DE19930878C1 - Hörhilfegerät - Google Patents

Hörhilfegerät

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Benno Knapp
Hartmut Ritter
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Sivantos GmbH
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Abstract

Es wird ein elektrisches Hörhilfegerät vorgeschlagen, dessen elektrische Leitungsverbindungen zwischen elektrischen Gerätebauteilen (2, 11-13) aus elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindungen (6-10) bestehen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerät mit wenigstens einem Mikrofon, einer Signalverarbeitungseinheit, einem Signalaus­ gang und einer Spannungsquelle. Mit Hörhilfegerät sind elek­ trische Hörgeräte, wie hinter dem Ohr tragbare Hörgeräte, Hörbrillen, im Ohr tragbare Hörgeräte, am Körper tragbare Hörgeräte (Taschenhörgeräte) und implantierbare Hörhilfege­ räte, zu verstehen.
Bei bekannten Hörhilfegeräten dieser Art werden die elektri­ schen bzw. elektronischen Bauelemente, wie z. B. Mikrofone, Hörer, Telefonspulen, Kondensatoren, Widerstände usw., durch an Kontakte der Bauelemente angelötete Anschlußdrähte elek­ trisch verbunden. Da die Kontaktstellen als Lötstellen ausge­ führt sind, müssen die zu kontaktierenden Bauelemente lötfä­ hig sein. Probleme treten dabei durch Wärmeeinwirkungen auf. Im Reparaturfall müssen die Lötstellen gelöst und wieder er­ neuert werden. Es ergibt sich eine aufwendige Montage und die Ausführung der Lötvorgänge beansprucht Platz, was der Minia­ turisierung der Hörgeräte entgegensteht. Da die Lötstellen eine starre Verbindung bilden, ist die Flexibilität der elek­ trischen Schaltungseinheit begrenzt, was beim Einsetzen in das Hörgerätegehäuse nachteilig ist. Des weiteren ist die Verdrahtung mit ihren Lötstellen mechanisch nur gering be­ lastbar und führt zu einer erhöhten Schallübertragung mit un­ erwünschter Körperschallübertragung und Rückkopplungen.
Aus der DE 197 02 151 A1 ist ein Hörhilfegerät mit einem Mikrofon, einer Signalverarbeitungseinheit, einem Signal­ ausgang und einer Spannungsquelle bekannt, wobei die Spannung der Spannungsquelle mit einem Spannungsregler in eine stabilisierte Speisespannung umgewandelt wird.
Aus der DE 197 44 527 A1 ist ein elektrischer Leiter aus Kunststoff, vorzugsweise elastomerem Kunststoff, bekannt, bestehend aus einer isolierenden Außenschicht, welche mindestens eine elektrisch leitende Leiterbahn umschließt, die aus Kunststoff mit elektrisch leitenden Zusatzstoffen, vorzugsweise Graphitpartikeln, besteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hörhilfegerät der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen elektrische Baueinheit diese Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Hörgerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß elektrische Lei­ tungsverbindungen zwischen elektrischen Gerätebauteilen aus elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindungen bestehen.
Nach der Erfindung bilden die elektrischen Leitungsverbindun­ gen aus Kunststoff leichte, elastische, korrosionsbeständige und einfach herstellbare Verbindungsteile, die besonders bei den miniaturisierten Hörgeräten von wesentlichem Vorteil sind.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind als Kon­ taktstellen zwischen den elektrischen Gerätebauteilen und den elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindungen elektrisch leitfähige elastische Verbindungen vorgesehen. Vorzugsweise bestehen die Kontaktstellen zwischen den elektrischen Geräte­ bauteilen und den elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindun­ gen aus leitenden Kunststoffverbindungen. Damit werden die starren bekannten Lötstellen durch eine elastische Kontaktie­ rung ersetzt. Die Kontaktierung der elektrischen Bauelemente kann dabei ohne Wärmeeinwirkung erfolgen. Die Kontaktierung mittels eines leitenden Klebstoffes und die leitfähigen Kunststoffverbindungen vermeiden unerwünschte Körperschall­ übertragungen auf die elektrischen und elektronischen Hörge­ rätebauteile bzw. auf Gehäusebauteile.
Die leitfähigen Kunststoffverbindungen können aus thermopla­ stischem polymerem Kunststoff oder aus einem Elastomer, wie einem leitfähigen Gummimaterial, aus einem Äthylen-Propylen- Polymer, aus Polyäthylen, aus Polypropylen, Venylchlorid od. dgl. bestehen. Zur leitfähigen Kontaktierung wird vorzugs­ weise ein schrumpfender Silikon-Klebstoff verwendet.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform eines Hörgerätes, dessen Signalverarbeitungseinheit eine auf einer Leiterplatte angeordnete Schaltungseinheit aufweist, bestehen elektrische Leiterbahnen der Leiterplatte aus leitfähigen, flexiblen Kunststoffverbindungen.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispie­ les und der Zeichnung, in der in einem Blockschaltbild ein Hörhilfegerät gemäß der Erfindung dargestellt ist, näher erläutert.
Das gezeichnete elektrische Hörhilfegerät 1 umfaßt beispiels­ weise ein Mikrofon 2, eine Signalverarbeitungseinheit 3, ei­ nen Hörer 4 und eine Spannungsquelle 5, z. B. eine Batterie. In vereinfachter Darstellung umfaßt die Signalverarbeitungs­ einheit 3 einen Vorverstärker 11, eine Filtereinheit 12 und einen Endverstärker 13. Erfindungsgemäß bestehen die elektri­ schen Leitungsverbindungen 6-10 zwischen den elektrischen Hörgerätebauteilen 2, 11, 12, 13, 4, 5 aus elektrisch leitfä­ higen Kunststoffverbindungen. Diese elektrischen Leitungsver­ bindungen 6-10 können beispielsweise eine durch Oxidation herstellbare isolierende Oberfläche aufweisen. Zur Kontaktie­ rung der elektrischen Leitungsverbindungen 6-10 mit den An­ schlußkontakten 14, 15 der elektrischen Bauteile 2, 11, 12, 13, 4, 5 wird vorzugsweise ein elektrisch leitfähiger Kleb­ stoff verwendet, der elastische Kontaktstellen bildet. Ein schrumpffähiger elastischer, elektrisch leitender Kleber, z. B. ein Silikonkleber, erleichtert die Montage der Bauteile bzw. die Herstellung der elektrischen Leitungsverbindungen.

