DE19925646C2 - Verwendung eines Stoffgemisches zur Desinfektion von Wasser und zur pH-Wert-Absenkung und Verfahren zur Kühlung - Google Patents
Verwendung eines Stoffgemisches zur Desinfektion von Wasser und zur pH-Wert-Absenkung und Verfahren zur KühlungInfo
- Publication number
- DE19925646C2 DE19925646C2 DE1999125646 DE19925646A DE19925646C2 DE 19925646 C2 DE19925646 C2 DE 19925646C2 DE 1999125646 DE1999125646 DE 1999125646 DE 19925646 A DE19925646 A DE 19925646A DE 19925646 C2 DE19925646 C2 DE 19925646C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mixture
- water
- substances
- gas
- activated carbon
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63C—LAUNCHING, HAULING-OUT, OR DRY-DOCKING OF VESSELS; LIFE-SAVING IN WATER; EQUIPMENT FOR DWELLING OR WORKING UNDER WATER; MEANS FOR SALVAGING OR SEARCHING FOR UNDERWATER OBJECTS
- B63C9/00—Life-saving in water
- B63C9/08—Life-buoys, e.g. rings; Life-belts, jackets, suits, or the like
- B63C9/18—Inflatable equipment characterised by the gas-generating or inflation device
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J7/00—Apparatus for generating gases
- B01J7/02—Apparatus for generating gases by wet methods
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/50—Treatment of water, waste water, or sewage by addition or application of a germicide or by oligodynamic treatment
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/66—Treatment of water, waste water, or sewage by neutralisation; pH adjustment
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F17—STORING OR DISTRIBUTING GASES OR LIQUIDS
- F17C—VESSELS FOR CONTAINING OR STORING COMPRESSED, LIQUEFIED OR SOLIDIFIED GASES; FIXED-CAPACITY GAS-HOLDERS; FILLING VESSELS WITH, OR DISCHARGING FROM VESSELS, COMPRESSED, LIQUEFIED, OR SOLIDIFIED GASES
- F17C11/00—Use of gas-solvents or gas-sorbents in vessels
- F17C11/007—Use of gas-solvents or gas-sorbents in vessels for hydrocarbon gases, such as methane or natural gas, propane, butane or mixtures thereof [LPG]
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Stoffgemisches zur Erzeugung eines
Gasdruckes nach Patent 198 03 552, bestehend aus einem adsorbierenden,
hochporöse Strukturen aufweisenden anorganischen und/oder organischen Material,
und daran adsorbierten, Chlor bzw. Kohlendioxid zur. Desinfektion von Wasser bzw.
als pH-Wert-Senker.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Kühlung, wobei aus einem
Stoffgemisch nach Patent 198 03 552, das aus einem adsorbierenden, hochporöse
Strukturen aufweisenden Material und daran adsorbiertem Gas oder Gasgemisch
besteht, mittels einer Flüssigkeit Gase verdampft werden.
Aus DE 198 03 552 C2 ist es bekannt, Stoffgemische, die aus einem adsorbierenden
Material und daran adsorbiertem Gas oder Gasgemisch bestehen, zum Aufblasen
von Rettungswesten, zur Erzeugung von Wärme und zum Kochen zu verwenden.
Aus DE 697 00 881 T2, FR 2719367 und EP 0523849 A1 sind Verfahren zum Kühlen
bekannt, bei denen Stoffgemische die mit Gasen, z. B. mit Kohlensäure oder
Ammoniak beladene Adsorptionsmittel, z. B. Zeolithe oder Aktivkohle umfassen, als
Kühlmittel verwendet werden. Die Kühlung wird hier aufgrund der Desorption der
Gase durch Entspannung erreicht.
Es ist Aufgabe dieser Erfindung, neue Verwendungsmöglichkeiten für das aus der
DE 198 03 552 C2 bekannte Stoffgemisch zu erschließen und ein neues Verfahren
zur Kühlung bereit zu stellen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der Patentansprüche eins bis
drei.
Die adsorbierenden, hochporösen Materialien sind insbesondere Kieselgur
(Diatomit), Lavakies (Perlite, auf Aluminiumsilikat-Basis), Filterasbest (mikroporöses
silikatisches Material), Zellulose oder Mischungen aus diesen.
