DE19925251A1 - Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von Polyurethanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von PolyurethanenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf Basis von Polyurethanen durch Umsetzung von (a) Isocyanaten mit (b) gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 500 bis 8500 und gegebenenfalls (c) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit einem Molekulargewicht von 60 bis 499 in Gegenwart von (d) Treibmitteln und (e) Katalysatoren sowie gegebenenfalls (f) Hilfs- und/oder Zusatzstoffen, wobei man als Katalysatoren (e) Imidazole der folgenden Struktur einsetzt: DOLLAR F1
Description
Die Erfindung bezieht sich Verfahren zur Herstellung von Schaum
stoffen auf Basis von Polyurethanen durch Umsetzung von (a) Iso
cyanaten mit (b) gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen mit
einem Molekulargewicht von 500 bis 8500 und gegebenenfalls (c)
Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit einem Mole
kulargewicht von 60 bis 499 in Gegenwart von (d) Treibmitteln
und (e) Katalysatoren sowie gegebenenfalls (f) Hilfs- und/oder
Zusatzstoffen. Des weiteren betrifft die Erfindung derart erhält
liche Schaumstoffe auf der Basis von Polyurethanen und die Ver
wendung von (e1) Triethylendiamin und mindestens einem Amino
alkyl- und/oder Aminophenyl-imidazol (e2) in einem Gewichtsver
hältnis von (e1) zu (e2) von 1,6 : 1 bis 0,06 : 1 zur Herstellung
von Polyurethanschaumstoffen mit einer verminderten Abgabe des
Katalysators aus dem Schaumstoff und einem geringen Gehalt an
Katalysatoren. Der Ausdruck "Schaumstoffe " bedeutet im Folgenden
Hart-, Halbhart- und Weichschaumstoffe auf der Basis von Poly
urethanen, die gegebenenfalls Harnstoff und/oder Isocyanurat
strukturen enthalten können. Insbesondere sind unter dem Begriff
"Schaumstoffe" Weichschaumstoffe zu verstehen.
Der Einsatz von Aminoalkyl- und/oder Aminophenylimidazolen als
Katalysatoren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen, ins
besondere Weichschaumstoffen, mit vermindertem Geruch und ver
minderten Foggingwerten ist aus EP-A 677 540 allgemein bekannt.
Zusätzlich zu diesen Katalysatoren können gemäß EP-A 677 540
weitere Katalysatoren eingesetzt werde, beispielsweise organische
Metallverbindungen und/oder stark basische Amine, wobei bevorzugt
ausschließlich die Imidazole eingesetzt werden (Seite 8, Zeilen
47 und 48). Die besonders bevorzugte Menge von Katalysatoren
beträgt gemäß EP-A 677 540 0,6 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Polyhydroxylverbindung (b) (Seite 9, Zeile 8). Die
in den Beispielen 1 bis 7 eingesetzten Mengen der Katalysatoren
betragen zwischen 0,56 und 0,75 Gew.-Teile pro 97,5 Gew.-Teile
der Komponente (b) bzw. 0,9 Gew.-Teile pro 95,03 Gew.-Teile (b).
Während die Aufgabe der EP-A 677 540, den Geruch und die Fogging
werte der Schaumstoffe deutlich zu vermindern, durch den Einsatz
der Imidazole gelöst werden konnte, wirkt sich die benötigte,
sehr hohe Katalysatormenge zur Herstellung der Schaumstoffe
negativ aus, zumal die beschriebenen Imidazole teurer sind als
bekannte stark basische Amin-Katalysatoren. Ein weiterer Nachteil
in der Umstellung von üblichen Reaktionssystemen zur Herstellung
der Polyurethanweichschaumstoffe ergibt sich dadurch, daß sich
das Reaktionsprofil des Systems durch den Einsatz eines neuen
Katalysators mit einer anderen katalytischen Aktivität ändern
kann und die Systeme und Produktionsanlagen somit bezüglich der
verwendeten Mengen aufwendig angepaßt werden müssen. In Bezug auf
den Einsatz bekannter tertiärer Amine wie z. B. Triethylendiamin
ergibt sich das Problem, daß diese Verbindungen häufig kristallin
vorliegen und üblicherweise in Lösung mit niedermolekularen
Diolen, beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylen
glykol oder Dipropylenglykol eingesetzt werden. Diese Diole
sind gegenüber Isocyanaten reaktiv und beeinflussen damit in
unerwünschter Weise die Polyadditionsreaktion.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand somit darin,
Schaumstoffe auf der Basis von Polyurethanen, bevorzugt Hart-
und Weichschaumstoffe, insbesondere Weichschaumstoffe durch Um
setzung von (a) Isocyanaten mit (b) gegenüber Isocyanaten reak
tiven Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 500 bis 8500
und gegebenenfalls (c) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungs
mitteln mit einem Molekulargewicht von 60 bis 499 in Gegenwart
von (d) Treibmitteln und (e) Katalysatoren sowie gegebenenfalls
(f) Hilfs- und/oder Zusatzstoffen mit einem verminderten Geruch
und verminderten Foggingwerten, insbesondere mit einer ver
minderten Abgabe des Katalysators aus dem Schaumstoff, sowie
Verfahren zu deren Herstellung zu entwickeln, wobei der Gehalt
an Katalysatoren zur Herstellung der Schaumstoffe minimiert und
möglichst kostengünstige Katalysatoren eingesetzt werden sollten.
