DE19930967A1

DE19930967A1 - Verschlußvorrichtung zum flüssigkeitsdichten Verschließen eines Hohlraums in einem Gehäuse

Info

Publication number: DE19930967A1
Application number: DE1999130967
Authority: DE
Inventors: Guenther Vogel; Michael Juergens
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1999-07-05
Filing date: 1999-07-05
Publication date: 2001-01-11

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung zum Verschließen eines Hohlraums (3) in einem Gehäuse (7) durch einen in den Hohlraum (31) flüssigkeitsdicht eingesetzten Verschlußkörper (1), der kraft- und/oder formschlüssig im Gehäuse (7) befestigt ist und einen Spritzwasserschutz für eine Druckausgleichsöffnung (15) aufweist. Der Spritzwasserschutz ist durch spanlose Material-Umformung des Verschlußkörpers (1) gebildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung zum flüs sigkeitsdichten Veschließen eines Hohlraums in einem Gehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE 42 02 905 A1 ist ein Druckmittelspeicher für eine Kraftfahrzeugbremsanlage hervorgegangen, dessen Gehäuse ei nen zylindrischen Hohlraum zur Aufnahme eines Kolbens auf weist, in den ein Verschlußkörper eingesetzt ist. Der Ver schlußkörper ist mittels eines in einer Nut des Gehäuses eingesetzten Drahtrings fixiert und mittels einer in den Verschlußkörper eingerasteten Abdeckkappe gegenüber dem Ein dringen von Spritzwasser in den Hohlraum geschützt.

Durch die im Boden des Verschlußkörpers eingeclipste Abdeck kappe entsteht ein nicht unerheblicher Fertigungsaufwand so wohl hinsichtlich der Notwendigkeit zur Herstellung getrenn ter Teile als auch bezüglich der daraus resultierenden Mon tage, wobei auch der erforderliche Bauraum unerwünscht groß ist, so daß letztlich nicht zu vernachlässigende Mehrkosten entstehen.

Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Verschlußvor richtung zum fluidischen Verschließen eines Hohlraumes in einem Gehäuse zu schaffen, die sich durch einen besonders geringen Bauraum-, Fertigungs- und Kostenaufwand auszeich net, ohne im Bedarfsfall den Gasaustausch zwischen dem Hohl raum und der Atmosphäre zu beeinträchtigen.

Diese Aufgabe wird für eine Verschlußvorrichtung der angege benen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan spruchs 1 gelöst.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand einer Zeich nung nach Fig. 1 und Fig. 1a.

Die Fig. 1 zeigt schematisch die erfindungsgemäß vorgeschla gene Verschlußvorrichtung, die aus einem im wesentlichen plattenförmigen Verschlußkörper 1 besteht, der beispielhaft mittels eines in eine Ringnut 4 im Gehäuse 7 eingesetzten Drahtrings 8 fixiert ist. Diese Ringnut 4 ist beispielhaft in Richtung des Hohlraums 3 mit einer Aushebeschräge verse hen, während sich die radial erstreckende Außenkante 5 des scheibenförmigen Verschlußkörpers 1 als umlaufender Dichtrand in den Hohlraum 3 gasundurchlässig einfügt. Ent sprechend der Abbildung befindet sich oberhalb des Drah trings 8 am Verschlußkörper 1 ein Überstand 2 mit einer ge neigten Tropfkante 6 mittig angeformt. Der Überstand 2 als auch die Tropfkante 6 werden erfindungsgemäß durch einen einzigen Umformprozeß des zunächst plattenförmigen Ver schlußkörpers 1 realisiert, indem durch einen balligen Ein drückstempel 12 zunächst von der einen Stirnfläche des blechartigen Verschlußkörpers 1 mittig eine muldenartige Einbuchtung zur Herstellung des Überstands 2 eingebracht wird, während gleichzeitig auf der gegenüberliegenden Stirn seite des Verschlußkörpers 1 ein Flachstempel 13 den Über stand 2 mit der Tropfkante 6 versieht, so daß während des Umformprozesses ein Hinterschnitt 14 zwischen dem Überstand 2 und der Tropfkante 6 infolge der Stauchung des dünnwandi gen Blechs entsteht. Hierdurch wird konstruktiv im Ver schlußkörper 1 ein Spritzwasserschutz realisiert.

Zweckmäßigerweise wird zur Belüftung des Hohlraums 3 beim Eindrücken des Stempels 12 in die muldenartige Oberfläche des Verschlußkörpers 1 eine vorzugsweise kapillarartige Druckausgleichsöffnung 15 eingebracht, die in dem als Hohl kehle im Profilschnitt ersichtlichen Hinterschnitt 14 aus tritt, so daß vorteilhafterweise mittels des Stempels 12 und des Flachstempels 13 in einem einzigen Arbeitsgang die Druckausgleichsöffnung 15, der Überstand 2, der Hinter schnitt 14 und die Tropfkante 6 am Verschlußkörper 1 herge stellt sind.

