil-Vorstufenteil (420b)
angreift, das im Formhohlraum (406) angeordnet ist oder
diesen bereichsweise begrenzt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Formhohlraum (6; 406) des
Formwerkzeuges (18; 418) vor dem Eindrücken des wenig
stens einen Druckstempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409)
nicht vollständig, vorzugsweise aber annähernd, insbeson
dere zu etwa 95% bis 99%, mit plastischer Formmasse
(16; 416) gefüllt ist und durch Eindrücken des wenigstens
einen Druckstempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) in
den Formhohlraum (6; 406) das Volumen des Formhohlraums
(6; 406) verkleinert wird zum im wesentlichen völligen
Füllen des Formhohlraums (6; 406).
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die anfängliche Volumenverkleinerung des Formhohlraums
(6; 406) durch den wenigstens einen Druckstempel (8, 8a, 8b, 9a, 9b, 9c; 409)
zum im wesentlichen völligen Fül
len des Formhohlraums (6; 406) die durch Erstarren der
Kunststoff-Formmasse (16; 416) zum Kunststoff-Formteil
(20; 420a, 420b) ausgelöste Volumenverkleinerung der
Kunststoff-Formmasse (16; 416) übersteigt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Druckstem
pel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) derart in den Form
hohlraum (6; 406) eingedrückt wird, daß dieser an wenig
stens einem Zeitpunkt der Eindrückzeitphase, insbesondere
der Erstarrungszeitphase, um ein vorgegebenes Volumen
verkleinert ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Druckstem
pel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) derart in den Form
hohlraum (6; 406) eingedrückt wird, daß hierdurch an we
nigstens einem Zeitpunkt der Eindrückzeitphase, insbeson
dere der Erstarrungszeitphase, ein vorgegebener Druck auf
die Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum (6) ausgeübt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Druckstem
pel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) in Abhängigkeit vom
Zeitablauf eines Eindrückprogramms und/oder in Abhängig
keit von wenigstens einem den Plastizitäts- bzw. Erstar
rungszustand der Kunststoff-Formmasse (16; 416) im Form
hohlraum (6; 406) kennzeichnenden Parameter, wie etwa die
Temperatur der Kunststoff-Formmasse (16; 416) bzw. der
Formelemente (1, 2; 401, 402), eingedrückt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß nach Erstarren der Kunststoff-
Formmasse (16) das Formteil (20) unter Verwendung wenig
stens eines Druckstempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c) aus
dem geöffneten, insbesondere an einer Trennebene (7) ge
öffneten Formwerkzeug (18), insbesondere aus einer (2)
der Formplatten ausgeworfen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach Erstarren der Kunststoff-Formmasse
(16; 416) das Formteil (20; 420a, 420b) unter Verwendung
von wenigstens einem zusätzlich vorgesehenen Auswerfer im
Formwerkzeug (18; 418) unabhängig vom Druckstempel (8,
8a, 8b, 9, 9a; 409) aus dem geöffneten, insbesondere an
einer Trennebene (7; 407) geöffneten Formwerkzeugs (18;
418), insbesondere aus einer (2; 401) der Formplatten
ausgeworfen wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Formmasse (16;
416) dem Formhohlraum (6; 406) im plastischen Zustand
unter Druck zugeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren ein Spritzgießverfahren ist, bei dem die
plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) in den Form
hohlraum (6; 406) eingespritzt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch die Verwendung einer Einrichtung
(215), insbesondere Spritzgießeinrichtung (215), zur
Herstellung von Formteilen aus Kunststoff mit wenigstens
einem Merkmal der Einrichtung der Ansprüche 22 bis 30.
