DE19927457C2 - Verwendung eines bekannten Verfahrens als Vorbehandlung zur Bestimmung der Diffusionslängen von Minoritätsträgern in einer Halbleiterscheibe - Google Patents
Verwendung eines bekannten Verfahrens als Vorbehandlung zur Bestimmung der Diffusionslängen von Minoritätsträgern in einer HalbleiterscheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines bekannten Verfahrens als Vorbehandlung zur Bestimmung der
Diffusionslängen von Minoritätsträgern in einer Halbleiterscheibe durch Messung gemäß
der SPV-Methode.
Die SPV-Methode (surface photovoltage method) ist ein bekanntes Meßverfahren zur
Bestimmung der Diffusionslängen von Minoritätsträgern in Halbleiterscheiben. Sie eig
net sich insbesondere zur Detektion von Spuren von Verunreinigungen wie Eisen im
Halbleitermaterial (G. Zoth, W. Bergholz, J. Appl. Phys. 67 (11), 1990, s. 6764-6771). Im industriellen
Einsatz hat es sich gezeigt, daß der Vorbereitung der Halbleiterscheibe für die Messung
gemäß der SPV-Methode eine besondere Bedeutung zukommt. Insbesondere ist die in
der Literatur genannte Vorbehandlung der Halbleiterscheibe mit Fluorwasserstoff (HF-
dip) nachteilig, da danach mindestens einige Stunden gewartet werden muß, bis eine
SPV-Messung zeitlich stabile Messwerte liefert.
in der US 4 507 334 ist ein Verfahren beschrieben, das als Vorstufe zur Bestimmung
der Diffusionsfängen von Minoritätsträgern mittels SPV-Methode dient.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, die bisher als notwendig erachtete Warte
zeit erheblich zu verkürzen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines bekannten Verfahrens zur Reini
gung und zum Trocknen einer Halbleiterscheibe, bei dem diese in eine Flüssigkeit ge
taucht wird, die Fluorwasserstoff enthält, und aus dieser Flüssigkeit in eine Atmoshpäre
überführt wird, die Ozon enthält, wobei die Halbleiterscheibe eine hydrophile Oberfläche
erhält und getrocknet wird, als Vorbehandlung zur Bestimmung der Diffusionslängen
von Minoritätsträgern in der Halbleiterscheibe gemäß der SPV-Methode.
Die Vorbehandlung wird vorzugsweise auf eine Halbleiterscheibe angewandt, die auf
bekannte Weise von einem abgelängten und rundgeschliffenen Kristall, der gegebe
nenfalls mit einem oder mehreren Orientierungsmerkmalen zur Identifizierung der Kris
tallachsen versehen ist, abgetrennt wurde und deren Kante verrundet
wurde. Mindestens eine Seite der Halbleiterscheibe wird geläppt oder geschliffen
oder geätzt, um eine beim Abtrennen der Halbleiterscheibe entstandene Beschä
digung oberflächennaher Bereiche zu beseitigen. Zusätzlich kann eine Reinigung der
Halbleiterscheibe vorgesehen sein.
Die Vorbehandlung sieht vor, die Halbleiterscheibe für die SPV-Messung so zu konditio
nieren, daß die Halbleiterscheibe (ohne daß darauf gewartet werden muß) in einem Zu
stand vorliegt, bei dem die SPV-Messung zeitlich stabile Messwerte liefert und somit die
Vergleichbarkeit von Meßergebnissen gewährleistet ist.
Die Vorbehandlung der Halbleiterscheibe umfaßt eine Behandlung der Halbleiterscheibe
mit einer fluorwasserstoffhaltigen Flüssigkeit durch Eintauchen der Halbleiterscheibe in
die Flüssigkeit und das Überführen der Halbleiterscheibe in eine ozonhaltige Atmosphä
re, wobei die Oberfläche der Halbleiterscheibe durch Ausbilden eines Oxidfilms
hydrophiliert wird und die Halbleiterscheibe getrocknet wird. Bevorzugt ist eine Behand
lung der Halbleiterscheibe gemäß einem in der WO-97/08742 A1 beschriebenen Verfahren.