Die Fig. 1a zeigt hierzu eine Detaildarstellung des Ver schlußkörpers 1 gerade nach dem Beendigen des Umformprozes ses mit den zur Herstellung des Erfindungsgegenstandes ver wendeten Flachstempel 13 und Eindrückstempel 12.

Eine kegelförmige Anphasung des Gehäuses 7 in Richtung des Hohlraums 3 begünstigt in der Funktion einer Einführschräge das Einsetzen des Verschlußkörpers 1 in den Hohlraum 3, wozu der Verschlußkörper 1 entsprechend seiner gesamten Höhe ge gen die Wirkung der Druckfeder 9 so weit in den Hohlraum 3 verschoben wird, bis die Außenstirnfläche des Verschlußkör pers 1 die Ringnut 4 zur Aufnahme des Drahtrings 8 freigibt. Sobald der Drahtring 8 in der Ringnut 4 plaziert ist, kann die Einfügekraft entfallen, so daß die Druckfeder 9 den Ver schlußkörper 1 bis zu seinem Anschlag am Drahtring 8 in die abbildungsgemäße Stellung bewegt.

In der gezeigten Ausführungsform findet die Verschlußvor richtung Anwendung für einen Niederdruckspeicher einer schlupfgeregelten Bremsanlage, weshalb in der Zeichnung un terhalb der Druckfeder 9 ein Kolben 10 angeordnet ist, der in seiner unteren Totpunktstellung einen Arbeitsraum 11 für das zu speichernde Bremsdruckmedium begrenzt.

Der Erfindungsgedanke ist nicht auf ein spezielles Anwen dungs- und Befestigungsbeispiel für den Verschlußkörper 1 im Hohlraum 3 beschränkt. Es sind selbstverständlich alternati ve form- und/oder kraftschlüssige Befestigungsmöglichkeiten denkbar, die beispielsweise in Form eines im Gehäuse 7 ver stemmten Verschlußkörpers 1 eine weitere Vereinfachung zur druckmitteldichten Befestigung des Verschlußkörpers 1 dar stellen, unabhängig davon, ob es sich hierbei um eine Außen verstemmung oder der Ausbildung des Verschlußkörpers 1 zu einem Verstemmstempel handelt.

Die Erfindung zeichnet sich durch eine besonders einfache, kostengünstige Herstellung einer Verschlußvorrichtung aus, die bei sehr geringer Bauhöhe des Verschlußkörpers 1 gleich zeitig die Funktion einer Spritzwasserschutzes übernimmt, wozu die Druckausgleichsöffnung 15 zweckmäßigerweise die Wand des Verschlußkörpers 1 im geschützten Bereich des Hin terschnitts 14 durchdringt und von der radial umlaufenden und über den Hinterschnitt 14 hervorstehenden Tropfkante 6 vor dem Eindringen von Spritzwasser sicher geschützt ist.

Bezugszeichenliste

1

Verschlußkörper

2

Überstand

3

Hohlraum

4

Ringnut

5

Außenkante

6

Tropfkante

7

Gehäuse

8

Drahtring

9

Druckfeder

10

Kolben

11

Arbeitsraum

12

Eindrückstempel

13

Flachstempel

14

Hinterschnitt

15

Druckausgleichsöffnung

Claims

1. Verschlußvorrichtung zum Verschließen eines Hohlraums in einem Gehäuse durch einen in den Hohlraum flüssig keitsdicht eingesetzten Verschlußkörper, der kraft- und/oder formschlüssig im Gehäuse befestigt ist und ei nen Spritzwasserschutz für eine Druckausgleichsöffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß durch spanlose Material-Umformung des Verschlußkörpers (1) der Spritz wasserschutz hergestellt ist.

2. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Spritzwasserschutz auf der vom Hohl raum (3) abgewandten Stirnseite des Verschlußkörpers (1) durch einen aus der Materialumformung des Ver schlußkörpers (1) resultierender Überstand (2) gebildet ist, der eine kreisförmig umlaufende Tropfkante (6) aufweist, und daß zwischen dem Überstand (2) und der Tropfkante (6) ein ringnutförmiger Hinterschnitt (14) gebildet ist, in den die Druckausgleichsöffnung (15) einmündet.

3. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckausgleichsöffnung (15) durch das Eindrücken eines Stempels (12) in die Stirn fläche des Verschlußkörpers (1) gebildet ist.

4. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß durch den Umformvorgang in einem einzigen Arbeitsgang die Druckausgleichsöffnung (15), der Über stand (2), der Hinterschnitt (14) und die Tropfkante (6) am Verschlußkörper (1) hergestellt sind.

5. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Spritzwasserschutz durch die Verwen dung eines Flachstempels (13) und eines Eindrückstem pels (12) hergestellt ist, die diametral am Verschluß körper (1) angeordnet sind.