Für das Verfahren zum Kühlen wird ein chemisch und thermisch stabiles Gas oder
Gasgemisch, das unbrennbar, nicht explosiv und nicht korrosiv ist, insbesondere ein
Kältemittel auf Fluorkohlenwasserstoffbasis oder ein Gas oder Gasgemisch, das die
nicht fluorierten Kohlenwasserstoffe n-Butan, Isobutan, Propen oder schwefelhaltige
Kohlenwasserstoffe, Schwefelwasserstoffe, Ammoniak, Kohlendioxid und/oder Chlor
umfaßt, verwendet.
Als Flüssigkeit zur Verdampfung der adsorbierten Gase werden dabei Wasser,
insbesondere Seewasser, eine Mischung von Wasser und Alkohol, Alkylbenzolölen,
Polyalkylenglykole oder Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzin oder Diesel,
verwendet.
Die Stoffgemische werden hergestellt, indem die einzelnen Komponenten in Kontakt
als
zueinander gebracht werden, weiter im Text als "dotiert" bezeichnet.
Die Dotierung erfolgt je nach gewünschtem Gasdruck, der sich durch Mischung des
Stoffgemisches mit der Flüssigkeit oder den Flüssigkeiten, in Abhängigkeit von
Temperatur und Volumen des damit zu bedienenden Volumens einstellen soll.
Auch kann die Dotierung je nach gewünschter Gas(gemisch)art nach Mischung des
Stoffgemisches mit einer Flüssigkeit oder Flüssigkeiten im jeweiligen Volumen mit
unterschiedlichen Gasen oder Gasgemischen erfolgen. Je niedriger die
Verdampfungstemperatur eines Gases liegt, desto schlechter wird es im Vergleich
zu Gasen mit höheren Verdampfungstemperaturen adsorbiert.
Dabei kann der Dotierungsvorgang sowohl von den jeweiligen Mengen der
Einzelkomponenten als auch im Temperaturbereich, in der Dotierungsdauer und im
Dotierungsdrücks beliebig variiert werden.
Die Erfindung soll in nachfolgenden Beispielen erläutert werden:
Das Stoffgemisch wird wie folgt hergestellt: 100 g Pulver-Aktivkohle mit einer
Jodadsorptionskapazität von 700 mg/g Jod, einer Restfeuchte von 2 Gewichts-%,
einem Ascheanteil von kleiner 7% und einer Korngröße zwischen 10 und 150 µm
auf Steinkohlebasis wird mit dem Kältemittel R 134a (CH2FCF3) dotiert. Dabei
beträgt der Dotierdruck 1 bar absolut, die Dotiertemperatur 293 Kelvin und die
Dotierzeit 3600 Sekunden. Das Kältemittel verdrängt dabei die in den Poren
vorhandene Luft zum größten Teil und wird von der Pulver-Aktivkohle adsorbiert.
Obwohl der Siedepunkt dieses Kältemittel bei 247 K (ca. -26°C) liegt, muß aufgrund
des jetzt festgestellten Gewichts der dotierten Pulver-Aktivkohle von 148 g das
Kältemittel zum größten Teil in den Poren kondensiert sein, was durch die während
der Dotierung aufgetretene positive Wärmetönung (Kondensationswärme) bestätigt
wird.
Auch ließe sich, beim gegebenen Porenvolumen der 100 g Pulver-Aktivkohle, rein
theoretisch nur ca. 4 g R 134a gasförmig, bei 1 bar Absolutdruck und 293 K
Temperatur, in diesem Volumen auffinden. Dies bedeutet, daß in den engen Poren
eine Dampfdruckerniedrigung aufgrund erhöhter Anziehungskräfte oder
Adsorptionskräfte auf die zu adsorbierenden Moleküle, und somit trotz des hohen
Temperaturniveaus bereits Kondensation auftritt. Der tatsächliche Druck in den
Poren liegt demnach weit über 1 bar.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil zeigte sich darin, vor der Dotierung der Pulver-
Aktivkohle diese zu evakuieren, da die Dotierung wesentlich schneller vonstatten
geht. Es zeigte sich als zweckmäßig, mittels einer Vakuumpumpe einen
Absolutdruck von etwa 2000 Pa (20 mbar) zum Evakuieren der Pulver-Aktivkohle
über 10 Minuten in einem dafür geeigneten Gefäß aufrecht zu halten. In dieser Zeit
ist das Porensystem der Pulver-Aktivkohle fast vollständig entleert. Die Dotierung
der Pulver-Aktivkohle erfolgt beim gleichen Dotierdruck (1 bar Absolut) mit der
gleichen Effektivität innerhalb von 300 Sekunden.
