DE19931173B4 - Fahrzeugteil, vorzugsweise Kraftfahrzeugdach sowie Verfahren zum Verschrauben von Halteböcken in Schweißkanälen eines solchen Fahrzeugteiles - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugteil, vorzugsweise ein Kraftfahrzeugdach mit zwei Schweißkanälen, in welchen zur Befestigung jeweils eines Fußes eines darin abgestützten Teils Halteböcke mit jeweils zumindest einer durch eine Bohrung des jeweiligen Haltebockes hindurchführenden Schraube befestigt sind, z. B. zur Befestigung eines Dachlastträgers auf einem Kraftfahrzeugdach. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verschrauben von Halteböcken in Schweißkanälen eines Fahrzeugteiles, vorzugsweise eines Kraftfahrzeugdaches, bei dem in den Schweißkanälen eine Dichtmasse eingebracht wird.
- Heutige Kraftfahrzeuge weisen solche mit Schweißkanälen versehene Teile auf, wie z. B. Kraftfahrzeugdächer oder Kotflügel, so dass diese allgemein bekannt sind. Bei Kraftfahrzeugdächern erfolgt im Schweißkanal die Verbindung der Dachhaut mit dem Blech des jeweiligen Dachholms durch Punktschweißen oder Laserschweißen. Dabei verbleiben fertigungsbedingt kleinere Spalten und Öffnungen, durch die Wasser von außen in den Fahrzeuginnenraum gelangen kann. Üblicherweise dichtet man solche Karosserieöffnungen durch eine Dichtmasse ab. Das führt zu Nachteilen, wenn auf solcher Dichtmasse Anschraubteile aufsitzen, weil im Laufe der Zeit aufgrund des Druckes der Anschraubteile und infolge von Temperatureinwirkungen die Dichtmasse im Bereich des Anschraubteiles zu fließen beginnt und dadurch die Dicke der Dichtmasse unterhalb des Anschraubteiles abnimmt. Dadurch vermindert sich die Vorspannung der Schraubverbindung in einem solchen Maße, dass sich die Schraubverbindung lösen kann.
- In der Praxis ist man bislang diesem Missstand dadurch begegnet, dass man dafür sorgte, dass sich unterhalb von Anschraubteilen keine Dichtmasse befand und dass man die Halteböcke nach dem Lackieren der Karosserie in den von Dichtmasse freien Bereichen in die Schweißkanäle eingeschraubte, was jedoch relativ hohen Aufwand beim Aufbringen der Dichtmasse bedingte und die Gefahr hervorrief, dass es im Bereich solcher Anschraubteile zu Undichtigkeiten kam.
- Die
DE 197 32 288 A1 beschreibt eine Dachreling für ein Kraftfahrzeug, die Stützfüße mit jeweils einem Kunststoffeinlegeteil aufweist. Das Einlegeteil taucht in einen Dachkanal im Fahrzeugdach ein und wird mit dem Boden des Dachkanals verschraubt, wobei ein umlaufender Absatz am Stützfuß unter Zwischenlage einer Gummidichtung am oberhalb des Bodens des Dachkanals verlaufenden Fahrzeugdach zur Anlage gelangt. - Die
DE 197 16 047 A1 sowie dieDE 197 16 048 C1 zeigen jeweils einen Haltebock für einen Dachgepäckträger. Der Haltebock ist mit dem Boden des Dachkanals verschraubt, wobei seine flache Unterseite unmittelbar am Boden anliegt. - Gemäß der
US 4,487 349 wird ein Haltebock mit der Unterseite des Fußes eines Dackgepäckträgers verschraubt, so dass dieser sich unter einen Hinterschnitt im Dachkanal legt. - Die
WO 96/31366 A1 - Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Fahrzeugteil der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass seine Schweißkanäle über ihre gesamte Länge bzw. den Bereich ihrer Länge, in dem später Teile abgestützt werden, mit Dichtmasse versehen werden können, ohne dass es zu Schwierigkeiten bei der Festigkeit der Schraubverbindung der Halteböcke für ein aufgesetztes Teil kommt. Weiterhin soll ein Verfahren zum Verschrauben von Halteböcken in Schweißkanälen eines Fahrzeugteiles, z. B. eines Kraftfahrzeugdaches, bei dem in den Schweißkanälen eine Dichtmasse eingebracht wird, entwickelt werden.
- Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Dichtmasse den Grund des Schweißkanals über seine gesamte Länge ohne Unterbrechungen abdeckt und die Halteböcke mit gegenüber ihrer Grund fläche vorspringenden Aufstandsbereichen auf der Dichtmasse aufsitzen.
- Durch diese Gestaltung erreicht man mit der Dichtmasse eine zuverlässige Abdichtung der Schweißkanäle. Da die Halteböcke vorspringende Aufstandsbereiche haben, ergeben sich beim Festschrauben der Halteböcke so hohe Flächenpressungen, dass die Dichtmasse schon beim Festschrauben im Bereich der Aufstandsbereiche zur Seite hin ausweicht und dadurch die Halteböcke sich fest auf dem Grund der Schweißkanäle abzustützen vermögen. Auf diese Weise wird vermieden, dass sich die Schraubverbindung im Laufe der Zeit durch eine Verminderung der Vorspannung lösen kann.
- Besonders einfach ist das Aufbringen der Dichtmasse, wenn diese durch ein in den Schweißkanal eingeklebtes Dichtband gebildet ist.
- Eine besonders einfache Ausführungsform der Halteböcke ergibt sich, wenn die Aufstandsbereiche durch mehrere Stützfüße gebildet sind, welche jeweils vom Rand der Grundfläche aus in der Ebene der Grundfläche verlaufen.
- Alternativ kann man jedoch auch vorsehen, dass die Aufstandsbereiche durch erhabene Stege am Rand der Grundfläche der Halteböcke gebildet sind.
- Hohe Flächenpressungen im die Schraube unmittelbar umgebenden Bereich lassen sich erzielen, wenn die Bohrung auf der Seite der Grundfläche durch einen vorspringenden Steg eingefasst ist. Durch diese Ausbildung ist sichergestellt, dass die Flächenpressung nicht durch elastische Verformung des Haltebockes vermindert wird.
- Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines Verfahrens zum Verschrauben von Halteböcken in Schweißkanälen eines Fahrzeugteiles, wie z. B. eines Kraftfahrzeugdaches, bei dem in den Schweißkanälen eine Dichtmasse eingebracht wird, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass Halteböcke mit gegenüber ihrer Grundfläche vorspringenden Aufstandsbereichen verwendet werden und diese Halteböcke bereits vor dem Aushärten der Dichtmasse auf die Dichtmasse gesetzt und festgeschraubt werden. Durch diese Verfahrensweise erreicht man, dass sich die Halteböcke beim Festschrauben so stark in die Dichtmasse eindrücken, dass sie auf dem Grund des Schweißkanales aufsitzen. Ein späteres Einsinken der Halteböcke in die Dichtmasse ist nicht mehr möglich, so daß es auch nicht zu einer Verminderung der Vorspannung der Verschraubung der Halteböcke kommen kann.
- Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind als Beispiel zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
-
1 einen Längsschnitt durch einen Schweißkanal eines Kraftfahrzeugdaches mit einem Haltebock und einem Fuß eines Dachlastträgers, -
2 einen Querschnitt durch die Anordnung nach der1 entlang der Linie II-II in1 , -
3 eine perspektivische Darstellung eines Haltebocks nach der Erfindung, überkopf dargestellt, -
4 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Haltebocks nach der Erfindung, überkopf dargestellt. - Die
1 zeigt einen Teilbereich eines Schweißkanals1 , auf dessen Grund2 eine Dichtmasse3 in Form eines Klebebandes aufgebracht ist. In dem Schweißkanal1 ist auf der Dichtmasse3 ein Haltebock4 mittels einer Schraube5 befestigt. Dieser Haltebock4 dient der Befestigung eines Fußes6 eines Dachlastträgers7 . - Die gegenüber
1 im Maßstab vergrößerte Schnittdarstellung gemäß2 zeigt einen Teilbereich eines Dachholms8 und einer Dachhaut9 , welche in dem Schweißkanal1 mit dem Blech des Dachholms8 verbunden ist. Ebenfalls dargestellt ist in2 der Haltebock4 , welcher durch die Schraube5 im Schweißkanal1 befestigt ist. Diese Schraube5 ist in ein Gewindeteil10 eingeschraubt, welches unterhalb des Bleches des Schweißkanals9 angeordnet ist. - Wichtig für die Erfindung ist die Gestaltung der unteren Seite der Halteböcke
4 . Diese ist den3 und4 zu entnehmen. Die3 zeigt, dass der Haltebock4 eine dort nach oben weisende Grundfläche11 hat, aus der Aufstandsbereiche12 ,13 vorspringen, die Stützfüße15 ,16 bilden. Bei der in3 gezeigten Ausführungsform führen diese Aufstandsbereiche12 ,13 zungenartig jeweils von außen her in die Ebene der Grundfläche11 . Im montierten Zustand stehen die Halteböcke4 mit den Aufstandsbereichen12 ,13 auf der in den1 und2 gezeigten Dichtmasse3 auf. Dadurch ergeben sich beim Festziehen der Schraube5 so hohe Flächenpressungen, dass der Haltebock4 später nicht noch tiefer in die Dichtmasse3 eindringen und es dadurch zu einer Verminderung der Vor spannung der Schraube5 kommen kann, was zu einem Lösen der Schraube5 führen könnte. Sowohl in der3 als auch in4 erkennt man eine durchgehende Bohrung14 , durch welche die in den1 und2 gezeigte Schraube5 geführt wird, um den Haltebock4 im Schweißkanal1 zu befestigen. - Die
4 zeigt, dass die in3 gezeigten, erhabenen Aufstandsbereiche12 ,13 auch durch vorspringende Stege17 ,18 ,19 gebildet sein können. Dabei verlaufen die Stege17 ,18 am Rand der Grundfläche11 , während der Steg19 die Bohrung14 einfasst.
Claims (6)
- Fahrzeugteil, vorzugsweise Kraftfahrzeugdach mit zwei Schweißkanälen, in welchen zur Befestigung jeweils eines Fußes eines darin abgestützten Teils, vorzugsweise eines Dachlastträgers, Halteböcke mit jeweils zumindest einer durch eine Bohrung des jeweiligen Haltebockes hindurchführenden Schraube befestigt sind und bei dem in den Schweißkanälen eine Dichtmasse eingebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmasse (
3 ) den Grund (2 ) des Schweißkanals (1 ) über seine gesamte Länge bzw. den Längenbereich, in dem später Teile abgestützt sind, ohne Unterbrechungen abdeckt und die Halteböcke (4 ) mit gegenüber ihrer Grundfläche (11 ) vorspringenden Aufstandsbereichen (12 ,13 ) auf der Dichtmasse (3 ) aufsitzen. - Fahrzeugteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmasse (
3 ) durch ein in den Schweißkanal (1 ) eingeklebtes Dichtband gebildet ist. - Fahrzeugteil nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsbereiche (
12 ,13 ) durch mehrere Stützfüße (15 ,16 ) gebildet sind, welche jeweils vom Rand der Grundfläche (11 ) aus in der Ebene der Grundfläche (11 ) verlaufen. - Fahrzeugteil nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsbereiche durch erhabene Stege (
17 ,18 ) am Rand der Grundfläche (11 ) der Halteböcke (4 ) gebildet sind. - Fahrzeugteil nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (
14 ) auf der Seite der Grundfläche (11 ) durch einen vorspringenden Steg (19 ) eingefasst ist. - Verfahren zum Verschrauben von Halteböcken in Schweißkanälen eines Fahrzeugteiles, vorzugsweise eines Kraftfahrzeugdaches, bei dem in den Schweißkanälen eine Dichtmasse eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass Halteböcke mit gegenüber ihrer Grundfläche vorspringenden Aufstandsbereichen verwendet werden und diese Halteböcke bereits vor dem Aushärten der Dichtmasse auf die Dichtmasse gesetzt und festgeschraubt werden.
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