DE19928916B4 - Brennstoffeinspritzventil - Google Patents
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Abstract
Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere Einspritzventil für Brennstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschinen, mit einem in einem Aktorraum (20) eines Ventilgehäuses (2) des Brennstoffeinspritzventils (1) angeordneten piezoelektrischen oder magnetostriktiven Aktor (21), wobei der Aktorraum (20) durch eine Abdichtung gegen einen Brennstoff abgedichtet ist, und einem von dem Aktor (21) betätigbaren Ventilschliesskörper (9), der mit einer Ventilsitzfläche (7) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtung einen Dichtkörper (13) und ein mit dem Dichtkörper (13) durch eine erste umlaufende Schweissnaht (14) verbundenes, elastisch verformbares und bandförmiges Dichtelement (15) aufweist, das mit dem Ventilgehäuse (2) durch eine zweite umlaufende Schweissnaht (16) verbunden ist, wobei das Dichtelement (15) an einem Biegeabschnitt (25) umgebogen ist, so dass das Dichtelement (15) ein U-förmiges Profil aufweist, und das Ventilgehäuse (2) und/oder der Dichtkörper (13) eine Abrollfläche (26, 27) aufweist, an der bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils (1) ein Teil des Biegeabschnittes (25) des Dichtelementes (15) abrollt.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.
- Aus der
DE 40 05 455 A1 ist ein Brennstoffeinspritzventil nach der Gattung des Hauptanspruchs bekannt. Das aus dieser Druckschrift hervorgehende Brennstoffeinspritzventil weist einen in einem Aktorraum angeordneten Aktor und einen von dem Aktor mittels einer Ventilnadel betätigbaren Ventilschließkörper, der mit einer Ventilsitzfläche zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, auf. Dabei ist der Aktorraum mit einer an die Ventilnadel befestigten Federmembran gegen einen Brennstoffraum abgedichtet. Zwischen zwei, mittels einer Schweißnaht miteinander verbundenen Gehäusehälften ist die Federmembran in einer umlaufenden Aussparung in dem Ventilgehäuse eingespannt. - Nachteilig bei dem aus der
DE 40 05 455 A1 bekannten Brennstoffeinspritzventil ist, daß die elastische Federmembran durch den gegenüber dem Druck im Aktorraum hohen Brennstoffdruck im Brennstoffraum in den Aktorraum durchgebogen wird, wobei im Bereich der Befestigung der Federmembran an der Ventilnadel und der Federmembran an dem Ventilgehäuse die Verbindungen mit hohen Scherkräften beaufschlagt werden. Außerdem wird die Federmembran an einer Kante des Ventilgehäuses, an der sie in dem Ventilgehäuse eingespannt ist, unter einem geringen Krümmungsradius umgebogen, wodurch es zu einer punktuellen Belastung der Federmembran kommt. Durch die hohe Belastung kann die Federmembran an der Kante der Aussparung abgeschert werden. - Aus der
DE 42 32 225 A1 ist ein Verschiebungsverstärker für ein piezoelektrisches Element bekannt, das mit zwei elastischen Abdichtteilen, und zwar einem Balg und einer Membran, zur flüssigkeitsdichten Abdichtung gegenüber einem Gehäuse vorgesehen ist. Aufgrund der Befestigung der Membran an dem Flansch der Halterung des Piezoaktors sowie an dem Gehäuse treten Probleme und Nachteile bezüglich hoher Scherkräfte und hoher punktueller und insofern sehr ungleichmäßiger Belastung auf. - Aus der
DE 195 19 762 C2 ist ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, bei dem ein Aktorraum mittels einer zwischen einem Ventilgehäuse und einer Ventilnadel angebrachten ringförmigen Elastomerdichtung gegen einen Brennstoffraum abgedichtet ist. Nachteilig bei dem aus dieser Druckschrift bekannten Brennstoffeinspritzventil ist, dass die Elastomerdichtung nicht mit der Ventilnadel oder dem Ventilgehäuse verbunden ist. Dadurch kann es zu einem Verschieben der Elastomerdichtung oder zu einem Verdrillen der Elastomerdichtung kommen, wodurch es zu Funktionsstörungen des Brennstoffeinspritzventils kommt. - Ein Nachteil von Elastomerdichtungen und insbesondere von ringförmigen Elastomerdichtungen ist, dass sie aufgrund von Spalt- und Materialpermeation, insbesondere bei hohen Brennstoffdrücken, den Aktorraum nicht vollständig gegenüber dem Brennstoffraum abdichten, so dass ein Teil des Brennstoffs in den Aktorraum eindringt. Außerdem verhärten die Materialien von Elastomerdichtungen bei niedrigen Temperaturen.
- Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass eine stabile, hermetische Abdichtung des Aktors erreicht wird. Dadurch ist der Aktor sowohl vor dem Druck des Brennstoffs als auch vor der chemischen Einwirkung des Brennstoffs geschützt.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
- Vorteilhaft ist es, daß das Dichtelement an einem Biegeabschnitt umgebogen ist, so daß das Dichtelement ein U-förmiges Profil aufweist. Dadurch ist eine gleichmäßig verteilte Belastung des Dichtelementes durch den Brennstoffdruck gegeben, was sich günstig auf die Lebensdauer des Brennstoffeinspritzventils auswirkt.
- Vorteilhaft ist es ferner, daß das Ventilgehäuse und/oder die Dichtplatte eine Abrollfläche aufweist, an der bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils ein Teil des Biegeabschnitts des Dichtelementes abgerollt wird. Dadurch lassen sich auch große Ventilnadelhübe des Brennstoffeinspritzventils realisieren.
- In vorteilhafter Weise ist der Dichtkörper als ein den Aktor zumindest teilweise umschließender Aktortopf ausgebildet, wobei der Aktor über den Aktortopf auf eine mit dem Ventilschließkörper verbundene Ventilnadel einwirkt. Dadurch ist eine kompakte Ausbildung des Brennstoffeinspritzventils gegeben.
- In vorteilhafter Weise ist der Dichtkörper mit einer Ventilnadel verbunden. Dadurch kann eine Kraft der Betätigungseinrichtung sowohl zum Öffnen als auch zum Schließen über den Dichtkörper auf die Ventilnadel übertragen werden.
- In vorteilhafter Weise ist das Dichtelement aus einem metallischen Werkstoff hergestellt. Dadurch ist eine alterungsbeständige Abdichtung gegeben, deren Funktionsfähigkeit über einen großen Temperaturbereich sichergestellt ist.
- Vorteilhaft ist es ferner, daß das Dichtelement durch Tiefziehen hergestellt ist. Dadurch läßt sich das Brennstoffeinspritzventil kostengünstig herstellen.
- Zeichnung
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen axialen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils; und -
2 den in1 mit II bezeichneten Ausschnitt in einer alternativen Ausführungsform. - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
1 zeigt in einer auszugsweisen axialen Schnittdarstellung ein erfindungsgemäßes Brennstoffeinspritzventil1 . Das Brennstoffeinspritzventil1 dient insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff, insbesondere von Benzin, in einen Brennraum einer gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschine als sog. Benzindirekteinspritzventil. Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil1 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle. - Das Brennstoffeinspritzventil
1 weist ein Ventilgehäuse2 auf, das aus zwei durch eine Schweißnaht3 miteinander verbundenen Gehäusehälften4 ,5 besteht. Das Ventilgehäuse2 ist mit einem Ventilsitzkörper6 verbunden, der eine Ventilsitzfläche7 aufweist. Ein mittels einer Ventilnadel8 betätigbarer Ventilschließkörper9 wirkt mit der Ventilsitzfläche7 zu einem Dichtsitz zusammen, wobei der Ventilschließkörper9 kegelstumpfförmig, sich in Abspritzrichtung erweiternd, ausgebildet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Ventilschließkörper9 mit der Ventilnadel8 einteilig ausgebildet. Die Gehäusehälfte5 des Ventilgehäuses2 weist eine Aussparung10 auf, durch die ein seitlich an das Ventilgehäuse2 des Brennstoffeinspritzventils1 geführter Brennstoffeinlaßstutzen gebildet ist. Durch die Aussparung10 wird Brennstoff in den Brennstoffraum11 des Brennstoffeinspritzventil1 eingefüllt. - In der Gehäusehälfte
5 des Ventilgehäuses2 ist ein umlaufender Bund12 ausgebildet, der sich in das Innere des Brennstoffeinspritzventils1 erstreckt. Die Ventilnadel8 ist mit einem Dichtkörper13 verbunden. Der Dichtkörper13 ist durch eine erste umlaufende Schweißnaht14 mit einem elastisch verformbaren und bandförmigen Dichtelement15 verbunden, das durch eine zweite umlaufende Schweißnaht16 mit dem Ventilgehäuse2 verbunden ist. - In diesem Ausführungsbeispiel ist der Dichtkörper
13 als Aktortopf ausgebildet, der einen in einem Aktorraum20 angeordneten Aktor21 abschnittsweise umschließt. Dabei kann der Aktor21 piezoelektrisch oder magnetostriktiv ausgeführt sein. Der als Aktortopf ausgebildete Dichtkörper13 weist einen Bund22 auf, an dem sich eine den Aktor21 mit einer Vorspannung beaufschlagende Druckfeder23 abstützt, wobei sich die Druckfeder23 andererseits an dem Bund12 des Ventilgehäuses2 abstützt. Bei einer Betätigung des Aktors21 dehnt sich dieser aus und wirkt über den als Aktortopf ausgebildeten Dichtkörper13 auf die mit dem Ventilschließkörper9 verbundene Ventilnadel8 ein. - Durch den Dichtkörper
13 und das mit dem Dichtkörper13 durch die erste umlaufende Schweißnaht14 verbundene, elastisch verformbare und bandförmige Dichtelement15 , das mit dem Ventilgehäuse2 durch die zweite umlaufende Schweißnaht16 verbunden ist, ist eine Abdichtung gebildet, die den Brennstoffraum11 gegen den Aktorraum20 hermetisch abdichtet. Das Dichtelement15 ist an einem Biegeabschnitt25 umgebogen, so daß das Dichtelement15 ein U-förmiges Profil aufweist. Dabei ist das Dichtelement15 , ausgehend von dem Brennstoffraum11 , in Richtung des Brennstoffraums11 zurückgebogen. An dem Ventilgehäuse2 und dem Dichtelement13 sind Abrollflächen26 ,27 ausgebildet, an denen bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils1 ein Teil des Biegeabschnittes25 des Dichtelementes15 abgerollt wird. Dadurch weist das Dichtelement15 auch bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils1 keine Knicke oder stark gekrümmte Bereiche auf, so daß sich die Spannungen in dem Dichtelement15 zumindest annähernd gleichmäßig in dem Dichtelement15 verteilen. Dadurch dichtet das Dichtelement15 den Aktorraum20 auch gegen hohe Brennstoffdrücke des Brennstoffs in dem Brennstoffraum11 ab. Bei einer Betätigung des Aktors21 und der damit verbundenen Bewegung des Dichtkörpers13 gegenüber dem Ventilgehäuse2 rollt zumindest ein Teil des Biege abschnittes25 des Dichtelementes15 an einer der Abrollflächen26 ,27 ab, so daß keine zusätzlichen Spannungen in dem Dichtelement15 auftreten. - Bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils
1 dehnt sich der Aktor21 aus, wodurch der Ventilschließkörper9 von der Ventilsitzfläche7 des Ventilsitzkörpers6 abhebt und Brennstoff aus dem Brennstoffeinspritzventil1 abgespritzt wird. -
2 zeigt in einer auszugsweisen axialen Schnittdarstellung den in1 mit II bezeichneten Ausschnitt in einer alternativen Ausführungsform. Bereits beschriebene Elemente sind mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen. - Im Unterschied zu dem in
1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in diesem Ausführungsbeispiel das Dichtelement15 , ausgehend von dem Aktorraum20 in den Brennstoffraum11 und von diesem zurück in den Aktorraum20 , gebogen. Das Dichtelement15 ist wiederum an dem Biegeabschnitt25 umgebogen, so daß das Dichtelement15 ein U-förmiges Profil aufweist und sich die Schweißnähte14 ,16 auf der Seite des Aktorraums20 befinden. Auf diese Weise wird bei einer Betätigung des Aktors21 ebenfalls ein Abrollen eines Teils des Biegeabschnittes25 an der Abrollfläche27 des Ventilgehäuses2 und/oder an der Abrollfläche26 des Dichtkörpers13 ermöglicht. Wie in dem Ausführungsbeispiel zu1 wird dadurch die Belastung des Dichtelementes15 minimiert. - Vorteilhaft ist es, daß das Dichtelement
15 aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist, so daß der Aktorraum20 gegenüber dem Brennstoffraum11 hermetisch abgedichtet ist. Um das Dichtelement15 besonders kostengünstig herzustellen, kann es insbesondere durch Tiefziehen hergestellt sein. Bei beiden Ausführungsbeispielen ist es vorteilhaft, daß das Dichtelement15 an dem Biegeabschnitt25 annähernd halbkreisförmig umgebogen ist, da sich dann die an dem Biegeabschnitt25 des Dichtelementes15 auftretenden Biegespannungen annähernd gleichmäßig über den Biegeabschnitt25 verteilen. - Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere eignet sich die Erfindung auch für ein innenöffnendes Brennstoffeinspritzventil
1 .
Claims (5)
- Brennstoffeinspritzventil (
1 ), insbesondere Einspritzventil für Brennstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschinen, mit einem in einem Aktorraum (20 ) eines Ventilgehäuses (2 ) des Brennstoffeinspritzventils (1 ) angeordneten piezoelektrischen oder magnetostriktiven Aktor (21 ), wobei der Aktorraum (20 ) durch eine Abdichtung gegen einen Brennstoff abgedichtet ist, und einem von dem Aktor (21 ) betätigbaren Ventilschliesskörper (9 ), der mit einer Ventilsitzfläche (7 ) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtung einen Dichtkörper (13 ) und ein mit dem Dichtkörper (13 ) durch eine erste umlaufende Schweissnaht (14 ) verbundenes, elastisch verformbares und bandförmiges Dichtelement (15 ) aufweist, das mit dem Ventilgehäuse (2 ) durch eine zweite umlaufende Schweissnaht (16 ) verbunden ist, wobei das Dichtelement (15 ) an einem Biegeabschnitt (25 ) umgebogen ist, so dass das Dichtelement (15 ) ein U-förmiges Profil aufweist, und das Ventilgehäuse (2 ) und/oder der Dichtkörper (13 ) eine Abrollfläche (26 ,27 ) aufweist, an der bei einer Betätigung des Brennstoffeinspritzventils (1 ) ein Teil des Biegeabschnittes (25 ) des Dichtelementes (15 ) abrollt. - Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtkörper (
13 ) als ein den Aktor (21 ) zumindest teilweise umschliessender Aktortopf ausgebildet ist, wobei der Aktor (21 ) über den Aktortopf auf eine mit dem Ventilschliesskörper (9 ) verbundene Ventilnadel (8 ) einwirkt. - Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtkörper (
13 ) mit einer Ventilnadel (8 ) verbunden ist. - Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (
15 ) aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist. - Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (
15 ) durch Tiefziehen hergestellt ist.
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