Soll ein zu schnelles Desorbieren des adsorbierten Gases verhindert werden, kann
das Dotieren nach der Evakuierung auf beliebigen Druckniveaus erfolgen. So sollte
das Stoffgemisch in diesem Beispiel, wenn es in der Luftfahrt verwendet werden soll,
bei einem Absolutdruckniveau von 200-800 mbar mit Gas dotiert werden um so zu
verhindern, daß bei niedrigem Kabinendruck in hohen Flughöhen, das Gas
desorbiert wird. Wird die Pulver-Aktivkohle mit R 134a beispielsweise bei einem
Druckniveau von 500 mbar absolut dotiert, ist die Beladung an sich auch nicht
wesentlich geringer, und liegt bei immerhin 40 g R 134a bei 100 g der o. g. Pulver-
Aktivkohle (Beladung etwa 40%).
Weiter haben sich als gut adsorbierbare Gase, die ab einer Mindestbeladung von 10
Gewichtsprozent so bezeichnet werden, insbesondere die sogenannten
Sicherheitskältemittel geringer Toxizität wie die Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(FCKW), Hydrofluorchlorkohlenwasserstoffe (H-FCKW), Teilfluorierte
Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), Perfluorkohlenwasserstoffe (FKW), Bromierte
FCKW ergeben. Zu beachten ist, daß chlorierte und/oder Bromierte Fluor-
Kohlenwasserstoffe aufgrund Ihres Ozonabbaupotentials (ODP ozone depletion
potential) zukünftig nicht mehr eingesetzt werden dürfen oder sollten, obwohl diese
sehr gut geeignet sind.
In diesem Sinne sind die folgenden Kältemittel zu bevorzugen:
R 125 (HFC-125) HFC-32 (Methan-Difluoro) HFC 23 (Methan-Trifluoro) und Ethan.
R 125 (HFC-125) HFC-32 (Methan-Difluoro) HFC 23 (Methan-Trifluoro) und Ethan.
In besonderen Anwendungen können allerdings auch:
Chloroform, Bromoform, Chlor und Ammoniak.
verwendet werden
Chloroform, Bromoform, Chlor und Ammoniak.
verwendet werden
Es ist zweckmäßig, ein Additiv nach Anspruch 4 in Verbindung mit dem Wasser zu
verwenden, vorteilhaft ist auch eine reine Zugabe des Additivs, da die Desorption,
schneller vonstatten geht.
So hat sich ergeben, daß zum Aufbau eines bestimmten Drucks bei Zugabe von
reinem, destillierten Wasser und bei gleichen Testbedingungen und Zugabe einer
5% Alkohol-Wassermischung (95 Gew.-% Wasser + 5 Gew.-% Alkohol) die Zeit
halbiert wurde. Diese Mischung ist nicht brennbar. Ebenso vorteilhaft wirkt sich die
Zugabe einer Wasser/Benzin- oder Wasser/Diesel Mischung (95 Gew.-% Wasser +
5 Gew.-% (Benzin Super bleifrei oder Diesel)) aus.
Zweckmäßig erweist sich eine gegen das adsorbierte Gas beständige und
diffusionsdichte Einhausung des Stoffgemisches. Es wird dann anfangs in diese
Einhausung etwas Gas zum Konzentrationsausgleich aus der Pulver-Aktivkohle
austreten, also desorbiert werden. Diese Gasmenge ist jedoch sehr gering. So ist
selbst bei Langzeittests (3 Monate Laufzeit) mit nach Beispiel 1 dotierter Pulver-
Aktivkohle bei einem außen an einer Umhausung (1 Liter Gesamtvolumen)
anstehenden Absolutdruck von 950 mbar und einer konstant hochgehaltenen
Umgebungstemperatur von 293 K kaum ein merklicher Anstieg des Druckes in der
getesteten, hier verwendeten Hart-PVC-Umhausung festzustellen gewesen. Zum
Beginn und zum Ende der Testreihe lag der Druck in der Umhausung bei 950 mbar.