Claims (6)

1. Hörhilfegerät (1) mit wenigstens einem Mikrofon (2), einer Signalverarbeitungseinheit (3), einem Signalausgang (4) und einer Spannungsquelle (5), dadurch gekenn­ zeichnet, daß elektrische Leitungsverbindungen zwischen elektrischen Gerätebauteilen (2, 11-13) aus elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindungen (6-10) be­ stehen.
2. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als Kontaktstellen (14, 15) zwischen den elektrischen Gerätebauteilen (2, 11) und den elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindungen (6) elektrisch leitfähige elastische Verbindungen vorgesehen sind.
3. Hörhilfegerät nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kontaktstellen (14, 15) zwischen den elektrischen Gerätebauteilen (2, 11) und den elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindungen (6) aus leiten­ den Kunststoffverbindungen bestehen.
4. Hörhilfegerät nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als stark schrumpfender Klebstoff ein Silikonkleber vorgesehen ist.
5. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Kunststoffverbindungen eine isolierende Oberfläche aufweisen.
6. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Signalverarbeitungseinheit eine auf einer Leiterplatte angeordnete Schaltungseinheit aufweist, da­ durch gekennzeichnet, daß elektrische Leiterbahnen der Leiterplatte aus leitfähigen, flexiblen Kunststoffverbindungen bestehen.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19702151A1 (de) * 1997-01-22 1998-07-23 Siemens Audiologische Technik Hörhilfegerät mit einem Spannungsregler zur Stabilisierung einer Speisespannung
DE19744527A1 (de) * 1997-10-09 1999-04-15 Innocept Medizintechnik Gmbh Isolierter Kunststoff-Leiter

Patent Citations (2)

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DE19744527A1 (de) * 1997-10-09 1999-04-15 Innocept Medizintechnik Gmbh Isolierter Kunststoff-Leiter

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