16. Verfahren, insbesondere Spritzgießverfahren zum Herstel
len eines Formteils (20) zumindest teilweise aus Kunst
stoff unter Verwendung eines Formwerkzeugs (18; 418) mit
einem Formhohlraum (6; 406), bei welchem Verfahren eine
plastische oder plastizierbare Kunststoff-Formmasse (16;
416) in den Formhohlraum (6; 406) zugeführt und Druck auf
die Kunststoff-Formmasse im Formhohlraum (6; 406) ausge
übt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416)
enthaltende Formhohlraum (6; 406) während einer Volumen
verkleinerungsphase, insbesondere Eindrückphase, die zu
mindest einen Teil einer Erstarrungszeitphase umfaßt, in
der die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) im
Formhohlraum (6; 406) erstarrt, mittels wenigstens eines
Druckausübungselements, insbesondere Druckstempels (8,
8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409), ggf. mit - je nach Gestalt
des Formteils (20; 420a, 420b) - einer sich über einen
wesentlichen Oberflächenabschnitt des Formteils (20;
420a, 420b), insbesondere nahezu über eine gesamte Seite
des Formteils erstreckenden Druckfläche, volumenverklei
nert wird, um eine anfängliche Minderfüllung des Form
hohlraums (6; 406) oder/und einen Volumenschwund der er
starrenden Kunststoff-Formmasse (16; 416) im wesentlichen
auszugleichen,
das Verfahren insbesondere mit wenigstens einem Merkmal
der vorhergehenden Ansprüche.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Form
teil-Vorstufenteil (420b) ein durch ein anderes Herstel
lungsverfahren hergestelltes Teil ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil-Vorstufenteil (420b) aus einem anderen Mate
rial als Kunststoff hergestellt ist, beispielsweise aus
Metall.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil-Vorstufenteil (420b) ein Kunststoff-Extru
sionsprofil ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16 und nach An
spruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil-Vor
stufenteil ein durch ein Herstellungsverfahren entspre
chend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 16 hergestell
tes Teil, insbesondere ein durch Anwendung des Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder nach diesem
Anspruch und unter Verwendung eines anderen oder modifi
zierten Formhohlraums hergestelltes Teil ist.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Herstellung des Formteil-Vorstufenteils (420b)
ein anderes, insbesondere im erstarrten Zustand weicheres
oder härteres Kunststoffmaterial verwendet wird.
22. Einrichtung zur Herstellung von Formteilen zumindest
teilweise aus Kunststoff, umfassend:
Druckausübungsmittel in Form von wenigstens einem, vor zugsweise mehrerer Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409), und
Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13, 110b, 113, 130-139; 5, 13, 10, 10a) zum Eindrücken des wenigstens einen Druckstempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) durch eine jeweilige Durchtrittsöffnung (208, 208a, 208b, 209a, 209b, 209c; 410) in einem den Formhohlraum (6; 406) be grenzenden Oberflächenabschnitt eines jeweiligen (2; 402) der Formelemente (1, 2; 401, 402) in den die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) enthaltenden und die Form des jeweiligen Formteils (20; 420a, 420b) definierenden, insbesondere im wesentlichen formstabilen Formhohlraum (6; 406) während einer Eindrückzeitphase, die zumindest einen Teil einer Erstarrungszeitphase umfaßt, in der die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) im Formhohlraum (6; 406) erstarrt.
- - ein Formwerkzeug (18; 418), im wesentlichen bestehend aus Formelementen, insbesondere Formplatten (1, 2; 401, 402), mit einem von dem Formelementen im wesentlichen allseitig begrenzten Formhohlraum (6; 406),
- - Zufuhrmittel (11, 12, 15) zur Zufuhr einer plastischen oder plastizierbaren Kunststoff-Formmasse (16; 416) in den Formhohlraum (6; 416),
Druckausübungsmittel in Form von wenigstens einem, vor zugsweise mehrerer Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409), und
Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13, 110b, 113, 130-139; 5, 13, 10, 10a) zum Eindrücken des wenigstens einen Druckstempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) durch eine jeweilige Durchtrittsöffnung (208, 208a, 208b, 209a, 209b, 209c; 410) in einem den Formhohlraum (6; 406) be grenzenden Oberflächenabschnitt eines jeweiligen (2; 402) der Formelemente (1, 2; 401, 402) in den die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) enthaltenden und die Form des jeweiligen Formteils (20; 420a, 420b) definierenden, insbesondere im wesentlichen formstabilen Formhohlraum (6; 406) während einer Eindrückzeitphase, die zumindest einen Teil einer Erstarrungszeitphase umfaßt, in der die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) im Formhohlraum (6; 406) erstarrt.
23. Einrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13, 110b, 113, 130-139;
5, 13, 10, 10a) dazu ausgelegt sind, den wenigstens
einen Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) derart
in den Formhohlraum (6; 406) einzudrücken, daß das Volu
men der durch das Eindrücken des Druckstempels (8, 8a,
8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) verdrängten Kunststoff-Formmasse
(16; 416) der Volumenverkleinerung der erstarrenden
Kunststoff-Formmasse im wesentlichen entspricht.
24. Einrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13,
110b, 113, 130-139; 5, 13, 10, 10a) dazu ausgelegt sind,
den wenigstens einen Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b,
9c; 409) derart in den Formhohlraum (6; 406) einzu
drücken, daß anfänglich eine nicht vollständige, vorzugs
weise aber annähernde, insbesondere etwa 95% bis 99%
betragende Füllung des Formhohlraums (6; 406) durch ent
sprechende Volumenverkleinerung des Formhohlraums (6;
406) mittels des Druckstempels bis zur im wesentlichen
völligen Füllung des Formhohlraums (6; 406) ausgeglichen
wird.
25. Einrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß
die anfängliche Volumenverkleinerung des Formhohlraums
(6; 406) durch den wenigstens einen Druckstempel (8, 8a,
8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) zum Ausgleich der nicht vollstän
digen Füllung des Formhohlraums (6; 406) die durch Er
starren der Kunststoff-Formmasse (16; 416) zum Kunst
stoff-Formteil (20; 420a, 420b) ausgelöste Volumenver
kleinerung der Kunststoff-Formmasse (16; 416) übersteigt.
26. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Druckstempel (8, 8a,
8b, 9, 9a, 9b, 9c) als Auswerferstempel des zu öffnenden,
insbesondere an einer Trennebene (7) zu öffnenden, Form
werkzeugs (18) zum Auswerfen des Formteils (20) dient.
27. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein gesonderter, von dem
wenigstens einen Druckstempel (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c;
409) unabhängiger Auswerfer zum Auswerfen des Formteils
(20; 420a, 420b) aus dem zu öffnenden Formwerkzeug (18;
418) vorgesehen ist.
28. Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zufuhrmittel (11, 12, 15) die
Kunststoff-Formmasse dem Formhohlraum (6; 406) im plasti
schen Zustand unter Druck zuführen.
29. Einrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung eine Spritzgießeinrichtung (215) zum
Spritzgießen der Formteile (20; 420a, 420b) ist, mit Zu
fuhrmitteln (11, 12, 15), die die plastische Kunststoff-
Formmasse in den Formhohlraum (6; 406) einspritzen.
30. Einrichtung, insbesondere Spritzgießeinrichtung zur Her
stellung von Formteilen zumindest teilweise aus Kunst
stoff, umfassend:
Druckausübungsmittel in Form wenigstens eines Druckaus übungselements, insbesondere Druckstempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) ggf. mit - je nach Gestalt des Formteils (20; 420a, 420b) - einer sich über einen wesentlichen Oberflächenabschnitt des Formteils (20; 420a, 420b), insbesondere nahezu über eine gesamte Seite des Formteils erstreckenden Druckfläche, und
Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13, 110b, 113, 130-139; 5, 13, 10, 10a) zum volumenverkleinern des die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) enthaltenden Formhohlraum (6; 406) mittels des wenigstens einen Druckausübungsele ments (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) während einer Volu menverkleinerungsphase, insbesondere Eindrückphase, die zumindest einen Teil einer Erstarrungszeitphase umfaßt, in der die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) im Formhohlraum (6; 406) erstarrt,
wobei die Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13, 110b, 113, 130-139; 5, 13, 10, 10a) dazu ausgelegt sind, die Volumenverkleinerung des Formhohlraums (6; 406) auf eine anfängliche Minderfüllung des Formhohlraums (6; 406) oder/und einen Volumenschwund der erstarrenden Kunst stoff-Formmasse derart abzustimmen, daß diese/dieser im wesentlichen ausgeglichen wird/werden, die Einrichtung insbesondere mit wenigstens einem Merkmal der Ansprüche 22 bis 29.
- - ein Formwerkzeug (18; 418) mit einem Formhohlraum (6; 406),
- - Zufuhrmittel (11, 12, 15) zur Zufuhr einer plastischen oder plastizierbaren Kunststoff-Formmasse in den Form hohlraum (6; 406),
Druckausübungsmittel in Form wenigstens eines Druckaus übungselements, insbesondere Druckstempels (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) ggf. mit - je nach Gestalt des Formteils (20; 420a, 420b) - einer sich über einen wesentlichen Oberflächenabschnitt des Formteils (20; 420a, 420b), insbesondere nahezu über eine gesamte Seite des Formteils erstreckenden Druckfläche, und
Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13, 110b, 113, 130-139; 5, 13, 10, 10a) zum volumenverkleinern des die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) enthaltenden Formhohlraum (6; 406) mittels des wenigstens einen Druckausübungsele ments (8, 8a, 8b, 9, 9a, 9b, 9c; 409) während einer Volu menverkleinerungsphase, insbesondere Eindrückphase, die zumindest einen Teil einer Erstarrungszeitphase umfaßt, in der die plastische Kunststoff-Formmasse (16; 416) im Formhohlraum (6; 406) erstarrt,
wobei die Steuer- und Betätigungsmittel (5, 13, 110b, 113, 130-139; 5, 13, 10, 10a) dazu ausgelegt sind, die Volumenverkleinerung des Formhohlraums (6; 406) auf eine anfängliche Minderfüllung des Formhohlraums (6; 406) oder/und einen Volumenschwund der erstarrenden Kunst stoff-Formmasse derart abzustimmen, daß diese/dieser im wesentlichen ausgeglichen wird/werden, die Einrichtung insbesondere mit wenigstens einem Merkmal der Ansprüche 22 bis 29.
31. Formteil, insbesondere im wesentlichen aus Kunststoff
hergestelltes Kunststoff-Formteil, hergestellt unter Ver
wendung der Einrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis
30 bzw. unter Anwendung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 21.
32. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kunststoff-Formteil (20) ein Einkom
ponenten-Spritzguß-Formteil ist.
33. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kunststoff-Formteil ein Mehrkomponen
ten-Spritzguß-Formteil, insbesondere ein Zweikomponenten-
Spritzguß-Formteil aus einem weichen und einem harten
Kunststoff, ist.
34. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kunststoff-Formteil (420a, 420b) wenig
stens einen durch Extrusion hergestellten Extrusions-
Abschnitt (420b) und wenigstens einen durch Spritzguß
hergestellten Spritzguß-Abschnitt (420a) umfaßt.
35. Kunststoff-Formteil nach einem der Ansprüche 31 oder 34,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-Formteil (20;
420a, 420b) zum Anbringen in oder an einem Kraftfahrzeug,
insbesondere als Abdeckteil, Zierteil oder dergleichen,
vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1996152028 DE19652028A1 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Verfahren und Einrichtung zur Kunststofformteil-Herstellung, insbesondere Minderdruck-Spritzgießverfahren zur Kunststofformteil-Herstellung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996152028 DE19652028A1 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Verfahren und Einrichtung zur Kunststofformteil-Herstellung, insbesondere Minderdruck-Spritzgießverfahren zur Kunststofformteil-Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7814697
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996152028 Ceased DE19652028A1 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Verfahren und Einrichtung zur Kunststofformteil-Herstellung, insbesondere Minderdruck-Spritzgießverfahren zur Kunststofformteil-Herstellung |
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