Diese Aufgabe konnte dadurch gelöst werden, daß man als Kata
lysatoren (e) Imidazole der folgenden Struktur einsetzt:
mit den folgenden Bedeutungen
R1 Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlenstoff atomen im Alkylenrest,
X einen Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Wasserstoff, Hydroxyl oder -NYZ, wobei Y und Z die folgenden Bedeutungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoff atomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten.
R1 Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlenstoff atomen im Alkylenrest,
X einen Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Wasserstoff, Hydroxyl oder -NYZ, wobei Y und Z die folgenden Bedeutungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoff atomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten.
Die Imidazole, bevorzugt 1-(3-Aminopropyl)-2-methylimidazol,
und/oder 1,2-Dimethyl-Imidazol, sind überraschenderweise durch
den R1-Alkyl-Substituenten wesentlich aktiver als die Imidazole,
die an dieser Stellung keinen Alkylrest aufweisen. Diese deutlich
gesteigerte katalytische Aktivität wird in den Beispielen nach
gewiesen.
Weitere Aufgaben bestanden darin, daß das Reaktionsprofil der
Reaktionssysteme zur Herstellung der Schaumstoffe weitgehend dem
eines Systems entsprechend, bei dem übliche stark basische Amine
als Katalysatoren eingesetzt werden, die kostengünstig sind, eine
hohe katalytische Aktivität aufweisen und nicht kovalent in den
Schaumstoff eingebaut werden. Eine aufwendige Anpassung eines
bestehenden Reaktionssystems mit dem Ziel eines verminderten
Foggings sollte entsprechend weitgehend vermieden werden. Des
weiteren sollte die Zugabe von reaktiven Komponenten zum Reak
tionssystem durch den Katalysator vermieden werden. Insbesondere
sollte die Zugabe von niedermolekularen reaktiven Diolen, z. B.
solchen mit einem Molekulargewicht von 60 bis 500, vermieden
werden.
Diese Aufgabe konnte erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß
man als (a) Isocyanat 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI)
und/oder 4,4'-, 2,2'- und/oder 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), bevorzugt 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI),
einsetzt und die Umsetzung in Gegenwart von 0,02 bis 0,08, bevor
zugt 0,02 bis 0,06 Gew.-% (e1) Triethylendiamin und 0,05 bis 0,3,
bevorzugt 0,05 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines Aminoalkyl-
und/oder Aminophenyl-imidazols (e2) der Formeln
verwendet, in denen bedeuten
R1, R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlenstoff atomen im Alkylenrest,
R4 gleich R1 mit Ausnahme des Halogens und des Alkoxyrestes,
X einen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Hydroxyl oder bevorzugt -NYZ, wobei Y und Z die folgenden Bedeutungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoff atomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten,
bevorzugt 1-(3-Aminopropyl)-imidazol und/oder 1-(3-Aminopropyl)- 2-methylimidazol als (e2), als Katalysator (e) durchführt, wobei sich die Gewichtsangaben zu (e1) und (e2) auf das Gewicht der Komponente (b) bezieht.
R1, R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlenstoff atomen im Alkylenrest,
R4 gleich R1 mit Ausnahme des Halogens und des Alkoxyrestes,
X einen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Hydroxyl oder bevorzugt -NYZ, wobei Y und Z die folgenden Bedeutungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoff atomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten,
bevorzugt 1-(3-Aminopropyl)-imidazol und/oder 1-(3-Aminopropyl)- 2-methylimidazol als (e2), als Katalysator (e) durchführt, wobei sich die Gewichtsangaben zu (e1) und (e2) auf das Gewicht der Komponente (b) bezieht.
Durch den Einsatz der beschriebenen Imidazole (II) und/oder (III)
kann in bekannter Weise der Geruch und das Fogging der Schaum
stoffe, insbesondere der Weichschaumstoffe deutlich gesenkt
werden. Die Kombination der Imidazole mit Triethylendiamin bietet
aber zusätzlich den Vorteil, daß die Menge an einzusetzendem
Katalysator, insbesondere an einzusetzendem Imidazol-Katalysator,
drastisch reduziert und sowohl durch die geringere Menge als auch
die Art der Katalysatoren kostengünstigere Schaumstoffe mit ver
mindertem Geruch und geringeren Foggingwerten zugänglich sind. Im
Vergleich zu den Beispielen der EP-A 677 540 konnte erfindungs
gemäß der Katalysatorgehalt um mindestens 20% gesenkt werden,
wobei zudem mit Triethylendiamin erfindungsgemäß ein im Vergleich
zu den Imidazolen kostengünstiger Katalysator eingesetzt wird.
Diese Vorteile gelten insbesondere für Weichschaumstoffe auf
der Basis von TDI als Isocyanat. Triethylendiamin als gängiger
Katalysator weist in Reaktionssystemen auf der Basis von TDI eine
3- bis 4fach größere katalytische Aktivität als beispielsweise
1-(3-Aminopropyl)-imidazol (API) und/oder 1-(3-Aminopropyl)-2-
methylimidazol (MAPI) auf, während bei Reaktionssystemen auf der
Basis von Diphenylmethandiisocyanat (MDI) die katalytische Reak
tivität von API und MAPI im Vergleich zum Triethylendiamin 7- bis
10fach geringer ist. Dies bedeutet, daß API und/oder MAPI als
(e2) insbesondere in Weichschaumstoffen auf der Basis von TDI
besonders aktiv sind und zudem Reaktionssysteme insbesondere auf
Basis von TDI auf die erfindungsgemäße Katalyse umgestellt werden
können, ohne daß eine aufwendige Anpassung durchgeführt werden
muß. Durch das erfindungsgemäße Mengenverhältnis von (e1), das
eine besonders hohe katalytische Aktivität aufweist und zudem
kostengünstig einzusetzen ist, zu (e2), das den Geruch und das
Fogging vermindert, können die Vorteile der einzelnen Kataly
satoren synergistisch vereint werden. Ein zusätzlicher Vorteil
der erfindungsgemäßen Mischungen enthaltend (e1) und (e2) ergibt
sich dadurch, daß sich (e1) Triethylendiamin sehr gut in (e2)
löst. Auf den Einsatz von Verbindungen, die im allgemeinen
gegenüber Isocyanaten reaktiv sind und damit die Herstellung
der Polyurethanschaumstoffe stark beeinflussen, zur Lösung des
kristallinen Triethylendiamins kann damit verzichtet werden.
Besonders bevorzugt ist deshalb die Verwendung der Katalysatoren
(e1) Triethylendiamin und (e2) mindestens einem Aminoalkyl- und/
oder Aminophenyl-imidazol in einem Gewichtsverhältnis von (e1) zu
(e2) von 1,6 : 1 bis 0,06 : 1 zur Herstellung von Polyurethan
schaumstoffen mit einer verminderten Abgabe des Katalysators aus
dem Schaumstoff und einem geringen Gehalt an Katalysatoren durch
Umsetzung von 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat und/oder
4,4'-, 2,2'- und/oder 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI),
bevorzugt 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI), mit (b)
gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen mit einem Molekular
gewicht von 500 bis 8500 und gegebenenfalls (c) Kettenver
längerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit einem Molekular
gewicht von 60 bis 499 in Gegenwart von (d) Treibmitteln sowie
gegebenenfalls (f) Hilfs- und/oder Zusatzstoffen bei einem Gehalt
an aminischen Katalysatoren bei der Umsetzung von 0,07 bis 0,38,
bevorzugt 0,07 bis 0,31 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
Komponente (b).
Unter dem Begriff "Gehalt an aminischen Katalysatoren" ist der
Gehalt an Verbindungen zu verstehen, die mindestens eine tertiäre
Aminogruppe aufweisen und in der Polyadditionsreaktion kataly
tisch wirksam sind, insbesondere die Verbindungen (e1) und (e2).
Metall-organische Katalysatoren fallen nicht unter diese
Definition.
Bevorzugt sind erfindungsgemäß demnach Mischungen enthaltend (e1)
Triethylendiamin und (e2) mindestens ein Aminoalkyl- und/oder
Aminophenyl-imidazol in einem Gewichtsverhältnis von (e1) zu (e2)
von 1,6 : 1 bis 0,06 : 1. Derartige Mischungen können insbeson
dere als Katalysatoren zur Herstellung von Schaumstoffen ein
gesetzt werden und bieten den Vorteil, daß (e1) in (e2) löslich
ist und somit auf den Einsatz beispielsweise von Glykolen zur
Lösung von (e1) verzichtet werden kann.
Zur Herstellung der Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte, vorzugs
weise der PU-Schaumstoffe und insbesondere der PU-Weichschaum
stoffe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, finden, mit Aus
nahme der Katalysatoren (e), die an sich bekannten Aufbaukompo
nenten (a) bis (c), Treibmittel (d) und gegebenenfalls Zusatz
stoffe (f) Verwendung, zu denen folgendes ausgeführt werden kann.
Als Isocyanate (a) werden können allgemein bekannte aliphatische,
cycloaliphatische und/oder aromatische Isocyanate eingesetzt
werden, beispielsweise 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1-Isocyanato-
3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclohexan, 2,4- und/oder
2,6-Toluylendiisocyanat (TDI) und/oder 4,4'-, 2,2'- und/oder
2,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), bevorzugt 2,4- und/oder
2,6-Toluylendiisocyanat (TDI) und/oder 4,4'-, 2,2'- und/oder
2,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), besonders bevorzugt 2,4-
und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat, wobei die Isocyanate gegebenen
falls modifiziert verwendet werden können. Beispielsweise können
die Isocyanate (a) Ester-, Harnstoff-, Biuret-, Allophanat-,
Carbodiimid-, Isocyanurat-, Uretdion- und/oder Urethangruppen
aufweisen. Gegebenenfalls können zusätzlich zum TDI und/oder MDI
weitere Isocyanate, z. B. allgemein bekannte aliphatische, cyclo
aliphatische, araliphatische und vorzugsweise aromatische mehr
wertige Isocyanate, eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden
die erfindungsgemäßen Weichschaumstoffe ausschließlich mit TDI
und/oder MDI, insbesondere TDI hergestellt.
Als gegenüber Isocyanaten reaktive Verbindungen (b) werden ins
besondere zur Herstellung von Weichschaumstoffen zweckmäßiger
weise solche mit einer Funktionalität von 2 bis 4, vorzugsweise
2 bis 3 und insbesondere 2,0 bis 2,6 und einem Molekulargewicht
von 500 bis 8500, vorzugsweise von 1500 bis 6500 und insbesondere
1800 bis 5000 verwendet (die Molekulargewichte wurden berechnet
mit Hilfe der experimentell gemessenen Hydroxylzahl). Besonders
bewährt haben sich Hydroxylverbindungen, ausgewählt aus der
Gruppe der Polyether-polyole, Polyester-polyole, Polythioether
polyole, hydroxylgruppenhaltigen Polyesteramide, hydroxylgruppen
haltigen Polyacetale, hydroxylgruppenhaltigen aliphatischen
Polycarbonate und polymermodifizierten Polyether-polyole oder
Mischungen aus mindestens zwei der genannten Polyole. Vorzugs
weise Anwendung finden Polyester-polyole und/oder insbesondere
Polyether-polyole.
Die erhaltenen Polyester-polyole besitzen vorzugsweise eine
Funktionalität von 2 bis 3, insbesondere 2 bis 2,6 und ein Mole
kulargewicht von 500 bis 3600, vorzugsweise 1500 bis 3000 und
insbesondere 1800 bis 2500 und können, sofern dies zur Bildung
foggingarmer Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte. Vorteilhaft ist,
einer nochmaligen Reinigung, z. B. durch Destillation unter ver
mindertem Druck in einem Dünnschichtverdampfer oder Fallstrom
verdampfer, unterworfen werden.
Die Polyether-polyole, vorzugsweise Polyoxypropylen- und Polyoxy
propylen-polyoxyethylen-polyole, besitzen eine Funktionalität von
vorzugsweise 2 bis 3 und insbesondere 2,0 bis 2,6 und Molekular
gewicht von 500 bis 8500, vorzugsweise von 2200 bis 6500 und
geeignete Polyoxytetramethylen-glykole ein Molekulargewicht bis
ungefähr 4500, vorzugsweise von 650 bis 2200.
Die Funktionalitäten beziehen sich jeweils auf die mittlere
Funktionalität, die das eingesetzte Polyol aufweist.
Die Polyurethanschaumstoffe können ohne oder unter Mitverwendung
von Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln (c) herge
stellt werden. Zur Modifizierung der mechanischen Eigenschaften,
z. B. der Härte, kann sich jedoch der Zusatz von Kettenver
längerungsmitteln, Vernetzungsmitteln oder gegebenenfalls
auch Gemischen davon als vorteilhaft erweisen. Als Kettenver
längerungs- und/oder Vernetzungsmittel verwendet werden mehr
wertige Alkohole, vorzugsweise Diole und/oder Triole, mit Mole
kulargewichten bevorzugt kleiner als 499, vorzugsweise von 60 bis
300. In Betracht kommen beispielsweise als Kettenverlängerungs
mittel aliphatische, cycloaliphatische und/oder araliphatische
Diole mit 2 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Ethylenglykol,
Propandiol-1,3, Decandiol-1,10, o-, m-, p-Dihydroxycyclohexan,
Diethylenglykol, Dipropylenglykol und vorzugsweise Ethylenglykol,
Butandiol-1,3, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6 und Bis-(2-hydroxy
ethyl)-hydrochinon und als Vernetzungsmittel, Triole, wie z. B.
1,2,4-, 1,3,5-Trihydroxycyclohexan, Trimethylolethan, Glycerin
und Trimethylolpropan.