Bevorzugt ist weiterhin, die Halbleiterscheibe vor der Vorbehandlung mit einem sauren
Ätzmittel zu ätzen, um Reste von mechanischen Beschädigungen der Oberfläche und
metallische Verunreinigungen zu entfernen. Es besteht auch die Möglichkeit stattdessen
mit einem alkalischen Ätzmittel zu ätzen, sofern dies bei einer Temperatur geschieht,
bei der eine ungewünschte Diffusion metallischer Verunreinigungen von der Oberfläche
in das Innere (bulk) der Halbleiterscheibe nicht eintritt.
Folgende Verfahrenssequenz ist besonders bevorzugt:
- a) gegebenenfalls Ätzen der Halbleiterscheibe in einer sauren Ätzlösung;
- b) Eintauchen der Halbleiterscheibe in wäßrige Flußsäure und Überführen der Halblei terscheibe aus der Flußsäure in einen Ozon enthaltenden Gasraum;
- c) gegebenenfalls Tempern der Halbleiterscheibe mit Licht; und
- d) Durchführen einer SPV-Messung;
Die Halbleiterscheibe wird bevorzugt im Paket mit anderen Halb
leiterscheiben durch die Schritte (a) und (b) geführt, wobei
zur Handhabung der Halbleiterscheiben vorzugsweise Scheibenma
gazine eingesetzt werden, die aus gegenüber den eingesetzten
Chemikalien inerten Kunststoffen gefertigt sind, beispielsweise
aus fluorierten Kohlenwasserstoffen, insbesondere PVDF (Polyvi
nyldifluorid). Bäder, Rohrleitungen, Pumpen etc. sind sinnvol
lerweise ebenfalls aus gegenüber den eingesetzten Chemikalien
inerten Kunststoffen gefertigt.
Das Ätzen gemäß (a) wird bevorzugt wie in DE 43 16 096 C1 und
US 5 340 437 beschrieben nach dem Strömungsätzprinzip unter Ro
tation der Scheiben während des Ätzvorganges und Einperlung ei
nes inerten oder reaktiven Gases ausgeführt; die Einperlung ei
nes Gases wie Stickstoff oder Kohlendioxid ist dabei besonders
bevorzugt. Besonders bevorzugt ist ebenfalls die Verwendung ei
nes bei einer Temperatur von 15 bis 40°C betriebenen Gemisches
aus Salpetersäure und Flußsäure in Konzentrationen und einem
Konzentrationsverhältnis, die eine mittlere Ätzgeschwindigkeit
von 3 bis 30 µm/min unter bestmöglichem Erhalt der Scheibengeo
metrie erlauben, beispielsweise 60 bis 95 Gew.-% konzentrierter
Salpetersäure (70 Gew.-%ig in wäßriger Lösung) und 5 bis 30 Gew.-%
konzentrierte Flußsäure (50 Gew.-%ig in wäßriger Lö
sung). Zur Stabilisierung der Gasblasen ist die Zugabe eines
gegenüber der Ätzmischung stabilen Tensids in geringen Konzen
trationen, die im einzelnen von der Natur des zugesetzten Ten
sides abhängen, von Vorteil. Beispiele für geeignete Tenside
sind Phosphorsäure, Ammoniumlaurylsulfat und fluorierte ober
flächenaktive Stoffe wie Perfluoralkylsulfonate. Die Zugabe ge
ringer Anteile an weiteren Stoffen aus den Verbindungsklassen
organische Säure und Salze, beispielsweise Essigsäure, Oxalsäu
re und Zitronensäure, anorganische Säuren, Salze und Oxide,
beispielsweise Salzsäure, Kaliumdichromat, Kaliumpermanganat
und Chrom-VI-oxid, sowie elementare Halogene, beispielsweise
Brom und Iod, ist möglich.
Zur Durchführung von Schritt (b) besteht die Möglichkeit, ein
Ozon-haltiges Gas in den Gasraum über der Flußsäure zu leiten.
Das Ozon-haltige Gas kann jedoch auch in die Flußsäure einge
blasen werden, wobei sich der Gasraum über der Flußsäure im
Prozeßbecken durch Ausdiffusion teilweise mit Ozon füllt.
Die zum Einsatz kommende wäßrige Flußsäure enthält bevorzugt
0,001 bis 70 Gew.-% HF, besonders bevorzugt 0,05 bis 2 Gew.-%
HF und weist bevorzugt eine Temperatur von 20 bis 80°C auf,
wobei eine Temperatur von 40 bis 60°C besonders bevorzugt ist.
Zur Erhöhung der Fähigkeit der Flußsäure, Partikel von der
Oberfläche der Halbleiterscheibe zu entfernen kann das Bad, in
dem der Prozeßschritt (b) ausgeführt wird, ein Tensid oder ein
Tensidgemisch in einer Konzentration von 0,0001 bis 1 Gew.-%
enthalten. Bevorzugt sind Verbindungen der Gruppe der nicht
ionischen, kationischen und anionischen Tenside. Die Zugabe
weiterer Zusatzstoffe, beispielsweise das Anreichern der Fluß
säure mit Ozon ist möglich.
Besonders bevorzugt ist es, eine Atmosphäre über der Flußsäure
einzustellen, die Ozon in einer Konzentration von 1 bis 1000 mg/m3
enthält. Die Ozon-haltige Atmosphäre kann neben Ozon ein
oder mehrere andere Gase enthalten, die entweder inert sind,
wie Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid, oder reaktiv sind, wie
Sauerstoff, Fluorwasserstoff oder Chlorwasserstoff. Das benö
tigte Ozon kann beispielsweise mit Hilfe eines Ozongenerators
gemäß der DE 197 52 769 A1 bereitgestellt werden.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Halbleiterscheibe in
der Flußsäure und in der Ozon-haltigen Gasatmosphäre für einen
Zeitraum von jeweils 0,1 bis 5 min zu belassen, wobei eine Ver
weilzeit von jeweils 0,5 bis 2 min besonders bevorzugt ist.
Die aus Verfahrensschritt (b) resultierende trockene Halblei
terscheibe mit hydrophiler Oberfläche wird gegebenenfalls mit
Licht getempert, wobei die Scheibe vorzugsweise auf eine Tempe
ratur von 300 bis 1250°C erhitzt wird. Dieser Schritt ist besonders
zweckmäßig, falls beabsichtigt ist, mit der SPV-Messung
die Verunreinigung der Oberfläche der Halbleiterscheibe mit ei
nem Metall wie Eisen zu detektieren.
Sowohl nach Schritt (b) als auch nach Schritt (c) befindet sich
die Halbleiterscheibe in einem definierten Zustand, in dem die
Abhängigkeit der Meßwerte einer SPV-Messung von der Zeit ver
nachlässigbar ist, so daß die Messung der Halbleiterscheibe ge
mäß Schritt (d) des Verfahrens unverzüglich durchgeführt werden
kann. Bevorzugt ist es, die Messung innerhalb von 0 bis 120 min
nach Beendigung von Schritt (b) oder Schritt (c) durchzuführen.
Schritt (b) ist vor einer SPV-Messung, beispielsweise nach
längeren Standzeiten, (beispielsweise bei Rückstellmustern) be
liebig oft wiederholbar und führt immer wieder zu reproduzier
baren und vergleichbaren Messergebnissen.
Claims (5)
1. Verwendung eines bekannten Verfahrens zur Reinigung und zum Trocknen einer
Halbleiterscheibe, bei dem diese in eine Flüssigkeit getaucht wird, die Fluorwasserstoff
enthält, und aus dieser Flüssigkeit in eine Atmoshpäre überführt wird, die Ozon enthält,
wobei die Halbleiterscheibe eine hydrophile Oberfläche erhält und getrocknet wird, als
Vorbehandlung zur Bestimmung der Diffusionslängen von Minoritätsträgern in der
Halbleiterscheibe gemäß der SPV-Methode.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbleiterscheibe
vor der SPV-Messung mit Licht getempert wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halbleiterscheibe innerhalb von 0 bis 120 min nach der Vorbehandlung oder nach dem
Tempern der SPV-Messung unterzogen wird.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halbleiterscheibe vor der Vorbehandlung geätzt wird.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkeit mit Ozon angereichert wird.
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---|---|---|---|
DE19927457A DE19927457C2 (de) | 1999-06-16 | 1999-06-16 | Verwendung eines bekannten Verfahrens als Vorbehandlung zur Bestimmung der Diffusionslängen von Minoritätsträgern in einer Halbleiterscheibe |
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DE (1) | DE19927457C2 (de) |
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- 1999-06-16 DE DE19927457A patent/DE19927457C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE19927457A1 (de) | 2001-01-04 |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: WACKER SILTRONIC AG, 84489 BURGHAUSEN, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SILTRONIC AG, 81737 MUENCHEN, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |