DE19928559C2 - Verfahren zur Ermittlung des Taupunktendes bei einer Steuerung von abgasrelevanten Funktionen in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung des Taupunktendes bei einer Steuerung von abgasrelevanten Funktionen in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Ermittlung des Taupunktendes bei einer Steuerung von abgasrelevanten Funktionen in einem Kraftfahrzeug mittels eines elektronischen Steuergeräts abhängig von der in das Abgasrohr einer Brennkraftmaschine eingebrachten Wärmemenge wird ab Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine die in das Abgasrohr der Brennkraftmaschine eingebrachte Ist-Wärmemenge zumindest abhängig vom Abgasstrom ermittelt und mit einer Soll-Wärmemenge, die zum Verdampfen des Kondensats im Abgasrohr notwendig ist, verglichen. Eine Korrektur-Wärmemenge wird bei einem Neustart der Brennkraftmaschine zur zuvor vorgegebenen Soll-Wärmemenge hinzuaddiert, wenn die Ist-Wärmemenge zum Zeitpunkt des Abstellens der Brennkraftmaschine kleiner als die zuvor vorgegebene Soll-Wärmemenge war.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung des Taupunkten
des bei einer Steuerung von abgasrelevanten Funktionen in einem Kraftfahr
zeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise im Zusammenhang mit Kataly
satorfunktionen aus der DE 196 43 674 A1 bekannt. Hierbei wird die Kataly
satortemperatur bei normalem Betrieb der Brennkraftmaschine abhängig von
Betriebsparametern der Brennkraftmaschine geschätzt. Die im Abgasrohr
der Brennkraftmaschine eingebrachte (Ist-)Wärmemenge wird abhängig von
der Katalysatortemperatur und der durchgesetzten Luftmasse errechnet.
Wenn die Ist-Wärmemenge gleich oder kleiner als eine Bezugswärmemenge
ist, wird die geschätzte Katalysatortemperatur auf einen festen Wert gesetzt,
für den gilt, daß sich noch Kondensat im Abgasrohr befindet. Die Bezugs
wärmemenge ist die Soll-Wärmemenge, die erforderlich ist, um das Konden
sat zu verdampfen. Diesem Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die
Katalysatortemperatur erst dann über einen bestimmten Wert ansteigt, wenn
das Kondensat verdampft ist. Um die Katalysatortemperatur noch genauer
zu bestimmen, wird abhängig von Temperaturschwellen zwischen Warmstart
und Kaltstart unterschieden. Wird Warmstart erkannt, wird die Bezugswär
memenge auf Null gesetzt. Anderenfalls wird die Bezugswärme auf einen
einzigen festen für einen Kaltstart gültigen Wert gesetzt. Zwischenstufen
zwischen Warmstart und Kaltstart werden nicht berücksichtigt. So kann bei
spielsweise ein "Kaltstart" erkannt werden und trotzdem kein Kondensat im
Abgasrohr vorhanden sein (sog. "Taupunktende" bereits erreicht). Ebenso
kann "Warmstart" erkannt werden, aber aufgrund eines vorherigen schnellen
Startabbruchs kann noch Kondensat vorhanden sein ("Taupunktende" noch
nicht erreicht).
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren eingangs genannter Art derart
zu verbessern, daß das Taupunktende mit möglichst hoher Sicherheit
erkannt wird. Weiterhin soll die im Abgasrohr einer Brennkraftmaschine
eingebrachte Wärmemenge genauer bestimmt werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmaie des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß wird bei dem Verfahren zur Ermittlung des Taupunktendes
mittels eines elektronischen Steuergeräts ab Inbetriebnahme der Brenn
kraftmaschine die in das Abgasrohr der Brennkraftmaschine eingebrachte
Ist-Wärmemenge zumindest abhängig vom Abgasstrom ermittelt und mit ei
ner Soll-Wärmemenge, die zum Verdampfen des Kondensats im Abgasrohr
notwendig ist, verglichen. Wird beispielsweise kurz nach der Inbetriebnahme
die Brennkraftmaschine wieder abgestellt und ist die Ist-Wärmemenge, die
seit Inbetriebnahme bis zum Zeitpunkt des Abstellens der Brennkraftma
schine in das Abgasrohr eingebracht wurde, kleiner als die zuvor vorgege
bene Soll-Wärmemenge, wird beim Neustart der Brennkraftmaschine eine
Korrektur-Wärmemenge zur zuvor vorgegebenen Soll-Wärmemenge hinzu
addiert. Das Ergebnis der Addition der Korrektur-Wärmemenge mit der zuvor
vorgegebenen Soll-Wärmemenge wird als neue Soll-Wärmemenge vorgege
ben.
Vorzugsweise wird die Rohrwandtemperatur des Abgasrohres,
beispielsweise aufgrund vorher empirisch ermittelter Kennfelddaten,
geschätzt. Zur Erhöhung der Genauigkeit wird dann die in das Abgasrohr der
Brennkraftmaschine eingebrachte Ist-Wärmemenge abhängig von dieser
Rohrwandtemperatur ermittelt.
Ebenso kann die Abgastemperatur geschätzt und alternativ die in das Ab
gasrohr der Brennkraftmaschine eingebrachte Ist-Wärmemenge abhängig
von dieser Abgastemperatur ermittelt werden.
Vorzugsweise werden sowohl die Abgastemperatur als auch die Rohrwand
temperatur des Abgasrohres geschätzt. Die Ist-Wärmemenge wird in Abhän
gigkeit von der Abgastemperatur und der Rohrwandtemperatur, vorzugs
weise von der Differenz zwischen der Abgastemperatur und der Rohrwand
temperatur, in Verbindung mit dem Abgasstrom, der beispielsweise mittels
eines Luftmassenmessers ermittelt wird, berechnet.
Zur weiteren Erhöhung der Genauigkeit wird die Abgastemperatur in Abhän
gigkeit von der Rohrwandtemperatur geschätzt.
In einer Weiterbildung der Erfindung wird die Soll-Wärmemenge abhängig
von der Rohrwandtemperatur vorgegeben, wenn der Zeitraum zwischen ei
nem Abstellen und einem Neustart der Brennkraftmaschine kleiner als eine
vorgegebene Schwelle ist.
Insbesondere wird nach Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine die Hei
zung einer Lambdasonde erst dann eingeschaltet bzw. mit voller
Heizleistung betrieben, wenn das Taupunktende als erreicht gilt. Nach
Unterschreiten einer vorgegebenen Schwelle für die Rohrwandtemperatur, z. B.
bei der Taupunktendetemperatur oder etwas darüber, werden die
Lambdasondenheizungen vorzugsweise mit reduzierter Leistung betrieben.
Es können jedoch auch weitere abgasrelevante Funktionen, wie die
Katalysatordiagnose, abhängig von dem errechneten Taupunktende
realisiert werden.
Bekannt ist bereits eine einfache Schätzung der Abgastemperatur und eine
Ermittlung der Ist-Wärmemenge ausschließlich abhängig von der Abgastem
peratur in Verbindung mit der Luftmasse. Der Erfindung liegt jedoch die Er
kenntnis zugrunde, daß die Rohrwandtemperatur des Abgasrohres auf die
Abgastemperatur und damit auf die Wärmemenge einen entscheidenden
Einfluß ausübt. Die Rohrwandtemperatur erwärmt sich zunächst bis zu einer
Temperatur von ca. 30°C-40°C (sog. "Wassereintragsphase") und steigt
dann nur langsam an (sog. "Wasserabbauphase"), bis das Kondensat bei
einer Temperatur von ca. 60°C verdampft ist (Taupunktende). Wenn das
Kondensat im Abgasrohr verdampft ist, steigt die Rohrwandtemperatur
anschließend rapide an. Dieses Verhalten wird z. B. bei der Schätzung der
Rohrwandtemperatur und/oder der Abgastemperatur berücksichtigt.
Die Rohrwandtemperatur wird vorzugsweise mittels vorher empirisch ermit
telter und im Steuergerät abgespeicherter Grundkennfelder zumindest ab
hängig von der Luftmasse im Ansaugtrakt und von der Brennkraftmaschi
nendrehzahl geschätzt. In einer Weiterbildung wird die Rohrwandtemperatur
im Betrieb anschließend noch abhängig von weiteren Betriebsparametern,
wie z. B. dem Zündwinkel, der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Umge
bungstemperatur, der Lambda-Soll-Ist-Abweichung und/oder der Öltempe
ratur, korrigiert. Alle Betriebsparameter können mit ohnehin für andere
Brennkraftmaschinenfunktionen vorhandenen Sensoren erfaßt werden.
Ebenso kann auch die Abgastemperatur ermittelt werden. Bei dieser
Methode zur Bestimmung der Rohrwandtemperatur und der Abgastemperatur
sind lediglich im Entwicklungsstadium im Rahmen der sog. Abstimmung
Temperatur-Sensoren erforderlich, nicht jedoch im Serieneinsatz.
Vorzugsweise wird die Abgastemperatur in Abhängigkeit von der Rohr
wandtemperatur geschätzt. Insbesondere bei einer Änderung des Betriebs
punkts in der Weise, daß eine Änderung der Abgastemperatur damit ver
bunden ist, wird der Abgastemperaturverlauf, insbesondere dessen zeitlicher
Gradient, abhängig von der Rohrwandtemperatur bestimmt. In einer weiteren
Verbesserung wird der Abgastemperaturverlauf auch abhängig von dem
vorhergehenden Temperaturniveau, von dem die Änderung der Abgastem
peratur ausgeht, bestimmt.
Durch die Erfindung wird trotz Einsparung von Temperatursensoren eine
sehr wirklichkeitsgetreue Bestimmung der Ist-Wärmemenge ermöglicht.
Die Ist-Wärmemenge wird mit einer Soll-Wärmemenge, die zum Verdampfen
des Kondensats im Abgasrohr notwendig ist, verglichen.
Die Soll-Wärmemenge entspricht einem Energieeintrag in das Abgasrohr,
der notwendig ist, um die Temperatur am Taupunktende zu überschreiten.
Dieser Energieeintrag ist insbesondere vom Abgasstrom bzw. von der Luft
masse durch den Ansaugtrakt und von der Abgastemperatur abhängig.
Die Soll-Wärmemenge, z. B. als Grundwert (Q0) bei einem Start der Brenn
kraftmaschine nachdem die Brennkraftmaschine zuvor bei trockenem Abgas
rohr abgestellt wurde, wird beispielsweise aus einer im Steuergerät abge
speicherten Tabelle abhängig von der Kühlwassertemperatur oder Öltempe
ratur der Brennkraftmaschine und von der Umgebungstemperatur bestimmt.
Wenn die Ist-Wärmemenge zum Zeitpunkt des Abstellens der Brennkraftma
schine kleiner als die Soll-Wärmemenge war und somit das Kondensat noch
nicht verdampft war, erhöht sich erfindungsgemäß beim Neustart der Brennkraftmaschine
die Soll-Wärmemenge um eine Korrektur-Wärmemenge.
Diese Korrektur-Wärmemenge wird derart bestimmt, daß sie etwa der Wär
memenge entspricht, die zum Verdampfen des zum Zeitpunkt des Abstellens
der Brennkraftmaschine im Abgasrohr noch vorhandenen Kondensats not
wendig wäre. Ein Maß der hierzu erforderlichen Korrektur-Wärmemenge ist
beispielsweise das Integral über der bis dahin eingebrachten Luftmasse.
Vorzugsweise wird dieses Integral unter Berücksichtigung der Abgastempe
ratur und/oder der Rohrwandtemperatur und/oder eines Wichtungsfaktors
verwendet. Mittels des Wichtungsfaktors wird berücksichtigt, daß das in das
Abgasrohr eingebrachte Kondensat zum Zeitpunkt des Abstellens der
Brennkraftmaschine bereits teilweise wieder verdampft sein kann.
Das Taupunktende gilt somit beim nächsten Start erst als erreicht, wenn die
Ist-Wärmemenge die neu bestimmte Soll-Wärmemenge überschreitet, die
sich aus der Addition der vorherigen Soll-Wärmemenge (z. B. Grundwert) mit
der Korrektur-Wärmemenge, die vom Zeitpunkt des Abstellens der Brenn
kraftmaschine abhängt, ergibt. Hierdurch ist eine sehr genaue Bestimmung
des Taupunktendes möglich, die insbesondere für das Hochheizen der
Lambda-Sonden im Abgasrohr notwendig ist; denn die Lambda-Sonden
dürfen nur dann über eine kritische Temperatur aufgeheizt werden, wenn
sich kein Kondensat im Abgasrohr befindet. Anderenfalls besteht die sog.
"Wasserschlaggefahr", die zur Zerstörung der sensitiven Lambda-Sonden-
Keramik führen kann.
Vorzugsweise wird während des Betriebs der Brennkraftmaschine nach Er
reichen des Taupunktendes die Lamda-Sonden-Heizung zum Bauteilschutz
immer dann ausgeschaltet oder mit reduzierter Leistung betrieben, wenn die
Rohrwandtemperatur die Temperatur, die dem Taupunktende zugeordnet ist
(ca. 60°C) unterschreitet. Dieser Fall kann beispielsweise im Leerlaufbetrieb
der Brennkraftmaschine auftreten.
Die Soll-Wärmemenge, insbesondere in Form des Grundwertes, wird vorteil
hafterweise abhängig von der Rohrwandtemperatur vorgegeben, wenn der
Zeitraum zwischen einem Abstellen und einem Neustart der Brennkraftma
schine kleiner als eine vorgegebene Schwelle (z. B. 20 min) ist. Hierzu wird
beispielsweise in der vorher erwähnten Tabelle anstelle der Umge
bungstemperatur die Rohrwandtemperatur eingesetzt. Denn bei nur kurzzei
tig abgestellter Brennkraftmaschine hat die Rohrwand noch nicht die Umge
bungstemperatur angenommen. Deshalb ist für das Erreichen des Tau
punktendes die Rohrwandtemperatur und nicht die Umgebungstemperatur
ausschlaggebend.
Die Abgastemperatur-, die Rohrwandtemperatur- und die Wärmemengenbe
rechnungen finden vorzugsweise nach jedem Start der Brennkraftmaschine
vor, in und/oder nach dem Katalysator sowie ggf. pro Zylinderbank statt.
Mit dieser genauen Bestimmung der Rohrwandtemperatur, der Abgastempe
ratur und der im Abgasrohr eingebrachten Wärmemenge können außer dem
wirksamen Schutz der Lambda-Sonden weitere Bauteile und Sensoren (z. B.
NOx-Sensoren) sowie eine Vielzahl weiterer, insbesondere abgasrelevanter
Brennkraftmaschinen-Funktionen, wie z. B. die Katalysatordiagnose oder der
Katalysatorschutz, durchgeführt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie
zeigt einen Fall, bei dem die Brennkraftmaschine nach einem Kaltstart vor
dem Taupunktende abgestellt und erneut gestartet wird.
Auf der Abszisse ist die Zeit t, auf der Ordinate sind die Temperatur T und
die Wärmemenge Q aufgetragen. Die Zeichnung zeigt die Verläufe der ge
schätzten Rohrwandtemperatur TRohr, der geschätzten Abgastemperatur
TAbgas und der im Abgasrohr eingebrachten Ist-Wärmemenge Qist ab einem
ersten Start der Brennkraftmaschine zum Zeitpunkt t = 0 bis zum Abstellen
der Brennkraftmaschine zum Zeitpunkt t1 und ab einem Wiederholungsstart
zum Zeitpunkt t = 0 bis zum Zeitpunkt t2, bei dem das Taupunktende als er
reicht gilt.
Nach dem ersten Start der Brennkraftmaschine steigt die Rohrwandtempe
ratur TRohr zunächst an, bis sie in der Nähe der Taupunktendetemperatur in
einen plateauähnlichen Verlauf übergeht. Es wird angenommen, daß sich vor
diesem ersten Start kein Kondensat im Abgasrohr befand und daß der erste
Start ein Kaltstart ist, bei dem sich üblicherweise Kondensat bildet. Zum
Verdampfen des Kondensats ist für diesen Fall eine Soll-Wärmemenge Q0
erforderlich, die zum Zeitpunkt t0 erreicht werden würde. Die Soll-
Wärmemenge Q0 sei ein Grundwert, der aus einer hier nicht dargestellten
vorher empirisch ermittelten und im Steuergerät abgespeicherten Tabelle
abhängig von der Kühlwassertemperatur und der Umgebungstemperatur
vorgegeben wird. In diesem Fall wäre zum Zeitpunkt t0 das Taupunktende
bei ca. 60°C erreicht.
Die Ist-Wärmemenge wird beispielsweise nach der Formel
Qist = ∫mL × |TAbgas - TRohr| × dt
oder allgemeiner nach der Formel
Qist = ∫mL × f(TAbgas, TRohr) × dt
bestimmt, wobei mL die dem Abgasstrom entsprechende Luftmasse ist.
Vor dem Erreichen des Zeitpunktes t0, nämlich zum Zeitpunkt t1, wird die
Brennkraftmaschine abgestellt. Zu diesem Zeitpunkt t1 ist die Ist-Wärme
menge Qist = Q1 kleiner als die Soll-Wärmemenge Q0. Es befindet sich dem
nach noch Kondensat im Abgasrohr, das Taupunktende war noch nicht er
reicht.
Nach dem Wiederholungsstart (t = 0) wird als neue Soll-Wärmemenge für ein
zu erwartendes Taupunktende die Summe der vorherigen Soll-Wärmemenge
Q0 und einer Korrektur-Wärmemenge Q2 vorgegeben,
Qsoll = Qsoll neu = Q0 + Q2.
Die Menge des beim Abstellen der Brennkraftmaschine noch vorhandenen
Kondensats hängt von dem bis dahin durchgesetztem Abgasstrom und da
mit vom Integral der Luftmasse (mL) bis zu diesem Zeitpunkt t1 ab. Die Kor
rektur-Wärmemenge Q2 wird daher beispielsweise abhängig von diesem
Luftmassenintegral und vorzugsweise auch abhängig von der Abgas-
und/oder Rohrwandtemperatur und/oder einem Wichtungsfaktor (W1 oder
W2) bestimmt. Mittels des Wichtungsfaktors wird berücksichtigt, daß das in
das Abgasrohr eingebrachte Kondensat zum Zeitpunkt t1 bereits teilweise
wieder verdampft sein kann. Der Wichtungsfaktor kann davon abhängen, ob
die Brennkraftmaschine während der "Wassereintragsphase" oder während
der "Wasserabbauphase" abgestellt wurde.
Beispiel zur Berechnung der Korrektur-Wärmemenge Q2:
Q2 = ∫mLdt × W1
Q2 kann jedoch auch nach der Formel für Qist, multipliziert mit einem Wich
tungsfaktor W2, berechnet werden.
Beispielsweise wird erst nach Erreichen dieser neuen Soll-Wärmemenge
(Q0 + Q2) zum Zeitpunkt t2, also zum Taupunktende, eine Lambda-Sonden-
Heizung eingeschaltet. Während des weiteren Betriebes werden die
Lambda-Sonden-Heizungen immer dann ausgeschaltet oder mit reduzierter
Leistung betrieben, wenn die Rohrwandtemperatur eine bestimmte Schwelle,
z. B. bei der dem Taupunktende zugeordneten Temperatur (ca. 60°C) oder
etwas darüber, unterschreitet.
Claims (7)
1. Verfahren zur Ermittlung des Taupunktendes bei einer Steuerung von
abgasrelevanten Funktionen in einem Kraftfahrzeug mittels eines elek
tronischen Steuergeräts abhängig von der in das Abgasrohr einer
Brennkraftmaschine eingebrachten Wärmemenge, dadurch gekenn
zeichnet, daß ab Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine die in das
Abgasrohr der Brennkraftmaschine eingebrachte Ist-Wärmemenge
(Qist) zumindest abhängig vom Abgasstrom ermittelt wird und mit einer
Soll-Wärmemenge (Qsoll = Q0), die zum Verdampfen des Kondensats
im Abgasrohr notwendig ist, verglichen wird und daß eine Korrektur-
Wärmemenge (Q2) bei einem Neustart der Brennkraftmaschine zur zu
vor vorgegebenen Soll-Wärmemenge (Q0) hinzuaddiert wird
(Qsoll neu = Q0 + Q2), wenn die Ist-Wärmemenge (Q1) zum Zeitpunkt
(t1) des Abstellens der Brennkraftmaschine kleiner als die zuvor vorge
gebene Soll-Wärmemenge (Q0) war.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrwandtemperatur (TRohr) des Abgasrohres geschätzt wird und daß
die in das Abgasrohr der Brennkraftmaschine eingebrachte Ist-Wär
memenge (Qist) abhängig von der Rohrwandtemperatur (TRohr) ermittelt
wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgastemperatur (TAbgas) geschätzt wird und daß die in das Ab
gasrohr der Brennkraftmaschine eingebrachte Ist-Wärmemenge (Qist)
abhängig von der Abgastemperatur (TAbgas) ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abgastemperatur (TAbgas) in Abhängigkeit von der
Rohrwandtemperatur (TRohr) geschätzt wird.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Soll-Wärmemenge (Qsoll = Q0) abhängig von der
Rohrwandtemperatur (TRohr) vorgegeben wird, wenn der Zeitraum zwi
schen einem Abstellen und einem Neustart der Brennkraftmaschine
kleiner als eine vorgegebene Schwelle ist.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine die Hei
zung einer Lambdasonde erst dann eingeschaltet oder mit voller
Leistung betrieben wird, wenn das Taupunktende als erreicht gilt.
7. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach Unterschreiten einer vorgegebenen Schwelle für die
Rohrwandtemperatur (TRohr) die Lambdasondenheizungen mit
reduzierter Leistung betrieben werden.
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