Sofern die Verbindungen der Komponente (c) mitverwendet werden,
können diese in Form von Mischungen oder einzeln eingesetzt
werden und werden vorteilhafterweise in Mengen von 1 bis 40 Gew.-
Teilen, vorzugsweise von 5 bis 20 Gew.-Teilen, bezogen auf
100 Gew.-Teile der höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen (b),
angewandt.
Als Treibmittel (d) findet vorzugsweise Wasser Verwendung,
das mit den organischen, gegebenenfalls modifizierten Polyiso
cyanaten (a) unter Bildung von Kohlendioxid und Harnstoffgruppen
reagiert und dadurch die Druckfestigkeit der Endprodukte beein
flußt. Zur Erzielung des gewünschten Raumgewichts wird das
Wasser üblicherweise in Mengen von 0,05 bis 6 Gew.-%, vorzugs
weise von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Aufbau
komponente (a) bis (c) verwendet.
Als Treibmittel (d) können anstelle von Wasser oder vorzugsweise
in Kombination mit Wasser auch niedrigsiedende Flüssigkeiten, die
unter dem Einfluß der exothermen Polyadditionsreaktion verdampfen
und vorteilhafterweise einen Siedepunkt unter Normaldruck im
Bereich von -40 bis 90°C, vorzugsweise von 10 bis 50°C besitzen,
oder Gase eingesetzt werden.
Die als Treibmittel geeigneten Flüssigkeiten der oben genannten
Art und Gase können z. B. ausgewählt werden aus der Gruppe der
Alkane und Alkene wie z. B. Propan, n- und iso-Butan, n- und iso-
Pentan und vorzugsweise der technischen Pentangemische, Cyclo
alkane wie z. B. Cyclobutan, Cyclopentan, Cyclohexan und vorzugs
weise Cyclopentan und/oder Cyclohexan, Dialkylether, wie z. B.
Dimethylether, Methylethylether und Diethylether, Cycloalkylen
ether, wie z. B. Furan, Ketone, wie z. B. Aceton, Methylethylketon,
Carbonsäureester, wie Ethylacetat und Methylformiat, Carbonsäuren
wie Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure, Fluoralkane, die
in der Troposphäre abgebaut werden und deshalb für die Ozon
schicht unschädlich sind, wie z. B. Trifluormethan, Difluormethan,
Difluorethan, Tetrafluorethan und Heptafluorethan und Gase, wie
z. B. Stickstoff, Kohlenmonoxid und Edelgase wie z. B. Helium, Neon
und Krypton.
Die zweckmäßigste Menge an niedrigsiedender Flüssigkeit und Gase,
die jeweils einzeln als Flüssigkeits- oder Gasmischungen oder als
Gasflüssigkeitsgemische eingesetzt werden können, hängt ab von
der Dichte, die man erreichen will und der eingesetzten Menge
Wasser. Die erforderlichen Mengen können durch einfache Hand
versuche leicht ermittelt werden, Zufriedenstellende Ergebnisse
liefern üblicherweise Flüssigkeitsmengen von 0,5 bis 20 Gew.-
Teilen, vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-Teilen und Gasmengen von
0,01 bis 30 Gew.-Teilen, vorzugsweise von 2 bis 20 Gew.-Teilen,
jeweils bezogen auf 100 Gew.-Teile der Komponente (b) und
gegebenenfalls (c).
Als Treibmittel (d) vorzugsweise verwendet werden Wasser, Alkane
mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, Cycloalkane mit 4 bis 7 Kohlen
stoffatomen oder Mischungen enthaltend mindestens zwei der als
bevorzugte Treibmittel genannten Verbindungen.
Wie bereits dargelegt wurde, finden als Katalysatoren (e) zur
Herstellung der Schaumstoffe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die eingangs dargestellten Verbindungen oder Mischungen Ver
wendung.
Erfindungsgemäße Katalysatoren (e2) sind z. B. 4-Chlor-2,5-di
methyl-1-(N-methylaminoethyl)-imidazol, 2-Aminopropyl-4,5-di
methoxy-1-methylimidazol, 1-Aminopropyl-2,4,5-tributylimidazol,
1-Aminoethyl-4-hexylimidazol und 1-Aminobutyl-2,5-dimethyl
imidazol. Vorzugsweise Verwendung finden die gegebenenfalls am
Imidazolring substituierten 1-(3-Aminopropylimidazole, wie z. B.
1-(3-Aminopropyl)-2-ethyl-4-methylimidazol, das N,N-Ethoxy
lierungsprodukt, hergestellt aus 1 Mol 1-(3-Aminopropyl)-2-
methylimidazol und 2 bis 20 Molen, insbesondere 10 Molen
Ethylenoxid und insbesondere 1-(3-Aminopropyl)imidazol und/oder
1-(3-Aminopropyl)-2-methylirnidazol.
Durch die Umsetzung der Aminoalkyl- und/oder Aminophenylgruppen
mit Polyisocyanaten werden stabile Harnstoffgruppen gebildet, die
unter den bei der Schaumbildung auftretenden Reaktionsbedingungen
nicht in die Ausgangskomponenten zurückgespalten werden. Die
gebildeten Harnstoffgruppen können in Folgereaktionen in Biuret
gruppen enthaltende Additionsprodukte, die ihrerseits zwei freie
Isocyanatgruppen gebunden enthalten, überführt werden. Durch die
Bildung von difunktionellen Additionsprodukten wird die Poly
additionsreaktion nicht gestört und die katalytische Wirksamkeit
des Imidazolrestes bleibt unverändert erhalten.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren (e) können in Kombination
mit anderen bekannten Polyurethankatalysatoren eingesetzt werden,
insbesondere zusammen mit organischen Metallverbindungen, vor
zugsweise organischen Zinnverbindungen, wie Zinn-(II)salzen von
organischen Carbonsäuren, z. B. Zinn-(II)-diacetat, Zinn-(II)-
dioctoat, Zinn-(II)-diethylhexoat und Zinn-(II)-dilaurat und
Dialkylzinn-(IV)-salzen von organischen Carbonsäuren, z. B.
Dibutyl-zinndiacetat, Dibutylzinn-dilaurat, Dibutylzinn-maleat
und Dioctylzinn-diacetat.
Zur Herstellung der Schaumstoffe, vorzugsweise Polyurethan-
Weichschaumstoffe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können
gegebenenfalls Zusatzstoffe (f) Verwendung finden. Als derartige
Zusatzstoffe seien beispielsweise genannt: oberflächenaktive
Substanzen, Schaumstabilisatoren, Zellregler, Gleitmittel, Füll
stoffe, Farbstoffe, Pigmente, Flammschutzmittel, Hydrolyseschutz
mittel, fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen.
Zur Herstellung der Schaumstoffe können (a), (b) und gegebenen
falls (c) in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht werden, daß
das Äquivalenz-Verhältnis von NCO-Gruppen der Polyisocyanate (a)
zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome der Komponenten (b) und
gegebenenfalls (c) 0,70 bis 1,50 : 1, vorzugsweise 0,85 bis 1,15 : 1
und insbesondere 0,9 bis 1,1 : 1 beträgt.
Die Schaumstoffe können nach dem Prepolymer oder vorzugsweise
nach dem one-shot-Verfahren mit Hilfe der Niederdruck-Technik
oder der Hochdrucktechnik in offenen oder geschlossenen, zweck
mäßigerweise temperierbaren Formwerkzeugen, beispielsweise
metallischen Formwerkzeugen, z. B. aus Aluminium, Gußeisen oder
Stahl, oder Formwerkzeugen aus faserverstärkten Polyester- oder
Epoxidformmassen hergestellt werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, nach dem Zwei
komponenten-Verfahren zu arbeiten und die Aufbaukomponenten (b),
(d), (e) und gegebenenfalls (c) und (f) in der Komponente (A) zu
vereinigen und als Komponente (B) die organischen Polyisocyanate,
modifizierten Polyisocyanate (a) oder Mischungen aus den genann
ten Polyisocyanaten und gegebenenfalls Treibmittel (d) zu ver
wenden.
Die Ausgangskomponenten werden üblicherweise bei einer Temperatur
von 15 bis 80°C, vorzugsweise von 25 bis 55°C, gemischt und können
drucklos in ein offenes Formwerkzeug oder gegebenenfalls unter
erhöhtem Druck in ein geschlossenes Formwerkzeug eingebracht
werden. Die Vermischung kann mechanisch mittels eines Rührers
oder einer Rückschnecke oder unter hohem Druck im sogenannten
Gegenstrominjektionsverfahren durchgeführt werden. Die Formwerk
zeugtemperatur beträgt zweckmäßigerweise 20 bis 120°C, vorzugs
weise 30 bis 80°C und insbesondere 45 bis 60°C. Werden z. B. Poly
urethanweichschaumstoff-Formkörper unter Verdichtung hergestellt,
liegen die Verdichtungsgrade üblicherweise im Bereich von 1,1 bis
8,3, vorzugsweise von 2 bis 7 und insbesondere von 2,4 bis 4,5.
Die Menge des in das Formwerkzeug eingebrachten Reaktions
gemisches wird vorteilhafterweise so bemessen, daß die erhaltenen
Formkörper eine Gesamtdichte von 0,01 bis 0,9 g/cm3, vorzugsweise
von 0,03 bis 0,7 g/cm3, besitzen. Die Polyurethanweichschaumstoffe
können auch nach dem Blockschaumverfahren hergestellt werden. Die
Blockschaumstoffe besitzen üblicherweise Dichten von 0,02 bis
0,06 g/cm3.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Block
schaumstoffe und Polyurethanweichschaumstoff-Formkörper finden
beispielsweise Verwendung in der Kraftfahrzeugindustrie, z. B. als
Armlehnen, Kopfstützen und Sicherheitsverkleidungen im Kraftfahr
zeuginnenraum, sowie als Fahrrad- oder Motorradsattel, Schuh
sohlen und als Innenschuh für Skistiefel. Sie eignen sich ferner
als Polstermaterialien in der Möbelindustrie und Automobil
industrie.
Die gesteigerte katalytische Aktivität der Imidazole gemäß
Eormel (I) wird durch die folgenden Beispiele verdeutlicht.
In den Rezepturen der Beispiele 1 bis 3 wurden zum Nachweis der
besonderen katalytischen Aktivität der alkylierten Imidazole nach
Formel (I) das Triethalendiamin durch die in der Tabelle 4 ange
gebenen Mengen an Imidazol-Katalysatoren ersetzt, wobei die Reak
tionszeiten konstant gehalten wurden.
Die Herstellung der Polyurethanschaumstoffe der Beispiele 1 bis 3
erfolgte in einem 1000 ml fassenden Becher, wobei jeweils 40 g
der verschiedenen Reaktionssysteme mit einem Laborrührer innig
vermischt wurden. Das Schäumprofil wurde mit einem üblichen
Foamrise-Gerät mittels Ultraschall bestimmt. Die Mengenangaben
zu den Imidazolen in der Tabelle 1 beziehen sich auf das Gesamt
gewicht des Schaumes.
Die erheblich verbesserte katalytische Aktivität der in Position
2 (R1 in (I)) alkylierten Imidazole wird im Vergleich der gegen
über Isocyanaten reaktiven Katalysatoren API und MAPI bzw. im
Vergleich der ebenfalls strukturähnlichen Verbindungen DMI und
1-MI deutlich. Gegenüber ansonsten ähnlichen Verbindungen ver
stärkt die Alkylierung an der Polysition 2 des Imidazols die
katalytische Reaktivität deutlich.
Die folgenden Beispiele, die die weiteren Vorteile der vor
liegenden Erfindung darstellen, wurden mit einem Reaktionssystem
durchgeführt, das die in Tabelle 2 dargestellte Polyolkomponente
enthielt.
Zusätzlich enthielt die Polyolkomponente die in der Tabelle 2
angegebenen Mengen der verschiedenen Katalysatoren.
Als Isocyanatkomponente wurden 2. 4- und 2,6-Toluylendiisocyanat
im Mischungsverhältnis von 80. 20 verwendet (Lupranac® T80,
BASF Aktiengesellschaft). Das Mischungsverhältnis von Polyol
zu Isocyanatkomponente betrug 100 : 42.
Die Herstellung der Polyurethanweichschaumstoffe erfolgte in
einem 1000 ml fassenden Becher, wobei jeweils 40 g der ver
schiedenen Reaktionssysteme mit einem Laborrührer innig vermischt
wurden. Das Schäumprofil wurde mit einem üblichen Foamrise-Gerät
mittels Ultraschall bestimmt.
Die Beispiele 7, 8 und 9 stellen erfindungsgemäße Beispiele dar.
API: 1-(3-Aminopropyl)-imidazol
MAPT: 1-(3-Aminopropyl)-2-methylimidazol
VOC: Menge an flüchtigen Bestandteilen, gemessen nach der Mercedes-Benz-Spezifikation PB VWT 709.
API: 1-(3-Aminopropyl)-imidazol
MAPT: 1-(3-Aminopropyl)-2-methylimidazol
VOC: Menge an flüchtigen Bestandteilen, gemessen nach der Mercedes-Benz-Spezifikation PB VWT 709.
Die angegebenen Werte zu den Katalysatoren Triethylendiamin, MAPI
und API beziehen sich auf das eingesetzte Gewicht in Gramm der
Katalysatoren pro 100 g des Lupranol® 2080 als Komponente (b).
Das Triethylendiamin wurde in den Beispielen 4, 7 und 8 als
33%ige Lösung in Dipropylenglykol eingesetzt. Die angegebenen
Werte beziehen sich auf das reine Triethylendiamin.
Im Beispiel 9 wurde kristallines Triethylendiamin im angegebenen
Verhältnis in 1-(3-Aminopropyl)-2-methylimidazol (MAPI) gelöst.
Der erhaltene Schaum war etwas weicher und offenzelliger als der
Schaum aus Beispiel 8, in dem das Triethylendiamin in Dipropylen
glykol gelöst eingesetzt wurde.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf Basis von
Polyurethanen durch Umsetzung von (a) Isocyanaten mit (b)
gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen mit einem Mole
kulargewicht von 500 bis 8500 und gegebenenfalls (c) Ketten
verlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit einem Mole
kulargewicht von 60 bis 499 in Gegenwart von (d) Treib
mitteln und (e) Katalysatoren sowie gegebenenfalls (f) Hilfs-
und/oder Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Katalysatoren (e) Imidazole der folgenden Struktur einsetzt:
mit den folgenden Bedeutungen
R1 Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylenrest,
X einen Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Wasserstoff, Hydroxyl oder -NYZ, wobei y und Z die folgenden Bedeutungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffa tomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten.
mit den folgenden Bedeutungen
R1 Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylenrest,
X einen Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Wasserstoff, Hydroxyl oder -NYZ, wobei y und Z die folgenden Bedeutungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffa tomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Imidazol 1-(3-Aminopropyl)-imidazol und/oder
1,2-Dimethyl-imidazol einsetzt.
3. Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf Basis von
Polyurethanen durch Umsetzung von (a) Isocyanaten mit (b)
gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen mit einem Mole
kulargewicht von 500 bis 8500 und gegebenenfalls (c) Ketten
verlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit einem Mole
kulargewicht von 60 bis 499 in Gegenwart von (d) Treib
mitteln und (e) Katalysatoren sowie gegebenenfalls (f) Hilfs-
und/oder Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man als
(a) Isocyanat 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat und/oder
4,4'-, 2,2'- und/oder 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat einsetzt
und die Umsetzung in Gegenwart von 0,02 bis 0,08 Gew.-% (e1)
Triethylendiamin und 0,05 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines
Aminoalkyl- und/oder Aminophenyl-imidazols (e2) der Formeln
verwendet, in denen bedeuten
R1, R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylenrest,
R4 gleich R1 mit Ausnahme des Halogens und des Alkoxyrestes,
X einen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Hydroxyl oder -NYZ, wobei Y und Z die folgenden Bedeu tungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff atomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten,
als Katalysator (e) durchführt, wobei sich die Gewichts angaben zu (e1) und (e2) auf das Gewicht der Komponente (b) bezieht.
verwendet, in denen bedeuten
R1, R2, R3 gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe der Phenylrest, Halogen, Wasserstoff,
linearen oder verzweigten Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen stoffatomen,
der Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoreste mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylrest,
der N-Mono- und N,N-Dialkylaminoalkylenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und 2 bis 4 Kohlen stoffatomen im Alkylenrest,
R4 gleich R1 mit Ausnahme des Halogens und des Alkoxyrestes,
X einen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylenrest,
A Hydroxyl oder -NYZ, wobei Y und Z die folgenden Bedeu tungen haben können
Y Wasserstoff, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlen stoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten und
Z Wasserstoff, einen Alkylenrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff atomen, den Phenylrest, einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxypolyoxyalkylenrest mit 2 bis 20 Alkylenoxideinheiten,
als Katalysator (e) durchführt, wobei sich die Gewichts angaben zu (e1) und (e2) auf das Gewicht der Komponente (b) bezieht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
1-(3-Aminopropyl)-imidazol und/oder 1-(3-Aminopropyl)-2-
methylimidazol als (e2) einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
(e1) Triethylendiamin gelöst in (e2) einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
(e1) in Abwesenheit von Diolen mit einem Molekulargewicht
von 60 bis 500 in (e2) löst.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man Weichschaumstoffe herstellt und als Isocyanat (a) 2,4-
und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat einsetzt.
8. Schaumstoffe auf der Basis von Polyurethanen erhältlich durch
ein Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 3.
9. Mischung enthaltend (e1) Triethylendiamin und (e2) mindestens
ein Aminoalkyl- und/oder Aminophenyl-imidazol in einem
Gewichtsverhältnis von (e1) zu (e2) von 1,6 : 1 bis 0,06 : 1.
10. Verwendung der Katalysatoren (e1) Triethylendiamin und (e2)
mindestens einem Aminoalkyl- und/oder Aminophenyl-imidazol
in einem Gewichtsverhältnis von (e1) zu (e2) von 1,6 : 1
bis 0,06 : 1 zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen
1 mit einer verminderten Abgabe des Katalysators aus dem
Schaumstoff und einem geringen Gehalt an Katalysatoren durch
Umsetzung von (a) 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat und/
oder 4,4'-, 2,2'- und/oder 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), mit (b) gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen
mit einem Molekulargewicht von 500 bis 8500 und gegebenen
falls (c) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln
mit einem Molekulargewicht von 60 bis 499 in Gegenwart von
(d) Treibmitteln sowie gegebenenfalls (f) Hilfs- und/oder
Zusatzstoffen bei einem Gehalt an aminischen Katalysatoren
bei der Umsetzung von 0,07 bis 0,38 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Komponente (b).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19925251A DE19925251A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von Polyurethanen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19925251A DE19925251A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von Polyurethanen |
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19925251A Withdrawn DE19925251A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von Polyurethanen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19925251A1 (de) |
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1999
- 1999-06-01 DE DE19925251A patent/DE19925251A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BASF SE, 67063 LUDWIGSHAFEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |