DE19929070A1 - Ausgleichsgetriebe - Google Patents

Abstract

Sperrbares Ausgleichsgetriebe, bei welchem zwischen einer ersten Seite eines Differentialkorbes (3) und eines Deckels (4) sich ein Tellerrad (2) befindet, welches drehfest mit dem Deckel (4) und dem Differentialkorb (3) verbunden ist und dessen radiale Erstreckung geringer ist als die Öffnung (9) des Differentialkorbes (3), welcher zur Montage der Ausgleichskegelräder (10, 11) dient. Das Tellerrad (2) weist zwei Anlageflächen auf, von denen eine erste Anlagefläche (7) als Anlage für eine Kupplung (6) eines sperrbaren Ausgleichsgetriebes dient und eine zweite Anlagefläche (8) als Anlage einer Kupplung (17) eines selbsttätig sperrbaren Ausgleichsgetriebes dient. Somit kann für ein sperrbares Ausgleichsgetriebe und ein selbsttätig sperrbares Ausgleichsgetriebe das gleiche Tellerrad (2) und der gleiche Differentialkorb (3) verwendet werden.

Description

Ausgleichsgetriebe werden häufig in Fahrzeugen ange­ wandt, um die unterschiedlichen Drehzahlen der angetriebe­ nen Räder auszugleichen. Bei sperrbaren Ausgleichsgetrieben werden hauptsächlich zwei Arten unterschieden. Ein von ei­ ner externen Betätigungseinrichtung sperrbares Ausgleichs­ getriebe, bei welchem durch Betätigen des externen Betäti­ gungsmittels die Ausgleichswirkung des Ausgleichsgetriebes teilweise oder vollständig aufgehoben werden kann, und selbstätig sperrende Ausgleichsgetriebe. Bei selbsttätig sperrenden Ausgleichsgetrieben beruht die Sperrwirkung auf einer inneren Reibung, welche der Ausgleichsbewegung entge­ genwirkt. Häufig werden für beide Arten der Ausgleichsge­ triebe Lamellenkupplungen zur Aufhebung der Ausgleichsbewe­ gung verwendet.

Die DE 195 47 980 A1 offenbart ein Ausgleichsgetriebe, welches durch die Differenzdrehzahl der Abtriebswellen ein Bremsmoment entwickelt, welches die Ausgleichswirkung des Ausgleichsgetriebes teilweise aufhebt. Hierbei besteht der Differentialkorb aus zwei Teilen, welche über Schrauben verbunden sind. Das Kegelrad, welches von einem Antriebs­ ritzel angetrieben wird, ist über eine weitere Schraubver­ bindung mit dem Differentialkorb verbunden.

Die DE 38 39 787 C2 offenbart ein Ausgleichsgetriebe, bei welchem durch externes Betätigen einer Betätigungsein­ richtung die Ausgleichswirkung des Ausgleichsgetriebes auf­ gehoben werden kann. Der Differentialkorb des Ausgleichsge­ triebes besteht aus zwei Teilen, wobei ein Teil des Diffe­ rentialkorbes angetrieben wird. Die Befestigung des An­ triebsrades ist nicht dargestellt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Aus­ gleichsgetriebe zu schaffen, bei welchem das Antriebsritzel und das angetriebene Kegelrad, welches mit dem Differenti­ alkorb in Verbindung steht sowie ein Hauptbestandteil des Differentialkorbes und der darin verwendeten Ausgleichske­ gelräder, sowohl bei einem extern sperrbaren Ausgleichsge­ triebe als auch bei einem selbsttätig sperrbaren Aus­ gleichsgetriebe verwendet werden können.

Die Aufgabe wird mit einem, auch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden, gattungsgemäßen Ausgleichsgetriebe gelöst.

Erfindungsgemäß ist das angetriebene Kegelrad, welches mit dem Differentialkorb verbunden ist, dergestalt ausge­ führt, daß es zwei sich gegenüberliegende Anlageflächen besitzt, bei welchen die erste Anlagefläche als Anlage der Kupplungslamellen dient, welche zur Sperrung der Aus­ gleichsbewegung von extern betätigbaren Sperren für Aus­ gleichsgetriebe dienen. Die zweite Anlagefläche, welche der ersten Anlagefläche gegenüberliegt, dient als Anlage für eine Kupplung in einem selbstsperrenden Ausgleichsgetriebe. Der Differentialkorb besitzt einerseits eine Öffnung, durch welche die Montage der Ausgleichskegelräder erfolgt und welche zusätzlich Räume aufweist, in welche die Kupplungen bei einem selbstsperrenden Ausgleichsgetriebe eingebaut werden können und andererseits eine erste Lagerstelle zur Lagerung des Differentialkorbes im Achsgehäuse. Die ab­ triebsseitigen Ausgleichskegelräder, welche sich im Diffe­ rentialkorb befinden, weisen Befestigungspunkte zur Befe­ stigung der Innenlamellen der Kupplungen zur Sperrung des Ausgleichsgetriebes auf. Das angetriebene Kegelrad ist drehfest mit dem Differentialkorb verbunden und verschließt die Öffnung des Differentialkorbes teilweise, wobei die zweite Anlagefläche, welche als Anlage für die Kupplung des selbstsperrenden Ausgleichsgetriebes dient, in die Öffnung des Differentialkorbes hineinragt. Das angetriebene Kegel­ rad, welches drehfest mit dem Differentialkorb verbunden ist, ist zwischen dem Differentialkorb und einem Deckel angeordnet, welcher über Befestigungselemente mit dem ange­ triebenen Kegelrad und dem Differentialkorb verbunden ist und eine zweite Lagerstelle zur Lagerung des Ausgleichsge­ triebes im Achsgehäuse aufweist. Indem das angetriebene Kegelrad zwischen dem Deckel und dem Differentialkorb ange­ ordnet ist, ist es möglich, die Kupplungen je nach Anwen­ dungsfall an den Anlageflächen des Kegelrades anliegen zu lassen. Je nach Einsatzfall, ob als selbstsperrendes Aus­ gleichsgetriebe oder durch eine externe Betätigungseinrich­ tung sperrbares Ausgleichsgetriebe, werden unterschiedliche Deckel verwendet. Durch diese Anordnung ist es möglich, bei einem selbstsperrenden Ausgleichsgetriebe und bei einem extern sperrbaren Ausgleichsgetriebe den Hauptbestandteil des Differentialkorbes, die Ausgleichskegelräder im Diffe­ rentialkorb und das angetriebene Kegelrad gleich auszufüh­ ren. Wird ein getrenntes Achsgehäuse verwendet, welches einerseits das Ausgleichsgetriebe überragt, so kann zusätz­ lich dieser Teil, der das Ausgleichsgetriebe überragt, bei beiden Arten von Ausgleichsgetrieben gleich gestaltet sein. Dadurch ist es möglich, einen Baukasten zu schaffen, bei welchem beide Arten von Ausgleichsgetrieben mit vielen gleichen Bauteilen hergestellt werden können.

Weitere Ausgestaltungsmerkmale sind der Figurenbe­ schreibung zu entnehmen.

Es zeigen:

Fig. 1 ein sperrbares Ausgleichsgetriebe, welches durch externe Betätigung einer Betätigung­ seinrichtung sperrbar ist und

Fig. 2 ein sperrbares Ausgleichsgetriebe, welches durch die Differenzdrehzahl der angetrie­ benen Räder selbsttätig die Ausgleichs­ wirkung reduziert.

Fig. 1:
Ein Antriebsritzel 1 treibt ein Tellerrad 2 an, wel­ ches mit dem Differentialkorb 3 drehfest verbunden ist. Das Tellerrad 2 ist zwischen einem Differentialkorb 3 und einem Deckel 4 angeordnet. Über eine extern mit Druck beauf­ schlagbare Betätigungseinrichtung 5 wird bei Druckbeauf­ schlagung der Betätigungseinrichtung 5 eine axiale Kraft auf die Kupplung 6 ausgeübt, welche sich auf einer ersten Anlagefläche 7 des Tellerrades 2 abstützt. Das Tellerrad 2 besitzt eine zweite Anlagefläche 8, mit welcher das Teller­ rad 2 an dem Differentialkorb 3 anliegt. Der Differential­ korb 3 besitzt einerseits eine Öffnung 9, durch welche die Ausgleichskegelräder 10 eingebaut werden können. Die ab­ triebsseitigen Ausgleichskegelräder 11 besitzen ein Pro­ fil 12, welches zur Aufnahme von Lamellen der Kupplung 6 dient. Der Differentialkorb 3 wird einerseits durch eine Lagerung 13 und andererseits durch eine Lagerung 14 im Achsgehäuse 15 gelagert. Der Deckel 4, das Tellerrad 2 und der Differentialkorb 3 sind über Befestigungsmittel 16 mit­ einander drehfest verbunden.

Fig. 2:
Ein Antriebsritzel 1 treibt ein Tellerrad 2, welches mit einem Differentialkorb 3 verbunden ist, an. Das Teller­ rad 2 weist zwei Anlageflächen auf, eine erste Anlageflä­ che 7 und eine zweite Anlagefläche 8, wobei die zweite An­ lagefläche 8 als Anlage für die Kupplung 17 und als Anlage für das Tellerrad 2 am Differentialkorb 3 dient. Die Aus­ gleichskegelräder 11, welche mit den Ausgleichskegelrä­ dern 10 durch eine Öffnung 9 im Differentialkorb 3 montier­ bar sind, besitzen ein Profil 12, auf welchem die Kupplun­ gen 17 angeordnet sind. Der Differentialkorb 3 weist einer­ seits eine Lagerstelle 13 auf, und ist andererseits über Befestigungsmittel 16 mit einem Deckel 4 und dem Teller­ rad 2 drehfest verbunden, wobei der Deckel 4 eine Lage­ rung 14 aufweist. Über die Lagerung 13 und 14 ist das Aus­ gleichsgetriebe im Achsgehäuse 15 gelagert. Indem das Tel­ lerrad 2 in seiner radialen Erstreckung geringer ist als die radiale Erstreckung der Öffnung 9 des Differentialkor­ bes 3, ist es möglich, das Tellerrad 2 als Anlage für die Kupplung 17 zu verwenden. Durch die Differenz der Aus­ gleichskegelräder 11 wird eine Reibung in den Kupplungen 17 erzeugt, welche die Ausgleichswirkung des Ausgleichsgetrie­ bes minimieren.

Bezugszeichen

1

Antriebsritzel

2

Tellerrad

3

Differentialkorb

4

Deckel

5

Betätigungseinrichtung

6

Kupplung

7

erste Anlagefläche

8

zweite Anlagefläche

9

Öffnung

10

Ausgleichskegelrad

11

Ausgleichskegelrad

12

Profil

13

Lagerung

14

Lagerung

15

Achsgehäuse

16

Befestigungsmittel

17

Kupplung

Claims (6)

1. Ausgleichsgetriebe mit einem Antriebsritzel (1), welches ein Tellerrad (2) antreibt, welches mit einem dreh­ baren Differentialkorb (3) in Verbindung steht und mit min­ destens einer Kupplung (6, 17) zur teilweisen oder voll­ ständigen Sperrung der Ausgleichswirkung des Ausgleichsge­ triebes, dadurch gekennzeichnet, daß das Tellerrad (2) sich zwischen einem Deckel (4) und einem Differentialkorb (3) befindet und das Tellerrad (2) zwei Anlageseiten (7, 8) aufweist.

2. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine erste Anlageseite (7) des Tellerrades (2) als Anlage einer Kupplung (6) mit einer betätigbaren Sperreinrichtung (5) zur Sperrung einer Aus­ gleichswirkung des Ausgleichsgetriebes und eine zweite An­ lageseite (8) als Anlage einer Kupplung (17) eines selbst­ sperrenden Ausgleichsgetriebes dient.

3. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein Differentialkorb (3) auf einer ersten Seite eine Öffnung (9) aufweist, durch welche Ausgleichskegelräder (10, 11) einbaubar sind und auf einer zweiten Seite eine Lagerung (13) aufweist.

4. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Öffnung (9) des Diffe­ rentialkorbes (3), durch welche Ausgleichskegelräder (10, 11) einbaubar sind, dem Tellerrad (2) benachbart ist.

5. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die innere radiale Erstreckung der Anlageseiten (7, 8) des Tellerrades (2) geringer ist als die radiale Erstreckung der Öffnung (9) des Diffe­ rentialkorbes (3).

6. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (4) mit einer er­ sten Lagerung (14) und der Differentialkorb (3) mit einer zweiten Lagerung (13) in einem Achsgehäuse (15) gelagert sind.