DE19929778A1 - Verfahren und Vorrichtung zum dynamischen Verbinden von plattenförmigen Bauteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum dynamischen Verbinden von plattenförmigen BauteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum dynamischen Verbinden von plattenförmigen Bauteilen. DOLLAR A Bei dem Verfahren werden überlappt angeordnete, plattenförmige Bauteile über der Ausnehmung einer Matrize positioniert. Ein Stempel wird entlang einer Vorschubachse so gegen die Matrize bewegt, daß ein überlappender Bereich der Bauteile in die Ausnehmung der Matrize gedrückt wird. Während eines Verfahrensabschnittes wird die Längsachse des Stempels schräg zur Vorschubachse gestellt und innerhalb eines Kegelmantels um die Vorschubachse geführt, wobei der Stempel zumindest zeitweise mit einer zusätzlichen zweiten Kraft entlang seiner Längsachse beaufschlagt wird. DOLLAR A Das Verfahren und die Vorrichtung ermöglichen eine deutliche Reduzierung der für das Fügen benötigten Axialkraft bei einer gegenüber den bekannten Verfahren erhöhten Verbindungsfestigkeit der plattenförmigen Bauteile.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum dynamischen Verbinden von platten
förmigen Bauteilen.
Bei dem Verfahren werden überlappt angeordnete,
plattenförmige Bauteile, wie beispielsweise Bleche,
miteinander verbunden. Derartige Verfahren zur Ver
bindung plattenförmiger Bauteile sind in DIN 8593, Teil
5 unter 4.5.2.11 unter dem Begriff "Durchsetzfügen"
beschrieben.
Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche
Verfahren und Werkzeuge bzw. Vorrichtungen bekannt, die
eine Verbindung mittels Durchsetzfügen herstellen.
So ist beispielsweise aus der DE 43 17 278 ein
Verfahren zur Verbindung zweier Blechteile bekannt, bei
dem ein Stempel mit einer Kraft gegen die Ausnehmung
einer Matrize gepreßt wird, auf der die Blechteile
übereinander liegen. Die über der Ausnehmung befind
lichen Bereiche der Blechteile werden dadurch gemeinsam
in die Ausnehmung tiefgezogen, so daß sie eine Ein
prägung bilden. Anschließend wird von der Gegenseite
eine weitere Verformung der Einprägung vorgenommen.
Aus der DE 361 33 24 sind ebenfalls ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Verbinden dünner Platten
bekannt. Die aufeinanderliegenden Platten werden
gemeinsam tiefgezogen, wonach der Bodenbereich der
tiefgezogenen Flächenteile in der speziell ausgeformten
Ausnehmung einer Matrize breitgequetscht wird. Es
entsteht ein zylinderförmiger Fügepunkt. Das Tiefziehen
und Quetschen des Materials erfolgt durch eine lineare
Vorschubbewegung eines Stempels, der die Platten
bereiche in die Ausnehmung der Matrize drückt.
Die DE 31 06 313 beschreibt eine Einrichtung zum
Verbinden von Blechen, bei dem ebenfalls ein Stempel
eine lineare Vorschubbewegung in Richtung der Ausneh
mung einer Matrize ausführt, um die Blechteile in die
Ausnehmung zu drücken.
Ein entsprechend ausgebildetes Werkzeug mit einem
gegenüber einer Matrize längsverschiebbaren Stempel ist
in der DE 37 13 083 beschrieben.
Das Ergebnis dieser bekannten Verfahren ist ein
durch eine lineare Fügebewegung erzeugtes, druckknopf
artiges Verbindungselement.
Allerdings liegt bei diesen Verfahren die zur
Blechumformung erforderliche, materialabhängige axiale
Fügekraft bei mehreren dkN pro Fügepunkt.
Dies erweist sich als besonders nachteilig bei der
konstruktiven Auslegung von Fügeeinrichtungen, wie
Bügel, Zangen, Pressen etc., da diese, um die verfah
rensbedingte hohe Steifigkeit zu erreichen, sehr massiv
und somit schwer gebaut werden müssen. Dadurch ist der
mobile Einsatz solcher Vorrichtungen bzw. Verfahren,
insbesondere bei hand- oder robotergeführten Werk
zeugen, stark eingeschränkt.
Zur Reduzierung dieser axialen Fügekraft wird in
der DE 197 29 368 ein Verfahren zum mechanischen Fügen
vorgeschlagen, bei dem die zur Umformung benötigte
Fügekraft durch mehrere kurzfristig aufeinanderfolgende
Stöße auf den senkrecht zur Oberfläche der Blechteile
geführten Stempel in die herzustellende Fügeverbindung
eingebracht wird. Die zugehörige Vorrichtung weist
einen entsprechenden Schlagmechanismus auf.
Ein vergleichbares Verfahren und eine Vorrichtung
sind aus der DE 19 87 47267 bekannt, bei denen die
Umformenergie als ein oder mehrere Impulse einer
beschleunigten, von oben auf den Stempel auftreffenden
Masse zugeführt wird.
Weiterhin zeigt die DE 40 04 020 eine Vorrichtung
zum schlagenden Bearbeiten von Fügeteilen, die an einer
frei programmierbaren Positioniereinheit befestigt
werden kann.
Die letztgenannten Verfahren und Vorrichtungen
haben gemeinsam, daß sie den Stempel senkrecht zur
Blechoberfläche bewegen und die Stempelbewegung mit
Hilfe eines Impulsantriebes in kleine Segmente
aufteilen. Dadurch läßt sich die erforderliche axiale
Fügekraft reduzieren. Der Werkstofffluß während des
Fügevorgangs verhält sich vergleichbar dem, der bei den
bekannten Verfahren mit kontinuierlichem
Stempelvorschub auftritt.
Ein anderer Ansatz zur Reduzierung der axialen
Fügekraft wird in der deutschen Patentanmeldung
198 40 780 vorgestellt, dessen Weiterentwicklung die
vorliegende Erfindung bezweckt. In der früheren
Anmeldung wird die Längsachse des Stempels während der
Vorschubbewegung innerhalb eines Kegelmantels um die
Vorschubachse geführt, so daß eine taumelnde Bewegung
entsteht. Diese zusätzliche Bewegung reduziert die für
die Vorschubbewegung erforderliche Fügekraft in
erheblichem Maße.
Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt jedoch darin,
daß die Reibung zwischen Blech- und Stempeloberfläche
in Verbindung mit der kontinuierlichen Rotations
bewegung zu einer Oberflächenbeeinträchtigung der zu
verbindenden plattenförmigen Bauteile bis hin zur
Zerstörung der Oberfläche führen kann. Ein weiterer
Nachteil besteht in den horizontalen Reaktionskräften,
die aufgrund der kontinuierlich rollenden Stempel
bewegung entstehen.
Es besteht ein zunehmender Bedarf an Füge
verbindungen, die einerseits mit reduzierter Fügekraft
erzeugt werden können, andererseits jedoch eine erhöhte
Verbindungsfestigkeit aufweisen. Die oben genannten
Verfahren sind nicht in der Lage, beide Anforderungen
erfüllen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung anzugeben, die eine
Verbindung plattenförmiger Bauteile mit reduziertem
Krafteinsatz und erhöhter Verbindungsfestigkeit
ermöglichen. Das Verfahren soll insbesondere für den
Einsatz an robotergeführten Werkzeugen, an Werkzeugen
mit großer Ausladung (<100 bis 1000 mm) oder für
Handwerkzeuge geeignet sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform soll das
Verfahren weiterhin die horizontalen Reaktionskräfte
und die Gefahr der Oberflächenbeeinträchtigung der zu
verbindenden plattenförmigen Bauteile reduzieren.
Die Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß Anspruch
1 und der Vorrichtung gemäß Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der
Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die zu
verbindenden plattenförmigen Bauteile, beispielsweise
Bleche, so übereinandergelegt, daß sie zumindest teil
weise überlappen. Die Anzahl der Bauteile ist dabei
nicht auf zwei beschränkt. Es können vielmehr auch drei
oder mehr Bauteile auf diese Weise in einem Schritt
miteinander verbunden werden.
Ein überlappender Bereich der Bauteile wird so auf
einer Matrize positioniert, daß er über einer speziell
vorgesehenen Ausnehmung der Matrize liegt. Derartige
Matrizen mit entsprechenden Ausnehmungen sind aus dem
in der Beschreibungseinleitung genannten Stand der
Technik bekannt.
Schließlich wird ein Stempel auf oder parallel zu
einer Vorschubachse so gegen die Matrize bewegt und mit
einer Kraft entlang der Vorschubachse beaufschlagt, daß
der überlappende Bereich der Bauteile in die Ausnehmung
der Matrize gedrückt wird. Zumindest während eines
Verfahrensabschnittes wird gleichzeitig die Längsachse
des Stempels schräg zur Vorschubachse gestellt und
vorzugsweise auf einem Kegelmantel um die Vorschubachse
geführt, währenddessen der Stempel zumindest zeitweise
mit einer entlang seiner Längsachse wirkenden zusätz
lichen Kraft beaufschlagt wird.
Unter einem Kegel ist hierbei nicht nur ein
Kreiskegel zu verstehen. Vielmehr umfaßt der Begriff
auch andere Kegelformen, beispielsweise mit einer
ellipsenförmigen Grundfläche. Bevorzugt ist allerdings
aufgrund der einfachen Realisierbarkeit eine Kreis
kegelform, wobei der halbe Öffnungswinkel dieses
Kegelmantels vorzugsweise zwischen 2 und 5° beträgt.
Vorzugsweise wird der Stempel während eines
Verfahrensabschnittes direkt auf dem Kegelmantel
geführt, d. h. seine Längsachse bzw. ein Punkt auf
seiner Längsachse beschreibt eine kreis- oder
ellipsenförmige Bahn um die Vorschubachse.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
beschreibt die Längsachse bzw. ein Punkt auf der Längs
achse während eines Verfahrensabschnittes eine
rosettenförmige Bahn um die Vorschubachse. In diesem
Fall stellt der Kegelmantel die äußere Begrenzung
dieser Figur dar.
Durch die Vorschubbewegung wird das Material in
die Ausnehmung tiefgezogen und fließt auseinander, so
daß eine feste Verbindung in Form eines druckknopf
artigen Verbindungselementes zwischen den Bauteilen
hergestellt wird. Die Ausnehmung der Matrize kann dabei
Formen aufweisen, die aus den in der Beschreibungs
einleitung genannten Dokumenten bekannt sind.
Die gleichzeitige Taumelbewegung der Längsachse
des Stempels um die Vorschubachse reduziert die Kraft,
die notwendig ist, um den überlappenden Bereich der
Bauteile in die Ausnehmung zu drücken, in erheblichem
Maße.
Durch die zusätzliche Beaufschlagung des Stempels
mit einer weiteren Kraft entlang seiner Längsachse
während zumindest eines Abschnittes der Taumelbewegung
wird eine gezielte Hinterschneidung des stempelseitigen
Bauteils bzw. Bleches im Verbindungselement erzeugt,
die die Verbindungsfestigkeit der Bauteile erhöht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
Verbindungselemente hergestellt, die den mit dem Durch
setzfügen des Standes der Technik erzeugten Verbin
dungselementen ähnlich sind. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht jedoch eine deutliche Reduzierung
der für das Fügen benötigten Axialkraft, d. h. des
Krafteinsatzes in Vorschubrichtung, und ermöglicht
dennoch eine gegenüber den bekannten Verfahren erhöhte
Verbindungsfestigkeit der plattenförmigen Bauteile.
Insbesondere läßt sich das Maß der Hinter
schneidung des stempelseitigen Bauteils im Verbindungs
element über die während des Fügeprozesses veränderbare
Neigung der Längsachse des Stempels relativ zur
Vorschubachse und über die in Richtung der Längsachse
des Stempels ausgeübte zusätzliche Kraft steuern.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine
vorteilhafte Reduzierung der zur Umformung benötigten
axialen Fügekraft von ca. 80% im Vergleich zur line
aren Umformbewegung erzielt werden. Dies ermöglicht
eine leichtere Bauweise der erforderlichen Füge
einrichtungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Kraft in Richtung
der Längsachse des Stempels impulsartig, beispielsweise
schlagend, ausgeübt. Eine derartige impulsartige
Beaufschlagung des Stempels mit der Kraft hat den
Vorteil einer Reduzierung der durch die Rotations
bewegung des Stempels hervorgerufenen horizontalen
Reaktionskräfte im Verbindungselement und der Ober
flächenbeeinträchtigung der Bauteile.
Vorzugsweise wird der Stempel nicht während des
gesamten Fügeprozesses rotierend um die Vorschubachse
bewegt, sondern nur in einem zweiten Verfahrens
abschnitt des Fügeprozesses. Im ersten Verfahrens
abschnitt wird der Stempel mit seiner Längsachse
parallel zur Vorschubachse bzw. senkrecht zur Platten
oberfläche bewegt, um das Material zumindest teilweise
in die Ausnehmung zu drücken. Erst nach dieser ersten
Verformung der Platten wird der Stempel schräg gestellt
und rotierend um die Vorschubachse geführt.
Vorzugsweise erfolgt die Schrägstellung erst, wenn
das matrizenseitige Bauteil den Boden der Ausnehmung
berührt oder bereits leicht am Boden gequetscht wurde.
In weiteren Ausgestaltung wird bei dem Verfahren
eine Matrize eingesetzt, deren Ausnehmung radial
nachgiebige Wandungselemente, beispielsweise in Form
eines elastischen Ringes, aufweist. Beispiele für
derartige Matrizen sind der DE 40 09 813 C1 zu entnehmen.
Vorteilhaft ausgestaltete Stempel weisen kegel
förmige oder kugelkalottenförmige Abschlußflächen auf.
Unter der Abschlußfläche ist hierbei die Endfläche des
Stempels zu verstehen, die mit den Bauteilen in
Berührung kommt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht zum einen
aus einer Matrize mit zumindest einer Ausnehmung, einem
auf oder parallel zu einer Vorschubachse gegen die
Matrize bewegbaren Stempel und einer Antriebseinheit.
Die Antriebseinheit ist derart ausgestaltet, daß sie
den Stempel einerseits auf oder parallel zur Vorschub
achse gegen die Ausnehmung der Matrize drücken kann und
andererseits bei Bedarf eine Rotation der Längsachse
des Stempels um die Vorschubachse erzeugt. Der Stempel
wird hierbei in Richtung seiner Längsachse verschiebbar
gehaltert. Weiterhin sind ein Aktor zur Schrägstellung
der Längsachse des Stempels relativ zur Vorschubachse
sowie eine Einheit vorgesehen, die den Stempel in
Schrägstellung bei Bedarf mit einer Kraft in Richtung
seiner Längsachse beaufschlagen kann. Der Aktor
ermöglicht die Veränderung des Winkels der Längsachse
des Stempels zur Vorschubachse während des Füge
prozesses.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der Vorrichtung liegen vor allem in der erhöhten
Verbindungsfestigkeit, der reduzierten axialen Füge
kraft und den somit in leichterer Bauweise herstell
baren Fügevorrichtungen. Weiterhin ist aufgrund der
geringeren Belastung der am Fügevorgang beteiligten
Elemente eine höhere Standzeit vor allem der Matrizen
werkzeuge zu erwarten.
Das Verfahren ist aufgrund dieser Vorteile in
allen Maschinen, Werkzeugen und Vorrichtungen mit
rotatorischem Antrieb einsetzbar, insbesondere aufgrund
des geringen Kraftbedarfs auch an Roboterarmen und bei
Handwerkzeugen. Beispiele für derartige Vorrichtungen
sind Fräsmaschinen, Ständerbohrmaschinen, Drehbänke
oder C-Bügeleinrichtungen jeglicher Art.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Figuren
nochmals erläutert. Hierbei zeigen
Fig. 1 ein Beispiel für den Ablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens in drei
Abschnitten a) bis c); und
Fig. 2 zwei Beispiele für die Stempelgeometrie der
beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Stempel.
Ein Beispiel für den Verfahrensablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verbindung von
plattenförmigen Bauteilen ist anhand von Fig. 1 zu
erkennen. Im vorliegenden Beispiel werden zwei
plattenförmige Bauteile (1, 2) verbunden. In der Figur
sind die Matrize (3) mit der Ausnehmung (5) sowie der
Stempel (4) dargestellt. Der Stempel befindet sich in
einer Halterung einer Antriebseinheit (nicht darge
stellt).
Zu Beginn des Fügevorgangs werden die zu verbin
denden plattenförmigen Bauelemente (1, 2) auf der
Matrize (3) so positioniert, daß ein überlappender
Bereich der Bauelemente über der Ausnehmung der Matrize
liegt. Der Stempel (4) wird zunächst in senkrechte
Stellung zur Oberfläche der zu verbindenden Bauteile
(1, 2) gebracht, wie in Fig. 1.a) ersichtlich. Der
Stempel wird dann durch die Antriebseinheit in senk
rechter Stellung in Richtung der Vorschubachse (6) zur
Matrize bewegt und verformt die Bauteile (1, 2) in die
in der Matrize vorgesehene Ausnehmung (5), ohne dabei
das Material einzuschneiden (Fig. 1.b)).
Nach einer bestimmten Zeit, die beispielsweise vom
zurückgelegten Weg des Stempels in Vorschubrichtung
oder von der auf den Stempel ausgeübten Kraft abhängig
sein kann, wird der Stempel ausgehend von seiner
bisherigen senkrechten Stellung um einen bestimmten
Winkel α (7) geneigt, beispielsweise um einen Winkel α
von 5°. Danach beginnt die Rotation des Stempels auf
oder innerhalb eines Kegelmantels um die Vorschubachse
der Fügeeinrichtung. Gleichzeitig wird der Stempel mit
einer vorzugsweise impulsartigen, beispielsweise
hochfrequent schlagenden, Axialkraft (8) beaufschlagt.
Diese entsprechend der Stempelneigung auf die
Bauteile wirkende Verformungskraft (8) hat einen
direkten Werkstofffluß in radialer Richtung zum
Verbindungselement zur Folge und führt so zu einer
entsprechenden festigkeitsbestimmenden Ausprägung der
Hinterschneidung im Verbindungselement (9). Dies ist
aus Fig. 1.c) ersichtlich.
Nach Beendigung des Umformvorgangs wird der
Stempel (4) auf der Achse (6) zurückgezogen und dabei
wieder so geneigt, daß die Stempelachse (10) parallel
zur Vorschubachse (6) der Fügeeinrichtung verläuft.
Die Matrize (3) hat vorzugsweise Ausnehmungen mit
radial nachgiebigen Wandungselementen. Es können
allerdings auch starre Ausnehmungen mit entsprechender
Innenkontur eingesetzt werden.
Fig. 2 zeigt zwei Beispiele für verschiedene
Geometrien der Abschlußflächen der beim erfindungs
gemäßen Verfahren eingesetzten Stempel.
Die Form der Abschlußfläche des Stempels wird
hierbei ohne scharfe Kanten gewählt, beispielsweise
durch Einhaltung von Mindestradien an den Kanten, so
daß das Material durch den Stempel nicht eingeschnitten
wird.
Auf der linken Seite ist die Abschlußfläche des
Stempels als stumpfe Kegelform ausgebildet, wobei an
der halbe Öffnungswinkel α des Kegels vorzugsweise dem
Winkel (7) der Schrägstellung des Stempels entspricht.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist auch ein Stempel mit einer halbkugel
förmigen Abschlußfläche mit Radius R einsetzbar, wie
auf der rechten Seite dargestellt.
Claims (17)
1. Verfahren zum Verbinden von plattenförmigen
Bauteilen, bei dem
- - die Bauteile (1, 2) zumindest teilweise über lappend so auf einer Matrize (3) mit einer Aus nehmung (5) positioniert werden, daß ein über lappender Bereich der Bauteile über der Ausnehmung liegt, und
- - ein Stempel (4) auf oder parallel zu einer Vorschubachse (6) bewegt und mit einer ersten Kraft entlang der Vorschubachse beaufschlagt wird, um den überlappenden Bereich der Bauteile in die Ausnehmung der Matrize zu drücken, dadurch gekennzeichnet, daß eine Längsachse (10) des Stempels zumindest während eines Verfahrensabschnittes schräg zur Vorschubachse (6) gestellt und um die Vorschub achse geführt wird, wobei der Stempel zumindest zeitweise mit einer zusätzlichen zweiten Kraft (8) entlang seiner Längsachse (10) beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Kraft (8) impulsförmig ausgeübt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (4) zunächst mit seiner Längsachse
(10) parallel zur Vorschubachse (6) in die Aus
nehmung gedrückt und die Längsachse anschließend
schräg gestellt und um die Vorschubachse geführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsachse (10) erst schräg gestellt und
um die Vorschubachse (6) geführt wird, nachdem der
überlappende Bereich der Bauteile einen Boden
bereich der Ausnehmung (5) berührt hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsachse (10) des Stempels so um die
Vorschubachse (6) geführt wird, daß sie eine
kreis- oder ellipsenförmige Figur beschreibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsachse (10) des Stempels so um die
Vorschubachse (6) geführt wird, daß sie eine
rosettenförmige Figur beschreibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Matrize (3) eingesetzt wird, deren Aus
nehmung (5) radial nachgiebige Wandungselemente
aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stempel (4) mit einer kegelförmigen
Abschlußfläche eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stempel (4) mit einer kugelkalotten
förmigen Abschlußfläche eingesetzt wird.
10. Vorrichtung zum Verbinden von plattenförmigen
Bauteilen, mit
- - einer Matrize (3), die eine Ausnehmung (5) aufweist,
- - einem entlang einer Vorschubachse (6) gegen die Matrize bewegbaren Stempel (4) mit einer Längs achse (10), der entlang seiner Längsachse (10) verschiebbar gehaltert ist,
- - einer Antriebseinheit, die den Stempel (4) auf oder parallel zur Vorschubachse (6) gegen die Ausnehmung (5) der Matrize drücken und eine Rotation der Längsachse (10) des Stempels um die Vorschubachse (6) erzeugen kann,
- - einem Aktor, der eine Neigung der Längsachse (10) des Stempels zur Vorschubachse (6) herbei führen kann, und
- - einer Einheit, die den Stempel (4) in geneigter Stellung bei Bedarf mit einer Kraft (8) in Richtung seiner Längsachse (10) beaufschlagen kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit ein Schlagwerk ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit derart ausgestaltet ist,
daß sie die Längsachse (10) des Stempels auf einer
kreis- oder ellipsenförmigen Figur um die
Vorschubachse bewegt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (4) um seine Längsachse (10)
drehbar gelagert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit derart ausgestaltet ist,
daß sie die Längsachse (10) des Stempels auf einer
rosettenförmigen Figur um die Vorschubachse
bewegt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (5) der Matrize (3) radial
nachgiebige Wandungselemente aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (4) eine kegelförmige Abschluß
fläche aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (4) eine kugelkalottenförmige
Abschlußfläche aufweist.
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