Da auch kein Gewichtsverlust aufgetreten ist, kann in diesem Beispiel die PVC-
Umhausung als diffusionsdicht gegenüber R 134a betrachtet werden.
Die demnach in die Umhausung entweichenden Gasmengen sind, wie bereits die
konstanten Druckverhältnisse bereits annehmen lassen, sehr gering. Es findet
prinzipiell nur ein Konzentrationsausgleich mit der in der Umhausung befindlichen
Luft und dem Gas der beladenen Aktivkohle oder anderen adsorbierenden Stoffen
statt.
So ist bei Chlor und anderen Gasen die desorbierte Menge des jeweiligen Gases in
der Umhausung sehr gering. Wird allerdings keine druck- und diffusionsdichte
Umhausung zur Lagerung des Stoffes verwendet, so ist bei allen eingesetzten
Gasen eine Desorption dieser über einen längeren Zeitraum zu beobachten.
Das Stoffgemisch wird wie folgt hergestellt: 200 g Korn-Aktivkohle mit einer
Jodadsorptionskapazität von 600 mg/g Jod, einer Restfeuchte von 2 Gewichts-%,
einem Ascheanteil von kleiner 8% und einer Korngröße zwischen 1 und 3 mm auf
Torfbasis wird mit dem Kältemittel R 134a (CH2FCF3) dotiert. Dabei beträgt der
Dotierdruck 1 bar absolut, die Dotiertemperatur 293 Kelvin und die Dotierzeit auch
3600 s. Auch hier ist eine Beladung dieser Korn-Aktivkohle von über 30%
problemlos möglich. Auch Formaktivkohlen, hergestellt durch Verpressen von
Aktivkohle-Pulver/Abrieb/Staub zumeist in zylindrische Form mit Bindemittel und
zum Teil wieder Reaktivierung, zeigen ähnlich gute Adsorptionseigenschaften bei
allen o. g. Gasen oder Gasgemischen
Das Stoffgemisch wird wie folgt hergestellt: 200 g Kieselgur (Diatomit) mit einer
Permeabiltät von 5-8 Darcy, und einem Siebrückstand 80 µm <= 40 Gewichtsprozent
wird mit dem Kältemittel R 134a (CH2FCF3) dotiert.
Auch hier läßt sich wie in den o. g. Beispielen bei gleichen Dotierbedingungen über 5% R 134a adsorbieren. Die Adsorptionseigenschaften bezüglich der anderen Gase
ist ähnlich, liegt aber unter denen der Aktivkohle.
Das Stoffgemisch wird wie folgt hergestellt: 200 g Perlit mit einer Permeabiltät von
4,2-4,4 Darcy, und einem Siebrückstand 100 µm <= 24 Gewichtsprozent wird mit
dem Kältemittel R 134a (CH2FCF3) dotiert.
Hier läßt sich wie in den o. g. Beispielen bei gleichen Dotierbedingungen über 2% R
134a adsorbieren. Die Adsorptionseigenschaften bezüglich der anderen Gase ist
ähnlich liegt aber auch hier unter denen der Aktivkohle.
Das gleiche gilt für getestete Cellulose (Permeabilität 2,1-3,6 DARCY), wo die
Adsorptionsleistung gegenüber R 134a zwischen 1 und 2% liegt. Hinsichtlich der
anderen Gase gilt das gleiche wie für Beispiel 3 und 4.
Das Stoffgemisch wird wie folgt hergestellt: 100 g Pulver-Aktivkohle mit einer
Jodadsorptionskapazität von 700 mg/g Jod, einer Restfeuchte von 2 Gewichts-%,
einem Ascheanteil von kleiner 7% und einer Korngröße zwischen 10 und 100 µm
auf Torfbasis wird mit dem Desinfektionsmittel Chlor (Cl2) dotiert. Dabei beträgt der
Dotierdruck 1 bar absolut, die Dotiertemperatur 293 Kelvin und die Dotierzeit 3600
Sekunden. Bei diesen thermodynamischen Randparametern ist Chlor gasförmig.
Das Desinfektionsmittel Chlorgas verdrängt dabei die in den Poren vorhandene Luft
zum größten Teil und wird von der Pulver-Aktivkohle adsorbiert. Obwohl der
Siedepunkt von Chlorgas bei 1 bar Absolutdruck (-34°C) weit unter der Dotier- und
somit der Temperatur der adsorbierenden Aktivkohle liegt, wird auch hier aufgrund
des jetzt festgestellten Gewichts der dotierten Pulver-Aktivkohle von 120 g das
Chlorgas zum größten Teil in den Poren kondensiert sein, was durch die während
der Dotierung aufgetretene positive Wärmetönung (Kondensationswärme) bestätigt
wird.
Dieses Stoffgemisch wird als Desinfektionsmittel verwendet. Dazu wird das
Stoffgemisch ins zu desinfizierende Wasser, insbesondere Badebecken- oder
Trinkwasser oder Abwasser gegeben, das in die Poren eindringende Wasser
verdrängt das Chlor, dieses tritt aus und kann das Wasser direkt desinfizieren. Die
Anwendung selbst ist wesentlich ungefährlicher als beispielsweise bei den sonst
üblichen Lieferformen in Chlorflaschen oder Chlorfässern. Um beispielsweise eine
handelsübliche Chlorflasche mit 65 kg Chlorinhalt substituieren zu können, wären
lediglich 390 kg des erfinderischen Stoffgemisches notwendig (326 kg Aktivkohle
und 65 kg Chlor). Speziell für kleinere Anwendungen, wo täglich unter 1 kg Chlor
benötigt wird, ist dies von Vorteil, entfallen so die notwendigen
Sicherheitseinrichtungen wie diese bei Chlorgaslager- und Dosierräumen notwendig
sind. Je nach Anwendung und Betreiberwunsch kann statt Pulver-Aktivkohle auch
Kornaktivkohle oder Formaktivkohle oder Diathomit oder Perlit oder auch beliebige
Mischungen der adsorbierenden Stoffe eingesetzt werden.
Das Stoffgemisch wird wie folgt hergestellt: 100 g Pulver-Aktivkohle mit einer
Jodadsorptionskapazität von 700 mg/g Jod, einer Restfeuchte von 2 Gewichts-%,
einem Ascheanteil von kleiner 7% und einer Korngröße zwischen 10 und 100 µm
auf Torfbasis wird mit Kohlensäure (CO2, Kohlendioxid) dotiert. Dabei beträgt der
Dotierdruck 0,5 bar absolut, die Dotiertemperatur 293 Kelvin und die Dotierzeit 3600
Sekunden.
Die Kohlensäure verdrängt dabei die in den Poren vorhandene Luft zum größten Teil
und wird von der Pulver-Aktivkohle adsorbiert. Dieses Stoffgemisch wird als pH-
Wert-Senker (Säure) eingesetzt werden oder in dieser Konfiguration zum Absenken
des pH-Werts einer aus Aktivkohle anzusetzenden Suspension eingesetzt werden.
Dazu wird das Stoffgemisch ins zu behandelnde Wasser, insbesondere
Badebecken- oder Trinkwasser oder Abwasser gegeben, das in die Poren
eindringende Wasser verdrängt die Säure, diese tritt aus und kann den pH-Wert des
Wasser verändern.
Das Stoffgemisch wird wie im Beispiel 1 hergestellt und eine Menge von 290 g (ca.
90 g R 134a) in einem PVC-Behältnis mit 2 Liter Inhalt gelagert. Jetzt gibt man eine
Menge von 250 ml Wasser zu, das R 143a gast langsam aus, das Stoffgemisch und
die PVC-Umhausung kühlen sich schlagartig ab, da dem zugegebenen Wasser und
dem PVC-Gehäuse und der im Behälter befindlichen Luft die zur Verdampfung
notwendige Verdampfungsenergie von R 134a entzogen wird. R 134a hat eine
spezifische Verdampfungsenthalpie von ca. 217 KJ/kg am Siedepunkt, so daß eine
Kälteleistung von ca. 19,5 KJ zur Verfügung stehen wird. Diese Kälteleistung ist
ausreichend, 0,5 l Wasser um ca. 9 K zu kühlen.
Claims (4)
1. Verwendung eines Stoffgemisches zur Erzeugung eines Gasdruckes nach Patent
198 03 552, bestehend aus einem adsorbierenden, hochporöse Strukturen
aufweisenden Material und daran adsorbiertem Chlor zur Desinfektion von Wasser,
insbesondere von Trinkwasser, Schwimmbeckenwasser und Abwasser.
2. Verwendung eines Stoffgemisches zur Erzeugung eines Gasdruckes nach Patent
198 03 552, bestehend aus einem adsorbierenden, hochporöse Strukturen
aufweisenden Material und daran adsorbiertem Kohlendioxid als pH-Wert-Senker.
3. Verfahren zum Kühlen, wobei aus einem Stoffgemisch nach Patent 198 03 552,
das aus einem adsorbierenden, hochporöse Strukturen aufweisenden Material und
daran adsorbiertem Gas oder Gasgemisch besteht, mittels einer Flüssigkeit Gase
verdampft werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei als Flüssigkeit Wasser, insbesondere
Seewasser, eine Mischung von Wasser und Alkohol, Alkylbenzolölen,
Polyalkylenglykole oder Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzin oder Diesel,
verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125646 DE19925646C2 (de) | 1998-01-30 | 1999-06-04 | Verwendung eines Stoffgemisches zur Desinfektion von Wasser und zur pH-Wert-Absenkung und Verfahren zur Kühlung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998103552 DE19803552C2 (de) | 1998-01-30 | 1998-01-30 | Mittel zur Erzeugung von Gasdruck |
DE1999125646 DE19925646C2 (de) | 1998-01-30 | 1999-06-04 | Verwendung eines Stoffgemisches zur Desinfektion von Wasser und zur pH-Wert-Absenkung und Verfahren zur Kühlung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19925646A1 DE19925646A1 (de) | 2000-12-07 |
DE19925646C2 true DE19925646C2 (de) | 2001-12-20 |
Family
ID=26043458
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999125646 Expired - Fee Related DE19925646C2 (de) | 1998-01-30 | 1999-06-04 | Verwendung eines Stoffgemisches zur Desinfektion von Wasser und zur pH-Wert-Absenkung und Verfahren zur Kühlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19925646C2 (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3903154A1 (de) * | 1989-02-02 | 1990-08-09 | Hafemeister Dieter Umwelttech | Verfahren zur desorption von adsorbentia |
EP0523849A1 (de) * | 1991-07-13 | 1993-01-20 | The BOC Group plc | Kühlvorrichtung |
DE4233577A1 (de) * | 1992-10-01 | 1994-04-07 | Auf Adlershofer Umweltschutzte | Verfahren zur Sorption von halogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen |
FR2719367A1 (fr) * | 1994-04-27 | 1995-11-03 | Boye Sa Manuf Vetements Paul | Procédé et dispositif frigorigènes. |
DE19803552A1 (de) * | 1998-01-30 | 1999-08-05 | Eberhard Wistuba | Mittel zur Erzeugung von Gasdruck |
DE69700881T2 (de) * | 1996-06-10 | 2000-05-25 | Boc Group Plc | Gerät zum kühlen und/oder zum vergasen einer flüssigkeit |
-
1999
- 1999-06-04 DE DE1999125646 patent/DE19925646C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3903154A1 (de) * | 1989-02-02 | 1990-08-09 | Hafemeister Dieter Umwelttech | Verfahren zur desorption von adsorbentia |
EP0523849A1 (de) * | 1991-07-13 | 1993-01-20 | The BOC Group plc | Kühlvorrichtung |
DE4233577A1 (de) * | 1992-10-01 | 1994-04-07 | Auf Adlershofer Umweltschutzte | Verfahren zur Sorption von halogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen |
FR2719367A1 (fr) * | 1994-04-27 | 1995-11-03 | Boye Sa Manuf Vetements Paul | Procédé et dispositif frigorigènes. |
DE69700881T2 (de) * | 1996-06-10 | 2000-05-25 | Boc Group Plc | Gerät zum kühlen und/oder zum vergasen einer flüssigkeit |
DE19803552A1 (de) * | 1998-01-30 | 1999-08-05 | Eberhard Wistuba | Mittel zur Erzeugung von Gasdruck |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
Angew. Chem./87. Jg. 1975/Nr.l8,S.659-667 * |
Autorenkollektiv, Lehrbuch der Militärchemie, Bd.2, 2. Aufl., Militärverlag der DDR (VEB) Berlin 1977, S.216-235 * |
D. Martinez, Immobilisation, Entgiftung und Zerstörung von Chemikalien, Verlag Harry Deutsch Thun, Frankfurt/M. 1981,S.267 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19925646A1 (de) | 2000-12-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Yakout et al. | Adsorption of naphthalene, phenanthrene and pyrene from aqueous solution using low-cost activated carbon derived from agricultural wastes | |
Kao et al. | Removal of chlorophenols from aqueous solution by fly ash | |
DE102007050971B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hochleistungsadsorbentien auf der Basis von Aktivkohle mit hoher Meso- und Makroporosität, Hochleistungsadsorbentien und deren Verwendung | |
US8252964B2 (en) | Process for the purification of 2,3,3,3-tetrafluoro-1-propene (HFO-1234yf) | |
DE69130072T3 (de) | Fluorhaltige kohlenwasserstoffe mit konstantem siedepunkt | |
DE3308693A1 (de) | Adsorptionsmittel fuer kohlenmonoxid und verfahren zu dessen herstellung | |
Wanigarathna et al. | Adsorption separation of R‐22, R‐32 and R‐125 fluorocarbons using 4A molecular sieve zeolite | |
Wanigarathna et al. | Adsorption separation of R134a, R125, and R143a fluorocarbon mixtures using 13X and surface modified 5A zeolites | |
DE602004011022T2 (de) | Verfahren zur aufreinigung von (hydro)halogenkohlenstoffen | |
CA2015810A1 (en) | Reduced pressure sublimation of amine compounds on activated carbons | |
Biron et al. | Dynamic adsorption of water-soluble and insoluble vapours on activated carbon | |
DE19925646C2 (de) | Verwendung eines Stoffgemisches zur Desinfektion von Wasser und zur pH-Wert-Absenkung und Verfahren zur Kühlung | |
US20180044269A1 (en) | Process for purifying (hydro)halocarbon compositions | |
JPH06106161A (ja) | 活性炭浄水器 | |
Charmas et al. | Smart preparation of microporous carbons from spent coffee grounds. Comprehensive characterization and application in explosives removal from water samples | |
DE69922429T2 (de) | Verwendung eines Adsorptionsmittels für die Trennung von halogenierten aromatischen Verbindungen und Trennungsverfahren unter Verwendung dieses Adsorptionsmittels | |
DE2329210A1 (de) | Zeolith a mit verbesserten eigenschaften | |
DE1265724B (de) | Verfahren zur Anreicherung des Sauerstoffs in Luft | |
DE4233577A1 (de) | Verfahren zur Sorption von halogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen | |
DE2539589C3 (de) | Verfahren zum Regenerieren von Aktivkohle | |
Kim et al. | Water Quality Improvement by Additional Filtering through Sorption Loading Modified by Fullerenes | |
Katz et al. | Treatment of Produced Water Using a Surfactant Modified Zeolite/Vapor Phase Bioreactor System | |
AT223179B (de) | Verfahren zur Trocknung von Kohlenwasserstoffen und anderen Gasen | |
DE102022124106A1 (de) | Adsorbatverdünnung | |
Abdi et al. | Preparation of carbon molecular sieve from a new natural source |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
AF | Is addition to no. |
Ref country code: DE Ref document number: 19803552 Format of ref document f/p: P |
|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
AF | Is addition to no. |
Ref country code: DE Ref document number: 19803552 Format of ref document f/p: P |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |